Bergsteiger Know-How nimmt sich heute dem Skitouring an. Abseits der Pisten die Berge aufzusteigen und durch den unberührten Powder zu fahren, dass ist vor 20 Jahren ein Sport für Experten gewesen. Inzwischen gibt es immer mehr Sportler die Skitouring lieben. Doch in den winterlichen Alpen warten Gefahren auf die Tourengeher. Die Größten davon sind Lawinen. Experten vom Alpenverein geben wertvolle Tipps, worauf beim Skitouring zwischen den Feiertagen zu achten ist.
Die Tage vor Weihnachten sind geprägt von starken Winden und ergiebigem Niederschlag. Auch an Weihnachten selbst sollten diese noch anhalten. Für die beiden Weihnachtsfeiertage kündigen die Wetterdienste aber deutlich besseres Wetter an – mit weniger Wind und einigen Sonnenstunden.
Für die Berge bedeutet das: Schnee – viel Schnee! Die Schneefallgrenze sinkt am nördlichen Alpenrand auf 800 bis rund 1200 Meter, verbreitet kommen innerhalb weniger Tage ein Meter Neuschnee und mehr hinzu. Dabei fällt der Schnee dort mit orkanartigem Wind – bis zu 100 km/h werden zum Beispiel für den Jenner (1874 m) in den Berchtesgadener Alpen vorhergesagt.
Was muss man vor der Skitour prüfen?
Vor dem Start einer Skitour gilt es die wichtigsten Fakten zu überprüfen:
- Wie ist die Lawinensituation?
- Wie ist die Schneelage?
- Welche Neigung hat der Hang?
- Wie entwickelt sich das Wetter?
- Gibt es auf der Tour gesperrte Zonen?
- Wie exponiert ist die Tour?
- Welche Geländeformen erwarten Euch?
- Wie ist die Ausrüstung?
- Wie steht es mit dem Können?
Bergsteiger Know-How: Heikle Lawinenlage!
“Wenn viel Schnee mit viel Wind fällt, dann entsteht eine besonders heikle Lawinensituation”, erklärt Stefan Winter, Ressortleiter Breitensport und Bergführer: “Wir erwarten in den nächsten Tagen durch den Triebschnee einen Anstieg der Lawinengefahr. Der Sturm verfrachtet den lockeren Neuschnee und es können gebundene Schneebretter entstehen”, warnt der Experte. “Gefahrenstellen liegen meist in windabgeneigtem Gelände und überdauern in schattigen Hängen über einen längeren Zeitraum.“
Muss man beim Skitouring auf die Natur achten?
Beim Skitouring in der winterlichen Natur gilt es auf die Natur zu achten.
- Bitte bleibt auf den bereits gespurten Routen
- Wildschutzzonen sind no go areas
- Es geht auch ohne Lärm bei einer Skitour
- Wer Wildtieren begegnet hält Distanz zu ihnen
- Der Abfall kommt wieder mit ins Tal
- Bergfreunde halten sich an die Schilder vom DAV
- Auf der Skipiste bitte an die Rgeln halten
- PFC freies Skiwachs verwenden
- wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen oder Fahrgemeinschaften bilden
Bergsteiger Know-How: Vorsicht geht vor!
Das Problem an Weihnachten: “Direkt nach dieser Sturmfront wird es sonnig. Das ist dann eine besonders gefährliche Situation: Der Sonnenschein suggeriert, dass alles in Ordnung ist, gleichzeitig lockt der frische Pulverschnee”, so Winter und weiter: “Doch die Schneedecke ist vom Sturm noch lange nicht verfestigt – das ist dann eine Lehrbuch-Situation für besonders lawinengefährliche Tage.”
Aus diesem Grund rät Experte Winter zu Vorsicht und defensiver Tourenwahl: “Unbedingt sollte man die Einschätzungen der Lawinenwarndienste berücksichtigen (Lawinenlagebericht) und mit einem besonnenen Auge auf Tour gehen: Das letzte, was man doch will, ist ein Unfall an Weihnachten.”
Was ist die europäische Lawinengefahrenskala?
Diese einheitliche Bewertungsskala hilft bei der Einschätzung von einer Lawinengefahr. Diese Skala ist in fünf Gefahrenstufen eingeteilt. Sie schließt die Parameter
- Stabilität der Schneedecke
- Auslösewahrscheinlichkeit
- Häufigkeit der Lawinen
- Größe der Lawinen
- Verbreitung der gefährlichen Stellen
Know-How Bergsteiger: Sicher im Winter!
Know-How für Bergsteiger ist wichtig. Vor allem im Winter. Endlich liegt der lang ersehnte Schnee in den Bergen. Endlich sind wieder Skitouren und Schneeschuhwanderungen möglich. Auch zum Eisklettern sind die Voraussetzungen gegeben. Worauf Alpinisten achten sollten, wenn sie zum ersten Mal in der kalten Jahreszeit los ziehen, dafür haben die Experten vo, Alpenverein das Know-How für Bergsteiger.
Die Wintersaison 23/24 ist da – und wie: Selten zuvor gab es so früh so viel Schnee. Für schöne und sichere Touren sollten Schneesportler*innen allerdings einige Punkte beachten. Der Deutsche Alpenverein ordnet die Schneesituation in den Bergen ein und gibt Tipps für einen gelungenen Start in die kalte Jahreszeit.
Welche Lawinen gibt es?
Diese Arten von Lawinen gibt es:
- Das Schneebrett. Durch einen kleinen Initialbruch kommt eine gebundene Schneeschicht ( „Schneebrett“) auf einer Schwachschicht ins rutschen und breitet sich schnell aus.
- Die Lockerschneelawine. Wenn der Schnee abrutscht nimmt er immer mehr Schnee mit sich mit.
- Die Gleitschneelawine. Im Unterschied zum Schneebrett geht hier die gesamte Schneedecke ab.
- Die Staublawine. Sie hat ihren Ursprung in einem Schneebrett und entwickelt sich zu einem Gemisch aus Schnee und Luft zu einer Staubwolke.
- Die Nassschneelawine. Sie löst sich vor allem bei/nach Regen oder einer starken Erwärmung.
Know-How Bergsteiger: Die Situation in den Alpen
Blickt man auf diesen Frühwinter, geraten Ski-Fans bereits jetzt ins Schwärmen. Statements wie „bester Saisonstart ever“ liest man im Netz, begleitet von unzähligen Abfahrtsvideos im staubenden Pulverschnee. Und in der Tat war diese erste Schneefallperiode deutlich ausgeprägter als in den Jahren zuvor: Zwischen 60 und 100 Zentimetern Neuschnee fielen allein am letzten Wochenende in Tirol vom Himmel. Verbunden mit teilweisen Altschnee- oder Gleitschneeproblemen in der Schneedecke, sorgte der letzte Schneefall aber auch für einige Nervosität bei den Lawinenwarndiensten: Die zweithöchste Gefahrenstufe (4 – „groß“) wurde am Wochenende für höhere Lagen in Tirol ausgerufen, im Salzburger Land und in Bayern war durchwegs eine „erhebliche“ Lawinengefahr (Gefahrenstufe 3) angezeigt.
Wer kann zu einer Skitour starten?
Zu einer Skitour sollte aufbrechen wer:
- über eine optimale Ausrüstung verfügt
- genügend Bergerfahrung hat
- in ungespurten Gelände sicher abfahren kann
- eine gute Kondition hat
- mit dem LVS auch unter Stress richtig umgehen kann
- über eine gute Orientierung verfügt
- mit Karte und Kompass arbeiten kann
- sich am Berg zu helfen weiß
- das Bergwetter richtig einschätzen kann
Wer kann zu einer Skitour starten?
Zu einer Skitour sollte aufbrechen wer:
- über eine optimale Ausrüstung verfügt
- genügend Bergerfahrung hat
- in ungespurten Gelände sicher abfahren kann
- eine gute Kondition hat
- mit dem LVS auch unter Stress richtig umgehen kann
- über eine gute Orientierung verfügt
- mit Karte und Kompass arbeiten kann
- sich am Berg zu helfen weiß
- das Bergwetter richtig einschätzen kann
Know-How Bergsteiger: Neuer Rekord im Dezember
„Die massiven Schneefälle der letzten Tage und Wochen haben für deutlich überdurchschnittliche Schneehöhen in den Bergen gesorgt. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass diese Schneedecke selbst dann erhalten bleibt, wenn das berüchtigte Weihnachtstauwetter einsetzt.”
– Thomas Bucher, Pressesprecher beim Deutschen Alpenverein
Auch im Tal kam der Schnee in ungewohnter Intensität an: In München fielen am vergangenen Wochenende 45 Zentimeter Neuschnee – ein neuer Dezemberrekord seit dem Beginn der regelmäßigen Messungen Anfang der 1930er Jahre. Das sorgte zwar für chaotische Zustände bei Bahn und Verkehr, ermöglichte aber auch seltene Gelegenheiten wie zum Beispiel eine Skitour auf den Münchner Olympiaberg.
Damit Winterfans den Schnee uneingeschränkt genießen können, gilt es aber einiges zu beachten.
Was gehört zur Notfallausrüstung bei einer Skitour?
Zum obligatorischen LVS-Training am Beginn der Saison gehört auch ein Materialcheck: In das LVS-Gerät kommen frische, hochwertige Batterien. Bei der Lawinen-Schaufel kontrollieren wir, ob alle Verschlussmechanismen einwandfrei funktionieren. Hier kommt es immer wieder vor, dass die Verriegelungs-Knöpfe verrostet sind und stecken bleiben – diese einfach reinigen und etwas schmieren. Bei der Sonde stellt ebenso der Verschlussmechanismus die Schwachstelle dar. Nach dem Zusammenbau muss der Verschluss zuverlässig halten, die Segmente der Sonde dürfen kein Spiel haben.
Know-How Bergsteiger: Tipps zum Start in die Wintersaison
„Winterzeit ist Lawinenzeit“, erklärt Stefan Winter, Bergführer und Ressortleiter Breitenbergsport im DAV. Darum müsse man sich zu Beginn der Saison wieder mit dieser Gefahr auseinandersetzen: „Und zwar nicht nur bei der Ausrüstung, sondern auch im Kopf“, so Winter.
Beim Material checkt man zunächst die Lawinen-Notfallausrüstung: Das LVS-Gerät benötigt neue, passende Batterien. Zudem überprüft man, ob die Funktionen „Senden“ und „Suchen“ richtig arbeiten. „Außerdem gibt es für die Geräte in regelmäßigen Abständen Updates und man sollte sie auch regelmäßig zum Hersteller zur Wartung einsenden“, so Stefan Winter, „am besten aber bereits vor der Skisaison.“ Als nächstes prüft man, ob die Lawinensonde und die Lawinenschaufel einsatzbereit sind. Auch Lawinenairbags verlangen nach einer regelmäßigen Wartung und Rucksäcke mit elektronischem Gebläse sollten auch in bestimmten Abständen geupdatet werden.
Wo gibt es einfache Skitouren für Einsteiger?
Skitouren für Einsteiger gibt es:
- in Berwang (Tirol) auf den Alpkopf
- Brünnsteinschanze (bayerische Voralpen)
- Hochplatte (Chiemgau)
- Pleschnitzzinken (Schladming/ Steiermark, Österreich)
- Taubenstein (Schliersee)
- Brandalm (Schladming/Steiermark, Österreich)
- Feldis (Viamala, Schweiz)
- Grünberg, Mieminger Kette (Tirol, Österreich)
- Hochschwarzeck (Berchtesgaden / Bayern)
- Rossfeld (Berchtesgaden / Bayern)
Know-How Bergsteiger: Ausrüstung pflegen!
„Genauso wichtig wie die Pflege der Ausrüstung ist es aber auch, sich mit dem Thema Lawine zu befassen“, sagt Stefan Winter: Das betrifft zum einen die Prävention, also welche Schritte Wintersportler*innen anwenden müssen, um ihr persönliches Risiko in eine Lawine zu geraten zu minimieren, sowie das Verhalten im Notfall. „Bei der Einschätzung des Lawinenrisikos hilft das DAV-Lawinenmantra weiter, das Notfalltraining absolviert man am besten regelmäßig in einer Gruppe oder in einem Kurs“, so Winter und betont: „Das gilt für alle Arten von Schneesport im freien Gelände, denn Lawinen unterscheiden nicht zwischen Ski- oder Schneeschuhtouren.“
Wann fand die erste Skitour statt?
Am 15.3.1893 stieg Franz Reisch mit Holzski auf das Kitzbüheler Horn. Der österreichische Kaufmann und Skipionier ist somit der nachweislich der Erste gewesen, der eine Skitour unternommen hat. 1896 ließ der findige Reisch am Gipfel vom Kitzbüheler Horn eine Hütte errichten. Dazu bestieg er mehrmals am Tag diesen Berg.Als Bürgermeister von Kitzbühel förderte Reisch auch den Skitourismus.
Know-How Bergsteiger: Alles auf den Prüfstand!
„Auch die Ski sollte man in den Frühwinter-Check miteinbeziehen“, erklärt Stefan Winter: Ein gut präparierter Belag sorgt für bessere Fahreigenschaften und hilft nicht nur Profis, sondern auch Anfänger*innen. Geschliffene Kanten geben Halt auf eisigeren Passagen. Die Einsatzbereitschaft der Skibindung und Skistiefel gehören ebenso dazu. Dazu überprüft man den Kleber der Skitourenfelle und imprägniert gegebenenfalls die Fellhaare neu.
Wer nun bereit ist, der sollte sich erstmal langsam herantasten: „Die Bewegungen im Auf- und Abstieg und bei Kehren muss man erstmal wieder üben und Muskeln und Bänder sowie das Herz-Kreislauf-System müssen sich an die neue Belastung gewöhnen“, erklärt der Bergsportexperte. Am besten könne man dies auf einer offiziell ausgewiesenen Pistentour machen und den Abstecher in die Berge gleich noch mit einem kleinen LVS-Training verbinden.
Know-How Bergsteiger: Neuer Lawinen Layer
Hilfreich beim Einschätzen des Risikos einer Lawinenauslösung ist der neue Layer „ATHM“ von Skitourenguru in der Tourenapp alpenvereinaktiv.com: Er steht für „Avalanche Terrain Hazard Map“ und zeigt unter Einbeziehung mehrerer Geländedaten, in welchem Bereich die Wahrscheinlichkeit, eine Lawine auszulösen eher hoch beziehungsweise weniger hoch ist. Dabei stützt er sich aber nicht auf tagesaktuelle Daten zur Schneedeckenstabilität aus den Lawinenlageberichten, sondern gibt das Risiko bei Bedingungen an, wie sie typischerweise bei Gefahrenstufe 2 und 3 vorkommen können. Die Funktion steht allen Pro-Mitgliedern zur Verfügung, mehr Infos
Wie lässt sich die Schwierigkeit einer Skitour bewerten?
Nicht nur den Aufstieg, auch die Schwierigkeiten in der Abfahrt müssen Tourengeher berücksichtigen. Steile Rinnen, absturzgefährdetes Gelände oder anspruchsvolle Schneeverhältnisse können schlechte Fahrer schnell an ihre Grenzen bringen – und in der Konsequenz die ganze Gruppe gefährden.Und auch beim Aufstieg gilt es, Kondition und Technik aller Gruppenmitglieder im Auge zu behalten: Müssen zum Beispiel enge Spitzkehren in steilen, vereisten Hängen ausgeführt werden? Passt die Länge der Tour zur Kondition der Teilnehmer? Besteht Zeitdruck, zum Beispiel im Frühjahr durch die tageszeitliche Erwärmung? Viele dieser Faktoren fließen in die Schwierigkeitsbewertungen von Skirouten ein.
Wie auf die Skitourensaison vorbereiten?
Körperlich lohnt es sich auf die Skitourensaison vorzubereiten. Dazu gehört Konditions- und Krafttraining, wie es Aktive vom Skifahren kennen. Besonders wichtig – sei es als Workout im Fitness-Studio oder bei Klimmzügen im Wald. Die technischen Fertigkeiten lernen Outdoor-Enthusiasten am besten durch regelmäßiges Ski-und Techniktraining in einer angeleiteten Gruppe, zum Beispiel bei einer Alpinschule. Dort geht es vor allem um Tourenplanung, Lawinengefahr und -strategien, Ausrüstung, Verhalten während der Tour und den Ernstfall einer Lawinenverschüttung
Know-How Bergsteiger: Wandern im Winter
Wer sich zu Fuß in den Schnee begeben möchte, findet auch hier viele Möglichkeiten. „Man sollte sich aber im gesicherten Raum aufhalten und auf geräumten Wegen bleiben“, so Thomas Bucher. Das könnten zum Beispiel von Tourismusverbänden extra freigegebene Wege sein, präparierte Rodelbahnen oder geräumte Forststraßen zu Hütten. Neben geeigneten Schuhen mit tiefer Profilsohle kann man auch Stöcke und Grödel nutzen, um zusätzlich Halt zu finden. Vom klassischen Berggehen ohne Schneeschuhe und Ski rät Bucher indes ab: „Man versinkt innerhalb kürzester Zeit bis zur Hüfte im Schnee und kommt so kaum voran. Und außerdem muss man dann wieder die Lawinengefahr bedenken und sich entsprechend vorbereiten.“
Links:
- Tipps Wandern im Winter
- Sicher Wandern im Winter
- Rodeln in Bayern
- Schneebruch
- Rucksack packen im Winter
Know-How Bergsteiger: Hüttenöffnungszeiten im Winter
Auch im Winter haben einige DAV-Hütten geöffnet – manche nur im Tagesbetrieb, andere Beherbergen auch über Nacht Gäste. Die Öffnungszeiten finden Sie in diesem Artikel. Die Angaben werden laufend aktualisiert, wir empfehlen aber trotzdem, vor einer geplanten Tour noch einmal mit der Hütte Kontakt aufzunehmen.
Bergsteiger Wissen: Ski-Touren Tipps
Bergsteiger Wissen gibt Euch heute wertvolle Ski–Touren Tipps. Dazu gibt die Skibergsteigerin Johanna Hiemer aus Österreich wertvolle Ratschläge. Die Dynafit–Athletin zeigt ambitionierten Hobbysportlern wie sie sich optimal auf die kommende Saison vorbereiten können, was die Ausdauer aber auch das Material angeht. Mit Bergsteiger Wissen schneller am Gipfel!
Die Wintersaison 2023 war für Skibergsteigerin und DYNAFIT-Athletin Johanna Hiemer ein voller Erfolg: Zuerst der Staatsmeistertitel im Sprint, danach erneut der Sieg im Individual der Österreichischen Meisterschaften und zuletzt die beste WM-Leistung ihrer bisherigen Karriere bei den ISMF World Championships – mit Rang acht im Gesamtweltcup. Nach einer solchen Saison in die wohlverdiente Sommer-Pause? Eher nicht. Denn nach dem Winter ist vor dem Winter und der nächste Skimo-Wettkampf kommt bestimmt. Außerdem arbeitet Hiemer bereits auf den nächsten großen Meilenstein hin: die Olympischen Winterspiele 2026, wo Skibergsteigen erstmals als Disziplin gelistet wird.
Wer kann zu einer Skitour starten?
Zu einer Skitour sollte aufbrechen wer:
- über eine optimale Ausrüstung verfügt
- genügend Bergerfahrung hat
- in ungespurten Gelände sicher abfahren kann
- eine gute Kondition hat
- mit dem LVS auch unter Stress richtig umgehen kann
- über eine gute Orientierung verfügt
- mit Karte und Kompass arbeiten kann
- sich am Berg zu helfen weiß
- das Bergwetter richtig einschätzen kann
Bergsteiger-Wissen: Topform braucht Training
Um die bevorstehende Skitouren-Saison in Topform anzutreten, den ersten Wettkampf zu meistern oder persönliche Bestzeiten zu übertreffen, ist eine gezielte Vorbereitung während der schneefreien Monate entscheidend. Ob Profi oder ambitionierte:r Hobby-Athlet:in – Johanna Hiemer verrät, worauf es ankommt, um die Weichen für einen erfolgreichen Skitouren-Winter zu stellen.
Kann man mit einem Skischuh auf Skitour gehen?
Mit einem konventionellen Skischuh sollte man nicht auf Skitour gehen. Es sprechen Gründe in der Funktion und vor allem der Sicherheit dagegen:
- Ein Tourenschuh ist deutlich leichter und beweglicher als ein Skischuh
- Bei den alpinen Skischuhen befindet sich eine Gleitplatte im Bereich vom Fußballen. Hingegen haben Skitourenschuhe eine profilierte Sohle. Es kann deshalb zu Problemen beim Auslösen der Tourenbindung kommen.
- Bei manchen Skitouren müssen für kurze Strecken die Ski am Rucksack verstaut werden. Für solche Stellen ist die Sohle von einem Alpinskischuh zu glatt, während die Tourenschuhe eine Sohle mit Profil haben.
Bergsteiger Wissen: Skitouren Status Quo ermitteln!
Um sich effizient auf die Wintersaison vorbereiten zu können, sollte man die persönliche Ausgangslage kennen: Wo stehe ich hinsichtlich Ausdauer, Kraft und Koordination? Wo liegen meine Schwächen, wo noch ungenutztes Potenzial? An welchen Stellschrauben kann ich drehen, um meine Leistung ganzheitlich zu verbessern? Und wie muss mein Training dementsprechend aussehen?
Was gehört zur Notfallausrüstung bei einer Skitour?
Zum obligatorischen LVS-Training am Beginn der Saison gehört auch ein Materialcheck: In das LVS-Gerät kommen frische, hochwertige Batterien. Bei der Lawinen-Schaufel kontrollieren wir, ob alle Verschlussmechanismen einwandfrei funktionieren. Hier kommt es immer wieder vor, dass die Verriegelungs-Knöpfe verrostet sind und stecken bleiben – diese einfach reinigen und etwas schmieren. Bei der Sonde stellt ebenso der Verschlussmechanismus die Schwachstelle dar. Nach dem Zusammenbau muss der Verschluss zuverlässig halten, die Segmente der Sonde dürfen kein Spiel haben.
Bergsteiger Wissen: Vorbereitung auf den Winter
Um das herauszufinden, starte ich in die Wintervorbereitung immer mit einer umfassenden Leistungsdiagnostik. Dabei werden unter Belastung diverse Parameter zum individuellen Fitnesszustand gecheckt, wie zum Beispiel die Herz- und Lungenfunktion, die Sauerstoffaufnahme und der Sauerstofftransport im Körper, das Herz-Kreislauf-System, der Blutdruck, die maximale Herzfrequenz und die aerobe Schwelle. Daraus wird anschließend der Rahmen für ein optimales Training abgeleitet.
Analysen zu muskulären Defiziten und Bewegungsmustern können zudem helfen, Techniken zu verbessern und Verletzungen vorzubeugen. Eine Leistungsdiagnostik ist nicht nur für Profis sinnvoll. Auch Hobby-Sportler:innen können auf Basis einer solchen Analyse ihr Training im Alltag effektiver gestalten.
Wo gibt es einfachenSkitouren für Einsteiger?
Skitouren für Einsteiger gibt es:
- in Berwang (Tirol) auf den Alpkopf
- Brünnsteinschanze (bayerische Voralpen)
- Hochplatte (Chiemgau)
- Pleschnitzzinken (Schladming/ Steiermark, Österreich)
- Taubenstein (Schliersee)
- Brandalm (Schladming/Steiermark, Österreich)
- Feldis (Viamala, Schweiz)
- Grünberg, Mieminger Kette (Tirol, Österreich)
- Hochschwarzeck (Berchtesgaden / Bayern)
- Rossfeld (Berchtesgaden / Bayern)
Bergsteiger Wissen: Ohne Ausdauertraining keine Skitour
Wer im Winter über weite Strecken und viele Höhenmeter eine konstant hohe Leistung abrufen und am Gipfel noch genügend Kraft für die Abfahrt haben will, braucht vor allem Kondition. Für das Ausdauertraining ohne Schnee bieten sich Sportarten wie Mountainbiken, Trail Running oder Bergsteigen an. Der Sommer ist auch dazu da, um sich auszuprobieren und etwas flexibler zu trainieren. Hauptsache der Spaß kommt nicht zu kurz – nur so bleibt man bei der Sache. Und Kontinuität ist am Ende entscheidend für den Trainingserfolg. Eine besonders wichtige Rolle spielt das Grundlagentraining: längere Einheiten bei moderater Intensität. Währenddessen sollte man sich problemlos unterhalten können und bis zum Ende kaum ermüden.
Wann fand die erste Skitour statt?
Am 15.3.1893 stieg Franz Reisch mit Holzski auf das Kitzbüheler Horn. Der österreichische Kaufmann und Skipionier ist somit der nachweislich der Erste gewesen, der eine Skitour unternommen hat. 1896 ließ der findige Reisch am Gipfel vom Kitzbüheler Horn eine Hütte errichten. Dazu bestieg er mehrmals am Tag diesen Berg.Als Bürgermeister von Kitzbühel förderte Reisch auch den Skitourismus.
Bergsteiger Wissen: Steigerung, aber langsam
Um die Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit im Allgemeinen zu steigern, kommt das Schwellentraining ins Spiel: kurze, intensive Einheiten, z.B. in Form von Intervallen, bei denen man mehrmals kurz an die anaerobe Schwelle geht – also den Bereich, in welchem der Körper die Energie nicht mehr nur durch Sauerstoff freisetzen kann. Dieser liegt bei 80 bis 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Für dieses Training sollte bereits eine solide Grundlagenausdauer vorhanden sein. Außerdem ist die Regeneration hier besonders wichtig.
Wie lässt sich die Schwierigkeit einer Skitour bewerten?
Nicht nur den Aufstieg, auch die Schwierigkeiten in der Abfahrt müssen Tourengeher berücksichtigen. Steile Rinnen, absturzgefährdetes Gelände oder anspruchsvolle Schneeverhältnisse können schlechte Fahrer schnell an ihre Grenzen bringen – und in der Konsequenz die ganze Gruppe gefährden.Und auch beim Aufstieg gilt es, Kondition und Technik aller Gruppenmitglieder im Auge zu behalten: Müssen zum Beispiel enge Spitzkehren in steilen, vereisten Hängen ausgeführt werden? Passt die Länge der Tour zur Kondition der Teilnehmer? Besteht Zeitdruck, zum Beispiel im Frühjahr durch die tageszeitliche Erwärmung? Viele dieser Faktoren fließen in die Schwierigkeitsbewertungen von Skirouten ein.
Bergsteiger Know-How
: Ans Maximum gehen
Profi-Athlet:innen, die sich auf die nächste Wettkampfsaison vorbereiten, sollten ergänzend auf ein Maximalbelastungstraining setzen. Durch sehr intensive Einheiten auf Wettkampfniveau wird das Durchhaltevermögen geschult. Angesichts der extremen Belastung und des hohen Verletzungsrisikos ist diese Trainingsform aber stets mit Bedacht einzusetzen. Die Kombination und der Umfang der verschiedenen Trainingsarten hängen natürlich ganz von der individuellen Ausgangslage und den persönlichen Zielen ab. Wer sich auf einen Skimarathon vorbereitet, sollte den Schwerpunkt anders setzen als jemand, der bei einem Vertical an den Start geht oder generell fit für die Wintersaison werden will.
Wer kann zu einer Skitour starten?
Zu einer Skitour sollte aufbrechen wer:
- über eine optimale Ausrüstung verfügt
- genügend Bergerfahrung hat
- in ungespurten Gelände sicher abfahren kann
- eine gute Kondition hat
- mit dem LVS auch unter Stress richtig umgehen kann
- über eine gute Orientierung verfügt
- mit Karte und Kompass arbeiten kann
- sich am Berg zu helfen weiß
- das Bergwetter richtig einschätzen kann
Bergsteiger Wissen: Kraft und Stabilität
Skibergsteigen ist ein komplexer Kraft-Ausdauer-Sport, der den gesamten Körper beansprucht. Neben Kondition sollten daher auch Kraft und Stabilisation auf dem Trainingsplan stehen. Die meiste Arbeit verrichtet beim Skitourengehen die Beinmuskulatur. Um diese zu trainieren, setze ich auf klassische Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte oder Beckenheben. Ich variiere diese z.B. durch Zusatzgewicht, Sprünge oder Tempo-Wechsel und gestalte mir so ein einfaches, aber abwechslungsreiches Training, das ich überall durchführen kann. Oft vernachlässigt, doch essenziell für den Bewegungsablauf beim Tourengehen und für die Abfahrt ist der Rumpf.
Unterschiede Skischuh und Skitouren Schuh gehen?
Zwischen einem alpinen Skischuh und einem Skitourenschuh gibt es erhebliche Unterschiede. Grundsätzlich gilt: Mit einem konventionellen Skischuh sollte man nicht auf Skitour gehen. Es sprechen Gründe in der Funktion und vor allem der Sicherheit dagegen:
- Bei dem Tourenschuh lässt sich die Geh-Funktion zum Aufstieg einstellen.
- Die Schaftrotation ist beim Tourenschuh höher als bei einem konventionellen Skischuh.
- Im Vorlagewinkel kann es zwischen einem Skischuh und einen Tourenschuh Unterschiede geben.
- Ein Tourenschuh ist deutlich leichter als ein Skischuh
- Der Tourenschuh lässt sich in eine PIN Bindung einrasten.
- Es gibt Tourenschuhe die mit dem BOA System ausgerüstet sind.
- Bei den alpinen Skischuhen befindet sich eine Gleitplatte im Bereich vom Fußballen. Hingegen haben Skitourenschuhe eine profilierte Sohle. Es kann deshalb zu Problemen beim Auslösen der Tourenbindung kommen.
- Bei manchen Skitouren müssen für kurze Strecken die Ski am Rucksack verstaut werden. Für solche Stellen ist die Sohle von einem Alpinskischuh zu glatt, während die Tourenschuhe eine Sohle mit Profil haben.
Bergsteiger Wissen: Vorsprung mit Technik!
Für eine starke Körpermitte gehe ich z.B. in den Unterarmstütz und versuche diese Position so lange wie möglich sauber zu halten. Der Körper bildet dabei eine gerade Linie. Achte darauf, die Bauchmuskeln anzuspannen und nicht ins Hohlkreuz zu fallen. Beim Stockeinsatz im steilen Gelände übernehmen außerdem die Arme einen wesentlichen Kraftakt. Für die Armmuskulatur eigenen sich Übungen wie enge Liegestütze oder Dips an einer Bank oder einem Baumstamm.
Für Hobbysportler:innen empfiehlt sich ein solches Krafttraining zwei- bis dreimal pro Woche. Dafür braucht es kein Fitnessstudio. Das Training im Freien kommt den Bedingungen beim Skitourengehen am nächsten. Außerdem finden sich hier unebene Untergründe – ideal, um auch das Gleichgewicht zu schulen. Generell gilt: die richtige Technik ist entscheidend, ansonsten besteht das Risiko für Verletzungen und Fehlbelastungen.
Warum lieben Kinder Skitouren?
Kinder lieben Skitouren, weil:
- es ein Abenteuer ist
- es nur wenige Kinder machen
- sie abseits der Pisten unterwegs sind
- sie den Aufstieg aus eigener Kraft geschafft haben
- es die Erwachsenen auch gerne machen
- sie in der Natur unterwegs sind
- weil es für sie ein spannendes Spiel ist
- sie ihre Grenzen kennenlernen
- weil es Kinder gerne flott bergab lieben
- es so was von Spaß macht
- eine Brotzeit am Gipfel am besten schmeckt
Bergsteiger Wissen: Bleibt smart im Training!
Viele ambitionierte Hobbysportler:innen trainieren im Grundlagenbereich zu extrem und dafür bei harten Einheiten zu wenig intensiv. In jedem Training einen neuen Rekord auf der gewohnten Hausbergrunde aufzustellen, ist kaum effektiv. Denn man bewegt sich weit über dem Grundlagenbereich, doch längst nicht an der persönlichen Leistungsgrenze. Es geht also nicht darum, so viel wie möglich, sondern so smart wie möglich zu trainieren.
Auch die Regeneration kommt häufig zu kurz, dabei gehört sie zu den entscheidenden Faktoren, um die Leistung langfristig zu steigern.
Was ist vor einer Skitour zu prüfen?
Vor einer Skitour ist zu prüfen:
- Wie ist die Lawinensituation?
- Welche Neigung hat der Hang?
- Wie entwickelt sich das Wetter?
- Wie exponiert ist die Tour?
- Welche Geländeformen erwarten Euch?
- Wie ist die Ausrüstung?
- Wie steht es mit dem Können?
Bergsteiger Wissen: Entspannung gehört dazu
Ich kann allen begeisterten Sportler:innen nur empfehlen, bewusst auf sich und ihren Körper zu hören. Besonders nach langen, intensiven Einheiten braucht der Körper Zeit, um sich zu regenerieren und sich anzupassen. Das gelingt am besten mit ausreichend Schlaf und ausgewogener Ernährung. Auch leichte Bewegung ist Teil der Regeneration: Eine lockere Einheit auf dem Rad oder zu Fuß kann die Muskeln an trainingsfreien Tagen sogar entspannen.
Was ist die europäische Lawinengefahrenskala?
Diese einheitliche Bewertungsskala hilft bei der Einschätzung von einer Lawinengefahr. Diese Skala ist in fünf Gefahrenstufen eingeteilt. Sie schließt die Parameter
- Stabilität der Schneedecke
- Auslösewahrscheinlichkeit
- Häufigkeit der Lawinen
- Größe der Lawinen
- Verbreitung der gefährlichen Stellen
Bergsteiger Know-How: Erst checken, dann starten
Abgesehen von der körperlichen Fitness sollte auch die Ausrüstung zum Start in die Wintersaison in Topform sein. Nichts ist ärgerlicher als kaputtes oder veraltetes Equipment, das die Zeit auf Skitour beeinträchtigt. Daher gilt vor der ersten Skitour:
- Skibelag und -kanten checken und präparieren lassen
- Felle mit Imprägnierspray für Textilien gegen den Strich einsprühen, um ein Stollen der Felle zu verhindern
- Fellkleber prüfen und ggfs. erneuern
- für Touren abseits und im hochalpinen Gelände: ABS-Rucksack, insbesondere die Patrone, sowie die Batterien im LVS-Gerät checken
- Auslösewert (Z-Wert) der Bindung prüfen und ggfs. anpassen
Wie achtet man beim Skitouren Gehen auf die Natur?
Beim Skibergsteigen in der winterlichen Natur gilt es auf die Natur zu achten.
- Bitte bleibt auf den bereits gespurten Routen
- Wildschutzzonen sind no go areas
- Es geht auch ohne Lärm bei einer Skitour
- Wer Wildtieren begegnet hält Distanz zu ihnen
- Der Abfall kommt wieder mit ins Tal
- Bergfreunde halten sich an die Schilder vom DAV
- Auf der Skipiste bitte an die Rgeln halten
Bergsteige Know-How: Wandern im Herbst
Das Bergsteiger Wissen ist besonders im Herbst gefragt. So besonders diese Jahreszeit ist in den Alpen und Mittelgebirgen ist, sie hat auch ihre Tücken. Wer mit der Familie los wandert sollte wissen, was die herbstlichen Berge für andere Anforderungen an die Outdoorer haben. Die Experten vom Alpenverein haben wertvolle Tipps!
Der Herbst ist bei vielen Bergfans besonders beliebt: die Sonne taucht die Farbenpracht der Natur in ein warmes Licht und die klare Luft ermöglicht fantastische Fernblicke. Der Deutsche Alpenverein (DAV) gibt Tipps für sichere und unvergessliche Bergtouren in der dritten Jahreszeit.
Warum sind Wanderschuhe im Herbst wichtig?
Wanderschuhe sind im Herbst besonders wichtig, weil in schattigen Bereichen sind Wege oftmals durch das Laub nass und rutschig, auch wenn der Boden „um’s Eck“ warm und trocken ist. Besondere Vorsicht beim Gehen in schattigen Bereichen ist daher wichtig – und natürlich gutes Schuhwerk. Außerdem findet man in höheren Lagen vermehrt Schnee und vereiste Stellen. Wer hoch hinaus will, sollte die entsprechende Ausrüstung dabei haben (Gamaschen, evtl. Grödel bzw. Steigeisen) und über Bergerfahrung verfügen. Stöcke helfen, die Balance zu halten.
Bergsteiger Wissen: Kürzere Tage!
Während man im Juli noch um neun Uhr abends im Hellen die Tour beenden kann, geht Ende September schon zwei Stunden früher die Sonne unter. “Kürzere Touren senken das Risiko, in die Dunkelheit zu geraten – und sich dann zu verlaufen”, erklärt Lorenz Berker von der DAV-Sicherheitsforschung. Zudem wird es im Herbst nach Sonnenuntergang sehr schnell kalt.
Warum ist das Wandern im Herbst anders?
Das Wandern ist im Herbst anders, weil
- wechselnde Temperaturen herrschen
- die Bäume sich bunt gefärbt haben
- die Tage kürzer sind
- viele Tiere unterwegs und zu sehen sind
- Schnee in höheren Lagen liegt
Bergsteiger Wissen: Schnee und Nebel
“Im Herbst sind die Temperaturunterschiede zwischen Gipfel und Tal besonders groß – oftmals sind die Gipfel bereits weiß, während man im Tal noch im T-Shirt in der Sonne sitzen kann”, weiß DAV-Experte Berker. Das DAV-Bergwetter liefert den täglichen Wetterbericht in den Alpen und Mittelgebirgen. Hochauflösende Webcams geben zusätzlich einen guten Eindruck von den Bedingungen vor Ort, zum Beispiel über die Schneesituation oder über Nebelfelder, die die Orientierung erschweren können.
Was sind Anzeichen für schlechtes Wetter?
Natürliche Anzeichen für schlechtes Wetter sind:
- Sind die Blüten vom Löwenzahn, Gänseblümchen oder Ringelblume am Morgen geschlossen kommt Regen.
- Sauerklee faltet vor dem Regen seine Blätter zusammen, fallen bald die ersten Tropfen vom Himmel
- Auch der Kirschbaum ist eine verlässliche Wetterstation: Rollt dieser Baum seine Blätter ein, holt Ihr am besten eine Regenjacke aus dem Rucksack
- Ahorn, Erlen oder Weiden haben “Tränen” vor dem Regen an den Blättern. Hier lohnt es sich genau hinzusehen.
- fliegen die Schwalben tief, hat das auch seinen Grund. Es herrscht Tiefdruck und diese Vögel leben von Insekten die sie in der Luft mit den Schäbeln schnappen. Bei Tiefdruck sind die Insekten weniger hoch in der Luft unterwegs und dadurch auch ihre Jäger.
- Morgenrot und das Wetter an diesem Tag könnt Ihr vergessen
- springen die Fische aus dem Wasser um Insekten zu schnappen, bekommt Ihr auch an diesem Tag nasse Füße
- Hat sich um den Mond ein Hof gebildet, dann könnt Ihr die Sonnencreme im Rucksack lassen.
- Der Rauch vom Lagerfeuer oder dem Grill will kaum aufsteigen bedeutet Tiefdruck.
- Gleiches gilt für den Rauch aus Häusern oder der Berghütte. Drückt es ihn kaum aus dem Kamin, geht es Euch bald nass ein.
- auf dem Wanderweg sind viele Schnecken und Regenwürmer unterwegs
- Riechen die Birken besonders intensiv, spannt das Zelt schon mal nach. Es beginnt bald zu regnen.
- Am hellichten Tag quaken die Frösche? Höchste Zeit um die Gummistiefel zu holen
- Hunde knabbern am Gras? Tja, der Waldi spürt auch, was für ein übles Wetter aufzieht.
- Seht Ihr auf der Weide Kühe stehen und diese futtern um die Wette, freut Euch schon mal auf den Regen. Der zieht nämlich auf.
- In den Spinnennetzen sind keine Spinnen zu sehen? Kein Wunder, die Spinnen stehen weniger auf Regen.
- Die Schuppen von Tannen- und Fichtenzapfen sind verschlossen, weil es sonst rein regnet.
Bergsteiger Wissen: Achtung Inversionswetterlage!
“Eine Besonderheit im Herbst ist die sogenannte Inversionswetterlage”, so Berker: “Hier sammelt sich kalte Luft im Tal, die von einer Nebeldecke begrenzt wird. Darüber ist es sonnig und wärmer.” Die Inversion bietet zunächst Vorteile: Während man im Tal “im Trüben” sitzt, können Bergfans weiter oben einen traumhaften Tag haben. Berker: “Beim Abstieg zurück ins Tal kann aber dieses Wetterphänomen immernoch bestehen. Man kommt also verschwitzt vom Berg in das kalte Tal. Darum sollte man auf jeden Fall noch warme Klamotten dabei haben”, erklärt der DAV-Experte.
Welche Anzeichen für gutes Wetter gibt es?
Anzeichen für gutes Wetter sind:
- Hat der Berg einen Hut, wird das Wetter gut. So lautet eine alte Bergsteigerregel. Tatsächlich ist es so, wenn über den Graten und Gipfeln die Wolken wie ein Hut liegen, dann ist es ein Garant für gutes Wetter.
- Am Abend gibt es ein Froschkonzert, kein Wunder denn am nächsten Tag herrscht Sonnenschein.
- Auch ein Regenbogen am Abend steht für ein stabiles angenehmes Wetter
- Zirpen die Grillen am Abend, ist dies ein Anzeichen für eine stabile Hochdrucklage
- Der Rauch vom Lagerfeuer steigt kerzengerade in die Luft, weil Hochdruck und somit gutes Wetter vorherrscht.
- Abendrot schön Wetterbot
- Johanniswürmchen leuchten in der Nacht und am nächsten Tag ist Sonnenschein (schließlich haben die Insekten eine Wetter-App!)
- Der Nebel am Morgen fällt in sich zusammen, denn es kommt Sonnenschein!
- Die Schwalben und Lerchen fliegen hoch
Bergsteiger Wissen: Was in den Rucksack gehört
Zusätzlich zur normalen Wanderausrüstung (Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set, Biwaksack, Regenjacke und Proviant) gehört eine weitere warme Schicht, wie zum Beispiel eine Fleecejacke in den Rucksack. “Auch Handschuhe, eine Mütze, eine Stirnlampe und Wechselwäsche sollten nicht fehlen”, so Berker. Stöcke helfen, die Balance zu halten, und bei Schnee oder Vereisung sind Gamaschen und Grödel oder Steigeisen notwendig.
Welche Kleidung ist zum Bergsteigen nötig?
Folgende Kleidung brauchen Bergsteiger:
- Funktionsunterwäsche
- Wandersocken
- Wanderstiefel
- Stabile Wanderhose oder Zip-Off
- Funktionsshirt
- Fleecejacke bzw. Isolationsjacke
- Hardshelljacke
- Regenhose
- Handschuhe
- Mütze
Bergsteiger Wissen: Bedingungen ändern sich
In schattigen Bereichen oder Waldstücken bleiben Wege oftmals wegen Laub oder Bodenfeuchtigkeit den ganzen Tag nass und rutschig. Berker: “Besondere Vorsicht beim Gehen in schattigen Bereichen ist daher wichtig – und natürlich wasserdichte Schuhe mit einer starken Profilsohle.”
Welche Voraussetzungen muss ein Wanderschuh im Herbst erfüllen?
Im Herbst muss ein Wanderschuh andere Voraussetzungen erfüllen als im Sommer.
- Die Sohle muss rutschfester sein und entsprechend abriebfest sein
- der Schuh sollte das Wasser abweisen
- der Outdoorschuh sollte seitlich stabil sein
Bergsteiger Wissen: Schnee und Eis im Herbst
In höheren Lagen können Wege verschneit und vereist sein. “Schnee und Eis stellen hohe Anforderungen an die alpine Kompetenz von Wander-Fans: Im felsigen Gelände können Löcher durch Schnee verdeckt sein, das steigert die Verletzungsgefahr. Außerdem kann man leicht ausrutschen”, so Berker. Detaillierte Infos zum Begehen von Schneefeldern gibt es in diesem Video
Welche Eigenschaften muss ein Wanderschuh haben?
Ein hochwertiger Wanderschuh muss diese Eigenschaften haben:
- hoher Gehkomfort
- rutschfeste Sohle
- abriebfeste Sohle
- Seitenstabil
- Fersen- und Zehenschutz
- gut schnürbar
- stabiler Schaft
- hochwertiges Außenmaterial
- nachhaltig hergestellt
Bergsteiger Wissen: Genuss pur!
Gerade für unerfahrenere Bergfans ist der Herbst mit seinen Besonderheiten vielleicht nicht mehr die richtige Zeit, um noch schnell die Gipfelliste für dieses Jahr abzuhaken. “Vielmehr könnte man das Farbenspiel und die noch warme Sonne auf gemütlichen Touren genießen, bevor der Winter die Wandersaison für dieses Jahr endgültig beendet”, so Lorenz Berker.
Wann haben die Alpenvereinshütten geöffnet?
Für die Tourenplanung sind genaue Informationen über die Öffnungszeiten der Hütten wichtig. In der Regel gilt, dass Hütten in mittleren Höhenlagen bis Mitte Oktober oder sogar länger geöffnet sind, während Hütten im Hochgebirge bereits Mitte September schließen. Die exakten Öffnungszeiten variieren aber: Je nach Wetter können Öffnungszeiten spontan abweichen. Daher sollten sich Bergsportler*innen vor Beginn der Tour telefonisch bei den Hüttenwirtsleuten erkundigen.
Bergsteiger Wissen: Beim Wandern schützen
Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, wie Ihr Euch beim Wandern schützen sollt. Wer dies ignoriert, kann sich den Urlaub selbst vermiesen. Deshalb ist es wichtig, egal wo Ihr in den Sommerferien wandert, sich vor Sonne, Insekten und Parasiten zu schützen. Erfahrene Bergsteiger wissen, wie wichtig dies sein kann. Auch in den Mittelgebirgen sind solche Maßnahmen wichtig.
Endlich ist der Sommer da! Und für viele geht´s neben Strand und See auch in die Berge zum Wandern. Dabei gibt es aber gerade bei Hitze einiges zu bedenken. Um euch auf eure nächste Wanderung vorzubereiten, haben wir eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Risiken zusammengestellt.
- Zu viel Sonne ist schädlich, das weiß jeder, aber oft wird ihr Effekt auf die Augen unterschätzt. Starke Sonneneinstrahlung kann zu Augenentzündungen führen. Vor allem wenn man stundenlang in der Sonne wandert, ist eine gute Sonnenbrille daher wichtig.
Welche Kleidung ist zum Bergsteigen nötig?
Folgende Kleidung brauchen Bergsteiger:
- Funktionsunterwäsche
- Wandersocken
- Wanderstiefel
- Stabile Wanderhose oder Zip-Off
- Funktionsshirt
- Fleecejacke bzw. Isolationsjacke
- Hardshelljacke
- Regenhose
- Handschuhe
- Mütze
Bergsteiger Wissen: Trinken bei Hitze ist wichtig
- Natürlich darf auch ausreichend Flüssigkeit nicht fehlen. Eine gut isolierte Flasche hält Getränke auch bei Hitze erfrischend kühl. Alternativ kann ein portabler Wasserfilter euch unterwegs zum Selbstversorger machen.
- Weil man im Sommer nie weiß, wie schnell das Wetter umschlagen kann, ist wetterfeste Kleidung ein Muss.
- Für diejenigen, die sich auf unwegsamerem Gelände bewegen, ist das Ortungsystem Recco der Helfer in der Not. Und falls ihr euch mal eine kleine Verletzung zuzieht, sorgt ein Erste-Hilfe Set für eine schnelle Wundversorgung.
- Natürlich darf man nicht die nervigen Mücken und Zecken vergessen, die euch schnell den Spaß an der Wanderung verderben können. Also sollte ein Insektenspray immer griffbereit sein.
Was sollten Bergsteiger einpacken?
Bergsteiger sollten folgendes einpacken
- Sonnenbrille
- Kocher und Kartuschen/Flaschen
- Campinggeschirr
- Ausreichend Verpflegung (Energieriegel, Fertiggerichte, Getränke)
- Wasserfilter
- Trinkflasche
- Taschenmesser
- Feuerzeug/Streichhölzer
- Erste-Hilfe-Set
- Notfall-Biwaksack
Bergsteiger Wissen: Wandern bei Hitze
Bergsteiger Wissen erklärt Euch heute, worauf Ihr achten solltet, wenn Ihr im Sommer bei Hitze wandert. Wer zu spät im Urlaub losmarschiert, der kann in den Bergen in die Mittagshitze kommen. Damit der Urlaub nicht mit einem Sonnenstich im Krankenhaus endet und die Bergrettung zuhause bleiben kann, haben wir Tipps für Bergsteiger was im Sommer zu tun oder zu lassen ist.
Endlich ist der Sommer da! Und für viele geht´s neben Strand und See auch in die Berge zum Wandern. Dabei gibt es aber gerade bei Hitze einiges zu bedenken. Wenn es sehr heiß ist, kann es ratsam sein, gar nicht zu einer Tour aufzubrechen. Es gibt viele Möglichkeiten bei tropischen Temperaturen seinen Körper zu schädige
Worauf ist beim Wandern bei Hitze zu achten?
Beim Wandern bei Hitze ist zu beachten:
- Zu viel Sonne ist schädlich, das weiß jeder, aber oft wird ihr Effekt auf die Augen unterschätzt. Starke Sonneneinstrahlung kann zu Augenentzündungen führen. Vor allem wenn man stundenlang in der Sonne wandert, ist eine gute Sonnenbrille daher wichtig.
- Natürlich darf auch ausreichend Flüssigkeit nicht fehlen. Eine gut isolierte Flasche hält Getränke auch bei Hitze erfrischend kühl. Alternativ kann ein portabler Wasserfilter euch unterwegs zum Selbstversorger machen.
- Weil man im Sommer nie weiß, wie schnell das Wetter umschlagen kann, ist wetterfeste Kleidung ein Muss.
- Für diejenigen, die sich auf unwegsamerem Gelände bewegen, ist das Ortungsystem Recco der Helfer in der Not. Und falls ihr euch mal eine kleine Verletzung zuzieht, sorgt ein Erste-Hilfe Set für eine schnelle Wundversorgung.
- Natürlich darf man nicht die nervigen Mücken und Zecken vergessen, die euch schnell den Spaß an der Wanderung verderben können. Also sollte ein Insektenspray immer griffbereit sein.
Bergsteiger Wissen: Richtig wandern an heißen Tagen!
Unser Bergsteiger Wissen geben wir heute weiter, damit Ihr Euch an heißen Tagen in den Bergen richtig verhaltet. Legt Pausen ein, trinkt genügend (Wasser!), schützt die Haut und Augen vor der Sonne und nehmt Euch eine moderate Tour vor, wenn das Thermometer über 30 Grad anzeigt. Wir haben uns dazu Profitipps von Deutschen Alpenverein (DAV) eingeholt und geben diese gerne an Euch weiter.
Eine Hitzewelle rollt auf die Alpen zu. Für Bergsport-Fans bedeutet dies eine verstärkte Gewittergefahr und eine größere Belastung für den Körper. Welche Touren sich jetzt anbieten und auf was man bei Bergtouren nun achten sollte, erklärt der Deutsche Alpenverein.
Warum kann große Hitze für Menschen lebensgefährlich sein?
Große Hitze kann für Menschen gefährlich sein, wenn die Außentemperatur höher ist als die Körpertemperatur von 37 Grad. Auf der Haut beträgt die Wärme etwa 33 bis 34 Grad. Ist die Lufttemperatur deutlich höher, kann es gefährlich werden!
Bergsteiger Wissen: Das Wasser ist knapp in den Bergen
Auch für Natur und Berghütten stellt die Wetterlage eine Verschärfung der ohnehin bereits angespannten Situation dar: Hohe Temperaturen und ein schneearmer Winter sorgen in diesem Jahr für Wasserknappheit in den Alpen und setzen nicht nur den Gletschern, sondern auch dem Permafrost besonders stark zu. Der DAV analysiert die aktuelle Situation im Hinblick auf Gletscherschmelze sowie Sicherheit im Bergsport und befürchtet zunehmende Wasserknappheit auf den Hütten im weiteren Verlauf des Sommers.
Warum solltet früh beim Bergsteigen starten?
Im Sommer empfiehlt es sich zeitig zu starten und die frühen Morgen- und Vormittagsstunden, die von der Nacht noch relativ kühl sind, auszunutzen. „Ist viel Sonnenscheindauer angesagt, sollte auf nord- und westseitige Anstiege ausgewichen werden, da diese mehr im Schatten liegen und von Natur aus kühler sind, insbesondere bei Anstiegen im Wald.“, empfiehlt Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV. Besonders anstrengende Abschnitte einer Tour sollten idealerweise schon vor der größten Mittagshitze erledigt sein. Einschlägige Führerliteratur oder Tourenportale wie alpenvereinaktiv.com helfen bei der Planung.
Warum den Bergwetterbericht einholen?
„Selbstverständlich sollte das Einholen des Bergwetterberichts sein. Je heißer es ist, desto häufiger kann es zu Wärmegewittern kommen, auch schon früher am Tag”, erklärt Winter. Am besten das Wetter bereits einige Tage vorher, kurz vor Start und auch während der Tour genau im Blick behalten: Ein Wetterumschwung in den Bergen kann mitunter sehr schnell und lokal erfolgen. Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter gibt es hier.
Welche Bekleidung ist beim Bergsteigen im Sommer richtig?
Um beim Bergsport an heißen Tagen den Kreislauf zu entlasten, ist passende Bekleidung unverzichtbar. Sie sollte funktional sein, also Freuchtigkeit ableiten und Temperaturunterschiede ausgleichen. Zur grundlegenden Ausrüstung bei Sonnenschein im Gebirge gehören auch Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung – ratsam ist es zudem einen Windschutz und ein Wechselshirt mitzunehmen.
Bergsteiger Wissen: Sonnenschutz verwenden
In zunehmender Höhe in den Bergen ist man der UV-Strahlung besonders ausgesetzt. Deshalb gilt: Schon vor der Tour ausreichend Sonnenschutz benutzen und auch regelmäßig nachcremen. Sollte die Haut doch zu viel Sonne abgekommen haben, hilft luftige, lange Kleidung. Bei Sonnenschäden wie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag und Sonnenstich sollte nach Möglichkeit Flüssigkeit zugeführt und konsequent gekühlt werden. Bei Atem- und Bewusstseinstörungen ist ein Notruf (112) abzusetzen. Infos und Tipps zu Erster Hilfe bei Sonnenschäden gibt es hier.
Bergsteiger Wissen: Verpflegung anpassen
An heißen Tagen draußen gilt es auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten: „Im Sommer ist es besonders wichtig, nicht darauf zu warten, bis das Durstgefühl einsetzt.”, weiß Stefan Winter. Besonders gut eignen sich dazu Wasser oder isotonische Getränke. „Unabhängig von der eigenen Fitness muss man dazu gerade im Sommer regelmäßig Pausen einplanen. Um viel zu trinken und etwas zu essen, aber auch, um dem Körper Möglichkeit zu einer kurzen Regeneration zu geben und Sonnencreme nachzucremen“.
Bergsteiger Wissen: Waldwandertouren
“Natürlich sind wir bei gutem Wetter am liebsten in den Bergen, es muss aber ja nicht immer ein Gipfel sein“, sagt Stefan Winter. Auf dem Tourenportal der Alpenvereine alpenvereinaktiv.com gibt es Tourenvorschläge für besonders heiße Tage, zum Beispiel Waldwandertouren oder die kühlen Touren, die oft am Wasser entlang, durch Klammen oder im Schatten verlaufen.
Warum setzen Wetter und Klima setzen den Alpen zu?
Menschen können sich beim Wandern – wenn sie gesund sind – mit den DAV-Tipps gut auf hohe Temperaturen einstellen. Für die Alpen und insbesondere die Gletscher stellen Hitzewellen und der Klimawandel große Herausforderungen dar. Und die Hitze ist aktuell nicht das einzige Problem. Sie folgt auf einen relativ niederschlagsarmen Winter. “Bedingungen wie wir sie jetzt im Hochgebirge haben, findet man eigentlich erst deutlich später im Sommer vor: Bis in Gipfellagen ausgeaperte Gletscher, auch in höheren Lagen kaum noch Schneefelder”, beklagt Dr. Tobias Hipp, DAV-Experte für Gletscher und Permafrost. Während sich Bergwandernde freuen, dass fast alle Touren ohne Schneefeldquerungen möglich sind, ist auf Hochtouren unter diesen Bedingungen mit zusätzlichen Gefahren zu rechnen. Denn Blankeis liefert im Gegensatz zu schneebedeckten Gletschern kaum Halt, Schneebrücken sind schon jetzt sehr dünn, und Randspalten, also die Übergänge zwischen Eis und Fels, werden größer und anspruchsvoller.
Welche Gefahren nehmen mit dem Klimawandel in den Alpen zu?
Hinzu kommen Gefahren, die mit fortschreitendem Klimawandel weiter zunehmen werden: Durch den flächenhaft tauenden Permafrost nimmt die Gefahr von Steinschlag im Hochgebirge zu, auch ganze Felswände oder Bergflanken können instabil werden. Eine Zunahme von Extremwetterereignissen (z.B. Starkregen) führt zu einer Zunahme von Häufigkeit und Dimension von Murgängen. Auch der Gletscherabbruch an der Marmolata Anfang Juli, der elf Menschen das Leben kostete, ist eine Folge des Klimawandels. Zwischen Gletscher und Fels hatte sich wohl Schmelzwasser angesammelt, das schließlich zum Abbruch der Eis- und Felsmassen führte.
Welche Folgen hat die Klimaveränderung in den Alpen?
“Mit fortschreitendem Klimawandel müssen wir damit rechnen, dass einige Routen gefährlicher werden. Das merken wir schon jetzt, die Marmolata ist ein aktuelles Beispiel und auch andere bekannte Routen, zum Beispiel der Normalweg auf den Mont Blanc, sind betroffen”, erklärt Dr. Hipp, “und das sind nur die Folgen fürs Bergsteigen. Daneben drohen uns noch ganz andere Folgen: Die Baumgrenze verschiebt sich, Lebensräume sind gefährdet, Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht, Winter werden wärmer und die Zeiten mit Schnee deutlich kürzer. Und was uns alle ganz direkt betrifft: Trockene Sommer, verschwindende Gletscher und weniger Schnee bedeuten eine unsichere Wasserverfügbarkeit in Zukunft.”
Bergsteiger Wissen: Wasser sparen!
Die Wetterkombinationen in diesem Jahr sorgen auch auf den Alpenvereinshütten für Probleme: “Durch wenig Schnee im Winter, lange Trockenperioden und geringe Niederschläge im Frühjahr und Frühsommer sind natürliche Wasserspeicher wie Firnfelder in den Bergen nicht im notwendigen Maß vorhanden”, erklärt Robert Kolbitsch, Ressortleiter für Hütten und Wege im DAV. Aktuell können bereits zwei DAV-Hütten nur noch im eingeschränkten Betrieb arbeiten, da die Bäche, welche die Wasserkraftwerke antreiben, zu wenig Wasser führen und so nur noch eingeschränkt Strom zur Verfügung steht. “Noch schlimmer könnte die Situation im Spätsommer und Frühherbst sein, wenn wirklich alle Wasserspeicher aufgebraucht sind: Dann rechnen wir sogar mit Problemen bei der Trinkwasserversorgung“, so Kolbitsch und ergänzt: “Eine Hütte ohne funktionierende Trinkwasserversorgung muss schließen!”
Bergsteiger Wissen: Schuhe optimal binden
Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, wie Ihr die Schuhe optimal bindet. „Moment mal!“ sagen jetzt sicher einige von Euch „Seit dem Kindergarten kann ich mir die Schuhe selbst richtig binden!“ Das stimmt, aber Bergschuhe brauchen eine andere Schnürung. Wer sich damit auskennt, der kann sich schmerzhafte Wasserblasen oder blutunterlaufene Zehennägel ersparen. Einfach die Schnürsenkel anders binden.
Frisistik oder Sorabistik . Das sind eher ungewöhnliche Studiengänge. Eine Wissenschaft ist es auch die Bergschuhe richtig zu schnüren.
Warum ist es wichtig die Bergschuhe richtig zu schnüren?
Wenn die Bergschuhe nicht optimal geschnürt sind, kann es zu Druckstellen, Wasserblasen oder Blut unter den Zehennägel kommen.
Nach wieviel Gehminuten gehören die Wanderschuhe nachgeschnürt?
Die Bergschuhen sollten die Alpinisten nach etwa 15 bis 20 Minuten nachschüren, weil sich dann Schuh und Fuß aufeinander einstellen.
Bergsteiger Wissen: Wo sollte die Zunge vom Schuh sitzen?
Die Zunge vom Bergschuh sollte sich mittig unter der Schnürung befinden. Sind die Alpinstiefel eingelaufen haben sich die Schuhe entsprechend angepasst.
Wie gehören die Wanderschuhe beim Aufstieg geschnürt?
Wer bergauf steigt, dessen Fuß muss mit dem Spann fest im Wanderschuh sitzen. Unterhalb vom Tiefzughaken ist es wichtig fester zu schnüren. Am Schaft sollten die Schnürsenkel lockerer sein.
Bergsteiger Wissen: Wie muss der Wanderschuh beim Abstieg geschnürt sein?
Wer absteigt, braucht einen festen Halt in der Ferse. Durch Fersenschlupf können sich Wasserblasen bilden. Wichtig ist es, die Schnürbänder an den Haken welche sich vor dem Tiefzughaken befinden nicht über Kreuz zu schnüren, sondern parallel zu führen.
Wie lässt sich der Spann vom Fuß beim Wandern entlasten?
Seitlich am Fuß kann es bei länderen Touren immer wieder zu drückenden Stellen kommen. Dort wo es drückt sollten sich die Schnürsenkel nicht überkreuzen. Entsprechend wichtig ist es die Schuhbänder nicht überkreuz sondern parallel zu führen. So lassen sich Druckstellen vermeiden.
Bergsteiger Wissen: Ungewöhnliche Klettersteige
Zum Bergsteiger Wissen gehört auch, wo sich ungewöhnliche Klettersteige befinden. Wir haben für Euch Via Ferratas zusammengestellt, die alles andere als der Norm entsprechen. Bei unserem heutigen Bergsteiger Wissen stellen wir Euch einen Klettersteig vor der malerischen Kulisse einer mittelalterlichen Stadt, an einer Staumauer und über einem See vor.
In der Tiroler Ferienregion Mayrhofen-Hippach ist der einzige Klettersteig der Welt, welcher an einer Staumauer entlang führt. befindet sich hier.Dort ist, neben den beiden Routen mit den Schwierigkeitsstufen A/B und einer C-Variante, auch ein Kinderkletterareal. Die Klettermaxen ab 5 Jahren können sich am Kinderklettersteig, der sich am Rand der Staumauer befindet oder an den Kinder-Kletterrouten austoben.
Einzige Voraussetzung ist, dass sie abenteuerlustig und frei von Höhenangst sind. So erleben die Sprösslinge unvergessliche Kletterstunden in den Zillertaler Alpen.Wenn man schon die Staumauer raufklettert und dieses spannende Erlebnis an der Krone der Staumauer verarbeitet, dann braucht es auch ein spektakuläres Zurückkommen zum Ausgangspunkt. Die #schlegeis131 Abseilstation ist eine der vielen neuen Attraktionen am Schlegeis Stausee. Sie befindet sich direkt bei der Panorama Aussichtsplattform auf der Krone der Staumauer. 131 Meter rauf kraxeln und 131 Meter abseilen lassen – was für ein Adrenalinkick! Und wer immer noch Action haben möchte, für den wurde das Flying Fox #schlegeis131 konzipiert. Schweben inmitten der Zillertaler Bergwelt in 131 Meter über dem Grund, ca. 600 Meter entlang der Staumauer – wie ein Tiroler Adler schwebt Ihr dann dahin.
Bergsteiger Wissen: Kraxeln am Bach
Kinder Outdoor Klettersteige haftet oft ein Etikett an: Zu langweilig. Das stimmt in den wenigsten Fällen. Genau das Gegenteil ist richtig. Kinder Outdoor Klettersteige führen Euch zu spannenden Orten in den Bergen. Dazu gehören auch die beiden Via Ferratas Röbi und Rongg in Gargellen. Wer mit den Kindern diese Klettersteige klettert, optimale Ausrüstung sowie Bergerfahrung und eine gute Kondition vorausgesetzt, der lacht über die ganz Schlauen, die wissen, dass Familienklettersteige langweilig sind.
In der Silvretta-Montafon ist es so wie bei einem gepflegten Buffet: Hier findet jeder etwas und ist völlig glücklich damit. Ob Kinderwagen- oder Hochtour. In dieser vorarlberger Alpenregion gibt es immer ein passendes Angebot für Bergbegeisterte. Ebenso ist es mit den Klettersteigen. Für Familien gibt es hier den Rübi und den Rongg. In der Nähe von Gargellen, dem höchstgelegensten Bergdorf der Silvretta-Montafon, befinden sich beide Klettersteige.
Bergsteiger Wissen: Kurzer Zustieg ist viel Freude
Lange Zustiege zum Klettersteig in der Röbischlucht braucht Ihr nicht befürchten. Bei der Talstation der Bergbahnen Gargellen parkt Ihr. Folgt dort dem Gebirgsbach Richtung Talausgang. Bald habt Ihr das Hotel Mateera erreicht. Es ist unübersehbar. Hier die Hauptstraße überqueren und auf der Forststraße bergauf wandern. Rechts kommt Ihr an einer Brücke aus Holz vorbei die schmal ist. Überquert sie und folgt dem Röbibach bis Ihr zum Einstieg vom Klettersteig gelangt.Legt die Ausrüstung an, überprüft Euch gegenseitig und los geht es. Am Anfang gilt es eine Plattenstelle zu meistern. Diese ist kurz und hat den Schwierigkeitsgrad A/B. Über schroffes Gelände auf dem Ihr gehen könnt folgt dem Röbibach, der neben Euch wild dahinrauscht. Übrerquert ihn und geht weiter in die Schlucht hinein. Am fixen Stahlseil gesichert kraxelt Ihr an der Wand dieser Schlucht entlang. Nach dem Ausstieg wandert Ihr über die bewirtschaftete Ronggalpe (hier erwartet Euch eine deftige Brettljause) zurück nach Gargellen.
Klettersteit Röbischlucht:
- 3,1 Kilometer Zu- und Abstieg
- Schwierigkeitsgrad: B/C
- Höhenmeter 225
Bergsteiger Wissen: Via Ferrata am Rongg Wasserfall
Wieder ist es ein kurzer Zustieg bis Ihr den Klettersteig am Rongg Wasserfall nach etwa 20 Minuten erreicht habt. Die Kinder freuen sich über diese schnellen Wege ins Abenteuer. Das Auto stellt Ihr bei der Bergstation von der Gargellen Seilbahn ab. Folgt einem Pfad hinauf zu einem Kirchlein, dass auf einem Berg steht. Unterwegs passiert Ihr das Hotel Madrisa. Es ist kaum zu verfehlen. Ein schmaler Pfad führt Euch über eine Wiese und bringt Euch direkt zum Klettersteig Rongg Wasserfall. Überquert eine kleine Brücke und schon steht Ihr vor dem ersten Stahlseil von diesem einzigartigen Klettersteig für Kinder. Alles was die Kinder an Abenteuer lieben bietet der diese Via Ferrata. Die wackelige Seilbrücke bringt den Adrenalinspiegel auf neue Höhen. Besonders beeindruckend an diesem kurzen Klettersteig ist der Wasserfall. Die Kinder sind fasziniert davon und versuchen sich auf das Kraxeln zu konzentrieren. Das ist auch nötig, denn in seinem mittleren Teil hat der Klettersteig eine steile Passage, die es zu meistern gilt. Auch hier führt der Abstieg Euch über die malerische Ronggalpe von Steffi zurück nach Gargellen.
Klettersteig Rongg Wasserfall
- Länge ca vier Kilometer (mit Aufstieg!)
- Schwierigkeit C
- Höhenmeter: 280
Bergsteiger Wissen: Via Ferrata Bambini
Was haben ein Lokal von McDonald´s und der Kinderklettersteig Via Ferrata Bambini gemeinsam? Bei beiden ist alles auf die Größe der Kinder eingerichtet. In den Alpen gibt es einige Via Ferratas die für Familien eingerichtet sind, doch bei manchen sind die Griffe, Tritte und das fixe Stahlseil für Kinder kaum zu erreichen. Schnell tritt bei den kleinen Alpinisten Frust ein und ein Klettersteig ist ab dann für die Kinder so attraktiv wie Fencheltee. Anders gingen die Experten vor, als sie in der Hersbrucker Schweiz den speziellen Kindersteig anlegten. Von der Länge her und den Abständen kommen hier die Kleinen am Felsen sehr gut zurecht. Im Gegensatz zu den Alpen ist hier der “Zustieg” alles andere als beschwerlich. Das kommt den Kindern auf jeden Fall entgegen. Im Dorf Neutras, hier gibt es zwei urige Gasthöfe, geht es los. Ab hier ist der Weg zu den Felsen ausgeschildert. Folgt den Schildern “Höhenglücksteig”.
Auch für die Via Ferrata Bambini gilt: Benutzt ihn nur, wenn ihr
- optimal ausgerüstet seid (ein Kletterhelm gehört auch dazu!)
- Euch und die Kinder sichern könnt
Alles andere als kindisch!
Die Via Ferrata Bambini ist zwar für Kinder angelegt, aber keinesfalls eine kindische Angelegenheit. Aufgeteilt ist sie in drei Sektoren:
- Sektion 1: Hier lernen die Kinder auf Standhöhe die wichtigsten Techniken zum Sichern am Klettersteig
- Sektion 2: Am Felsen können die Kinder ausprobieren, wie sie sich richtig in das fixe Stahlseil ein- oder aushängen und korrekt umhängen
- Sektion 3: Hier lernen die Kinder wie sie sich an einer Leiter am Felsen richtig bewegen und wie sie die Trittstifte oder Bügel richtig nutzen.
Langeweile kommt hier nicht auf. Der Felsen ist optimal gestuft und Ketten erleichtern es, hier zu queren. Über eine Seilbrücke kommt Ihr in den Teil 2, dort sind Aluleitern am Felsen angebracht. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass die Kinder richtig ein- und aussteigen. Optimal ist es auch gelöst, dass die kleinen Bergfexe abbrechen können. Der letzte Teil der Via Ferrata Bamini mit der Burm-Brücke bereitet den Kindern einen großen Spaß.
Bergsteiger Wissen: Packliste Ausrüstung Klettersteig mit Kindern
- Trekkingstöcke (Wenn der Zustieg zur Via Ferrata länger ist. Bei den meisten Klettersteigen für Familien sind diese in wenigen Minuten von der Bergbahn aus zu erreichen)
- Rucksack. Hier ist es sinnvoll ein eher schmaleres Modell mit einem Volumen von 30 bis 40 Litern zu nehmen.
- Regenüberzug für den Rucksack
- Bergschuhe. Es gibt sogar Modelle, die haben an den Sohlen spezielle Zonen für den Klettersteig. Kletterschuhe machen bei sportlichen Klettersteigen Sinn. Diese sind aber meistens für die Kinder weniger geeignet.
- Klettersteigset. Achtet bei der Ausrüstung darauf, dass sie der UIAA Norm entsprechen. Seit 1932 gibt es die international federation for climbing and mountaineering und diese reagiert deutlich flotter, als die Europäische Union. Das Klettersteigset sollte sich einfach in den Klettergurt befestigen lassen. Ebenso muss ein Bandfalldämpfer und spezielle Karabiner für den Klettersteig dabei sein.
Bergsteiger Wissen: Was auf den Kopf!
- Kletterhelm. Die neuesten Modelle sind unglaublich leicht. Im Gegensatz zu einem Fahrradhelm ist dieser Kopfschutz speziell für den alpinen Einsatz ausgelegt. Bei einem Klettersteig, besonders wenn hier viele Kletterer unterwegs sind, kann es passieren, dass von oben Steine, Handys oder andere Ausrüstung herabfällt.
- Klettersteig Handschuhe. Diese sind kein Luxus, sondern schonen unglaublich die Hände.
- Klettergurt. Die Kombigurte sind bei den Kraxlern beliebt. Ein großer Vorteil von diesem Gurt ist, dass der Brust- und Hüftgurt fix miteinander verbunden sind. Dadurch ist es deutlich einfacher, den Gurt anzulegen. Hingegen kann das Einstellen, je nach Modell, anstrengend sein. Auch sind die meisten Komplettgurte eher unbequem.
- Gefüllte Trinkflasche. Eine Via Ferrata, besonders mit Kindern, kann schweißtreibend sein. Deshalb ist es wichtig, dass ich den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen.
- Verpflegung
- Erste Hilfe Set
- 20 Meter Halbseil. An steileren Abschnitten ist es wichtig, die Kinder mit dem Seil zusätzlich zu sichern. Außerdem benötigt Ihr ein Sicherungsgerät oder einen HMS Karabiner. Was noch wichtiger ist, dass Ihr wisst wie die Kinder zu sichern sind.
- Wechselwäsche
- Rettungsdecke
- Regenjacke
- Mobiltelefon
- Seilrolle. Wenn es am Klettersteig, wie in Ramsau, eine Flying Fox gibt, dann ist es sinnvolle, wenn Ihr eine Seilrolle dabei habt.
In Alpinschulen oder beim DAV lernt Ihr Euch richtig am Klettersteig zu verhalten. Dort erklären Euch die Profis, wie Ihr Euch und die Kinder optimal in der Via Ferrata sichert. Hier bekommt Ihr auch Tipps, was bei einem Stau am Klettersteig zu tun ist.
Bergsteiger Wissen: Städtischer Klettersteig in Krumau
Der jüngst eröffnete Klettersteig Ferrata Havranka liegt im Felsengebilde namens Havraní skála am rechten Moldauufer, nur wenige Gehminuten vom Zentrum der Stadt Böhmisch Krumau in Südböhmen entfernt. Aktuell ist die erste Strecke mit Schwierigkeitsgrad C zugänglich. Das Klettern erfolgt auf eigene Gefahr und ist nur für erfahrene Kletterer mit entsprechender Ausrüstung und Helm bestimmt. Das Besondere an diesem Klettersteig ist der mit knapp 30 m längste Hängesteg der Tschechischen Republik. Von oben eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick sowohl auf die Altstadt von Krumau als auch auf das Schloss – beides UNESCO-Welterbestätten.
Bergsteiger Wissen: Wandern mit Kindern
Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, wie Ihr ganz entspannt mit der ganzen Familie wandern gehen könnt. Anstatt eines Dramas in den Bergen erlebt ihr gemeinsam eine wunderbare Zeit in der Natur. Neben der Ausrüstung zum Wandern solltet ihr auch die Tour mit den Kindern gut geplant haben. Unterwegs genügend Pausen einlegen und beim Gehen mit den Outdoorkids spielen. So gelingt jede Familienwanderung. Wir haben Expertentipps vom Alpenverein für Euch.
Das Wetter wird schöner, die Ferien stehen vor der Tür. Ein gemeinsamer Ausflug in die Berge ist eine gute Idee, um dem Bewegungsdrang des Nachwuchses gerecht zu werden. Damit das Familienerlebnis gelingt, gibt der Deutsche Alpenverein Tipps, auf was Familien im Vorfeld und vor Ort achten müssen
Wo wandern Kinder gerne?
Kinder wandern gerne
- im Schwarzwald
- im Allgäu
- an der Mosel
- in der Pfalz
- im Bayerischen Wald
- im Thüringer Wald
- am Rennsteig
- in der Holsteinischen Schweiz
- am Bodensee
- im Harz
- im Salzkammergut
- in der Sächsischen Schweiz
- in der Eifel
- rund um Innsbruck
.
Kinder sind Forscher und Entdeckerinnen, Kletterer, kleine Hüpfweltmeisterinnen und Buddelexperten. Um dem Forschungs- und Bewegungsdrang der Kleinen gerecht zu werden, ist die Natur der beste Aufenthaltsort. „Kinder müssen sich frei bewegen können, sich auspowern dürfen, mutig und selbstwirksam sein. Eine wunderbare Idee ist ein gemeinsamer Ausflug in die Berge“, weiß Catherine Wirth, die beim DAV das Thema Familienbergsteigen betreut. „In den Bergen können sich Kinder ausprobieren, aktiv sein, spielen und Abenteuer erleben.“
Ist wandern für Kinder gesund?
Wandern ist ein sanftes gesundes Training für den gesamten Körper des Kindes. Ohne großen Aufwand fordert es die Muskeln, welche für den Stützapparat wichtig sind:
- Wadenmuskulatur
- Beinmuskulatur
- Rückenmuskulatur
- Bauchmuskelmuskulatur
Dabei brauchen Kinder meist keinen Gipfel. Sie suchen stattdessen spannende Abenteuer und Geheimnisvolles überall in der Natur. Ein kleiner Gebirgsbach lädt immer zum Spielen mit Wasser ein. Begegnungen mit Tieren und Pflanzen sind sehr eindrucksvoll. Und wer sich als Erwachsener auf die kindliche Erlebniswelt einlässt und sich von der Entdeckerlust und Fantasie der Kinder mitreißen lässt, wird ähnlich viel Freude und Abenteuer erleben wie die Kleinen.
Welche Verpflegung brauchen Kinder beim Wandern?
Beim Wandern sollte das Essen und Trinken die Kinder nicht zu sehr belasten. Deshalb ist es ratsam
- frisches Obst
- frisches Gemüse
- Knäckebrot
- Kekse
- Vollkornbrote mit Butter
- Käse
- Wasser
- Wurst einzupacken
Ein paar Süßigkeiten sollten auch mit dabei sein…..
Bergsteiger Wissen: So wandern Kinder gerne!
Wer mit Kindern in die Berge aufbricht, sollte bereits die Tourenplanung sorgfältig angehen. Auf alpenverein.degibt der DAV Tipps hinsichtlich Gehzeiten und Pausen. Ideen und Wünsche der Kinder können dabei gerne berücksichtigt werden. Geländekenntnis, gute Karten sowie zusätzliche Informationen über die aktuellen Verhältnisse und das Wetter helfen, später keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Was für eine Ausrüstung ist zum Wandern mit Kindern wichtig?
Zum Wandern mit Kindern ist eine hochwertige Ausrüstung notwendig. Folgende Ausrüstung sollten die Outdoorer dabei haben:
- Wanderschuhe
- Tagesrucksack
- Trekkingstöcke
- Trinkflasche
- Erste Hilfe Set
- Mütze
- Sonnencreme
- Wechselkleidung
- Geld
- Smartphone
- Taschenmesser
- Buch zum Vorlesen
- Spielsachen
- Regenkleidung
Bergsteiger Wissen: Gut geplant, ist halb gegangen
„Eine gute Tourengliederung hilft, die eigenen Kräfte und die der Kinder besser einzuteilen“, rät Catherine Wirth. „Eine Möglichkeit ist, schon im Vorfeld das eine oder andere zu den geplanten Rastplätzen und zu attraktiven Wegabschnitten zu erzählen.“ Die Aussicht, eine Höhle zu erkunden oder auf der Hütte Kaiserschmarrn zu essen, steigert zudem die Vorfreude.
Welche elektronischen Navigationsgeräte gibt es für Outdoorer?
Für Outdoorer gibt es diese elektronischen Navigationsgeräte:
„Unser Tourenportal alpenvereinaktiv.com hält zahlreiche Familientouren bereit“, erzählt Catherine Wirth. „Die Tourenbeschreibungen enthalten unter anderem Länge, voraussichtliche Dauer und Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt.“ Je nach Alter der Kinder kann die Dauer einer Tour natürlich etwas länger ausfallen. Am besten plant man flexibel und ermöglicht so jederzeit und spontan Verlängerungen und Verkürzungen – je nach Motivation, Witterung und Kondition. Gegen kleine „Durchhänger“ helfen Entdeckungs- und Beobachtungsspiele. Ausreichend Trinken, eine Brotzeit und Snacks zwischendurch sollten natürlich auch nicht vergessen werden und in der Tourenplanung ihren Platz finden.
Worauf gilt es bei einer Tour aus dem Internet zu achten?
Bei einer Tour aus dem Internet ist auf Folgendes zu achten:
- Woher stammt die Information? Wer sich Beschreibungen aus dem Internet holt, sollte diese immer genau überprüfen. Die Touren können auf verschiedenen Portalen oder in der offiziellen Führerliteratur unterschiedlich beschrieben sein. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere Quellen zu nutzen und zu vergleichen.
- Wer ist der*die Autor*in der Tour? „Eine große Herausforderung bei Touren aus dem Internet ist, dass nicht immer sofort ersichtlich ist, wer der Autor ist und wie fit er überhaupt ist“, sagt Rothwangl. „Für einen Profibergsteiger kann sich eine mittelschwere Tour natürlich eher einfach anfühlen, während ein Anfänger in derselben Tour vielleicht schon am persönlichen Limit ist.“ Informationen über den*die Autor*in helfen deshalb dabei, die jeweilige Tourenbeschreibung einzuordnen.
- Wie sind die Bedingungen vor Ort? Tourenbeschreibungen können bei ganz anderen Verhältnissen entstanden sein als jenen, die aktuell in den Bergen vorherrschen. Ein entsprechender Abgleich ist also wichtig. Dabei helfen das DAV-Bergwetter zum Beispiel auf alpenvereinaktiv.com oder auf alpenverein.de sowie Webcams. Am Berg ist es wichtig die Augen offen zu halten und die geplante Tour immer wieder mit den tatsächlichen Gegebenheiten abzustimmen.
- Nicht nur auf die App verlassen. Elektronische Geräte können versagen oder kaputt gehen. „Gerade in den Bergen hat man nicht überall Strom oder Internetempfang. Smartphones können aus- und herunterfallen. In dieser Situation braucht es einen soliden Plan B“ erklärt Georg Rothwangl. „Ersatzbatterien, eine Powerbank oder auch analoge Hilfsmittel wie Höhenmesser, Kompass und Kartenmaterial können in schwierigen Situationen helfen.”
- Realistisch planen und defensiv agieren. Wer in die Berge gehen möchte, sollte sein eigenes Können realistisch einschätzen und die Touren passend auswählen. Im Zweifel heißt es außerdem: Lieber einmal zu oft umgedreht als einmal zu wenig.
Bergsteiger Wissen: Wandern macht Spaß, aber mit Sicherheit
Sicherheit und Ausrüstung spielen bei einem Familienausflug in die Berge eine bedeutende Rolle. Durch eine gute Planung lassen sich viele Gefahren vermeiden. „Allerdings sollte man immer berücksichtigen, dass Kinder häufig keinen Blick für Gefahrensituationen haben“, erklärt Catherine Wirth. „Man sollte Kinder jederzeit im Blick haben und sie nur in sicherem und überschaubarem Gelände vorausgehen lassen.“
Im Aufstieg bleibt man als Erwachsener direkt hinter dem Kind, um mögliche Ausrutscher abzufangen oder um bei großen Stufen Hilfestellung zu geben. Besteht Rutsch- oder Sturzgefahr im Abstieg, kann das Kind an die Hand genommen werden oder mit Hilfe von Klettergurten und „kurzem Seil“ gesichert werden.
Warum brauchen Kinder spezielle Wanderschuhe?
Die Füße der Kinder befinden sich noch im Wachstum. Entsprechend mehr Platz brauchen die Kinderfüße in der Zehenbox der Schuhe. Außerdem sind die Trekkingstiefel für junge Outdoorer, Gegensatz zu einem Turn- oder Laufschuh, mit einer griffigen Sohle ausgerüstet. Vor allem bei nassen Wurzeln oder Steinen können die Outdoorkids darauf ausrutschen. Durch die speziell profilierte Sohle ist der Grip deutlich optimaler.
Bergsteiger Wissen: Für den Fall der Fälle!
Besonders mit kleineren Kindern sollten Situationen und Aktionen vermieden werden, vor denen sie Angst haben. „Steinschlaggefährdetes Gelände sollte man unbedingt umgehen und auch extreme Wetterverhältnisse wie Gewitter gilt es zu vermeiden“, rät Catherine Wirth. Gesund auf den Berg und wieder runter heißt auch, die Ausrüstung im Blick zu haben: Ist genügend Trinken eingepackt? Sind Ersatzkleidung, Regenjacke und warme (Fleece-)Pullis für die Kinder im Gepäck? Hat man an Sonnenschutz wie Creme, Hut oder Sonnenbrille gedacht? Und ist die Rucksackapotheke vollständig? Eine Checkliste ist hilfreich, um nichts zu vergessen.
Was sollte ein Erste Hilfe Set für Wanderer haben?
Ein Erste Hilfe Set für Wanderer sollte beinhalten
- Rettungsdecke
- Pflaster
- Tücher zum Reinigen der Wunde oder Desinfektionsmittel
- Einweghandschuhe
- Heftpflasterspule
- Desinfektionsmittel
- Pflasterset
- Wundschnellverband
- Pflasterstrips
- Wundkompressen
- Verbandpäckchen
- Blasenpflaster
Bergsteiger Wissen: Erst mal zum Alpenverein!
Wer sich beim ersten „Erlebnis Berg“ unsicher fühlt, kann die Familienangebote des DAV nutzen. Heute gibt es über 1.200 aktiv ausgebildete Familiengruppenleiter*innen in den Sektionen, die vor Ort Gruppen leiten und Touren anbieten. „Unsere Familiengruppen vermitteln Wissen und Sicherheit für das Unterwegssein in der Natur und im Gebirge“, erklärt Catherine Wirth. „Zudem unterstützen und vernetzen sie Familien.
Brauchen Kinder Outdoorschuhe mit einer Membrane?
Eine Membrane im Wanderstiefel ist eine tolle Sache. Wenn es regnet oder die Kinder einen Bach durchqueren bleiben die Füße trocken. Damit die Membrane funktioneren kann, Fußschweiß raus und die Feuchtigkeit bleibt draußen, muss ein Temperaturgefälle herrschen. Die Außentemperatur sollte niedriger sein, als die im Schuh. Im Sommer kann sich so eine Membrane zu einem Bratenschlauch entwickeln.
Bergsteiger Wissen: Spaß in der Gruppe!
Sie ermöglichen Kindern, ihre Unternehmerlust, ihren Spieltrieb und ihren Bewegungsdrang voll auszuleben.“ Außerdem macht es in der Gruppe natürlich viel mehr Spaß: Neben einem vielfältigen Touren- und Kursangebot ermöglicht eine DAV-Mitgliedschaft vergünstigten Eintritt in Kletterhallen und bei Hüttenübernachtungen sowie einen umfassenden Versicherungsschutz in den Bergen.
Warum ist es wichtig beim Wandern auf den Wegen zu bleiben?
Beim Wandern ist es wichtig auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Wer vermeintliche “Abkürzer” geht, kann sich selbst, anderen und der Natur Schaden zufügen. Gründe auf den Wanderwegen zu bleiben:
- Durch Abkürzer entstehen kleine Rinnen. Dort kann der Regen den Boden abtragen und es entstehen größere Rinnen.
- Wer vom Wanderwege weggeht zerstört Pflanzen und stört Tiere
- Abseits der Wege kann Absturzgefahr bestehen
- Alle die Wanderwege verlassen, sind ein schlechtes Vorbild.
Worauf ist beim Wandern mit Kinderwagen zu achten?
Beim Wandern mit Kinderwagen ist auf folgendes zu achten:
- zeitlich sollte die Tour nicht zu lange sein
- begrenzte Höhenmeter
- Ausrüstung für das Kind mitnehmen
- genügend Pausen einlegen
- die Wanderung gut planen
- den Wetterbericht vor Beginn der Wanderung prüfen
- sich beim Schieben des Kinderwagens abwechseln
- die Tour sollte frei von Barrieren sein
- keine Tour wählen, bei der es einen ruppigen Untergrund hat
- zu lange Bergauf- und Bergabpassagen möglichst vermeiden
- unterwegs ausreichend essen und trinken
- Die Sicherheitsschlaufe verwenden
- ein moderates Tempo beim Wandern wählen
Bergsteiger Wissen: Kleine Abenteuer für die ganze Familie
Und wenn die Berge zu weit weg sind? Dann kann ein Mikroabenteuer direkt vor der Haustür eine wunderbare Idee sein, um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. „Eine Übernachtung auf dem Balkon, die Welt durch Ameisenaugen sehen, eine Geräusche-Sammlung, ein Waldsofa bauen oder selbst Gänseblümchen-Pralinen herstellen – all das hilft, die reale Welt zu erschließen, an ihr zu reifen, optimistisch, selbstbewusst und belastbar zu werden“, weiß Catherine Wirth.
Welche Sommer Outdoor Abenteuer gibt es?
Im Sommer gibt es diese Outdoor Abenteuer, bei denen es cool ist:
- Canyoning (von Wasserfällen ins kühle Wildwasser springen oder abseilen)
- eine geführte Gletschertour (beispielsweise auf dem Aletschgletscher in der Schweiz)
- Wildwasserschwimmen (in kalten Gebirgsflüssen und Bächen sich im Sommer treiben lassen)
- Segeln (sei es auf der Kieler Förde oder auf bayerischen Voralpenseen. Hier weht ein angenehmer Wind)
- eine geführte Höhlentour (der Hitze im Erdinneren für eine Zeit entkommen)
- eine Besuchstour in einem Schaubergwerk (in Deutschland gibt es viele tolle Schaubergwerke)
- Paddeln (in der Stadt oder auf einem malerischen Fluss mit dem Kanu unterwegs sein)
- Wanderung durch eine Schlucht (ob in der Breitachklamm oder der Geisterklamm)
- eine Waldtour (im Bayerischen Wald oder im Thüringern Wald) unternehmen
- eine Burgruine besuchen.
- mit dem SUP paddeln
Bergsteiger Wissen: Knoten!
Echte Bergsteiger sollten sie können: Die Knoten. Es hängt das eigene Leben und der von den Kameraden daran. Es gibt unter Outdoorern eine lange Diskussion darüber was optimaler ist: Der klassische Achterknoten oder ein doppelter Bulin. Berg Profis von Black Diamond haben sich dieser Frage angenommen und haben interessante Ergebnisse für alle Bergsteiger.
In dieser Ausgabe von Gear Myths befassen wir uns mit einer uralten Debatte: Achterknoten oder doppelter Bulin (auch doppelter Palstek). Welcher Knoten eignet sich am besten zum Anseilen und warum?
Die gängige Lehrmeinung besagt, dass der Achterknoten visuell einfacher zu überprüfen ist, was ihn sicherer macht, während der doppelte Bulin nach einem Sturz leichter zu lösen ist. Aber ist der doppelte Bulin wirklich der bevorzugte Knoten für ambitionierte Sportkletterer, während der Achterknoten der Standardknoten für alle anderen bleibt? Das sagen die Black Diamond Athleten dazu:
Connor Herson machte 2022 mit einer spektakulären Trad-Begehung von sich reden. Der vielseitige Nachwuchskletterer ist vermutlich am bekanntesten dafür, dass er die berühmte Bigwall-Route The Nose (VI 5.14a) am El Cap im Alter von 15 Jahren rotpunkt und kurz darauf die Route Empath (5.14d) im Trad-Stil kletterte. Connor stammt aus einer Kletterfamilie und verkörpert den Stil der alten Schule mit einem modernen Touch. „Der Achterknoten ist mein Knoten“, sagt das zurückhaltende Naturtalent. „Es ist viel einfacher, diesen Knoten zu überprüfen.“
Was sind die wichtigsten Bergsteigerknoten?
Die wichtigsten Bergsteigerknoten sind:
- Sackstich (“Fixierknoten”)
- Achterknoten (“Fixierknoten”)
- Ankerstich (“Fixierknoten”)
- Mastwurf
- Prusik
- Halbmastwurf
- Doppelte Bulin
- Doppelter Spierenstich
Bergsteiger Wissen: Achterknoten oder Bulin?
Die Wettkampfkletterin Natalia Grossman holte 2021 bei den IFSC World Championships den Weltmeistertitel im Bouldern und wurde Amerikas neuer Wettkampf-Superstar. Im Jahr 2022 holte sie den Titel erneut. Auch im Vorstieg gehört sie zu den Spitzenkletterinnen und konnte draußen bereits eine 8c punkten. Mit welchem Knoten sich wohl Natalia, der Inbegriff der neuen Schule, einbindet? „Achterknoten, weil ich nie etwas anderes gelernt habe.“ Und sie fügt hinzu: „Außerdem ist der doppelte Bulin bei Wettkämpfen gar nicht erlaubt.“
Für Carlo Traversi, der erst letztes Jahr beim Sportklettern 9b gepunktet und im Trad-Klettern eine 9a geschafft hat, ist ebenfalls der Achterknoten die erste Wahl. „Ich verwende einen einfachen Achterknoten ohne Zusatzknoten“, sagt Carlo. „Ich hatte noch nie das Gefühl, dass mir das Endstück im Weg war, und mir gefällt, wie einfach es ist, den Knoten visuell zu überprüfen.“ Allerdings war Carlo nicht immer im Team Achterknoten unterwegs: „Früher, als ich noch jünger war, habe ich ein paar Jahre lang einen doppelten Bulin verwendet. Aber ich fand, dass er schwerer zu überprüfen war und sich manchmal mehr lockerte, als mir lieb war.“
Was bedeutet beim Knoten stecken und legen?
Einen Knoten stecken bedeutet, dass man die Seilführung vom Knoten mit beiden oder einem Ende Schritt für Schritt aufbaut. Einen Knoten zu legen bedeutet, dass der Knoten direkt ohne Hilfe des Seilendes geknüpft wird.
Bergsteiger Wissen: Es geht auch beides!
Auch Jacopo Larcher und Babsi Zangerl, zwei bekannte Stars der Reel Rock-Filmreihe und eines der erfolgreichsten Bigwall-Teams, äußern sich zu den Knoten ihrer Wahl.
Jacopo meldet sich zuerst zu Wort: „Also, ich verwende eigentlich beide: Bei Einfachseillängen (Sport und Trad) binde ich mit dem doppelten Bulin ein, bei Mehrseillängenrouten, Bigwalls oder für Halbseile verwende ich den Achterknoten. Als ich mit dem Klettern anfing, habe ich mich immer mit einem Achterknoten eingebunden, so hat man es mir beigebracht. Aber später merkte ich, dass alle coolen Jungs den Bulin benutzten, vor allem ein Bergführer und Mentor, den ich sehr bewundert hatte.
Also bin ich auf den Bulin umgestiegen! Jetzt verwende ich ihn nicht mehr, weil es cool ist, sondern weil er nach weiten Stürzen viel einfacher zu lösen ist und die Einbindeschlaufe des Klettergurts schont.“ Was den Achterknoten angeht, meint er: „Bei Halbseilen verwende ich den Achterknoten, da die Einbindeschlaufe für zwei doppelte Bulin zu klein ist. Bei Bigwalls verwende ich aus demselben Grund ebenfalls den Achterknoten, da ich meistens auch eine Daisy Chain an meinem Klettergurt habe. Außerdem befürchte ich, dass sich der Bulin teilweise lösen könnte, wenn ich so lang in der Wand unterwegs bin (vor allem beim Haulen).“
„Ich verwende den Achterknoten“, sagt Babsi, die über einschlägige Klettererfahrung am El Cap verfügt und die Flash-Begehung der Kultroute Eternal Flame am Nameless Tower geschafft hat. „Das ist der Knoten, den mir mein Bruder an meinem ersten Klettertag gezeigt hat, als ich 14 Jahre alt war. Als Jacopo und ich zusammenkamen, stieg ich auf den Bulin um. Aber dann hatte ich eine schlechte Erfahrung an einer Bigwall damit, also bin ich wieder zum Achterknoten zurückgekehrt. Der Bulin öffnete sich fast zur Hälfte – nach einem halben Tag Klettern. Ich habe es erst sehr spät bemerkt und war ziemlich erschrocken.“
Was ist der bekannteste Knoten?
Der bekannteste Knoten ist eine historische Legende: Der Gordische Knoten. König Gordios hatte ihn geknüpft und wer ihn lösen könnte, dem sollte das Reich gehören. Viele tolle Männer versuchten sich daran und scheiterten. Bis Alexander der Große im Jahr 333 v.Chr. vorbeikam. Er nahm sein Schwert und schlug damit den Gordischen Knoten hindurch. Problem gelöst!
Bergsteiger Wissen: Die Acht, die lacht!
Seb Bouin, der wohl beste Sportkletterer der Welt, bekannt für Routen im oberen neunten Grad (9b), ist ein Purist, wenn es um seinen Kletterstil geht. Das bedeutet, dass er sich ausschließlich darauf konzentriert, die härtesten und besten Routen der Welt einzubohren und zu klettern. „Ich verwende den Achterknoten“, sagt Seb, der regelmäßig weite Stürze ins Seil hinlegt. „Einfach, weil ich mit dem angefangen und es nie geändert habe. Wenn man ihn richtig fädelt, ist es kein Problem, den Knoten zu lösen.“
Bergsteiger Wissen: Für jede Lage was dabei
Laut Black Diamond QC Lab-Manager und Allround-Bergsteiger Matt Berry ist der doppelte Bulin „großartig und vorteilhaft für Leute, die ein Projekt ausbouldern oder Routen einbohren, wenn man das Seil viel belastet, stürzt oder sich verheddert, da er super einfach zu lösen ist. Der doppelte Bulin muss sorgfältig gefädelt und gut angezogen werden, und er kann sich in manchen Situationen lösen.“ Nach Berrys Expertenmeinung ist der Achterknoten jedoch die bessere Wahl: „Ich glaube nicht, dass es so schwierig ist, einen Achterknoten nach Belastung zu lösen. Er ist jedoch viel einfacher zu kontrollieren, zieht sich selbst fest und lockert sich nicht bei wiederholter Belastung.“
Kolin „KP“ Powick, langjähriger Black Diamond Ausrüstungsguru, weist beim Bulin darauf hin: „Superleicht zu lösen – steht das nicht im Widerspruch zu dem, worum es beim Einbinden eigentlich geht? Das ist mein wichtigster Einwand bei Leuten, die damit argumentieren, der Bulin sei leicht zu lösen. Ich meine, ich habe noch nie jemanden gesehen, der mit seinem Klettergurt herumläuft und ein paar Seilenden an der Einbindeschlaufe hängen hatte, die er abschneiden musste, weil die Achterknoten zu schwer zu lösen waren.“ Und er fügt hinzu, dass beide Knoten, egal ob Achterknoten oder doppelter Bulin, eine Sichtprüfung erfordern und sich beide lösen können, wenn sie nicht korrekt gefädelt werden: „Letztendlich ist es egal, womit man sich einbindet – man sollte jeden Knoten immer überprüfen, bevor man den Boden verlässt.“
Bergsteiger Wissen: Achtknoten
Zum Outdoor Wissen gehört die Knotenkunde. Egal ob Bergsteiger, Segler, Paddler oder Kletterer, ein Knoten muss halten und schnell zu lösen sein. Beim Kinder Outdoorwissen stellen wir Euch heute einen klassischen Stopperknoten vor. Der Achtknoten verhindert das Ausrauschen vom Seil. So unscheinbar dieser Stopper auch ist, er kann Schlimmstes verhindern.
Ohne Knoten geht draußen nichts! Wer sich im Wald das Tarp aufspannen will, muss mit einem Seil arbeiten und das lässt sich nur mit fachmännischen Outdoorknoten befestigen. Ebenso ist auf dem Wasser. Egal ob Hochsee oder Badeweiher: Ohne einen Knoten hält nichts und jeder von uns, der sich die Schuhe anzieht sollte auch den Schleifknoten können.
Was ist der bekannteste Knoten?
Der bekannteste Knoten ist eine historische Legende: Der Gordische Knoten. König Gordios hatte ihn geknüpft und wer ihn lösen könnte, dem sollte das Reich gehören. Viele tolle Männer versuchten sich daran und scheiterten. Bis Alexander der Große im Jahr 333 v.Chr. vorbeikam. Er nahm sein Schwert und schlug damit den Gordischen Knoten hindurch. Problem gelöst!
Bergsteiger Wissen: Der Achtknoten in drei Schritten
Zuerst legt Ihr mit dem Seil ein “Auge”.
Mit dem freien Ende unter dem Seil hindurch und das freie Ende durch das “Auge” stecken.
Zieht an beiden Enden und der Achtknoten ist fest. Das Seil kann nun, dank dieses Stopperknotens, nicht durchrauschen oder sich verklemmen.
Bergsteiger Wissen Knoten zum Klettern
Kinder Outdoor Wissen beschäftigt sich heute mit einem wichtigen Thema: Knoten! Wer segelt oder klettert muss Knoten können. Auch für Outdoorer ist die Kunst des Knotens wichtig. Wenn Ihr mit den Kindern eine Brücke oder ein Baumhaus ohne Nägel bauen möchte, der braucht dazu Seile und Schnüre. Damit diese halten müsst Ihr die Knoten können. Wir stellen Euch bei Kinder Outdoor Wissen Knoten vor.
Wem das Knoten nicht gefällt
muss zusehen, wenn etwas mal nicht hält!
Diesen sinnigen Spruch sagte mir einmal ein erfahrener Segellehrer. In der Seefahrt sind Knoten seit jeher extrem wichtig. Auch Supertanker oder Kreuzfahrtschiffe müssen anlegen und dazu braucht es Knoten. Heute zeige ich Euch den Klassiker unter den nautischen Knoten: Den Palstek. Er ist eine Schlinge die sich sich zusammenzieht und sich schnell lösen lässt. Nehmt zum Üben ein Stück Seil her.
Wie lässt sich der Palstek knoten?
- Zuerst bildet Ihr ein „Auge“
- Klappt dazu ein Stück Seil von rechts nach links
- Legt es auf das Seil
- fixiert dieses „Auge“ mit dem linken Daumen und Zeigefinger
- Mit der freien rechten Hand nehmt Ihr das kurze freie Ende vom Seil
- Schiebt es von unten durch das „Auge“
- Jetzt fixiert Ihr das „Auge“ mit der rechten Hand
- Die linke Hand führt das freie Ende unter dem Seil hindurch
- Steckt nun das freie Ende wieder in das Auge
- Zieht gleichzeitig am Seil und am freien Ende
Fertig ist der Palstek!
Bergsteiger Wissen Knoten: Der Achter
Damit ein Seil nicht von alleine vollständig durchrutschen kann, ist es wichtig den Achterknoten zu kennen und zu können. Er kann eine Art Lebensversicherung sein. Allerdings frei von Provisionen.
Wie lässt sich der Achtknoten knoten?
- Zuerst bildet Ihr ein „Auge“
- Klappt dazu ein Stück Seil von rechts nach links
- Legt es auf das Seil
- fixiert dieses „Auge“ mit dem linken Daumen und Zeigefinger
- führt das freie Ende zu 3/4 um das „Auge“ herum
- Steckt das freie Ende durch das „Auge“
- Zieht am Seil und am freien Ende
- Nun seht Ihr auch woher der Achter seinen Namen hat
Bergsteiger Wissen: Richtig eine Tour planen
Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, wie Ihr eine Tour richtig plant. Dazu gehört der Wetterbericht, die Outdoor Ausrüstung, die Route und vielleicht ist es auch sinnvoll sich von einer/ einem Berführer/in begleiten zu lassen. Besonders wer mit Kindern in den Bergen unterwegs ist, sollte kein unnötiges Risiko eingehen. Wir haben Profitipps für Euch aus der Region Innsbruck.
Von der beeindruckenden Nordkette bis zu den mächtigen Kalkkögeln: In der alpin-urbanen Region Innsbruck warten traumhafte Bergwelten darauf, ausgiebig erkundet zu werden – unter anderem im Rahmen des Sommeraktivprogramms, das geführte Touren für jeden Geschmack bereithält. Unabhängig davon, ob man sich allein oder in professioneller Begleitung auf den Weg macht, sollte man sich entsprechend vorbereiten. Kaum jemand weiß das besser als Walter Zörer, Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer, Mitgründer des Vereins für Erlebnis und Sicherheit mc2alpin und seit mehr als 30 Jahren Bergführer. Er gibt fünf Tipps, wie eine Bergtour gelingt, und erzählt, was es dabei zu beachten gibt.
Warum ist eine Tourenplanung wichtig?
Eine fundierte Tourenplanung ist wichtig, weil
- es jedes Jahr zu Unfällen in den Bergen kommt
- sich in den Bergen schnell das Wetter ändern kann
- es weniger gut ist, die Kinder beim Bergsteigen oder wandern zu überfordern
- sich so Probleme schon vor dem Start vermeiden lassen
- es sinnvoll ist sich vorher mit der Wanderung zu beschäftigen.
- sich die Wanderer mit der Strecke vertraut machen können.
- so auch die Wünsche der Kinder berücksichtig werden können
- sich so die Risiken minimieren lassen
- sich die Ausrüstung perfekt auf die Anforderungen der Tour abstimmen lässt.
1. Bergsteiger Wissen: Planung ist (fast) alles
Wie so oft gilt auch bei einer Bergtour: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. „Viele schwierige Situationen im Gebirge lassen sich mit gewissenhafter Planung schon von Vornherein vermeiden“, sagt Walter Zörer, staatlich geprüfter Bergführer und Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer. Dazu gehört, sich entsprechend über Wanderwege, Witterungsverhältnisse und alles, was die jeweilige Tour betrifft, zu informieren und sich über die passende Ausrüstung für sein Vorhaben Gedanken zu machen.
Außerdem solle man Zörer zufolge möglichst realistisch planen, das heißt, etwaige Wetterumschwünge ebenso berücksichtigen wie Erfahrung und Fähigkeiten der Teilnehmer: „Es empfiehlt sich immer, etwas zeitlichen Puffer einzurechnen, sollten beispielsweise plötzlich Quellwolken auftauchen. Und man sollte eine Tour stets an das schwächste Glied angleichen, ob man das nun selbst ist, ein Kind oder ein Freund, der das erste Mal mitgeht.“ Kernfrage ist dabei: Was kann ich mir (und anderen) unter diesen speziellen Bedingungen auf dieser Tour wirklich zutrauen?
Was sollten Familien für eine Bergtour einpacken?
Folgendes sollten Familien für eine Bergtour einpacken:
- Wanderrucksack, 20-30 Liter, mit Aussentaschen und gepolstertem Tragesystem
- topografische Karten und Führer, evtl. Kompass und Höhenmesser
- Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille und -creme)
- Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke und Handy (für Notruf 112)
- Trinkflasche (mindestens 1 Liter/ Person), Tourenproviant
- evtl. Grödel (steigeisen-ähnliche Gehhilfen), Pickel, Seil und Steigeisen für Hochtouren
- evtl. Tourenstöcke (die Trittsicherheit beim Gehen und Steigen wird vor allem bei rutschigem Untergrund erhöht, die Gelenke werden beim Bergabgehen geschont)
Speziell für die Kinder solltet Ihr einpacken:
- Kindertrage für die Kleinen. Mit dem Kinderwagen kann in den Bergen schnell Schluss sein, wenn Ihr eine Kraxe auf dem Rücken habt, kommt Ihr deutlich weiter.
- Sonnencreme und Mütze. In den Bergen kann das UV Licht aggressiver sein, als im Flachland. Außerdem ist die Kinderhaut, wissenschaftlich erwiesen, deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen. Hier hilft nur eines: Schützt sie und cremt die Kinder mit Sonnencreme ein.
- Kleinkinder sind mit großem Gepäck unterwegs: Windeln, Fläschchen, Brei, Feuchttücher und was die ganz Kleinen sonst noch so alles brauchen.
Bergsteiger Wissen: Infos aus erster Hand
Um seinen Ausflug in die Berge möglichst gut vorzubereiten, braucht es vor allem eines: verlässliche Auskünfte und Details zu einer Tour, darunter Kilometer, Höhenmeter und Wegzeiten. „Heutzutage informieren sich die meisten Menschen ja auf gängigen Portalen im Internet, und das ist grundsätzlich auch in Ordnung“, erläutert Zörer. Allerdings solle man die Angaben, die man dort findet, stets hinterfragen, denn viele dieser Portale würden mit Infos von Nutzern bespielt, die nicht mehr von unabhängigen Stellen überprüft würden. „Daher sollte man lieber die entsprechenden Einträge auf den Webseiten der Tourismusverbände und des Alpenvereins konsultieren, die in der Regel nicht nur aktuelle, sondern auch verifizierte Informationen anbieten“, sagt der Bergführer, der außerdem dazu rät, bei Unklarheiten lieber nochmal nachzufragen – auch beim Bergführerbüro oder beim Hüttenwirt: „Man darf einfach keine Scheu haben, sich im Zweifelsfall an Fachpersonal zu wenden.“
Was für Hartware benötigen Bergsteiger?
An Hartware brauchen Bergsteiger:
- Trekkingrucksack mit Regenhülle
- Trekkingzelt
- Isomatte
- Schlafsack
- Trekkingstöcke
- evtl. Grödel
- Steigeisen
- Klettergurt
- Seil
- Karabiner
- Eisgerät
Bergsteiger Wissen: Gut gerüstet
Eine Bergtour ist, zumindest im übertragenen Sinne, kein Spaziergang – folglich ist es auch unerlässlich, sie nur mit passender Ausrüstung anzugehen. Je nachdem, was man vorhat, sind gutes Schuhwerk, mehrere Lagen (Funktions-)Kleidung inklusive Regen-/Sonnenschutz und ein Rucksack mit Proviant die Grundvoraussetzungen für einen Ausflug ins Gelände. Als ebenso wichtig erachtet Zörer aber auch Equipment, das der Sicherheit dient: „Das fängt bei Pflastern und Verbandszeug an und geht bis zum Smartphone, damit man gegebenenfalls einen Notruf absetzen kann.“ Wichtig sei hierbei, dass man die richtigen Nummern parat habe – EU-weit gilt etwa die Notrufnummer 112, die auch ohne Netzempfang vom eigenen Provider erreichbar ist. „Abgesehen davon sollte man nie unterschätzen, was 1.000 Höhenmeter für einen Unterschied ausmachen“, sagt der Bergführer. „Was kleidungstechnisch für tiefere Lagen passt, eignet sich nicht automatisch auch für höhergelegene Gebiete.“
Was sollten Bergsteiger einpacken?
Bergsteiger sollten folgendes einpacken
- Sonnenbrille
- Kocher und Kartuschen/Flaschen
- Campinggeschirr
- Ausreichend Verpflegung (Energieriegel, Fertiggerichte, Getränke)
- Wasserfilter
- Trinkflasche
- Taschenmesser
- Feuerzeug/Streichhölzer
- Erste-Hilfe-Set
- Notfall-Biwaksack
Bergsteiger Wissen: Beste Begleitung
Wer sich, gerade als angehender Gipfelstürmer, allein (noch) keine ganze Bergtour zutraut, hat die Möglichkeit, auf professionelle Unterstützung in Form eines ausgebildeten Guides zurückzugreifen. Dies hat gleich mehrere Vorteile, wie Walter Zörer verrät: „Einerseits ist man natürlich wesentlich sicherer unterwegs – ein Berg- oder Wanderführer kennt sich aus und hat darüber hinaus zusätzliche Sicherheitsausrüstung wie zum Beispiel ein Satellitentelefon mit dabei.“
Andererseits sei aber auch das Erlebnis am Berg mit fachmännischer Begleitung ein ganz anderes, so der Experte: „Berg- und Wanderführer sind nicht nur dazu in der Lage, Gefahren am Berg zu erkennen und richtig einzuschätzen, sondern auch geschult in Flora, Fauna und den Schönheiten der Natur.“ Das bedeutet, sie können Menschen die alpine Landschaft näherbringen und ein Bewusstsein dafür schaffen, sorgsam damit umzugehen, „damit dieser wertvolle Schatz erhalten bleibt“.
Warum sollte man früh beim Bergsteigen starten?
Im Sommer empfiehlt es sich zeitig zu starten und die frühen Morgen- und Vormittagsstunden, die von der Nacht noch relativ kühl sind, auszunutzen. „Ist viel Sonnenscheindauer angesagt, sollte auf nord- und westseitige Anstiege ausgewichen werden, da diese mehr im Schatten liegen und von Natur aus kühler sind, insbesondere bei Anstiegen im Wald.“, empfiehlt Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV. Besonders anstrengende Abschnitte einer Tour sollten idealerweise schon vor der größten Mittagshitze erledigt sein. Einschlägige Führerliteratur oder Tourenportale wie alpenvereinaktiv.com helfen bei der Planung.
Bergsteiger Wissen: Rücksicht und Respekt
Die Bergwelt ist ein Lebensraum, der von vielen Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen geteilt wird. Deswegen sei es angebracht, bei seiner Tour stets Rücksicht auf andere und die Natur zu nehmen, sagt Zörer: „Im Grunde sind die Maßnahmen dafür ganz einfach: keinen Müll liegenlassen, Hunde an der Leine halten, Ruhezonen von Wild meiden, nicht durch Jungwälder gehen und sich generell respektvoll gegenüber anderen Wanderern, Radfahrern, Jägern, Förstern, Grundbesitzern, Fauna und Flora verhalten. Dann gibt es keinerlei Probleme.“ Was Zörer aber auf jeden Fall empfiehlt, ist, in die Berge zu gehen: „Es gibt mittlerweile genügend Studien, die zeigen, dass Bewegung im Gelände, vom einfachen Wandern bis zum extremen Klettern, positive Auswirkungen auf Gesundheit und Psyche hat. Selbst wenn es manchmal mühselig sein mag: Am Ende blickt man immer zurück und weiß: Das war’s wert.“
Warum setzen Wetter und Klima den Alpen zu?
Menschen können sich beim Wandern – wenn sie gesund sind – mit den DAV-Tipps gut auf hohe Temperaturen einstellen. Für die Alpen und insbesondere die Gletscher stellen Hitzewellen und der Klimawandel große Herausforderungen dar. Und die Hitze ist aktuell nicht das einzige Problem. Sie folgt auf einen relativ niederschlagsarmen Winter. „Bedingungen wie wir sie jetzt im Hochgebirge haben, findet man eigentlich erst deutlich später im Sommer vor: Bis in Gipfellagen ausgeaperte Gletscher, auch in höheren Lagen kaum noch Schneefelder“, beklagt Dr. Tobias Hipp, DAV-Experte für Gletscher und Permafrost. Während sich Bergwandernde freuen, dass fast alle Touren ohne Schneefeldquerungen möglich sind, ist auf Hochtouren unter diesen Bedingungen mit zusätzlichen Gefahren zu rechnen. Denn Blankeis liefert im Gegensatz zu schneebedeckten Gletschern kaum Halt, Schneebrücken sind schon jetzt sehr dünn, und Randspalten, also die Übergänge zwischen Eis und Fels, werden größer und anspruchsvoller.
Übrigens:
Eine gute Möglichkeit, die Bergwelt rund um Innsbruck kennenzulernen, ist das Sommeraktivprogramm. Ob man vornehmlich gemütlich, sportlich oder mit der Familie unterwegs ist: Bei den geführten Wanderungen erlebt man gemeinsam mit ausgebildeten Guides die Region in ihrer ganzen Vielfalt. Mit der Gästekarte Welcome Card, ab zwei Übernachtungen kostenlos in ausgewählten Partnerbetrieben der Region Innsbruck erhältlich, ist die Teilnahme sogar gratis.
Bergsteiger Wissen: Tourenplanung digital
Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, worauf Ihr bei einer digitalen Tourenplanung achten solltet. Wenn Outdoorer hier zu naiv sind und ohne zu hinterfragen den Beschreibungen aus dem Internet glauben, kann dies verhängnisvolle Folgen haben. Wichtig ist auch zu klären, wie die Bedingungen in den Bergen oder Mittelgebirgen vor Ort sind.
Viele Bergbegeisterte beschaffen sich Informationen aus dem Internet, um sich auf ihre anstehenden Bergaktivitäten vorzubereiten. Wieso auch nicht? Digitale Tourenportale, wie alpenvereinaktiv.com bieten etliche Features – und das speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Bergsportler*innen: Interaktives Kartenmaterial, eine unglaubliche Anzahl von Tourenbeschreibungen und aktuelle Einblicke in die Bedingungen vor Ort sind dort zu finden, egal ob in der eigenen Heimatregion oder in den abgelegensten Bergtälern.
Welche elektronischen Navigationsgeräte gibt es für Outdoorer?
Für Outdoorer gibt es diese elektronischen Navigationsgeräte:
Bergsteiger Wissen: Blind auf´s Internet verlassen ist gefährlich
Dazu kommt, dass die Portale meist kostengünstig sind und auf dem Smartphone funktionieren. Alle Infos sind damit prinzipiell immer und überall abrufbar. Trotzdem ist auch immer wieder von kritischen Situationen und sogar Unfällen am Berg zu lesen, bei denen Wanderapps eine Rolle zu spielen scheinen: „Fakt ist, dass eine Tourenplanung ohne Internet und elektronische Geräte fast nicht mehr vorkommt. Daran ist auch grundsätzlich nichts auszusetzen. Digitale Tourenportale sind gute Hilfsmittel. Sich blind auf Informationen aus dem Internet zu verlassen kann allerdings gefährlich werden“, mahnt Georg Rothwangl. Er ist Teamleiter von alpenvereinaktiv.com, dem gemeinsamen Tourenportal von DAV, ÖAV und AVS.
Worauf gilt es bei einer Tour aus dem Internet zu achten?
Bei einer Tour aus dem Internet ist auf Folgendes zu achten:
- Woher stammt die Information? Wer sich Beschreibungen aus dem Internet holt, sollte diese immer genau überprüfen. Die Touren können auf verschiedenen Portalen oder in der offiziellen Führerliteratur unterschiedlich beschrieben sein. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere Quellen zu nutzen und zu vergleichen.
- Wer ist der*die Autor*in der Tour? „Eine große Herausforderung bei Touren aus dem Internet ist, dass nicht immer sofort ersichtlich ist, wer der Autor ist und wie fit er überhaupt ist“, sagt Rothwangl. „Für einen Profibergsteiger kann sich eine mittelschwere Tour natürlich eher einfach anfühlen, während ein Anfänger in derselben Tour vielleicht schon am persönlichen Limit ist.“ Informationen über den*die Autor*in helfen deshalb dabei, die jeweilige Tourenbeschreibung einzuordnen.
- Wie sind die Bedingungen vor Ort? Tourenbeschreibungen können bei ganz anderen Verhältnissen entstanden sein als jenen, die aktuell in den Bergen vorherrschen. Ein entsprechender Abgleich ist also wichtig. Dabei helfen das DAV-Bergwetter zum Beispiel auf alpenvereinaktiv.com oder auf alpenverein.de sowie Webcams. Am Berg ist es wichtig die Augen offen zu halten und die geplante Tour immer wieder mit den tatsächlichen Gegebenheiten abzustimmen.
- Nicht nur auf die App verlassen. Elektronische Geräte können versagen oder kaputt gehen. „Gerade in den Bergen hat man nicht überall Strom oder Internetempfang. Smartphones können aus- und herunterfallen. In dieser Situation braucht es einen soliden Plan B“ erklärt Georg Rothwangl. „Ersatzbatterien, eine Powerbank oder auch analoge Hilfsmittel wie Höhenmesser, Kompass und Kartenmaterial können in schwierigen Situationen helfen.”
- Realistisch planen und defensiv agieren. Wer in die Berge gehen möchte, sollte sein eigenes Können realistisch einschätzen und die Touren passend auswählen. Im Zweifel heißt es außerdem: Lieber einmal zu oft umgedreht als einmal zu wenig.
Bergsteiger Wissen: Es geht auch anders
Grundsätzlich ist allen Informationssuchenden zu empfehlen, sich möglichst auf seriöse Quellen zu stützen. Eine Möglichkeit: Mit alpenvereinaktiv.com bündeln die Alpenvereine DAV, ÖAV und AVS ihr gesammeltes Know-How an einem zentralen Ort. Etwa 140 ehrenamtliche, geschulte Autorinnen und Autoren aus den Vereins-Sektionen erstellen für das Portal einschlägige Tourenempfehlungen – mittlerweile gibt es davon schon über 16.000 weltweit.
„Die Autoren sind vor Ort und kennen gerade ihre lokalen Berge wie ihre Westentasche“ so Rothwangl. „Nach einer gründlichen Qualitäts-Schulung durch unser eigenes Redaktionsteam erstellen sie die Touren nach bestem Wissen und sorgen dafür sie möglichst aktuell zu halten.” Die Alpenvereinstouren stehen allen sowohl im Webportal als auch in der App kostenlos zur Verfügung.
Dazu kommt das beliebte und einzigartige AV-Kartenmaterial, das seit mehr als 150 Jahren stetig weiterentwickelt wird und sich durch hohe Genauigkeit und eine detailreiche Darstellung auszeichnet. Die speziellen Hochgebirgskarten decken den kompletten Ostalpenraum ab. Und auch das Herzstück der Alpenvereine ist abgedeckt: Über 600 Alpenvereinshütten – samt Zustiegen, Touren und Übergängen – sind mit allen wichtigen Informationen zu finden und lassen sich direkt über ein digitales Buchungstool reservieren.
- Alle Infos und Features von alpenvereinaktiv.com auf einen Blick
Bergsteiger Wissen: Wandern im Herbst
Bergsteiger Wissen erklärt Euch heute, worauf Ihr bei Eueren Touren (mit oder ohne Familie) im Herbst achten solltet. So schön dieses Jahreszeit in den Bergen und Mittelgebirgen ist, sie hat auch ihre Tücken. Wer sich im Herbst bei den Wandertouren richtig ausrüstet und den Bergwetterbericht vor dem Aufbruch abruft, der ist sicher unterwegs. Wir haben für Euch das ultimative Bergsteiger Wissen.
Endlich! Nach kalten und nassen Wochen mit viel Neuschnee in höheren Lagen in den Alpen herrscht jetzt besseres Bergwetter. Bis rund 2000 Meter ist der Schnee inzwischen auch wieder geschmolzen, südseitig auch noch weiter hinauf. Viele Menschen werden in den kommenden Wochen deshalb ihre Wanderschuhe schnüren – zu Recht!
Denn der Herbst mit seinen milden Temperaturen, der farbigen Natur und dem klaren Licht ist eine ideale Zeit für alpine Aktivitäten. Damit das Wandern und Bergsteigen sicher ist und Spaß macht, gilt es allerdings, einige spezielle Dinge zu beachten. Hier sind sie zusammengefasst. Wie jede Woche gibt es auch am heutigen Donnerstag den aktuellen Bergbericht. Er gibt Auskunft über die Tourenverhältnisse in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen am kommenden Wochenende.
Warum ist das Wandern im Herbst anders?
Das Wandern ist im Herbst anders, weil
- wechselnde Temperaturen herrschen
- die Tage kürzer sind
- Schnee in höheren Lagen liegt
Bergsteiger Wissen: Wandern im Herbst
Während man im Juli noch um neun Uhr abends die Aussicht genießen kann, geht Ende September schon zwei Stunden früher die Sonne unter. Kürzere Touren senken das Risiko, sich im Dunkeln zu verlaufen oder zu verletzen. Außerdem wird es nachts sehr schnell kalt. Auch auf Tagestouren sollte zusätzliche Kleidung eingepackt werden. Eine weitere warme Schicht, beispielsweise eine Fleece-, Daunen-, oder Kunstfaserjacke, gehört ebenso in den Rucksack wie eine Mütze und Handschuhe. Auch ein Ersatz-Shirt schadet nicht: Bei Nässe und starkem Wind kühlt man deutlich schneller aus.
Warum sind Wanderschuhe im Herbst besonders wichtig?
Wanderschuhe sind im Herbst besonders wichtig, weil in schattigen Bereichen sind Wege oftmals durch das Laub nass und rutschig, auch wenn der Boden „um’s Eck“ warm und trocken ist. Besondere Vorsicht beim Gehen in schattigen Bereichen ist daher wichtig – und natürlich gutes Schuhwerk. Außerdem findet man in höheren Lagen vermehrt Schnee und vereiste Stellen. Wer hoch hinaus will, sollte die entsprechende Ausrüstung dabei haben (Gamaschen, evtl. Grödel bzw. Steigeisen) und über Bergerfahrung verfügen. Stöcke helfen, die Balance zu halten.
Bergsteiger Wissen: Wandern im Herbst, aber richtig!
Große Temperaturunterschiede zwischen Tal und Berg gibt es zu allen Jahreszeiten. Im Herbst herrscht oben aber oftmals schon Winter, während man unten noch im T-Shirt wandern kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Wetterbericht sowohl im Vorfeld der Tour und vor dem Start zu überprüfen. Das DAV-Bergwetter liefert den täglichen Wetterbericht in den Alpen und Mittelgebirgen. Dieser lässt sich nach Ort und Region filtern und zeigt den Trend für die nächsten Tage an. Zusätzlich bietet der Bergbericht einen guten Überblick über das Wetter für das kommende Wochenende. Er erscheint jeden Donnerstag um 16 Uhr auf alpenverein. de.
Welche Alpenvereinshütten haben im Herbst noch geöffnet?
Mit dem Ende der Sommersaison schließen auch viele Alpenvereinshütten. Die Öffnungszeiten einiger Hütten im deutschen und angrenzenden Alpenraum finden sich beim unten stehenden Link. “Je nach Wetterlage können sich die Zeiten allerdings kurzfristig verschieben”, merkt Miriam Roth an, “und zwar in beide Richtungen.” Angesagter Schneefall führe häufig zu einer früheren Schließung der Hütte während ein stabiles Hochdruckgebiet die Wirt*innen unter Umständen dazu veranlasst, die alpine Unterkunft noch ein paar Tage länger offen zu halten.