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Kinder Outdoor paddeln: Kanutouren für die Familie

Kinder Outdoor paddeln ist bei den kleinen Abenteurern angesagt. Selbst das eigene Kanu steuern ist für die Kleinen ein großes Erlebnis. Wir stellen Euch Flüsse in Bayern vor, die sich für eine Tour lohnen. Außerdem stellen wir Euch eine Packliste zusammen.

https://www.youtube.com/watch?v=wyVVHCBjA_0

„Brauchen wir wirklich keinen Helm?“ fragt ein Vater vorsichtig den Kanuverleiher. Der grinst und meint „Sie haben doch die Schwimmwesten und mit Stromschnellen ist bei ihrer Tour nicht zu rechnen“ Beruhigt stößt sich der Vater ab. Vor ihm sitzt seine Tochter im Kanu und paddelt drauf los. Im Zick Zick Kurs schippern die beiden von einer Uferseite zur anderen. Willkommen in Solnhofen! Bei allen Häuslebauern löst dieser Ortsname pawlowsche Reflexe aus: Sie denken sofort an die wunderbaren Kalkplatten mit denen sich das ganze Haus auslegen lässt. Wenn es der Bausparvertrag hergibt. Für eine Tagestour von Solnhofen nach Dollnstein, muss niemand eine Hypothek aufnehmen. Es ist eher ein günstiges Vergnügen. Bevor es aufs Wasser geht, weisen die Bootsverleiher ihre Kunden ein. Dazu gehört auch das richtige Verhalten bei einem Wehr. Das können Vater und Tochter bald üben, denn kurz nach dem sie abgelegt haben kommt das Wehr Solnhofer Mühle. Links liegt das Wehr. Rechts geht es an einer Landzunge vorbei. Nach wenigen Metern paddeln Tochter und Vater ans linke Ufer der Halbinsel und sind froh den Ausstieg so perfekt erreicht zu haben. Nun tragen sie das Kanu kurz über Land.

Paddeln mit Kindern: Gemütlich geht es auf der Altmühl in Bayern dahin. foto (c) kinderoutdoor.de

„Wie gut, dass wir so wenig Wechselkleidung dabei haben!“ stöhnt der Vater. Sie setzen hinter dem unbefahrbaren Wehr das Kanu wieder ins Wasser der Altmühl und paddeln weiter. Mittlerweile kommen beide besser voran. Hier zwischen Solnhofen und Dollnstein windet sich die Altmühl durch die blühenden Wiesen der Frankenalb. Dieses beeindruckende Tal hat aber ein anderer Fluss mit seinen gewaltigen Wassermassen geschaffen: Der Urmain. Vor Eßlingen setzt die Altmühl wieder zu einer Schleife an. Auf der linken Uferseite erheben sie sich, die Wahrzeichen vom Altmühltal: Die zwölf Apostel. Über einem für den Jura so typischen Trockenhang ragen diese zwölf markanten einzelnen Felsen heraus. „Da schau mal!“ ruft der Vater zu seiner Tochter im Kanu. „Die zwölf Apostel!“ Doch das Mädchen fragt ihn zurück “Wie hießen die nochmal Papa?“ Plötzlich herrscht Ruhe im Heck. Doch diese währt nicht lange. Bei Eßlingen kommt vom hinteren Kanuteil nörgelnd:“Ich habe Hunger! Können wir hier anlegen?“ Zum Glück hat die Tochter mit dem vor sich hin schmachtenden Vater ein einsehen und paddelt ans Ufer. Das kleine Gasthaus „13. Apostel“ ist bei den Paddlern beliebt. Seit mindestens 1774 besteht dieser urige Bau als Wirtshaus. Seit 1974 stand es leer und im letzten Moment erkannten 2004 zwei Leute den Wert von diesem verfallenen historischen Gebäude. Nach der aufwändigen Renovierung ist der 13. Apostel wieder ein Wirtshaus mit einem besonderen Flair. Nur ungern legen Vater und Tochter hier wieder ab. Sie paddeln weiter in der nächsten Schleife der Altmühl Richtung Hammermühle. Dort wartet das nächste Wehr und eine weitere Einkehrmöglichkeit auf die beiden. In der Mitte von diesem Wehr befindet sich eine Bootsrinne. Diese sollten aber nur Geübte mit dem Kanu befahren. Alle anderen steigen links aus und umtragen kurz am Ufer das Wehr.

Für den nötigen Spaß sorgt an der Altmühl manche Bootsrutsche. foto (c) kinderoutdoor.de

Unsere beiden Paddler hat der Übermut gepackt und sie versuchen die Bootsrinne zu fahren. Die Einfahrt erwischen sie noch halbwegs gut. Bei höherem Wasser ist diese schwer zu finden. Nun zieht die beiden das Wasser kurz hinunter. Kurz drückt eine große Welle das Kanu nach unten. Kaum sind die beiden aus dem Schlamassel draußen reißt der Vater jubelnd die Arme hoch „Geschafft!“ Eine kleinere Welle kippt das Kanu um. Tochter und Vater schwimmen das umgedrehte Kanu hinter sicher an Land. Dort holen sie die trockene Wechselwäsche aus den Plastiktonnen im Boot. Hier bei der Hammermühle befindet sich auch ein Zeltplatz. Als beide wieder im Kanu sitzen paddeln sie weiter Richtung Hagenäcker. Als sie dort ankommen sieht die Tochter die Bootsrutsche beim Wehr und paddelt sofort an die linke Uferseite. „Lass es uns doch probieren’“ meldet sich der Vater aus dem hinteren Teil vom Kanu. „Wir haben keine Wechselwäsche mehr!“ klärt ihn das Kind auf. So legen beide an um das Boot ein letztes Mal auf dieser Tour umzutragen. Als eingespieltes Team paddeln sie die letzten zwei Flusskilometer bis Dollnstein, dem Ende dieser Tour. Als sie das Kanu an Land ziehen meint der Vater. „Na ja die Eskimorolle klappt doch ganz gut“ und nach einer kurzen Pause „ Zur Hälfte zumindest!“

Kinder paddeln auf der Chamb

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Den längsten Nebenfluss vom Regen kennen selbst manche Einheimische nicht. Der Chamb ist 52 Kilometer lang und entspringt im Böhmerwald. Von Furth im Wald bis Cham ist es eine gemütliche Paddeltour für einen Tag und alle die zum ersten mal im Kanu sitzen können erste Erfahrungen sammeln.„Bloß net hudeln!“ meint der gemütliche Bootsverleiher und lädt in aller Seelenruhe die Kanus ab. Hier in Furth in Wald soll es auf der Chamb losgehen. „Ihr habt ja no Zeit, geht´s ins Drachenmuseum,“ meint der Mann. Ein guter Tipp, denn das Drachenmuseum ist weltweit einmalig. Beim Further Drachenstich ist das älteste Volksschauspiel in Deutschland und findet seit mindestens dem, Jahr 1646 statt. Der auf vier Beinen schreitende Drache, er speit auch Feuer, ist die Attraktion vom Festspiel. Abkühlung tut gut und die gibt es auf der Chamb. Auch wenn der Fluss gemächlich dahinplätschert er ist der Nebenfluss vom Regen, der am meisten Wasser führt. Seinen Namen hat der Chamb aus dem Keltischen. Kambos bedeutet gewunden oder krumm. Somit macht der Chamb seinen Namen alle Ehren, der er mäandert durch die Further-Chamer-Senke dahin. Nur an manchen Abschnitten ist er begradigt. Auf dem Wasser ist die Strömung nur gering. Warum, so fragen sich manche Paddler, fließt der Chamb so langsam, wenn er doch von allen Nebenflüssen des Regens am meisten Wasser führt? Ganz einfach!

Frag nicht wo wir hin wollen, frag lieber das Kanu! Auf dem Regen kommen auch Anfänger schnell mit dem Boot zurecht. Foto (c) Landkreis Cham_Foto Stefan Gruber

Das Gefälle ist mit 170 Metern sehr gering, immerhin ist der Chamb von der Quelle im tschechischen Vitovky (bei Kdyne) bis zu seiner Mündung in den Regen bei Cham 51 Kilomter lang. Los geht es mit der Paddelei bei der Chambaue in Furth im Wald. In unmittelbarer Nähe ist ein japanischer Garten. Zuerst geht es am Ortsteil Wutzmühle vorbei. Parallel zur Kreisstraße CHA 55 paddelt Ihr nun nach Arnschwang. Weiter fließt der Chamb durch Wiesen zum Dorf Nösswartling. Hier ist der Fluss aufgestaut und Ihr müsst das Boot kurz umtragen. Nun folgt eine Schleifen auf die nächste. Das geht so lange, bis ihr die Kreisstraße CHA 9 unterquert. Ab hier ist der Fluss begradigt. Immer wieder sind Flussschwellen aufgeschüttet und dadurch bekommt der Chamb deutlich mehr Strömung. Keine Sorge, alle die zum ersten mal in einem Kanu sitzen, schaffen auch diese kurzen Passagen ohne das Boot umzukippen. Am Ortsrand passieren wir nur nun Kothmaißling. Die Chamb treibt uns weiter durch eine flache Felder- und Wiesenlandschaft der Further-Chamer-Senke. Bald ist Kammerdorf erreicht. Hier unterquert der Chamb die Chamerstraße. Bald ist der Satzdorfer See zu sehen.

Paddeln mit der Familie auf dem Regen, das ist ein echtes Abenteuer in den Ferien. Foto(c) oto_Oberpfaelzer_Wald_Lkr_Schwandorf

Die Paddeltour geht zu Ende und der Chamb mündet im Chamer Stadtteil Altenstadt in den Regen. Nach wenigen hundert Metern ist der Kanuclub Graf Luckner mit dem Zeltplatz erreicht. Hier anlanden und das Boot abholen lassen. Eine Übernachtung lohnt sich auf jeden Fall und auch ein Bummel durch die Kreisstadt Cham mit ihrer sehenswerten Altstadt. Auf der Chamb verfiel niemand in hektisches Paddeln, dafür ist der Fluss (meistens) zu ruhig. Denn hier gilt „bloß net hudeln!“

Eine der schönsten Paddeltouren in Deutschland

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Von Neuhaus nach Hohenstadt führt auf der Pegnitz eine der ursprünglichsten Kanutouren von Deutschland. 25 Kilometer pure Natur in der Hersbrucker Schweiz. Ideal für Familien ist diese Tour durch den fränkischen Amazonas.

„Wie im Dschungel!“ meint ein Kind als es mit den Eltern auf der Pegnitz dahinpaddelt. Immer wieder hängen die Äste der Bäume am Ufer hinein ins Wasser. Doch das Ganze hat einen Vorteil: Im Hochsommer brennt die Sonne den Paddlern nicht auf die Köpfe. Noch ein gutes Argument gibt es für diese Paddeltour: Teilweise ist die Strömung der Pegnitz flott und der Fluss sorgt für Abwechslung. Ein weiteres Plus ist die unverfälschte fränkische Küche, die es in den Gasthäusern auf der Hersbrucker Schweiz gibt. Aus ganz Deutschland kommen Paddler um die Pegnitz von Neuhaus bis nach Hohenstadt hinunter zu schippern. Allerdings fordert dieser Fluss auch die Bootsfahrer. Genau darin liegt der größte Reiz. In Neuhaus setzen die Paddler ein und schon trägt sie die Pegnitz mit einem sanften Schwung dahin. Eine langweilige Kanutour sieht anders aus. Bald ist das Wehr Rothenbruck erreicht. Hier heißt es an der linken Seite anlanden und raus mit dem Pott. Nur kurz müssen die Paddler das Kanu umtragen. Drei Kilometer schlängelt sich die Pegnitz, oder wie die Einheimischen sagen „Begnids“, parallel zur Staatsstraße ST 2162 durch das tief geschnittene Tal. Nach drei Kilometern ist das Wehr beim Dolomitwerk Neuensorg erreicht.

Durch den fränkischen Amazonas paddelt die ganze Familie. foto (c) kinderoutdoor.de

In diesem Fall gilt das Konrad Adenauer Motto: Keine Experimente! Rechts anlanden und kurz die Beine vertreten mit dem Kanu in der Hand. Nun fließt die Pegnitz an Velden vorbei. Nach 1,5 Kilometern erwartet die Paddler das nächste Hindernis. Raus mit dem Kanu und wenige Meter das Boot über Land tragen. Zumindest Malerisch liegt das Wehr vor einem für Franken so typischen Fachwerkhaus. Kurz nach dem Wehr nimmt die Pegnitz wieder an Fließgeschwindigkeit auf. Nah kommen nun die Felswände an den Fluss heran. Willkommen in der Fränkischen Schweiz! Bei Güntherstal rauscht ein kleiner Wasserfall seitlich in die Pegnitz. Diese ist hier wieder mit einem Wehr gezähmt und hier gilt: Wer sein Kanu liebt, der trägts! Fast sechs Kilometer haben die Paddler nun Ruhe vor dem nächsten Wehr. Immer enger rückt das Tal zusammen. Auf den nächsten Kilometern ist die Pegnitz stark verkrautet. Echte Paddler bremst ein wenig schwimmendes Grünzeug auf keinen Fall aus. Beim Wehr in Enzendorf steigen alle aus und umtragen das links das Boot. Wie meinte ein Paddler so treffend:“Da musst Du öfter ein- und aussteigen, als bei einer Bahnfahrt nach Hamburg!“ Unterwegs bietet es sich an, in dem einen oder anderen Dorf am Ufer der Pegnitz anzulegen. Schattige Biergärten und deftige Brotzeiten sind ein guter Grund den Fluss für eine längere Pause zu verlassen. Gut gestärkt mit fränkischen Spezialitäten geht es wieder aufs Wasser. Bei manchem Paddler soll nach dem Besuch vom Biergarten die Schwimmweste gezwickt haben. In Enzendorf angekommen, heißt es links raus und kurz am Wehr vorbei. Munter mäandert die Pegnitz durchs Tal. Bei Verra und Afaltern folgen noch einmal zwei Wehre. Bei beiden müssen die Boote raus aus dem Wasser. Wen der Hunger drückt, der landet in Eschenbach an und geht ins Wirtshaus. Sehenswert ist hier das Wasserschloss. Es nutzt den Hirschbach und die Pegnitz als natürliche Hindernisse aus. Seit 1508 ist dieses gut erhaltene Schloss im Familienbesitz. Weiter geht es auf dem Fluss. Hohenstadt das Ziel von der Tagestour ist bereits zu sehen. Am Campingplatz landen die meisten Paddler an und stellen dort ihre Zelte auf. Gar mancher wacht am nächsten Tag auf und ist sich sicher, dass die Luftmatratze nachts geschwankt hat.

Paddeln auf dem Oberpfälzer Yukon

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Eisvögel und Wasseramseln die von Ufer zu Ufer fliegen. Totale Stille und ein Gefühl in Kanada unterwegs zu sein. Das ist der Fluss Regen in Ostbayern. Hier gibt es einen speziellen Wanderweg für Paddler. Ausgewiesene Zeltplätze erwarten Euch nach jeder Etappe.

Eigentlich gibt der Fluss das Tempo vor, aber das interessiert die Kinder nicht. Sie veranstalten auf dem Oberlauf vom Schwarzen Regen ihre eigene Regatta und paddeln wie die Weltmeister. Was die Erwachsenen genießen ist die unglaubliche Ruhe und die intakte Natur. Es fehlen nur noch Bären am Ufer, die dort nach Lachse Ausschau halten. Anders ist der Regen ab dem Blaibacher Stausee. An sonnigen und warmen Wochenenden leuchtet der Fluss orange vor lauter Schwimmwesten. Wer mit dem Kanu bereits erfahren ist, der paddelt auf dem Schwarzen Regen. Dieser vereinigt sich mit dem Weißen Regen. Vor allem der Oberlauf hat es ins ich. Der Gumpenrieder Schwall oder das Bärenloch sind zwei Passagen mit Wildwasser. Je nach Pegelstand kann dort die Schwierigkeitsklasse III möglich sein. Hier gilt es die hohen Wellen meistern und den Granitblöcke auszuweichen. Wer hier die halbe Eskimorolle hinlegt, weiß wie wichtig es ist das Gepäck gut vertäut und wasserdicht verpackt zu haben. Auf dem Regen versperren immer wieder Wehre und Mühlen die Weiterfahrt. Hier heißt es das Kanu aus dem Wasser nehmen und umtragen. Wie in einem Winetou-Film fühlen sich die Paddler wenn sie auf dem Schwarzen Regen in den Höllenstein-See schippern. Rechts und links erheben sich Felswände und ein dichter Wald. Niemand wundert es, wenn plötzlich Sioux am Ufer auftauchen. An der Staumauer heißt es dieses Mal das Kanu länger umtragen um es wieder unterhalb einzusetzen.

Natur pur, erwartet die Paddler Familie am Schwarzen Regen. foto (c) kinderoutdoor.de

In fünf Tagen nach Regensburg

Am Blaibacher Stausee angekommen beginnt das Abenteuer vom Regentalwanderweg. Der Weiße und Schwarze Regen haben sich nun zu einem Fluss vereint. Die erste Etappe führt über 22 Flusskilometer ins malerische Cham. Damit ist nicht ein vietnamesischer Volksstamm gemeint, der genau so heißt, sondern die Kreisstadt. In etlichen Schleifen paddeln die Kanufahrer durch die Further Senke. Beim Kanuclub Graf Luckner, er berfindet sich am Stadtrand von Cham, schlagen die müden Outdoorer Ihre Zelte auf. In wenigen Minuten lässt sich von hier aus auch die Innenstadt von Cham zu Fuß erreichen. Die zweite Etappe führt nach Roding. Warum die Oberpfalz, der Regen ist der längste Fluss von diesem bayerischen Regierungsbezirk, die burgenreichste Region Europas ist, lässt sich bei dieser Tagesfahrt erkennen. Unterwegs erheben sich aus Wäldern Ruinen und intakte Festungen aus dem Mittelalter. Auch Wallfahrtskirchen gibt es vom Boot aus zu sehen. Mit den Burgen versuchten die Kaiser im Mittelalter diese Mark gegen die Hussiten zu sichern. Diese Sektenanhänger kamen aus Böhmen mit befestigten Planwagen und zogen raubend durch die Oberpfalz. In Roding erwartet die Kanuten ein besonderer Zeltplatz: Er ist Teil vom Stadtpark, der sich auf einer Halbinsel befindet. Am nächsten Tag heißt es die Boote wieder einsetzen und es geht weiter in das Venedig von Ostbayern. Auf dem Weg nach Nittenau, passieren die Paddler das weitläufige Kloster von Reichenbach. Dort gibt es ein interessantes und höchst ungewöhnliches Museum. Es befasst sich mit den Schratzellöchern. Die Meter langen Erdlöcher finden sich nur in dieser Gegend der Oberpfalz Region. Immer rätseln die Archäologen warum die Menschen diese Tunnel gruben. Handelt es sich um Vorratslager oder dienten sie als Versteck? Immer noch behalten die Schratzellöcher ihr Geheimnis. Nach 23,5 Kilometer ist Nittenau erreicht. Wie die bekannte italienische Lagunenstadt ist Nittenau von vielen Kanälen durchzogen. Entsprechend oft ist der Ort auch von Hochwasser betroffen. Nach der Übernachtung im Zelt geht es weiter ins 19.5 Kilometer entfernte Ramspau. Unterwegs kommen die Paddler in Hof am Regen vorbei. Mitten im Ort sind die Überreste einer Burg zu sehen. Bereits im Jahr 1150 soll hier die Festung gestanden haben. Nur wenige Kilometer später ist auf der gleichen Flussseite Stefling. Hier grüßt die Paddler ein herrschaftliches Schloss. In Marienthal, hier lohnt es sich im Gasthof Wittmann einzukehren, ist der nördlichste Punkt vom Regen erreicht. Unterirdisch drückt ein Granitkeil den Fluss in die Richtung. Bei dem urigen Ausflugslokal lohnt es sich anzulegen. Im Biergarten kommen regionale Spezialitäten auf die Teller. Gegenüber von Marienthal befindet sich Stockenfels. Diese Burgruine ist dut zu erkennen und hat den Namen Bierpanscher Walhall. Einer Sage nach geistern hier Wirte, Bedienungen, Bierbrauer oder Kellermeister für Ewigkeiten herum, die zu Lebzeiten das Bier mit Wasser streckten. Als Strafe müssen die ruhelosen Geister ihr grausige Gebräu selbst trinken.

Das Ziel ist erreicht: Regensburg mit der Steinernen Brücke. Foto (c) kinderoutdoor.de

Gut gestärkt paddeln die Kanuten weiter nach Ramspau. In dem kleinen Ort mit seinem besonderen Schloss schlagen die Paddler ihre Zelte für die Nacht auf. Am nächsten Tag geht es auf die letzte Etappe. Von Ramspau geht es nach Regensburg. Dort mündet der Regen in die Donau. Am Anfang ist die Etappe noch reizvoll. Mit jedem Kilometer den Regensburg näher kommt, sind am Ufer vor allem Gewerbeparks und Wohnsiedlungen. In Reinhausen fließt der Regen in die Donau. Wer gut, günstig und zentral in Regensburg übernachten möchte, der schläft in der Jugendherberge. Sie befindet sich auf einer Donauinsel. Von dort aus lassen sich wunderbare Spaziergänge in die Altstadt von Regensburg unternehmen. An die Paddeltour auf dem Oberpfälzer Yukon erinnert sich die Familie noch lange.

Richtig gepackt, ist halb gepaddelt!

Eine Packliste für den Urlaub hilft Familien immer, schließlich muss eine ganze Menge eingepackt sein. Wenn am Urlaubsort was fehlt, lässt es sich meistens irgendwo kaufen. Doch was ist, wenn die Familie mit dem Kanu unterwegs ist. Selbst an den Flüssen in Deutschland sind die Supermärkte und Einkaufszentren, zum Glück, dünn gesät. Wir haben für Euch eine Packlist für den Urlaub mit den Kanu erstellt.

Eine Packliste für den Urlaub im Kanu erspart Euch viel Ärger und die Mannschaft meutert nicht.  Foto: (c) Kinderoutdoor.de

Eine Packliste für den Urlaub im Kanu erspart Euch viel Ärger und die Mannschaft meutert nicht.
Foto: (c) Kinderoutdoor.de

Immer mehrFamilien entdecken die Reize von einem Urlaub in Deutschland. Hier gibt es viele Flüsse und Seen, auf denen sich toll paddeln lässt. Damit die Outdoor Kinder und Erwachsenen ihren Spaß an einer Kanutour haben, ist es wichtig, dass die Ausrüstung passt. Wir gehen davon aus, dass Ihr auf eher gemächlicheren Flüssen mit den Kanus unterwegs seid und haben entsprechend einen Schutzhelm von der Packliste weg gelassen. So einer ist nur bei Wildwasserfahrten nötig. Wichtig ist auch, dass ihr Eure Ausrüstung wasserdicht verpackt. Wem spezielle Packsäcke zu teuer sind, der kann sie beim Kanuvermieter ausleihen. Als preiswerte Alternative bietet sich ein Müllsack an. Der ist auch 100% wasserdicht.

Packliste für den Urlaub im Kanu:

  • Schwimmwesten (die tragen alle! Achtet, dass die Gewichtsangabe der Weste und das der Paddler zusammenpassen)
  • Wasserdichte Packsäcke (die gibt es beispielsweise von Ortlieb)
  • Ersatzpaddel (bekommt ihr vom Kanuverleiher)
  • Auftriebskörper(bekommt ihr auch vom Kanuverleiher; wenn nicht, dann sucht Euch besser einen anderen!)
  • Sonnencreme (auf dem Wasser ist die Sonnenlicht um einiges stärker)
  • Sonnenbrille
  • Mütze oder Sonnenhut
  • Trinken
  • Essen
  • Erste Hilfe Set
  • Flussführer
  • Flusskarte
  • Wechselwäsche
  • Badekleidung
  • Spielsachen für die Kinder z.B. Lupenbecher mit denen sie das Wasser oder Pflanzen untersuchen können
  • Handy und Fotokamera wasserdicht einpacken (da habe ich schon mehrmals erlebt, wenn solche versenkt wurden!)
  • Taschenmesser
  • eventuell Bootswagen wenn ihr längere Strecken umsetzen müsst (gibt es vom Kanuverleiher)

Viel Spaß auf dem Wasser!