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Kinder wandern zu Almen: Das Almsommer ABC

Kinder wandern zu Almen und treffen dort im Urlaub auf eine ganz eigene Welt. Hier pflegen die Sennerinnen und Senner uralte Traditionen. Die Tiere stehen nicht in engen Stallboxen, sondern können sich frei auf den Bergwiesen bewegen. Dazu gibt es leckeres Essen und deftige Brotzeiten. Alles abgerundet mit einem wunderbaren Blick auf die Berge.

Es gibt Begriffe, die gibt es nur auf der Alm. Und es gibt Dinge, die gibt es nur auf der Alm. Die Brettljause zum Beispiel oder den Unterstand oder die Wettertanne. Die Alm und der Salzburger Almsommer sind eine kleine Welt für sich: Klar, dass man nicht alles versteht, wenn man nicht hier aufgewachsen ist. Das kleine Almsommer-ABC ist eine humorvolle Annäherung an Begriffe und Umstände, die es nur auf der Alm im SalzburgerLand gibt: Es umfasst hilfreiches Wissen und spannende Hintergründe. Nach der Lektüre ist man bestens gerüstet für den bevorstehenden Salzburger Almsommer 2023.

Die Stuhlalm am Gosaukamm über dem Lammertal, im Hintergrund die Bischofsmütze, Dachsteingruppe. Eine Frau wandert von der Hütte talwärts (c) Tourismus Salzburger Land

Wie viele Almen gibt es im Salzburger Land?

Das SalzburgerLand ist das Land der Almen. Rund 1.800 Almen werden hier noch landwirtschaftlich genutzt, in gut 500 Almhütten können Wanderer nach traditioneller Manier einkehren. Ein besonders authentisches Almerlebnis bieten die rund 165 zertifizierten und qualitäts­geprüften Almsommerhütten, die es nur im Salzburger Land gibt

(c) Tourismus Salzburger Land

A wie Almsommer

Idyllische Almhütten, aus deren Schornstein sich der Rauch kräuselt und darauf hindeutet, dass der Holzofen schon eingeheizt ist. Bauernkrapfen, die unter dem Leinentuch rasten und Kühe, die gemächlich in der Sonne widerkauen: Der Almsommer ist Idylle pur und im SalzburgerLand eine uralte Tradition. Schon immer trieben die Bauern ihre Weidetiere auf die Alm. So konnte im Tal das Heu für den Winter gemacht werden, die Milch der Tiere wurde hingegen von den Sennleuten oben auf dem Berg zu Butter und Käse verarbeitet. Nirgendwo gibt es mehr Almen als im SalzburgerLand und seit 2003 wird der „Salzburger Almsommer“ auch touristisch beworben. Die Almwirtschaft erhielt dadurch neue Impulse und die Wanderer haben eine traditionsreiche Kulturlandschaft neu entdeckt. Vor allem die 163 zertifizierten Almsommerhütten werden nach wie vor ganz authentisch bewirtschaftet. Gut hundert Tage dauert der Almsommer: Rund um die Sommersonnenwende im Juni wird er mit einem großen Fest eröffnet – dieses Jahr am 25. Juni auf der Branntweinerhütte und der Kösslbacheralm am Aineck oberhalb von St. Margarethen im Salzburger Lungau –, zum Rupertitag am 24. September wird er mit prachtvollen Almabtrieben beendet.

Kinder wandern auf Themen- und Waldwegen im Salzburgerland (c) Tourismus Salzburger Land

Kinder wandern zu Almen: Planschen im kristallklaren Wasser

B wie Bergseenwandern

Nirgendwo in Europa gibt es mehr Bergseen als im Salzburger Lungau: Rund 60 sind es insgesamt und einer ist schöner als der andere. Am Prebersee etwa wird seit Jahrzehnten das traditionsreiche „Preberschießen“ – ein Wasser­scheibenschießen – ausgeübt: Ein einzigartiger Brauch, der schon von Walt Disney mit großem Interesse verfolgt wurde. Krummschnabelsee, Wirpitschsee oder Esser See: Die Seen können allesamt individuell oder gemeinsam mit den Biosphärenpark-Fex’n erwandert werden. Seit 2012 trägt der Salzburger Lungau die Auszeichnung UNESCO Biosphärenpark. Dieses Gütesiegel bezieht sich auf die besonderen Qualitäten des Salzburger Lungaus als Naturregion ebenso wie auf die Lebensqualität, auf die Erhaltung alter Traditionen und auf die Pflege der überlieferten Kultur. Beim Lungauer „Bergseensammeln“ erhalten eifrige Wanderer für jeden erwanderten Bergsee einen Stempel und am Ende eine Überraschung.

(c) Tourismus Salzburger Land

Welche Zweck hat eine Alm?

Die Alm hatte in ihrer ursprünglichen Form den Zweck, die Bauern im Tal zu entlasten und Lebens­mittel für das Winterhalbjahr zu produzieren. Die Kühe wurden von der Sennerin gemolken, die Milch an Ort und Stelle „haltbar“ gemacht. Die Butter wurde geläutert, um Butterschmalz herzustellen, aus der Vollmilch wurde Käse und aus der Buttermilch Schotten. Die wichtigen und notwendigen Rationen wurden ins Tal gebracht und sollten zumindest bis Weihnachten reichen.

Mit Kindern wandern und Ihr kommt auf den Almen den Kühen näher. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: So heißen die Kühe

C wie Cilli

Wer kennt Cilli? Oder Edelweiß? Oder Zenzi? Oder Resi? Damit hätten wir auch schon die beliebtesten Kuhnamen aufgezählt! Salzburgs Bauernbetriebe sind so klein, dass tatsächlich jedes Tier noch einen Namen hat: Im Durchschnitt hat ein Salzburger Hof rund 16 Kühe im Stall stehen. Je höher die Berge und umso enger die Täler, umso kleinstrukturierter sind aber auch die Bauerhöfe.
Bettina und Manfred Huber von der Filzmoosalm im Großarltal haben zum Beispiel nur sieben Pinzgauer Rinder im Stall stehen, Sophie und Sepp Ennsmann von der Gainschniggalm im Raurisertal nennen vier Milchkühe ihr Eigen. Insgesamt gibt es im SalzburgerLand knapp 60.000 Milchkühe. Rund 9.000 von ihnen verbringen mit ca. 60.000 Jungtieren sowie Schafen, Ziegen und Pferden die Sommermonate auf der Alm. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Almweiden gepflegt und vor Verbuschung und Verwaldung geschützt werden.

Kuh Attacke: Bleibt kuhl und dreht dem Tier nicht den Rücken zu, sonst nimmt Euch die Kuh auf die Hörner. foto (c) kinderoutdoor.de

Wie sind Almen erreichbar?

80 Prozent aller Almen sind innerhalb von 60 bis 90 Gehminuten zu erreichen, viele sogar mit Kinderwagen oder komfortablen Sommer-Bergbahnen. Der Almsommer beginnt je nach Schneelage, Witterung und Höhenlage Anfang/Mitte Juni und endet traditionell am 24. September, dem Rupertitag, der dem Salzburger Landespatron gewidmet ist.

Wandern mit KIndern in Sankt Anton am Arlberg: Die Kühe machen es vor und lassen den Tag “etwas” ruhiger angehen. foto (c) kinderoutdoor.de

D wie Dirndl

Das Dirndl ist ein fixer Bestandteil des Salzburger Lebensalltags: Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land und auf der Alm wird Dirndl getragen – und zwar mit Stolz und Selbstbewusstsein. Zu früheren Zeiten war das Dirndl ausschließlich die Kleidung einfacher Leute und wurde von Mägden und Bäuerinnen zur Stall- und Feldarbeit getragen. Die Schürze wurde als Handtuch oder Schweißtuch genutzt und ein „nur“ wadenlanger Rock galt bereits als anzüglich. Heute wird das Dirndl nicht nur von Einheimischen getragen, sondern auch von Gästen und sogar zu den Salzburger Festspielen. Vor allem beim „Jedermann“ sieht man viele Frauen im Publikum, die Dirndl tragen. Das Alltagsgewand ist salonfähig geworden – Marlene Dietrich hat es vorgemacht – und gehört in der „Welthauptstadt der Tracht“ zum Straßenbild. Zu den großen Traditionshäusern in Salzburg zählen Gössl und Lanz. Das Pendant zum Dirndlkleid ist die Lederhose, die jedoch – so sagt es die Tradition – nur von Männern und niemals von Frauen – auch nicht zum Spaß – getragen wird.

“Tourist? Dann drücken wir mal ein Auge zu!” Wer will sich schon gerne beim Trinken stören lassen? Lasst die Tiere in Ruhe und verhindert eine Kuhattacke. Foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Diese Fische kann niemand angeln

E wie Enzian

Blauer Enzian, Gelber Enzian oder Tüpfel-Enzian: Keine andere Blume versinnbildlicht so sehr die Liebe für die Alm wie der streng geschützte Enzian in all seiner Artenvielfalt. Sein kleinerer Bruder ist der Frühlings-Enzian, der im SalzburgerLand „Schusternagerl“ genannt wird. Der Blaue Enzian ist auch Wegweiser am „Salzburger Almenweg“, der auf 25 Etappen durch den gesamten Salzburger Pongau führt. Dass der Enzian nicht nur schön anzuschauen ist, sondern auch gut schmecken kann und dabei noch gesund ist, weiß Walter Trausner von Trausners Genusswerkstatt in Mauterndorf. Er stellt seit Jahren aus dem Gelben Enzian Limonaden und Sirup her: Der im Gelben Enzian enthaltene Bitterstoff Amarogentin ist einer der bittersten Naturstoffe der Welt.

Kinder schnitzen foto (c) kinderoutdoor.de

F wie Föhnfische

Das Wetter spielt in den Bergen und beim Wandern eine wichtige Rolle. Den Himmel im Blick zu haben, ist immer eine gute Weisung. Föhn beispielsweise gibt es nur in den Alpen, so wie es die Bora in Italien oder den Mistral in Frankreich gibt. Föhn entsteht, wenn feuchte Luft vor einem Gebirge aufsteigt. Dabei kühlt sich die Luft zunächst ab und das Wasser kondensiert. Es bilden sich Wolken, die abregnen, wenn sie zu schwer werden. Im SalzburgerLand spricht man auch davon, dass der meist sehr warme Föhn „zusammenbricht“ und damit eine Schönwetterperiode beendet. Für kopfschmerzgeplagte Menschen eine Erleichterung, da Föhn die Beschwerden oft verstärkt. Als Föhnfische werden schmale, fischförmige und manchmal recht spektakuläre Wolken des Typs Altocumulus Lenticularis bezeichnet, die sich auf der windabgewandten Seite des Gebirges und meist parallel zum Gebirgskamm zeigen. Sie sind harmlos, ebenso wie Haufen- oder Quellwolken, die ein Zeichen für stabile Hochdrucklagen sind. Zeigen sich am Himmel jedoch fedrige Cirruswolken oder tiefhängende, durchgängige Stratuswolken, kündet das meist von einem Wetterumschwung. Bei schwarzen Wolken und fernem Donner heißt es schnellstens: Runter vom Berg!

Über schroffes Gelände geht es zum Gipfel hinauf. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Hoch hinaus

G wie Gipfel

Im SalzburgerLand gibt es hohe und niedrige Gipfel, leicht zu erreichende und hochalpine: Auf jedem von ihnen steht ein Gipfelkreuz – einige davon sind spektakuläre Meisterwerke. So etwa das Gläserne Kreuz auf der Schartwand (2.339 m) im Tennengebirge oder das Gipfelkreuz in Form einer Pietà auf der Schönfeldspitze (2.653 m) im Steinernen Meer. Ebenfalls am Gipfel findet sich das traditionelle Gipfelbuch in einer wetterfesten Box: Alle Wanderer sind angehalten, sich hier einzutragen. Nicht nur als schöne Erinnerung, sondern auch aus Sicherheitsgründen. In der Salzburger Sportwelt lädt das Wander-Erlebnis „Salzburger Gipfelspiel“ dazu ein, die sieben schönsten Gipfel der Region zu erwandern. Im Tourenbuch erhalten Wanderer vorab Gedanken für den Weg und einen ersten Hinweis auf das Ritual, das am jeweiligen Gipfel zu absolvieren ist.

Beim Almabtrieb sind die Senner noch einmal gefordert und die Herde zusammen zu halten. Foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Bergsteigen: Was ist eine Sennerin oder ein Senner?

Das ist eine ganz alte Bezeichnung für die Viehhirten. In Bayern nennt man diese Leute auch Halter, während man in der Schweiz Älpler dazu sagt.

Irgendwo muss die Milch für den Käse und Quark ja herkommen. foto (c) kinderoutdoor.de

H wie Holunder

Holler wird im SalzburgerLand der Holunder umgangssprachlich genannt und er zählt zu den ältesten und beliebtesten Heil- und Genusspflanzen im Alpenraum. Im Flachgau wächst der Holunderbusch sogar noch auf den Almen und so ist es naheliegend, dass es in der Fuschlsee- und Wolfgangseeregion auch die Holleralmen gibt. Im Innergebirg wächst der Strauch nur in den Tallagen, aber auch hier war er wie etwa in der Nationalparkgemeinde Hollersbach namensgebend. Die wunderschön weißen, sternförmigen Hollerblüten werden im Juni in Fett gebacken und ergeben süße Hollerküchlein oder Sirup. Die dunkelvioletten Beeren werden zu Marmelade, Sirup, Saft oder Hollerkoch weiterverarbeitet. Auch im Baumkreis des Keltendorfs am Stoanabichl in Uttendorf/Weißsee wächst ein Holunder: Die Kelten hielten Bäume für beseelt. Und noch heute hält man sich im SalzburgerLand an das Sprichwort: „Vor dem Hollerbusch sollst du den Hut ziehen.“

I wie Innergebirg

Innergebirg – das „Land im Gebirge“ – ist da, wo die Berge höher, die Wiesen steiler und die Täler enger werden. Der historische Begriff „Innergebirg“ bezeichnete den alpinen Teil der Besitzungen des Erzstiftes Salzburg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit und umfasste die Alpentäler von Salzach und Saalach. Im SalzburgerLand markiert der Pass Lueg in Golling die Grenze zum Innergebirge ebenso wie zwischen dem nördlichen Tennengau und dem südlichen Pongau. Der Pass Lueg ist ein echtes Nadelöhr im ohnehin schon engen Salzachtal, über dem die Erlebnisburg Hohenwerfen wie ein Bollwerk thront. Die Erlebnisschlucht Salzachklamm direkt am Pass Lueg kann auch per Flying Fox erkundet werden.

Kinder Almenwanderungen
Über urige Steige geht es hinauf zu den Almen. foto (c) Tourismusverein Sexten

Kinder wandern zu Almen: Das Smartphone ohne Netz

J wie Jodeln

Wer meint, im SalzburgerLand würde nur auf den Bühnen gejodelt, der irrt: Das Jodeln hat seinen Ursprung auf der Alm und war über die Jahrhunderte der traditionelle Lockruf der Senner und Hirten, wobei jeder seinen eigenen Jodler hatte. An diesem Lockruf erkannten die Tiere, dass nach ihnen gesucht wurde und es Zeit war, um in den Stall zurückzukehren. Heute ist das Jodeln Teil der Volkskultur und der Volksmusik. Beim sogenannten „geschlagenen“ Jodler ist der Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme ganz typisch und erfordert echte Stimmakrobatik. Einfache Jodler sind hingegen schnell erlernt: Jodelkurse werden zum Beispiel auf der Schmittenhöhe in Zell am See-Kaprun angeboten. In Königsleiten im Nationalpark Hohe Tauern gibt es den unterhaltsamen Jodel-Wanderweg.

In den Balken von diesem alten Stall haben sich die Hirten verewigt. Die älteste Schnitzerei ist aus dem Jahr 1888. foto (c) kinderoutdoor.de

K wie Käse

Der Käse ist vielleicht der urtypischste Vertreter der Alpinen Küche im SalzburgerLand. Von daher ist es gar nicht verwunderlich, dass es hier so viele ausgezeichnete Käser gibt. Zu ihnen zählen unter anderem Niki Rettenbacher vom Fürstenhof in Kuchl, der preisgekrönte Käsesorten aus der Milch seiner Jersey-Rinder herstellt, oder die Dorfkäserei Pötzelsberger in Adnet. Familie Eisl in Abersee am Wolfgangsee produziert feinste Schafkäsesorten, Gunter Naynar im Lungau vielfach ausgezeichneten Rohmilchkäse aus Ziegenmilch. Dass diese allesamt biologisch sind, muss im BioParadies SalzburgerLand gar nicht extra erwähnt werden. Zu den regionalen Besonderheiten zählen unter anderem der Pinzgauer Bierkäse, der Radstädter Kas, Kugerlkäse, Graukäse oder Großarler Knetkäse. Auf fast allen Almen wird die Milch an Ort und Stelle zu Käse verarbeitet: Also unbedingt ausprobieren!

Eine Rast bei den Almenwanderungen tut immer gut. foto (c) kinderoutdoor.de

Welche Aufgaben haben die Sennerin oder der Senner?

Der Tag auf der Alm beginnt früh wenn es hell ist: Die Sennerin muss die Kühe melken, füttern, auf die Weide und am Abend wieder in den Stall treiben. Ist ein Tier krank, muss sich der Hirte darum kümmern. Außerdem , wenn es auf der Alm Kühe gibt, muss die Sennerin oder der Senner die Milch zu Butter oder Käse verarbeiten. Den ganzen Tag gibt es viel Arbeit auf der Alm. Die Zäune müssen die Viehhirten ausbessern oder Unkraut von der Weide entfernen, das den Tieren schaden könnte. Außerdem halten die Sennerin oder der Senner die Almhütte sauber und bewirten die Gäste. Einen Teil vom Käse und Butter dürfen die Hirten selbst essen oder behalten. Auf die Sennerin oder den Senner müssen sich die Landwirte denen das Vieh auf den Almen gehört verlassen können.

Urig ist die Krüner Alm und der Aufstieg dorthin lohnt sich. foto (c) kinderoutdoor.de

L wie Leitkuh

Woran erkennt man die Leitkuh? Richtig! An der großen Glocke. Die Glocke verrät nicht nur den Sennleuten, wo sich ihre Tiere gerade aufhalten, sondern bietet auch den jüngeren, noch unerfahrenen Tieren Orientierung. Da, wo die Leitkuh ist, ist man sicher und geborgen: Die Leitkuh gibt mit der Glocke den Ton an. Die Tiere bewegen sich auf der Alm frei, daher ist es auch wichtig, das Almgatter immer zu schließen und sich an die Regeln zu halten: Hunde an die Leine zu nehmen, den Tieren grundsätzlich nicht zu nahekommen, da vor allem Muttertiere ihren Nachwuchs beschützen. Durchschnittlich gibt eine Salzburger Milchkuh rund 16 Liter Milch pro Tag. Dazu muss sie wiederkäuen: Beim Wiederkäuen werden rund 60 Liter Speichel produziert, daher benötigt eine Kuh auch über 100 Liter Wasser am Tag. Die wiedergekäuten Fasern sorgen im Vormagen der Kuh, dem Pansen, dafür, dass sich die Mikroorganismen vermehren. Diese Magenbakterien verwandeln Gras in Eiweiß, das die Kuh verdaut und so Milch produziert.

Sommer mit Kindern im Salzburger Land: Mit etwas Glück bekommt Ihr bei den Wanderungen auch Murmeltiere zu sehen. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Pfeif drauf!

M wie Mankei

Mankei werden die Murmeltiere im SalzburgerLand liebevoll genannt: Sie haben ihren Lebensraum zwischen 900 und 2.500 Metern Seehöhe und können auf vielen Almen und Wanderungen entdeckt werden. Dazu heißt es aber, schnell sein. Denn Murmeltiere verstecken sich vor potenziellen Feinden und warnen sich gegenseitig mit lauten Warnpfiffen. Diese sind das erste Signal dafür, dass Murmeltiere in der Umgebung sind und man die Augen offenhalten sollte. Die Mankei gehören wie Bartgeier, Steinadler, Steinbock und Gämse zu den „Big 5“ im Nationalpark Hohe Tauern. Auch entlang der Großglockner Hochalpenstraße können Murmeltiere aus nächster Nähe beobachtet werden. Murmeltiere halten zwischen sechs und neun Monate Winterschlaf, erwachen aber pünktlich zum Almsommer.

N wie Nationalpark Hohe Tauern

Der Nationalpark Hohe Tauern entstand ab 1981 und gilt heute als das größte Naturschutzgebiet Zentraleuropas. Er umfasst 18 Orte und 13 Täler allein im SalzburgerLand, erstreckt sich aber auch über Teile Kärntens und Tirols. Sein magisches Zentrum ist der 3.798 Meter hohe Großglockner, der höchste Berg Österreichs, der von 265 Dreitausendern umringt ist. Rund 15.000 Tierarten und 3.500 Pflanzenarten haben hier ihren geschützten Lebensraum. Das Wander- und Aktivangebot reicht von familienfreundlichen Almspaziergängen über naturkundliche Exkursionen bis hin zu hochalpinen Bergtouren in die Gletscherzone. Gewandert wird individuell oder in Begleitung eines erfahrenen Nationalpark-Rangers, der interessierten Besuchern die Augen für eine der faszinierendsten Naturlandschaften der Erde und ihre Schönheiten öffnet. Ein besonderes Ausflugserlebnis ist „Top of Salzburg“ mit der Gipfelwelt 3000 auf dem Kitzsteinhorn. Hinauf geht es mit einer der modernsten Bergbahnen der Ostalpen, der 3K K-ONNECTION vom Ortszentrum Kaprun. Oben erwartet Besucher das höchstgelegene Restaurant Salzburgs, die Nationalpark-Gallery, Aussichtsplattformen und ein Kino.

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Weitwandern mit dern Familie in Osttirol foto (c) Nationalpark hohe Tauern / Matrin Lugger

Welche Blumen wachsen in den Bergen?

In den Bergen wachsen diese Blumen:

  • Edelweiß
  • Alpenrose
  • Alpenglöckchen
  • Bergschlüsselblume
  • Teufelskralle
  • Rotes Männertreu
  • Eisenhüte
  • Berg-Flockenblume
  • Knabenkraut
  • immergrünes Alpenaurikel
  • Wiesen Augentrost
  • Alpendost
  • Arnika
  • Wald Storchschnabel
  • Vogel-Wicke
  • Gold-Pippau
  • Primel
  • Leimkraut
  • Schwarze Akelei
  • Wiesen Schafgabe
  • Türkenbund
  • Trollblume
Bergsommer mit Blumen und Kräuter. foto (c) kinderoutdoor.d

O wie Orchideen

Wer hätte gedacht, dass es im SalzburgerLand Orchideen gibt und das nicht zu knapp? Zu ihnen zählen das unscheinbare Zweiblatt, das lilafarbene Fuchsknabenkraut, der Gelbe Frauenschuh und die Grünliche Waldhyazinthe. Wo man sie findet? In Höhenlagen, auf Almweiden, an Wegesrändern und rund um Feuchtwiesen: Man muss nur die Augen offenhalten. In Filzmoos werden sogar geführte Orchideenwanderung angeboten. Zwischen Hofalm und Hofpürglhütte wachsen rund 25 verschiedene Orchideensorten, darunter botanische Kostbarkeiten wie das stark gefährdete Erzherzog-Johann-Kohlröschen und das Steiermark-Kohlröschen, das nur an elf weiteren Standorten in Österreich wächst. Neben Orchideen gibt es im SalzburgerLand auch Lilien: Dazu zählt etwa der spektakuläre Türkenbund, der an der Großglockner Hochalpenstraße und an den Hochgebirgsseen Kaprun wächst.

Eine Familienwanderung zur Alm ist für die Kinder ein tolles Abenteuer. foto (c) kinderoutdoor.de

P wie Pinzgau und Pongau

Die Alpine Küche erkennt man nicht nur an ihren regionalen Zutaten, sondern auch an ihren Bezeichnungen. Das Pongauer Wild etwa oder die Pongauer Fleischkrapfen ebenso wie die Pinzgauer Kasnocken oder das Pinzgauer Rind. Diese autochtone Rinderrasse ist perfekt an die alpinen Gegebenheiten angepasst; das feine Fleisch bildet die Basis für köstliche Rindssuppe, Zwiebelrostbraten oder Tafelspitz. Zum Pongauer Wild zählt das Rotwild ebenso wie Rehwild oder Gämsen: Rehrücken, Hirschmedaillons oder Gamsragout zählen zu den Klassikern im Herbst, wenn im SalzburgerLand zum Halali geblasen wird. Die Pinzgauer Kasnocken werden ganz traditionell im gusseisernen Pfandl serviert und damit sich der Käse so richtig schön zieht, wird der magere Pinzgauer Bierkäse verwendet. Braune Zwiebel und frischer Schnittlauch runden das Gericht ab.

Mit Kindern Big 5 der Alpen beobachten: Auch der Alpensalamander, ein Lurch, gehört dazu. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Alles blüht

Q wie Quendel

Wer über grüne Almwiesen wandert, befindet sich – wissentlich oder unwissentlich – mitten in einem wilden Kräuterparadies. Es lohnt sich, das satte Grün unter den eigenen Füßen einmal genauer zu betrachten und man wird tolle Entdeckungen machen. Hier wachsen Alpenminze, Frauenmantel und Schafgarbe, aber auch Thymian, der im SalzburgerLand Quendel genannt wird und Oregano, der als Dost bezeichnet wird. Typisch für all diese alpinen Wildpflanzen und Kräuter ist, dass sie kein kühlendes Menthol, dafür aber viele Bitterstoffe enthalten, die wärmend wirken. Die Pflanzen bilden nämlich genau jene Inhaltsstoffe, die sie selbst gegen die Kälte in den Bergen brauchen. Einer, der sich aufs Beste auf Kräuterkunde versteht, ist 4-Hauben-Koch Vitus Winkler vom Sonnhof in St. Veit. Sowohl sein neuestes Kochbuch als auch sein Gourmetrestaurant tragen den Namen „Kräuterreich“. Wer sich selbst intensiver mit der traditionellen Heilkräuterkunde auseinandersetzen möchte, der kann in Unken im Salzburger Saalachtal eine Ausbildung in „Traditioneller Europäischer Heilkunde“ (TEH) absolvieren. TEH-Praktikerinnen haben im ganzen SalzburgerLand auch wunderbare Gärten angelegt, die man besuchen kann.

Zerrupft den fertigen Kaiserschmarrn. foto (c) kinderoutdoor.de

Welche Jausen gibt es auf den Almen?

Diese Jausen gibt es auf den Almen:

  • Gröstl
  • Speck
  • Germknödel
  • Kaiserschmarrn
  • Butterbrot
  • Wurstbrot
  • Bergkäse
  • Wurstsalat
  • Spiegeleier
  • Selchfleisch
  • Sulz
  • Presssack
  • eingelegtes Gemüse
  • Obatzda
  • Kaspressknödel
Hier sind die Reste von unseren gekochten Spinat- und Speckknödel. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Alles eingepackt

R wie Rucksack

Ein Rucksack gehört zu einem Wandertag ebenso wie gute Schuhe. Was aber packen versierte Wanderer in ihren Rucksack? Wir verrate es! In jedem Fall gehören in einen Rucksack eine oder mehrere Trinkflaschen, gefüllt mit Wasser oder isotonischen Getränken. Das Handy ist ebenso unerlässlich wie eine Powerbank. Verbandszeug, Blasenpflaster, Lippen- und Sonnencreme, Taschentücher, Sonnenbrille, Sonnenkappe und Regenschutz sollen ebenfalls in den Rucksack. Dazu ein Müsliriegel für die schnelle Energiezufuhr unterwegs, eine Jause und Wechselkleidung bzw. Mütze, Handschuhe und eine Windjacke. Wenn man tiefer gräbt, findet man in Rucksäcken auch Taschenmesser, Geld, Kopfschmerztabletten (s. F wie Föhnfische) und klein gefaltete Biwaksäcke (für Notfälle). Manche schwören auf Stirnlampen und Trillerpfeifen (ebenfalls für Notfälle), Sitzkissen und einen Flachmann für das Gipfelschnapserl. Eine Wanderkarte ist hilfreich, wenn man wissen will, wie all die umliegenden Gipfel heißen und wie weit es noch bis zur nächsten Hütte ist.

Thule Alltrail 45 L Rucksack im Testfoto (c) kinderoutdoor.de

S wie Salzburger Sommer-Bergbahnen

Hängebrücken, Spielplätze, Aussichtsplattformen, Themen-, Lehr- und Rutschenwege, Hütten, Erlebnisparks und vieles mehr: Sage und schreibe 14 Erlebnisberge gibt es im SalzburgerLand, die mit den qualitätsgeprüften „Besten Salzburger Sommer-Bergbahnen“ erreicht werden können. Die topmodernen Seilbahnen haben sich der Mission „Qualität auf höchstem Niveau“ und den erlebnisreichen Themen “Abenteuer”, “Family“, “Genuss” und “Panorama- und Naturerlebnis” verschrieben. Nur die besten Bergbahnen erhalten das Gütesiegel und müssen 100 Qualitätskriterien und ein spezielles Erlebnisangebot erfüllen.

(c) josalzburg.com/MirjaGeh (St. Johann in Salzburg)

Was zu einer Hüttentour einpacken?

Folgendes solltet Ihr bitte für eine Hüttentour einpacken:

  • Bargeld (auf Berghütten lässt sich selten mit Karte zahlen)
  • Wanderkarte
  • Wanderführer
  • Kompass oder GPS Gerät
  • DAV Ausweis
  • Hüttenschlafsack
  • Microfaser-Handtuch
  • Zahnbürste und Zahncreme
  • Stirn– oder Taschenlampe
  • kleiner Beutel für den Müll (echte Alpinisten nehmen den Müll mit ins Tal und trennen ihn dort)
  • Stöpsel für die Ohren
  • Wanderschuhe
  • Wechselwäsche
  • Trekkingstöcke
  • Regenjacke
  • Regenhose
  • Waschgel oder Seife
  • Bürste
  • Sonnenmütze oder Sonnenhut
  • Bürste oder Kamm
  • Erste Hilfe Set
  • Insektenschutzmittel
  • Mobiltelefon und Ladegerät
  • Regenhülle für den Rucksack
  • Funktions T-Shirt
  • Stirn– oder Taschenlampe
  • Flip Flops für die Hütte
  • Trinkflasche oder eine Trinkblase mit Schlauch für den Rucksack
  • Verpflegung
Packliste für eine Hüttentour mit Kindern. Was gehört alles in den Rucksack und was nicht? Foto (c) kinderoutdoor.de

T wie Tappenkarsee

Der Tappenkarsee im hinteren Kleinarltal ist der größte Bergsee der Ostalpen: Er liegt auf rund 1.800 Meter Seehöhe, eingebettet zwischen den Großarler Grasbergen und den felsigen Gipfeln der Radstädter Tauern und beherbergt – so will es die Sage – ein gefräßiges Ungeheuer. Der Lindwurm, der am Grunde des Sees haust, nagt unaufhörlich an den Felsen und soll schon so manches Weidetiere und auch Menschen verschlungen haben. Abgesehen davon ist der Tappenkarsee ein wahres Juwel: er liegt auf der Etappe 12 des „Salzburger Almenweges“ und in unmittelbarer Nähe von Tappenkarseehütte und Tappenkarseealm. Auf der Tappenkarseehütte wird „Dreifärbiger Kaiserschmarrn“ serviert. Zu dieser farbenfrohen Variante des Mehlspeisenklassikers tragen Apfelmus, Preiselbeer- und Schwarzbeermarmelade bei.

Eine Packliste für den Urlaub auf dem Bauernhof und der Stallgeruch bleibt am Ferienort. Foto (c) kinderoutdoor.de

U wie Unterstand

Als Unterstand bezeichnet man auf Salzburgs Almen offene Ställe oder Scheunen, in denen nicht nur das Weidevieh, sondern manchmal auch Wanderer Schutz suchen. Vor allem Gewitter können in den Bergen schnell aufziehen und wahre Sturzbäche aus Regen mit sich bringen: Da ist ein Unterstand höchst willkommen. Auf vielen Almflächen gibt es auch große „Wettertannen“, unter denen sich Kühe bei Regengüssen oder Hagel versammeln.

Wandern mit Kindern zu Almen: Von hier aus bieten sich wunderbare Blicke. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder wandern zu Almen: Gar nicht giftig

V wie Vogelbeere

Lange hielt sich das Gerücht, Vogelbeeren wären giftig. Sind sie nicht! Die leuchtend roten Beeren der Eberesche sind sowohl bei Vögeln als auch bei Menschen gleichermaßen beliebt. Vor allem Edelbrenner und Kenner von Edelbränden schätzen das feine Marzipan Aroma eines Vogelbeerschnapses, der kurz auch „Vogei“ genannt wird. Vielfach prämierte Edelbrenner wie Siegi Herzog aus Saalfelden, das Primushäusl am Wolfgangsee, Gabi und Matthias Moser aus Zederhaus, Bartl Enn in Saalbach Hinterglemm, der Guglhof in Hallein oder Familie Warter vom Mandlberggut stellen Vogelbeerschnaps her. Wer es nicht ganz so hochprozentig möchte, kann Vogelbeeren auch einlegen. 3-Hauben-Koch Emanuel Weyringer vom Wallersee empfiehlt dieses Rezept: 50 g Vogelbeeren mit 20 g Zucker vermischen und eine Stunde ziehen lassen. Dann 5 ml Soyasauce, ein paar Tropfen Zitronensaft und eine Prise Salz dazugeben und die Mischung zwei Tage lang stehen lassen. Dann servieren, etwa zu heimischem Fisch.

Wandern mit Kindern im Salzburger Land und Ihr bekommt den Feuersalamander zu sehen. foto (c) kinderoutdoor.de

W wie Weitwandern

Weitwandern liegt im Trend: Weit weg vom Trubel des Alltags geht man täglich so weit, wie einen die eigenen Füße tragen: mit kleinem Fußabdruck, nachhaltig und im individuellen Tempo. Im SalzburgerLand bieten sich zahlreiche Weitwander- und Pilgerwege an: So etwa der Salzburger Almenweg, der auf 25 Etappen und 350 Kilometern einmal quer durch den Salzburger Pongau führt. Am besten legt man den Salzburger Almenweg in Teilstücken zurück, geschlafen wird wechselweise am Berg und im Tal.
17 Tagesetappen umfasst der „Hohe Tauern Panorama Trail“. Wanderer legen vom Startpunkt am Fuße der Krimmler Wasserfälle bis ins Bergsteigerdorf® Hüttschlag im Großarltal 270 Kilometer zurück. Der Trail führt quer durch die Nationalparkregion Hohe Tauern und eröffnet atem­beraubende Ausblicke auf die höchsten Berge Österreichs. Auf dem Weg liegen Naturschauspiele, sehenswerte Ausstellungen, gepflegte Nationalpark-Orte und attraktive Ausflugsziele.
Im Salzburger Saalachtal kann man „Wandern ohne Gepäck“: Dieses wird von einer Unterkunft zur nächsten gebracht.
Zu den bekanntesten und teils grenzüberschreitenden Pilgerwegen im SalzburgerLand zählen der Arnoweg, der Jakobsweg, die Via Nova, der St. Rupert Pilgerweg und der Leonhardsweg.

Eine gemütliche Einkehr gehört zum Wandern mit den Kindern dazu, foto (c) kinderoutdoor.de

X wie Xsund

„Xsund“ sagt man im SalzburgerLand, wenn man anstößt oder „Prost“ oder „Zum Wohl“, niemals aber „Cheers“ oder „Stößchen“. Wo besonders gut und gerne angestoßen wird, ist auf dem „Genussweg für Bier- und Schnapsfreunde“ der Via Culinaria. Wer einen echten Bierbrauer kennen lernen oder einem Schnapsbrenner über die Schulter blicken möchte, der ist in den Brauereien und Schnapsbrennereien im SalzburgerLand gut aufgehoben. Der Via-Culinaria-Genussweg umfasst insgesamt 28 Adressen.

Thymian? Knoblauch? Spitzwegerich? Rund um die Almen wachsen Kräuter foto (c) kinderoutdoor.de

Was für eine Tagestour einpacken?

Packliste für eine Tagestour in den Bergen

  • Tagesrucksack 20 – 40 l
  • Kindertrage (hier gibt es preiswert Kindertragen zu leihen)
  • Bergschuhe (wehe ich erwische einen mit Trekkingsandalen!)
  • Funktionsunterwäsche
  • Regenjacke
  • Fleecepulli- oder jacke
  • lange Wanderhose
  • Wandersocken
  • Sonnenmütze
  • warme Mütze
  • Handschuhe
  • Wechselwäsche
  • Kompass und Karte
  • Getränke (Minimum ein Liter pro Person!)
  • Sonnenschutz
  • Erste-Hilfe-Set
  • Handy
  • Rettungsdecke
  • Trekkingstöcke (je nach Gelände)
  • Taschenmesser (zum Basteln und Wurst oder Käse schneiden)
  • Stirnlampe (wenn es mal später wird)
  • Verpflegung
  • Buch für die Kinder und kleine Spiele
  • Geld
  • Bei Kleinkindern: Windeln, Brei, Schnuller, Lätzchen, Feuchttücher ……..packt am besten das ganze Bad ein!
Manche Almen lassen sich auch mit dem Kinderwagen erreichen. Wenn die Bedingungen und die Kondition entsprechend ist. foto (c) kinderoutdoor.de

Y wie Yoga am Berg

Yoga wird im SalzburgerLand an den allerschönsten Plätzen praktiziert: In Parks, am Seeufer, auf der Alm und mit Blick auf die Bergriesen des Nationalparks Hohe Tauern. So auch in Zell am See-Kaprun: Von Ende Juni bis Anfang September 2023 finden sich Yogis und Yoginis jeden Mittwoch bei Schönwetter zum „Yoga am Berg“ in Zell am See-Kaprun ein. Um 9 Uhr morgens geht es mit dem trassXpress rauf auf die Schmittenhöhe. Das Bergpanorama mit über 30 Dreitausendern bildet die grandiose Kulisse für entspannte zwei Stunden, die im Rahmen des Wochenprogramms angeboten werden. Dieses bietet auch die Möglichkeit zu einem noch außergewöhnlicheren Yoga-Erlebnis, nämlich am Stand-up-Paddle mitten am Zeller See.
Gastein ist seit vielen Jahren Treffpunkt für begeisterte Yogis aus der ganzen Welt: Der „Yogafrühling“ Gastein „Atme die Berge“ lädt von 19. bis 28. Mai 2023 ins Tal, von 28. August bis 3. September 2023 findet in Bad Hofgastein bereits zum dritten Mal das Yunion Yoga Festival statt.

Die Zirben gehören zu den Alpen, wie die Milch zu den Kühen Foto (c) kinderoutdoor.de

Z wie Zirbe

Wer schon einmal eine Zirbenstube oder ein Schlafzimmer aus Zirbe betreten hat, weiß, wie herrlich das Holz dieser alpinen Baumart duftet. Der holzig-harzige Geruch hält sich über Jahre und macht die „Königin der Alpen“ zu einem begehrten Material: Mittlerweile ist sogar die beruhigende Wirkung des Duftes wissenschaftlich belegt. Die Zirbe senkt den Herzschlag, macht ausgeglichen und sorgt für ganzheitliche Regeneration. Auch Brot- oder Butterdosen werden aus Zirbenholz hergestellt. Sie sorgen dafür, dass Brot länger frisch und Butter stets streichfähig bleibt.

Zirbentischler Thomas Reithofer fertigt im Salzburger Lungau in detailreicher Handarbeit diese Stücke her. Wer lieber im Zirbenwald wandert, der begibt sich auf den Zirbenweg am Graukogel hoch über Bad Gastein oder unternimmt eine Ranger-Wanderung in den „Wiegenwald der Zirben“ in Uttendorf/Weißsee, wo bis zu tausend Jahre alte Zirben wachsen. Auch ein Zirbenschnapserl auf der Alm ist nicht zu verachten. Zirbenzapfen dürfen gemäß Salzburger Naturschutzgesetzt für maximal einen Liter Schnaps gesammelt werden, sofern der Grundbesitzer das erlaubt.

Kinder Almenwanderungen

Kinder Almenwanderungen

Kinder Almenwanderung und Ihr seid in einer uralten Kulturlandschaft unterwegs.Die Idee vom Almsommer assoziieren wir mit malerischer Landschaft, weidendem Vieh und urigen Hütten mit landestypischer Küche. Beim Aufstieg winken uns  Senner lächelnd zu und der Urlaub auf dem Land ist einfach perfekt. So weit, so gut. Doch für die Bauern ist der Almsommer harte Arbeit. Aber: Arbeit, die mit Natur und regionaler Geschichte verbindet und häufig auch eine persönliche Berufung ist. Dass diese sowohl traditionell als auch modern ausgelebt werden kann, zeigen unsere fünf Kinder Alm- Wander-Tipps.

Kinder Almenwanderungen
In Südtirol bieten sich wunderbare Almenwanderungen an, wie hier in den Sextener Dolomiten. foto (c) kinderoutdoor.de

Sexten/Moos ist der Start- und Endpunkt für die 25 Kilometer lange Almwanderung von Hütte zu Hütte. Die Klammbachalm, Nemesalm und Coltrondoalm sind über Wanderwege miteinander verbunden und ein unschlagbares Ausflugstrio auf bis zu 1.950 Metern. Entlang des Höhenweges erleben Wanderer eine abwechslungsreiche Kulisse, die vom Blick auf die Sextner Dolomiten und dem Drei Zinnen-Panorama geprägt ist: Der Pfad führt Naturliebhaber über weitläufige Almflächen, durch dichte Fichtenwälder und schließlich zum kleinen Schwarzsee, der den krönenden Abschluss dieser Rundtour bildet. Auch wenn die Hütten mit ihrer traditionellen und regionalen Küche ausreichende Energieversorgung garantieren, können die schönen Aussichten und das gemütliche Miteinander durchaus für Verzögerungen im Wanderplan sorgen. Wenn dem so ist, leistet der Abstieg zum Kreuzbergpass jederzeit Abhilfe. Von hier aus fährt ein Bus zurück nach Sexten. www.sexten.it

Kinder Almenwanderungen: Rauf zur Latscheralm

Auch wenn die Gastgeberfamilie des Sporthotel Vetzan die Latscher Alm erst seit Juni 2021 bewirtschaftet, kann ihr Betreiber, Matthias Tschenett, schon viele Geschichten zu dem Herzensprojekt erzählen. Zusätzlich zum Hotel eine Alm zu bewirtschaften, war eine Entscheidung aus Leidenschaft und Vernunft. Da die ursprüngliche Hütte dringend neu saniert werden musste, wurde vor sechs Jahren eine neue Anlaufstelle für Wanderurlauber und Biker erbaut – die Synergien schaffen soll. So sind einmal pro Woche eine Wanderung sowie eine e-Bike-Tour fixer Bestandteil des Aktivitätenprogramms für Hotelgäste. Mit dem Bike geht es direkt zur Alm, zu Fuß kann sie von Latsch bewandert oder von der Talstation Tarscher Alm aus erreicht werden. Vor Ort ist für Verpflegung mit hauptsächlich regionalen Produkten und Unterkunft in vier Zimmern gesorgt. Begeisterung löst auch die Begegnung mit den Kälbern der Alm aus – Streicheleinheiten inklusive! www.sporthotel-vetzan.com / www.wanderhotels.com

Kinder Almenwanderungen
Eine Wanderung zur malerischen Linkn Alm lohnt sich. foto (c) Marco Rauch

Kinder Almenwanderungen: 200 Jahre Tradition

Der urige Charme des über 200 Jahre alten Waidlerhauses konnte bis in unsere Zeit bewahrt werden. Eingebettet in die unverfälschte Natur des Dreiländerecks Bayern, Österreich und Böhmen und das Wanderparadies am Südhang des Dreisessels ist die Link’n Alm von Ruhe und Bergkulisse umgeben. Dazu gesellt sich allerdings Vier-Sterne-Komfort, der die Alm für bis zu 10 Personen in eine Unterkunft mit allen Annehmlichkeiten – vom Stromanschluss über Holz- und Kachelofen bis hin zu Waschmaschine und Geschirrspüler – verwandelt. Auf 1.000 Höhenmetern bietet sich die Alm auch für Feiern im kleinen Kreis, fernab von Menschenansammlungen, an. Kein Wunder, dass das Waidlerhaus auch als der Logenplatz der Region Bayerischer Wald wahrgenommen wird. Der Link´n Hof, zu dem die Alm gehört, ist einer von 1.400 bayerischen Ferienhöfen mit dem Blauen Gockel. www.linknhof.de / www.blauergockel.de

Kinder Almenwanderungen
Über urige Steige geht es in den Sextener Dolomiten hinauf zu den Almen. foto (c) Tourismusverein Sexten

Almenwanderungen: High Five zu Ehren der Hirten

Die Wanderung auf dem drei Kilometer langen Hirtensteig ist ein Ausflug in die jahrhundertealte Historie der Rittner Alm und die Gebiete der Gemeinde Ritten, Barbian- und Villanders. Entlang des Weges zeigen fünf Stationen, was es bedeutet, Hirte in den Bergen zu sein. Startpunkt der Route ist der Parkplatz Tann. Von dort aus geht es bis zur Saltner Hütte auf rund 1.830 Höhenmeter. Die Hütte ist ein Rückzugsort für die Hirten, die sogenannten „Saltner“. Im Gegensatz zum 13. Jahrhundert, in dem der über 500 Jahre anhaltende Almstreit um Weiderechte begann, geht es auf der Rittner Alm heutzutage sehr friedlich zu. Auf einer Almfläche von 1.310 Hektar, die von 370 Rittner Bauern bewirtschaftet wird, grasen heute zirka 950 Stück Vieh, das 109 Tage lang von einer Weidekoppel zur nächsten bis zur Schönlandalm getrieben wird. www.ritten.com

Kinder wandern zu Almen: Zipfelsalpe

Kinder wandern zu Almen (im Allgäu: Alpe!) und dazu braucht es eigentlich wenig zusätzliche Motivation von seiten der Eltern. Wenn die Outdoorkids hören, dass es zu einer Alm hinauf geht, wandern sie wie von selbst. Bei der heutigen Tour, braucht es aber mehr: Ihr solltet Trittsicher sein, eine gute Kondition haben, über Bergerfahrung sowie eine optimale Ausrüstung verfügen. Dann ist die Wanderung zur Zipfelsalpe ein Genuss, wenn auch sein schweißtreibender.

https://youtube.com/watch?v=bCYb7e9qt34%3Ffeature%3Doembed

Rund um Bad Hindelang gibt es einige Alpen. Damit sind nicht die Berge gemeint, sondern die Almen. In dieser Region von Bayern heißen die im Sommer genutzten Viehweiden so. Wer nicht dauernd vor Mountain- oder Gravelbikern zur Seite springen möchte, der sollte zur Zipfelsalpe wandern. Egal was für eine Route Ihr wählt, sie fordert Euch. Doch die leckeren Brotzeiten und Kuchen auf dieser Alpe sind jede Anstrengung wert. Am kürzesten ist es vom Dorf Hinterstein aufzusteigen. Immer am Zipfelbach entlang geht es steil nach oben. Unterwegs gibt es auch Wasserfälle zu sehen. Auf demselben Weg geht es wieder zurück. In Hinterstein gibt es ein Naturfreibad, „Prinzegumpe“ und dort lohnt es sich nach dieser anstrengenden Tour gemeinsam die Bahnen im frischen Bergwasser zu ziehen.  Wer alpinistisch erfahren und ausgerüstet ist, startet in Oberjoch. Wer möchte kann mit der Bergbahn Oberjoch hinauf gondeln. Alle anderen kämpfen sich über einen ruppigen Aufstieg hinauf zum Gipfelkreuz vom Iseler. Kurz absteigen und der Markierung Richtung Zipfelalpe folgen. Dort erwartet die Alpinisten eine deftige Brotzeit. Auch Hühner laufen hier noch frei herum. Bergab geht es am Zipfelsbach hinunter nach Hinterstein. Auch hier ist der Pfad ruppig und ohne Bergschuhe ist diese Passage eine Qual. Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Oberjoch.

Hinterstein- Zipfelsalpe – Hinterstein

  • Gesamt: 9 Kilometer
  • Höhenmeter: 670
  • Dauer: Sechs bis sieben Stunden

Kinder wandern zu Almen: Alle Muhe wert!

Kinder wandern zu Almen und sind deswegen entsprechend motiviert. Die jungen Wanderer wissen nämlich: Auf einer Alm gibt es Tiere und leckeres Essen. Wir stellen Euch Almen vor, die sich lohnen um mit der Familie dorthin hinzuwandern.

Was für eine Versuchung! Am Parkplatz der Talstation der Taubenstein-Seilbahn überlegt sich mancher, ob das mit dem Wandern eine wirklich gute Idee ist. Schließlich bringt einen die Seilbahn gemütlich auf den Berg und man sichert damit Arbeitsplätze. Doch auch bei einer Weißbiertour gilt: Ehrlich verdient schmeckt die Halbe Bier am besten! Die ersten Meter der Wanderung sind typisch für den Rest des Weges: Gemütlich und mit einem hohen Genussfaktor. Zuerst geht es am Ufer vom Spitzingsee entlang, Richtung Kurvenlift und nicht nach Sankt Bernhard. Nach dem Uferweg führt ein Trampelpfad durch eine Kuhweide.

Die Kühe vor dem See und den Bergen im Hintergrund erinnern stark an Schokoladenwerbung. Am Parkplatz vom Kurvenlift stehen Schilderbäume und weisen den Weg. Gemächlich führt der breitausgebaute Weg bergauf. Zur Oberen Firstalm sind es eine Stunde zu gehen und zur Unteren Firstalm 45 Minuten. Auch mit leichten Wanderschuhen kommt man hier problemlos vorwärts. Durch den Wald geht es moderat hinauf. Bald ist die Kratzerhütte und das Berghaus Spitzingsee erreicht. Weiter auf dem Kratzerweg bergauf. Sobald sich der Wald lichtet erreicht man eine Hochebene. Von hier aus ist zum ersten Mal die Untere Firstalm zu sehen. Auf den Weiden neben dem Wanderweg, befinden sich einzelne Felsbrocken.

Die Gindelalm. Ein lohnendes Ziel für Familien mit tollen Ausblicken auf den Tegernsee und Schliersee. Foto (c) kinderoutdoor.de

Gemütlich schmatzend sehen die Kühe den Wanderern zu. Nun steigt der Weg zur Unteren Firstalm an. Das Ziel ist vor Augen und damit die Vorfreude auf ein kühles Weißbier. Auf 1.318 m ist die Alm erreicht. Sie liegt malerisch in einem Talkessel, eingerahmt von der Brecherspitz und dem Bodenschneid. In der Unteren Firstalm heißt es erst einmal gemütlich Platz nehmen und in Ruhe ein Bier trinken. Alle die großen Hunger haben, sollten den frischen Schweinsbraten mit den Knödeln probieren. Ebenfalls ein Schmankerl ist der bayerische Brotzeitteller. Nun gibt es drei Alternativen: Sitzenbleiben und noch ein Weißbier genießen, oder aufsteigen zur Oberen Firstalm um es sich dort auch gut gehen zu lassen. Als dritte Alternative kommen noch die umliegenden Gipfel in Frage.

Vom DAV Haus Spitzingsee könnt Ihr zu den Firstalmen aufsteigen. foto (c) kinderoutdoor.de

Alle die den Tag am Spitzingsee ruhiger angehen lassen wollen, geben sich mit der Idylle der Unteren Firstalm zufrieden und sehen sich die Obere Firstalm sowie die Gipfel ringsum von der Sonnenterrasse aus an. Wer Ehrgeiz hat, steigt rechts durch eine Weide zur Oberen Firstalm auf. Der Weg ist mit Steinplatten ausgelegt. Nach zehn Minuten ist der bekannte Berggasthof erreicht. Immer wieder spielen hier Musikanten auf und vervollkommnen die bayerische Bergidylle. Wer mit den Kindern unterwegs ist, kann auf der Oberen Firstalm in Ruhe sein Bier trinken, denn auf einem großen Spielplatz können sich die Kleinen austoben. Alle die etwas Deftiges essen wollen, sollten das Biergulasch oder die Kamin- und Gamswurzen probieren. Wer noch entsprechend viel Kondition hat, kann sich nun entscheiden wie der Tag am Berg weitergeht.

Brecherspitz oder Bodenschneid? Das ist hier die Frage

Hier beginnt unsere Tour und hier endet sie auch wieder: Am Spitzingsee foto (c) kinderoutdoor.de

Wer trittsicher und bei guter Kondition ist, sollte sich auf die 1.685 m hohe Brecherspitz wagen. Der markante Berg am Spitzingsee bietet eine einmalige Aussicht in den Talkessel und auf die umliegenden Berge. Von der Oberen Firstalm rechts halten und über einen Wiesenweg wandern. Ein Wegweiser zeigt, wohin es zum Gipfel geht. In Serpentinen geht es den Hang hoch. Bald ist ein Sendemasten erreicht, der sich auf einem überwachsenen Sattel befindet. Auch wenn hier das Gelände abflacht, die Brecherspitz zeigt sich gleich von ihrer anspruchsvollen Seite. Durch schroffes Gelände geht es den Gipfelgrat hinauf. Mit Drahtseilen ist der Einstieg gesichert. Bald ist das Terrain flacher und über einen schmalen Weg kommt man flott vorwärts. Es folgt ein Abschnitt im Schrofengelände, das auch gesichert ist. Ein Weg führt durch zum Gipfel. Immer wieder bieten sich malerische Blicke auf den Spitzingsee. Kurz unterhalb des Gipfels zeigt sich die Brecherspitz noch einmal von der rauen Seite. Dafür entlohnt der Blick in das Tal. Der Abstieg erfolgt so wie der Aufstieg. Unterwegs lässt sich in der Oberen oder Unteren Firstalm gut einkehren.
Drei-Seen-Blick. Von der Oberen Firstalm den Wegweisern links zum Bodenschneid folgen. Zuerst geht es durch einen Bergwald an der Krettenburg entlang. Steil führt der Weg über die Flanke zum Grat. Nach wenigen Metern ist der Gipfel erreicht und von hier gibt es was zu sehen: Den Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee. Auch hier erfolgt der Abstieg wie der Aufstieg und der Abstecher zum Bodenschneid hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Hüttensteckbrief:

  • Höhe: 1.375 m
  • Tourenmöglichkeitenvor Ort:Brecherspitz (1.683 m), Aufstieg 400 Hm, mittel, ca. 1 1/2 Std.; Roßkopf (1.579 m), Aufstieg 204 Hm, leicht, 1 ½ Std.
  • Bewirtschaftet: Täglich geöffnet!
  • Kapazität: Vier Vierbettzimmer, 13 Doppel- und Zweibettzimmer; ein Lager mit 11 Betten, ein Lager mit 17 Betten und ein Lager mit 20 Betten
  • Kontakt: www.firstalm. de
Die Finzalm gehört zu den lohnenden Almenwanderungen und liegt in einer Schlucht, die an einen Canyon aus dem Karl May Film erinnert. Foto (c) kinderoutdoor.de

Mit der Familie zur Litzlalm aufsteigen

Wie stellt sich der Flachländer eine Alm vor? Sicher so wie die Litzlalm. Inmitten von saftigen Weideflächen und umgeben von einem beeindruckenden Bergpanorama ist sie der ideale Drehort für Heimatfilme, oder einer gelungenen Alm-Wanderung. Wo sind die Kameras? Fragt man sich, bei der ersten Ankunft an der Litzlalm. Für sämtliche Heimatfilme und Bergdoktor-Streifen ist diese idyllische Alm der perfekte Drehort. Auch in einer anderen Hinsicht ist sie ideal: Für alle die wenig Zeit oder Kondition oder beides haben, stellt sie ein attraktives und erreichbares Ziel dar. Drei Varianten stehen zur Auswahl wie Ihr auf die Litzlalm kommt. Denn der Weg lässt sich unglaublich abkürzen. Mit dem Almerlebnisbus fährt man durch das Klausbachtal über die Grenze nach Österreich zum Alpengasthof Hirschbichl. Wie sagt ein altes Sprichwort so schön „Lieber schlecht gefahren, als gut marschiert!“ Am ehemaligen Grenzübergang angekommen, ist die Litzlalm im weniger als einer Stunde gemütlich zu erreichen. Eile ist beim Wandern selten gut. Deshalb erst einmal in dem historischen Gasthof ein Basislager einrichten und in Ruhe die Wanderkarte ansehen.

Entspannt. So geht es auf einer Alm zu. Ein ideales Ziel um mit Kindern dorthin zu wandern. foto (c) kinderoutdoor.de

Ein Blick auf die Karte verrät: Die Sauerstoffflaschen dürfen heute im Depot bleiben. Auf einem gut ausgebauten Weg geht es zur Jausenstation Litzlalm. Diese Variante dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Noch einfacher ist es von der Hintertalstraße an der Abzweigung vom E4 weiter zu gehen und erst 200 Meter weiter auf den Arnoweg rechts einzubiegen und den Wegweisern zur Litzlalm folgen.

Kinder Almenwanderungen: Das GPS bleibt aus

Diese Wanderung dauert, von Alpengasthof Hirschbichl aus, zwischen 30 und 45 Minuten. Hier ist niemand konditionell überfordert und das GPS braucht keiner einschalten. Liegt es an der Höhenluft, der filmreifen Landschaft oder der deftigen Brotzeit, warum auf der Litzlalm manche Wanderer einen ungeahnten Appetit entwickeln? Selbst ausgezehrte Mountainbiker, für sie ist die Alm ein attraktives Ziel, kommen hier auf den Geschmack. So landen auf den Jausenbrettl Spezialitäten, die eher weniger in den Ernährungsplan von einem Sportler passen: Speck, Käse, Butter und Wurst. Doch allen schmeckt es und das ist die Hauptsache.

Königliches Wandern, ohne GPS. Die Wege am Herzogstand sind optimal ausgeschildert. foto (c) kinderoutdoor.de

Ein Bergradler bringt es auf den Punkt: „ Die Jausen hier sind wie die Alm selbst: Bodenständig und schnörkellos!“ Genussvoll beißt der durchtrainierte Mann in sein Käsebrot und lässt es sich schmecken. Hier bringt die Familie Hohenwarter kein Fingerfood oder Snacks auf die Tische, sondern schmackhafte, regionale Almbrotzeiten. Anspruchsvoll und mit einem hohen Erlebniswert ist der Aufstieg über Weißbach bei Lofer. Von der Pfarrkirche aus geht es über Oberweissbach hinauf zur Seisenbergklamm. Der Weg dorthin ist optimal ausgeschildert. Ein ungewöhnliches Naturdenkmal wartet dort auf die Wanderer. Nach der letzten Eiszeit grub sich der Weißbach tief in die Kalkfelsen hinein, was er heute noch tut. So entstand eine enge Schlucht in deren Grund das Wildwasser brodelt.

Hoffentlich haben die Kinder das Seepferdchen schon absolviert! In der Seisenbergklamm ist das Wasser etwas wilder unterwegs als im Hallenbad. foto (c) kinderoutdoor.de Kinder Almenwanderungen: Über Stege und Brücken

Auf abenteuerlichen Stegen, die über dem Wasser befestigt oder in den Felsen gesprengt sind, geht es die Seisenbergklamm hinauf. Bizarre Felsformationen hat das Wasser in den Kalk gewaschen und die ausgespülten Gumpen zeigen, mit welcher Kraft der Weißbach sich immer noch seinen Weg bahnt. Seit 1831 wandern Touristen durch die Seisenbergklamm und sind beeindruckt davon. Ungefähr 30 – 45 Minuten dauert es, bis man sie durchquert hat. An Manchen Stellen berühren sich die Felswände der engen Schlucht oder sind nur einen Meter von einander entfernt. Wenn die wilde Klamm durchwandert ist, anschließend weiter dem Bachverlauf folgen und man kommt zum Wirtshaus Lohfeyer. Auf dem Wanderweg zum Bauernhof Stockklaus. Im Talkessel geht es weiter bergauf bis der Arnoweg erreicht ist. Dieser führt direkt zur Litzlalm. Von dort aus auf demselben Weg wieder nach Oberweissbach absteigen oder zum Alpengasthof Hirschbichl und den Almerlebnisbus nehmen. Noch eine Variante gibt es um auf die Litzlalm zu kommen. Sie startet auf bayerischer Seite am Hintersee vom Parkplatz Seeklause aus. Dort der Beschilderung zum Klausbachtal folgen. Bald ist der Eingang zum Tal mit der Nationalpark-Informationstelle erreicht.

Kinder Almenwanderung: Auf den Spuren der Säumer

Flach führt der Weg durch den Talboden. Er folgt einer historischen Route der Salzsäumer. Ab dem Mittelalter herrschte ein reger Handel mit dem weißen Gold aus Berchtesgaden. Am Ufer vom Klausbach geht es hinein in den Nationalpark und hinauf zur Bindalm. Hier lohnt es sich eine Pause einzulegen und die frischen Köstlichkeiten der Alm zu genießen. Rechts auf die Hirschbichlstraße, sie ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt, und zum Gasthaus Hirschbichl aufsteigen. Es befindet sich bereits aus österreichischer Seite und ist früher eine Zollstation gewesen. Von hier aus den Wegweisern zur Litzlalm folgen. Auf demselben Weg geht es zurück zum Hintersee oder alternativ den Almerlebnisbus nutzen.

Winterwandern im Klausbachtal bei Berchtesgaden. Foto (c) kinderoutdoor.de

Gut geschützt! Nationalpark Berchtesgaden
Seit 1978 gibt es den 208 Quadratkilometer großen Nationalpark Berchtesgaden. Rund um den Watzmann, Jenner, Hohe Göll und Königssee stehen seltene Pflanzen sowie Alpentiere unter Schutz. Über 100 verschiedene Vogelarten sind im Nationalpark Berchtesgaden heimisch. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es auch, die Besucher über die Ziele und die geschützten Arten des Nationalparks zu informieren. Dazu gibt es regelmäßig attraktive Ausstellungen und Aktionen (auch für Kinder!).
http://www.nationalpark-berchtesgaden.de/

  • Hüttensteckbrief: Litzlalm
  • Höhe: 1.320 m
  • Keine Übernachtungsmöglichkeit
  • von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet
  • Geschichte: Acht Landwirte bewirtschaften die Litzlalm. Ihre Weiden liegen zwischen 1.200 und 1.600 m. Auch wenn mit 38 Hektar die Weidefläche eher klein ausfällt, so ermöglicht der Boden einen hohen Ertrag an Futter.
  • Tourenmöglichkeiten vor Ort: Auf den Litzelkogel 1.625 m (1 Std; 500 Hm) zu steigen ist eine gemütliche Option.
  • Schwierigkeit: Leicht
  • Gehzeit: 5 Stunden
  • Höhenmeter: 350 Höhenmeter
  • Tourencharakter: Leichte Talwanderung
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Seeklause am Hintersee
Eine Familientour führt Euch an der Königsseer Ache zu dem wohl bekanntesten See Bayerns. foto (c) kinderoutdoor.de

Beste Aussichten: Die Gotzenalm!

Viele Möglichkeiten gibt es die Gotzenalm zu erreichen und ebenso zahlreich sind die Gründe dorthin zu wandern: Ausgangspunkt für weitere Touren, beeindruckende Ausblicke auf den Königssee mit dem Watzmann-Massiv und gutes Essen. Was haben der Hauptbahnhof von München und die Gotzenalm gemeinsam? Hier laufen viele Wege aus allen Richtungen zusammen. Um zu einer der ältesten Almen Deutschlands zu kommen, bieten sich für eine Tageswanderung vier Varianten an.

Die erste Variante ist die Schnellste: Mit dem Ausflugsboot bis zur Haltestelle Kessel schippern. Für alle die zur Seekrankheit neigen: Der Königssee ist ein eher ruhiges Gewässer und die Bootsfahrt ist so angenehm, dass selbst der empfindlichste Magen seinen Inhalt für sich behält. Die Haltestelle Kessel fährt das Ausflugsboot nur bei Bedarf an, deshalb bitte schon beim Einsteigen sagen, wo es hingehen soll. Am besten man sieht sich am Abend zuvor als Einstimmung von Wolfgang Petersen „Das Boot“ an und erklärt an Bord ganz zackig den erst besten Uniformierten: „Herr Kaleun, lassen sie Kessel anlaufen.

Wandern mit KIndern bei Berchtesgaden im Herbst. Hier gibt es immer wieder idyllische Winkel zu entdecken. foto (c) kinderoutdoor.de

Auf Sehrohrtiefe gehen und dann volle Kraft voraus!“ Mit so einem Auftritt bleibt man garantiert im Gedächtnis der anderen Passagiere und der Besatzung. In Kessel angekommen ist Schluss mit lustig und es macht Sinn, sich nach den Rückfahrzeiten zu erkundigen. Wer sich aber mit einem derart kühnen Auftritt als Seemann bewiesen hat, dem hilft man gerne von Bord. Ein Wegweiser zeigt wo es langgeht. Dem Steig mit der Nummer 494 folgen. Es ist der ehemalige Reitweg der bayerischen Könige und führt in Richtung Süden durch Bergwald hinauf zur Gotzenalm. Hofjagden sind zu königlicher Zeit beliebt gewesen und Prinzregent Luitpold kam öfter nach Berchtesgaden um zu jagen.

Wandern mit Kindern: Die Gotzenalm ist erreicht! Foto (c) kinderoutdoor.de

Hochgeschlängelt

Steil schlängeln sich die Serpentinen immer weiter vom See weg. Der Wanderweg ist breit und gut ausgebaut. Im Gegensatz zu manch anderen Touren um den Königssee sind hier eher weniger Wanderer unterwegs. Auf dem Weg bergauf bieten sich immer wieder beeindruckende Blicke auf den Watzmann und den Königssee. Von der Gotzentalalm, Achtung nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Ziel, geht es in steilen Serpentinen hinauf. Wenn man den Wald verlässt und auf einem Hochplateau sich befindet, ist die Gotzenalm bereits zu sehen. Alle anderen die länger unterwegs sein wollen, beginnen die Tour als Gondoliere.

Den Watzmann als Sichtnachbarn. So einen imposanten Anblick gibt es auf der Gotzenalm. foto (c) kinderoutdoor.de

Seilbahn statt Schweiß. Bis zur Mittelstation der Jennerbahn hochgondeln. Auf einem sehr gut ausgebauten Wanderweg den Wegweisern zur Gotzenalm folgen. Vorbei am Dr. Hugo Beck Haus und dem Sulzbergkaser. In Richtung Königsbachalm wandern und anschließend zur Gotzenalm. Wobei dieser Berggasthof für viele Einheimische immer noch der Springlkaser ist. Kommen wir zu einer weiteren Möglichkeit die nur konditionsstarken Wanderern und sparsamen Schwaben oder Schotten vorbehalten ist. Diese sparen sich das Geld für die Jennerbahn und steigen vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Königssee auf.

Wandern mit Kindern im Berchtesgadener Land: Wo ist hier denn der Königssee? Foto(c) kinderoutdoor.de

Geld gespart, eine Stunde bergauf

Gut eine Stunde geht es auf dem Forstweg bergauf. Ab der Mittelstation der Jennerbahn den Wegweisern folgen. Kommen wir zur härtesten Möglichkeit die Gotzenalm zu erreichen. Nur wer trittsicher und bergerfahren ist, sich orientieren kann und über die nötige Kondition verfügt nimmt diesen Weg zur Gotzenalm. Mit dem Ausflugsboot schippern wir bis zur Haltestelle Salet, dort links halten und den Kaunersteig nehmen. Er ist mit der Nummer 492 markiert. Über steile Holzstufen und Stellen die zum Teil mit Drahtseil gesichert sind, geht es hinauf. Teilweise fehlen Stufen oder sind beschädigt. Bei Nässe ist dieser Weg auf keinem Fall zu empfehlen, die Gefahr auszurutschen ist zu groß. Egal welchen Aufstieg man zur Gotzenalm wählt, auf jeden Fall gehört der Aussichtspunkt Feuerpalfen zur Wanderung. Von hier aus bieten sich Tiefblicke über den fjordartigen Königssee und beliebt bei Fotografen ist der Blick auf die Halbinsel mit Sankt Bartholomä.

Wandern mit Kindern, da gehört auch eine gute Einkehr wie hier in der Königsbachalm dazu. foto (c) kinderoutdoor.de

Je nach Kondition, Zeit und Können wählt man den Abstieg zum See oder übernachtet auf der Gotzenalm. Auf dieser Alm schaffte es ein Teenager, der keine Lust hatte mit den Eltern in die Berge zu gehen, seinen Vater vor allen Gästen bloß zu stellen. Der gute Mann, seines Zeichens Beamter beim Freistaat, saß gemütlich vor seinem Brotzeitteller und verspeiste die Leckereien, als der Sohn lautstark zu ihm sagte: „Ja Papa, lass es Dir noch schmecken! Im Gefängnis ist das Essen nicht so gut gewesen!“ Ab diesem Tag musste der Teenager nie wieder mit zum Wandern! Auf der Sonnenterrasse vom Berggasthof Gotzenalm bleibt manchem Gast trotz des leckeren Essens der Mund weit offen: Beeindruckend ist der Blick auf die Watzmann-Ostwand.

Den Watzmann bekommt Ihr beim Klettersteig “Schützensteig” zu sehen. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Almenwanderungen: Was für ein Kuchen!

Alle die auch beim Bergsteigen gerne einen gepflegten Nachtisch haben, bestellen einen hausgemachten Kuchen. Für manche Wanderer ist der Gipfel das größte Glück. Ein Stück Kirschkuchen in der Sonne vor dem Berggasthof Gotzenalm genießen, kommt dem Eintrag ins Gipfelbuch richtig nahe. Wer sich hier sonnt, kommt schnell mit anderen Bergsteigern in Gespräch „So, so vom Steinernen Meer kommt Ihr!“ oder manch einer erzählt von der Großen Reibn, der Umrundung vom Königssee. Schnell passiert es, dass einem die Zeit wegen dem Plaudern für eine Rückfahrt mit dem Ausflugsboot zu knapp ist. Zum Glück lässt es sich auf der Gotzenalm urig übernachten und der Wirt Rudi Klecker aus Bischofswiesen ist ein wunderbarer Gastgeber. Am nächsten Tag geht es weiter. Schließlich ist es mit der Gotzenalm wie mit dem Münchner Hauptbahnhof: Viele Wege führen hin und viele davon weg.

Von der Gotzenalm habt Ihr einen genialen Ausblick auf die Watzmann Ostwand. Foto (c) kinderoutdoor.de

Leichte Tour zur Schwarzachenalm

Ein historischer Ort befindet sich bei der Schwarzachenalm. Hier erlegten am 24 Oktober 1835 Jäger den letzten freilebenden Bären im Königreich Bayern. Später stellte sich heraus, der unglückliche Bär ist der letzte seiner Art in Deutschland gewesen. Bis zum 26. Juni 2006 als JJ1 starb. Bekannter unter dem Namen Bruno Bär.Die Scharzachenalm ist wie aus dem Bilderbuch. Schöner kann ein Maler in seiner ganzen künstlerischen Phantasie sich eine idyllische Alm kaum ausdenken. Doch diese heile Bergidylle störten immer wieder Schüsse. Durch seine Lage ist Ruhpolding ideal für Wilderer gewesen. Doch die hiesigen Jäger wussten sich zu wehren und gingen selten zimperlich mit den Wildschützen um. Ebenso hatte aber ein Jäger von den Wilddieben keine Rücksicht zu erwarten. In Waich, nur wenige Kilometer von der Schwarzachenalm entfernt, gab es ein folgenschweres Aufeinandertreffen.

foto (c) kinderoutdoor.de Kinder Almenwanderung mit dem Kinderwagen

So berichtet die Bürger-Zeitung, Organ des bayerischen Städtetages in einer Ausgabe aus dem Jahr 1867: „Am 14. ds. Nachmittags begaben sich die zwei beim Forstamt Ruhpolding befindlichen Actuare auf die Jagd und stießen in der Nähe von Waich auf einen Wilderer, welcher eben mit Ausbrechen eines erlegten Stückes beschäftigt war. Ohne viel Federlesens erhob derselbe sofort seine Büchse und feuert auf den Forstamtactuar Hamn, wobei er denselben so unglücklich traf, daß er schwerlich mit dem Leben davon kommen wird. Sodann ergriff der Thäter die Flucht, die Decke des geschossenen Wildes am Platze zurücklassend.“ Mancher Wilderer arbeitete Tags als Holzknecht brav mit seinem Förster zusammen, und ging nach Feierabend auf die illegale Jagd.

Malerisch liegt die Schwarzachenalm bei Ruhpolding. Diese ist auch mit dem Kinderwagen zu erreichen. foto (c) kinderoutdoor.de

Über das harte Leben der Holzknechte informiert ein eigenes Museum. Dort beginnt unsere kurze und leichte Wanderung zur Schwarzachenalm sowie der Keitlalm. Bereits am Parkplatz vom Holzknechtmuseum ist der Weg perfekt ausgeschildert. Auf einer kleinen Straße gehen wir das erste Stück dem Fischbach folgend. Der Weg gabelt sich und hier links halten. Über eine Brücke den Bach überqueren. Weiterhin in Sichtweite vom Fischbach wandern. Nun schlägt der Weg einen weiten Bogen um das 1.014 m hohe Mahdeck. Der Weg steigt nur sanft an. Wir erreichen die Schwarzachen und folgen ihr flußaufwärts. Bald ist die Schwarzachenalm auf der rechten Seite zu sehen.

Über einen Wirtschaftsweg erreichen wir sie. Links befindet sich eine Brotzeithütte mit Brunnen. Dort befindet sich ein Schild und erinnert an den „Ruhpoldinger Bären“. Es ist der letzte geschossene Bär in Bayern gewesen. Dem Forstamtsaktuar Ferdl Klein fiel diese zweifelhafte Ehre zu, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben. Mit dem Ruhpoldinger Bären rottete man seine Gattung im Königreich aus. Auf der Tafel am Wanderweg ist auch ein Bild vom Heinrich Bürkel zu sehen. Der Genremaler inszeniert die Heimkehr der erfolgreichen Bärenjäger als Triumphzug. Den Wilderern und Jägern ging es neben dem Fleisch vom Wild, auch um die Trophäe.

60 Bären erlegt

Einen Bären zu schießen ist eine Klasse für sich gewesen. Bären sind schnell und im Gegensatz zu einer Gämse oder einem Hirschen auch gefährlich. Ab dem Jahr 1800 gab es immer weniger Braunbären in Bayern. Allein im Bayerischen Wald sollen die Brüder Forster zwischen Jahren 1760 und 1800 mehr als 60 Bären geschossen haben. So ging der Bestand immer mehr zurück. Entsprechend begehrt sind diese Tiere bei den Jägern und Wilderern gewesen. Wobei der Abtransport von einem Bären für die illegalen Wildschützen eine logistische Meisterleistung darstellte. Immerhin wiegt Meister Petz 250 Kilogramm. Zum Vergleich: Ein Rothirsch bringt zwischen 100 und 130 Kilogramm auf die Waage. Der Ruhpoldinger Bär ist wie auch der im Jahr 2006 erlegte JJ1, Bruno der Problembär, im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München zu sehen. Auf der Schwarzachenalm kehren die Wanderer und Mountainbiker gerne ein. Hier gibt es deftiges Brotzeiten und Spezialitäten aus Milch. Umgeben von einem tiefgrünen Weidegrund und Wäldern ist die Schwarzachenalm ein Idyll, wie es Heinrich Bürkel auch nicht besser malen konnte. Zurück geht es auf dem gleichen Weg wie wir zur Schwarzachenalm aufgestiegen sind. Auch kleinere Kinder schaffen diese Wanderung. Zurück am Parkplatz lohnt es sich das Holzknechtmuseum zu besuchen. Plötzlich bekommt das beschauliche Bild von der ach so guten alten Zeit starke Risse.