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Schnitzen mit Kindern: Ein Elfenhaus

Schnitzen mit Kindern und Ihr betretet die wunderbare Welt der Elfen. Aus einem Stück Ast schnitzen die Kinder ein einzigartiges Feenhaus. Hier ist Euerer Fantasie keine Grenze gesetzt. Wie filigran das Feenhaus ist, das entscheiden die Kinder. Für dieses geschnitzte Wunderwerk braucht Ihr wenig Werkzeug und Material. Wir zeigen Euch Schritt für Schritt wie Ihr mit den Kindern schnitzen könnt.

Die besten Ideen haben Kinder. Punkt. Da kam ein Mädchen auf mich zu und fragte: “Kannst Du ein Feenhaus schnitzen?” Ich zuckte mit den Schultern und fragte nach, weil ich keine Ahnung hatte wie das Haus einer Fee aussieht:” Wie muss ich mir das vorstellen?” Schon legte das Mädchen los und erzählte mir, dass das Haus der Feen in der Mitte von einer Blume ist. Das hörte sich nach einer Herausforderung an. Zuerst zeichnet Ihr Euch eine Skizze vom Feenhaus. Anschließend stellt Ihr das Material zusammen:

  • einen dicken Ast
  • ein Taschenmesser oder Multitool mit Säge
  • Schleifpapier
  • wer will malt mit einem Malkasten das Feenhaus an

Zuerst skizziert Ihr Euch das Feenhaus mit einem gut sichtbaren Stift, ein Bleistift macht auf der dunklen Rinde wenig Sinn,  auf den Holz.

Schnitzen mit Kindern: Erst einmal sägen

Wichtig ist bei dieser Schnitzarbeit, dass Ihr in einer logischen Reihenfolge vorgeht. Es ist weniger schlau, zuerst das filigrane Feenhaus zu schnitzen und dann im nächsten Schritt am Stil der Blume zu schnippeln. Die Gefahr, dass das Haus abbricht ist entsprechend hoch. Zuerst sägt Ihr etwa einen halben Zentimeter rundum in den Ast. Die ist der obere Rand der Blüte. Von hier aus schnitzt Ihr mit der Klinge einen Quader. Daraus entsteht später das Feenhaus. Schnitzt mit dem Taschenmesser das schiefe Dach vom Feenhaus. Lasst eine Nase stehen, denn daraus arbeiten wir anschließend den Kamin heraus. Auch ein Feenhaus braucht einen Schornstein. Sägt etwas drei Zentimeter unterhalb von dem oberen Rand des Blütenkelches nochmals rund um ins Holz. Hier endet die Blüte und geht in die Stiel über. Von dem Einschnitt aus schnitzt Ihr den Stil. Nicht zu dünn, sonst bricht er ab. Lass einen Teil als Bodenplatte. So kann die Blume mit dem Feenhaus selbst stehen.

Schnitzen mit Kindern: Die Blume entsteht

Rundet jetzt den Teil vom Blütenkelch ab, an dem er in den Stiel übergeht. In der Blüte höhlt Ihr mit der Ahle (Stechdorn vom Taschenmesser oder Multitool) und der kleinen Klinge den Kelch aus. Vorsicht, dass dabei nicht das Feenhaus abbricht. Versucht immer den Griff vom Messer oder Multitool von dem Feenhaus abgewandt zu halten. Macht die Wand vom Blütenkelch nicht zu dünn. Wenn Ihr mit den Kindern die Blütenblätter schnitzt ist viel Gefühl in den Fingerspitzen gefordert. Entscheidet ob die Blüten rund oder spitz sein sollen. Mit der Ahle rundet Ihr die Zwischenräume der Blüten ab. Schnitzt vorsichtig Blatt für Blatt. Wenn Ihr glaubt, dass es nun nicht mehr schwierig ist, dann täuscht Ihr Euch. Es folgt die Kür beim Schnitzen. Wir brauchen am Stil noch Blätter. Diese hinkleben ist langweilig, denn wir wollen alles aus einem Stück schnitzen. Schnitzt mit der kleinen Klinge vorsichtig vom Blütenkelch Richtung Standfuß. Nun entsteht ein Span und dieser sieht aus wie ein Blatt. Wiederholt das Ganze drei vier mal. Zum Schluss müsst Ihr noch mit Schmirgelpapier das Feenhaus abschleifen. Wer möchte kann das Feenhaus auch anmalen. Mit Fachwerk, Türen oder Fenstern. Das Feenhaus ist der absolute Hingucker auf jedem Fensterbrett.

Kinder schnitzen gerne praktische Dinge. Vor allem wenn es um das Feuermachen geht. Wir stellen Euch heute Schnitzideen vor, die alle zum Thema Grillen gehören, wie das Holz und das Feuer. Wie immer stellen wir Euch das Ganze in Fotos und Film Schritt für Schritt vor.

Ein Gemetzel! So sah es aus, als ein Vater an der öffentlichen Grillstelle versuchte die Würste auf dem Rost mit einem Kampfmesser zu drehen. Tja, Rambo am Grill geht eher selten gut. Besser ist, es sich mit dem Taschenmesser oder Multitool einen Grillzange zu basteln. Dafür braucht Ihr

  • Einen geraden Ast
  • Multitool oder Taschenmesser mit Säge
  • Schmirgelpapier
Kinder schnitzen eine Grillzange. foto (c) kinderoutdoor.de

Zuerst sägen wir 2/3 vom Ast der Länge nach ein.

Sägt das Holz zu 2/3 der Länge nach auf. foto (c) kinderoutdoor.de

Später schmirgeln wir mit dem Schleifpapier die Innenfläche der Grillzange ab. Obwohl ein paar Holzsplitter lassen sich sicher gut verdauen.

Mit dem Schleifpapier schmirgelt Ihr die Innenseite der Grillzange ab. foto (c) kinderoutdoor.de

Mit der großen Klinge runden wir die Spitze der Grillzange ab.

Rundet die Spitze der Grillzange ab. foto (c) kinderoutdoor.de

Zum Schluss können die Kinder noch den Griff der Grillzange mit der kleinen Klinge verschönern. Fertig ist dieses praktische Teil für den Grill.

Fertig ist die geschnitzte Grillzange. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder schnitzen einen Feuerstarter

I´m a firestarter hieß es in einem Song von The Prodigy auf dem Album The Fat of the Land. Wenn Ihr das Feuer oder den Grill ohne drei Liter flüssigen Anzünder zum Brennen bringen wollt und gerne auf Streichhölzer oder Feuerzeuge verzichtet, dann entzündet es doch mit einem Feuerstarter. Dazu braucht Ihr:

  • Taschenmesser
  • Astholz (bevorzugt Haselnuss)
  • Stab Magnesiumstahl (den bekommt Ihr in gut sortierten Outdoorläden zu kaufen)

Wer keinen großen Garten hat, in dem Bäume wachsen die sich als Lieferanten für Schnitzholz eignen, der muss raus gehen. Schnappt Euch die Kinder und ab geht´s in den Wald oder den Park. Nehmt bitte nur Holz, dass auf dem Boden liegt. Wir brauchen für den Griff in Form von einem Pilz ein etwa Daumendickes Stück. Zuerst rundet Ihr ein Ende mit dem Taschenmesser ab. Schneidet immer an der Kante. Dreht das Holz minimal in der Hand und wieder ein Schnitt an der Kante. So geht es, bis das eine Ende eine Halbkugel ist. Der spätere Schirm vom Pilz.Etwa einen Zentimeter unterhalb vom Schirm schneidet Ihr rundherum in das Holz ein. Ein paar Zenitmeter davon entfernt nochmals. Mit der großen Klinge schnitzen die Kindern nun das Holz zwischen den beiden tiefen Einschnitten weg.

Fertig ist unser Feuerstarter in Pilzform. foto (c) kinderoutdoor.de

 

Dadurch arbeitet Ihr den Stiel vim Schwammerl aus.Wenn der Pilz fertig ist, dann kommt die Ahle zum Einsatz. Ein Lieblingsteil von mir am Taschenmesser. Es ist der, hoffentlich, gut geschliffene Stechdorn an der Rückseite. Klappt ihn aus und bohrt damit ein drei Zentimeter tiefes Loch in das Holz. Der Durchmesser sollte ein klein wenig dünner sein, als der vom Magnesiumstahlstab. Steckt nun den Magnesiumstab auf das gebohrte Loch. Mit einem Stück Holz klopft Ihr vorsichtig auf den Schirm vom Pilz. Damit treibt Ihr den Stab in das Holz. Fertig ist der Feuerstarter. Den gibt kein Kind mehr freiwilig her. So funktioniert das Feuermachen mit dem Firestarter:

Kinder schnitzen einen Sägefisch als Grillgabel

Gar mancher Sägefisch wünscht sich einen Sägetisch. Warum nur an einem langweiligen Stöckchen die Würstl aufspießen um sie dann über die Glut vom Lagerfeuer zu halten? Es geht doch mit viel mehr Stil! Diese Grillgabel ist ideal für einen Abend am Lagerfeuer. Folgendes Material solltet Ihr haben:

  • Taschenmesser (ohne groß Schnickschnack)
  • Einen geraden etwa daumendicken Ast, der sollte mindestens einen Meter lang sein, sonst grillt es die Kinder gleich mit

Vor dem Schnitzen von unserem, eigentlich simplen, Werkstück ist es gut, wenn Ihr Euch den Sägefisch (Sägerochen) genau anschaut. Ein Viertel etwa (der Wikipedianer sagt in so einem Fall: 25%) vom Körper des Fisches ist seine Säge. Mit der beginnen wir auch. Schnitzt einen lange dünne Spitze an einem Ende vom Ast. In diese Säge schnitzen die Kinder nun Kerben. Fertig ist die Säge vom Sägerochen. Ein Vorteil daran ist, dass die Würstel deutlich besser halten, als an einer glatten Spitze. Die Kinder schnitzen im nächsten Schritt den Körper vom Fisch. In unserem Fall halten wir uns weniger ans Original, sondern stellen den Sägefisch eher kugelrund dar. Was er in Wirklichkeit keinesfalls ist.

Von der Säge her schnitzt Ihr eine halbe Kugel. Immer ein kurzer Schnitt an der Kante. Dreht anschließend den Stock in den Händen um wenige Millimeter. Setzt wieder den nächsten Schnitt an. So entsteht der Kopf vom Sägefisch. Kümmern wir uns um die Schwanzflosse. Wieder schnitzen wir eine Halbkugel. Der Körper vom Sägefisch ist somit fast fertig. Nach der Halbkugel schnitzen die Kinder etwa einen halben Zentimeter breit eine Kerbe in den Stuck. Damit haben wir die Schwanzflosse von unserem Sägefisch. An diesem besonderen Rochen sind aber auch die Flossen am Rücken und Bauch auffallend. Auf diese wollen wir bei unserem Werkstück auf keinen Fall verzichten.

Nach unserer Anleitung zum Schnitzen ist die Sägefisch Grillgabel nun fertig. foto (c) kinderoutdoor.de

Während die Kinder schnitzen fallen größere und kleinere Holzspäne, so wie bei manchem Erwachsenen die Schuppen. Nehmt Euch von den Holzspänen zwei Größere und schnitzt sie mit dem Taschenmesser wie eine Flosse zu. Mit der großen Klinge vom Taschenmesser schneidet Ihr nun am Rücken und am Bauch vom Sägefisch zwei Schlitze hinein. In diese steckt Ihr nun die vorbereiteten Flossen. Bei dieser Vorgehensweise braucht Ihr keinen Kleber. Wer möchte kann zum Schluss dem Sägefisch noch Augen und Mund aufmalen. Fertig ist diese besondere Grillgabel, die Kinder geschnitzt haben. In der Zwischenzeit lodert das Lagerfeuer ganz munter und die Kinder probieren gleich ihren selbst geschnitzten Grillspieß aus. Diese Grillgabel vergisst garantiert niemand am Lagerfeuer.

Eine eigene Gabel schnitzen: Das isst doch was!

Kinder schnitzen eine Holzgabel für die Outdoor-Abenteuer. Auch das ist ein Teil vom Abenteuer. Ihr zieht los ohne Besteck und schnitzt Euch am Lagerfeuer selbst die Gabeln und Löffel. Alles was Ihr dazu benötigt ist ein Taschenmesser oder Multitool und ein Stück Astholz. Wichtig ist dass Euer Werkzeug neben der großen Klinge, auch eine Säge hat. “Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?”fragte einmal der polnische Lyriker Stanislaw Jerzy Lec. Nun wir sind keine Kanibalen und die Gabel ist seit römischer Zeit bekannt. Mit der Säge schneidet Ihr etwa drei bis sechs Zentimeter vom Ende Entfernt parallel in das Holz. Beide Einschnitte sollen ungefähr ein Drittel von der Dicke des Astes ausmachen. Daraus arbeiten wir später den Kopf der Gabel aus. Mit der Klinge vom Taschenmesser oder Multitool spaltet Ihr nun das Holz und zwar bis zu den beiden Einschnitten. Klopft dazu mit einem anderen Ast vorsichtig auf die Klinge. Achtet darauf, dass sich die Klinge möglichst gerade nach unten in das Holz arbeitet. Jetzt steht aus dem Ast ein Drittel vom Holz heraus. Unser späterer Kopf der Gabel.

Langsam schnitzen wir uns der Gabel näher. Foto (c) kinderoutdoor.de

Mit der großen Klinge schnitzt Ihr diesen gerade. Dort wo der Gabelkopf in den Ast übergeht, schnitzt Ihr diesen Übergang zurecht. Wie Ihr den gestaltet, dass entscheidet Ihr selbst. Wir schnitzen halbrund in das Holz links und rechts. Dabei lassen wir die Rundung harmonisch in die äußeren Zinken übergehen. Am oberen Ende vom Gabelkopf rundet, wenn Ihr wollt, diesen mit der großen Klinge vom Taschenmesser ab. Von oben betrachtet sieht die Gabel wie ein Löffel aus. Es fehlen die Zinken. Mit der Säge schneiden wir vorsichtig die Zinken in den Gabelkopf. Je nach Breite vom Gabelkopf könnt Ihr drei bis fünf Zinken einsägen. Bei dieser Arbeit zeigt sich, wie hochwertig die Säge ist. Damit die Zinken der Gabel von oben spitz sind, schnitzt Ihr diese zu. Von hinten nach vorne bewegt Ihr dabei die Klinge. Schnitzt die Zinken bitte nicht zu dünn. Unser Gabelkopf braucht auch eine Vertiefung. Mit der Spitze von der großen Klinge schnitzt Ihr eine Vertiefung in das Holz.Niemand isst gerne Holzspäne mit und deshalb schleifen wir die Zwischenräume der Zinken mit dem Schmirgelpapier. Auch den restlichen Gabelkopf schleifen wir damit ab. Wer möchte kann das Ende vom dicken Stiel unserer Gabel abrunden. Hier kommt auch wieder die große Klinge vom Multitool oder Taschenmesser zum Einsatz.Immer ein Schnitt an der Kante vom Holz. Kurz in der Hand drehen. Wieder ein Schnitt und wieder kurz drehen. So entsteht ein halbrundes Ende. Wer möchte kann auch seinen Namen in die selbst geschnitzte Outdoor-Gabel einritzen.

Wir schnitzen einen Löffel aus Holz

Jetzt haben wir eine Gabel und das Taschenmesser sowieso. Doch da fehlt doch noch was?! Was hilft uns die beste Suppe frisch vom Lagerfeuer, wenn wir den Löffel zuhause vergessen haben. Da hilft nur eines. Wir schnitzen uns das fehlende Besteck. Laffan. So heißt im Althochdeutschen der Löffel.Bereits in der Altsteinzeit verwendeten die Menschen dieses Besteck. Aus Holz und Knochen von Tieren fertigten unser Vorfahren dieses Besteck. Forscher gehen davon aus, dass der Löffel eine schöpfende Hand als Vorbild hat. Im 15. Jahrhundert hatten die Löffelmacher, ein eigener Beruf, alle Hände voll zu tun. Umfangreich sind die Arten der Löffel vom Apostellöffel bis zum Zuckerlöffel gibt es für jeden Anlass das passende Besteck. Wir steigen heute beim Buchstaben O wie Outdoorlöffel ein. Dazu braucht Ihr verdächtig wenig Material:

  • Stück Astholz möglichst vom Nussbaum
  • Taschenmesser
  • Stift
  • Schmirgelpapier

Bevor wir mit den Kindern schnitzen, führt uns der Weg in den Wald oder Park. Ideal ist in unserem Fall das Holz vom Walnussbaum. Es franst wenig. Zuerst spaltet Ihr das Astholz der Länge nach in drei Teile. Nehmt ein gerundetes Außenstück. Bevor wir zum Schnitzen beginnen, ist es besser, Ihr malt mit dem Stift den späteren Löffel auf.

Schleift den geschnitzten Löffel ab. foto (c) kinderoutdoor.de

 

Das erleichtert Euch die Arbeit ungemein und der Löffel sieht entsprechend gut aus. Zuerst schnitzen wir die Laffe. So heißt die Löffelschale. Rundet das Ganze mit der kleinen Klinge ab. Im nächsten Schritt schnitzt Ihr den Stiel vom Löffel. Wie der aussieht, dass könnt Ihr entscheiden: Breit oder eher schmal. Abge-rundet oder eckig. Ganz nach Euerem Geschmack. Wer möchte kann auch das Ende vom Stiel abrunden. Immer einen kurzen Schnitt an der Kante und dann in der Hand wenige Millimeter weiterdrehen. So entsteht langsam eine Halbkugel. Schnitzt mit der kleinen Klinge den Übergang vom Stiel zur Laffe. Nun kommt der spannende Teil: Mit einem scharfen Dosenöffner vom Taschenmesser höhlt Ihr das Holz der Löffelschale aus. Auch mit der Spitze von der Messerklinge könnt Ihr Holz an dieser Stelle ganz gut entfernen. Seht Euch den Löffel kritisch von allen Seiten an. Dort wo Ihr noch nachbessern möchtet, könnt Ihr es tun. Nun schmirgeln wir den Löffel ab. Beginnt mit einem großen Sandpapier mit einer niedrigen zweistelligen Nummer. Damit könnt Ihr perfekt gröbere Scharten ausbessern. Nehmt nun immer feineres Schleifpapier und glättet die Oberfläche vom Löffel. Ihr könnt auch die Maserung herausarbeiten. Die Kinder sind auf jeden Fall stolz auf den selbst geschnitzten Löffel.

Den eigenen Becher herstellen

Beim Grillen ist es auch klar, dass die großen und kleinen Outdoorer was trinken. “Autsch!” schrie das Kind auf und führte anschließend einen wahren Veitstanz auf. Was anfänglich noch lustig aussah entpuppte sich als schmerzhafte Erfahrung für das Kind. Es hatte sich am Lagerfeuer einen Tee aus dem Kessel geholt und in die Blechtasse gegossen. Diese erhitzte sich und das Outdoorkid ließ vor Schmerzen die Tasse fallen. Damit verbrühte es sich die Füße. So was muss nicht sein und lange dachten wir darüber nach, wie können Kinder eine Tasse schnitzen? Dazu wollen wir kein Spezialwerkzeug einsetzen. Wir brauchten ein Holz, dass innen “hohl” ist. Da fiel uns der Holunder ein. Dieser hat markantes weißes Mark, dass sich leicht entfernen lässt. Allerdings fällt der Markkanal bei dickeren Holunderästen entsprechend dünner aus. Bitte schneidet keinen Holunder ab, der im Saft steht. In unserem Fall richtete der Hausmeister von einer Sportanlage mit der Kettensäge ein wahres Massaker unter den Holunder-Sträuchern an, die am Maschendrahtzaun wuchsen. So konnte ich auch sehen, welches Holz viel Mark hatte. Wer keinen Becher, sondern eine Tasse haben möchte, der benötigt einen Henkel. Wir wollen diesen ohne bohren befestigen. Deshalb fertigen wir den Henkel aus einer dicken Schnur an. Nehmt eine, die reißfest und beständig ist. Sonst ergießt sich der heiße Inhalt von der Tasse über Euch.

Nun sägen wir den Becher vom Ast ab. Foto (c) kinderoutdoor.de

Wie bei vielen unserer Projekt sucht Ihr am Anfang mit den Outdoorkids in der Natur ein dickes Stück Holunder. Zum Glück lässt sich so eines noch nicht über das Internet bestellen (dadurch entgehen manchen Bloggern 10% Provision….eine Runde Mitleid bitte!)Fangen wir mit dem langwierigsten Teil von unserem Projekt an. Den Holunder aushöhlen. Wenn Ihr Euch das Stück von einem bereits gefällten Holunder abschneidet, könnt Ihr auch sehen, wie dick oder dünn der Kanal mit dem weißen Mark im Inneren ist. Je dicker um so besser in unserem Fall. Mit der großen Klinge, diese sollte stabil sein, puhlt Ihr zuerst das Mark heraus. In den meisten Fällen hat Euere Outdoor-Tasse nun ein Fassungsvermögen von einem größeren Reagenzglas. Das ist deutlich zu wenig. Höhlt mit der großen Klinge das Holz weiter aus. Denkt bitte daran, dass Euere Outdoor-Tasse auch einen Boden braucht und der Rand weder zu dünn noch zu dick sein sollte. Drückt die Klinge gegen das Holz und lasst es so rotieren. Dadurch bekommt Ihr einen gleichmäßigen Innenraum der Tasse aus Holunder. Diese Arbeit zieht sich hin, besonders wenn das Holz schon intensiv getrocknet ist. Nur die Wenigsten freuen sich, wenn sie beim Trinken aus einem Gefäß feste Stoffe mit sich aufnehmen. Holzspäne, selbst vom “gesunden” Holunder, stehen weniger oben in der Beliebtheit. Deshalb greift zum Schleifpapier und befreit das Innere der Holztasse von den Spänen. Beginnt mit einem groben Sandpapier, kleine Körnung, und steigert Euch zu Feineren (große Körnung). Der Becher ist jetzt fertig. Wir wollen aber eine Tasse! Nehmt die Schnur und schneidet entsprechend zwei lange Teile ab. Denkt bitte daran, dass Ihr einen Teil der Schnur um die Tasse wickeln müsst. Wer Luftmaschen häkeln kann ist hier klar im Vorteil. Manche Profis können das sogar ohne Häkelnadel. So genanntes Fingerhäkeln, nicht zu verwechseln mit dem bayerischen Sport Fingerhakeln. Bindet nun den gehäkelten Henkel an der Outdoor-Tasse fest und Prost am Lagerfeuer oder beim Grillen. Und was wollt Ihr grillen?

Kinder schnitzen ein Messer selbst

Gut, dann machen wir unser Besteckset vollständig. “Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat.” Diese Erkenntnis stammt von mir. Leider nicht. Theodor Storm hat diesen bemerkenswerten Satz einmal gesagt. Ob der Literat immer wieder mal zum Messer und einem Stück Holz gegriffen hat ist leider unbekannt. Wir schnippeln heute aus einem Stück Astholz ein praktisches Buttermesser. Dafür ist nur ein Taschenmesser und Schleifpapier nötig. Und ein wenig Zeit mit den Kindern.Zuerst entfernen die Kinder mit der großen Klinge vom Taschenmesser die Rinde vom Holz. Rundet mit der großen Klinge ein Ende vom Ast ab. Das ist später unser Griff. Wir Ihr diesen gestaltet, dass liegt ganz alleine bei Euch. Es gilt der William Shakespeare Titel: “As you like it!” Als nächstes schnitzen die Kinder den Übergang vom Griff zur “Klinge” vom Buttermesser. Ihr könnt dort das Holz rundum einkerben oder diesen Übergang besonders ausarbeiten. Und wieder sind wir beim alten Shakespeare: As you like it! Widmen wir uns dem Blatt vom Buttermesser. Wie bei einem anderen Messer auch, ist die Klinge im Bereich der Spitze dünner, als am Griff. Entsprechend schnitzen wir das Holz zu.Rundet im nächsten Arbeitsschritt die Spitze vom Buttermesser ab.

Rundet die Spitze vom Buttermesser ab. foto (c) kinderoutdoor.de

Schließlich müsst Ihr damit am Frühstückstisch nichts aufspießen. Das Taschenmesser legt Ihr für heute bitte weg. Jetzt folgt ein Arbeitsschritt der für Kinder spannend ist: Abschleifen. Beginnt mit der groben Körnung und steigert Euch zu immer feineren Sandpapier. Bessert Scharten aus und arbeitet auch die Maserung vom Holz heraus. Damit bekommt das Buttermesser ein edles aussehen und liegt wunderbar in der Hand. Ideal ist es, wenn es sich in Hand anfühlt, als ob es aus einem Stück gewachsenen Holz besteht. Fertig ist unser Buttermesser und die Kinder hantieren damit so was von gerne beim Frühstück. Eigentlich könnt Ihr die Messer aus Metall wegwerfen……So ein geschnitztes Buttermesser ist auch ein tolles Geschenk! Die Kinder haben bei dieser Arbeit eine große Freude und lernen einige Grundlagen vom Schnitzen. Und noch ein Rezept fürs Grillen:

Heute schnitzen die Kinder mit dem Taschenmesser einen originellen Kressekopf. Der sieht lustig aus und Ihr habt zum Frühstück oder Abendessen immer frische Kresse zur Hand. Anstatt in einem gekauften Blumentopf wächst die gesunde Pflanze in einem selbst gebastelten Gefäß. Es eignet sich auch ganz toll um es an Ostern zu verschenken.

Makramee, Batik gehören zu den 80ern wie Dalli Dalli oder der große Preis. In den Grundschulen oder Kindergärten bastelten damals die Kinder in der Zeit vor Ostern Kresseköpfe und verwendeten dazu ausgeblasene Eier. Das Problem an dieser Bastelei: Drückte ein Kind mit dem Stift zu fest auf, brach die Eierschale. Wer den Kressekopf sorglos in die Kindergartentasche aus Kunstleder oder in den Schulranzen packte, der hatte zuhause ein Puzzle garniert mit Erde und Kressesamen. Darüber freuten sich die Mütter, denn die zerbrochene Eierschale, Erdkrumen und Kressesamen durften sie mühsam aus der Kindergartentasche oder dem Schulranzen entfernen. So hatten mehr Leute etwas von der Bastelei. Wenn auch unfreiwillig. Bei unserer heutigen Bastelei mit dem Taschenmesser besteht diese Gefahr nicht, denn unser Kressekopf ist aus Holz geschnitzt. Folgendes Material benötigt Ihr dazu:

Daraus schnitzen wir einen Kressekopf. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder basteln einen Kressekopf: Grüne Haare für alle

Bei den heutigen Fotos habe ich den Ast von einem alten Holunderstrauch verwendet. Leider brach dieser unter der Last vom Neuschnee ab. Mit der Säge vom Multitool oder dem Taschenmesser schneidet Ihr das Holz in die passende Länge. Mit der Ahle (Stechdorn) beginnt Ihr ein etwa drei bis vier Zentimeter tiefes Loch in das Holz zu bohren. Als nächsten kommt die kleine Klinge und dann die Große zum Einsatz.

Höhlt etwa drei bis vier Zentimeter das Astholz aus. foto (c) kinderoutdoor.d

Mit der großen Klinge vom Taschenmesser oder dem Multitool schnitzt Ihr nur ein lustiges Gesicht in die Rinde. Bei meinem Astholz ging das wunderbar, weil der Holunder so eine tolle knorrige Rinde hatte.

Schnitzt mit dem Taschenmesser ein Gesicht in die Rinde. foto (c) kinderoutdoor.d

Alle die Angst um die Finger der Kinder haben: Mit dem Schnitzen sind wir fertig. Als nächstes stopft Ihr Erde oder Watte in die Vertiefung vom Holz.

Nun kokmmt die Erde in unseren Pflanzkopf. foto (c) kinderoutdoor.deEs fehlen die Kressesamen! Rein damit

Rein mit dem Kressesamen. foto (c) kinderoutdoor.deZum Schluss noch das Ganze eingießen

Ein wenig Wasser und die Kresse beginnt zu wachsen. foto (c) kinderoutdoor.de

Was jetzt kommt ist das Schwierigste für die Kinder: Warten! Es dauert ein paar Tage bis die Kresse gewachsen ist.

Fertig ist unser geschnitzter Kressekopf. foto (c) kinderoutdoor.de

Mit dem Taschenmesser basteln wir heute ein antikes Wasserfahrzeug. Das Tolle an unserem heutigen Projekt: Die Kinder können mit der altägyptischen Barke auch ganz toll im Wasser spielen. Unsere Materialliste ist wie immer übersichtlich.

“Warum schnitzt Du nicht mal die Titanic?” fragte mich ein Vater. Dabei muss sich scheinbar das Gesicht wie im Stuhl vom Zahnarzt verzogen haben. So tragisch das Schicksal von diesem Passagierschiff auch ist, aus Bastlersicht finde ich den Pott stinklangweilig. Vier Schornsteine, davon einer Attrappe und eine Linienführung, die so prickelnd ist wie Mineralwasser, dass offen eine Woche auf der Fensterbank gestanden ist. Da finde ich es viel spannender, wenn wir in die maritime Geschichte ganz weit nach hinten gehen. In die Zeit des alten Ägyptens. Da gab es die Falkenbarke. Mit Blattgold ist das vierzig Meter lange Königsbarke überzogen gewesen und diente für kultische Zwecke. Der Pharao sprach von dort aus auch Recht. Ein über 4.000 Jahre altes Modell von diesem Schiff habe ich in Tokio in der ägyptischen Abteilung gesehen. Wie schwungvoll der ganze Bootskörper ist. Dagegen ist die Titanic so langweilig wie der Börsenbericht in der FAZ. Folgendes solltet Ihr an Material haben:

Aus diesem Stück Holz entsteht unsere königliche Barke. foto (c) kinderoutdoor.de
  • Taschenmesser oder Multitool mit Säge (die ist wichtig!)
  • Astholz
  • Schleifpapier
  • dünne Zweige
  • Papier oder ein Stück Stoff

Wir schnitzen mit Kindern eine altägyptische Barke

Sägt zuerst die Aufbauten in das Holz. foto (c) kinderoutdoor.de

Mein Tipp: Bevor Ihr mit dem Schnitzen loslegt, seht Ihr Euch am besten ein Foto von der Barke an. Zuerst sägt Ihr das Holz auf die entsprechende Länge zu. An jedem Ende vom Ast sägt Ihr drei mal bis in die Mitte ein. Daraus schnitzen wir Bug, Heck und Aufbauten.

Legt den Zwischenraum der Aufbauten frei. foto (c) kinderoutdoor.de

Mit der großen Klinge vom Multitool oder dem Taschenmesser entfernt Ihr nun das Holz zwischen den gesägten Einschnitten. So entsteht das Deck der Barke.

Schnitzt das Unterwasserschiff von unserer Barke. foto (c) kinderoutdoor.de

Höchste Zeit, dass wir uns um das Unterwasserschiff der Barke kümmert. Arbeitet mit der Klinge Bug und Heck aus. Das Ganze sollte gleichmäßig gebogen sein. Damit die Barke flott durch die Wasser des Nils gleitet, laufen Bug und Heck spitz zusammen.

Gut in Form. So gleitet die Barke flott durchs Wasser. foto (c) kinderoutdoor.d

Legt die Barke vor Euch hin und schnitzt Ihr nun die typisch gebogene Form des Bootskörpers.

Schnitzt nun den Bootskörper runder. foto (c) kinderoutdoor.d

Mit dem Dosenöffner vom Taschenmesser höhlt Ihr nun das Ruderdeck aus. Der Vorteil daran: Ihr könnt später Steinchen dort als Ballast ablegen.

Höhlt das Deck entsprechend aus . foto (c) kinderoutdoor.d

Mit der Ahle, dem Stechdorn vom Multitool oder dem Taschenmesser, schnitzt Ihr nun den Bug und das Heck, sowie die Aufbauten. Am Heck ist das Ende wie ein Papyrus gestaltet.

Arbeitet nun die Details an Bug und Heck aus. foto (c) kinderoutdoor.d

Mit der Ahle bohren wir in beide Seiten Löcher. Dorthinein stecken wir später die Ruder.

Bohrt die Löcher für die Ruder in die Bordwände. foto (c) kinderoutdoor.d

Möglichst die Mitte solltet Ihr für die Vertiefung in den Bootskörper finden. Denn dort stecken wir später den Masten hinein.

Bohrt in die Mitte ein Loch um darin den Masten zu befestigen. foto (c) kinderoutdoor.d

Mit dem Schmirgelpapier schleift Ihr die Barke gründlich ab. Außen und innen.

Schmirgelt den Bootskörper ab. foto (c) kinderoutdoor.de

Wenn der Wind fehlte, trieben Ruderer die Barke voran. Deshalb schnitzt als nächstes aus dem dünnen Zweig die Riemen.

Schnitzt den Masten und die Ruder. foto (c) kinderoutdoor.de

Steckt die Ruder in die Löcher der beiden Bordwände. Wenn die Barke später im Wasser ist, geben ihr die Riemen seitlich die nötige Stabilität.

Die Ruder sind bei unserer Barke auch klar. foto (c) kinderoutdoor.d

Im nächsten Schritt baut Ihr den Masten. Spitzt ihn am unteren Ende zu.

Fertig ist unser Masten. foto (c) kinderoutdoor.d

Bereitet nun das Segel vor. Die alten Ägypter schipperten mit Rahsegel herum.

Bereitet das Segel vor. foto (c)Fertig ist unsere altägyptische Barke.

Fertig ist unsere ägyptische Barke. foto (c) kinderoutdoor.deWeitere Ideen fürs Schnitzen mit Kindern: