Veröffentlicht am

Kinder Almenwanderungen

Im Frühjahr sind wieder Kinder Almenwanderungen angesagt. Hinauf zu den Hochweiden führen moderate Wege, die für Familien problemlos zu schaffen sind. Auch mit dem Kinderwagen lässt sich der Zustieg zu einer Alm bewältigen. Wir stellen Euch heute Wanderungen zu malerischen Almen vor. Auch mit der Kindertragen sind diese Touren möglich.

Es ist eine magische Zeit, wenn die Almhütten im SalzburgerLand ausgewintert werden. Schon bevor der Almsommer Mitte Juni offiziell beginnt, werden rund um die Weideflächen Zäune ausgebessert, Wege repariert und Ställe sowie Hütten geputzt. Kamine werden gekehrt, Betten gelüftet und Kräuterbeete angelegt.

Bunt geschmückt ist die Leitkuh beim Almabtrieb. foto (c) kinderoutdoor.de

Viele Weidetiere, die den Sommer auf den Almen verbringen, werden zu Fuß aufgetrieben, andere wiederum komfortabel im Anhänger und mit PS-starken Traktoren in die Höhen befördert. Es ist eine wahre Freude, den Tieren bei ihrer Ankunft auf den Almen zuzuschauen: Man kann kaum glauben, wie übermütig auch gemächliche Milchkühe über eine grüne Almwiese galoppieren. Ja, im Salzburger Almsommer steckt viel Arbeit – aber: er macht auch richtig gute Laune. Und er ist eine wertvolle Bereicherung für Urlauber, Familien und Wanderer.

Wo ist Bayern am schönsten? Auf alten Bildern oder im Röthelmoos. Da kommt Ihr, guter Kinderwagen und Kondition vorausgesetzt, auch rauf. foto (c) kinderoutdoor.de

Wie viele Almen gibt es im Salzburger Land?

Das SalzburgerLand ist das Land der Almen. Rund 1.800 Almen werden hier noch landwirtschaftlich genutzt, in gut 500 Almhütten können Wanderer nach traditioneller Manier einkehren. Ein besonders authentisches Almerlebnis bieten die rund 165 zertifizierten und qualitäts­geprüften Almsommerhütten, die es nur im SalzburgerLand gibt

Die Stuhlalm am Gosaukamm über dem Lammertal, im Hintergrund die Bischofsmütze, Dachsteingruppe. Eine Frau wandert von der Hütte talwärts (c) Tourismus Salzburger Land

Kinder Almenwanderung: 350 Kilometer Auswahl

Ein besonderes Wander- und Almvergnügen ist der 350 Kilometer lange Salzburger Almenweg. Die 25 Tagesetappen führen durch die bekannten Pongauer Ferienregionen wie die Region Hochkönig, die Salzburger Sonnenterrasse, das Gasteinertal, das Großarltal, die Salzburger Sportwelt und Obertauern.

Sommer mit Kindern im Salzburger Land: Mit etwas Glück bekommt Ihr bei den Wanderungen auch Murmeltiere zu sehen. foto (c) kinderoutdoor.de

Sie eröffnen traumhafte Panoramen etwa auf das Tennengebirge, auf die Niederen und Hohen Tauern bis hin zum Dachstein. Auch Österreichs höchster Berg, der 3.798 Meter hohe Großglockner, taucht immer wieder am Horizont auf. Wanderer genießen auf dem Salzburger Almenweg nicht nur ein eindrucksvolles Naturerlebnis, sondern tauchen auch in die vielfältige Geschichte des Landes an.

Kinder wandern zu einer Alm im Salzburger Land (c) Tourismus Salzburger Land

Die 25 Pongauer Talorte des Salzburger Almenweges werden von Gästen für ihre hohe Wanderkompetenz, aber auch für ihre kulinarischen Hochgenüsse geschätzt. Auf der „Spur des blauen Enzians“ kommt man zu 120 urigen Almhütten, 25 Hütten sind zertifizierte Almsommerhütten, auf denen man mit ausgewiesenen „Almenweg Schmankerln“ verwöhnt wird. Übernachtet wird wahlweise auf Hütten, in Berggasthöfen oder im Tal. www.salzburger-almenweg.at

(c) Tourismus Salzburger Land

Welche Zweck hat eine Alm?

Die Alm hatte in ihrer ursprünglichen Form den Zweck, die Bauern im Tal zu entlasten und Lebens­mittel für das Winterhalbjahr zu produzieren. Die Kühe wurden von der Sennerin gemolken, die Milch an Ort und Stelle „haltbar“ gemacht. Die Butter wurde geläutert, um Butterschmalz herzustellen, aus der Vollmilch wurde Käse und aus der Buttermilch Schotten. Die wichtigen und notwendigen Rationen wurden ins Tal gebracht und sollten zumindest bis Weihnachten reichen.

Mit Kindern wandern und Ihr kommt auf den Almen den Kühen näher. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Almenwanderung: Naturschauspiele

Der Hohe Tauern Panorama Trail in der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern führt auf 17 Etappen und 275 Kilometern von den Krimmler Wasserfällen über Zell am See bis ins Bergsteigerdorf® Hüttschlag im Großarltal. Der Trail führt einmal quer durch das größte Naturschutzgebiet Zentraleuropas und bietet großartige Ausblicke auf die Hohen Tauern.

Eine gemütliche Einkehr gehört zum Wandern mit den Kindern dazu, foto (c) kinderoutdoor.de

Auf dem Weg liegen Naturschauspiele wie der Rauriser Urwald oder das Naturdenkmal Wasenmoos, sehenswerte Nationalpark-Ausstellungen, schmucke Orte und attraktive Ausflugsziele wie die Nationalparkwelten in Mittersill, der Zeller See oder die Hängebrücke am Stubnerkogel hoch über Bad Gastein. Die Tagesetappen verlaufen in einer Aussichtslage zwischen 1.000 und 2.400 Meter Seehöhe und sind auf eine Gehzeit zwischen drei und acht Stunden ausgelegt. Die Nutzung von Bergbahnen oder Shuttle-Diensten an den Etappenzielen sowie ein buchbarer Gepäcktransfer bieten höchsten Komfort. www.hohetauerntrail.at

In den Balken von diesem alten Stall haben sich die Hirten verewigt. Die älteste Schnitzerei ist aus dem Jahr 1888. foto (c) kinderoutdoor.de

Wie sind Almen erreichbar?

80 Prozent aller Almen sind innerhalb von 60 bis 90 Gehminuten zu erreichen, viele sogar mit Kinderwagen oder komfortablen Sommer-Bergbahnen. Der Almsommer beginnt je nach Schneelage, Witterung und Höhenlage Anfang/Mitte Juni und endet traditionell am 24. September, dem Rupertitag, der dem Salzburger Landespatron gewidmet ist.

Alle Wege führen zur Schwarzachenalm. Na ja, fast alle. foto (c) Kinderoutdoor.de

Am 24. Oktober 1835 lief auf Höhe der Schwarzachenalm ein Bär gegen eine Kugel. Sie kam aus dem Gewehr eines Jägers. Mit diesem Tier starb der damals letzte in freier Wildbahn lebende Bär im bayerischen Königreich. Die Tour geht am Parkplatz vom Holzknechtmuseum los. Diese Ausstellung lohnt einen Besuch. Wenn Ihr losgeht sind bereits die gelben Wegweiser zur Schwarzachenalm zu sehen. Zuerst folgt Ihr auf einer kleinen Straße dem Fischbach. An einer Gabelung wandert Ihr links und überquert den Bach.

Ein besonderes Hochmoor ist das Röthelmoos bei Ruhpolding. foto (c) kinderoutdoor.de

Der Weg verläuft nun Parallel zum Fischbach. Ihr umgeht das Mahdeck, einen 1.014 Meter hohen Berg. Moderat steigt der Weg an und ihr geht weiter bachaufwärts. Wenn Ihr eine kleine Brotzeithütte erreicht, sie liegt links am Weg, seid Ihr so gut wie am Ziel. Nur noch wenige hundert Meter und Ihr steht vor der Schwarzachenalm. Sie wirkt wie von einem Bemälde so idyllisch. Mountainbiker und Wanderer kehren hier ein. Genießt die leckeren Brotzeiten. Wenn Ihr die Kinder dazu bewegen könnt, noch zehn Minuten zu wandern, dann geht zur Stiergraben Triftklause. Eine brachiale Art Holz zu transportieren.

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen wandern. Zum Staubfall kommt Ihr aus dem bayerischen Ruhpolding oder aus dem österreichischen Heutal. foto (c) kinderoutdoor.de

Die Arbeiter errichteten einen Staudamm aus Holz. In das aufgestaute Wasser ließen die Holzknechte die entasteten Bäume rollen. Lagen genug davon in der Triftklause, öffnete eine Triftmeister den Staudamm. Die Wassermassen rissen die Stämme mit sich ins Tal. Blieben die wertvollen Stämme am Ufer hängen, musste die Holzknechte diese wieser in den Strom bugsieren. Dabei starben immer wieder Arbeiter. Im Tal angekommen verlor das reissende Wasser an Schwung. Hier fischten die Arbeiter die Stämmer heraus und verluden diese, um sie in die Sägewerke zu bringen. Weniger heftig geht es bei Euch zurück nach Laubau.

Wer Kraft in den Armen hat, kommt auch mit dem Kinderwagen hinauf ins Röthelmoos bei Ruhpolding. foto (c) kinderoutdoor.de

Auf dem gleichen Weg, wie Ihr aufgestiegen seid, kommt Ihr auch wieder zurück. Dass in der guten alten Zeiten es alles andere als wunderbar für die Masse der Menschen gewesen ist, davon bekommt Ihr eine Menge im Holzknechtmuseum zu sehen. Was für ein hartes Leben die Waldarbeiter früher führen mussten, das ist dort anschaulich dargestellt.

Schwarzachenalm

  • Länge: 7 Km
  • Höhenmeter: 75 Meter
  • Dauer der Tour: zwei Stunden
  • Alm geöffnet von Mais bis Kirchweihmontag
  • Schwierigkeit: Leicht

Kinder Bergsteigen: Was ist eine Sennerin oder ein Senner?

Das ist eine ganz alte Bezeichnung für die Viehhirten. In Bayern nennt man diese Leute auch Halter, während man in der Schweiz Älpler dazu sagt.

Auch die Kühe lieben keinen Müll auf ihren Weiden. Zum umweltfreundlichen Wandern gehört es, den Müll wieder mitzunehmen. foto (c) kinderoutdoor.de

Bergsteiger Wissen für Kinder: Welche Aufgaben haben die Sennerin oder der Senner?

Der Tag auf der Alm beginnt früh wenn es hell ist: Die Sennerin muss die Kühe melken, füttern, auf die Weide und am Abend wieder in den Stall treiben. Ist ein Tier krank, muss sich der Hirte darum kümmern. Außerdem , wenn es auf der Alm Kühe gibt, muss die Sennerin oder der Senner die Milch zu Butter oder Käse verarbeiten. Den ganzen Tag gibt es viel Arbeit auf der Alm. Die Zäune müssen die Viehhirten ausbessern oder Unkraut von der Weide entfernen, das den Tieren schaden könnte. Außerdem halten die Sennerin oder der Senner die Almhütte sauber und bewirten die Gäste. Einen Teil vom Käse und Butter dürfen die Hirten selbst essen oder behalten. Auf die Sennerin oder den Senner müssen sich die Landwirte denen das Vieh auf den Almen gehört verlassen können.

Kinder Almenwanderungen

Kinder Almenwanderungen

Kinder Almenwanderung und Ihr seid in einer uralten Kulturlandschaft unterwegs.Die Idee vom Almsommer assoziieren wir mit malerischer Landschaft, weidendem Vieh und urigen Hütten mit landestypischer Küche. Beim Aufstieg winken uns  Senner lächelnd zu und der Urlaub auf dem Land ist einfach perfekt. So weit, so gut. Doch für die Bauern ist der Almsommer harte Arbeit. Aber: Arbeit, die mit Natur und regionaler Geschichte verbindet und häufig auch eine persönliche Berufung ist. Dass diese sowohl traditionell als auch modern ausgelebt werden kann, zeigen unsere fünf Kinder Alm- Wander-Tipps.

Kinder Almenwanderungen
In Südtirol bieten sich wunderbare Almenwanderungen an, wie hier in den Sextener Dolomiten. foto (c) kinderoutdoor.de

Sexten/Moos ist der Start- und Endpunkt für die 25 Kilometer lange Almwanderung von Hütte zu Hütte. Die Klammbachalm, Nemesalm und Coltrondoalm sind über Wanderwege miteinander verbunden und ein unschlagbares Ausflugstrio auf bis zu 1.950 Metern. Entlang des Höhenweges erleben Wanderer eine abwechslungsreiche Kulisse, die vom Blick auf die Sextner Dolomiten und dem Drei Zinnen-Panorama geprägt ist: Der Pfad führt Naturliebhaber über weitläufige Almflächen, durch dichte Fichtenwälder und schließlich zum kleinen Schwarzsee, der den krönenden Abschluss dieser Rundtour bildet. Auch wenn die Hütten mit ihrer traditionellen und regionalen Küche ausreichende Energieversorgung garantieren, können die schönen Aussichten und das gemütliche Miteinander durchaus für Verzögerungen im Wanderplan sorgen. Wenn dem so ist, leistet der Abstieg zum Kreuzbergpass jederzeit Abhilfe. Von hier aus fährt ein Bus zurück nach Sexten. www.sexten.it

Kinder Almenwanderungen: Rauf zur Latscheralm

Auch wenn die Gastgeberfamilie des Sporthotel Vetzan die Latscher Alm erst seit Juni 2021 bewirtschaftet, kann ihr Betreiber, Matthias Tschenett, schon viele Geschichten zu dem Herzensprojekt erzählen. Zusätzlich zum Hotel eine Alm zu bewirtschaften, war eine Entscheidung aus Leidenschaft und Vernunft. Da die ursprüngliche Hütte dringend neu saniert werden musste, wurde vor sechs Jahren eine neue Anlaufstelle für Wanderurlauber und Biker erbaut – die Synergien schaffen soll. So sind einmal pro Woche eine Wanderung sowie eine e-Bike-Tour fixer Bestandteil des Aktivitätenprogramms für Hotelgäste. Mit dem Bike geht es direkt zur Alm, zu Fuß kann sie von Latsch bewandert oder von der Talstation Tarscher Alm aus erreicht werden. Vor Ort ist für Verpflegung mit hauptsächlich regionalen Produkten und Unterkunft in vier Zimmern gesorgt. Begeisterung löst auch die Begegnung mit den Kälbern der Alm aus – Streicheleinheiten inklusive! www.sporthotel-vetzan.com / www.wanderhotels.com

Kinder Almenwanderungen
Eine Wanderung zur malerischen Linkn Alm lohnt sich. foto (c) Marco Rauch

Kinder Almenwanderungen: 200 Jahre Tradition

Der urige Charme des über 200 Jahre alten Waidlerhauses konnte bis in unsere Zeit bewahrt werden. Eingebettet in die unverfälschte Natur des Dreiländerecks Bayern, Österreich und Böhmen und das Wanderparadies am Südhang des Dreisessels ist die Link’n Alm von Ruhe und Bergkulisse umgeben. Dazu gesellt sich allerdings Vier-Sterne-Komfort, der die Alm für bis zu 10 Personen in eine Unterkunft mit allen Annehmlichkeiten – vom Stromanschluss über Holz- und Kachelofen bis hin zu Waschmaschine und Geschirrspüler – verwandelt. Auf 1.000 Höhenmetern bietet sich die Alm auch für Feiern im kleinen Kreis, fernab von Menschenansammlungen, an. Kein Wunder, dass das Waidlerhaus auch als der Logenplatz der Region Bayerischer Wald wahrgenommen wird. Der Link´n Hof, zu dem die Alm gehört, ist einer von 1.400 bayerischen Ferienhöfen mit dem Blauen Gockel. www.linknhof.de / www.blauergockel.de

Kinder Almenwanderungen
Über urige Steige geht es in den Sextener Dolomiten hinauf zu den Almen. foto (c) Tourismusverein Sexten

Almenwanderungen: High Five zu Ehren der Hirten

Die Wanderung auf dem drei Kilometer langen Hirtensteig ist ein Ausflug in die jahrhundertealte Historie der Rittner Alm und die Gebiete der Gemeinde Ritten, Barbian- und Villanders. Entlang des Weges zeigen fünf Stationen, was es bedeutet, Hirte in den Bergen zu sein. Startpunkt der Route ist der Parkplatz Tann. Von dort aus geht es bis zur Saltner Hütte auf rund 1.830 Höhenmeter. Die Hütte ist ein Rückzugsort für die Hirten, die sogenannten „Saltner“. Im Gegensatz zum 13. Jahrhundert, in dem der über 500 Jahre anhaltende Almstreit um Weiderechte begann, geht es auf der Rittner Alm heutzutage sehr friedlich zu. Auf einer Almfläche von 1.310 Hektar, die von 370 Rittner Bauern bewirtschaftet wird, grasen heute zirka 950 Stück Vieh, das 109 Tage lang von einer Weidekoppel zur nächsten bis zur Schönlandalm getrieben wird. www.ritten.com

Kinder wandern zu Almen: Zipfelsalpe

Kinder wandern zu Almen (im Allgäu: Alpe!) und dazu braucht es eigentlich wenig zusätzliche Motivation von seiten der Eltern. Wenn die Outdoorkids hören, dass es zu einer Alm hinauf geht, wandern sie wie von selbst. Bei der heutigen Tour, braucht es aber mehr: Ihr solltet Trittsicher sein, eine gute Kondition haben, über Bergerfahrung sowie eine optimale Ausrüstung verfügen. Dann ist die Wanderung zur Zipfelsalpe ein Genuss, wenn auch sein schweißtreibender.

Rund um Bad Hindelang gibt es einige Alpen. Damit sind nicht die Berge gemeint, sondern die Almen. In dieser Region von Bayern heißen die im Sommer genutzten Viehweiden so. Wer nicht dauernd vor Mountain- oder Gravelbikern zur Seite springen möchte, der sollte zur Zipfelsalpe wandern.

Egal was für eine Route Ihr wählt, sie fordert Euch. Doch die leckeren Brotzeiten und Kuchen auf dieser Alpe sind jede Anstrengung wert. Am kürzesten ist es vom Dorf Hinterstein aufzusteigen. Immer am Zipfelbach entlang geht es steil nach oben. Unterwegs gibt es auch Wasserfälle zu sehen.

Auf demselben Weg geht es wieder zurück. In Hinterstein gibt es ein Naturfreibad, „Prinzegumpe“ und dort lohnt es sich nach dieser anstrengenden Tour gemeinsam die Bahnen im frischen Bergwasser zu ziehen.  Wer alpinistisch erfahren und ausgerüstet ist, startet in Oberjoch. Wer möchte kann mit der Bergbahn Oberjoch hinauf gondeln.

Alle anderen kämpfen sich über einen ruppigen Aufstieg hinauf zum Gipfelkreuz vom Iseler. Kurz absteigen und der Markierung Richtung Zipfelalpe folgen. Dort erwartet die Alpinisten eine deftige Brotzeit. Auch Hühner laufen hier noch frei herum. Bergab geht es am Zipfelsbach hinunter nach Hinterstein. Auch hier ist der Pfad ruppig und ohne Bergschuhe ist diese Passage eine Qual. Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Oberjoch.

Hinterstein- Zipfelsalpe – Hinterstein

  • Gesamt: 9 Kilometer
  • Höhenmeter: 670
  • Dauer: Sechs bis sieben Stunden

Kinder wandern zu Almen: Alle Muhe wert!

Kinder wandern zu Almen und sind deswegen entsprechend motiviert. Die jungen Wanderer wissen nämlich: Auf einer Alm gibt es Tiere und leckeres Essen. Wir stellen Euch Almen vor, die sich lohnen um mit der Familie dorthin hinzuwandern.

Was für eine Versuchung! Am Parkplatz der Talstation der Taubenstein-Seilbahn überlegt sich mancher, ob das mit dem Wandern eine wirklich gute Idee ist. Schließlich bringt einen die Seilbahn gemütlich auf den Berg und man sichert damit Arbeitsplätze. Doch auch bei einer Weißbiertour gilt: Ehrlich verdient schmeckt die Halbe Bier am besten! Die ersten Meter der Wanderung sind typisch für den Rest des Weges: Gemütlich und mit einem hohen Genussfaktor. Zuerst geht es am Ufer vom Spitzingsee entlang, Richtung Kurvenlift und nicht nach Sankt Bernhard. Nach dem Uferweg führt ein Trampelpfad durch eine Kuhweide.

Die Kühe vor dem See und den Bergen im Hintergrund erinnern stark an Schokoladenwerbung. Am Parkplatz vom Kurvenlift stehen Schilderbäume und weisen den Weg. Gemächlich führt der breitausgebaute Weg bergauf. Zur Oberen Firstalm sind es eine Stunde zu gehen und zur Unteren Firstalm 45 Minuten. Auch mit leichten Wanderschuhen kommt man hier problemlos vorwärts. Durch den Wald geht es moderat hinauf. Bald ist die Kratzerhütte und das Berghaus Spitzingsee erreicht. Weiter auf dem Kratzerweg bergauf. Sobald sich der Wald lichtet erreicht man eine Hochebene. Von hier aus ist zum ersten Mal die Untere Firstalm zu sehen. Auf den Weiden neben dem Wanderweg, befinden sich einzelne Felsbrocken.

Gemütlich schmatzend sehen die Kühe den Wanderern zu. Nun steigt der Weg zur Unteren Firstalm an. Das Ziel ist vor Augen und damit die Vorfreude auf ein kühles Weißbier. Auf 1.318 m ist die Alm erreicht. Sie liegt malerisch in einem Talkessel, eingerahmt von der Brecherspitz und dem Bodenschneid. In der Unteren Firstalm heißt es erst einmal gemütlich Platz nehmen und in Ruhe ein Bier trinken.

Alle die großen Hunger haben, sollten den frischen Schweinsbraten mit den Knödeln probieren. Ebenfalls ein Schmankerl ist der bayerische Brotzeitteller. Nun gibt es drei Alternativen: Sitzenbleiben und noch ein Weißbier genießen, oder aufsteigen zur Oberen Firstalm um es sich dort auch gut gehen zu lassen. Als dritte Alternative kommen noch die umliegenden Gipfel in Frage.

Vom DAV Haus Spitzingsee könnt Ihr zu den Firstalmen aufsteigen. foto (c) kinderoutdoor.de

Alle die den Tag am Spitzingsee ruhiger angehen lassen wollen, geben sich mit der Idylle der Unteren Firstalm zufrieden und sehen sich die Obere Firstalm sowie die Gipfel ringsum von der Sonnenterrasse aus an. Wer Ehrgeiz hat, steigt rechts durch eine Weide zur Oberen Firstalm auf. Der Weg ist mit Steinplatten ausgelegt. Nach zehn Minuten ist der bekannte Berggasthof erreicht.

Immer wieder spielen hier Musikanten auf und vervollkommnen die bayerische Bergidylle. Wer mit den Kindern unterwegs ist, kann auf der Oberen Firstalm in Ruhe sein Bier trinken, denn auf einem großen Spielplatz können sich die Kleinen austoben. Alle die etwas Deftiges essen wollen, sollten das Biergulasch oder die Kamin- und Gamswurzen probieren. Wer noch entsprechend viel Kondition hat, kann sich nun entscheiden wie der Tag am Berg weitergeht.

Brecherspitz oder Bodenschneid? Das ist hier die Frage

Hier beginnt unsere Tour und hier endet sie auch wieder: Am Spitzingsee foto (c) kinderoutdoor.de

Wer trittsicher und bei guter Kondition ist, sollte sich auf die 1.685 m hohe Brecherspitz wagen. Der markante Berg am Spitzingsee bietet eine einmalige Aussicht in den Talkessel und auf die umliegenden Berge. Von der Oberen Firstalm rechts halten und über einen Wiesenweg wandern.

Ein Wegweiser zeigt, wohin es zum Gipfel geht. In Serpentinen geht es den Hang hoch. Bald ist ein Sendemasten erreicht, der sich auf einem überwachsenen Sattel befindet. Auch wenn hier das Gelände abflacht, die Brecherspitz zeigt sich gleich von ihrer anspruchsvollen Seite. Durch schroffes Gelände geht es den Gipfelgrat hinauf. Mit Drahtseilen ist der Einstieg gesichert. Bald ist das Terrain flacher und über einen schmalen Weg kommt man flott vorwärts.

Es folgt ein Abschnitt im Schrofengelände, das auch gesichert ist. Ein Weg führt durch zum Gipfel. Immer wieder bieten sich malerische Blicke auf den Spitzingsee. Kurz unterhalb des Gipfels zeigt sich die Brecherspitz noch einmal von der rauen Seite. Dafür entlohnt der Blick in das Tal. Der Abstieg erfolgt so wie der Aufstieg. Unterwegs lässt sich in der Oberen oder Unteren Firstalm gut einkehren.


Drei-Seen-Blick. Von der Oberen Firstalm den Wegweisern links zum Bodenschneid folgen. Zuerst geht es durch einen Bergwald an der Krettenburg entlang. Steil führt der Weg über die Flanke zum Grat. Nach wenigen Metern ist der Gipfel erreicht und von hier gibt es was zu sehen: Den Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee. Auch hier erfolgt der Abstieg wie der Aufstieg und der Abstecher zum Bodenschneid hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Hüttensteckbrief:

  • Höhe: 1.375 m
  • Tourenmöglichkeitenvor Ort:Brecherspitz (1.683 m), Aufstieg 400 Hm, mittel, ca. 1 1/2 Std.; Roßkopf (1.579 m), Aufstieg 204 Hm, leicht, 1 ½ Std.
  • Bewirtschaftet: Täglich geöffnet!
  • Kapazität: Vier Vierbettzimmer, 13 Doppel- und Zweibettzimmer; ein Lager mit 11 Betten, ein Lager mit 17 Betten und ein Lager mit 20 Betten
  • Kontakt: www.firstalm. de

Mit der Familie zur Litzlalm aufsteigen

Wie stellt sich der Flachländer eine Alm vor? Sicher so wie die Litzlalm. Inmitten von saftigen Weideflächen und umgeben von einem beeindruckenden Bergpanorama ist sie der ideale Drehort für Heimatfilme, oder einer gelungenen Alm-Wanderung.

Wo sind die Kameras? Fragt man sich, bei der ersten Ankunft an der Litzlalm. Für sämtliche Heimatfilme und Bergdoktor-Streifen ist diese idyllische Alm der perfekte Drehort. Auch in einer anderen Hinsicht ist sie ideal: Für alle die wenig Zeit oder Kondition oder beides haben, stellt sie ein attraktives und erreichbares Ziel dar. Drei Varianten stehen zur Auswahl wie Ihr auf die Litzlalm kommt. Denn der Weg lässt sich unglaublich abkürzen.

Mit dem Almerlebnisbus fährt man durch das Klausbachtal über die Grenze nach Österreich zum Alpengasthof Hirschbichl. Wie sagt ein altes Sprichwort so schön „Lieber schlecht gefahren, als gut marschiert!“ Am ehemaligen Grenzübergang angekommen, ist die Litzlalm im weniger als einer Stunde gemütlich zu erreichen. Eile ist beim Wandern selten gut. Deshalb erst einmal in dem historischen Gasthof ein Basislager einrichten und in Ruhe die Wanderkarte ansehen.

Entspannt. So geht es auf einer Alm zu. Ein ideales Ziel um mit Kindern dorthin zu wandern. foto (c) kinderoutdoor.de

Ein Blick auf die Karte verrät: Die Sauerstoffflaschen dürfen heute im Depot bleiben. Auf einem gut ausgebauten Weg geht es zur Jausenstation Litzlalm. Diese Variante dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Noch einfacher ist es von der Hintertalstraße an der Abzweigung vom E4 weiter zu gehen und erst 200 Meter weiter auf den Arnoweg rechts einzubiegen und den Wegweisern zur Litzlalm folgen.

Kinder Almenwanderungen: Das GPS bleibt aus

Diese Wanderung dauert, von Alpengasthof Hirschbichl aus, zwischen 30 und 45 Minuten. Hier ist niemand konditionell überfordert und das GPS braucht keiner einschalten. Liegt es an der Höhenluft, der filmreifen Landschaft oder der deftigen Brotzeit, warum auf der Litzlalm manche Wanderer einen ungeahnten Appetit entwickeln?

Selbst ausgezehrte Mountainbiker, für sie ist die Alm ein attraktives Ziel, kommen hier auf den Geschmack. So landen auf den Jausenbrettl Spezialitäten, die eher weniger in den Ernährungsplan von einem Sportler passen: Speck, Käse, Butter und Wurst. Doch allen schmeckt es und das ist die Hauptsache.

Ein Bergradler bringt es auf den Punkt: „ Die Jausen hier sind wie die Alm selbst: Bodenständig und schnörkellos!“ Genussvoll beißt der durchtrainierte Mann in sein Käsebrot und lässt es sich schmecken. Hier bringt die Familie Hohenwarter kein Fingerfood oder Snacks auf die Tische, sondern schmackhafte, regionale Almbrotzeiten. Anspruchsvoll und mit einem hohen Erlebniswert ist der Aufstieg über Weißbach bei Lofer. Von der Pfarrkirche aus geht es über Oberweissbach hinauf zur Seisenbergklamm. Der Weg dorthin ist optimal ausgeschildert. Ein ungewöhnliches Naturdenkmal wartet dort auf die Wanderer. Nach der letzten Eiszeit grub sich der Weißbach tief in die Kalkfelsen hinein, was er heute noch tut. So entstand eine enge Schlucht in deren Grund das Wildwasser brodelt.

Hoffentlich haben die Kinder das Seepferdchen schon absolviert! In der Seisenbergklamm ist das Wasser etwas wilder unterwegs als im Hallenbad. foto (c) kinderoutdoor.de Kinder Almenwanderungen: Über Stege und Brücken

Auf abenteuerlichen Stegen, die über dem Wasser befestigt oder in den Felsen gesprengt sind, geht es die Seisenbergklamm hinauf. Bizarre Felsformationen hat das Wasser in den Kalk gewaschen und die ausgespülten Gumpen zeigen, mit welcher Kraft der Weißbach sich immer noch seinen Weg bahnt. Seit 1831 wandern Touristen durch die Seisenbergklamm und sind beeindruckt davon.

Ungefähr 30 – 45 Minuten dauert es, bis man sie durchquert hat. An Manchen Stellen berühren sich die Felswände der engen Schlucht oder sind nur einen Meter von einander entfernt. Wenn die wilde Klamm durchwandert ist, anschließend weiter dem Bachverlauf folgen und man kommt zum Wirtshaus Lohfeyer.

Auf dem Wanderweg zum Bauernhof Stockklaus. Im Talkessel geht es weiter bergauf bis der Arnoweg erreicht ist. Dieser führt direkt zur Litzlalm. Von dort aus auf demselben Weg wieder nach Oberweissbach absteigen oder zum Alpengasthof Hirschbichl und den Almerlebnisbus nehmen. Noch eine Variante gibt es um auf die Litzlalm zu kommen. Sie startet auf bayerischer Seite am Hintersee vom Parkplatz Seeklause aus. Dort der Beschilderung zum Klausbachtal folgen. Bald ist der Eingang zum Tal mit der Nationalpark-Informationstelle erreicht.

Kinder Almenwanderung: Auf den Spuren der Säumer

Flach führt der Weg durch den Talboden. Er folgt einer historischen Route der Salzsäumer. Ab dem Mittelalter herrschte ein reger Handel mit dem weißen Gold aus Berchtesgaden. Am Ufer vom Klausbach geht es hinein in den Nationalpark und hinauf zur Bindalm.

Hier lohnt es sich eine Pause einzulegen und die frischen Köstlichkeiten der Alm zu genießen. Rechts auf die Hirschbichlstraße, sie ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt, und zum Gasthaus Hirschbichl aufsteigen. Es befindet sich bereits aus österreichischer Seite und ist früher eine Zollstation gewesen. Von hier aus den Wegweisern zur Litzlalm folgen. Auf demselben Weg geht es zurück zum Hintersee oder alternativ den Almerlebnisbus nutzen.

Gut geschützt! Nationalpark Berchtesgaden
Seit 1978 gibt es den 208 Quadratkilometer großen Nationalpark Berchtesgaden. Rund um den Watzmann, Jenner, Hohe Göll und Königssee stehen seltene Pflanzen sowie Alpentiere unter Schutz. Über 100 verschiedene Vogelarten sind im Nationalpark Berchtesgaden heimisch. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es auch, die Besucher über die Ziele und die geschützten Arten des Nationalparks zu informieren. Dazu gibt es regelmäßig attraktive Ausstellungen und Aktionen (auch für Kinder!).
http://www.nationalpark-berchtesgaden.de/

  • Hüttensteckbrief: Litzlalm
  • Höhe: 1.320 m
  • Keine Übernachtungsmöglichkeit
  • von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet
  • Geschichte: Acht Landwirte bewirtschaften die Litzlalm. Ihre Weiden liegen zwischen 1.200 und 1.600 m. Auch wenn mit 38 Hektar die Weidefläche eher klein ausfällt, so ermöglicht der Boden einen hohen Ertrag an Futter.
  • Tourenmöglichkeiten vor Ort: Auf den Litzelkogel 1.625 m (1 Std; 500 Hm) zu steigen ist eine gemütliche Option.
  • Schwierigkeit: Leicht
  • Gehzeit: 5 Stunden
  • Höhenmeter: 350 Höhenmeter
  • Tourencharakter: Leichte Talwanderung
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Seeklause am Hintersee

Beste Aussichten: Die Gotzenalm!

https://youtube.com/watch?v=Wo44dt3gbfo%3Ffeature%3Doembed

Viele Möglichkeiten gibt es die Gotzenalm zu erreichen und ebenso zahlreich sind die Gründe dorthin zu wandern: Ausgangspunkt für weitere Touren, beeindruckende Ausblicke auf den Königssee mit dem Watzmann-Massiv und gutes Essen. Was haben der Hauptbahnhof von München und die Gotzenalm gemeinsam? Hier laufen viele Wege aus allen Richtungen zusammen. Um zu einer der ältesten Almen Deutschlands zu kommen, bieten sich für eine Tageswanderung vier Varianten an. Die erste Variante ist die Schnellste: Mit dem Ausflugsboot bis zur Haltestelle Kessel schippern.

Für alle die zur Seekrankheit neigen: Der Königssee ist ein eher ruhiges Gewässer und die Bootsfahrt ist so angenehm, dass selbst der empfindlichste Magen seinen Inhalt für sich behält. Die Haltestelle Kessel fährt das Ausflugsboot nur bei Bedarf an, deshalb bitte schon beim Einsteigen sagen, wo es hingehen soll. Am besten man sieht sich am Abend zuvor als Einstimmung von Wolfgang Petersen „Das Boot“ an und erklärt an Bord ganz zackig den erst besten Uniformierten: „Herr Kaleun, lassen sie Kessel anlaufen.

Auf Sehrohrtiefe gehen und dann volle Kraft voraus!“ Mit so einem Auftritt bleibt man garantiert im Gedächtnis der anderen Passagiere und der Besatzung. In Kessel angekommen ist Schluss mit lustig und es macht Sinn, sich nach den Rückfahrzeiten zu erkundigen. Wer sich aber mit einem derart kühnen Auftritt als Seemann bewiesen hat, dem hilft man gerne von Bord. Ein Wegweiser zeigt wo es langgeht. Dem Steig mit der Nummer 494 folgen. Es ist der ehemalige Reitweg der bayerischen Könige und führt in Richtung Süden durch Bergwald hinauf zur Gotzenalm. Hofjagden sind zu königlicher Zeit beliebt gewesen und Prinzregent Luitpold kam öfter nach Berchtesgaden um zu jagen.

Wandern mit Kindern: Die Gotzenalm ist erreicht! Foto (c) kinderoutdoor.de

Hochgeschlängelt

Steil schlängeln sich die Serpentinen immer weiter vom See weg. Der Wanderweg ist breit und gut ausgebaut. Im Gegensatz zu manch anderen Touren um den Königssee sind hier eher weniger Wanderer unterwegs. Auf dem Weg bergauf bieten sich immer wieder beeindruckende Blicke auf den Watzmann und den Königssee. Von der Gotzentalalm, Achtung nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Ziel, geht es in steilen Serpentinen hinauf. Wenn man den Wald verlässt und auf einem Hochplateau sich befindet, ist die Gotzenalm bereits zu sehen. Alle anderen die länger unterwegs sein wollen, beginnen die Tour als Gondoliere.

Den Watzmann als Sichtnachbarn. So einen imposanten Anblick gibt es auf der Gotzenalm. foto (c) kinderoutdoor.de

Seilbahn statt Schweiß. Bis zur Mittelstation der Jennerbahn hochgondeln. Auf einem sehr gut ausgebauten Wanderweg den Wegweisern zur Gotzenalm folgen. Vorbei am Dr. Hugo Beck Haus und dem Sulzbergkaser. In Richtung Königsbachalm wandern und anschließend zur Gotzenalm. Wobei dieser Berggasthof für viele Einheimische immer noch der Springlkaser ist. Kommen wir zu einer weiteren Möglichkeit die nur konditionsstarken Wanderern und sparsamen Schwaben oder Schotten vorbehalten ist. Diese sparen sich das Geld für die Jennerbahn und steigen vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Königssee auf.

Geld gespart, eine Stunde bergauf

Gut eine Stunde geht es auf dem Forstweg bergauf. Ab der Mittelstation der Jennerbahn den Wegweisern folgen. Kommen wir zur härtesten Möglichkeit die Gotzenalm zu erreichen. Nur wer trittsicher und bergerfahren ist, sich orientieren kann und über die nötige Kondition verfügt nimmt diesen Weg zur Gotzenalm. Mit dem Ausflugsboot schippern wir bis zur Haltestelle Salet, dort links halten und den Kaunersteig nehmen.

Er ist mit der Nummer 492 markiert. Über steile Holzstufen und Stellen die zum Teil mit Drahtseil gesichert sind, geht es hinauf. Teilweise fehlen Stufen oder sind beschädigt. Bei Nässe ist dieser Weg auf keinem Fall zu empfehlen, die Gefahr auszurutschen ist zu groß. Egal welchen Aufstieg man zur Gotzenalm wählt, auf jeden Fall gehört der Aussichtspunkt Feuerpalfen zur Wanderung. Von hier aus bieten sich Tiefblicke über den fjordartigen Königssee und beliebt bei Fotografen ist der Blick auf die Halbinsel mit Sankt Bartholomä.

Je nach Kondition, Zeit und Können wählt man den Abstieg zum See oder übernachtet auf der Gotzenalm. Auf dieser Alm schaffte es ein Teenager, der keine Lust hatte mit den Eltern in die Berge zu gehen, seinen Vater vor allen Gästen bloß zu stellen. Der gute Mann, seines Zeichens Beamter beim Freistaat, saß gemütlich vor seinem Brotzeitteller und verspeiste die Leckereien, als der Sohn lautstark zu ihm sagte: „Ja Papa, lass es Dir noch schmecken! Im Gefängnis ist das Essen nicht so gut gewesen!“ Ab diesem Tag musste der Teenager nie wieder mit zum Wandern! Auf der Sonnenterrasse vom Berggasthof Gotzenalm bleibt manchem Gast trotz des leckeren Essens der Mund weit offen: Beeindruckend ist der Blick auf die Watzmann-Ostwand.

Kinder Almenwanderungen: Was für ein Kuchen!

Alle die auch beim Bergsteigen gerne einen gepflegten Nachtisch haben, bestellen einen hausgemachten Kuchen. Für manche Wanderer ist der Gipfel das größte Glück. Ein Stück Kirschkuchen in der Sonne vor dem Berggasthof Gotzenalm genießen, kommt dem Eintrag ins Gipfelbuch richtig nahe.

Wer sich hier sonnt, kommt schnell mit anderen Bergsteigern in Gespräch „So, so vom Steinernen Meer kommt Ihr!“ oder manch einer erzählt von der Großen Reibn, der Umrundung vom Königssee. Schnell passiert es, dass einem die Zeit wegen dem Plaudern für eine Rückfahrt mit dem Ausflugsboot zu knapp ist.

Zum Glück lässt es sich auf der Gotzenalm urig übernachten und der Wirt Rudi Klecker aus Bischofswiesen ist ein wunderbarer Gastgeber. Am nächsten Tag geht es weiter. Schließlich ist es mit der Gotzenalm wie mit dem Münchner Hauptbahnhof: Viele Wege führen hin und viele davon weg.

https://youtube.com/watch?v=xF-2wOMqyiI%3Ffeature%3Doembed

Leichte Tour zur Schwarzachenalm

Ein historischer Ort befindet sich bei der Schwarzachenalm. Hier erlegten am 24 Oktober 1835 Jäger den letzten freilebenden Bären im Königreich Bayern. Später stellte sich heraus, der unglückliche Bär ist der letzte seiner Art in Deutschland gewesen. Bis zum 26. Juni 2006 als JJ1 starb.

Bekannter unter dem Namen Bruno Bär.Die Scharzachenalm ist wie aus dem Bilderbuch. Schöner kann ein Maler in seiner ganzen künstlerischen Phantasie sich eine idyllische Alm kaum ausdenken. Doch diese heile Bergidylle störten immer wieder Schüsse.

Durch seine Lage ist Ruhpolding ideal für Wilderer gewesen. Doch die hiesigen Jäger wussten sich zu wehren und gingen selten zimperlich mit den Wildschützen um. Ebenso hatte aber ein Jäger von den Wilddieben keine Rücksicht zu erwarten. In Waich, nur wenige Kilometer von der Schwarzachenalm entfernt, gab es ein folgenschweres Aufeinandertreffen.

foto (c) kinderoutdoor.de Kinder Almenwanderung mit dem Kinderwagen

So berichtet die Bürger-Zeitung, Organ des bayerischen Städtetages in einer Ausgabe aus dem Jahr 1867: „Am 14. ds. Nachmittags begaben sich die zwei beim Forstamt Ruhpolding befindlichen Actuare auf die Jagd und stießen in der Nähe von Waich auf einen Wilderer, welcher eben mit Ausbrechen eines erlegten Stückes beschäftigt war. Ohne viel Federlesens erhob derselbe sofort seine Büchse und feuert auf den Forstamtactuar Hamn, wobei er denselben so unglücklich traf, daß er schwerlich mit dem Leben davon kommen wird. Sodann ergriff der Thäter die Flucht, die Decke des geschossenen Wildes am Platze zurücklassend.“ Mancher Wilderer arbeitete Tags als Holzknecht brav mit seinem Förster zusammen, und ging nach Feierabend auf die illegale Jagd.

Malerisch liegt die Schwarzachenalm bei Ruhpolding. Diese ist auch mit dem Kinderwagen zu erreichen. foto (c) kinderoutdoor.de

Über das harte Leben der Holzknechte informiert ein eigenes Museum. Dort beginnt unsere kurze und leichte Wanderung zur Schwarzachenalm sowie der Keitlalm. Bereits am Parkplatz vom Holzknechtmuseum ist der Weg perfekt ausgeschildert.

Auf einer kleinen Straße gehen wir das erste Stück dem Fischbach folgend. Der Weg gabelt sich und hier links halten. Über eine Brücke den Bach überqueren. Weiterhin in Sichtweite vom Fischbach wandern. Nun schlägt der Weg einen weiten Bogen um das 1.014 m hohe Mahdeck. Der Weg steigt nur sanft an. Wir erreichen die Schwarzachen und folgen ihr flußaufwärts. Bald ist die Schwarzachenalm auf der rechten Seite zu sehen.

https://youtube.com/watch?v=5_8z9U5S5c8%3Ffeature%3Doembed

Über einen Wirtschaftsweg erreichen wir sie. Links befindet sich eine Brotzeithütte mit Brunnen. Dort befindet sich ein Schild und erinnert an den „Ruhpoldinger Bären“. Es ist der letzte geschossene Bär in Bayern gewesen. Dem Forstamtsaktuar Ferdl Klein fiel diese zweifelhafte Ehre zu, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben.

Mit dem Ruhpoldinger Bären rottete man seine Gattung im Königreich aus. Auf der Tafel am Wanderweg ist auch ein Bild vom Heinrich Bürkel zu sehen. Der Genremaler inszeniert die Heimkehr der erfolgreichen Bärenjäger als Triumphzug. Den Wilderern und Jägern ging es neben dem Fleisch vom Wild, auch um die Trophäe.

60 Bären erlegt

Einen Bären zu schießen ist eine Klasse für sich gewesen. Bären sind schnell und im Gegensatz zu einer Gämse oder einem Hirschen auch gefährlich. Ab dem Jahr 1800 gab es immer weniger Braunbären in Bayern. Allein im Bayerischen Wald sollen die Brüder Forster zwischen Jahren 1760 und 1800 mehr als 60 Bären geschossen haben. So ging der Bestand immer mehr zurück. Entsprechend begehrt sind diese Tiere bei den Jägern und Wilderern gewesen. Wobei der Abtransport von einem Bären für die illegalen Wildschützen eine logistische Meisterleistung darstellte. Immerhin wiegt Meister Petz 250 Kilogramm.

Zum Vergleich: Ein Rothirsch bringt zwischen 100 und 130 Kilogramm auf die Waage. Der Ruhpoldinger Bär ist wie auch der im Jahr 2006 erlegte JJ1, Bruno der Problembär, im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München zu sehen. Auf der Schwarzachenalm kehren die Wanderer und Mountainbiker gerne ein. Hier gibt es deftiges Brotzeiten und Spezialitäten aus Milch.

Umgeben von einem tiefgrünen Weidegrund und Wäldern ist die Schwarzachenalm ein Idyll, wie es Heinrich Bürkel auch nicht besser malen konnte. Zurück geht es auf dem gleichen Weg wie wir zur Schwarzachenalm aufgestiegen sind. Auch kleinere Kinder schaffen diese Wanderung. Zurück am Parkplatz lohnt es sich das Holzknechtmuseum zu besuchen. Plötzlich bekommt das beschauliche Bild von der ach so guten alten Zeit starke Risse.