Schlitten fahren ist das coolere Skifahren. Sagen manche Eltern. Anstatt sich in die Schlange der Wartenden am Lift einzureihen, geht es zu Fuß mit dem Schlitten hinter sich herziehend die Rodelbahn hinauf. Preiswerter ist das Rodeln auf jeden Fall und kann genauso schnell sein, wie eine Abfahrt auf Ski oder mit dem Snowboard. Für Euch haben wir wieder familienfreundliche Rodelbahnen zusammengesucht.
Rings um Mittenwald, Krün und Wallgau eignen sich viele Hänge für eine lustige Schlittenfahrt. Somit ist die oberbayerische Alpenwelt Karwendel ist ein guter Tipp für Familien und andere Rodelfans. Besonders empfehlenswert ist die Kranzberg Rodelbahn. Beim ADAC-Rodelbahntest 2012 landete sie mit der Note „Gut“ auf Platz 7 von 20 getesteten Strecken in Deutschland. Nostalgie kommt auf, wenn man mit der Sesselbahn auf 1200 Meter schwebt. Wer lieber zu Fuß hochstapfen möchte, nutzt für die 225 Höhenmeter einen separaten Aufstiegsweg. Auf der 1,5 Kilometer langen kindersicheren Bahn sind die Rodler somit unter sich. Dreht man sich beim Aufstieg um, blickt man stets auf das knapp doppelt so hohe Karwendelmassiv. Auf „www.alpenvereinaktiv.com“ heißt es: „(…) ein Rodelziel, wie man es sich aussichtsreicher nicht wünschen kann: Der frei gelegene Gipfel bietet eine sagenhafte Aussicht auf die weißen Bergketten von Karwendel und Wetterstein im Süden und das verschneite Estergebirge im Norden.“ Zum Aufwärmen zwischendurch empfiehlt sich ein Einkehrschwung im Berggasthof St. Anton. Schlitten kann man sich an der Talstation des Sesselliftes ausleihen.
Schlitten fahren mit Kindern im Schwarzwald: Da fliegt der Bollenhut
Adrenalinschub am Start, Kurvenlage auf der Strecke, Glücksgefühl im Ziel: Rodel-Piloten finden im Schwarzwald genügend Trainingsmöglichkeiten. Übrigens: Zum Rodeln muss man kein Kind sein!Für ausdauernde Rodler empfiehlt sich die Rodelpiste am Feldberg: Vom Gipfel geht es 4,2 Kilometer rasant hinab ins Tal. Aber bereits nach einem Kilometer lädt die „Todtnauer Hütte“ zu einem Boxenstopp ein.Bequem per Pistenbully erreichen Rodler eine weitere rasante Piste im südlichen Schwarzwald: Von Bernau-Hof geht es hinauf zur Krunkelbachhütte am Herzogenhorn und dann 3,5 Kilometer in wilder Fahrt durch den Winterwald hinab nach Bernau-Hof.
Ihre Rodelkünste unter Flutlicht zur Schau stellen können Wintersportler in Lenzkirch-Saig: Bis 23 Uhr wird die 1,2 Kilometer lange Rodelbahn hinunter nach Titisee beleuchtet. Ein Rodelbus bringt die Adrenalinjunkies von dort wieder zurück zum Startpunkt.An den Rodelpisten bei Hofsgrund an Freiburgs Hausberg Schauinsland läuft an den Wochenenden, an Feiertagen und während der Schulferien ein Schlittenlift. Die kleine Liftstation ist nur 400 Meter weit von der Bergstation der Schauinslandbahn entfernt.Die Rodelbahn am Dobelskilift in Schönwald im mittleren Schwarzwald bringt es auf rund 300 Meter und ist bei Liftbetrieb jeden Mittwoch und Samstag bis 21 Uhr beleuchtet. Weitere Rodelstrecken im mittleren Schwarzwald gibt es in Schonach, Furtwangen, St. Georgen und Unterkirnach.Rodelvergnügen für die ganze Familie bietet die 400 Meter lange Rodelpiste am Kniebis bei Freudenstadt im nördlichen Schwarzwald. Hier können die Rennrodler von morgen auf einfachen Strecken erste Fahrerfahrungen sammeln. Auch in Bad Wildbad, Baiersbronn und Dobel gibt es für Anfänger geeignete Pisten.Sicheres Rodeln verspricht der „Pistenbock“: Dieser Schlitten lässt sich mechanisch auf einfache Art bremsen und ist auch von Kindern leicht zu steuern. Ausleihbar ist der „Pistenbock“ in der Sankenbachlodge in Baiersbronn und in Bad Wildbad. Dort erfolgt der Shuttle auf die Spitze des Sommerbergs ganz bequem mit dem Tellerlift.Wem der klassische Schlitten zu langweilig ist, sollte mal „Snowtubes“ ausprobieren: Auf den großen Gummireifen kreiselt es sich recht wild eine eigens präparierte Bahn im „Spaß-Park Hochschwarzwald“ in Schluchsee hinab. Rodelspaß für Groß und Klein versprechen auch die „Zipfelbobs“ mit Steuerknüppel und kleiner Sitzfläche. Die Bahnen im „Spaß-Park“ sind mit Gummimatten ausgelegt und daher auch ohne Schnee nutzbar.
Schlittenfahren mit Kindern im Chiemgau: Spaßige Kombination
Wandern, auf der Alm einkehren und Rodeln – damit ist ein Wintertag perfekt ausgefüllt. Der Premium-Winterwanderweg auf der Hemmersuppenalm in Reit im Winkl liegt auf 1200 Metern Höhe und bietet auf sechs Kilometern ein faszinierendes Wintererlebnis mit imposanten Fernblicken in die Alpen – und zwar auch dann, wenn im Tal kein Schnee liegt. Nach der Wanderung kann der Rückweg ins Tal mit dem Schlitten angetreten werden. Start ist am Parkplatz Reit im Winkl/Blindau, Auffahrt zur Hemmersuppenalm ist gegen Gebühr (ca. 6 €) mit dem regelmäßig verkehrenden Shuttle möglich, Leihschlitten können ebenfalls gegen Gebühr (4-8 €) ausgeliehen werden. Startpunkt der Wanderung ist nahe der ganzjährig geöffneten Hindenburghütte, wo auch die gut drei Kilometer lange Rodelbahn beginnt.
Rodeln mit Kindern im Tiroler Oberland
Rodeln ist nur was für Kinder? Weit gefehlt. Auf Kufen den Berg hinunter sausen – das macht allen Spaß, egal wie alt. Im Tiroler Oberland gibt es fünf verschiedene Rodelbahnen – ein davon ist die längste Tirols – und den Familienbetrieb Rodel Kathrein, in dem hochwertige Schlitten noch in Handarbeit hergestellt werden.FDas Tiroler Oberland ist ein idealer Standort für all jene, die lieber etwas abseits des Ski-Rummels ihren Winterurlaub genießen möchten. Neben zahlreichen Winterwanderwegen gibt es hier auch insgesamt sechs Rodelstrecken. Die beliebteste ist wohl jene in Fendels. Die 4,5 Kilometer lange Naturrodelbahn ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Besonders praktisch für Eltern mit kleineren Kindern: Statt zu Fuß zu gehen kann man auch ganz komfortabel mit der Sesselbahn hinauffahren. Am Startpunkt der Bahn befindet sich auf 1.900 Metern das gemütliche Restaurant Sattelklause. Die Rodelbahn Fendels ist übrigens mit dem Tiroler Gütesiegel für Naturrodelbahnen ausgezeichnet und jeden Donnerstag wird am Abend von 19 bis 22 Uhr das Flutlicht zum Nachtrodeln eingeschaltet.
Über Tirols längste Rodelbahn oder die anspruchsvolle Natur-Rodelbahn
Die längste Rodelstrecke Tirols ist jene in Nauders. Ganze acht Kilometer geht es hier auf einer täglich frisch präparierten Bahn von der Bergstation der Bergkastelbahn hinunter ins Tal. Die Naturrodelbahn St. Ulrich in Pfunds ist 1,1 Kilometer lang, wird an Freitag- und Samstagabenden beleuchtet und gilt als eher anspruchsvolle Strecke. Die Rodelbahn in Hohenegg in Ried ist 1,2 Kilometer lang, hier kann man mittwochs auch bei Flutlicht rodeln. Keine offizielle Rodelstrecke, aber trotzdem wunderschön zum Schlittenfahren, ist der 3,5 Kilometer lange Winterwanderweg zum Frudiger am Beginn der Hochebene Pfundser Tschey.
In Handarbeit gefertigte Schlitten erhöhen den Fahrspaß
Besonders wichtig beim Rodeln sind die Einkehrmöglichkeiten und die gibt es natürlich zahlreich. Nach dem Aufstieg zu Fuß oder mit der Bahn kann man sich am Start- oder Endpunkt der Bahnen in den gemütlichen Hütten oder Bergrestaurants stärken und aufwärmen und oft auch gleich einen Rodel ausleihen. Die meisten Schlitten stammen aus der Rodelmanufaktur Kathrein in Prutz. In Handarbeit fertigt Christoph Kathrein hier in vierter Generation zusammen mit seinen rund 15 Mitarbeitern jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Rodel. Dass der Rodelspaß auf Kathrein-Rodeln besonders groß ist, merkt man schnell. Die flexible Bauweise der unterschiedlichen Modelle erleichtert das Lenken enorm. „Bei unseren Tourenrodel – das sind die, die man auch überall ausleihen kann – muss man sich beispielsweise nur in die Kurve legen, also das Gewicht verlagern und etwas am Riemen ziehen und schon lenkt der Rodel in diese Richtung“, sagt Firmenchef Christoph Kathrein. Die klassischen Familienrodel sind etwas steifer in der Machart, sie lenkt man eher durch bremsen.
Exportschlager Rodel: Schlitten aus dem Tiroler Oberland nach Chile, Kanada und Russland
Die Kathrein Rodel gibt es aber nicht nur im Tiroler Oberland, sie werden in die ganze Welt exportiert. „Wir liefern nach Chile, Kanada, Russland oder Pakistan. Einer unserer Rodel steht sogar in Südafrika“, sagt Kathrein. „Allerdings natürlich eher zu Dekozwecken.“ In einem handgefertigten Kathrein Rodel stecken viele Arbeitsschritte, das Eschenholz muss gelängt und gebogen, die Teile müssen lackiert und zusammengesetzt und die Kufen gebogen und montiert werden. Zum Schluss wird die Sitzfläche aus Gurten geflochten.
Der Kathrein-Geheimtipp: Fendels mit dem Lift und ein leckeres Gröstl
Und wo rodelt ein Profi wie Kathrein am liebsten? „Ich gehe mit meinen zwei kleinen Jungs tatsächlich meistens nach Fendels zum Rodeln. Da kommt man bequem rauf mit dem Lift und kann daher auch ganz einfach mehrere Abfahrten machen und sich zwischendrin in der Hütte mit einem Kaiserschmarrn oder einem Tiroler Gröstl stärken.“
Im Werksverkauf einen Schlitten für neue Rodelabenteuer kaufen
Die leicht lenkbaren Kathrein Rodel gibt es übrigens nicht nur bei den Verleihstationen im Tiroler Oberland. Am Produktionsstandort in Prutz können Gäste sich im Werksverkauf umsehen, gut sortierte Fachhändler in Österreich und Deutschland führen die Qualitätsrodel ebenfalls oder man bestellt einfach online unter www.rodel.at. „Unsere Erfahrung zeigt uns, dass die Gäste, die im Tiroler Oberland einmal mit einem unserer Rodel gefahren sind, so viel Spaß daran hatten, dass sie keinen anderen mehr fahren möchten“, sagt Kathrein stolz.
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