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Wandern mit Kindern zu Almen im Estergebirge: Üba d’Alma da gibts Kalma

Wandern mit Kindern zu Almen, dass ist kulinarisch ein Gewinn. Besonders wenn Ihr mit den Kindern zu Almen rund um Mittenwald wandert. Wir haben für Euch zwei Almen zusammengestellt, die sich für eine Tour mit der Familie lohnen. Ihr habt dort tolle Aussichten und bekommt leckeres Essen auf die Teller. Ein große Plus für Familien: Ihr könnt auch den Almbus nehmen und Euch dadurch einige Höhenmeter, viel Zeit sowie Schweiß sparen. 

Zu Almen wandern erfahrene Kinder so leichtfüßig wie die Gämsen. Sie wissen dass es dort Tiere und leckeres Essen gibt. Bei der heutigen Tour kommen wir gleich bei zwei Almen vorbei: Der Wallgauer Alm und der Kürner Alm. Wer sich und die Kinder ein wenig schonen will, der steigt in den Almbus ein und lässt sich bis zur Wallgauer Alm kutschieren. Alle anderen starten in Wallgau. Beim befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz . Hier parkt Ihr. Nehmt die Finzbachbrücke und überquert die Mittenwalder Straße. Gratulation! Den riskantesten Teil unserer heutigen Familientour haben wir damit geschafft. Auf dergegenüberliegenden Straßenseite angekommen ist bereits der Weg zur Krüner Alm ausgeschilert. Flach wandert Ihr an einem ausgetrockneten Bachbett entlang. Bald passiert Ihr einen  Spielplatz. Folgt dem Weg mit der Nummer 450 durch die blühenden Wiesen. Dort stehen auch  malerische Heuschober. Ein paar Minuten später habt Ihr den den Wald erreicht. Wenn im Sommer die Sonne besonders stark auf Euch herunterbrennt,geht Ihr die meiste Zeit im schattigen Wald. Nehmt die kleine Brücke über den Finzbach. Der Weg gabelt sich: Wir wollen zur Krüner Alm und biegen rechts ab. Moderat geht es bergauf und Ihr erreicht das Soiernkreuz. Wer möchte kann von dort zur Finzalm wandern. Außerdem gibt es am Soiernkreuz  eine Haltestelle vom Almbus. Wenn die Kinder bereits quengeln oder es in den Beinen zwickt gibt es eine Lösung:  Der Almbus. Drei mal in der Woche steuert er Wanderer zur die Wallgauer Alm an. Ab der Wallgauer Alm sind es nur noch 30 bis 45 Minuten um die  Krüner Alm zu erreichen. Wer sich nicht fahren lässt, der wandert weiter auf einem breiten Waldweg bergauf. Bevor Ihr die Wildbädermoos-Diensthütte erreicht, heißt es rechts abbiegen. Von dort führt der Weg durch eine verblockte Weide zur Wallgauer Alm.Die Wallgauer Alm ist keine touristische Einrichtung, sondern die Landwirte schicken ihre Rinder hier herauf. Derzeit sind es über 30 Tiere.

Wandern mit Kindern zu Almen im Estergebirge: Den Walchensee zu Füßen!

Die Wallgauer alm ist während der Weidezeit bewirtschaftet. Sie beginnt Mitte Juni und endet Mitte September. Vonder Wallgauer Alm bietet sich ein grandioser Blick auf den Walchensee. Wie auf einem Gemälde sind die umliegenden Berge zu sehen. Manche Väter greifen hier zu einem kühlen Bier aus einer Mittenwalder Brauerei um die Strapazen vom Aufstieg zu vergessen. Kinder gleichen Ihren  Flüssigkeitshaushalt lieber mit alkoholfreien Getränken aus. Besonders zu empfehlen ist auf der Wallgauer Alm ein Holundersaftschorle. Dazu gibt es hausgemachtes Essen. Täglich kommen andere Speisen auf die Teller. Alle die nicht Kalorien zählen sollte unbedingt den  Kuchen auf der Wallgauer Alm probieren. Dieser ist ofenfrisch und  selbst gebacken. Unglaublich verführerisch duftet es  von der Küche din den Gastraum. Erfahren Wanderer lassen sich frisch aus dem Ofen  den Kuchen servieren und dieser schmeckt einfach unbeschreiblich gut. Die ganze Familie ist gestärkt und weiter geht es zur Kründer Alm. Zuerst steigt Ihr über die Viehweide auf. Die Jungrinder sehen die Wanderer an. Ein Geheimtipp ist der kurze Abstecher ist der kleinen Stall auf dem Weidegrund. Dieser hat er es in sich. In den uralten Balken haben sich über die Jahrzehnte Hirten verewigt. Sie ritzten dort in das Holz ihre Namen sowie das Jahr ein, in dem sie hier das Vieh hier auf der Wallgauer Alm weideten. Die älteste Schnitzerei ist aus dem Jahr 1888! Nun geht es steiler weiter und Ihr erreicht einen Sattel. Dort steht ein Wegkreuz. Kurz verschnaufen und weiter es bergab durch einen intaktgen Bergwald. Auf dem Gegenhang könnt Ihr bereits das Ziel sehen: Die Krüner Alm.

 

Wandern mit Kindern zu Almen im Estergebirge:Die drei B´s im Karwendel

Weit holt die Kurve aus, die Euch zum letzten Anstieg führt. Den müsst Ihr noch packen und dann seid Ihr auf der Kründer Alm  Auf 1.691 m liegt die Krüner Alm mit ihrer urigen Hütte. Sie ist aus verwitterten und groben Baumstämmen gezimmert. Wenige Tische und Bänke stehen vor der Almhütte. Doch hier  lässt es sich wunderbar aushalten und zwar am besten mit einem kühlen Getränk. Dazu ess Ihr eine deftige Brotzeit. Hier auf der Krüner Alm herrscht Ruhe. Die drei B´s geben den Ton an: Berge, Bänke und Brotzeit. Genießt in aller Ruhe den großartigen Ausblick. Allein für das grandiose Panorama hat sich der Aufstieg gelohnt! Wie auf einer riesigen Filmleinwand sind hier  die Zugspitze, das Wettersteingebirge, der Wank, die Soiernspitze und der Signalkopf mit vielen weiteren Bergen aufgereiht. Neidisch schaut mancher Wanderer, auf das Galtvieh. Jeden Tag kann es diesen unvergleichlichen Ausblick genießen. Auf Milch müsst Ihr jedoch verzichten. Keine Sorge, hier haben sich keine Veganer eingenistet. Auf der Hochweide futtern  nur Rinder die bisher noch nicht gekalbt haben. Galtvieh sagen die Senner und Landwirte dazu. Zurück geht es auf derselben Route wie beim Aufstieg. Am nächsten Tag erinnert Ihr Euch noch gerne an diese wunderbare Tour zu den beiden Almen im Estergebirge.

Krüner Alm

  • Höhe: 1.621 m
  • Bewirtschaftet: Juli – August

 

                                       –> Was Kinder garantiert über Almen fragen und wir haben die Antworten für Euch<–

Was ist eine Alm?

Wenn Du durch die Alpen wanderst kommst Du immer wieder an einer Alm vorbei. Manche davon sind bewirtschaftet. Hier kannst dort essen und trinken. Leckerer Käse, Butter und Wurst gibt es dort. Oft hat man diese Lebensmittel auf der Alm gemacht. Doch was ist eigentlich ein Alm?

So nennen die Bauern eine Weide auf der das Vieh im Sommer ist. Vor allem in Bayern oder Tirol heißen diese Bergweiden Alm. Im Allgäu hingegen sagen die Einheimischen Alp oder Alpe dazu. Zu den Bergwiesen gehört auch eine Hütte. Hier lebt die Sennerin oder Senn und dort gibt es auch einen Stall für die Tiere geben.

Seit wann gibt es Almen?

Archäologen, das sind Wissenschaftler die im Boden nach Funden aus alten Zeiten suchen, fanden Überreste von Almen aus der Bronzezeit. Vor über 3.000 Jahren betrieben die Menschen in den Alpen schon Almen und trieben im Sommer Ihre Tiere auf die Bergwiesen.

Was ist der Almauftrieb?

Aus den Ställen vom Bauernhof kommen, meistens um Pfingsten, die Tiere auf die Alm. Früher ist das ein großes Ereignis gewesen, bei dem viele mithalfen. Oft mussten die Hirten tagelang mit dem Vieh in die Berge aufsteigen, bis sie die Almen erreichten. Heute bringen Viehtransporter die Tiere auf die Alm. Im Gegensatz zum Almabtrieb sind die Tiere beim Auftrieb nicht festlich geschmückt.

Wie lange sind die Tiere auf der Alm?

Meistens ist die Alm von Juni bis Ende September im Betrieb.

Was ist der Almabtrieb?

Bevor es im Herbst kalt ist kommt das Vieh von der Alm zurück in die Ställe im Tal. Der Almabtrieb findet von Mitte September bis Mitte Oktober statt. Mit bunt geschmückt gehen die Tiere zurück zu den Bauernhöfen. Die Kranzkuh, sie hat den schönsten und größten Schmuck, führt den Zug an. Manchmal endet der Almabtrieb, oder Viehscheid wie er im Allgäu heißt, mit einem Fest im Dorf. Ungewöhnlich ist der Almabtrieb am Königssee bei Berchtesgaden. Hier kommen die Tiere in Lastkähnen über den See.

Warum haben die Kühe eine Glocke um?

Wenn Du auf eine Alm zuwanderst, hört Du schon von weitem das Gebimmel der Kuhglocken. Durch die Kuhglocken lassen sich Tiere die sich verlaufen haben leichter finden. Außerdem können sich so die Kühe orientieren, wo sich die eigene Herde befindet. Die größte und ältestes Kuh führt meistens die Herde an. Sie bekommt die größte Glocke umgehängt.

Wem gehört eine Alm?

Eine Alm, das ist die Sennhütte und die Bergweiden, kann einem einzelnen Bauern gehören. Zu seinem Bauernhof hat er dann die Alm und lässt dort die Tiere weiden. Eine Alm kann aber auch einem Dorf oder mehreren Landwirten gehören. Selten ist der Staat Eigentümer einer Alm.

Was sind die Matten?

Auf einer Alm haben die Matten weniger was mit Turnen oder Schlafen zu tun. Es ist die Bezeichnung für die genutzten Wiesen in den Bergen. Dort weidet das Vieh oder man schneidet das Grad dort, lässt es trocknen und nutzt es als Heu. Das lagern die Bauern in einem großen Heuschober und verfüttern es im Winter an die Tiere. Wenn Du einen Hasen, ein Kaninchen oder Meerschweinchen als Haustier hast, dann kannst Du im Zoogeschäft Heu von den Bergwiesen kaufen. Das duftet viel stärker als anderes Heu.

Welche Tiere leben auf der Alm?

Im Sommer weiden hier hauptsächlich Rinder. Als nächstes kommen die Kühe. Auch Pferde verbringen den Sommer auf einer Alm. Ebenso fühlen sich Schafe und Ziegen auf den Bergwiesen wohl.

Was ist eine Melkalm?

Bei dieser Alm siehst Du hauptsächlich Kühe, die Milch geben. Jeden Tag muss die Sennerin oder der Senn die Kühe melken. Wichtig ist es, die Milch auf der Alm zu verarbeiten oder die Milch schnell ins Tal zu bringen. Doch das ist ein Problem, denn dazu braucht es eine Seilbahn oder ein starkes Auto. Viele Melkalmen stellen hier Käse und Butter her. Im sogenannten Kaskeller lagert der Käse. Ein Käse frisch von der Alm schmeckt viel besser, als der aus dem Supermarkt. Probiere es am besten selbst aus! In Tirol gaben die Kühe auf den Almen über 32.000 Tonnen Milch in einem Jahr. Damit lassen 1.000 Lkw´s nur mit frischer Almmilch beladen!

Was ist eine Galtalm?

Hier weiden junge Tiere, die keine Milch geben. Die Bauern und Sennen nennen es Galtvieh. Erst wenn eine Kuh ein Kälbchen hatte, gibt sie Milch. Auf leben Galtalm junge Rinder, Ochsen die jünger als zwei Jahre sind und Kälbchen. Auf junge Stiere siehst Du hier manchmal auf der Weide. Da die Tiere auf der Galtalm keine Milch geben, muss sie die Sennerin oder den Senn nicht melken.

Was ist eine gemischte Alm?

Es gibt Almen auf denen leben Milchkühe und Galtvieh, das keine Milch gibt. So eine Alm heißt gemischte Alm.

Was ist ein Almdorf?

Früher zog die ganze Bauersfamilie im Sommer mit den gesunden Tieren hinauf auf die Alm. Nur ein Knecht oder die Großeltern blieben im Tal auf dem Bauernhof. Damit sich diese mit Milch versorgen konnten blieben nur eine oder zwei Kühe im Tal. Bei einem Almdorf standen mehrere Almen eng zusammen und manche hatten sogar eine eigene Kirche. So mussten die Bauern und Sennen nicht extra ins Tal absteigen um beim Gottesdienst dabei zu sein.

Was ist ein Sennbetrieb?

Die eigentlich häufigste Form einer Alm. Die Familie vom Bauern bleibt im Tal auf dem Hof. Das Vieh oder ein Teil davon kommt auf die Alm. Hier passen die Sennerin oder der Senner auf die Tiere auf.

Was ist eine Sennerin oder ein Senner?

Das ist eine ganz alte Bezeichnung für die Viehhirten. In Bayern nennt man diese Leute auch Halter, während man in der Schweiz Älpler dazu sagt. Der Tag auf der Alm beginnt früh wenn es hell ist: Die Sennerin muss die Kühe melken, füttern, auf die Weide und am Abend wieder in den Stall treiben. Ist ein Tier krank, muss sich der Hirte darum kümmern. Außerdem , wenn es auf der Alm Kühe gibt, muss die Sennerin oder der Senner die Milch zu Butter oder Käse verarbeiten. Den ganzen Tag gibt es viel Arbeit auf der Alm. Die Zäune müssen die Viehhirten ausbessern oder Unkraut von der Weide entfernen, das den Tieren schaden könnte. Außerdem halten die Sennerin oder der Senner die Almhütte sauber und bewirten die Gäste. Einen Teil vom Käse und Butter dürfen die Hirten selbst essen oder behalten. Auf die Sennerin oder den Senner müssen sich die Landwirte denen das Vieh auf den Almen gehört verlassen können.