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Bergsteiger Wissen: Richtig wandern an heißen Tagen!

Unser Bergsteiger Wissen geben wir heute weiter, damit Ihr Euch an heißen Tagen in den Bergen richtig verhaltet. Legt Pausen ein, trinkt genügend (Wasser!), schützt die Haut und Augen vor der Sonne und nehmt Euch eine moderate Tour vor, wenn das Thermometer über 30 Grad anzeigt. Wir haben uns dazu Profitipps von Deutschen Alpenverein (DAV) eingeholt und geben diese gerne an Euch weiter.

Eine Hitzewelle rollt auf die Alpen zu. Für Bergsport-Fans bedeutet dies eine verstärkte Gewittergefahr und eine größere Belastung für den Körper. Welche Touren sich jetzt anbieten und auf was man bei Bergtouren nun achten sollte, erklärt der Deutsche Alpenverein.

Ein Traum von einem Bergsee: Der Alpsee hat ein wunderschönes Seebad und dort entkommt Ihr der sommerlichen Hitze.
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Warum kann große Hitze für Menschen lebensgefährlich sein?

Große Hitze kann für Menschen gefährlich sein, wenn die Außentemperatur höher ist als die Körpertemperatur von 37 Grad. Auf der Haut beträgt die Wärme etwa 33 bis 34 Grad. Ist die Lufttemperatur deutlich höher, kann es gefährlich werden!

“Tourist? Dann drücken wir mal ein Auge zu!” Wer will sich schon gerne beim Trinken stören lassen? Lasst die Tiere in Ruhe und verhindert eine Kuhattacke.
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Bergsteiger Wissen: Das Wasser ist knapp in den Bergen

Auch für Natur und Berghütten stellt die Wetterlage eine Verschärfung der ohnehin bereits angespannten Situation dar: Hohe Temperaturen und ein schneearmer Winter sorgen in diesem Jahr für Wasserknappheit in den Alpen und setzen nicht nur den Gletschern, sondern auch dem Permafrost besonders stark zu. Der DAV analysiert die aktuelle Situation im Hinblick auf Gletscherschmelze sowie Sicherheit im Bergsport und befürchtet zunehmende Wasserknappheit auf den Hütten im weiteren Verlauf des Sommers.

Den Deckel der Lifestraw Play Kinderflasche aufschrauben und trinken! Ohne Batterie oder den Einsatz von Chemikalien.
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Warum solltet früh beim Bergsteigen starten?

Im Sommer empfiehlt es sich zeitig zu starten und die frühen Morgen- und Vormittagsstunden, die von der Nacht noch relativ kühl sind, auszunutzen. „Ist viel Sonnenscheindauer angesagt, sollte auf nord- und westseitige Anstiege ausgewichen werden, da diese mehr im Schatten liegen und von Natur aus kühler sind, insbesondere bei Anstiegen im Wald.“, empfiehlt Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV. Besonders anstrengende Abschnitte einer Tour sollten idealerweise schon vor der größten Mittagshitze erledigt sein. Einschlägige Führerliteratur oder Tourenportale wie alpenvereinaktiv.com helfen bei der Planung. 

Und viel trinken beim Bergsteigen! foto (c) kinderoutdoor.de
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Warum den Bergwetterbericht einholen?

„Selbstverständlich sollte das Einholen des Bergwetterberichts sein. Je heißer es ist, desto häufiger kann es zu Wärmegewittern kommen, auch schon früher am Tag”, erklärt Winter. Am besten das Wetter bereits einige Tage vorher, kurz vor Start und auch während der Tour genau im Blick behalten: Ein Wetterumschwung in den Bergen kann mitunter sehr schnell und lokal erfolgen. Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter gibt es hier.

Wandern mit Kindern, macht Spaß wenn das Wetter passt.
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Welche Bekleidung ist beim Bergsteigen im Sommer richtig?

Um beim Bergsport an heißen Tagen den Kreislauf zu entlasten, ist passende Bekleidung unverzichtbar. Sie sollte funktional sein, also Freuchtigkeit ableiten und Temperaturunterschiede ausgleichen. Zur grundlegenden Ausrüstung bei Sonnenschein im Gebirge gehören auch Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung – ratsam ist es zudem einen Windschutz und ein Wechselshirt mitzunehmen. 

Bei großer Hitze fallen die Wärmegewitter umso heftiger aus!
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Bergsteiger Wissen: Sonnenschutz verwenden

In zunehmender Höhe in den Bergen ist man der UV-Strahlung besonders ausgesetzt. Deshalb gilt: Schon vor der Tour ausreichend Sonnenschutz benutzen und auch regelmäßig nachcremen. Sollte die Haut doch zu viel Sonne abgekommen haben, hilft luftige, lange Kleidung. Bei Sonnenschäden wie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag und Sonnenstich sollte nach Möglichkeit Flüssigkeit zugeführt und konsequent gekühlt werden. Bei Atem- und Bewusstseinstörungen ist ein Notruf (112) abzusetzen. Infos und Tipps zu Erster Hilfe bei Sonnenschäden gibt es hier.

Auch die Augen gehören vor der Höhensonne geschützt
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Bergsteiger Wissen: Verpflegung anpassen

An heißen Tagen draußen gilt es auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten: „Im Sommer ist es besonders wichtig, nicht darauf zu warten, bis das Durstgefühl einsetzt.”, weiß Stefan Winter. Besonders gut eignen sich dazu Wasser oder isotonische Getränke. „Unabhängig von der eigenen Fitness muss man dazu gerade im Sommer regelmäßig Pausen einplanen. Um viel zu trinken und etwas zu essen, aber auch, um dem Körper Möglichkeit zu einer kurzen Regeneration zu geben und Sonnencreme nachzucremen“.

Nutzt die Einkehr auf einer Alm und trinkt genügend
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Bergsteiger Wissen: Waldwandertouren

“Natürlich sind wir bei gutem Wetter am liebsten in den Bergen, es muss aber ja nicht immer ein Gipfel sein“, sagt Stefan Winter. Auf dem Tourenportal der Alpenvereine alpenvereinaktiv.com gibt es Tourenvorschläge für besonders heiße Tage, zum Beispiel Waldwandertouren oder die kühlen Touren, die oft am Wasser entlang, durch Klammen oder im Schatten verlaufen.

Es muss nicht immer ein Gipfel sein, auch eine Waldwanderung hat im Hochsommer ihre Reize.
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Warum setzen Wetter und Klima setzen den Alpen zu?

Menschen können sich beim Wandern – wenn sie gesund sind – mit den DAV-Tipps gut auf hohe Temperaturen einstellen. Für die Alpen und insbesondere die Gletscher stellen Hitzewellen und der Klimawandel große Herausforderungen dar. Und die Hitze ist aktuell nicht das einzige Problem. Sie folgt auf einen relativ niederschlagsarmen Winter. “Bedingungen wie wir sie jetzt im Hochgebirge haben, findet man eigentlich erst deutlich später im Sommer vor: Bis in Gipfellagen ausgeaperte Gletscher, auch in höheren Lagen kaum noch Schneefelder”, beklagt Dr. Tobias Hipp, DAV-Experte für Gletscher und Permafrost. Während sich Bergwandernde freuen, dass fast alle Touren ohne Schneefeldquerungen möglich sind, ist auf Hochtouren unter diesen Bedingungen mit zusätzlichen Gefahren zu rechnen. Denn Blankeis liefert im Gegensatz zu schneebedeckten Gletschern kaum Halt, Schneebrücken sind schon jetzt sehr dünn, und Randspalten, also die Übergänge zwischen Eis und Fels, werden größer und anspruchsvoller.

Auf dem Aletschgletscher mit den Kindern wandern. Dabei kommen die Kleinen und die Erwachsenen ins Grübeln, denn der Gletscher taut ab.
Foto (c) altesch arena.ch

Welche Gefahren nehmen mit dem Klimawandel in den Alpen zu?

Hinzu kommen Gefahren, die mit fortschreitendem Klimawandel weiter zunehmen werden: Durch den flächenhaft tauenden Permafrost nimmt die Gefahr von Steinschlag im Hochgebirge zu, auch ganze Felswände oder Bergflanken können instabil werden. Eine Zunahme von Extremwetterereignissen (z.B. Starkregen) führt zu einer Zunahme von Häufigkeit und Dimension von Murgängen. Auch der Gletscherabbruch an der Marmolata Anfang Juli, der elf Menschen das Leben kostete, ist eine Folge des Klimawandels. Zwischen Gletscher und Fels hatte sich wohl Schmelzwasser angesammelt, das schließlich zum Abbruch der Eis- und Felsmassen führte.

Größer als Bayern ist der Aletsch Gletscher von seiner Fläche her.
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Welche Folgen hat die Klimaveränderung in den Alpen?

“Mit fortschreitendem Klimawandel müssen wir damit rechnen, dass einige Routen gefährlicher werden. Das merken wir schon jetzt, die Marmolata ist ein aktuelles Beispiel und auch andere bekannte Routen, zum Beispiel der Normalweg auf den Mont Blanc, sind betroffen”, erklärt Dr. Hipp, “und das sind nur die Folgen fürs Bergsteigen. Daneben drohen uns noch ganz andere Folgen: Die Baumgrenze verschiebt sich, Lebensräume sind gefährdet, Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht, Winter werden wärmer und die Zeiten mit Schnee deutlich kürzer. Und was uns alle ganz direkt betrifft: Trockene Sommer, verschwindende Gletscher und weniger Schnee bedeuten eine unsichere Wasserverfügbarkeit in Zukunft.”

Ein Problem für die Berghütten kann in Zukunft die Versorgung mit Wasser sein.
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Bergsteiger Wissen: Wasser sparen!

Die Wetterkombinationen in diesem Jahr sorgen auch auf den Alpenvereinshütten für Probleme: “Durch wenig Schnee im Winter, lange Trockenperioden und geringe Niederschläge im Frühjahr und Frühsommer sind natürliche Wasserspeicher wie Firnfelder in den Bergen nicht im notwendigen Maß vorhanden”, erklärt Robert Kolbitsch, Ressortleiter für Hütten und Wege im DAV. Aktuell können bereits zwei DAV-Hütten nur noch im eingeschränkten Betrieb arbeiten, da die Bäche, welche die Wasserkraftwerke antreiben, zu wenig Wasser führen und so nur noch eingeschränkt Strom zur Verfügung steht. “Noch schlimmer könnte die Situation im Spätsommer und Frühherbst sein, wenn wirklich alle Wasserspeicher aufgebraucht sind: Dann rechnen wir sogar mit Problemen bei der Trinkwasserversorgung“, so Kolbitsch und ergänzt: “Eine Hütte ohne funktionierende Trinkwasserversorgung muss schließen!”

Auch in den Bergen wird das Wasser knapp! foto (c) kinderoutdoor.de

Bergsteiger Wissen: Schuhe optimal binden

Bergsteiger Wissen zeigt Euch heute, wie Ihr die Schuhe optimal bindet. „Moment mal!“ sagen jetzt sicher einige von Euch „Seit dem Kindergarten kann ich mir die Schuhe selbst richtig binden!“ Das stimmt, aber Bergschuhe brauchen eine andere Schnürung. Wer sich damit auskennt, der kann sich schmerzhafte Wasserblasen oder blutunterlaufene Zehennägel ersparen. Einfach die Schnürsenkel anders binden.

Frisistik oder Sorabistik . Das sind eher ungewöhnliche Studiengänge. Eine Wissenschaft ist es auch die Bergschuhe richtig zu schnüren.

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Wichtig ist es die Wanderschuhe richtig zu schnüren.  (c) dachstein

Warum ist es wichtig die Bergschuhe richtig zu schnüren?

Wenn die Bergschuhe nicht optimal geschnürt sind, kann es zu Druckstellen, Wasserblasen oder Blut unter den Zehennägel kommen.

Aku Kinderwanderschuh Prima Plus ist frei von schädlichen Zusätzen.
foto (c) aku

Nach wieviel Gehminuten gehören die Wanderschuhe nachgeschnürt?

Die Bergschuhen sollten die Alpinisten nach etwa 15 bis 20 Minuten nachschüren, weil sich dann Schuh und Fuß aufeinander einstellen.

Wanderschuhe gut pflegen und sie halten viele Jahre lang.
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Bergsteiger Wissen: Wo sollte die Zunge vom Schuh sitzen?

Die Zunge vom Bergschuh sollte sich mittig unter der Schnürung befinden. Sind die Alpinstiefel eingelaufen haben sich die Schuhe entsprechend angepasst.

Mit seiner Membrane ist der Keen Oakridge Kinder Wanderschuh eine wasserdichte Sache.
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Wie gehören die Wanderschuhe beim Aufstieg geschnürt?

Wer bergauf steigt, dessen Fuß muss mit dem Spann fest im Wanderschuh sitzen. Unterhalb vom Tiefzughaken ist es wichtig fester zu schnüren. Am Schaft sollten die Schnürsenkel lockerer sein.

Optimal geschnürt sieht anders aus. (c) kinderoutdoor.de

Bergsteiger Wissen: Wie muss der Wanderschuh beim Abstieg geschnürt sein?

Wer absteigt, braucht einen festen Halt in der Ferse. Durch Fersenschlupf können sich Wasserblasen bilden. Wichtig ist es, die Schnürbänder an den Haken welche sich vor dem Tiefzughaken befinden nicht über Kreuz zu schnüren, sondern parallel zu führen.

Terraventure Texapore Wanderschuhe setzen Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. foto (c) kinderoutdoor.de

Wie lässt sich der Spann vom Fuß beim Wandern entlasten?

Seitlich am Fuß kann es bei länderen Touren immer wieder zu drückenden Stellen kommen. Dort wo es drückt sollten sich die Schnürsenkel nicht überkreuzen. Entsprechend wichtig ist es die Schuhbänder nicht überkreuz sondern parallel zu führen. So lassen sich Druckstellen vermeiden.

Bergsteiger Wissen: Ungewöhnliche Klettersteige

Bergsteiger WissenZum Bergsteiger Wissen gehört auch, wo sich ungewöhnliche Klettersteige befinden. Wir haben für Euch Via Ferratas zusammengestellt, die alles andere als der Norm entsprechen. Bei unserem heutigen Bergsteiger Wissen stellen wir Euch einen Klettersteig vor der malerischen Kulisse einer mittelalterlichen Stadt, an einer Staumauer und über einem See vor. 

In der Tiroler Ferienregion Mayrhofen-Hippach ist der  einzige Klettersteig der Welt, welcher an einer Staumauer entlang führt. befindet sich hier.Dort ist, neben den beiden Routen mit den Schwierigkeitsstufen A/B und einer C-Variante, auch ein Kinderkletterareal. Die Klettermaxen ab 5 Jahren können sich am Kinderklettersteig, der sich am Rand der Staumauer befindet oder  an den Kinder-Kletterrouten austoben.

Einzige Voraussetzung ist, dass sie abenteuerlustig und frei von Höhenangst sind. So erleben die Sprösslinge unvergessliche Kletterstunden in den Zillertaler Alpen.Wenn man schon die Staumauer raufklettert und dieses spannende Erlebnis an der Krone der Staumauer verarbeitet, dann braucht es auch ein spektakuläres Zurückkommen zum Ausgangspunkt. Die #schlegeis131 Abseilstation ist eine der vielen neuen Attraktionen am Schlegeis Stausee. Sie befindet sich direkt bei der Panorama Aussichtsplattform auf der Krone der Staumauer. 131 Meter rauf kraxeln und 131 Meter abseilen lassen – was für ein Adrenalinkick! Und wer immer noch Action haben möchte, für den wurde das Flying Fox #schlegeis131 konzipiert. Schweben inmitten der Zillertaler Bergwelt in 131 Meter über dem Grund, ca. 600 Meter entlang der Staumauer – wie ein Tiroler Adler schwebt Ihr dann dahin.

Bergsteiger Wissen: Kraxeln am Bach

   

Kinder Outdoor Klettersteige haftet oft ein Etikett an: Zu langweilig. Das stimmt in den wenigsten Fällen. Genau das Gegenteil ist richtig. Kinder Outdoor Klettersteige führen Euch zu spannenden Orten in den Bergen. Dazu gehören auch die beiden Via Ferratas Röbi und Rongg in Gargellen. Wer mit den Kindern diese Klettersteige klettert, optimale Ausrüstung sowie Bergerfahrung und eine gute Kondition vorausgesetzt, der lacht über die ganz Schlauen, die wissen, dass Familienklettersteige langweilig sind.

In der Silvretta-Montafon ist es so wie bei einem gepflegten Buffet: Hier findet jeder etwas und ist völlig glücklich damit. Ob Kinderwagen- oder Hochtour. In dieser vorarlberger Alpenregion gibt es immer ein passendes Angebot für Bergbegeisterte. Ebenso ist es mit den Klettersteigen. Für Familien gibt es hier den Rübi und den Rongg. In der Nähe von Gargellen, dem höchstgelegensten Bergdorf der Silvretta-Montafon, befinden sich beide Klettersteige.

Bergsteiger Wissen: Kurzer Zustieg ist viel Freude

Lange Zustiege zum Klettersteig in der Röbischlucht braucht Ihr nicht befürchten. Bei der Talstation der Bergbahnen Gargellen parkt Ihr. Folgt dort dem Gebirgsbach Richtung Talausgang. Bald habt Ihr das Hotel Mateera erreicht. Es ist unübersehbar. Hier die Hauptstraße überqueren und auf der Forststraße bergauf wandern. Rechts kommt Ihr an einer Brücke aus Holz vorbei die schmal ist. Überquert sie und folgt dem Röbibach bis Ihr zum Einstieg vom Klettersteig gelangt.Legt die Ausrüstung an, überprüft Euch gegenseitig und los geht es. Am Anfang gilt es eine Plattenstelle zu meistern. Diese ist kurz und hat den Schwierigkeitsgrad A/B. Über schroffes Gelände auf dem Ihr gehen könnt folgt dem Röbibach, der neben Euch wild dahinrauscht. Übrerquert ihn und geht weiter in die Schlucht hinein. Am fixen Stahlseil gesichert kraxelt Ihr an der Wand dieser Schlucht entlang. Nach dem Ausstieg wandert Ihr über die bewirtschaftete Ronggalpe (hier erwartet Euch eine deftige Brettljause) zurück nach Gargellen.

Klettersteit Röbischlucht:

  • 3,1 Kilometer Zu- und Abstieg
  • Schwierigkeitsgrad: B/C
  • Höhenmeter 225

Bergsteiger Wissen: Via Ferrata am Rongg Wasserfall

Wieder ist es ein kurzer Zustieg bis Ihr den Klettersteig am Rongg Wasserfall nach etwa 20 Minuten erreicht habt. Die Kinder freuen sich über diese schnellen Wege ins Abenteuer. Das Auto stellt Ihr bei der Bergstation von der Gargellen Seilbahn ab. Folgt einem Pfad hinauf zu einem Kirchlein, dass auf einem Berg steht. Unterwegs passiert Ihr das Hotel Madrisa. Es ist kaum zu verfehlen. Ein schmaler Pfad führt Euch über eine Wiese und bringt Euch direkt zum Klettersteig Rongg Wasserfall. Überquert eine kleine Brücke und schon steht Ihr vor dem ersten Stahlseil von diesem einzigartigen Klettersteig für Kinder. Alles was die Kinder an Abenteuer lieben bietet der diese Via Ferrata. Die wackelige Seilbrücke bringt den Adrenalinspiegel auf neue Höhen. Besonders beeindruckend an diesem kurzen Klettersteig ist der Wasserfall. Die Kinder sind fasziniert davon und versuchen sich auf das Kraxeln zu konzentrieren. Das ist auch nötig, denn in seinem mittleren Teil hat der Klettersteig eine steile Passage, die es zu meistern gilt. Auch hier führt der Abstieg Euch über die malerische Ronggalpe von Steffi zurück nach Gargellen.

Klettersteig Rongg Wasserfall

  • Länge ca vier Kilometer (mit Aufstieg!)
  • Schwierigkeit C
  • Höhenmeter: 280

Bergsteiger Wissen: Via Ferrata Bambini

 

Was haben ein Lokal von McDonald´s und der Kinderklettersteig Via Ferrata Bambini gemeinsam? Bei beiden ist alles auf die Größe der Kinder eingerichtet. In den Alpen gibt es einige Via Ferratas die für Familien eingerichtet sind, doch bei manchen sind die Griffe, Tritte und das fixe Stahlseil für Kinder kaum zu erreichen. Schnell tritt bei den kleinen Alpinisten Frust ein und ein Klettersteig ist ab dann für die Kinder so attraktiv wie Fencheltee. Anders gingen die Experten vor, als sie in der Hersbrucker Schweiz den speziellen Kindersteig anlegten. Von der Länge her und den Abständen kommen hier die Kleinen am Felsen sehr gut zurecht. Im Gegensatz zu den Alpen ist hier der “Zustieg” alles andere als beschwerlich. Das kommt den Kindern auf jeden Fall entgegen. Im Dorf Neutras, hier gibt es zwei urige Gasthöfe, geht es los. Ab hier ist der Weg zu den Felsen ausgeschildert. Folgt den Schildern “Höhenglücksteig”.

Rauf auf der Leiter! Auch das lernen die Kinder am Kinderklettersteig. foto (c) kinderoutdoor.de

Auch für die Via Ferrata Bambini gilt: Benutzt ihn nur, wenn ihr

  • optimal ausgerüstet seid (ein Kletterhelm gehört auch dazu!)
  • Euch und die Kinder sichern könnt

Alles andere als kindisch!

Die Via Ferrata Bambini ist zwar für Kinder angelegt, aber keinesfalls eine kindische Angelegenheit. Aufgeteilt ist sie in drei Sektoren:

  • Sektion 1: Hier lernen die Kinder auf Standhöhe die wichtigsten Techniken zum Sichern am Klettersteig
  • Sektion 2: Am Felsen können die Kinder ausprobieren, wie sie sich richtig in das fixe Stahlseil ein- oder aushängen und korrekt umhängen
  • Sektion 3: Hier lernen die Kinder wie sie sich an einer Leiter am Felsen richtig bewegen und wie sie die Trittstifte oder Bügel richtig nutzen.

Langeweile kommt hier nicht auf. Der Felsen ist optimal gestuft und Ketten erleichtern es, hier zu queren. Über eine Seilbrücke kommt Ihr in den Teil 2, dort sind Aluleitern am Felsen angebracht. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass die Kinder richtig ein- und aussteigen. Optimal ist es auch gelöst, dass die kleinen Bergfexe abbrechen können. Der letzte Teil der Via Ferrata Bamini mit der Burm-Brücke bereitet den Kindern einen großen Spaß.

Bergsteiger Wissen: Packliste Ausrüstung Klettersteig mit Kindern

Klettersteig für Kinder: Bei der Via Ferrata Bambini geht es in der Sektion 1 los. foto (c) kinderoutdoor.de
  • Trekkingstöcke (Wenn der Zustieg zur Via Ferrata länger ist. Bei den meisten Klettersteigen für Familien sind diese in wenigen Minuten von der Bergbahn aus zu erreichen)
  • Rucksack. Hier ist es sinnvoll ein eher schmaleres Modell mit einem Volumen von 30 bis 40 Litern zu nehmen.
  • Regenüberzug für den Rucksack
  • Bergschuhe. Es gibt sogar Modelle, die haben an den Sohlen spezielle Zonen für den Klettersteig. Kletterschuhe machen bei sportlichen Klettersteigen Sinn. Diese sind aber meistens für die Kinder weniger geeignet.
  • Klettersteigset. Achtet bei der Ausrüstung darauf, dass sie der UIAA Norm entsprechen. Seit 1932 gibt es die international federation for climbing and mountaineering und diese reagiert deutlich flotter, als die Europäische Union. Das Klettersteigset sollte sich einfach in den Klettergurt befestigen lassen. Ebenso muss ein Bandfalldämpfer und spezielle Karabiner für den Klettersteig dabei sein.

Bergsteiger Wissen: Was auf den Kopf!

  • Kletterhelm. Die neuesten Modelle sind unglaublich leicht. Im Gegensatz zu einem Fahrradhelm ist dieser Kopfschutz speziell für den alpinen Einsatz ausgelegt. Bei einem Klettersteig, besonders wenn hier viele Kletterer unterwegs sind, kann es passieren, dass von oben Steine, Handys oder andere Ausrüstung herabfällt.
  • Klettersteig Handschuhe. Diese sind kein Luxus, sondern schonen unglaublich die Hände.
  • Klettergurt. Die Kombigurte sind bei den Kraxlern beliebt. Ein großer Vorteil von diesem Gurt ist, dass der Brust- und Hüftgurt fix miteinander verbunden sind. Dadurch ist es deutlich einfacher, den Gurt anzulegen. Hingegen kann das Einstellen, je nach Modell, anstrengend sein. Auch sind die meisten Komplettgurte eher unbequem.
  • Gefüllte Trinkflasche. Eine Via Ferrata, besonders mit Kindern, kann schweißtreibend sein. Deshalb ist es wichtig, dass ich den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen.
  • Verpflegung
  • Erste Hilfe Set
  • 20 Meter Halbseil. An steileren Abschnitten ist es wichtig, die Kinder mit dem Seil zusätzlich zu sichern.  Außerdem benötigt Ihr ein Sicherungsgerät oder einen HMS Karabiner. Was noch wichtiger ist, dass Ihr wisst wie die Kinder zu sichern sind.
  • Wechselwäsche
  • Rettungsdecke
  • Regenjacke
  • Mobiltelefon
  • Seilrolle. Wenn es am Klettersteig, wie in Ramsau, eine Flying Fox gibt, dann ist es sinnvolle, wenn Ihr eine Seilrolle dabei habt.

In Alpinschulen oder beim DAV lernt Ihr Euch richtig am Klettersteig zu verhalten. Dort erklären Euch die Profis, wie Ihr Euch und die Kinder optimal in der Via Ferrata sichert. Hier bekommt Ihr auch Tipps, was bei einem Stau am Klettersteig zu tun ist.

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Ist jetzt auch ein Kletterrevier: Český-Krumlov foto (c) agmar-Veselkova-c-CzechTourism

Bergsteiger Wissen: Städtischer Klettersteig in Krumau

Der jüngst eröffnete Klettersteig Ferrata Havranka liegt im Felsengebilde namens Havraní skála am rechten Moldauufer, nur wenige Gehminuten vom Zentrum der Stadt Böhmisch Krumau in Südböhmen entfernt. Aktuell ist die erste Strecke mit Schwierigkeitsgrad C zugänglich. Das Klettern erfolgt auf eigene Gefahr und ist nur für erfahrene Kletterer mit entsprechender Ausrüstung und Helm bestimmt. Das Besondere an diesem Klettersteig ist der mit knapp 30 m längste Hängesteg der Tschechischen Republik. Von oben eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick sowohl auf die Altstadt von Krumau als auch auf das Schloss – beides UNESCO-Welterbestätten.

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Ein Klettersteig bei einer malerischen Stadt! Das gibt es nur in Český-Krumlov. foto (c) ceskykrumlovofficial  

Bergsteiger Wissen: Klettersteig für Familien am Idrosee

 

Der Klettersteig Via Ferrata Sasse am Idrosee (auf italienisch Lago d’Idro) ist ein guter Einstieg für Familien. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad bei B/C (Der wahrscheinlich schwerste Klettersteig Deutschlands, die Karolawand im Odenwald hat E/F manche Experten geben ihr sogar den Schwierigkeitsgrad F) liegt, müsst Ihr erfahren am Klettersteig sein. Dazu gehört neben der Eigensicherung , dass Ihr auch die Kinder an schweren Stellen nachsichern könnt. Bitte klinkt Euch nur in diesen besonderen Klettersteig am Idrosee ein, wenn Ihr und die Kinder optimal ausgerüstet seid. (–> hier könnte ein Link zu a****n stehen, tut er aber nicht;-) Eine Via Ferrata der Extraklasse erwartet Euch am Lago d`Idro.   

  

 
Ein besonderer Klettersteig für Familien verläuft überhalb vom Wasser des Idrosees.
foto (c) kinderoutdoor.de

Noch ein großer Schritt und schon hat das Kind den Trittbügel erreicht. Drei Meter unter den Wanderschuhen glitzern die kleinen Wellen vom Idrosee, wenn sie sanft auf die Felswand treffen. Bevor sich die Familien mit den Karabinern in das Fixseil einklinken, steigt Ihr etwa eine halbe Stunde zum Klettersteig auf.In der Nähe vom Campingplatz Miralago parkt Ihr das Auto. Packt die Helme, Klettersteigsets und die weitere Ausrüstung in die Rucksäcke. Steigt an der Straße auf, die nach Bondone führt. Bei der 3. Tornate (Kehre; diese sind am Straßenrand in Italien gut beschildert) findet Ihr den ersten Wegweiser zur „Via Ferrata Sasse“. Wer aus dem Süden vorfährt, stellt in Vesta das Auto ab. Hier findet Ihr ebenfalls die Schilder zum Klettersteig. Ihr wandert nun auf einer Forststraße etwa 20 Minuten dahin bis Ihr den Einstieg erreicht. Legt dort die Klettersteigsets an und setzt die Helme auf. Los geht´s!

Bergsteiger Wissen: Nah am Wasser gebaut

 

Der Idrosee ist wenigen Urlaubern bekannt. Er liegt oberhalb vom Gardasee und es fehlen an diesem natürlichen Stausee die anonymen riesigen Hotelbauten. Kleinere Campingplätze, Ferienwohnungen und kleinere Häuser prägen das Bild. Bei Kletterern ist der Idrosee beliebt. Seit der Eiszeit ist er ein Stausee und hat, obwohl er nur 1,9 Kilometer breit ist, eine Tiefe von 122 Metern. Seit Urzeiten fischen hier die Menschen und auch heute noch steht der Idrosee bei den Anglern hoch im Kurs. Wir bewegen oberhalb der Petrijünger. Zwei bis drei Meter über der Wasseroberfläche seid Ihr nun unterwegs. Immer gut am Fixseil aus Stahl gesichert. Das Gelände hier am Ostufer ist steil und immer wieder schieben sich Felsen Euch in den Weg. an einer Felswand geht es steil hinauf. Trittbügel erleichtern auch den Anfängern das Vorwärtskommen. Manche Stellen sind etwas ausgesetzt, doch die geringe Höhe lässt bei den Kindern kaum die Knie vor Angst erweichen. Wenn Ihr etwa die Hälfte von der Via Ferrata Sasse absolviert habt, kommt ein Teil, der den Kindern besonders gut gefällt.

Tibetbrücke und Steigbügel

Auf den Steigbügeln geht es permanent Richtung Idrosee hinunter. Diese sind steil im Felsen angebracht und hier ist es sinnvoll den Kindern entsprechend Zeit zu geben. Wenn Ihr diese Passage gemeistert habt, kommt für die kleinen Kraxler ein besonderer Höhepunkt: Eine Tibetbrücke. Auch hier ist es wichtig, dass sich die Kinder mit den Karabinern in das Stahlseil einklinken. Auf der wackeligen Brücke überquert Ihr eine kleine Bucht vom Idrosee. Jetzt kommt eigentlich der „schwerste“ Teil von dieser Via Ferrata. Auf breiten Bügeln, die in den Felsen verankert sind, geht es steil den Felsen hinauf. Diese Schlüsselstelle hat eine Schwierigkeitsgrad von B/C. Oben kommt Ihr im dichten Wald an und habt den Klettersteig geschafft. Jetzt könnt Ihr nach Vesta absteigen. Ein kleiner Forstweg führt Euch zu dieser Siedlung die aus Ferienhäusern besteht. Was für die Kinder deutlich reizvoller ist, wenn Ihr den „Sentiero dei Contrabbandieri“ wählt. Einen historischen Schmugglerpfad. Über ihn weht immer noch ein Hauch von Abenteuer und Gefahr. Wenn Ihr beim Abstieg über die in den Felsen gehauenen Treppen genau auf den Waldboden seht, entdeckt Ihr mit etwas Glück Feuersalamender.

Bergsteiger Wissen: Lawinensicherheit

Bergsteiger WissenDer Black Diamond-Athlet und Lawinenspezialist Mike Barney gibt in drei Lehrvideos Ratschläge zur richtigen Vorbereitung von Touren ins Gelände. In der Videoserie stellt Barney die Grundlagen der Lawinensicherheit vor. Von der richtigen Interpretation einer Wettervorhersage vor dem Verlassen der Wohnung bis hin zu den richtigen Techniken der Lawinenrettung geben die Videos einen lehrreichen Einblick in die Welt der Schnee– und Lawinenkunde. Die Reihe kann unterstützend eingesetzt werden, um die Grundlagen besser zu verstehen oder aufzufrischen, wobei jedoch unbedingt zu beachten ist, was Barney am Ende jeder Folge erwähnt: Diese Videos sind kein Ersatz für einen Lawinensicherheitskurs mit Praxisübungen!  

Nur wenige Menschen verbringen mehr Tage im Schnee und in den Bergen als der Black Diamond-Athlet Mike Barney. Seit nunmehr zwanzig Jahren ist er als Skiführer tätig und verbringt durchschnittlich neun Monate im Jahr damit, seine Gäste auf ihren Touren zu begleiten und zu führen. Sein Wissen und seine Erfahrung sucht seinesgleichen, weshalb er zu den gefragtesten Bergführern der Welt gehört. Zuvor arbeitete er unter anderem als Lawinenforscher in Silverton, Colorado in den USA, und setzte seine umfangreichen Fachkenntnisse ein, um die Sicherheit von Tourengehern zu gewährleisten.

Bergsteiger Wissen Folge 1: Interpretation der Lawinenvorhersage

Der erste Schritt vor dem Aufbruch ins Gelände besteht darin, sich über die Lawinenlage zu informieren. In dieser Folge erklärt Mike, wie man einen Lawinenlagebericht richtig liest, von der Terminologie bis zu den Diagrammen.

Bergsteiger Wissen Folge 2: Das LVS-Gerät

Barney führt durch die Grundlagen eines LVS-Gerätechecks und erklärt, warum es so wichtig ist, diesen Check vor jedem Einsatz im freien Gelände durchzuführen. Außerdem wird gezeigt, wie eine Verschüttetensuche mit LVS-Gerät richtig durchgeführt wird.

Bergsteiger Wissen Folge 3: Sondieren und Schaufeln

In dieser Folge erklärt Barney die Strategien beim Sondieren und Schaufeln bei einer Rettung nach einem Lawinenabgang. Diese Schritte sind möglicherweise die körperlich anstrengendsten bei einer Rettung. Daher ist es äußerst wichtig, die richtigen Techniken für den Einsatz von Sonde und Schaufel zu beherrschen.

ältere Beiträge

Bergsteiger Wissen: Stöcke reparieren

Bergsteiger WissenEgal ob für eine Schneeschuhwanderung, beim Trailrunning, beim Speedhiking, eine Skitour oder zum Wandern: Stöcke gehören dazu. Anstatt Stöcke zu verwenden, die wie beim Langlauf und dem alpinen Skilauf aus einem Stück „Rohr“ bestehen, sind die Stöcke für Alpinisten und Outdoorer mehrteilig. Was ist zu tun, wenn der Stock sich selbst verstellt und nicht mehr arretiert. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Problem beheben.  

Wer in den Bergen eine Kindertrage auf dem Rücken trägt und keine Trekkingstöcke verwendet ist selbst schuld. Bergauf geben die Stöcke den nötigen „Schub“ und bergab sorgen sie für Sicherheit. Doch selbst die hochwertigsten Trekkingstöcke können defekt sein. Es gibt drei Arten von diesen Stöcken.

  • Faltststöcke
  • dreiteilige mit Drehverschluss
  • dreiteilige mit Außenverschluss

Wir erklären Euch, wie Ihr kleinere Defekte unterwegs beheben könnt.

Kinder Outdoor Wissen: Trekkingstöcke reparieren ist ganz einfach!

Wenn bei einem Trekkingstock mit Drehverschluss dauernd ein Element nach Innen rutscht, muss nicht der ganze Stock kaputt sein. Klappert es im Inneren (schüttelt dazu den Stock entsprechend), dann hat sich Klemmschraube gelöst. Zieht vorsichtig das betroffene Element heraus.

  • Ist die Klemmschraube lose, schraubt sie auf das Stockelement
  • Ist die Klemmschraube noch dort, wo sie hingehört, lasst sie dort.

Dieses kleine Teil aus Plastik ist dafür verantwortlich, dass das Stockelement nach Innen rutscht und „verspreizt“ sich gegen die Rohrwand. Ist die Klemmschraube zu weit unten, bleibt der Stock nicht mehr in seiner eingestellten Länge. Was müsst Ihr tun? Schraubt die Klemmschraube so nach oben, dass sie gerade noch in das Rohr vom Stock passt. Nun müsst Ihr die beiden Stockelemente nur noch mit entgegengesetzten Handbewegungen festschrauben.

Kinder Outdoor Wissen: Außenverschluß

Noch einfacher sind die Verschlüsse außerhalb der Stöcke zu reparieren. Wenn sich diese nicht mehr fixieren lassen, dreht an der kleinen Schraube vom Verschluss, aber nicht zu fest! Sonst kann der Hebel vom Verschluss abbrechen. Ein mal im Jahr solltet Ihr die Rohre der Trekkingstöcke reinigen und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lagert die Stöcke im zerlegten Zustand. Mehr Zuwendung brauchen die Trekkingstöcke nicht.

Bergsteiger Wissen: Pisten Skitouren

Bergsteiger WissenBergsteiger Wissen kommt an einem Trend nicht vorbei: Pisten Skitouren. Diese sind derzeit bei Skibergsteigern richtig angesagt, denn auch im gesicherten und präparierten Raum kann man seiner Leidenschaft nachgehen. Wir geben hier einen Über­blick, wo Skitourenbegeisterte im SalzburgerLand am Rand der präparierten Hänge aufsteigen und später über offizielle Pisten abfahren können. 

Hallein/ Bad Dürrnberg: Skitour zum Zinkenstüberl
Hierbei handelt es sich zwar um keine reine Pistenskitour, wohl aber um den Klassiker unter den Skitouren im Tennengau. Los geht’s am Parkplatz der Zinkenlifte Hallein-Bad Dürrnberg, nach rund einer Stunde und 15 Minuten erreicht man das 500 Meter höher gelegene Zinkenstüberl. Vor allem am Abend ein Genuss.

Faistenau in der Fuschlseeregion: Skitourenlehrpfad auf die Loibersbacher Höhe
Einsteiger Skitour mit Informationstafeln zum Verhalten im Gelände und alpiner Sicherheit. Start beim Parkplatz (gebührenpflichtig) Mitterholz (Keflau) im Ortsteil Tiefbrunnau, Faistenau. Abfahrt entlang des Anstiegs oder als Variante vom Gipfelkreuz nach Südosten dem breiten Rücken folgend.

Gaissau-Hintersee: Skitour auf das Wieserhörndl
Skitour mit Aufstieg direkt ab dem Parkplatz des Skiliftes Gaissau-Hintersee. Der markierte Weg führt am Rand der Piste entlang, die Abfahrt erfolgt über die Piste. Es besteht auch die Möglichkeit auf den Spielberg zu gehen. In den vergangenen Jahren wurde einiges in die passende Infrastruktur für Skitourengeher investiert. Wichtig: Nicht vergessen, die Parkgebühren zu entrichten.

Dachstein West: Von Rußbach auf den Hornspitz
Neue Skitourenroute (3,6 km; 630 hm), die vorbei an der Hornhütte bis zum Hornspitzgipfel führt und mit schönen Aussichten und einer präparierten Talabfahrt punktet. Ab Inbetriebnahme des Skigebietes begehbar. Eine unkomplizierte, rund eineinhalbstündige “Spritztour” auch für ambitionierte Einsteiger. Im neuen Atomic Touring Experience Center kann zudem Ausrüstung ausgeliehen werden.

Karkogel Abtenau: Pistentouren-Route auf den Karkogel
Die gekennzeichnete Route 7 (1,5 km; 400 hm) auf den Karkogel verläuft während des gesamten Weges gut abgegrenzt neben der Piste. Die übersichtlichen Hinweistafeln weisen die Pistentour bestens aus. Für die Abfahrt ist die Skipiste bis 17 Uhr geöffnet, danach ist die Aufstiegsroute auch zur Abfahrt zu nutzen.

Bergsteiger Wissen: Pistenskitouren im Pongau

St. Johann-Alpendorf:
Skitourenroute Hahnbaum
Die ausgewiesene Skitourenroute auf den St. Johanner Hausberg beginnt beim Übungslift Hahnbaum (kostenloser Parkplatz). Die Aufstiegs- und Abfahrtsrouten sind markiert und nachts gesichert.

Skitourenroute Alpendorf
Vom Skitourenparkplatz Heizwerk im Alpendorf geht es am linken Pistenrand Richtung Kreistenalm, weiter zur Obergassalm und an der Buchauhütte und Gernkogelalm vorbei bis zum Ziel, dem Gernkogel.

Gasteinertal:
Aktuell sind folgende Routen geöffnet:

  • ST 1 Gipfelsieg Sportgastein
  • ST 4 Jungeralm
  • ST 5 Stubneralm 
  • ST 6 Schlossalm-Aeroplan
  • ST 7 Schlossalm-Kamin

Abend-Pistenskitouren
Die Abend-Pistenskitour auf die Stubneralm ist immer dienstags und an bestimmten Abenden um den Vollmond geöffnet, die Abend-Pistenskitour am Graukogel jeden Mittwoch und Freitag sowie an Vollmondabenden.

Wagrain-Kleinarl: Skitour entlang „Rote 8er“
Start an der Talstation in Moardörfl/Wagrain. Der Aufstieg auf der ausgeschilderten Route erfolgt am linken Pistenrand, bei der Franzl Alm wird die Piste gequert. Nach der Mittelstation geht es am rechten Pistenrand weiter bis zur Bergstation. Die Abfahrt erfolgt auf der Piste „Rote 8er“. Ausrüstung kann beim Tourenski Testcenter an der Talstation ausgeliehen werden.

Flachauwinkl/Kleinarl: Skitourenrouten Shuttleberg / Mooskopf
Markierte Pistentouren entlang des Pistenrandes im Skigebiet Shuttleberg Flachauwinkl zum Mooskopf. Startpunkte sind in Flachauwinkl (Beginner Lift) und in Kleinarl (Bergstation Champion Shuttle). Geöffnet zu den Betriebszeiten des Shuttlebergs.

Eben/ monte popolo: Skitourenroute monte popolo Eben
Die ausgewiesene Skitourenroute startet bei der Talstation monte popolo und führt entlang der Piste bis zur Bergstation.

Obertauern:
Auch in Obertauern stehen Pisten-Skitouren zur Verfügung, z. B. rauf auf den Hundskogel, auf die Seekarspitze oder zum Grünwaldkopf-Seekareck.

Großarltal:
Seit dem Winter 2020/2021 bietet ein neuer Skitourenführer einen Überblick über alle Touren und Routen im Großarltal.

Bergsteiger Wissen: Pisten-Skitouren im Pinzgau

Saalfelden Leogang: Skitourenberg Biberg
Eine Fülle an Abfahrtsvarianten findet man am Biberg in Saalfelden. Der ehemalige Skiberg ist bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt und auch am Abend eine schnelle Tour wert.

Zell am See-Kaprun:
Skitourenrouten am Kitzsteinhorn
Die beiden Skitourenrouten „Eisbrecher“ und „Schneekönigin“ starten am Langwiedboden und bieten einen ausgeschilderten Aufstieg am Pistenrand, die Abfahrt erfolgt über die Pisten des Kitzsteinhorns. Da hier Liftbetrieb erforderlich ist, können beide Touren erst mit Eröffnung des Skigebiets begangen werden. 

Ronachkopf: das Skitourenparadies
Auch wenn es sich hier um keine klassische Pistenskitour handelt, darf der Ronachkopf in Thumersbach in dieser Sammlung nicht fehlen. Gegenüber von Zell am See, auf rund 1.350 Höhenmetern gelegen, ist dieser Berg ideal für alle, die ihre Skitour abseits der präparierten Pisten der Schmittenhöhe gehen möchten. Wintersportler erfreuen sich zudem am Ausblick auf die Schmittenhöhe, die Hohen Tauern und hinunter nach Zell am See.

Wildkogel-Arena:
Jeden Mittwoch findet ein Skitourenabend im neuen Aussichts-Bergrestaurant statt. Die Pisten sind extra dafür bis 21:30 Uhr geöffnet. Geführte Skitouren mit den Tauernguides sind jederzeit möglich.

Hochkönig:
In der Region Hochkönig locken mehrere Aufstiegsrouten und zwei Skitourenlehrpfade abseits der Pisten zum Skitourenvergnügen. Sobald die Bergbahnen offen sind, können diese benutzt werden. 

Salzburger Saalachtal: Tourenlehrpfad im Heutal
Der Tourenlehrpfad ermöglicht den Aufstieg auf einer vorbereiteten Aufstiegsspur, die Abfahrt erfolgt über die Skipiste. Einsteiger können auf insgesamt 7 Stationen ihre ersten Erfahrungen zum Skitourengehen sammeln.

Raurisertal: Markierte Skitourenrouten im Gebiet der Rauriser Hochalmbahnen
Der Aufstieg auf den 4 Routen erfolgt über markierte Aufstiegsrouten, die Abfahrt erfolgt über die Pisten.

Bergsteiger Wissen: Skitourenbindungen und Felle

Outdoor WissenZum Outdoor Wissen gehört auch, sich mit Bindungen und Steigfellen zu beschäftigen. Diese beiden unscheinbaren Teile sind unentbehrlich beim Skibergsteigen. Worauf Ihr achten solltet , wenn Ihr zum ersten Mal auf Tour geht, dazu geben zwei anerkannte Experten wertvolle Tipps.  

Ski, Schuh und Bindung bilden beim Tourengehen eine Einheit. Welche Bindung für welchen Einsatz – und muss das Setup immer superleicht sein? Nicht unbedingt, sagt Stefan Burki, Leiter Marketing bei Fritschi Swiss Bindings. Vielmehr geht es um das passende Setup. Wir haben uns darüber mit dem Tourenbindungsexperten unterhalten.

Nicht erst seit Corona zieht es immer mehr Menschen auf Skitour. Was sind deine Tipps, wenn sich ein Skitourenneuling ausstatten möchte? Worauf kommt es bei Einsteiger wirklich an?
Stefan Burki: Sicherheit zuerst! Das gilt nicht nur für die umfangreiche Ausrüstung. Damit die Skitour zum Genuss wird, ist das Bewusstsein bezüglich der Risiken im freien Gelände die wohl wichtigste Voraussetzung. Neulinge wenden sich dazu am besten an einen Profi, denn besonders die Handhabung der Sicherheitsausrüstung will gelernt sein. Bergschulen und Fachhändler verleihen Skitourenausrüstungen. Nach den ersten eigenen Erfahrungen fällt es leichter, die Ausrüstung anzuschaffen, welche den persönlichen Bedürfnissen entspricht.

Oft hat man den Eindruck, bei Skitourenmaterial geht es nur um Leichtbau. Das ist ja nicht unbedingt immer massentauglich, oder?
SB: Ich teile die angesprochene Meinung, dass mit dem Fokus auf nur leichtes Gewicht konzipierte Produkte in der Handhabung entsprechende Erfahrung erfordern und bezüglich Sicherheit und Dauerhaftigkeit an Grenzen stossen. Der Trend geht eindeutig in Richtung Produkte mit einem optimalen Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung. Schlussendlich geht es um die persönlichen Bedürfnisse und es liegt in der Natur der Sache, dass eine Skitourenausrüstung möglichst leicht sein soll.

Welche Zielgruppe sprecht ihr denn mit der neuen Fritschi Tecton an. Für wen habt ihr diese Bindung entwickelt? 
SB: Mit der Tecton sprechen wir die Powder- und Powerfans an. Sie erfüllt die Wünsche der abfahrtsorientierten Community, welche die Traumhänge leicht mit eigener Muskelkraft erreichen und keine Kompromisse im Abfahrtserlebnis eingehen will.

Wo unterscheidet sie sich vom Vorgängermodell?
SB: Neu werden Carbon verstärkte Hightech-Kunststoffe eingesetzt, in der Folge ist die Tecton noch stabiler und langlebiger geworden. Technische Optimierungen machen sie noch zuverlässiger und darüber hinaus verleiht ihr das neue Design einen kraftvollen Charakter.

Fritschi stellt seine Bindungen zu 100% in der Schweiz her. foto (c) Fritschi

Wo setzt ihr euren Schwerpunkt in der Bindungskollektion? Gewichtsersparnis oder Stabilität?
SB: Fritschi setzt den Schwerpunkt auf die Erfüllung der vielfältigen Bedürfnisse. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an Funktionalität und Material. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass schlussendlich spezifisch angepasste Technologien gefragt sind, deshalb bieten wir für jedes Modell eine auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Technologie. Zum Bespiel spricht die Tecton mit einer Pin-Fronteinheit und einem Alpinbacken, wie erwähnt, die abfahrtorientierte Community an, während die leichte Xenic den ambitionierten Spezialisten abholt, für den es wichtig ist, kraftsparend unterwegs zu sein.

 
Foto: Domi Tauber/Contour
 

Bergsteiger Wissen: Skitourenfelle – Steigen und gleiten

Einfaches Handling und guter Grip beim Aufsteigen oder schnelles Gleiten und geringes Gewicht? Werner Koch, Geschäftsführer bei Koch alpin, sagt, worauf Beginner und Fortgeschrittene beim Kauf von Skitourenfellen achten sollten. Und er gibt Tipps zur Fellpflege.

Nicht erst seit dem vergangenen Corona-Winter finden mehr Menschen gefallen am Skitourengehen. Welches Fell empfiehlst du einem Tourenneuling?
Werner Koch: Das Thema Felle finden im Beratungsgespräch zu Unrecht meist wenig Beachtung. Gerade für EinsteigerInnen machen Probleme mit dem Fell das großartige Erlebnis der ersten Skitouren schnell zunichte. Für den Anfang sind solide Steigeigenschaften und unkompliziertes Handling wichtiger als schnelles Gleiten und geringes Gewicht. Unser hybrid mix Fell ist da eine ideale Wahl, den es bietet ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen sicherem Grip und gutem Gleiten, ist dabei anwenderfreundlich ohne Kraftaufwand zu trennen und einfach zu verstauen und bietet eine lange Lebensdauer, die gerade im Einsatz am Pistenrand Vorteile bietet. Auch das exakte Zuschneiden an der Skikante gelingt hier mühelos.

Worin unterscheiden sich denn High-End- und Einsteigerfelle?
WK: Ich würde hier keinen Wiederspruch sehen, denn der Einsteiger ist der Kunde mit den höchsten Ansprüchen. Hier muss das Material auch ohne viel Erfahrung und Improvisationstalent funktionieren, damit die Freude am Tourengehen erhalten bleibt. „Tourenfüchse“ legen eher Wert auf gutes Gleiten und sind bereit, die Felle öfters zu ersetzen. Für besonders leichte und gut gleitende Mohair Felle ist eine saubere Gehtechnik von Vorteil, kein Problem mit etwas Erfahrung aber oft zu viel Herausforderung für Einsteiger.

Sobald man sich mit einer Neuanschaffung auseinandersetzt, kommt schnell die Frage nach dem Materialmix auf, wie wichtig ist aber die Fellbefestigung am Ski oder Board?
WK: Wesentlich ist hier das Ausprobieren beim Kauf, das vermeidet böse Überraschungen daheim oder noch schlimmer, beim ersten Einsatz. Angepasst an die Dicke der Ski bietet contour zum Beispiel unterschiedliche tail clips. Die enorme Vielfalt an shapes heutiger Splitboards ist ebenfalls eine Herausforderung für viele Standard-Felle. Also: beraten lassen und beim Kauf prüfen, ob auch wirklich alles sauber sitzt. Kleiner Tipp: Bei Ski mit Kunststoff-Enden lassen sich die Kerben kinderleicht mit einem Teppichmesser an die Breite der Fell-Clips anpassen.

Jetzt vielleicht noch ein Tipp von dir für ein immer gut klebendes Fell auf Tour mit mehreren Aufstiegen.
WK: Felle mögen gepflegt werden! Den Haftkleber klassischer Klebefelle rechtzeitig auffrischen, am besten mit dem Transfer-Tape zum Aufbügeln. Bei hybrid Fellen nimmt die Klebrigkeit infolge Verschmutzung ab, gründliche Reinigung mit dem hybrid Reinigungstuch oder -spray schafft hier schnell und nachhaltig Abhilfe und verhindert Haftungsprobleme, bevor sie unterwegs auftreten. Wichtig ist es, den Skibelag vor dem Auffellen gründlich abzuwischen.

Bergsteiger Wissen: Skitouren

Kinder Outdoor Tipps kommen heute aus dem Tiroler Lechtal. Weil viele Skilifte still stehen, entdecken immer mehr Familien das Skibergsteigen. „Mehr Zeit für mehr Raum“ lautet das Motto: Fernab vom alpinen Skitourismus gilt das Tiroler Lechtal als weitläufiges Dorado für Tourengeher. Damit trifft die zwischen Lechtaler und Allgäuer Alpen gelegene Bergregion den Nerv vieler Wintersportler. Laut aktuellen Erhebungen unter anderem des Deutschen (DAV) und Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) wächst die Zahl der Skitourengeher jährlich um etwa sechs bis zehn Prozent.   

Um Gelände und Lawinengefahren (besser) kennen zu lernen, haben der Tourismusverband Lechtal und die Arbeitsgemeinschaft Lechtal Guiding e.V. von 16. bis 23. Januar 2022 die „Lechtaler Skitouren Tage“ ins Leben gerufen. Das Angebot reicht von Lawinenkursen sowie geführten Ski- und Schneeschuhtouren bis hin zu einem umfassenden Rahmenprogramm. Fünf wertvolle Tipps zur Vorbereitung für die erste Skitour gibt Hubertus Lindner, Bergführer und Betreiber der Bergschule Lechtal schon jetzt. www.lechtal.at, www.bergschule-lechtal.com, www.lechtal-guiding.com

KInder Outdoor Tipp 1: Voraussetzungen

Bei Skitouren unterscheidet man Schwierigkeitsgrade von leicht bis extrem anspruchsvoll. Für Anfänger eignen sich zunächst so genannte Pistenskitouren, bei denen sie sich mit den Eigenschaften von Tourenski, Schuhen und Bindung vertraut machen können: „Für eine Skitour im gesicherten Skiraum genügen die Fertigkeiten vom Pisten-Skifahren. Anschließend sollten künftige Tourengeher die Fahrtechnik step by step ins Gelände übertragen, am besten unter Anleitung eines staatlich geprüften Skilehrers oder -führers. Denn jeder Fehler hinsichtlich des Fahrverhaltens wirkt sich im Gelände ungleich stärker aus. Eine schlechte Skitechnik bedeutet bei Skitouren daher höheres Risiko. Stürze können nicht nur zu Verletzungen, sondern auch zu Lawinenabgängen führen“, so Ski- und Bergführer Hubertus Lindner

Kinder Outdoor Wissen: Skitouren mit Kindern
foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Outdoor Tipp 2: Vorbereitung

Konditions- und Krafttraining, wie es Aktive vom Skifahren kennen, ist laut dem Lechtaler Berg- und Skiführer Hubertus Lindner besonders wichtig – sei es als Workout im Fitness-Studio oder bei Klimmzügen im Wald. Die technischen Fertigkeiten lernen Outdoor-Enthusiasten am besten durch regelmäßiges Ski-und Techniktraining in einer angeleiteten Gruppe, zum Beispiel bei einer Alpinschule. Dort geht es vor allem um Tourenplanung, Lawinengefahr und -strategien, Ausrüstung, Verhalten während der Tour und den Ernstfall einer Lawinenverschüttung.

Skitouren mit Kindern haben nicht nur konditionelle Grenzen.
foto (c) kinderoutdoor.de

 Kinder Outdoor Tipp 3: Ausrüstung

Ausrüstung ist nicht gleich Ausrüstung, denn Skitour ist nicht gleich Skitour, so das Credo von Hubertus Lindner aus dem Lechtal: „Während wir beim Freeriden mit leichtem Gepäck, Lawinenairbag, Notfallausrüstung und Skihelm starten, sind wir beim Skibergsteigen mit Pickel, Steig- und Harscheisen, Abseilgerät, Klettergurt sowie leichtem Helm alpinistisch unterwegs.“ Was laut dem Tiroler Experten niemals fehlen darf: Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde, Schaufel, Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack, Stirnlampe, kleines Multifunktionswerkzeug, Sonnencreme sowie etwas Warmes zum Unter- und Überziehen. Socken, Unterwäsche, Mütze und Stirnband können Tourengeher übrigens von ihrem alpinen Ski-Equipment nutzen – mehr allerdings nicht.

Skitouren mit Kindern: Bevor Ihr zum ersten Mal im unpräparierten Gelände aufsteigt, müssen die Kinder und Ihr fit im Tiefschneefahren sein.
foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Outdoor Tipp 4: Leihen oder kaufen?

Ski, Felle, Teleskopstöcke sowie Notfallset sind Ausrüstungsgegenstände, die Touren-Neulinge laut Bergführer Hubertus Lindner gut ausleihen können, auch wenn dieses Vergnügen nicht ganz günstig ist: Die Gebühren für Notfall- und Skiausrüstung beziffert er auf etwa 100 Euro pro Tag. Allerdings sparen sich Wintersportler so die wichtige und aufwendige Pflege des Equipments. Zum Kauf rät Hubertus Lindner vor allem bei Touren-Schuhen: Werden diese nicht im Fachgeschäft anprobiert, warten die Schmerzen schon nach wenigen Metern. Sollten Tourengeher bei ihrem Hobby bleiben wollen, empfiehlt der Lechtaler Bergführer, im nächsten Schritt in eine Notfallausrüstung – sprich LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe Paket – zu investieren (etwa 400 Euro).

 Kinder Outdoor Tipp 5: Essen und Trinken

„Einsteiger sollen mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit mit auf eine Tour nehmen, am besten nur leicht gesüßten Tee in der Thermoskanne“, so Hubertus Lindner. Beim Essen gilt die Regel „Nährwert geht vor Zuckergehalt“. Hubertus Lindner: „Zucker in Form von billigen Müsli- oder schlimmer noch Schokoriegeln zuzuführen, bringt den Stoffwechsel aus seiner Balance.“ Die fatale Folge: Tourengehern droht im letzten Drittel häufig eine Unterzuckerung. Konkret rät der Lechtaler, zum Beispiel Trockenfrüchte wie Datteln in den Rucksack zu packen

Bergsteiger Wissen: Skitouren auf der Piste

Outdoor Wissen zeigt Euch heute worauf Ihr bei Skitouren an der Piste achten solltet. Immer mehr Tourengeher steigen neben der Piste auf. Dafür gibt es gute Gründe. Doch wie verhaltet Ihr Euch dabei? Worauf ist zu achten? Was sagen Experten zu dieser Art des Skibergsteigens? Wir haben von Experten Meinungen eingeholt und stellen Sie Euch als Outdoor Wissen zur Verfügung.

Ob am Rand der Piste oder im „Backcountry“ – Skitourengehen liegt im Trend. Christoph Hummel von der DAV-Sicherheitsforschung gibt Tipps zum Verhalten auf Pistenskitouren und zeigt, wie man sein Risiko bei Touren im freien Gelände reduziert. Zudem erklärt der Experte, was leichte und schwierige Skitouren unterscheidet.

Die Skitour zur Kolbensattelhütte bietet Abwechslung und eine Abfahrt über die Piste.
foto (c) kindeorutdoor.de
 

Unterwegs auf präparierten Pisten

Skitouren in Skigebieten liegen im Trend: Die Pisten sind gut präpariert und oft schon im Frühwinter und noch im Frühling befahrbar, die Lawinengefahr bei Benutzen der ausgewiesenen Abfahrten nicht vorhanden. „Allerdings gibt es auch dort Risiken“, sagt Christoph Hummel von der DAV-Sicherheitsforschung. „Denn die Tourengeher sind dort nicht alleine.“ Um ein reibungsloses Nebeneinander von Alpinskifahrerinnen und Skitourengehern zu ermöglichen, hat der Deutsche Alpenverein Regeln für Skitouren auf Pisten erarbeitet. Den Flyer dazu gibt es hier.„Beim Aufstieg müssen Skitourengeher besonders auf andere Skifahrer achten, die ihnen entgegenkommen“, so Christoph Hummel. Aus diesem Grund benutzen die Aufsteigenden nur den Pistenrand (FIS-Regel Nr. 7) und gehen in der Regel hintereinander. Kuppen und enge Passagen erfordern ein besonders wachsames Auge – und Pisten sollte man nur queren, wenn man den Hang darüber gut einsehen kann. „Dann allerdings untereinander, um nicht die Piste wie eine Perlenkette zu sperren“, so Hummel. Wer nach den Öffnungszeiten des Skigebiets noch abfährt, sollte Pistensperrungen unbedingt beachten: „Oft fahren die Pistenraupen an einem straff gespannten Stahlseil. Wer sich in ihm verfängt, zieht sich schwerste Verletzungen zu“, warnt Christoph Hummel. Außerdem werden außerhalb der Betriebszeiten gegebenenfalls Lawinensprengungen vorgenommen.

Bei der Skitour mit den Kindern testen wir den Hagan Skyforce Junior abseits und auf der Piste.
foto (c) kinderoutdoor.de

Pistentourengehen: Mit- statt gegeneinander

Manche Liftbetreiber haben sich mit den Pistentourengehern arrangiert. „Wir bieten im Sudelfeld bereits seit 2015 eine Aufstiegsroute für Tourengeher, die sehr gut angenommen wird“, erklärt Katharina Waller, Prokuristin Bergbahnen Sudelfeld. „In der kommenden Wintersaison werden wir fünf Euro Parkplatzgebühr einführen und bieten zusätzlich ein Tourengeher-Ticket, das 30 Stunden Liftnutzung und freies Parken inkludiert.“ Im Berchtesgadener Land ist am Jenner das Pistentourengehen beliebt. Auch hier gilt: Miteinander statt gegeneinander. Die Betreiber der Bergbahnen bieten den Tourengehern an der Piste einen besonderen Service.“Am Jenner sehen wir, dass die Wintersportarten mehr und mehr verschmelzen. Wer Skitouren macht, ist häufig auch Alpin-Skifahrer oder kauft sich mal ein Ticket“, erklärt Thomas Hettegger, Vorstand der Berchtesgadener Bergbahnen AG. „Bei uns sind die Tourengeher willkommen, wir bieten eine Infrastruktur und haben an einem guten Tag rund 1.000 Skitourengeher auf der Piste. Ich glaube, dass es im kommenden Winter noch mehr werden. Wir haben ein Tourengeher-Saisonticket für 199 Euro eingeführt, damit kann der Inhaber des Tickets die Kabinenbahn nutzen, wenn z.B. an der Talstation kein Schnee mehr liegt. So erhalten die Tourengeher ein Service-Paket mit konkreten Leistungen – damit erfahren wir viel Zuspruch.“ Harmonisch geht es offensichtlich am Kolben zu. „Viele Skitourengeher am Kolben sind bereit für die Infrastruktur am Parkplatz und auf der Piste zu bezahlen. Das ist die Erfahrung, vor allem des letzten Winters“, sagt Klement Fend, Geschäftsführer der AktivArena am Kolben GmbH. „Wir haben mit Skitourengehern bisher positive Erfahrungen gemacht, wenn diese sich an die Regeln halten und bereit sind für die Infrastruktur zu bezahlen.“

Pisten sind Naturraum

Der Deutsche Alpenverein, setzt sich engagiert für die Belange der Bergwelt ein. Auch das Pistentourengehen gehört dazu. Pisten sind freier Naturraum, das ist rechtlich geklärt und wird sich in naher Zukunft nicht ändern“, bestätigt Thomas Bucher, Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins. „Deshalb empfehlen wir Liftbetreibern, sinnvolle Konzepte umzusetzen und Services wie Parkplätze, Beschneiung oder Hütten anzubieten, um das Pistentourengehen zu monetarisieren. Ich denke, dass es in allen 48 bayerischen Skigebieten in Zukunft Aufstiegsrouten für Skitourengeher geben wird und ich blicke sehr optimistisch in die Zukunft, denn eine Lenkung ist unverzichtbar. Die Skitourengemeinde akzeptiert immer besser, dass die Infrastruktur in Skigebieten nicht kostenlos sein kann.“ Die Tourengeher bieten Chancen für Skigebiete, bei denen die Lifte still gelegt sind.„Der Wintersport ist diverser geworden und die generelle Entwicklung zeigt, dass die Menschen vermehrt raus in die Natur möchten“, sagt Harald Gmeiner, Vorstand Alpenregion Tegernsee Schliersee. „Der Wintersport ist insgesamt sehr attraktiv, die Sportarten Ski alpin und Tourengehen werden weiter verschmelzen. Was für uns eine große Herausforderung bleibt, ist der begrenzte Parkraum in Skigebieten, da braucht es dringend gute Lösungen. Wir versuchen, am Taubenstein-Gebiet, in dem der Lift im Winter stillgelegt ist, einen Skitourenpark zu entwickeln, um die angespannte Parkplatzsituation in den Skigebieten zu entzerren.“ Auch die Hersteller von Tourenski fühlen sich in der Pflicht „Wir gehen davon aus, dass rund 50 Prozent der Ausrüstung, die wir verkaufen, niemals im Gelände, sondern nur auf Pisten, benutzt wird“, erklärt Benedikt Böhm, Geschäftsführer DYNAFIT. „Wir versuchen zu vermitteln, weil das Pistentourengehen starken Zuwachs erfährt und wir Verantwortung übernehmen wollen. So bieten wir Bergbahnen und Regionen unsere Unterstützung bei der Lenkung und Kommunikation an. Zum Beispiel unterstützen wir die Umsetzung neuer Aufstiegsspuren im Skigebiet Jenner. Wir schätzen, dass 50 Prozent der Skitourengeher, die im vergangenen Corona-Winter mit dem Tourengehen begonnen haben, dabeibleiben werden. Das Thema Skitouren für Familien hat den stärksten Zuspruch erfahren, unsere Kinder-Skitouren Systeme waren sofort ausverkauft.“