Kinder paddeln auf der Schlei, einem Seitenarm der Ostsee. Es lohnt sich hier mit der Familie auf dem Wasser unterwegs zu sein. Malerische Orte gibt es an der Schlei zu sehen und lohnen dort anzulegen. Wir stellen Euch heute vor, warum Ihr einmal auf der Schlei bei Kappeln mit den Kindern paddeln solltet.
Die Schlei ist kein Fluss. Einmal den Finger in das Wasser der Schlei halten und kurz daran probieren. Das Wasser schmeckt salzig. Bei der Schlei handelt es sich um einen Fjord mit etwa 40 km Länge. Es reicht schon wenn Ihr einen Teil davon paddelt. Von Lindaunis bis nach Kappeln an der Schlei. Unterwegs erlebt Ihr die Besonderheit der Schlei. Ihre Breite variiert. Mal ist der Meeresarm schmal, an anderen Stellen breiter. Wichtig ist zu wissen, dass die Schlei eine Bundeswasserstraße ist. Entsprechend müsst Ihr die Befahrungsregeln beachten. Ebenso wichtig ist es, dass Ihr und die Kinder auf Nummer sicher auf dem Wasser unterwegs seid. Dazu legt Ihr auch die Schwimmwesten an.
Kinder paddeln auf der Schlei:Malerisch
Auf dem Weg nach Kappeln liegen die Orte Sieseby, Pageroe, Karschau, Winnemark, Sundsacker, Arnis, Kopperby, Espenis und Lüttfeld. Der kurvige Fjord ist jedoch anfällig für Wind.Darin liegt die Schwierigkeit bei der Schlei. Selbst wenn der Wind nur mäßig weht, entstehen auf diesem Seitenarm der Ostsee kräftige Wellen.Hinzu kommen die Yachten und Motorboote. Deren Kielwasser kann die Paddler auch kräftig durchschütteln. Im Gegensatz zu manchen Flüssen, besteht bei der Schlei (bisher) keine Gefahr durch Verkrautung. In Kappeln angekommen lohnt sich es die Klappbrücke zu bewundern. Alle Stunde, oder wenn viele Segler warten, klappt sie hoch und gibt die Durchfahrt auf der Schlei frei. Ein Schauspiel, dass sich viele Ausflügler nicht entgehen lassen. Kappeln selbst hat einen malerischen alten Stadtkern und lohnt auf jeden Fall einen längeren Landgang.
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Mit Kindern paddeln: Das Schiffshebewerk von Niederfinow
Mit Kindern paddeln und Ihr seid eigentlich in einer intakten Natur unterwegs. Immer wieder gibt es beim Paddeln mit der Familie auch Denkmäler zu sehen. Unsere heutige Paddeltour führt Euch zu einem technischen Denkmal der besonderen Art: Dem Schiffshebewerk von Niederfinow. Ein beeindruckender Bau und mit dem Kanu oder Kajak dort zu paddeln ist ein Erlebnis der Extraklasse.
Geschichte überall. Setzt in Oderberg ein. Zuvor lohnt sich ein Besuch vom Raddampfer Riesa. Bis 1976 ist das Ausflugsschiff auf der Elbe unterwegs gewesen. Heute schaukelt der 1897 erbaute Raddampfer gemütlich auf der Alten Oder.
Für alle großen und kleinen Kanuten ist auch ein Besuch im Binnenschifffahrtsmuseum zu empfehlen. Nur wenige Kilometer flußaufwärts ist die Grenze zu Polen. Lohnend ist auch ein Besuch vom “Bärenkasten”, der früheren Festung Oderberg. Genug gesehen. Auf´s Wasser. Kurz hinter Oderberg tut sich vor dem Bug eine große Wasserfläche auf: Der Oderberger See. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gab es vor Ort viele Sägewerke und Betriebe die Holzfässer herstellten. Der See diente als Lager. Hier dümpelten die Stämme vor sich hin. Teilweise schwammen eine halbe Million Festmeter Holz darin, das sind 500.000 Kubikmeter. Wir paddeln gemütlich weiter.
Links ist die Alte Finow. Nicht in diesen Fluss einbiegen. Weiter geht es zum Lieper See. Links ist bald der Finowkanal erreicht. Dort paddeln wir ebenfalls nicht rein, außerdem versperrt die Lieper Schleuse die Weiterfahrt. Nun liegt es vor uns. Das älteste Schiffshebewerk Deutschland, dass noch in Betrieb ist. Seit 1934 hebt es Schiffe auf eine Höhe von 36 Metern. 1927 begann der Bau für dieses heutige Industriedenkmal. Die blanken Daten sind schon beeindruckend:
- 60 Meter hoch
- 94 Meter lang
- 27 Meter breit
- 14.000 Tonnen wiegt die Stahlkonstruktion
- fünf Millionen Nieten halten den Bau zusammen
Entsprechend beeindruckend ist es, das Schiffshebewerk Niederfinow vom Wasser aus zu sehen. Es dauert etwa 20 MInuten bis sich der Trog mit den Kanus auf das untere Niveau bewegt hat. Es ist ein seltsames Gefühl in einer riesigen “Wanne” an Stahlseilen durch die Luft zu schweben. Weiter geht unsere kurze Tour bis nach Eberswalde.
Mit Kindern paddeln auf der Schlei
Kinder paddeln auf der Schlei und entdecken dabei auch die Welt der Wikinger. Doch bevor die Familie im hohen Norden Deutschlands sich ins Boot setzt, gibt es ein paar wichtige Dinge einzuplanen. Wir verraten es Euch und geben Euch eine Packliste mit!
Der größte Fehler gleich zuerst. Die Schlei ist kein Fluss. Wieso ist das so wichtig? Die Schlei ist Meeresarm der Ostsee. Daraus ergeben sich drei wichtige Unterschiede zum Paddeln auf einem Fluss:
- Die Schlei hat Brackwasser
- es kann dort sehr windig sein
- der Wellengang ist deutlich höher
Den ersten Punkt könnt Ihr vernachlässigen. Wer unfreiwillig vom Brackwasser der Schlei kostet, weil er die halbe Eskimorolle ausprobiert hat, bekommt zumindest geschmacklich einen Eindruck von diesem Meeresarm. Wichtiger ist es, den Wind zu berücksichtigen. Er kann, wenn er von vorne auf Euch trifft, das Paddeln unglaublich erschweren und Ihr kommt nur mühsam voran. Schon bei eher mäßigen Wind, entstehen auf der Schlei beachtliche Wellen. Kanadier mit einer hohen Bordwand, bringen Euch bei Seitenwind ins Straucheln.
Wie die Windverhältnisse dort sind, lässt sich auch daran erkennen, dass hier Segler unterwegs sind. Außerdem ist die Schlei eine Bundeswasserstraße. Alle die noch etwas unsicher im Kajak sind oder zum ersten mal in den Kindern lospaddeln, üben zuerst auf einem Fluss in Schleswig-Holstein. Hier gibt es genug davon. In der Schlei Region bieten sich das Selker Noor für eine erste Probetour an. Dort ist das Wasser bei der malerischen Stadt Schleswig deutlich zahmer als auf der Schlei. Für Einsteiger passt auch das Haddebyer Noor. Auf der Schlei heißt es Auswählen: Eine gemütliche Tagestour oder doch lieber ein paar Tage im Kanu unterwegs sein?
Übungstour vor der Schlei: Die Füsinger Au
Bei dieser Tour fahrt Ihr zum Schluss in die Schlei und erlebt so den Unterschied zwischen einem Fluss und dem Seitenarm der Ostsee. Los geht die Tour in Scholderup-Taarstedt. Hier lohnt sich ein kurzer Besuch der Sankt Anna Kirche, die aus Feldsteinen errichtet ist. Los gehts bei der Brücke über welche die Straße von Brodersby nach Scholderup führt. Setzt hier das Boot in die Füsinger Au ein. Die nächsten zwei bis drei Stunden, je nachdem wie flott Ihr an den Paddeln seid, geht es durch eine idyllische Landschaft die, eigentlich untypisch für den Norden, aus Wäldern, Wiesen und Hügeln besteht. Euer Ziel erreicht Ihr in Winningmay, hier mündet die Füsinger Au in die Schlei. Eine sehr gute Gelegenheit, den Unterschied zwischen der Schlei und einem Fluss zu erfahren. Wer möchte kann, wenn das Wetter mitspielt, mit den Kindern das Strandbad von Winningmay besuchen.
- Tourencharakter: leichte Flusstour
- Länge der Paddeltour: neun Kilometer
- Dauer: zwei bis drei Stunden
Mehrtagestour auf der Schlei: Von Schleswig nach Schleimünde
Einen großen Vorteil an der Schlei lernt Ihr bei dieser Tour kennen: Es gibt unterwegs etliche Möglichkeiten zu übernachten, an Zeltplätzen besteht kein Mangel. In Schleswig setzt Ihr ein. Zuvor aber lohnt es sich diese Stadt mit ihren malerischen Häusern aus Backsteinen zu besichtigen. Der Wind steht hoffentlich gut für Euch und als erstes kommt Ihr an Fahrdorf vorbei. Weiter brav Richtung Osten paddeln bis Ihr auf Höhe von Stexwig seid. Als nächsten Ort an der Schlei erreicht Ihr Borgwedel und hier gibt es eine Jugendherberge zum Übernachten. Ihr schippert dann weiter bis nach Louisenlund. Für alle die in der Schule weniger glorreich abgeschnitten haben: Hier befindet sich ein Elite-Internat. Weiter zur Halbinsel Schwansen mit dem Fleckeby. Hier ist auch ein Motorsporthafen angesiedelt und entsprechend häufig sind hier die Sportboote unterwegs. In Weseby mit seiner Steilküste lohnt es sich anzulegen, denn hier gibt es den Naschikönig und dessen Süßwaren sind die Kinder sofort begeistert. Auch die Zahnärzte. Als nächstes warten die Burg und Missunde auf Euch. Hier geht es durch eine Meerenge. Bitte aufpassen, denn bei Missunde gibt es eine Fähre über die Schlei. Hier gibt es auch den Campingplatz Wees. Der nächste Zeltplatz folgt beim Hellör. Paddelt weiter durch den Fjordartigen Meeresam und Ihr kommt an der Insel Kieholm vorbei.
Es folgt Hülsen mit seiner Marina und dem Strand. Ulsnisstrand grüßt Euch als nächstes. Es folgen Lindau und Lindaunis. Das Besondere dort ist die Klappbrücke. In Lindaunis ist auch ein Campingplatz für Paddler. Wie es sich gehört direkt an der Schlei. Auf der rechten Seite von Euch ist Sieseby, aus das weiße Juwel an der Schlei genannt. Bald seid Ihr bei Pageroe und Karschau steht allen müden Paddlern ein Zeltplatz zur Verfügung. Auf der Halbinsel Schwonsburg befindet sich der Ort Winnemark. Fast gegenüber auf der anderen Schleiseite ist Arnis, mit über 600 Bewohnern die kleinste Stadt Deutschlands und hier ist es auf jeden Fall wert, mit den Kindern einen Landgang zu unternehmen. Bitte auch hier die Augen offen halten, denn eine Fähre pendelt dort an der Engstelle über die Schlei. Weiter führt Euch die Kanutour über Kopperby, einem Stadtteil von Kappeln. Es folgen noch die Ortschaften Ellenberg, Rabelsund, Maasholm und Olpenitz dann ist Schleimünde und die offene Ostsee erreicht!
- Länge der Tour: etwa 40 Kilometer
- Tourcharakter: Für Könner
Eine weitere Paddeltour im hohen Norden: Durch das Rorichumer Tief
Paddeln mit Kindern im hohen Norden. Im Herbst gibt es noch milde Tage, an denen sich die Tour auf dem Rorichumer Tief anbietet. Wenn Ihr Ostfriesland aus einer ganz anderen Perspektive kennen lernen wollt, dann setzt Euch mit den Outdoorkids ins Boot und paddelt diese einfache Familientour. Das Tolle daran: Es gibt keine Wehre zu umtragen oder andere Hindernisse. 11,5 Kilometer ist diese gemültiche Rundtour auf dem Wasser lang und stellt auch an Anfänger vor keine schweren Herausforderungen.
“Mir fallen bald die Arme ab!” jammert so mancher Vater, wenn er die vollbeladenen Kanadier mit der Familie über Land tragen muss. Neben dem Essen und Trinken ist auch das Zelt, die Schlafsäcke, Isomatten, Kocher sowie die weitere Ausrüstung in Säcken oder Tonnen verpackt. Diese liegen im Kanadier, doch das massive Boot hat schon unbeladen ein sportliches Eigengewicht. Wer hier keinen klappbaren Bootswagen dabei hat, ist klar im Nachteil. Auf dem Rorichumer Tief schont Ihr Euch und bleibt im Wasser. Dafür gibt es einen guten Grund, wie ein einheimischer Paddler erklärt. Der fröhliche Wassersportler sieht so aus, wie sich die Paddler aus dem Süden einen Friesen vorstellen: Gut zwei Meter groß, blond, Rauschebart, breite Schultern und kräftige Hände so groß wie Bratpfannnen. “Auf dem Rorichumer Tief schipperten früher die schwer beladenen Torfkähne. Diese kamen aus den ostfriesichen Fehnen” Der erfahrene Paddler erkennt die Fragezeichen in unseren Gesichtern “Fehnen, das ist ein altes Wort für ein Dorf im Moor. Dort stachen die Leute den Torf und verluden ihn dann auf den Kahn.” sagt der friesische Paddler. Auf auf die Frage was die Menschen früher mit dem vielen Torf anstellten, hat der kluge Kopf eine Antwort:” Die heizten mit Torf. Schau dich doch um: Siehst Du hier einen großen Wald oder eine Kohlegrube? Also verfeuerten die Leute den Torf. Noch heute darren die Whisky-Hersteller so ihr Malz. Doch hast Du eine Ahnung was die Kähne geladen hatten, als sie in die Fehnen wieder zurückschipperten?” Ich und meine Begleiter zucken mit den Schultern ” Tierkot. Der kam dann auf die Stellen, wo die Torfstecher den Boden entfernt hatten. Ein Sche.ßjob ist das gewesen!”
Paddeln mit Kindern auf dem Rorichumer Tief ist eine entspannte Familientour durch Ostfriesland. foto (c) kinderoutdoor.de
Wenn die Kinder paddeln, haben sie am Ufer auch neugierige Zuschauer. foto (c) kinderoutdoor.de
Paddeln mit Kindern: Ostfriesland erfahren
In Rorichum, bei dem Ort handelt es sich um eine alte Warftsiedlung, setzen wir die Boote oberhalb der Brücke mit der Kampstraße ein. Nur wenige hundert Meter Luftlinie sind wir von der Ems getrennt. Los geht es. Die Kinder paddeln an der Siedlung Neue Straße vorbei und halten Kurs auf das Gut Tammegast. Es liegt idyllisch auf der linken Seite vom Fluss. Paddelt unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Die ganze Zeit schippert Ihr gemütlich zwischen Feldern und Wiesen hindurch. In zwei weiten Kurven paddelt Ihr weiterhin entspannt dahin. Auf der rechten Uferseite seht Ihr zwei einzel stehende Gehöfte. Jetzt kommt ein wenig Druck auf die Paddel. Zwei wichtige Zuflüsse hat das Rorichumer Tief: Den Warsingfehnkanal und die Heuwieke. Letztere paddeln wir nach knapp fünf Kilometern hinauf. Haltet Euch links und nach einem halben Kilometer erreicht Ihr den Bootshafen von Sieve. Nur 300 Meter weiter, ist der Warsingfehnkanal erreicht. Hier heißt es für uns umdrehen. Auch das ist ein großer Vorteil von der Familienpaddeltour in Ostfriesland: Es ist eine Rundtour und Ihr könnt Euch den Stress mit dem Transfer sparen. Es geht wieder auf dem Rorichumer Tief zurück zur Einstiegstelle. Dort angekommen pfeift ein frischer Wind über uns hinweg. Schnell die Boote versorgt und auf den Dachgepäckträger damit. Zum Abschluss von dieser gemütlichen Familientour gibt es Butterkuchen und Ostfriesentee. In dieser nördlichen Region gibt es noch etliche andere Kajaktouren die sich für Anfänger empfehlen und bei denen Ihr die Kinder mitnehmen könnt. Nach der Paddelei auf dem Rorichumer Tief fallen garantiert niemanden die Arme ab.
Schleswig-Holstein erpaddeln: Die Wakenitz ist für Anfänger ideal
Die Wakenitz ist eine der der schönsten Flusslandschaften Schleswig-Holsteins. Hier auf der Wakenitz könnt Ihr im Naturpark Lauenburgische Seen einen von zwölf NaturSchätzen im Herzogtum Lauenburg entdecken. Ausgedehnte Erlenbruchwälder und eine urwüchsige Ufervegetation geben der Wakenitz einen fast schon dschungelartigen Charakter. Dabei laden 14,5 Wasser-Kilometer der Wakenitz von Lübeck bis zum Ratzeburger See zum Paddelvergnügen auf dem „Amazonas des Nordens“ ein.
Die Wakenitz ist in Paddlerkreisen auch als Amazonas des Nordens bekannt. Der Name trifft zu: Grün – wohin das Auge auch blickt. Allerdings gibt es an den Ufern der Wakenitz keine Giftschlangen und andere exotische Tiere. Dafür bietet die Wakenitz Himmlische Ruhe – nur unterbrochen vom Plätschern der Paddel, die durch das Wasser ziehen. Tau liegt auf dem Schilf, vereinzelt berühren Fische mit ihren Rückenflossen die Wasseroberfläche. Das Kanu zu Wasser gebracht, Wechselkleidung im wasserdichten Plastikfässern verpackt, die Vorräte im Boot verstaut und los geht`s. Vom Ufer abstoßen, die Mitte der Wakenitz ansteuern und mit gleichmäßigen Paddelschlägen geht es dem Erlebnis „Ursprüngliche Natur“ entgegen. Die Tour führt an mit Erlenbruchwald bestandenen Ufern vorbei. Bäume haben sich durch die Last ihres Alters tief über den Fluss gebeugt. Unter dem Blätterdach lässt sich der seltene Eisvogel beobachten.Allenfalls besser als Giftschlangen.
Auf der Wakenitz gibt es viel zu entdecken: In, um und am Wasser.
Foto (c) kinderoutdoor.de
Die Wakenitz: Ideal für Familien und Naturliebhaber
„Der Flusslauf der Wakenitz ist seit Jahrhunderten aufgestaut. So haben sich seenartige Erweiterungen gebildet, die mit Reet- und Seerosenfeldern bewachsen sind. Dieses schützenswerte Gebiet wurde 1999 unter Naturschutz gestellt“, erklärt Lothar Krebs vom Kanu-Center in Siebenbäumen. „Der Fluss sollte wegen der vorherrschenden nördlichen Winde von Richtung Lübeck aus zwar entgegen der eigentlichen Strömung befahren werden, diese ist jedoch so minimal, dass sich der Kanufahrer dessen meist nicht bewusst wird. Ein ideales Revier also für Kanuten, ob alleine, in der Gruppe oder auch für Familien mit Kindern.“
Die Wakenitz-Niederung zählt zu einer der schönsten Flusslandschaften Schleswig-Holsteins. Hier fasziniert der Flusslauf und die vielfältige Natur in unmittelbarer Nachbarschaft: urwaldartige Erlenbrüche und lichte Laubwälder, verschwiegene Moorgewässer und sumpfige Wiesen. „Das Wasser der Wakenitz ist sehr klar und wurde von Lübeck bis 1972 als Trinkwasser genutzt. Ihr slawischer Name steht für sehr sauberes Wasser und bedeutet „Barschfluss“, weiß Lothar Krebs. „Bis vor 25 Jahren war sie Grenzfluss. So fährt man auf ihr über weite Strecken auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Insbesondere an ihrem Ostufer konnte sich daher eine urwaldähnliche Wildnis erhalten.“
Die Wakenitz ist der Amazonas des Nordens und ideal für erste Familienpaddeltouren.
Foto (c) kinderoutdoor.de
Ausgedehnte Röhricht- und Schwimmblattzonen gehen an den Ufern in Bruchwälder mit Erlen und Weiden über. Davor wiegen sich Schilfrohr, Binsen und Rohrkolben im Wind. Moorfrosch, Ringelnatter und Sumpfmeise oder die scheue Waldschnepfe finden hier Rückzugsgebiete. Neben Wald flankieren den Fluss Nasswiesen und Grünland, aber auch Trockenrasen und Heideflächen mit artenreicher Flora und Fauna. Insbesondere auf der Wakenitz gilt, was für den Wasserwanderer stets selbstverständlich sein sollte: Er ist nur Gast in der Natur, sollte sich auch dementsprechend verhalten und möglichst wenig stören. Viele Uferbereiche des Flusses sind aus Naturschutzgründen nicht für das Betreten freigegeben.
Nach einer wirklich schönen und ruhigen Fahrt erreicht man nach etwa fünf Stunden das Nordende des Ratzeburger Sees mit dem Fährhaus Rothenhusen. Dies war Ende des 16. Jahrhunderts eine von Lübeck befestigte Zollstation. Noch heute zeugen das Lübsche Wappen und eine Kanone auf der Südseite des Fährhauses von dieser Zeit. Von Rothenhusen aus – hier gibt es sogar einen kleinen Zeltplatz – gelangt man nach einer kleinen Wanderung zur Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel, die einen wieder nach Lübeck zurückbringen. Wer den Wasserweg bevorzugt, kann mit der Wakenitz-Schifffahrt Quandt den Rückweg antreten und erreicht nach einer romantischen Schifffahrt wieder die Lübecker Altstadt. Wer noch mehr sehen will, der fährt mit dem Personenschiff „Heinrich dem Löwen” von Rothenhusen über den großen Ratzeburger See bis zur Domstadt Ratzeburg.
Informationen:
Die Tour über die Wakenitz ist für Anfänger und Gruppen gut geeignet und kann in beiden Richtungen befahren werden. Länge 14,5 km, Dauer ca. 5 Stunden (3-4 Stunden reine Paddelzeit zuzüglich Pausen). Wer möchte, macht zwischendurch Rast an den verschiedenen Anlegemöglichkeiten.
Mit Kindern paddeln: Wassersuppe ahoi!
Kinder paddeln in Brandenburg und dabei entdecken auch die Erwachsenen den Reiz vom Kanufahren mit der Familie. Die Natur gemeinsam und völlig gemütlich von einer ganz anderen Seite entdecken. Vom Wasser aus geht dies am besten. Brandenburg ist das wasserreichste Bundesland und entsprechend reizvolle Touren bieten sich an.
Brandenburger sind eher bescheidene und bodenständige Menschen. Doch wenn es um den Kanusport geht, greifen die Topathleten aus Brandenburg kräftig zu. Der erfolgreichste Kanusportverein der Welt ist der KC Potsdam. Als dieser Sportverein sein 50. Bestehen feierte fiel die Bilanz bei internationalen Wettkämpfen so aus: Bei der Olympiade und bei Weltmeisterschaften standen vom KC insgesamt 103 mal Sportler auf dem Siegertreppchen. Hinzu kommen 81 Silbermedaillen und 75 aus Bronze. Seitdem sammeln die Potsdamer Kanusportler weiterhin fleißig Titel. Brandenburg ist mit seinen vielen Seen, Kanälen und Flüssen perfekt für alle die gerne im Kanu unterwegs sind. Wir haben uns einen See für Euch herausgepickt. Kurios geht es nämlich ins Wasser. Es gibt im Havelland tatsächlich einen Ort der Wassersuppe heißt. Das Dorf liegt am Hohennauener-Ferchesarer See und diese langgestreckte Gewässer eignet sich hervorragend für einen Kanuausflug mit der ganzen Familie. Eine Fahrt über das Wasser mit den umliegenden Dörfern belohnt immer wieder mit neuen Eindrücken.
Nach 3 Kilometern empfängt auf der südlichen Seeseite das GolfResort Semlin am See seine Gäste. Auch hier gibt es einige schöne Restaurants sowie ein Fitnesscenter und einen Golfplatz. Gastanleger gibt es mitten im Ort, Kanus können auf der Wiese an Land gezogen werden. Eine Badestelle liegt etwas weiter östlich. Zurück in Wassersuppe empfiehlt sich als Abschluss ein erfrischendes Bad am Strand. Eine Verlängerung der Tour ist durch einen Abstecher nach Ferchesar möglich. Von dem als „Perle des Havellandes“ bekannten Ort bietet sich ein wundervoller Panoramablick. Ganz am Ende des Sees gibt es eine Badestelle mit Slipanlage. Ein Ein- und Ausstieg ist auch am Campingplatz „Buntspecht“ mit Restaurant am Nordufer möglich. Hier finden die Gäste zum Übernachten großzügige Stellplätze von 100 – 150 m², teilweise sogar mit Seeblick. Man kann auch einen Caravan, ein Bungalow oder ein Gotikhaus mieten. Eine schöne Badestelle gibt es an der Dranseschlucht kurz vor dem Ferchesarer Ortseingang.
Weitere Informationen:
www.havelland-tourismus.de
www.sport-boelke.dewww.reiseland-brandenburg.de
Durch den Sternenpark und Amazonas in Brandenburg paddeln
Paddeln mit Kindern in Brandenburg bereitet Euch einen sportlichen Perspektivwechsel. Vom Wasser aus bekommt Brandenburg ein ganz anderes Gesicht. Anstatt durch kanalisierte ehemalige wilde Flüsse zu schippern, erwarten Euch in Brandenburg naturbelassene Gewässer. Ein ideales Revier für Outdoor Familien.
Vorbei an idyllischen Häusern, handbetriebenen Schleusen und durch romantische Brücken geht es während einer Paddeltour auf dem eiszeitlichen Wassernetz des Spreewalds. Sanfte Uferböschungen, weite Auenlandschaften, dichte Wälder und ein weites Netz aus Fließen warten darauf, entdeckt zu werden. So manches Gartencafé am Wasser lädt zu Kaffee & Hefeplinsen oder zu anderen Spreewälder Spezialitäten ein. Der Legende nach hat sich hier, rund 70 km südlich von Berlin, mal ein riesiger Ochse so sehr erschrocken, das er wild umherrannte und mit dem Karren jede Menge Gräben in den Boden pflügte…und so der Spreewald mit seinen unzähligen kleinen und großen Wasserarmen entstand. Seit Jahrzehnten steht diese einmalige Landschaft unter Schutz. Und sie ist ein ideales Terrain zum Kanufahren. Start einer schönen Tour ist in Lübbenau mit einer charmanten Altstadt und einem quirligen Hafenviertel für Kahn-fahrten in den Spreewald. Den ältesten Teil der Altstadt bildet der Schloss-bezirk mit dem Schloss Lübbenau und dem im englischen Landschaftsstil angelegten Schlosspark.
Paddeln im Spreewald: Dschungelbuch für Anfänger
Schnell ist man im dschungelartigen Grün und der Ort liegt weit hinter einem. Gemächlich geht es an den Wiesen und kleinen Häuschen mit ihren Reet gedeckten Dächern vorbei. Am Ufer sprießen Farne in die Höhe. Die Sonne funkelt durch das dichte Blätterwerk der Bäume am Rande des Wassers. Entstanden sind die Wasserarme tatsächlich nach der Eiszeit als die Gletscher schmolzen und so Gräben hinterließen. Jetzt können das Anfänger und Profis bei nur sehr geringer Strömung für sich nutzen. Die Auswahl an Touren und Strecken ist groß. Wer mag, kann mehrere Tag rund um Cottbus, Lübben, Lübbenau, Burg und Schlepzig fahren. Bei einer organisierten Tour wird sogar das Gepäck transportiert. Sternartig zu immer neuen Touren kann man aufbrechen, wenn man abends wieder an den Ausgangsort zurückkehren will. Entlang der Fließe und Kanäle gibt es stets Neues zu entdecken. Libellen schwirren umher, Frösche quaken, Schafe grasen auf einer Wiese. Fischotter, Seeadler oder Eisvögel kann man ebenso sehen.
Typisch für den Spreewald: Überall am Ufer gibt es kleine Stände, an denen man die berühmten Spreewaldgurken kaufen kann. Ein idealer Snack für zwischendurch. Es gibt auch Limonade und Süßigkeiten. Wer eine längere Rast einlegen will, der steuert einen der vielen gemütlichen Gasthöfe an. Bei einem kühlen Getränk und gutem Essen lässt es sich Energie sammeln und andere Paddler beobachten.Die Fahrt führt in vier Tagen durch die einzigartige Naturlandschaft des Spreewaldes. Bei Tagestouren von 15-25 Kilometern kann man in Lübben, Lübbenau und Burg übernachten. Es lohnt sich auch mal einen Tag Pause einzulegen. Der Spreewald bietet viel, wie beispielsweise seine sorbischen Traditionen, Wellness und Thermen, Schlösser oder auch Kultur im Staatstheater Cottbus.
Die Untere Havel – Ambitioniertes Renaturierungsprojekt des NABU
Was so idyllisch aussieht, ist das Ergebnis des größten Renaturierungsprojekts, das der NABU jemals an einem Fluss gestartet hat. Bis 2021 erhält die Untere Havel auf 90 Kilometern zwischen Pritzerbe und der Havelmündung bei Havelberg ihr altes Bett zurück, das ihr durch Menschenhand einst genommen wurde. Nicht nur Flora und Fauna sind zurückgekehrt, auch immer mehr Bootstouristen und Naturliebhaber entdecken die Region für sich. Es gibt versteckte romantische Badebuchten und zahlreiche Biwakplätze entlang der Strecke, die zur Rast einladen und glasklares Wasser zum Baden. Übernachten lässt es sich auf Zeltplätzen und in Pensionen, beispielsweise im „Atelier und Pension Kreativoase”, den Ferienhäusern „Liane Zemlin” oder dem Hotel „Sonn’Idyll”.
In Strohdehne endet nach drei Tagen die Tour durch das stille Paradies. Nördlich des nahegelegenen Gülper Sees gibt es einen offiziellen Beobachtungsplätze im Sternenpark Westhavelland, der Amateurastronomen für eigenständige Beobachtungen empfohlen wird. Insgesamt gibt es davon zehn. Hier kann man das Glitzern der Sterne besonders gut betrachten. Nichts stört diese Ruhe, nur Wasservögel schreien abends, die zum Schlafen gekommen sind. Zehntausende Gänse, Kraniche, Enten und Wattvögel machen hier auch jährlich Rast oder brüten. Ein Mekka auch für Hobbyornithologen.
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