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Outdoor Neuheit Fritschi Tourenbindung

Fritschi Swiss Bindings stehen für eine hohe Qualität. Diese ist wichtig, wenn die Tourengeher abseits der Pisten im ungesicherten Gelände unterwegs sind. Doch wie Nachhaltig sind die in der Schweiz hergestellten Bindungen? Wir stellen Euch Outdoor Neuheiten aus dem Bereich der Tourenbindungen vor.

Im Kanton Bern liegt der Ort Reichenbach. Hier produzieren und entwickeln Experten Bindungen für Skibergsteiger. Etliche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Erfahrung im Tourengehen. Fritschi Bindungen sind weltweit erhältlich. Die Wertschöpfung erfolgt fast zu 100 % in der Schweiz, während 85 % der Produktion exportiert wird.Sorgfältige Unternehmensführung und Nachhaltigkeit sind seit je fest in Fritschis Unternehmenskultur verankert und bilden die Basis für die tägliche Arbeit des ganzen Teams. Der schonende Umgang mit Ressourcen beginnt bereits bei der Entwicklung. Konstruktion und Auswahl der Materialien werden für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Die Einzelteile entstehen aus umweltschonender Verarbeitung von Hightech Kunststoffen und hochwertigen Metallen in der Schweiz. Nach der Montage in Reichenbach werden die Qualitätsprodukte in wieder verwertbare Kartons, ebenfalls aus der Schweiz, verpackt.

Fritschi stellt seine Bindungen zu 100% in der Schweiz her. foto (c) Fritschi

Ausgangs- und Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses ist bei Fritschi der Tourengeher mit seinen individuellen Ansprüchen. Durch diese Fokussierung entstehen moderne Tourenbindungen auf höchstem Niveau mit zukunftsweisenden Technologien, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Ski- und Freetourer abgestimmt sind. Von der leichten Pin-Bindung bis zur bewährten Backenbindung haben alle Fritschi-Bindungen eines gemeinsam: Sie erfüllen mit eigenständiger Technologie die hohen Ansprüche an Sicherheit, Funktionalität und Qualität und kommen in einem ebenso eigenständigen und attraktiven Look daher.

ältere Beiträge

Kinder Skitouren: Die Alternative zu Lift und Piste?

Kinder Skitouren könnten in dem “Corona Winter 2020/2021” boomen. Viele Familien sind begeistert vom Wintersport, wollen aber sich keinem unnötigen Infektions Risiko aussetzen. Weiße Hänge ohne Skifahrer? Das könnte durchaus möglich sein. Doch wie das kleine gallische Dorf bei den Römern, könnte eine kleine Gruppe von Skifahrern trotzdem unterwegs sein: Die Tourengeher. Worauf solltet Ihr bei Kinder Skitouren achten und wo sind geeignete Tourenmöglichkeiten?

Aufi muaß I!

So heißt es auch im Watzmann, eine legendären Rustikal vom österreichischen Liedermacher Wolfgang Ambros. Manche Eltern fragen sich, ob Sie mit den Kindern in diesem Winter auf Skitour gehen sollen. Wichtig ist, neben der Ausrüstung, Bergerfahrung und Kondition, dass Wissen über Lawinen. Durch den Klimawandel sind plötzlich Hänge auf denen selten bis nie Schneebretter abgingen, plötzlich Lawinen gefährdet. Diese Gefahr ist, nahezu, allgegenwärtig. Rucksäcke mit “Luftsäcken” oder LVS Geräte sind keine Lebensversicherung. Auch wenn manche Tourengeher sich dadurch zu sehr in Sicherheit wiegen. Wer mit den Kindern auf Skitour geht, trägt für sich und die Kleinen eine hohe Verantwortung. Die beginnt auch damit, wie viele Höhenmeter eine Tour haben soll. Je nach Hang und Schnee legt ein durchschnittlicher Skibergsteiger in der Stunde (!) 250 Höhenmeter zurück. Erfahrene und gut trainierte Tourengeher schaffen auch 400 Höhenmeter und mehr in 60 Minuten. Anders sollte es aussehen, wer mit Kindern auf Skitour unterwegs ist. Hier sollte der Aufstieg zwischen 400 und 500 Höhenmeter insgesamt betragen. Bei größeren Kindern mit einer entsprechenden Bergerfahrung und Kondition sind auch unter Umständen 700 Höhenmeter Aufstieg per Ski möglich. Dies sind aber nur allgemeine Richtwerte! Den Kindern kommt es entgegen wenn es gleichmäßig und moderat bergauf geht. Wichtig ist auch, dass Ihr entsprechende Pausen einlegt.

Skitouren mit Kindern: Alleine ist gut, mit Anleitung ist es besser!

Kinder Skitouren Bekleidung von Vaude foto (c) Vaude

Motivation und Freude vorausgesetzt, benötigt man fürs Skitourengehen noch das passende Equipment: Zur klassischen Tourenausrüstung zählen Tourenski und Felle, Skitourenschuhe und Skistöcke sowie funktionale Sportbekleidung inklusive Handschuhe, Skihelm und -brille. Neben der „Hardware“ sind beim Skitourengehen aber noch entsprechende Skikenntnisse und eine gewisse körperliche Fitness Voraussetzung – erfolgt der Aufstieg doch aus eigener Kraft und die Abfahrt meist im Gelände auf unpräparierten Hängen. Um mit der Premiere nicht gleich die Lust zu verlieren, sollte man auf kompetente Anleitung setzen – entweder mit einem erfahrenen Berg- oder Skiführer oder im Rahmen einer Schnuppertour. Solche Schnupper-Skitouren werden in der Region Innsbruck beispielsweise am Skitourenlehrpfad in Praxmar angeboten, das Wochenprogramminformiert über die Termine. Steht die erste Skitour abseits der Piste bevor, soll nichts dem Zufall überlassen werden. Denn wer sich im freien Gelände bewegt, sollte die benötigte Ausrüstung nicht nur im Rucksack tragen, sondern auch über dessen Anwendung Bescheid wissen. Fragen zum Lawinenlagebericht und die Tourenplanung sollen nicht länger unbeantwortet bleiben. Ein Lawinenverschüttetensuche-Training (LVS-Training), bei dem auf die Naturgefahren aufmerksam gemacht und auf den Einsatz der Lawinenausrüstung mit LVS-Gerät, Sonde und Schaufel vorbereitet wird, ist nicht nur Einsteigern am Beginn der ersten Skitouren-Saison, sondern in regelmäßigen Abständen als Auffrischung auch Skitouren-Profis ans Herz zu legen. Denn wie erfahrene Tourengeher wissen: Im Falle einer Verschüttung zählt jede Minute.

Kinder Skitouren: Neben der Piste kann es sicherer sein

Kinder Skitouren sollten sicher sein. So sicher wie möglich. Selbst Experten haben inzwischen Probleme die Gefahr durch Lawinen richtig einzuschätzen. An manchen beliebten Skitourenbergen gingen Lawinen ab, wo seit Jahrzehnten Sicherheit herrschte. Deshalb steigen viele Skitourengeher mit Kindern am Rand der Pisten auf. Das führte zu manchem Ärger. In Sankt Johann (Tirol) beweisen nun Dynafit und die Liftbetreiber vor Ort wie beides problemlos nebeneinander funktionieren kann.

Das Skigebiet SkiStar St. Johann in Tirol eröffnet den DYNAFIT Skitouren-Park – powered by Intersport Patrick. Damit reagieren das Skigebiet, der Skitourenausrüster und der Sport-Fachhändler auf die hohe Nachfrage am Skitourensport auf Pisten. Der DYNAFIT Skitourenpark wird voraussichtlich zum geplanten Saisonstart am 07.12.2019, eröffnet und bietet drei Routen für Einsteiger und ambitionierte Ausdauersportler. Mit einem Pistengeher-Ticket setzt das Skigebiet neue Maßstäbe für ein Miteinander von Alpin-Skifahrern und Skibergsteigern im gesicherten Skiraum. Skitouren werden längst nicht mehr nur im freien Gelände gegangen: Sowohl Anfänger als auch erfahrene Tourengeher nutzen die Skipiste, um unkomplizierte und sichere Trainingseinheiten zu absolvieren, die eigene Fitness zu steigern oder die ersten Gehversuche bergauf zu wagen. Die Beliebtheit des Pistentourengehens nimmt zu: Das Skigebiet in St. Johann in T irol verzeichnet jedes Jahr mehr Tourengeher. DYNAFIT reagiert auf den Trend mit einer umfangreichen Speedfit-Kollektion, die speziell für das Pistentraining konzipiert ist. Außerdem fördert der Bergausdauer-Spezialist Lösungen für das Miteinander aller Interessensgruppen auf Skipisten und unterstützt den neuen Skitourenpark als Titelpartner für dreiJahre. „Wir sind stolz, als Titelpartner des neuen Skitouren-Parks in St. Johann in die kommende Wintersaison zu starten“, sagt Michael Költringer, Marketing Manager DYNAFIT. „Die Betreiber von SkiStar in St. Johann haben eine perfekte Infrastruktur für Alpin-Skifahrer und Tourengeher in ihrem Skigebiet realisiert, das möchten wir unterstützen.“

Kooperation statt Konflikte

“Wir haben in den letzten Jahren einen regelrechten Ansturm an Pistengehern bei uns verzeichnet, dadurch kam es hier immer wieder zu Konflikten“, so Peter Grander, Geschäftsführer von SkiStar St. Johann. „Aus diesem Grund haben wir nun drei Aufstiegsrouten definiert und werden diese umfassend beschildern. In Kooperation mit DYNAFIT, Intersport Patrick und den Gastronomiebetrieben am Berg möchten wir für alle Interessensgruppen eine perfekte Lösung finden und ein noch attraktiveres Angebot am Berg gestalten.“ Für Pisten-Tourengeher stehen im DYNAFIT Skitouren-Park von SkiStar St. Johann in der aktuellen Wintersaison folgende Skirouten gut ausgeschildert bereit:

• Route 1: Ab Talstation Harschbichl bis Bergstation HarschbichlHöhenunterschied: 920 Hm | Streckenlänge: 4,5km | Gehzeit: ca. 2,5hParkticket oder Pistengeher-Ticket am Parkautomaten der Talstation Harschbichl oder während der Betriebszeiten ander Kasse erhältlich

• Route 2: Ab Talstation Eichenhof bis Bergstation Harschbichl Höhenunterschied:920 Hm | Streckenlänge: 4,7km | Gehzeit: ca. 2,5hTicket an der Talstation Eichenhof erhältlich

• Route 3: Ab Talstation Valle’s Tauwiesenlift bis Bassgeigeralm Höhenunterschied:340 Hm | Streckenlänge: 2,5 km | Gehzeit: ca. 1h

Ticketautomat an der Talstation Valle’s TauwiesenliftPistengeher können täglich während der Betriebszeiten von 08:30 Uhr bis 16:30 Uhr auf den drei ausgeschilderten Routen aufsteigen. An zwei Tourengeher-Abenden (Route 1: mittwochs und freitags/ Route 2: mittwochs) ist das Aufsteigen zusätzlich abends erlaubt. Das Pistengeher-Ticket kostet 6 Euro und berechtigt zur Nutzung der Infrastruktur und Parkplätze an den drei ausgeschilderten Routen an max. 5 Stunden pro Tag. Es sind Pistengeher-Saisonkarten erhältlich.

Skitouren mit Kindern: Ab acht Jahren können die Outdoorkids mit auf Tour. So eine Faustregel. Doch Ausnahmen gibt es auch hier. foto (c) kinderoutdoor.de

Skitour für Kinder: Rauf zum Ellmauer Tor

Eine Kinder Outdoor Skitour die Euch, wenn das Wetter passt, eines der grandiosesten Panoramen im Wilden Kaiser bieten kann. Manchem Skibergsteiger ist diese Tour zu kurz, doch wer entsprechend fitte Kinder hat die auch gut abfahren können, ist hier richtig. Wichtig ist bei der Kinder Outdoor Skitour: Holt Euch bitte vorher den Lawinenlagebericht ein. Fällt dieser entsprechend kritisch aus, bleibt im Tal.

Den Bergdoktor kennt wohl jeder. Selbst jene, die sich diese unsägliche TV Serie nicht ansehen. Ein Teil von dieser Tele-Schmonzette spielt auch am Wilden Kaiser. Wer keinen Bergdoktor und seine Dienste benötigen will, der startet zu der heutigen Kinder Outdoor Skitour nur wenn:

  • keine Lawinengefahr besteht
  • die Ausrüstung optimal ist
  • die Kinder fit sind

Los geht es standesgemäß an einem Parkplatz. Nehmt den vor der Wochenbrunner Alm. Zuerst steigt Ihr norwärts auf einer zugeschneiten Straße auf. Folgt der Straße bis zur DAV Gaudeamushütte auf 1.270 Metern Höhe. Seit 120 Jahren gibt es diese urige Unterkunft in den Tiroler Bergen. Wenn Ihr dort angekommen seid, befindet Ihr Euch bereits im Kübelkar. Jetzt heißt es die erste steile Stufe zu überwinden. Deshalb ist die heutige Skitour nur für Kinder gedacht, die bereits einige Erfahrung auf den Tourenski haben. Hier heißt es lange queren. Entsprechende Spuren in denen Ihr aufsteigen könnt findet Ihr sicher, denn diese Tour ist beliebt. Der Boden vom Kübelkar ist erreicht und Ihr könnt Euch kurz erholen, denn die nächste steile Stufe wartet wieder auf Euch. Hier haltet Ihr Euch ebenfalls rechts. Manche fragen sich nach dieser anstrengenden Etappe wann endlich der Felsensattel erreicht ist?

Blick hinauf von der Mulde zum Ziel: Dem Ellmauer Tor. foto (c) kinderoutdoor.de

Wenn Ihr eine Mulde durchquert habt, liegt bereits der finale Hang vor Euch. Rauf und Ihr seid oben auf dem Felsensattel angekommen. Ein Aufstieg zum Goinger Halt ist mit Kindern auf keinen Fall zu empfehlen. Den Ausblick vom Ellmauer Tor zieht Euch die Felle von Ski! Rings um Euch türmen sich Felsenmassive auf und im Süden grüßen wie aus einem Prospekt für Touristen die Hohen Tauern. Grandios! Da freuen sich alle auf die Abfahrt.

  • Länge der Skitour: 7,5 Km
  • Höhenmeter Aufstieg: 930
  • Höhenmeter Abstieg: 930
  • Dauer: 3 Stunden
Grandioser Ausblick vom Ellmauer Tor, wenn nur die Wolke nicht wären…..foto (c) Kinderoutdoor.de

Weitere Kinderskitouren in Tirol

Skitour mit Kindern im Tannheimer Tal, die bietet ein Maximum an Natur und eine wunderbare Abfahrt auf der Piste. Für größere Outdoorkids ist diese knapp zehn Kilometer lange Tour zu schaffen. Es gibt keine ausgesetzten Passagen und die jungen Skibergsteiger fahren nach dem Aufstieg über die Piste ab. Ein weiterer Vorteil: Die Tour ist gut ausgeschildert. Unterwegs gibt es immer wieder tolle Aussichtspunkte und nur kurze steile Passagen.

“Da möchte ich auch rauf!” schwärmt ein Mädchen und zeigt auf die umliegenden Gipfel wie Krinnenspitze oder Sefenspitze. Gemeinsam ist die Familie von Grän in Tirol aufgestiegen und nun genießen die Skibergsteiger auf dem Füssener Jöchle einen grandiosen Blick über das Tannheimer Tal. Doch bis sie sich auf der Sonnenalm einen Kaffee und Tee gönnen, müssen sie erst einmal vom Grän mit den Ski aufsteigen. Weniger prickelnd und deutlich kürzer ist die Pistentour. Immer der Abfahrt entlang geht es zum Füssener Jöchle hinauf. Hier gibt es lange steile Passagen. Hinzu kommt, dass die Pistentourer immer nach oben blicken müssen um Zusammenstöße zu vermeiden. Da bietet unsere Variante über die Gessenwangalpe deutlich mehr Natur und ist entspannter. Los geht es beim Parkplatz zwischen der Burgschenke und dem Hotel Sonnenhof. Steigt zu Fuß bis zur Talstation vom Schlepplift Schachenlift. Hier zieht Ihr die Felle auf und steigt am Waldrand entlang hoch. Bei der Bergstation von dem Skilift angekommen, quert Ihr schnell die Abfahrt Schachenlift 2 und folgt links den Spuren in den Wald hinein. Plötzlich ist es still. Hin und wieder kommen Euch Outdoorer mit Schneeschuhen entgegen. Diese sind meistens zum Berggasthof Adlerhorst aufgestiegen und steigen nun zurück ins Tal. Moderat steigt die Spur durch den dichten Bergwald an. Tief hängen die mit Schnee bedeckten Äste der Fichten, Tannen und Zirben herunter. Wir kommen an eine T-Kreuzung. Hier haltet Ihr Euch links. Steigt etwa dreihundert Meter weiter bergan und es kommt eine scharfe Kehre nach rechts. Ihr folgt dem Weg weiter. Einen knappen Kilometer später kommen kurze, aber steile Passagen im Wald. Hier lohnt es sich die Steighilfen auszuklappen. In zwei Serpentinen überwindet Ihr diese anstrengende Stelle. Immer wieder bleiben Skibergsteiger stehen und freuen sich an der Aussicht über die verschneiten umliegenden Gipfel vom Tannheimer Tal und des Allgäus.

Fast zehn Kilometer geht es abseits der Pisten hinauf zum Füssener Jöchle. foto (c) kinderoutdoor.de

Skitour mit Kindern in Tirol: Verschneite Gessenwangalpe

Weiter geht es in etlichen Kurven hinauf zur Gessenwangalpe. Diese ist ein Selbstversorgerhaus und nicht bewirtschaftet. Im Winter liegt oft ein oder zwei Meter Schnee auf dem Dach der urigen Blockhütte. Die Wintersonne scheint wunderbar auf den ehemaligen Almgrund. Viele Skitourengeher und Outdoorer die mit Schneeschuhen unterwegs sind, legen hier eine Pause ein und genießen die Sonnenstrahlen. Knapp 600 Meter später folgt eine kurze Steilstelle. Ab jetzt geht es gemäßigt bergauf. Rechts von Euch befindet sich die Rote Flüh, die Gelbe Scharte und der Schartschrofen. Links unterhalb der Aufstiegsstrecke seht Ihr kurz das verschneite Gräner Älpele. Im nächsten Kilometer liegt Ihr noch einige Höhenmeter zurück. Jetzt geht es, fast eben, unterhalb der Läuferspitze entlang. Endspurt auf´s Füssener Jöchle. Der orange Absperrzaun der Piste ist zu sehen. Die letzten hundert Meter zum Füssener Jöchle legt Ihr auf der Talabfahrt zurück und steuert auf die Bergstation mit der Sonnenalm zu. Wer möchte steigt noch ein paar hundert Meter weiter zum Gamskopf auf. Dieser geniale Aussichtsgipfel liegt hinter der Bergstation von Sessellift Jochalpe. Manche Kinder sind in unpräparierten Gelände überfordert und haben Angst bei der Abfahrt. Das kann zu Stürzen führen. Hier bietet die Abfahrt vom Füssener Jöchle einen großen Vorteil: Ihr brettert auf der Talabfahrt hinunter. Dabei könnt Ihr Euch selbst überzeugen, wie viel steiler sich der Aufstieg am Rand dieser Piste gestaltet. Die Länge der Tour ist zwar kürzer, aber die Anstiege sind deutlich anstrengender als bei unserer Variante. Nach dieser Einsteigertour für Kinder in Tirol bekommen die Outdoorkids mehr Lust auf Tourengehen.

Tipps vom Profi zum Tourengehen mit Kindern

Kinder Skitouren unterscheiden sich in etlichen Belangen von denen, als wenn nur Erwachsene gemeinsam auf Tour sind. Wir haben Ralph Eggart gefragt, er ist staatlich geprüfter Berg– und Skiführer und lebt im Allgäu. Dieser Experte hat einige wertvolle Anregungen, für alle die mit Kindern auf Skitour gehen wollen.

Kinderoutdoor.de Kannst Du Dich noch an Deine erste Skitour erinnern? Wie alt bist Du damals gewesen und wer ist mit Dir auf Tour gegangen?
Ralpf Eggart (staatlich geprüfter Berg- und Skiführer) : Ich war etwa 16 und hatte ne gebrauchte Skitourenausrüstung gekauft. Ich bin, ehrlich gesagt, alleine losgezogen. Also genau das, wovon ich heute jedem mit gutem Grund abraten würde

Kinderoutdoor.de Derzeit boomt das Skibergsteigen. Auch Familien steigen mit den Ski auf. Was ist Deiner Meinung nach der Grund, warum das Tourengehen so beliebt ist?
Ralph Eggart: Ein Grund ist wahrscheinlich darin zu sehen, dass immer mehr Menschen den Wunsch haben aus ihrem Hamsterrad zumindest zeitweilig auszubrechen. Ein anderer ist sicher, dass Bergsteigen momentan enorm „hip“ ist und das sowohl von der Bergsportindustrie wie den Medien auch entsprechend befeuert wird.

Kinderoutdoor.deEine Frage die viele unserer Leserinnen und Leser beschäftigt: Wann sollten Kinder mit auf eine Skitour gehen?
Ralph Eggart: Zuerst sollte man vielleicht noch die Frage stellen: Wann sollte ein (verantwortlicher) Erwachsener mit Kindern auf Tour gehen?
Schon wenn man „nur“ mit Erwachsenen unterwegs ist gehört einiges an Erfahrung und Wissen dazu, die „richtige“ Tour auszusuchen. Trägt man dann noch die Verantwortung für Kinder im Rucksack sollte man sich seiner Sache schon wirklich sicher sein, um den Kids und sich selbst ein schönes und stressfreies Erlebnis ermöglichen zu können. Ein Papa der seine Ski im Tiefschnee oder bei Bruchharsch selbst kaum um die Kurve bringt wird sich sicher nicht entspannt um die Probleme seines Kindes kümmern können. Ein Alter zu bestimmen, ab dem es Sinn macht die Kleinen mitzunehmen ist schwierig aber unter 10 Jahren würde ich eher abraten, Ausnahmefälle ausgenommen! Ansonsten hängt es mehr von den einzelnen Charakteren ab. Da kommt es stark darauf an, dass die Eltern ihr Kind realistisch einschätzen und nicht der Ehrgeiz der Eltern der Antrieb ist.Im Zweifelsfall ist es sicher besser das Tourendebut um ein Jahr zu verschieben als dem Sprössling den Spaß daran gleich bei der ersten Tour zu vermiesen.

Der staatlich geprüfte Ski- und Bergführer Ralph Eggart rät: Es geht ja erstmal darum mit dem Material vertraut zu werden und erste Erfahrungen zu sammeln.. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinderoutdoor.de Was empfiehlst Du als Berg- und Skiführer: Wie lange sollte die erste Skitour für ein Kind sein und wie viele Höhenmeter sollte diese etwa haben?
Ralph Eggart: Es geht ja erstmal darum mit dem Material vertraut zu werden und erste Erfahrungen zu sammeln. Entspannte 100-300hm sind dazu bestimmt besser geeignet als 800hm mit Diskussionen über „Weitergehen oder Umdrehen“.Man kann das dann ja recht bald steigern aber gerade am Anfang ist das Wichtigste, dass alle Spaß an der Tour haben und das geht am besten mit einer kurzen Tour, vielen Pausen, viel Verständnis und Gummibärchen.

Kinderoutdoor.de Aus Gründen der Sicherheit steigen manche Tourengeher lieber neben einer Piste auf und fahren dann darauf ab. Wie sollten sich Skibergsteiger verhalten, wenn sie an der Piste aufsteigen?
Ralph Eggart:Entlang einer Piste aufzusteigen während die „Anderen“ an einem vorbei in´s Tal rauschen stelle ich mir für Kinder eher frustrierend vor (für mich übrigens auch;-)). Aber zum Üben mit dem (neuen) Material und für die ersten Aufstiegserfahrungen kann es auch sinnvoll sein. Herrscht auf der Piste Skibetrieb sollte man zwingend ganz am Rand oder außerhalb der Piste gehen und Querungen der Piste möglichst vermeiden. Ist kein Skibetrieb besteht eher die Gefahr durch arbeitende Pistenwalzen, die manchmal zum Arbeiten notwendige Drahtseile über die Piste spannen. Übersieht man so eine „Falle“ in der Abfahrt kann das fatale Folgen haben.

Kinderoutdoor.de Egal ob Kinder dabei sind oder nicht: Was sollte jeder Tourengeher tun, bevor er die Felle aufzieht und aufsteigt?
Ralph Eggart: Sich nochmals fragen ob die ausgewählte Route und die Verhältnisse zur Gruppe passen, Wetterberichte prüfen und die Lawinengefahren-einschätzung kritisch hinterfragen (stimmt der prognostizierte Lawinenlagebericht, das Wetter, etc. mit den Verhältnissen vor Ort überein?).

Kinderoutdoor.de Was gehört beim Tourengehen immer mit in den Rucksack?
Ralph Eggart: Die übliche Sicherheitsausrüstung (Schaufel, Sonde, LVS-Gerät, EH-Set, Biwaksack) muss immer mit. Zusätzlich auch bei milden Temperaturen eine warme Jacke die mindestens die Gipfelrast angenehmer macht aber auch in einem Notfall wertvolle Dienste leisten kann.
Eine Herausforderung ist vielleicht noch, die Kids bei Laune zu halten. Da kann die Aussicht auf eine leckere Brotzeit und den Schokoriegel am Gipfel schon mal helfen eine „schwache Phase“ zu überwinden. Mit Kindern also besser etwas mehr zu Trinken und Essen mitnehmen als man unbedingt braucht.

Einsteiger sollten nicht auf eigene Faust lossteigen, sondern sich an einen Bergführer oder eine Alpinschule wenden. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinderoutdoor.de Skifahren lernen die Kinder in der Skischule. Snowboarden beim Snowboardlehrer. Wer mit den Kindern das Skitourengehen anfangen möchte, wo lässt sich das erlernen?
Ralph Eggart:Am einfachsten wendet man sich dafür an einen staatlich geprüften Bergführer oder an eine Alpinschule. Soweit ich weiß gibt es bisher leider keine speziellen Skitourenkurse für Eltern mit Kind oder ähnliches. Dafür ist die Nachfrage einfach zu gering. Oft ist es aber problemlos möglich Kinder in einen „normalen“ Skitourenkurs zu integrieren. Man sollte es aber dringend im Vorfeld mit dem jeweiligen Bergführer besprechen.

Kinderoutdoor.de In den Bergen ist es mir in den letzten drei Jahren immer öfter passiert, dass Einheimische erzählten „Dort ist noch nie eine Lawine abgegangen und jetzt plötzlich doch!“ Ist es tatsächlich so, dass bisher ungefährdete Hänge immer öfter eine Gefahrenzone wegen Lawinen sind?
Ralph Eggart: Der Klimawandel trägt teilweise schon dazu bei, dass häufiger Schwachschichten innerhalb der Schneedecke entstehen können und damit eine Lawinenauslösung wahrscheinlicher wird. Allerdings muss man auch sagen, dass ein Hang an dem eine Lawine abgegangen ist auch vorher schon kein „sicherer“ Hang gewesen sein kann. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass jeder Hang der eine Neigung von 30° oder mehr aufweist unter bestimmten Voraussetzungen lawinengefährlich sein kann.

Kinderoutdoor.de Wie gehst Du vor um die Lawinengefahr richtig einzuschätzen?
Ralph Eggart: Die gängigen Beurteilungssysteme bieten eine gute Möglichkeit, das Risiko von zu Hause aus abzuschätzen und somit zu beurteilen ob es überhaupt Sinn macht die „gewünschte“ Tour anzugehen.
Während der Tour sollte man sich immer wieder fragen ob das Bild der Situation, das man sich bei der Planung gemacht hat auch mit der Realität übereinstimmt. Vielleicht war der Wind ja doch etwas stärker als angekündigt und die Triebschneeansammlungen sind dadurch etwas größer als vorhergesagt?! Die Lawinenlageberichte sind heute in den meisten Alpenregionen wirklich gut, genauso wie der Wetterbericht, aber auch der liegt manchmal daneben. Wenn man bedenkt, wie groß die Regionen der Lageberichte sind und wie unterschiedlich die Voraussetzungen in den einzelnen Hängen bezüglich Exposition, Höhenlage, Windeinflüssen, Temperatur usw. sind wird schnell klar, dass es unmöglich ist jeden einzelnen Hang in einem Lagebericht exakt zu erfassen. Deshalb sollte man auf Tour immer mit wachen Sinnen unterwegs sein und ständig neu beurteilen. Helfen können auch Schneeprofile und Stabilitätstests, allerdings sind diese nur für sehr erfahrene Skitourengänger verwertbar und auch für sie nur mit gewissen Einschränkungen.

Kinderoutdoor.de Worauf sollte bei der Ausrüstung für die Kinder beim Skitourengehen geachtet werden?
Ralph Eggart: Eigentlich genau wie bei Erwachsenen: die Ausrüstung sollte komplett sein. Auch Kinder sollten allein wegen der Vorbildfunktion immer die komplette Sicherheitsausrüstung dabei haben, selbst wenn sie noch nicht gelernt haben damit umzugehen.Wenn es sich um Leihmaterial handelt unbedingt darauf achten, dass der Z-Wert der Bindung richtig eingestellt ist. Schuhe die zu groß oder zu klein sind vermiesen auch den Motiviertesten schnell den Spaß an der Sache. Immer etwas großzügiger bei der Ausrüstung sein als ohne Kinder: zusätzliche Kleidung, leckere Brotzeit, ausreichend zu Trinken etc.

Kinderoutdoor.de Wie können sich Familien beim Tourengehen orientieren? Ist das GPS Gerät ein Muss?
Ralph Eggart:Ein GPS Gerät ist sicher nicht grundsätzlich ein Muss und es ersetzt auch nicht die Grundlagen der Orientierung wie z.B. das richtige Lesen einer Karte, das ja schon bei der Planung Aufschluss über die Hangsteilheit und andere wichtige Parameter gibt. Das GPS ist für mich unverzichtbar auf mehrtägigen Durchquerungen oder allgemein gesagt wenn ich mit schlechter Sicht und Orientierungsproblemen rechnen muss. Also bei Touren, die man mit Kindern sowieso besser nicht unternehmen sollte.

Kinderoutdoor.de Gibt es eine grobe Formel, wann und wie oft mit den Kindern beim Skibergsteigen Pausen einzulegen sind?
Ralph Eggart: Ganz einfach: so oft die Kids wollen! Kurzpausen, um einen Schluck zu trinken sind für Kinder noch wichtiger als für Erwachsene da sie auch schneller dehydrieren. Auch das gehtempo sollte immer so gewählt sein, dass es für die Kids angenehm ist. Antreiben bringt rein gar nichts, ausser Frust.

Kinderoutdoor.de Welche Bergregionen bieten einfache Touren für Familien?
Ralph Eggart: Mit etwas Fantasie findet man fast überall geeignete Touren. Während eines Tags am Skilift den „Hügel neben dran“ zu nutzen ist für den Anfang oft schon völlig ausreichend. Im Allgäu oder im Alpenvorland finden sich haufenweise kurze, einfache und dennoch sehr schöne Familienskitouren und wenn die „Kleinen“ mal einen Tag lieber nicht mitgehen finden Mama und Papa auch durchaus anspruchvolleres Gelände.

Kinderoutdoor.de Zum Schluss unsere Frage die wir allen unseren Interviewpartnern stellen: Was ist Dein ultimativer Outdoor-Tipp für Familien? Was sollten diesen unbedingt einmal ausprobieren?
Ralph Eggart: Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Klettersteige für Familien eine tolle Sache sind, bei der tatsächlich alle ihren Spaß haben können. Allerdings gibt es auch am Klettersteig vieles zu beachten wenn man mit Kindern unterwegs ist. Deshalb auch hier meine Empfehlung erstmal mit einem Bergführer zu gehen, der einem die wichtigsten Dinge auf die man mit Kindern achten sollte erklären kann. Das sollte einem die Sicherheit der Kids unbedingt wert sein.

Vielen Dank und Dir weiterhin viel Erfolg in den Bergen!

Ältere Beiträge zum Thema Skitouren mit Kindern:

Kinder auf Skitouren dabei zu haben, dass reizt viele Eltern. Bisher ist das Angebot an Tourenski die speziell für Kinder gefertigt eher übersichtlich gewesen. Auf der ISPO haben wir bei Hagan vorbei gesehen. Der Tourenski Spezialist aus Österreich hat auch ein Modell für Kinder im Sortiment. So müssen die Eltern nicht mehr alleine zum Skibergsteigen gehen. Von diesen Experten gab uns Eva wertvolle Tipps, worauf Ihr bei der Skitouren-Ausrüstung für die Kinder achten solltet.

Vor 95 Jahren startete Hagan aus Antiesenhofen im Innviertel (Oberösterreich) durch. Die beiden Brüder Hager sind gelernte Wagner gewesen und verkauften bereits 1925 etwa 500 Paar Ski. Alle ganz klassisch aus Eschenholz gefertigt. Inzwischen sind die Ski von Hagan voll mit Hightech. Immer mehr Skibergsteiger steigen durch den unberührten Schnee auf und Kinder wollen auch mit dabei sein. Für viele Eltern beginnt das Problem schon einen Tourenski für die Kleinen zu finden. Hagan schließt mit dem Ride JR diese Lücke. Doch welche Länge sollte ein solcher spezieller Ski für die Kinder haben? Warum gibt es für die kleinen Tourengeher eine spezielle Bindung von Hagan? Eva, die Expertin von Hagan, hatte auf unsere Fragen interessante Antworten und diese helfen Euch sicher weiter.

Kinderoutdoor.de Seit 1924 stellt Hagan Tourenski her und nun auch für Kinder. Vor welche Herausforderungen stellte Euch der Ride JR?

Eva, Hagan Ski: Die Idee dahinter war es einen Ski zu entwickeln, der im Gelände aber auch auf der Piste funktioniert und sich spielerisch fahren lässt. Ein Ski der Kindern und Eltern die Möglichkeit gibt, gemeinsam auf Tour zu gehen.

Welche Technologien stecken im Hagan Ride JR?
Twin-Tip für einfaches Fahren im Gelände, Rocker von 220 mm vorne, damit die Kids ihren Schwung ohne großen Kraftaufwand setzen können,
Cap-Konstruktion für ausgezeichneten Kantengriff auch auf der Piste,
Bindungsverstärkung aus Fiberglas.

Skitouren mit Kindern: Abgesperrte Bereiche sind tabu. Punkt! foto (c) kinderoutdoor.de

Ist der Kinder Tourenski nur fürs Skibergsteigen geeignet oder können damit die Kleinen auch auf der Piste dahin brettern?
Beides – dank der Cap-Konstruktion verfügt der BOOST JR über ausgezeichneten Kantengriff auf der Piste, fährt sich weich und fehlerverzeihend. Außerdem ist der Ski als Twin-Tip gebaut, das heißt er ist zugleich sehr spielerisch und kann auch für Funparks verwendet werden.

Bisher klickten manche Eltern einen Adapter in die gewöhnliche Alpinskibindung, zogen Felle auf und die Kinder gingen auf Skitour. Wie unterscheidet sich Euer Kinder Tourenski von einem konventionellen Modell für die Piste?
Ein Tourenski für Kinder sollte breit, tailliert und nicht zu schwer sein:
Etwas breitere Ski „schwimmen“ vor allem im Tiefschnee besser auf, was sich sehr positiv auf die Fahreigenschaften im Gelände auswirkt und den Fahrspaß für die Kinder erhöht.Die Taillierung des Skis ist wichtig, damit sich der Ski „kinderleicht“ drehen lässt bzw. unterstützt die richtige Taillierung auch die Schwungeinleitung. Das Gewicht soll natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden – je leichter die Ausrüstung, umso weniger Zusatzgewicht für Kinder, jedoch muss unbedingt die Funktionalität im Vordergrund stehen  der Ski sollte vor allem stabil und spurtreu sein, und zum Fahrkönnen des Kindes passen. Zum Set von HAGAN: Der BOOST JR hat ein Mittelbreite von 76 cm, eine Taillierung von 114-76-105, einen Rocker vorne von 220 mm, einen Radius von 10,3 und wiegt 950 g pro Stück. In Summe also ein „runder“ Ski, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Kids. Nicht zu unterschätzen ist auch das Gewicht der Bindung, daher bieten wir ab Winter 19/20 eine sehr leichte Pin Bindung mit Stopper und mit einem Z-Wert von 3 – 8 an. Auch bei den Fellen setzten wir auf möglichst einfaches Handling und haben ein Hybrid-Fell im Programm, welches auch von Kindern mit wenig Kraftaufwand auf- und abgezogen werden kann.

Wie lässt sich die ideale Länge für einen Kinder Tourenski ermitteln?
Wir empfehlen beim BOOST JR eine Skilänge zwischen Körpergröße -5 cm und Körpergröße -10 cm. Wie bereits weiter oben erwähnt, sollte die Auswahl der Skilänge ebenso dem Fahrkönnen des Kindes entsprechen.

Euere erfolgreiche Tourenbindung Z02 gibt es nun in der XS Junior Variante. Wie unterscheidet sich diese Bindung von der Erwachsenenvariante?
Vor allem in der Z-Wert-Einstellung und in der Kinderschuh-gerechten Sohlenlänge unterscheiden sich die Bindungen. Der Z-Wert der Junior-Variante kann ab einem Auslösewert von 2 eingestellt werden – damit die Bindung auch kindergerecht auslöst. Weiters hat Bindung einige Ähnlichkeiten zu einer Alpinbindung – deshalb für Kinder interessant, weil sie das meistens vom Skifahren schon kennen und ihnen der Einstieg leichter fällt.

Worauf sollten die Eltern bei der Nutzung der XS Junior Tourenbindung achten, damit diese optimal funktioniert?
Die Bindung soll auf jeden Fall fachgerecht eingestellt werden und auch vor jeder Tour auf Funktion und Einstellung geprüft werden. Wichtig ist die Verwendung der Bindung mit einem Stopper oder mit Fangriemen. Außerdem unbedingt auf die Auswahl des passenden Schuhs achten. Die XS-Bindung ist für Sohlenlänge von 225-280 mm konzipiert.
–>Tipp: mit den Kindern vor der Skitour zu Hause das Handling üben bzw. ausprobieren!<–

Kinder auf Skitour: “Auch die passenden Skistöcke sind wichtig” rät die Expertin von Hagan Ski aus Österreich. foto (c) kindeorutdoor.de

Zum Sortiment von Hagan gehören auch Tourenstöcke. Damit sind wir schon bei einer Frage, die sich manche Eltern stellen: Können Kinder zum Skitourengehen auch gewöhnliche Skistöcke verwenden?
Passende Stöcke sind zum Tourengehen äußerst wichtig. Es können Skistöcke verwendet werden, flexibler und angenehmer sind jedoch Teleskopstöcke, da diese auch während der Tour jederzeit angepasst werden können. Faustregel: Die Arme sollen im rechten Winkel sein (ausprobieren, wenn das Kind die komplette Ausrüstung trägt). Evtl. größere Stockteller montieren, da mit den Mini-Tellern bei Kinderskistöcken die Stöcke schnell im Tiefschneeversinken und so abstützen/anschieben zu einem mühsamen Unterfangen werden kann.

Vor 95 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Hagan Tourenski. Wenn jemand in diesem Bereich Erfahrung hat, dann gehört Ihr dazu. Eine Frage die viele Eltern drückt: Ab wann sollten Kinder mit dem Skibergsteigen beginnen?
In manchen Fällen wird von dem 7. oder 8. Lebensjahr gesprochen – ob ein Kind „bereit“ ist, ist jedoch von Kind zu Kind verschieden und hängt auch von der körperlichen Entwicklung ab. Zu spät ist es nie – aber vielleicht zu früh. Im Zweifelsfall 1-2 Jahre länger warten und die Kinder nicht unter Druck setzen, sonst könnte es schnell heißen „einmal und nie wieder“.
Tipp: Skifahren im Gelände vorab üben und am Anfang einfache Touren wählen.

Wie sollten Skibergsteiger die Felle der Ski pflegen und wie lassen sich diese richtig lagern?
Nach der Skitour die Felle unbedingt zum Trocknen aufhängen – aber wichtig: nicht direkt über die Heizung hängen. Einfach in einem trockenen, warmen Raum aufhängen (möglichst ohne Trennfolien). Wenn die Felle trocken sind, wie gewohnt zusammenlegen und im Packsack an einem trockenen Ort aufbewahren – bzw. die Lagerhinweise unbedingt in der Gebrauchsanweisung des Herstellers nachlesen. Zur Pflege: Fell wachsen oder evtl. „Antistoll“ Imprägnierung verwenden, um die Gleiteigenschaften beizubehalten und Anstollen zu verhindern

Kinder auf Skitouren: Rucksack befreit

Worauf müssen Eltern achten, wenn sie mit den Kleinen auf Skitour gehen?
Richtige Ausrüstung und Spaß bei der Sache:

  • Wichtig auch die richtige Bekleidung à la „Zwiebelprinzip“, LVS-Gerät, Skihelm, Skibrille, Sonnenbrille (Sonnenschutz!)
  • Zum Können und zur Größe der Kinder passende Ski, Schuhe und Stöcke verwenden
  • Reichlich Getränke und Essen – auch schon an die Anfahrt denken, es könnte sein dass die Kids bereits vor dem Weggehen Hunger haben; auf jeden Fall etwas Warmes zu Trinken und eine Stärkung und etwas, wo man weiß, dass es die Kinder sehr gerne mögen (Obst, Müsliriegel, Schokolade…)
  • Vom Rucksack sollte man Kinder „befreien“ – alles nötige sollten die Eltern in ihrem Rucksack dabeihaben
  • Kindgerechte Tour wählen – z.B. mit einfacher Abfahrt (nicht zu steil), mit einer Hütte als Ziel für eine gemütlich Pause im Warmen und einer Stärkung für die Abfahrt; wichtig ist auch der „Erlebnisfaktor Natur“ während der Tour: also z.B. Beobachtung von Tierspuren, Pflanzen, Eiszapfen am Weg
  • Freude & Spaß an der Bewegung in der Natur und im Schnee haben – eines der wichtigsten Dinge!
  • Schlechtwetterprogramm in petto haben, z.B. LVS-Suche spielerisch üben (Tipp: LVS Suche zuhause im Garten)
  • die Kinder keinesfalls unter (Zeit-)Druck setzen

Zum Schluss unsere Frage, die wir allen unseren Interviewpartnern stellen: Was ist Euer ultimativer Outdoor-Tipp für Familien und warum sollten sie das einmal ausprobiert haben?
Eine Familien-Skitour mit Freunden und/oder Geschwistern des Kindes – damit die Kinder ihre Entdeckungen teilen können und Natur & das gemeinsame Erlebnis noch mehr genießen. Als krönenden Abschluss und Belohnung für alle gibt es einen Kaiserschmarren

Regeln für´s Pistengehen!

Pistengehen ist populär und kann der Einstieg für die Leidenschaft zu Skitouren sein. Auch für Kinder ist es einfacher neben einem prärierten Skihang aufzusteigen, als in ungespurten Gelände. Allerdings gibt es dabei ein paar wichtige Dinge zu beachten, denn von oben kommen Skifahrer und Snowboarder angerast. Damit jeder seinen Wintersport ungestört und ungefährdet nachgehen kann, gibt es einige goldene Tipps von uns worauf Ihr beim Pistengehen achten solltet.

Vernunft siegt. Manchmal. Als immer häufiger Skitourengeher neben der Piste aufstiegen sah es danach aus, als ob sich die Gerichte mit dem Pistengehen ausführlichst und oft beschäftigen müssen. Zum Glück, für alle Beteiligten, schaltete sich der DAV ein und moderierte zwischen Liftbetreibern und Sportlern.

Pistehgehen, aber richtig. Wir zeigen Euch worauf Ihr achten solltet.
foto (c) kinderoutdoor.de0

Pistengehen goldene Regel Nummer eins: Zuerst die Abfahrer!

Eine Skipiste ist dazu gedacht sportlich mit Ski oder Snowboard hinunter zu fahren und erst in zweiter Linie um seitlich mit Schneeschuhen oder Tourenski aufzusteigen. Die Betreiber der Skilifte investieren viel Geld in den Erhalt und um die Hänge zu präparieren. Deshalb ist es wichtig, sich als Pistengeher “dezent” am Rand aufzuhalten.

Pistengehen goldene Regel Nummer zwei: Selbstverantwortlich

Auch wenn sich in unserem Land die meisten Leute gegen jedes möglich oder unmögliche Ereignis am liebsten versichern würden, beim Pistengehen sind die Sportler für sich selbst verantwortlich. Wer am Rand eines präparierten Hanges aufsteigt, tut dies auf eigenes Risiko.

Pistengehen goldene Regel Nummer drei: Hintereinander bleiben

Aus dem Straßenverkehr kennt es jeder: Wenn Radfahrer nebeneinander auf der Landstraße unterwegs sind. Hier zu überholen ist schwer und dauert. Ähnlich ist es, wenn Pistengeher nebeneinander den Hang hinaufstiefeln. Dadurch benötigen sie mehr Platz am Rand und dadurch erhöht sich die Gefahr von Zusammenstössen mit Skifahrern die von oben angebrettert kommen.

Pistengehen goldene Regel Nummer vier: Auf den Pistenbetrieb achten

Auf einer Skipiste ist immer was los. Manchmal sind auch Pistengeräte unterwegs oder Skidoos flitzen dahin. Diese Fahrzeuge sind meistens am Rand unterwegs, dort wo auch die Pistengeher hinaufsteigen. Deshalb ist wichtig, immer wieder darauf zu achten, was auf der Piste abgeht.

Pistengehen goldene Regel Nummer fünf: Gesperrte Pisten sind tabu

Manche Skifahrer reizt das Verbotene. Eine abgesperrte Piste ist für sie mit einem unsichtbaren blinkenden großen Pfeil versehen, der sie zur Abfahrt oder Aufstieg einlädt. Das kann schwere Folgen habe. Deshalb bleiben umsichtige Pistengeher von gesperrten Abschnitten fern.

Pistengehen goldene Regel Nummer sechs: Vorgaben machen Sinn

Manche Liftbetreiber haben sich die Mühe gemacht und spezielle Routen für Pistengeher beschildert. Diese lokalen Experten wissen, warum sie die Vorgaben machen und es ist sinnvoll diesen zu folgen.

Pistengehen goldene Regel Nummer sieben: Vorsicht bei Kuppen

Bei der Abfahrt haben es sicher schon die meisten Skifahrer erlebt. Plötzlich steht hinter einer Kuppe ein ganzer Skikurs in Reih und Glied. Wo diese Leute auf einmal hergekommen sind? Deshalb ist es extrem wichtig, niemals in unübersichtlichen Abschnitten die Piste zu queren.

Pistengehen goldene Regel Nummer acht: Die Pistenraupe ist stärker

510 PS kann eine Pistenraupe unter der Motorhaube haben. Das ist deutlich mehr, als mancher PKW zu bieten hat. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, als Pistengeher seine Kraft mit einer Pistenraupe zu messen. Nach Liftschluss sind noch etliche Pistengeher unterwegs und fahren nachts ab. In dieser Zeit sind aber die Experten auf der Piste unterwegs und präparieren diese mit der Seilwinde. Wer als Skifahrer dort hineingerät kann sich lebensgefährlich verletzen. Aus diesem Grund sind diese Hänge abgesperrt.

Pistengehen goldene Regel Nummer neun: Frisch präaparierte Pisten nur am Rand

Um einen Skihang in einen Top-Zustand zu versetzen braucht es Experten in den Pistenraupen, schweres Gerät und viel Zeit. Wenn diese Leute die halbe Nacht durchgearbeitet haben ist es klar, dass sie stinkauser sind, wenn Pistengeher durch den frisch präparierten Hang ihre Spuren ziehen. Deshalb halten sich rücksichtsvolle Sportler am Rand.

Pistgehen goldene Regel Nummer zehn: Umwelt aktiv schützen

Wer am Rand der Piste aufsteigt kann auch Rücksicht auf die Umwelt und wilde Tiere nehmen. Steigt nur auf, wenn die Schneedecke dick genug ist, sonst schädigt Ihr die Pflanzen darunter.Quer durch den Wald fahren scheucht die Tiere auf und kann ihnen das Leben kosten, weil sie im Winter mit ihrer Energie haushalten müssen.