Kinder wandern zu Wasserfällen. Wenn die Kaskaden über die Felsen runterrauschen sind große und kleine Outdoorer von dieser Naturgewalt beeindruckt. Wir haben für Euch lohnende Wanderungen zu Wasserfällen zusammengestellt.
Krimml.Noch nie gehört? Na bei einer Ratesendung könnte dieses Unwissen viel Geld kosten. Bekannt ist der Ort ganz im Westen Salzburgs für die größten Wasserfälle Europas. „Tosenden Applaus“ ernten in Krimml aber auch die vielen Bergabenteuer und die „rauschenden“ Feste, die von der Sommersonnenwende bis zum Almabtrieb gefeiert werden.
Über 380 Meter und drei Stufen stürzt die Krimmler Ache ins Tal. Wasser ist das bestimmende Element in dem Nationalparkort. Doch zur Sommersonnenwende(20.06.20) leuchten von den Gipfeln der Hohen Tauern und der Kitzbüheler Alpenringsum über 200 Höhenfeuer ins Tal. Danach ist der Sommer „eröffnet“ mit vielen Abenteuern unter Krimmls freiem Himmel: Der Nationalpark Hohe Tauern lockt zum Wandern hinauf auf die Almen, zu den Bergseen, Schutzhütten und einsamen Gipfeln. Die geführten Familientouren mit Nationalpark Rangern sind ein Erlebnis für große und kleine Bergschuhe. Wöchentlich geht es auf ins Reich der Zirbe, auf eine Käsewanderung zur Gletscherblickalm, zur Botanik- und Jodeltour. Das weitläufige (E-)Bike-Wegenetz lädt zum Aufsatteln ein: Neben dem 330 Kilometer langen Tauernradweg, der in Krimml beginnt, sind auch die umliegenden Nationalparktäler eine Radtour wert. Auf www.tauern-bike.at sind außerdem 130 Biker-Routen und 1.000 Kilometer „grenzüberschreitende“ GPS-Daten bis ins Südtiroler Ahrntal abrufbar.
Kinder wandern zu Wasserfälle und erfahren eine Menge mit dem Multimedia Guide
Alles Wissenswerte zu Europas größten Wasserfällen erfährt man durch den GPS Multimedia Guide „Krimml Waters“. Das Gemeinschaftsprojekt des Tourismusverbands, der ÖAV Sektion und der Wasser-Welten lädt zu 14 Entdeckungsreisen ein. Krimml hat viele Attraktionen – seine imposantesten sind die Krimmler Wasserfälle mit 380 Metern Fallhöhe. Sie sind Europas größte Wasserfälle und eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele der Welt. Was es daneben noch alles zu erkunden gibt, erfahren Gäste von ihrem Guide am Smartphone: allem voran die Wasser-Welten mit dem Ausstellungshighlight 2020 „Der magische Weg des Wassers“. Außerdem holt man sich mit ein paar Wischern die besten Aussichtspunkte am Wasserfallweg auf den Screen, das Wasserfallzentrum, das Haus des Wassers, den Aqua-Park und die vielen weiteren Highlights im Ortszentrum. Durch den kostenlosen GPS Multimedia Guide „Krimml Waters“ wird die Entdeckungsreise zu den 14 besonderen Plätzen in der Wasserfallgemeinde Krimml ganz easy. Man hat alle Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und ihre geschichtlichen Zusammenhänge im Blickfeld. Und das immer aktuell und standortbezogen, weil die Handy-App per GPS gesteuert wird. Das heißt, Gäste können ihre individuelle Tour von jedem Punkt aus starten. Der neue, kostenlose Wegbegleiter weiß immer, wo’s lang geht.
Stubaital: Wasserfall mit Observatorium
Der WildeWasserWeg ist das Sommer-Ausflugsziel Nummer eins im Stubaital. Besonders anziehend ist der Grawa Wasserfall, das Herzstück und der Ursprung des Weges. Viele Menschen besuchen den breitesten Wasserfall der Ostalpen gerne auch wegen seiner wohltuenden Wirkung, die der feine Wasserstaub seiner Gischt besitzt. Eine eigens errichtete Plattform am Fuße des imposanten Naturschauspiels ermöglicht es Besuchern sich diesem gesundheitsfördernden Effekt komfortabel hinzugeben. Leider ist diese bei einem Unwetter im Sommer 2017 so stark beschädigt worden, dass eine neue gebaut werden musste. In knapp zwei Jahren konnte das umfangreiche Projekt realisiert werden und nun befindet sich mit dem Grawa Observatorium eine neue Attraktion am WildeWasserWeg. Es steht an fast der gleichen Stelle wie früher, ist barrierefrei und ein architektonisches Highlight, das sich bestens in die Landschaft einfügt und die fließende Bewegung des Wassers förmlich an die Umgebung weiter zu geben scheint.
Nach einem starken Unwetter im August 2017 mussten Teile des WildenWasserWegs saniert und repariert werden. Auch wenn ein Großteil der Schäden rasch behoben und der Weg kurz darauf wieder begangen hat werden können, stellte sich doch bald heraus, dass die beschädigte Plattform am Grawa Wasserfall komplett neu errichtet werden muss. Um die Plattform wieder so herzustellen, dass sie für Gäste erneut barrierefrei zur Verfügung stehen kann und großen Wassermassen standhält sowie landschaftlich ins Bild passt, bedurfte es sehr detaillierter Planungen mit Machbarkeitsstudien, Gutachten, Genehmigungsverfahren und der Auswahl der richtigen Partner. 2018 konnte dann mit der Realisierung des Projekts begonnen werden.
Ab der Sommersaison 2019 steht das neue Bauwerk, das Grawa Observatorium, schließlich vollumfänglich zur Verfügung und Besucher können es sich auf den hölzernen Liegeflächen wieder bequem machen.
Der Aufbau des Grawa Observatoriums orientiert sich grundsätzlich an der alten Plattform, erinnert mit seiner wellenartigen Ausführung aber an Ablagerungen von Gletschermoränen, die treppenartig angeordnet worden sind. Es passt sich der Landschaft an und lässt das spektakulär herabstürzende Gletscherwasser dank der fließenden Form der Brüstung zur Ruhe kommen, es gibt die Bewegung des Wassers scheinbar an die Umgebung weiter. Neben der Möglichkeit sich am wohltuenden Wasserfall länger aufzuhalten ist das Grawa Observatorium gleichzeitig auch eine Brücke, die über den vorderen Teil des Konstrukts führt und von zwei Seiten zugänglich ist. Auf ihm befindet sich eine Freifläche, die Platz zum Fotografieren und zum kurz innehalten lässt. Den hinteren Teil bilden vier Ebenen zum Sitzen und Liegen. Auf der obersten Ebene – 180 cm über dem Zugangsniveau – wird bewusst auf weitere Liegeplätze verzichtet, um einen reibungslosen Besucherstrom zu gewährleisten. Für einen bestmöglichen Ausblick bei gleichzeitiger Wahrung eines Geborgenheitsgefühls enden die vollflächigen Brüstungen auf einer Höhe von 65 cm über dem Standniveau. Darüber dient ein maßangefertigtes Geländer aus Eisen als Absturzsicherung. Das gesamte Observatorium ist barrierefrei angelegt, das heißt auch für Besucher mit Kinderwägen und Rollstühlen bestens geeignet.
Zum höchsten Wasserfall vom Zillertal mit Kindern wandern
Planschen am Bach, die Gerüche und Klänge des Waldes entdecken, beim Naturquiz mitraten und am Fuß des höchsten Wasserfalls im Zillertal ein Picknick veranstalten. Nicht nur, aber auch die Kinder werden diese Runde lieben.
Weg mit Handy und Tablet und mit allen Sinnen rein in die Natur. Der Naturerlebnisweg in Hart teilt sich in eine nördliche und eine südliche Runde. Spiel und Spaß lassen sich an den verschiedenen Stationen verbinden. Der Vogellehrpfad informiert über 44 heimische Vogelarten.
Bestens geeignet für einen gemütlichen Ausflug mit der Familie. Angenehme, nicht zu steile Wege führen durch Wald und Wiesen. Am Bach wartete eine Kettenbrücke und an warmen Sommertagen ist durchaus auch das Spielen im Bach angesagt.
Auf der südlichen Runde ist mit 91 Metern der höchste Wasserfall Hart im Zillertal zu finden. Besonders beeindruckend ist der Schleierwasserfall im Frühjahr bei der Schneeschmelze, denn dann führt der Bach am meisten Wasser. Hier gibt es auch einen Picknicktisch für die wohlverdiente Pause.
Die südliche Runde ist ca. 2,5 km, die nördliche 2 km lang. Sie können problemlos miteinander verbunden werden, dann sollte man sich knapp 3 Stunden Zeit nehmen, damit genug Zeit zum Entdecken der Natur bleibt.
Verschiedene Startpunkte sind möglich. Günstiger Ausgangspunkt ist das Restaurant Almdiele im Ortsteil Haselbach.
Kinder wandern zum Piumogna-Wasserfall im Tessin
Eigentlich haben die Kinder Hunger und Durst. Schließlich liegt eine Wanderung hinter ihnen. Doch das Essen und Trinken, welches vor den Rucksäcken steht, beachten sie kaum. Fasziniert sehen sie auf den Piumogna Wasserfall. Er befindet sich bei Faido und die Wanderung dorthin lohnt sich auf jeden Fall. 43 Meter tief stürzt hier das Wasser in die Tiefe und erfrischt die Luft. Es sammelt sich in einem natürlichen Bassin und wenn die Temperaturen stimmen gibt es für die Familie nur eines: Rein in das natürliche Badebecken. Treffen Sonnenstrahlen auf das kühle Nass, funkelt es magisch in türkisblauen Farben. Der ideale Ort für ein Familienpicknick am Fuße der prächtigen Alpenwelt der Leventina. Das Bad im flachen Wasser ist erfrischend und gleich in der Nähe befindet sich ein Abenteuerspielplatz für die Kleinen.
Es rauscht! Wandert mit den Kinder zu den Finsterbachfällen
Am Ossiacher See in Kärnten erwarten Euch im Herbst die Finsterbachfälle. Die Wanderung ist kurz und trotzdem spektakulär. Je höher Ihr steigt, umso wilder ist das Tal. Folgt zuerst in Sattendorf der Dorfstraße. Von Ihr geht der Wasserfallsteig ab. Folgt dieser Straße bis Ihr den Waldrand erreicht habt. Hier ist weitere Wanderweg optimal ausgeschildert. In Serpentinen geht es hinauf. Wenn es zuvor geregnet hat, dann sind hier alle die mit Turn-schuhen unterwegs sind schnell überfordert. Der Untergrund kann richtig fies rutschig sein. Bald ist der erste Wasserfall erreicht. Sein Becken ist mit Beton eher unglücklich eingefasst. Die Kinder können ganz nah heran und die Wassermassen aus nächster Nähe sehen. Weiter geht es bergauf durch den Wald zum zweiten Wasserfall. Unterwegs lohnt es sich, wenn Ihr immer wieder stehen bleibt und durch die bunten Bergwälder auf den Ossiacher See blickt. Sein grünes Wasser bildet farblich einen beein-druckenden Kontrast zu den Laubbäumen mit ihren feurigen Farben. Immer enger rücken die Felswände zusammen. Auf Stegen geht es immer wieder über den Finsterbach. Mehrmals wechselt Ihr vor dem letzten Wasserfall das Ufer, doch besonders dieser Letzt lohnt sich besonders. In weiten Kaskaden fällt das Wasser über die Felskante herab. Auf dem gleichen Weg wie Ihr aufgestiegen seid, kommt Ihr wieder zurück nach Sattendorf am Ossiacher See.
Am Gardasee vor dem Wasserfall schaukeln!
Wandern mit Kindern am Gardasee und Ihr könnt Euch das Geld für diverse Freizeit- oder Tierparks sparen. Besonders für Familien geeignet ist der Parco Delle Cascate im Hinterland. In diesem Naturpark folgt ein attraktiver Wasserfall auf den anderen. Ideal an heißen Tagen. Aus drei Touren könnt Ihr auswählen und nach der Wanderung mit der Familie gibt es eine leckere Pizza.
Gelati. Ciao und Pizza. Auf diese drei Wörter beschränkt sich bei den meisten Kindern im Urlaub der italienische Wortschatz. Wer einen Ausflug nach Molina mit der Familie unternimmt, dessen Kinder können danach ein weiteres italienisches Wort: Cascata. Das ist kein Musikinstrumente und auch kein Insekt. Zu deutsch heißt es übersetzt: Wasserfall. Im Plural: Cascate. Von Wasserfällen bekommen die Kinder bei der spannenden Wanderung bei Molina genug zu sehen. Zuerst müsst Ihr mit dem Auto nach Molina kommen. Ein malerischeres Bergdorf. Wie viele andere Dörfer in abgelegenen Tälern hätte auch Molina das Schicksal ereilt: Langsam aber sicher entvölkern sich diese. Junge Leute ziehen weg, weil sie hier eine Perspektive mehr sehen und es bleiben die alten Menschen zurück. Mit ihnen sterben auch die Dörfer. Die Gemeinde Fumane, zu ihr gehört auch Molina, hat deutlich weniger Einwohner als vor 100 Jahren. Doch in Molina ist einiges anders. Der Ort hat sich herausgeputzt. Täglich kommen Besucher. Oberhalb des Dorfes stellen sie die Autos ab und wandern durch die engen Gassen. Dabei bewundern sie die geduckten Häuser mit ihren markanten großen Schindeln, wie sie für diesen Teil der Provinz Verona typisch sind. Auf einen steilen Weg geht es hinunter, immer den Schildern folgend, zum Parco delle Cascate. Dem Naturpark der Wasserfälle. Er hält Molina am Leben. Bis zum Park ist es möglich mit dem Kinderwagen zu kommen. Im Wasserfallpark selbst kommt Ihr nur mit der Kindertrage durch. Wichtig sind die passenden Schuhe. Mit Flipflops oder Turnschuhen kann den Kindern und Erwachsenen schnell der Spaß vergehen. Teilweise sind die Steige steil und durch die Nässe entsprechend rutschig. Mit Zustiegs– oder leichten Wanderschuhen sind die Familie am besten ausgerüstet.
Wandern mit Kindern am Gardasee: Von Fall zu Fall
Am Eingang, die Eintrittsgelder kommen dem Erhalt vom Park zugute, gibt es den Hinweis, bitte nicht das Wasser zu betreten. Aus drei Rundwegen, alle sehr gut beschildert, lässt sich wählen: Eine Stunde wandern, zwei Stunden oder drei einhalb Stunden unterwegs sein. Vorsichtige Familien, beginnen in der Mitte und folgen den roten Wegmarkierungen. Die Kinder wollen endlich den ersten Wasserfall sehen. Flott geht es hinunter in den Talgrund. Die Tafeln vor den Bäumen, sie sind auch auf deutsch, interessieren die Kleinen kaum. Sie sind völlig entzückt, als sie das Rauschen hören. Dabei gehört der erste Wasserfall im Parco Delle Cascate noch zu den Kleineren. Besonders beeindruckend ist die Gletschermühle. Während im Sommer ein eher dünner Strahl aus der Felswand herunter plätschert, lässt sich erkennen welche unbändige Kraft das Wasser sonst hat. Höhlen sind seitlich in den Stein gespült. Unterwegs gibt es immer wieder Bänke und Tische für eine Brotzeit unter den Bäumen. Besonders spannend ist es für die Kinder auf Leitern die am Felsen befestigt sind aufzusteigen. Die angekündigte Drahtseilbahn ist schon länger defekt, doch das stört die Besucher kaum. Sie freuen sich über die spektakulären Wasserfälle, die es hier zu sehen gibt. Wer die schwarze, längste Tour wandert, kommt auch an Aussichtspunkten vorbei. Ein Blick über das Tal zeigt, dass es schon für unsere frühesten Vorfahren ideal gewesen ist, hier zu leben. Ganz ohne Pizza. Sie hatten Höhlen, Wasser und Wälder die sie ernährten. In der Grotta die Fumane entdecken Archäologen einen menschlichen Schneidezahn der zwischen 39.000 und 36.500 Jahren alt sein soll. Es stellt sich hier die Frage, was spätere Ausgräber nach knapp 40.000 Jahren von unserer Zivilisation finden: Handyakkus oder Weichspülerflaschen aus Plastik? Ein besonderer Höhepunkt ist die Schaukel vor einem Wasserfall. An über 20 Meter langen Stahlseilen hängt ein massiver Sitz, der an ein Kettenkarussel erinnert. Darin dürfen Kinder und Erwachsene Platz nehmen. Sie schwingen dann bis wenige Meter vor die Kaskade. Ein unvergleichliches Erlebnis. Ebenso ist es spannend hinter einem Wasserfall zu stehen und vor einem rauscht das Wasser als Vorhang hinunter. Mit einem Rucksack voll von Abenteuern geht es zurück zum Parkplatz. Unterwegs kommt auf der rechten Seite vor dem Dorf ein kleiner Sportplatz. Davor befindet sich das Ristorante “Dai Fradei”. Wer hier eine frisch zubereitete Pizza, die auch günstig ist, gegessen hat, der langt nie wieder eine aus dem Tiefkühlregal an. Die Preise sind hier so moderat, dass die ganze Familie einkehren kann. So kommt bei den Kindern im italienischen Wortschatz nun auch Cascata dazu.
- Von April bis September ist der Wasserfallpark täglich von 09.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet
- Vom ersten Oktober bis ersten November ebenfalls täglich von 10 bis 18 Uhr
- Vom 2. November bis 31. März von 10 bis 15.30
- Ist das Wetter schlecht, kann der Wasserfallpark geschlossen sein
- Für Kinderwagen ungeeignet: Nehmt eine Kindertrage mit
Wandern mit Kindern zu den Buchenegger Wasserfällen
Alle Wege führen nach Rom. Falsch! Alle Wege führen zu den Buchenegger Wasserfällen. Vom Hündle, einem Wanderberg, kommt Ihr zu den Wasserfällen. Mit der Seilbahn geht es hinauf. Absteigen vom Hündle zu diesem Ort, an dem zehn Meter tief das Wasser der Weißach über die Felsen rauscht. Ein anderer Weg führt Euch vom Dorf Buchenegg zu dem Naturschauspiel. Wir haben uns für die Tour von Steibis aus entschieden. Die Meisten kennen diesen Ort aus dem Winter, weil in der Nähe der Imberg mit seinen Skipisten ist. Vor der Kirche geht es rechts ab, den Wegweisern zu den Buchenegger Wasserfällen folgend. Durch Wiesen führt die kleine Straße vorbei an einem Bauernhof mit Zimmerei. Bald ist der Wald erreicht. Hier gabelt sich der Weg. Wer einen Kinderwagen hat, der auch geländegängig ist, geht hier rechts weiter. Durch Viehgatter folgt Ihr dem Weg, der in eine T-Kreuzung mündet. Rechts führt der Weg zur Alpe Neugschwend. Links zur Alpe Neugreuth. Diese Richtung nehmen wir. Wer möchte kann dort einkehren und die Allgäuer Spezialitäten genießen. Weiter geht es durch den Wald über steile Serpentinen und Stahltreppen geht es hinunter in den Talgrund. Dort rauscht die Weißach. Ein eiskalter Bach, deren Wasser in die Nordsee fließt.
Die Gumpe mit dem Wasserfall dahinter beeindruckt Kinder und Erwachsene. Wer hier schwimmt, gehört zu den ganz Harten! Außer er hat einen Neoprenanzug an. Im Sommer ist dieser Platz entsprechend frequentiert. Zum Rückweg steigen wir auf den gleichen Weg zurück und folgen bis zur Alpe Neugeschwend. Wenige hundert Meter später geht rechts ein Weg nach Steibis in den Wald ab. Dort befindet sich ein Walderlebnispfad. Dem täte eine Renovierung auch ganz gut. Auf Schildern bekommen die Kinder die Pflanzen und Tiere aus dem Wald erklärt. Bei Stationen können die Kinder mitmachen: Weitspringen, Barfußpfad, Holztraktor fahren, Waldxylophon spielen. Vom Waldlehrpfad aus, ist Steibis in 15 bis 20 Minuten erreicht.
- Länge: 7,5 Km
- Dauer: 2 1/2 Stunden
- Höhenmeter: 300
- Besonderes: Waldlehrpfad
Computer und Wasserfall: Der Zipfelbachfall
Mit Kindern im Allgäu ist eine schwierige Sache. Es ist verdammt schwer sich auf eine Tour festzulegen, denn in diesem Teil von Bayern gibt es einige wunderbare Wandertouren für Familien. Eine kurze, aber eindrucksvolle Tour führt zu den Zipfelbach Wasserfällen bei Hinterstein. Dort seid Ihr auch auf den Spuren von einem Genie unterwegs, ohne den wir heute ziemlich analog wären.
“Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer!” Dieses Zitat soll Konrad Zuse gesagt haben. Dieses Genie lebte von 1945 bis 1947 in Hinterstein. Ohne diesen Erfinder gäbe es keinen PC, kein Smartphone und keinen Tabletcomputer. In Hinterstein sind auch Teil vom Z4, einem vom Konrad Zuse entwickelten Computer, versteckt gewesen. Damals hatten die Rechner jedoch ein anderes Format als die heutigen Geräte. Sicher hat Konrad Zuse auch die Gegend um Hinterstein erkundet. Besonders markant sind hier die Zipfelbach Wasserfälle. Ein Ziel für das sich Kinder begeistern.
Wasserfälle ziehen die Kinder immer an.
foto (c)kinderoutdoor.de
Wandern mit Kindern im Allgäu: Hier rauscht es!
Entweder Ihr kommt, umweltfreundlich, mit dem Bus nach Hinterstein, oder nehmt das eigene Auto. In der Nähe der Kirche gibt es Parkplätze. Diese sind aber gebührenpflichtig. Zuerst wandert Ihr die Talstraße hoch. Schon sind wir wieder bei Konrad Zuse. In der Talstraße 41 wohnte der Vater des Computers. Kurz nach der Kirche führt links eine Straße zum sonnenbeschienen Hang hinauf. Mit dem Kinderwagen ist hier kein Durchkommen. Deshalb schultert die Kindertrage. Rechts von Euch verläuft der Zipfelbach. Neugierige Kinder wollen wissen, wie kalt dieser ist. Mit einem Wort: Eiskalt! Nach wenigen hundert Metern endet die Straße und geht in einen kleinen Weg über. Bergauf verläuft er parallel zum Zifeplbach. Über Bergwiesen ein paar hundert Meter in hinauf. Deutlich enger und steiler verlaufen nun die Serpentinen. Was die Kinder bei guter Laune hält ist, dass das Ziel bereits zu hören und sehen ist. Jetzt führt der steile Weg in den Wald hinein. Hier trifft er auf eine T-Gabelung. Dort nicht rechts zum Bach wandern, sondern links. Nach wenigen Metern geht rechts ein kurzes, steiles Stück zu den Zipfelbachfällen ab. Auf einer Brücke lässt sich ein Wasserfall wunderbar betrachten. Beeindruckt stehen die Kinder da und sehen zu, wie in weiten Schleiern das Wasser über die Felsen fließt. Es lohnt sich über die Treppen weiter aufzusteigen und die weiteren Wasserfälle vom wilden und eisig kalten Zifpelbach anzusehen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder hinunter ins malerische Bergdorf Hinterstein. Am nächsten Tag haben die Kinder in der Schule oder dem Kindergarten auf jeden Fall etwas zu erzählen.Wer sich nach dem Wandern abkühlen möchte, der nimmt ein Bad in der Prinze Gumpe. Im Ortskern von Hinterstein liegt dieses urige Bergbad. Selbst der Prinzregent Luitpold badete schon gerne als junger Mann im Zipfelsbach, der durch Hinterstein fließt. Daher hat der Teich auch seinen Namen. An diesem eiskalten Naturteich gibt es auch eine Gaststätte um sich gegenseitig nach der erfolgreichen Tour zum Schrecksee hochleben zu lassen. Das Beste zum Schluss: Der Eintritt für diesen Naturteich ist frei, aber für den Erhalt der Prinze Gumpe dürft Ihr gerne etwas spenden……
Wandern mit Kindern zu Wasserfällen: Der schönste Wanderweg Deutschlands 2016
In Bad Urach auf der Schwäbischen Alb erhielt der Wasserfallsteig 2016 eine besondere Auszeichnung: Schönster Wanderweg Deutschlands. Es gibt verschiedene Varianten wie Ihr zu dem Uracher Wasserfall aufsteigt. Auch dieser ist künstlich angelegt.
Nur fast so wie im Traum ist mirs geschehen,
Dass ich in dies geliebte Tal verirrt.
Kein Wunder ist, was meine Augen sehen,
Doch schwankt der Boden, Luft und Staude schwirrt,
Das schreib schon Eduard Mörike, der schwäbische Shakespear, in „Besuch in Urach“. Im dortigen Stift musste er von 1818 bis 1822 die Schule besuchen. Ihr startet am Maisental und folgt dem Schildern zum Wasserfallsteig. Am Fuße des Schloßberges haltet Ihr Euch neben dem Brühlbach folgen und wandert mit den Kindern gemütlich bergan. Steil geht es nun in den Wald hinauf und dann ist er auch schon zu sehen: Uracher Wasserfall wie er 37 Meter tief über die Felsen stürzt. Über Treppen und Serpentinen steigt Ihr auf zur idyllischen Die Hochwiese. Hier steht auch die urige Wasserfallhütte und dort bewirtet man gerne die durstigen Wanderer. Ihr könnt mit den Kindern den ganzen Wasserfallsteig wandern und haltet Euch dann zum Rutschenfelsen. Von dort geht es weiter zum Camererstein. Dieser erinnert an ein Gründungsmitglied und späteren Vorsitzenden vom Schwäbischen Albvereins. Von hier aus geht es weiter zur Rohrauer Hütte der Naturfreunde. Mittwoch bis Sonntag ist die Hütte ab 10 Uhr geöffnet und die Küche legt ab 11 Uhr los. Beim Wandern mit den Kindern steigt Ihr zum Fohlenhof ab. Dieser macht seinen Namen alle Ehren und auf den Weiden stehen die Fohlen. Die Kinder sind begeistert. Nun steigt Ihr zum Gütersteiner Wasserfall. Von hier führt der Weg zurück ins Maisental.
Wandern mit Kindern zum Uracher Wasserfall. Hier stand auch schon der schwäbische Shakespear Eduard Mörike.
foto (c) kinderoutdoor.de
Die Wasserfälle von Bad Überkingen entdecken
„Kennen Sie den Unterschied zwischen der Mineralwasserflasche und einem Politiker?“ fragte mich ein älterer Herr. Ich traf ihn im Kurpark von Bad Überkingen. Bevor ich mir eine Antwort überlegen konnte, kam er mir zuvor. „Bei der Mineralwasserlflasche drehst du kurz den Deckel auf und dann ist Schluss mit dem Geblubber!“ Bekannt ist Bad Überkingen für sein Mineralwasser und als Kurort. Doch im Autal gibt es einen feinen Wasserfall und kurz davor ein Gehege mit Lamas. “Bain fameux!“ hätte Michel de Montaigne gesagt. Der französische Politiker und Philosoph litt schwer an Nierenkoliken. Im 1580 fuhr er in seinen Schmerzen zu diversen Bädern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Auch in Bad Überkingen fand er Linderung. Schon 12. Jahrhundert tauchen die Quellen von Bad Überkingen urkundlich auf. Schnell machten die Schwaben ein Geschäft daraus und bereit 1533 stand das Bad Hotel. Parkt in Bad Überkingen und los gehts mit dem Kinderwagen. Am Otto-Neidhart-Platz findet Ihr eine feine Bäckerei mit einem Sortiment, da finden die Kinder mehr als nur ein Teilchen. Gleich am Anfang geht es kurz aber knackig den Berg der Hermesgasse hinauf. Von dort wandert Ihr in der Aufhauser Straße. Nun in den Elly-Heuss-Knapp-Weg einbiegen und weiter zur Luise von Marillac Klinik. Ein kleiner asphaltierter Weg führt Euch zwischen Obstgärten hindurch. Die Eingeborenen sagen “Baumschtückle” dazu. Sie hegen und pflegen hier zum Teil alte Obstbäume, die anderswo längst verschwunden sind. Am Ende des Wege ist rechts ein Gehege mit Lamas. Nun heißt es kurz und kräftig anschieben. Es geht in den Wald hinein. Dort hört Ihr sie schon rauschen: die Autalfälle von Bad Überkigen. Ein idealter Zeitpunkt und Ort um eine Pause einzulegen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück nach Bad Überkingen. “Bain fameux!“
Familienwanderung zum Staubfall im Heutal
Ihr habt die Wahl: Eine lange Tour durch das Heutal und dann ein knackiger Anstieg hinauf zum Staubfall oder Ihr kommt vom Unkental (das ist die österreichische Seite) und habt einen deutlich kürzeren Weg. Egal wie Ihr Euch entscheidet.
Direkt an der Landesgrenze seht Ihr fast 200 Meter tief den Staubfall in das Tal stürzen. Das Besondere an dieser Wanderung: Direkt hinter dem Wasserfall verläuft der Weg in den Felsen gesprengt. Dort bekommt Ihr einen Eindruck davon, welche Kraft das Wasser hat. Bei Schmugglern ist das schwer kontrollierbare Heutal beliebt gewesen.
Wanderung für die Familie: Zu den Allerheiligen Wasserfällen
Im Badischen liegt bei Oppenau, eine der größten Klosterruinen des Landes: Von 1195 bis 1803 stand hier am Fuße vom Schwarzwald ein bedeutendes Chorherrenstift. Um dort hinzu gelangen, steigt Ihr beim Start am Parkplatz los. Zuerst geht es auf einem bereiten Waldweg und später über Treppen immer an den Wasserfällen entlang. Leider ist es hier unmöglich mit dem Kinderwagen unterwegs zu sein. Immer wieder gibt es flache Stellen und Gumpen, an denen die Kinder Rindenboote oder selbst geschnitzte Mühlräder ausprobieren können.