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Kinder Outdoor Abenteuer in Schweden

Kinder Outdoor Abenteuer in Schweden und nur dort fühlen sich die Kleinen wie die Kinder im Film “Ferien auf Saltkrokan” oder der Michel der Lausejunge aus Lönneberga in Småland. Ob mit oder ohne literarischer Vorlage in Schweden warten einen Menge Outdoor Abenteuer auf die Kinder.

Wer in der warmen Jahreszeit dem Ruf des Nordens folgen möchte, sollte bald buchen, vor allem wenn es auf eine Schäreninsel wie im Film „Ferien auf Saltkrokan“ gehen soll. Dort ist die Saison nämlich kurz: Sie dauert in der Regel von Ende Juni bis Ende August. Ausländische Touristen teilen sich also die kurze Saison mit den Einheimischen. Eine gute Alternative zum begehrten Schärengarten von Stockholm ist die Inselwelt der etwas südlicher gelegenen Region Östergötland. Die Östgötaschären südlich der Stadt Norrköping sind in drei Bereiche eingeteilt: Arkösund, St. Anna Skärgård und Gryts Skärgård. Das St. Anna-Archipel liegt in der Mitte und bezaubert mit seiner Landschaft aus Tausenden von kleinen, nah beieinanderliegenden Inseln, malerischen Buchten und Naturschutzgebieten. Perfekte Voraussetzungen für einen typisch schwedischen Sommerurlaub mit Baden, Sauna, Wandern, Angeln, Faulenzen, Paddeln und gutem Essen von Fika bis Fisch. Die Fähren der Skärgårdslinjen ermöglichen unkompliziertes Inselhüpfen. Im Sommer starten täglich Touren im Küstenort Arkösund. Das 1899 erbaute Schiff M/F Svanö fährt die Insel Harstena an, die weit draußen im Archipel von Gryt liegt. Diese authentische Insel mit einer 500-jährigen Geschichte eignet sich sowohl für einen Tagesausflug als auch für einen ausgedehnten Sommerurlaub. Das auf Harstena ansässige Unternehmen Skärgårdskompaniet vermietet Unterkünfte in roten Schwedenhäuschen, die bei unschlagbaren 48 Euro pro Nacht starten. Praktisch: morgens gibt es frische gebackene Brötchen (und Zimtschnecken) in der Inselbäckerei. Vor allem aber hat Skärgårdskompaniet während der Sommersaison Bootstouren vom Festland bis an den Rand der Schären (ca. 38€ pP, Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte) – teilweise mit fotogenen Zwischenstopps, spannende Robbensafaris und Kajakverleih im Angebot. Die Anreise nach Östergötland erfolgt bevorzugt über Stockholm. Vom Flughafen Stockholm Arlanda, der einen Fernbahnhof im Keller hat, gehen regelmäßig Züge nach Norrköping. In Norrköping wiederum starten Lokalbusse in die Küstenorte, darunter Arkösund und Valdemarsvik.

Malerisch ist es auf Saltkrokan und noch schöner als in dem legendären Kinderfilm foto (c) Skargardskompaniet

Outdoor Abenteuer in Schweden: Kein WLAN aber dafür ein Kanu!

In einer Zeit, in der der Alltag geprägt ist von Globalisierung und Digitalisierung, ist der wahre Luxus der Abstand zur Zivilisation und das Leben mitten in der Natur – wenn auch nur für ein paar Tage. In der mittelschwedischen Region Värmland gibt es gleich zwei Zufluchtsstätten, die genau das auf unterschiedliche und dennoch nachhaltige, leicht zugängliche und natürliche Weise ermöglichen: Nachhaltigkeit steht vor allem beim Camp Naturbyn im Mittelpunkt, das aus diesem Grund 2019 mit dem Tourismuspreis der Tourismusorganisation Visit Värmland ausgezeichnet wurde. Versteckt zwischen Tannen und Kiefern liegt es in einer ruhigen Bucht am See Eldan und bietet luxuriöse Outdoor-Erlebnisse ohne Schnickschnack. Die Gäste erwarten hier verschiedene, von Hand gebaute Holzhütten – wahlweise auf dem Wasser, an Land oder in den Baumwipfeln – sowie über dem offenen Feuer zubereitete Mahlzeiten, eine holzbeheizte Sauna mit abkühlendem Bad im See und die Möglichkeit, die Seele beispielsweise beim Angeln, Wandern oder Kanu fahren einfach baumeln zu lassen – und zwar ohne Elektrizität, WLAN und das ewige Always-on-Gefühl. Als Newcomer des Jahres hat Visit Värmland außerdem das Happie Camp ausgezeichnet, das ein wahres Glamping-Erlebnis mitten in der Wildnis von Värmland ermöglicht. Es liegt abgeschieden und dennoch ganz leicht zugänglich am Ufer des Sees Vänern inmitten der faszinierenden Landschaft der Inlandschären südöstlich von Karlstad. Es ist ein wahres Refugium vom Alltag umgeben von Wasser und Natur und dennoch mit viel Komfort.

Wer sich hier ein WLAN wünscht, dem ist nicht mehr zu helfen. foto (c) Staffan Svantesson

Einen dicken Fischen an der eigenen Angel haben

Große Hechte und Barsche, urtümliche Holzhütten direkt am eigenen See ohne Strom und fließendes Wasser und ringsherum eine Wildnis, in der Elche, Bären und Wölfe zu Hause sind. Besser könnte man das Erlebnis „Zurück zur Natur“ eigentlich gar nicht beschreiben. Und genau dieses Erlebnis gepaart mit einem hervorragenden Angelgewässer bietet das schwedische Unternehmen Guidefathers nun am See Ejheden nördlich des Furudals in der Region Dalarna an. Dabei handelt es sich um zwei Hütten mitten in der Wildnis, direkt am See und inklusive Ruderboot. Der See Ejheden ist in Schweden schon seit 1918 als fischreiches Angelgewässer bekannt und liegt im geschützten Ekopark Ejheden Furudal. Insbesondere für das Angeln auf große Barsche gilt der See als einer der besten in ganz Schweden. Das Fischen ist in der Regel sowohl vom Land als auch vom Wasser aus zwischen Juni und Oktober möglich, während der Wintermonate bietet sich außerdem das Eisangeln an. Wer möchte, kann zusätzlich auch einen Angelguide zur Hütte dazu buchen. Die Angelgenehmigung ist bereits im Paketpreis der Hütten enthalten.

Pure schwedische Outdoor Idylle und dazu die Aussicht auf einen tollen Fang. foto (c) guidefathers.se

Gut wandern in Schweden
  • Der schwedische Touristenvereins STF hat aus den zahllosen Wanderwegen des Landes zwölf spektakuläre Etappen ausgewählt, die die landschaftliche Schönheit und Vielfalt besonders gut zeigen. Diese sogenannten Charakterwege (Signaturleder) reichen vom Kungsleden in Lappland bis zum Skåneleden entlang der Südküste und umfassen insgesamt 900 Kilometer. Wer sie alle schafft, bekommt ein Diplom. Zwei Beispiele: der 132 km lange Finnskogsleden in Värmland, der einen besonders urigen Teil der vielen Wälder durchzieht. Eine Angel im Rucksack erweist sich als nützlich, denn der Weg passiert einige fischreiche Seen. Oder der Siljansleden im mittelschwedischen Dalarna, der die Seen Siljan und Orsasjön umrundet und den Blick auf viele rote Schwedenhäuschen und alte Bauernhäuser freigibt, für die die Region bekannt ist.https://www.swedishtouristassociation.com/hiking/stfs-signature-trails/
  • Das Wandergebiet Hovdala in Südschweden hat Ende Juni außergewöhnliche Schutzhütten bekommen. Architektin Karin Hvid Rydell hat vier moderne Hütten entworfen, die dank ihrer rundlichen Form und der Fassade aus Birkenstämmen optisch mit der Natur verschmelzen. Die ersten beiden, in denen je fünf Personen unterkommen, sind bereits buchbar. Zwei weitere für insgesamt 18 Gäste sind noch im Bau. Das Naturgebiet Hovdala liegt am See Finjasjön mitten in Skåne und bietet mit einem Netz mit fünf Wanderwegen und insgesamt 150 Kilometern Naturerlebnisse für alle Alters- und Erfahrungsstufen. Die Rundwege, die beim Schloss Hovdala starten, eignen sich für entspannte Tagesausflüge, während ambitionierte Wanderer übernachten und vom Hovdalaleden direkt auf den regionalen Wanderweg Skåneleden übergehen können.http://turism.hassleholm.se/hovdala-slott/hovdala-slott/spraksidor/english/hovdala-nature-area.html
Wandern in Schweden ist ein unvergessliches Erlebnis. foto (c) Image Bank Sweden
  • In Westschweden wurde ein neuer, 71 km langer Wanderweg eingeweiht: Der Gotaleden verläuft von Göteborg nach Alingsås und verspricht vier abwechslungsreiche Tage in der schwedischen Natur, gespickt mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, gemütlichen Hotels und authentischen Gaststätten. Der Weg beginnt zentral in Göteborg am Kungsportsplatsen und führt über Alleen in die westschwedische Landschaft. Etwa auf halber Strecke liegt Floda am Fluss Säveån, wo sich eine Stärkung in den Biobistros Garveriet und Jernbruket anbietet. Weitere Highlights sind das Schloss Nääs, Aspenäs Herrgård und die wunderbar restaurierten Industriegebäude von Nääs Fabriker mit Hotel, Wellness und Geschäften. Eingeteilt in neun Etappen und mit zahlreichen Anschlüssen an Bus und Bahn lassen sich Wanderung und Stopps individuell planen.https://www.vastsverige.com/en/lerum/leder/the-gotaleden/
  • Die Region Westschweden hat auf ihrer Website eine neue digitale Plattform speziell für Wanderer eingerichtet, die auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Hier finden sich Informationen zu den besten Wanderwegen der Region, Karten, Schwierigkeitsgraden und Tipps für Besuchsziele entlang des Weges. Ob Götakanal, Pilgerweg oder Inselhüpfen – wer Urlaubsglück auf zwei Beinen sucht, findet es in Westschweden. https://www.vastsverige.com/de/Naturerlebnisse_und_Outdoor_Aktivitaten/wandern/
Wikinger faszinieren die Kinder und in Schweden gibt es perfekte Museen um in die Welt der Nordmänner einzutachen. foto (c) Vikingaliv

Auf den Spuren der Wikinger

Die Geschichte von „Saga’s Schwert” ging um die Welt: Im Juli machte die amerikanisch-schwedische Familie Vanecek in ihrem Sommerhaus am See Vidöstern in Småland Urlaub. Beim Spielen im Wasser findet das achtjährige Mädchen Saga ein Schwert – und zwar kein verlorenes Spielzeug, sondern eine historische Waffe. Die Familie bringt das Fundstück ins Heimatmuseum von Jönköping, wo klar wird: Das ist eine Sensation! Archäologen wollen den See weiter untersuchen, und damit nicht unterdessen Schatzjäger den See plündern, ist zunächst Stillschweigen geboten. „Das Geheimnis zu bewahren ist mir schwerer gefallen als meiner Tochter“, sagt Vater Andy Vanecek im Nachhinein. Im Oktober ist die Suche mit Metalldetektoren abgeschlossen und die Sensation kann endlich der Presse mitgeteilt werden.

Wikinger-Museum & historische Stätten: Besucher kommen der Wikingergeschichte in ganz Schweden in Museen und an historischen Plätzen nahe. In Stockholm eröffnete erst 2017 die Attraktion Vikingaliv. Zur Einweihung trug König Carl XVI. Gustav übrigens einen Wikingerhelm – ohne Hörner, denn die sind historisch nicht belegt. In diesem Sinne will das Museum mit Klischees aufräumen und die Wikinger von ihrer alltäglichen Seite zeigen: als Händler, Bauern, Segler und – wenn es darauf ankam – als Krieger. Das Herzstück der Ausstellung ist die Fahrt mit einem kleinen Zug durch „Ragnfrids Geschichte“, die von den Umständen erzählt, die die Winkinger zu Beutezügen bewegten.

Rund um die Stadt Stockholm, die ja erst im 13. Jahrhundert gegründet wurde und zur Zeit der Wikinger nur eine Ansammlung unbedeutender Inseln war, gibt es noch zwei Wikinger-Orte zu besichtigen: Gamla Uppsala und Birka. Die Grabhügel von Gamla Uppsala erheben sich stolz aus der Landschaft und erinnern an die Zeit, als das frühe Uppsala Machtzentrum und Kultstätte war. Das Gamla Uppsala Museum zeigt Fundstücke der Yngling-Dynastie, der Wikingerzeit und der Eisenzeit – eine Reise vom 6. bis ins 12. Jahrhundert.

Die Siedlung Birka wurde um 750 auf der Insel Björkö im Mälarsee gegründet und gilt als erste Stadt Schwedens. Kaufleute handelten hier mit Waren aus ganz Europa, und archäologische Funde wie arabisches Silber, Perlen aus Osteuropa, Glaskunst und exotische Textilien erzählen von einer beachtlichen Auswahl. Zwei Jahrhunderte lang war Birka Schwedens wichtigster Marktplatz, bis politische Entscheidungen und klimatische Bedingungen die Menschen zum Abwandern bewegten. Heute lebt hier niemand mehr, aber im Sommer bringen Schiffe alle Besucher auf die Insel, die sich für Schwedens frühe Geschichte interessieren und das Museum besuchen wollen. Mehr Wikinger-Infos aus vielen Regionen in Schweden sind unter https://visitsweden.de/entdecken/?q=wikinger aufgeführt.