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Outdoor Wissen: Wildcampen

Outdoor Wissen ist auch wichtig um die Natur zu schützen. Wegen der Pandemie sind so viele Leute wie noch nie mit Wohnmobilen unterwegs. Mit allen Vor- und Nachteilen. Besonders hoch steht bei manchen das Wildcampen im Kurs. Doch, zum Glück, gibt es hier auch rechtliche Schranken. Vom Reisemobilhersteller SUNLIGHT haben wir  sechs essentielle Wildcamping-Regeln bekommen, die dabei helfen, dass das freie Campen auch in Zukunft an ausgewiesenen Plätzen möglich bleibt.

Fangen wir mit Deutschland an: Hier ist das Wildcampen grundsätzlich nicht erlaubt. Dennoch muss man nicht immer den nächsten offiziellen Campingplatz anfahren: Parkt man für eine Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz, stellt das in manchen Bundesländern kein Problem dar. Allerdings ist dabei stets jegliches Campingverhalten untersagt. Campingstühle, Markise und Auffahrkeile bleiben also eingepackt. In puncto Camping in der freien Natur unterscheiden sich die Gesetze und Regularien von Bundesland zu Bundesland. WICHTIG: In Naturschutzgebieten, Naturreservaten, Nationalparks, Landschaftsschutz- und Jagdgebieten ist Wildcampen immer strengstens verboten. 

Außerhalb Deutschlands gestaltet sich die Gesetzeslage oft undurchsichtig. Während Wildcampen in den skandinavischen Ländern vielerorts erlaubt ist, sind Länder wie Italien, Österreich oder Spanien weniger tolerant und bestrafen das wilde Campieren zum Teil mit hohen Bußgeldern. Wer sich auf die Reise begibt, muss sich deshalb vorab umfassend über die örtlichen Vorschriften informieren, z.B. bei PiNCAMP, dem Campingportal des ADAC

Outdoor Wissen:  Digitale Helfer nutzen

Inzwischen gibt es für nahezu jedes Problem eine App mit passender Lösung – so auch für die Suche nach einem genehmigten Stellplatz. Die kostenlose App Park4Night gehört zu den beliebtesten unter Reisemobilisten. Sie zeigt kostenpflichtige sowie kostenfreie Stellplätze an und liefert darüber hinaus hilfreiche Erfahrungen, Bewertungen und Bilder anderer Nutzer. Auch die Online-Plattform Campspace unterstützt in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, bei der Stellplatzsuche. Als eine Art Airbnb für Camper bieten hier Privatpersonen ihren Grund für kleines Geld zur Übernachtung an. Der ADAC bietet eine Suche nach Naturcampingplätzen, wo sich auch ein Gefühl von abenteuerlichem Wildcampen breit macht. 

Nur ein Hirsch, stört die Wildtiere.
foto (c) kinderoutdoor.de

Outdoor Wissen: Rücksicht auf tierische Anwohner

Das Besondere am Wildcampen: vollkommene Ungestörtheit und Privatsphäre. Also erstmal ein Bier und die Musik laut aufdrehen? Nichts könnte unpassender und rücksichtsloser sein. Beim Wildcampen befindet man sich im Lebensraum vieler Tiere – und den gilt es zu respektieren und zu schützen. Die Playlist aufdrehen und laut Mitsingen macht on the road sowieso mehr Spaß. 

Outdoor Wissen:  Für die Tonne, nicht den Wald

Seinen schlechten Ruf verdankt das Wildcampen besonders den Bergen an Müll, die manch ein Camper in der Natur zurücklässt. Dabei ist die Regel simpel: Verlasse einen Platz immer so, wie du ihn vorgefunden hast und vorfinden möchtest! Nimm deinen Müll stets wieder mit, um ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. Dasselbe gilt auch für Grauwasser. Den Abwassertank im nächsten Straßengraben zu entleeren, ist verboten und hat hohe Bußgelder zur Folge. 

Das kann Stress geben…….
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Outdoor Wissen: Lagerfeuer-Romantik? Nein danke!

Gemeinsam gemütlich am Lagerfeuer sitzen und Stockbrot grillen – eine Vorstellung, die wohl so manches Camper-Herz höherschlagen lässt. Verständlich, aber es sollte bei der Vorstellung bleiben! Denn abgesehen davon, dass sich ein vermeintlich harmloses Lagerfeuer schnell zum bedrohlichen Waldbrand entwickeln kann, verschreckt es die Tiere der Umgebung und hinterlässt verbrannte Erde, wo zuvor noch Pflanzen und Sträucher gewachsen sind. Auch der Grill hat in der freien Natur keinen Platz. Stockbrot und Steak müssen also bis zum nächsten Campingplatz mit offizieller Feuerstelle warten. 

Outdoor Wissen: Geschäft ist Geschäft. Aber bitte nicht in der Natur!

Es sind Plätze mit stetig wachsender Beliebtheit: nicht einsehbare Örtchen hinter Bäumen oder Felsen – auserkoren als ideale Stelle, um das Geschäft zu verrichten. Mit der Zeit entwickeln sie sich dank zahlreicher Nachahmer zu einer Art Sammelstelle für Klopapier. Tatsache ist: Klopapier braucht mehr als ein Jahr, um zu verwesen. Und auch menschliche Exkremente verschwinden nicht nach einem Tag. Noch dazu enthalten sie Bakterien, Viren und Keime, die das Ökosystem der Natur schädigen können. Das natürlichste Geschäft der Welt ist mitten in der Natur also gar nicht mehr so natürlich. Deshalb lautet die Devise: keine Toilette im Fahrzeug, kein Campen in freier Natur! Doch es gibt mittlerweile zahlreiche portable Toilettenlösungen, die sich auch in kleinen Vans unterbringen lassen. Übrigens: SUNLIGHT stattet alle Modelle mit einer Bord-Toilette aus.

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Asoziale Wildcamper im Nationalpark Bayerischer Wald

Was sich derzeit im Nationalpark Bayerischer Wald abspielt lässt sich nur mit asozial beschreiben. Camper schlagen ihre Zelte in der Kernzone von diesem Schutzgebiet auf und entfachen dort auch noch Lagerfeuer. Dank „Influencern“ und Youtube Vloggern meinen diese Zeitgenossen im Nationalpark es ihren Vorbildern aus dem Internet gleich tun zu müssen. Dabei können schwere (Stressbelastung für die Tiere) und schwerste Schäden (Waldbrand) für die schützenswerte Flora sowie Fauna im Nationalpark Bayerischer Wald entstehen. Wir von Kinderoutdoor.de appellieren eindringlich an alle: Wild campen ist nur auf den dazu ausgewiesenen Flächen in Deutschland erlaubt. Haltet Euch bitte daran.

Mit einem großen Problem sehen sich die Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald derzeit konfrontiert, und zwar mit Wildcampern. „Immer mehr Besucher übernachten bei uns im Schutzgebiet, obwohl dies verboten ist“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem unsere Ranger niemanden erwischen.“

Die einen sind mit Zelt ausgestattet, den anderen reicht ein Schlafsack, mit dem sie in den Schutzhütten übernachten – die Mitarbeiter der Nationalparkwacht finden ständig andere Szenarien an den vermeintlichen Übernachtungsplätzen, die oftmals mitten im Kerngebiet liegen, vor. Immer wieder werden auch Lagerfeuer im Wald angezündet. „Das ist nicht nur verboten, sondern aufgrund der Waldbrandgefahr unverantwortlich“ so Leibl. Wenn die Wildcamper zur Rede gestellt werden, erklären sie meist, dass sie etwas in der Wildnis erleben wollen. „Wir sind aber ein Schutzgebiet und kein Abenteuerspielplatz.“

Viele Wildcamper schlagen ihr Zelt mitten in der Kernzone auf. Auch Lagerfeuer werden oftmals entzündet – ohne einen Gedanken an die Waldbrandgefahr zu verschwenden. (Foto: Nationalparkwacht Bayerischer Wald)

Bei Störungen in der Nacht steigt der Stresslevel der Tiere

Im Nationalpark hat sich durch die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ eine einmalige Artenvielfalt entwickelt. Seltene Tiere wie Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz finden hier wieder ein Zuhause. Nachdem der Druck durch Wanderer in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen hat, ist es für die Tier- und Pflanzenwelt wichtig, zumindest nachts keinen Störungen zu unterliegen. „Werden empfindliche Tiere durch grelle Stirnlampen oder laute Geräusche aufgeschreckt, erhöht das deren Stresslevel signifikant und kann äußerst negative Auswirkungen haben“, so Leibl. „Personen, die unerlaubt im Nationalpark übernachten, handeln nicht nur gegen die geltenden Nationalparkregeln, sie stören mit ihrem Verhalten in erster Linie die dort lebenden Arten.“

Auch das Campieren in Schutzhütten ist verboten. Diese dienen nur dem Unterstand im Falle eines Unwetters.Foto Nationalpark Bayerischer Wald

Anzeige und Bußgeld

Die Nationalparkverwaltung reagiert nun verstärkt auf dieses Problem und weitet die Streifengänge der Ranger auch auf die Nachtstunden aus. Wer erwischt wird, dessen Daten werden an die Landratsämter Freyung-Grafenau und Regen weitergeleitet, eine Anzeige sowie ein Bußgeld sind die Folge. Möglichkeiten mit Zelten zu übernachten werden im Übrigen derzeit von der Nationalparkverwaltung in der Nähe des Hirschgeheges bei Scheuereck geschaffen. Ebenso sollen dort in Zukunft Camper Stellplätze nutzen können.

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Wild Campen: Was ist wo in Europa erlaubt?

Wild Campen hat seinen Reiz: So richtig das Abenteuer spüren und mit den Kindern in der freien Natur übernachten. Kein Lärm vom Campingplatz und niemanden der stört. Doch das kann sich sehr schnell ändern. Manchmal übernimmt beim wilden Zelten die Polizei den Weckdienst. Wir haben für Euch recherchiert, wo in Europa wildes campen erlaubt oder verboten ist.

“Wild campen?” ein guter Freund sieht mich fassungslos an. “Tue ich nie. Ich nenne es heimliches zelten!” und grinst dabei. Zwischen Wohnmobilen und deren ergrauten Mannschaften schlägt dieser gute Freund nie sein Zelt auf. Das geht gegen seine Outdoorer-Ehre. Doch wild zelten kann teuerer sein, als eine Nacht auf dem Campingplatz. Wenn nämlich die Polizei plötzlich der Platzwart ist.

Wild campen in Deutschland? Vergiss es!

Das Land der Paragraphen hat für, so ziemlich alles, ein Gesetz. Wild zelten kann, auf einem abgegrenzenten (eingezäunten) Privatgrundstück, den Tatbestand vom Hausfriedensbruch erfüllen. Dann gibt es verschiedene Landesnaturschutzgesetze, diese stehen dem wilden Campen auch entgegen. Eine klitzekleine Ausnahme gibt es: Das Lagern. Wenn Ihr kein Zelt aufschlagt, sondern Euch auf der Isomatte in den Schlafsack legt, könnt Ihr darauf bestehen, dass Ihr hier pausiert. Das ist erlaubt. Ansonsten gilt: Bei Privatgrundstücken fragt zuerst den Eigentümer, ob Ihr hier campen dürft.

Wild zelten in Deutschland? Kein Problem, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat..... Foto (c) kinderoutdoor.de
Wild zelten in Deutschland? Kein Problem, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat…..
Foto (c) kinderoutdoor.de

Niederlande: Wild zelten kommt nicht in den Wohnwagen!

Wie nennt man es, wenn ein Autofahrer einem Niederländer mit Wohnwagen hinter drauf fährt? Hausfriedensbruch! Auch wenn in etlichen Dingen unsere Nachbarn richtig liberal sind und sich auch den Luxus einer Monarchie leisten, beim wild campen verstehen die Niederländer keinen Spaß! Hier kann das Zelten außerhalb von einem Campingplatz richtig teuer sein!

Estland, Norwegen, Litauen,  Schweden und Schottland: Wild zelten? No problem!

Es gibt noch Lichtblicke für alle Outdoorer, die gerne abseits der überfüllten Campingplätze ihre Zelt aufschlagen wollen. In Schweden gilt das Jahrhunderte alte “Jedermannsrecht”. Ihr könnt für eine Nacht wild zelten. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen zu beachten: Ihr müsst außerhalb der Sichtweite von Häusern sein und keine Spuren in der Natur hinterlassen. Das Lagerfeuer muss am nächsten Tag verschwunden sein, so wie Ihr auch. Wild campen sehen auch die Schotten locker. Wer dort  sein Zelt aufbaut ist kaum eingezogen, da kommen auch die Einheimischen und plaudern mit einem. Nur wo Schilder ausdrücklich das Campen verbieten, baut Ihr das Zelt besser nicht auf. Ebenfalls liberal sieht man das wilde Campen in Estland, Litauen und Norwegen.

Wild zelten ist in Estland, Litauen, Schweden, Norwegen und Schottland erlaubt. Es gibt jedoch bestimmte Dinge zu beachten. Foto (c) kinderoutdoor.de
Wild zelten ist in Estland, Litauen, Schweden, Norwegen und Schottland erlaubt. Es gibt jedoch bestimmte Dinge zu beachten.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wild campen in Frankreich: Rischtisch teuer!

Bei unseren westlichen Nachbarn dürft Ihr außerhalb der Campingplätze zelten, wenn der Grundstückseigentümer zustimmt. Doch in Naturschutzgebieten kann die Übernachtung im Zelt bis zu 1.500 Euro kosten, wenn die Gendamerie kommt. In der gleichen Preiskategorie seid Ihr, wenn ihr meint in Frankreich in einem Wasserschutzgebiet wild zu zelten. Teuer ist auch das Kampieren an der Küste. Die gehört allen Bürgern Frankreichs und die 66 Millionen könnt Ihr schlecht um Erlaubnis fragen……

In Frankreich wild campen? Mon dieu! Foto (c) kinderoutdoor.de
In Frankreich wild campen? Mon dieu!
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wild zelten in Italien: Oh Kohle mio!

Ihr habt zwischen 100 und 500 Euro immer griffbereit? Dann zeltet in Italien wo Ihr wollt. Soviel verlangen nämlich die Uniformierten, wenn sie Euch erwischen! An der Küste ist die Chancen besonders hoch, dass Ihr für das wilde Campen den Geldbeutel öffnen müsst. Ansonten geht Ihr vor wie in Deutschland: Erst den Eigentümer vom Grundstück fragen und dann zelten!

So könnte der Zimmerservice aussehen, wenn Ihr Euch beim wilden Campen in Italien erwischen lasst. Foto (c) kinderoutdoor.de
So könnte der Zimmerservice aussehen, wenn Ihr Euch beim wilden Campen in Italien erwischen lasst.
Foto (c) kinderoutdoor.de

 

Zeltplätze der besonderen Art: Dreimal Natur pur beim Zelten

Zeltplätze die genügend Infrastruktur bieten und trotzdem viel Natur bieten sind in Deutschland leider selten. Drei Zeltplätze haben wir entdeckt, die richtig Lust auf das Zelten machen. Einmal quer über Deutschland verteilt findet Ihr das absolute Outdoorer-Glück.

Zelten im Harz umgeben von Bäumen und ein genialer Blick auf den Brocken: Das gibt es bei Harz-camping. Foto (c) kinderoutdoor.de
Zelten im Harz umgeben von Bäumen und ein genialer Blick auf den Brocken: Das gibt es bei Harz-camping.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplätze mit dem gewissen etwas haben wir gesucht und gefunden. Unsere Kriterien sind gewesen: Möglichst nah an der Natur zelten und viel Abenteuer. Im Harz ist der höchstgelegendste Zeltplatz dieser Region ein Muss für alle Outdoorer. Harz Camping liegt am Eingang zum früheren Sperrgebiet der deutsch-deutschen Ländergrenze. Sensationell ist der Blick von diesem Zeltplatz auf den Brocken. Dieser markante Berg beherrscht mit seinen 1.141 Metern den Harz. Wer es beherrscht sein Zelt aufzustellen, der kann die Gegend um Harz Camping erkunden. Mitten im Wald befindet sich der Zeltplatz, auch wenn die Straße von Wernigerode nach Braunlage direkt daran vorbeiführt. Es ist dort wenig Verkehr und Ihr bekommt so gut wie nichts davon mit. Unter alten Fichten das Zelt aufstellen mit einem Ausblick auf den Brocken, das hat schon was. Wer möchte kann die Rübeländer Tropfsteinhöhlen oder andere Sehenswürdigkeiten im Harz besuchen.

Mehr Infos unter:

www.harz-camping.de

Auf Vogelpirsch solltete Ihr unbedingt gehen, wenn Ihr auf der Lotseninsel in der Schleimündung zeltet. Foto (c) kinderoutdoor.de
Auf Vogelpirsch solltete Ihr unbedingt gehen, wenn Ihr auf der Lotseninsel in der Schleimündung zeltet.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplatz Lotsenwiese: Nur mit Boot zu erreichen

Wer auf der Schleimünde, der Lotseninsel, sein Zelt aufschlagen möchte, der muss übers Wasser kommen. Entweder mit dem eigenen Kajak, einer Jolle oder dem Dampfer. Es ist nicht das Meer, sonder ein Naturschutzgebiet, dass die Lotseninsel vom Festland trennt. Wahrzeichen von dieser Insel ist der Leuchtturm aus dem Jahre 1871. Dort wo die Schlei in die Ostsee mündet, sind schon immer Lotsen wichtig gewesen. Ein gefährliches Fahrwasser, durch das die Schiffe schippern mussten. Der letzte Schleilotse beendete 1986 seinen Dienst. Weil die Mündung immer mehr versandete, ist die Lotseninsel keine richtig Insel mehr. Dafür ist der Schleisand mit seinem flachen Wasser der Lebensraum für viele Tiere. Schweinswale tummeln sich dort. Outdoorer tummeln sich auf der Lotsenwiese. Die Übernachtungspreise sind moderat: Vier Euro zahlt ein Erwachsener pro Nacht und Kinder 1,50 Euro. Dafür bekommt Ihr die pure Natur geboten. Wc´s und Waschmöglichkeiten gibt es am Hafen der Lotseninsel, dieser ist in in wenigen Minuten erreicht. Es lohnt sich mit einem Vogelwärter diese spezielle Tierwelt auf der Lotseninsel zu erkunden.

Mehr Infos unter:

www.lotseninsel.de

Ein wunderbar idyllischer Zeltplatz ist der Jungendzeltplatz Chieming am Chiemsee. Foto (c) kinderoutdoor.de
Ein wunderbar idyllischer Zeltplatz ist der Jungendzeltplatz Chieming am Chiemsee.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplatz am Bayerischen Meer

Ein besonderer Zeltplatz ist nur wenige hundert Meter vom Chiemsee entfernt. Hier am größten See vom Freistaat ist eigentlich das Epizentrum wenn es um Touristen geht. Alle wollen sie auf die Insel Herrenchiemsee schippern um das Königs-Schloss zu sehen. Königlich übernachtet Ihr auf dem Jugendzeltplatz Chieming. Herzstück davon ist der Bauernhof. Um ihn herum ist liebevoll der Zeltplatz angelegt. Beliebt ist die Sternwarte. Dort erklären Experten den nächtlichen Sternenhimmel und es bietet sich ein Blick mit einer maximalen Vergrößerung vom 3oo fachen auf den Orbit. Wer keine Lust hat, ein eigenes Zelt aufzuschlagen, der zieht in ein Tipi oder in die Großjurte mit etwa 50 Quadratmetern Fläche ein. Für die Kinder ist die Raubritterburg Heinz von Stein, sie liegt nur zehn Kilometer entfernt, sehr sehenswert. Auch das Römermuseum Seebruck, es sind nur fünf Kilometer Fahrt dorthin, lohnt einen Ausflug. Dann gibt es auch noch den Chiemsee und die umliegenden Berge für Outdoor-Abenteuer.

In der Wildnis mit Kindern übernachten: Zelten im Naturpark Schwarzwald

In der Wildnis mit Kindern übernachten ist überhaupt kein Problem. Es ist nahezu überall möglich. In Schweden zumindest. Anders sieht es aus, wenn Ihr in der Wildnis mit Kindern in Deutschland übernachten wollt. Da erwarten Euch vor allem Paragraphen. Es ist nahezu egal, wo Ihr Euere Zelte aufstellt: Mit einem Bein steht Ihr im Gefängnis. Salopp gesagt. In einem deutschen Naturpark zu zelten ohne dabei Ärger zu bekommen, ist so wahrscheinlich, wie die einer Kalorienfreien Fertigpizza die Körperfett abbaut und richtig gut schmeckt. Anders ist es im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord sowie dem Nationalpark. Hier gibt es sechs Trekking Camps, die von Mai bis Oktober geöffnet sind. Dort erlebt Ihr mit den Kindern das Abenteuer im Wald zu zelten und zwar ohne Weckservice durch Uniformierte.

 

 

“Puh! Bin ich platt!” seufzt ein Kind. Es lässt den Rucksack zu Boden gleiten. Vom Trekkings Camp Kniebis ist es mit den Eltern zum Camp Guttelbach gewandert. Knapp 13 Kilometer haben die drei im Schwarzwald zurückgelegt. Alles was sie für eine Nacht im Trekking-Camp benötigen, tragen sie in den Rucksäcken mit. Verpflegung, Wechselwäsche, Schlafsäcke, Isomatten, Zelte und was sonst noch alles nötig ist. Hier überlegt sich jeder Outdoorer, was in den Rucksack kommt und was nicht. Wichtig ist auch, dass der Müll wieder mit zurück in die Zivilisation muss. Die Camps im Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord oder dem Nationalpark, haben mit der Spießigkeit von einem Campingplatz nichts gemein. Nur sechs Zelte sind hier zugelassen. Spießbürgers rollender kachelweißer Traum, ein Womo, hat keine Chancen hierher zukommen. Alleine diese Vorstellung ist für viele Outdoorer verlockend. Abseits von den nächsten Orten liegen die sechs Zeltplätze im Wald. Es gibt einen Luxus: Das Toilettenhäuschen. Außerdem ist bei jedem Waldcamp eine Feuerstelle vorhanden. Das ist alles. Übersichtlich sind die Camps und haben Platz für bis zu drei Zelte. Wer zu diesen genialen Zeltplätzen will, der muss sich seinen Rucksack packen, schultern und dorthin wandern. Nach der Buchung bekommt Ihr auch die GPS Koordinaten. Besonders im Sommer sind die Camps nur schwer zu finden. Damit diese Camps ein Geheimtipp bleiben und es keine überfüllten Wiesen wie bei Rock am Ring oder Rock im Park gibt, müsst Ihr die Übernachtung buchen und bezahlen. Pro Zelt fallen zehn Euro an. Hier gibt es die Waldcamps:

In der Wildnis mit Kindern übernachten: Wasser und andere wichtige Dinge

In den sechs Camps im Naturpark Schwarzwald Mitte und Nord sowie dem Nationalpark gibt es kein fließendes Wasser vor Ort. Pro Oudoorer solltet Ihr am Tag vier bis fünf Liter Wasser dabei haben. Hin und wieder kommt Ihr unterwegs an Bächen vorbei, doch deren Wasser hat  oft keine Trinkwasserqualität. Da hilft nur ein Filter. Ansonsten sitzt Ihr die längste Zeit auf dem Toilettenhäuschen. Wichtig ist bei diesen Trekkingtouren mit übernachten in der Wildnis die Ausrüstung.

Einpacken oder anhaben solltet Ihr

 

 

Wichtig ist auch vor Ort keine eigenen Feuerstellen anzulegen, sondern die Bestehenden zu nutzen. Ab der Waldbrandstufe 3 ist es verboten auch am Camp ein Feuer zu entzünden. Sonst verkohlt der ganze Schwarzwald. Weil der Wald ein empfindliches Ökosystem ist, achten Outdoorer darauf wenn sie im Camp übernachten. Sie verhalten sich still und niemand packt den Subwoofer fürs Handy aus um damit den Wald zu beschallen. Um den Wald nicht zu “verminen” nutzen die Waldcamper brav das Toilettenhäuschen. Ein Andrang herrscht dort eh nicht. Auch wenn es noch so schön ist mit den Kindern in der Wildnis zu übernachten, nach einem Tag heißt es wieder weiterwandern.

Outdoor Wissen: Skitourenbindungen und Felle

Outdoor WissenZum Outdoor Wissen gehört auch, sich mit Bindungen und Steigfellen zu beschäftigen. Diese beiden unscheinbaren Teile sind unentbehrlich beim Skibergsteigen. Worauf Ihr achten solltet , wenn Ihr zum ersten Mal auf Tour geht, dazu geben zwei anerkannte Experten wertvolle Tipps.

Ski, Schuh und Bindung bilden beim Tourengehen eine Einheit. Welche Bindung für welchen Einsatz – und muss das Setup immer superleicht sein? Nicht unbedingt, sagt Stefan Burki, Leiter Marketing bei Fritschi Swiss Bindings. Vielmehr geht es um das passende Setup. Wir haben uns darüber mit dem Tourenbindungsexperten unterhalten.

Nicht erst seit Corona zieht es immer mehr Menschen auf Skitour. Was sind deine Tipps, wenn sich ein Skitourenneuling ausstatten möchte? Worauf kommt es bei Einsteiger wirklich an?
Stefan Burki: Sicherheit zuerst! Das gilt nicht nur für die umfangreiche Ausrüstung. Damit die Skitour zum Genuss wird, ist das Bewusstsein bezüglich der Risiken im freien Gelände die wohl wichtigste Voraussetzung. Neulinge wenden sich dazu am besten an einen Profi, denn besonders die Handhabung der Sicherheitsausrüstung will gelernt sein. Bergschulen und Fachhändler verleihen Skitourenausrüstungen. Nach den ersten eigenen Erfahrungen fällt es leichter, die Ausrüstung anzuschaffen, welche den persönlichen Bedürfnissen entspricht.

Oft hat man den Eindruck, bei Skitourenmaterial geht es nur um Leichtbau. Das ist ja nicht unbedingt immer massentauglich, oder?
SB: Ich teile die angesprochene Meinung, dass mit dem Fokus auf nur leichtes Gewicht konzipierte Produkte in der Handhabung entsprechende Erfahrung erfordern und bezüglich Sicherheit und Dauerhaftigkeit an Grenzen stossen. Der Trend geht eindeutig in Richtung Produkte mit einem optimalen Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung. Schlussendlich geht es um die persönlichen Bedürfnisse und es liegt in der Natur der Sache, dass eine Skitourenausrüstung möglichst leicht sein soll.

Welche Zielgruppe sprecht ihr denn mit der neuen Fritschi Tecton an. Für wen habt ihr diese Bindung entwickelt? 
SB: Mit der Tecton sprechen wir die Powder- und Powerfans an. Sie erfüllt die Wünsche der abfahrtsorientierten Community, welche die Traumhänge leicht mit eigener Muskelkraft erreichen und keine Kompromisse im Abfahrtserlebnis eingehen will.

Wo unterscheidet sie sich vom Vorgängermodell?
SB: Neu werden Carbon verstärkte Hightech-Kunststoffe eingesetzt, in der Folge ist die Tecton noch stabiler und langlebiger geworden. Technische Optimierungen machen sie noch zuverlässiger und darüber hinaus verleiht ihr das neue Design einen kraftvollen Charakter.

Fritschi stellt seine Bindungen zu 100% in der Schweiz her. foto (c) Fritschi

Wo setzt ihr euren Schwerpunkt in der Bindungskollektion? Gewichtsersparnis oder Stabilität?
SB: Fritschi setzt den Schwerpunkt auf die Erfüllung der vielfältigen Bedürfnisse. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an Funktionalität und Material. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass schlussendlich spezifisch angepasste Technologien gefragt sind, deshalb bieten wir für jedes Modell eine auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Technologie. Zum Bespiel spricht die Tecton mit einer Pin-Fronteinheit und einem Alpinbacken, wie erwähnt, die abfahrtorientierte Community an, während die leichte Xenic den ambitionierten Spezialisten abholt, für den es wichtig ist, kraftsparend unterwegs zu sein.

 
Foto: Domi Tauber/Contour
 

Outdoor Wissen: Skitourenfelle – Steigen und gleiten

Einfaches Handling und guter Grip beim Aufsteigen oder schnelles Gleiten und geringes Gewicht? Werner Koch, Geschäftsführer bei Koch alpin, sagt, worauf Beginner und Fortgeschrittene beim Kauf von Skitourenfellen achten sollten. Und er gibt Tipps zur Fellpflege.

Nicht erst seit dem vergangenen Corona-Winter finden mehr Menschen gefallen am Skitourengehen. Welches Fell empfiehlst du einem Tourenneuling?
Werner Koch: Das Thema Felle finden im Beratungsgespräch zu Unrecht meist wenig Beachtung. Gerade für EinsteigerInnen machen Probleme mit dem Fell das großartige Erlebnis der ersten Skitouren schnell zunichte. Für den Anfang sind solide Steigeigenschaften und unkompliziertes Handling wichtiger als schnelles Gleiten und geringes Gewicht. Unser hybrid mix Fell ist da eine ideale Wahl, den es bietet ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen sicherem Grip und gutem Gleiten, ist dabei anwenderfreundlich ohne Kraftaufwand zu trennen und einfach zu verstauen und bietet eine lange Lebensdauer, die gerade im Einsatz am Pistenrand Vorteile bietet. Auch das exakte Zuschneiden an der Skikante gelingt hier mühelos.

Worin unterscheiden sich denn High-End- und Einsteigerfelle?
WK: Ich würde hier keinen Wiederspruch sehen, denn der Einsteiger ist der Kunde mit den höchsten Ansprüchen. Hier muss das Material auch ohne viel Erfahrung und Improvisationstalent funktionieren, damit die Freude am Tourengehen erhalten bleibt. „Tourenfüchse“ legen eher Wert auf gutes Gleiten und sind bereit, die Felle öfters zu ersetzen. Für besonders leichte und gut gleitende Mohair Felle ist eine saubere Gehtechnik von Vorteil, kein Problem mit etwas Erfahrung aber oft zu viel Herausforderung für Einsteiger.

Sobald man sich mit einer Neuanschaffung auseinandersetzt, kommt schnell die Frage nach dem Materialmix auf, wie wichtig ist aber die Fellbefestigung am Ski oder Board?
WK: Wesentlich ist hier das Ausprobieren beim Kauf, das vermeidet böse Überraschungen daheim oder noch schlimmer, beim ersten Einsatz. Angepasst an die Dicke der Ski bietet contour zum Beispiel unterschiedliche tail clips. Die enorme Vielfalt an shapes heutiger Splitboards ist ebenfalls eine Herausforderung für viele Standard-Felle. Also: beraten lassen und beim Kauf prüfen, ob auch wirklich alles sauber sitzt. Kleiner Tipp: Bei Ski mit Kunststoff-Enden lassen sich die Kerben kinderleicht mit einem Teppichmesser an die Breite der Fell-Clips anpassen.

Jetzt vielleicht noch ein Tipp von dir für ein immer gut klebendes Fell auf Tour mit mehreren Aufstiegen.
WK: Felle mögen gepflegt werden! Den Haftkleber klassischer Klebefelle rechtzeitig auffrischen, am besten mit dem Transfer-Tape zum Aufbügeln. Bei hybrid Fellen nimmt die Klebrigkeit infolge Verschmutzung ab, gründliche Reinigung mit dem hybrid Reinigungstuch oder -spray schafft hier schnell und nachhaltig Abhilfe und verhindert Haftungsprobleme, bevor sie unterwegs auftreten. Wichtig ist es, den Skibelag vor dem Auffellen gründlich abzuwischen.

Outdoor Wissen: Reißverschluss reparieren

Outdoor WissenOutdoor Wissen zeigt Euch heute wie Ihr in wenigen Sekunden einen defekten Reißverschluss (wenn der Schieber aus Metall ist!) reparieren könnt. Ihr spart Euch den Weg zum Sport- oder Outdoorladen und müsst auch die defekte Jacke oder Hose nicht einschicken. Alles was Ihr braucht ist eine Kombizange oder ein Multitool mit einer Zange. Alles weitere erklären wir Euch.

Outdoor Bekleidung selbst reparieren ist einfacher als die meisten denken. Anstatt die 400 Euro Jacke einzusenden oder damit zum Schneider zu gehen, weil der Reißverschluss nicht richtig schließt, lässt sich so ein Problem in wenigen Minuten beheben. Auch Löcher in Funktionshosen- oder Jacken lassen sich mit wenig Aufwand während der Tour beheben. Selbstverständlich könnt Ihr auch mit unseren heutigen Tipps und Tricks auch die Outdoorkleidung der Kinder wieder instandsetzen könnt.

Die kleinen Dinge machen den Unterschied. Ein Reißverschluss der an der Funktionsjacke, Zelt,dem Schlafsack oder am Rucksack klemmt, kann unangenehm sein. Lässt sich der Schlafsack nicht ganz schließen, kann es nachts im Zelt frostig sein. Ein Zelt bei dem der Reißverschluss klemmt, verwandelt sich bei Regen in eine Tropftsteinhöhle. Früher hieß es, mit einer Kerze über den Reißverschluss streichen. Das kann allerdings zu noch größeren Problemen führen. Hier hilft nur eines: Silikonspray.

Outdoor Bekleidung selbst reparieren ist einfacher, als die meisten denken.
foto (c) kinderoutdoor.de 

Bitte sprüht nicht den ganzen Reißverschluss ein. Öffnet den Verschluss. Am Schieber, dort wo sich die Aussparungen befinden, sprüht Ihr mit dem Spray hinein. Jetzt öffnet und schließt Ihr mehrmals den Reißverschluss. Wenn der Schieber immer noch schwer läuft, sprüht nochmals ein wenig Silikon in den Schieber. Geht sparsam damit um, damit die Flüssigkeit nicht das Obermaterial der Jacke oder Hose verschönert.

Outdoor Wissen: Wenn sich das Tape löst

Ist die Membranjacke schon in die Jahre gekommen oder Ihr habt sie extrem benutzt, dann löst sich das Tape in der Innenseite. Dadurch kann es Euch beim nächsten Regen nass eingehen. Was tun? Manche Hersteller sind so kulant und reparieren Euch die Outdoorbekleidung auch wenn die Kollektion schon etwas älter ist. Selbst könnt Ihr Euch helfen mit einem speziellen Kleber für das Nahtband. Nehmt beispielsweise Seam Grip. Den „Kleber“ auf das Nahtband der Outdoorbekleidung aufbringen, trocknen lassen und schon ist alles wieder trocken. Auch wenn die Kleidung von Outdoorern keine Ritterrüstung ist, mit wenig Aufwand lässt sich teilweise viel erreichen.

Outdoor Wissen
Mit Seam Grip das Nahtband der Outdoorbekleidung nachkleben.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Outdoor Wissen: Wenn der Reißverschluss hakt

Was hilft die teuerste Skijacke oder die tollste dreilagige Outdoorjacke, wenn sich die Zweiwege-Reißverschlüsse verhakt haben. Hier hilft ein kleines Werkzeug: Der Nahtauftrenner. Auf Tour hilft Euch eine kleine Klinge vom Taschenmesser oder Multitool. Öffnet vorsicht den Reißverschluss wenn er sich am Zipper verklemmt hat. Zieht den unteren Schieber bis zum Ende und fädelt ihn ein. Nun zieht Ihr ihn ein wenig nach oben. Jetzt bewegt Ihr vorsichtig, nie mit Gewalt (!), den oberen Schieber zum Unteren. Fertig ist unsere Operation.

Ein Ärgernis, dass auch viele Outdoorer kennen: Der Reißverschluss öffnet sich bei der Jacke von selbst. Der Grund ist ganz simpel: Die Zähne verhaken sich nicht, so wie es eigentlich sein sollte. Unsere Reparaturanleitung funktioniert nur, wenn der Schieber aus Metall ist. Nehmt eine flache Zange, solche haben auch Multitools, und drückt ganz sacht für einen Millilmeter den Schieber zusammen. Probiert nun den Zipper aus. Jetzt sollte alles wie gut verschlossen bleiben. Leider funktioniert dieser Tipp nicht bei Reißverschlüssen die ein Schiffchen aus Kunsststoff haben. Dieses kann brechen und dann müsst Ihr den kompletten Verschluss auswechseln lassen.

Outdoor Wissen: Löcher stopfen

Membranen wie GORE-TEX zu nähen ist weniger ratsam. Nehmt für den Fall der Fälle auf die Tour ein Reparaturset mit. Es wiegt wenig und lässt sich in der Deckelstasche vom Rucksack unterbringen. Ideal sind Flicken, die selbst kleben. Der Vorteil: Ihr könnt weiterwandern und müsst nicht abwarten, bis der Kleber trocken ist. Zuerst säubert Ihr die Stelle um das Loch oder den Riss. Messt den Flicken großzügig ab. Schneidet den Reparaturflicken entsprechend zu und klebt ihn gemäß der Anleitung auf. Die Jacke oder Hose ist wieder dicht. Ein Malheur, dass auch regelmäßig passiert: Ein defekter Druckknopf! Mit der Zange vom Multitool entfernt Ihr die Reste vom kaputten Druckknopf. Besorgt Euch ein Druckknopfset. Legt das Ganze, entsprechend der Anleitung bei den Untertritt der Hose bereit.

Vernietet am bereits bestehenden Loch die beiden Teile miteinander. Dazu sind ein paar beherzte Schläge mit dem Hammer nötig. Eine Alternative, wenn auch etwas teurer, ist eine spezielle Zange für Druckknöpfe. Diese gibt es in Handarbeitsläden oder Wollgeschäften.

Outdoor Wissen: Schlafsack pflegen, lüften, lagern und richtig waschen

Den Schlafsack pflegen geht alle Outdoorer an. Egal ob der Schlafsack mit Daune oder Kunstfasern gefüllt ist. Wenn Ihr ein paar Grundregeln beachtet könnt Ihr den Schlafsack über viele Jahre verwenden. Das gilt auch für Kinderschlafsäcke. 

„Zuerst in der Mitte falten und dann ganz straff zusammenrollen!“ erklärte ein Kunde dem verwunderten Verkäufer in einem Outdoorladen, wie ein Rucksack richtig zu lagern ist. Wahrscheinlich hatte der Outdoorer das so bei seinem Wehrdienst gelernt. Experten empfehlen eine andere Art den Schlafsack optimal zu lagern: Stopfen statt rollen oder falten. Dafür gibt es ein gutes Argument. Wer den Schlafsack wie ein japanisches Origamiblatt faltet, der knickt das Füllmaterial immer an den selben Stelle und schädigt die Isolierung. Eine lustige Szene die ich einmal bei Zelten in Italien sah: Das stopfte der Camper seinen Schlafsack in den Kompressionssack und zwar mit der Öffnung zuerst. Es bildet sich am Ende eine Luftblase im Schlafsack und deshalb brachte er das Ganze nicht mehr in den Kompressionssack. Deshalb: Mit dem Fußende zuerst den Schlafsack in den Kompressionsbeutel, dann kann die Luft entweichen. Wenn Ihr den Schlafsack nicht benötigt lagert ihn in einem großen Beutel aus Baumwolle oder einem Netz. Dann kann sich der Schlafsack entfalten.