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Osterplätzchen backen mit Kindern: Alle im Backwahn!

Osterplätzchen backen hat mehrere Vorteile. Wenn man es kann. Die Kinder sind sinnvoll beschäftigt, es gibt anschließend genügend Kekse um damit über die Osterfeiertage zu kommen. Schön dekoriert lassen sich die Plätzchen auch verschenken. So der Plan. Doch die Realität kann anders aussehen.

Ja, mach nur einen Plan sei nur ein großes Licht und mach dann noch ‘nen zweiten Plan gehn tun sie beide nicht.

So Bert Brecht in der Dreigroschenoper. Was für ein toller Plan: Sich ein wenig in die Küche stellen, die Kleinen rühren den Teig an, stechen die Plätzchen, ab in den Ofen, gleich daraus raus damit, ein wenig glasieren und fertig. Hochnäsig ging es noch an dem fertigen Teig im Supermarkt vorbei. “So was brauche ich doch nicht!” flott die Einkaufsliste abgearbeitet und die ältere Dame an der Kasse meinte noch “Ach da will jemand backen!” Na ja, immer ist irgendwann Premiere. Das Drama begann mit der Butter. Weiche Butter stand da im Rezept. Schwachsinn, die ist doch eh schon weich. Schnell recherchiert. Da empfiehlt eine Seite für Hausfrauen die Butter kurz in die Mikrowelle zu stellen. Rein damit und nach wenigen Minuten hatte sich die Butter im Inneren der Mikrowelle verteilt. Der Zeiger stand auf 800 Watt. Wohl ein wenig zu viel gewesen. Kein Problem, es ist ja noch Butter da und aufgewischt wird zum Schluss. Dieses mal nur 600 Watt und zwei Minuten bei der Mikrowelle einstellen. Hurra die Butter ist flüssig und ab damit in die Schüssel……..wer hat da den Korb mit den Einkäufen stehen lassen.

Osterplätzchen backen mit Kindern kann sooooo entspannend sein. foto (c) kinderoutdoor.de

 

Die verflüssigte Butter verteilte sich über den Boden und verwandelte ihn in einen Rutschbahn. Kein Problem, es ist ja noch Butter da und aufgewischt wird zum Schluss. Doch ein Problem! Es ist keine Butter mehr da. Schnell zum Supermarkt und rein zur Sicherheit, gleich drei Päckchen Butter mitgenommen. Hurra, der Teig ist gelungen. Wo ist jetzt das verdammt Nudelholz. In den letzten zehn Jahren habe ich es kein einziges mal gebraucht. Sämtliche Schubläden sind gefilzt. Dann kommt endlich die Erkenntnis: Es ist vielleicht ausgeliehen. Problem eine 0,7 Liter Glasflasche ist auch ein Nudelholz. Der Blutdruck kommt wieder runter. Warum klebt dieser vermaledeite Teig nur so penetrant am Flaschen-Nudelholz wie Superkleber? Eine Hand rollt, die andere zupft von der Flasche den Teig runter. Geht doch. Allerdings ist der Teig ein wenig ungleichmäßig. Na ja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, dafür aber ein Stück Teig. Zumindest klebt er nicht am Boden der Küche fest, denn dank der verschütteten flüssigen Butter kann da nichts mehr kleben bleiben.

Osterplätzchen backen mit Kindern: Lasst die Kleinen ran!

Moment mal. Ich brauche ja Ausstechformen für die Plätzchen. Himmelherrgott wo sind denn die wieder? Nach einer halben Stunde habe ich sie. Die mit den Weihnachtsmotiven. Ostern und Stern das passt doch irgendwie zusammen? Alles nur eine Frage der Erklärung. Da kommt der rettende Geistesblitz: Die Frau Nachbarin muss mir aus der Patsche helfen. Die ist irgendwie küchenmäßig ein wenig besser organisiert. In hangestoppten 30 Sekunden kommt sie mit den Ausstechformen an. “Hast Du den Teig in den Kühlschrank gelegt?” fragt sie mich. “Nein, aber den Boden habe ich gut eingefettet!” Sie sieht mich kurz mit einem bedauerlichen Gesichtsausdruck an und schließt zügig die Tür. “Schönen Tag no…” sage ich. Mit den Ausstechformen gehts voran. Verdammt noch mal, zuerst das Backblech mit Backpapier auslegen. Also nehme ich die rohen Plätzchen wieder vom Blech. Das nächste Problem: Was bedeuten die seltsamen Symbole am Ofen? Reicht da nicht eines?

Mit etwas Dekor lässt sich so manches ausbessern. foto (c) kinderoutdoor.de

 

Die Gebrauchsanweisung dafür suche ich erst gar nicht. Wie gut, dass es Suchmaschinen gibt. Ah ha, das eine Symbole bedeutet Umluft. Scheinbar so eine Art Turbo! Klarer Fall, immer auf der Überholspur unterwegs sein. Also gar nicht feige den Umluftmodus gewählt. Vorheizen? Was für Weicheier und In der Zwischenzeit versuchte ich die Glasur herzustellen. Entweder zu fest oder zu dünn fiel deren Konsistenz aus. Kein Problem, einfach Zucker nachschütten. Ach so ein Unglück, jetzt habe ich doch glatt vergessen die Küchenuhr einzuschalten. Wie lange habe ich die Plätzchen eigentlich schon im Ofen. Na ja, es sind schon fünf oder waren es zehn Minuten? Egal, so genau geht es beim Backen auch nicht zu. Als rettende Kavallerie kamen die Kinder und brachten das Chaos in der Küche wieder in den Griff. Deshalb: Lasst die Kinder die Osterplätzchen backen und tut das, was die Kleinen Euch sagen!

 

Zutaten Teig:

  • 250 Gramm weiche Butter
  • drei Tassen Mehl
  • 100 ml Mehl
  • 1 Esslöffel Vanillezucker
  • 1 Tasse Zucker

Zutaten Glasur:

  • Puderzucker
  • Wasser