Mit dem Taschenmesser schnitzen wir einen Eierbecher der Extraklasse. So ein tolles Teil gibt es nicht zu kaufen und es ist der Hingucker auf jedem Frühstückstisch! Gerne könnt Ihr auch das geschnitzte Kunstwerk verschenken. Garantiert kommt es richtig gut an! Wir haben für Euch die Anleitung, wie Ihr diesen wunderschönen Gockel basteln könnt.
Ihrer Hühner waren drei und ein stolzer Hahn dabei.
Na, bei wem klingelt´s? Alle Womo-Piloten bitte googelt diesen Satz…..Der grandiose Wilhelm Busch lässt damit den ersten Streich von Max und Moritz beginnen. Die beiden Lausbuben legen Schnüre aus, an denen sie Brotstücke befestigte haben. Prompt frisst das Federvieh den Köder flattert hoch und erhängt sich an einem Ast. Später klauen die beiden Scherzbolde der um ihre Hühner trauernden Witwe Bolte die Brathähnchen aus der Pfanne und der in der Küche sitzende Spitz bekommt als Tatverdächtiger ein paar mit dem schweren Löffel auf den Pelz. Diese, teilweise, brutalen Streiche der beiden Lausbuben Max und Moritz faszinieren noch heute. Für unsere heutige Schnitzerei brauchen wir ein spezielles Stück Ast. Ich hatte Glück, denn als ich bei einer Kolonie von Kleingärtnern vorbeilief, sah ich einen Schrebergärtner wie er Holz entsorgen wollte. Er hatte seine Obstbäume ausgeschnitten und da fiel mit sofort dieses eine Stück auf. Es hatte, mit viel Phantasie betrachtet, die Form von einem Hahn. In der Mitte eine Stück Astscheibe, davon stand ein Stück Ast und ein Holz ab. Mit etwas Unverständnis im Gesicht schenkte mit der Kleingärtner dieses Stück Holz. Zuhause legte ich los. Hier ist unsere Materialliste:
- ein Stück Holz
- Taschen– oder Fahrtenmesser
- Wer möchte malt später den Eierbecher an. Dazu braucht Ihr Wasserfarben und Pinsel
- Alle die es ganz genau lieben, nehmen Schleifpapier her
- Stift
Schnitzen mit Kindern: So wird ein Hahn draus
Was wir tun ist dasgleiche, wie es die Zimmerleute im Mittelalter getan haben. Wir suchen uns ein Stück Holz, dass schon halbwegs aussieht wie unser späteres Werkstück.
Zuerst skizziert Ihr mit einem Stift den Hahn auf dem Holz. Ich habe, ehrlicherweise, mit dazu Hilfe von einem Kind geholt, dass unglaublich begabt ist was das Zeichnen angeht. Malt bitte erst den Hahn auf, dadurch bekommt Ihr eine Vorstellung wie das Ganze später aussieht und das Schnitzen geht entsprechend leichter.
Zuerst schnitzen wit mit der kleinen Klinge vom Taschenmesser und der Ahle (Stechdorn) den Kamm vom Hahn.
Im nächsten Schritt schnitzen wir den Schnabel vom Hahn. Achtet darauf, dass die Form und Proportion stimmt. Schließlich haben wir es mit einem Gockel und keinen veritablen Steinadler zu tun.
Das Besondere an unserem Hahn: Diese Figur geht von einer Halbplastik wie die Experten sagen, in ein Relief über. Wir schnitzen die Konturen in die Baumscheibe. Außerdem arbeiten wir mit der kleinen Klinge die Federn im Holz aus.
Um unseren Gockel noch lebendiger erscheinen zu lassen, schnippeln wir mit der kleinen Klinge vom Taschenmesser ein Auge vom Hahn in das Holz.
Was zeichnet den Hahn ausser seinem Kamm noch aus? Er hat einen buschischen Schwanz. Hier kann Euer Messer seine Qualität beweisen. Schneidet den abstehenden Ast in dünne Streifen ab. Passt auf, dass diese nicht abbrechen.
Zum Schluss geht es grob her. Wir bohren mit der großen Klinge, hier ist ein Fahrtenmesser mit stehender Klinge ideal, ein Loch in die Baumscheibe. Schließlich muss das Frühstücks- oder Osterei später seinen Platz haben. Ideal ist es, wenn es sich um relativ frisches Holz handelt.
Bei gut gelagerten Holz könnt Ihr mit einem kleinen Outdoorbeil, wie es die schwedische Firma Gränsfors Bruk, ein Luch mit der Spitze vom Beil hineinbohren. Mit dem Schleifpapier könnt Ihr den Hahn und die Vertiefung für das Ei noch entsprechend nachbearbeiten. Wer will kann den Eierbecher mit Wasserfarben anmalen.
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