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Wandern mit der Kindertrage zum malerischen Ferchensee bei Mittenwald

Mit der Kindertrage oder dem Kinderwagen kommt Ihr gemütlich zum Ferchensee bei Mittenwald. „Pack die Badehose ein!“ ist das Motto von dieser Familientour. Am Ziel erwartet Euch ein besonderer kulinarischer Genuss.

Fangfrische Fische, gibt es an der Nord- oder Ostsee. Doch auch im Oberbayerischen Mittenwald erwartet Euch ein solcher Genuss: Forellen aus dem Ferchensee im Karwendel. Ihr startet am Bahnhof von Mittenwald. Die Bahnhofstraße rauf. Hier bietet sich die Gelegenheit bei Bäckern oder Konditoren frische Verpflegung einzukaufen. Am „Martina Glagow Park“ links in die Karwendelstraße gehen und ihr folgen, bis sie in die Innsbrucker Straße übergeht. Immer dieser Hauptstraße entlang, bis zur Abzweigung Leutascher Straße. Hier tauchen auch die ersten Wanderwegweiser auf und ein braunes Schild weist den Weg für die Autofahrer zur Geisterklamm. Dem gelben Schild mit dem Weg Nummer 820 bergauf folgen. Dieser Abschnitt ist der gefährlichste Teil der Wanderung, denn von hinten kommen immer Autos angebraust, welche in die Leutascher Geisterklamm wollen. Dagegen gibt es nur zwei Mittel: Immer am Rand der Straße halten und schneller wandern. Nach wenigen hundert Metern geht die Straße Im Kreuth ab. Ihr folgen. Was sofort auffällt: Plötzlich ist es vorbei mit den Autos die von hinten an einem vorbeirasen. Dafür geht es jetzt stetig bergauf. Bald passiert man den Kurpark am Burgberg. Weiterhin Richtung Ferchensee auf der kleinen Straße wandern. Bei den Ferienwohnungen bietet sich rechts ein Postkarten-Panoramablick auf Mittenwald.

Mit der Kindertrage unterwegs: Baden im Lautersee

Durch dichten Wald geht es auf der Straße weiterhin moderat bergauf. Wer einen einzigartigen Blick auf drei Gebirgstäler (Leutasch-, Ferchenbach- und Isartal) haben will, der biegt links in den Wald zum Berggasthof Ederkanzel ab. Ein entsprechend großes Schild weist bei diesem Abzweig darauf hin. In der Hauptsaison hat dieses Wirthaus auf 1.208 m Höhe keinen Ruhetag! Alle die zum Ferchensee wollen, marschieren auf der kleinen Straße bergauf weiter. Nach zehn Minuten ist der Lautersee erreicht. Wenn es heiß ist, lohnt es sich hier eine Badepause einzulegen. „Am Hechtenzipfel“, dem See-Abschnitt für Schwimmer, trifft sich jung und alt zum Baden. Eine Abkühlung äußerlich tut gut, doch eine innerliche Erfrischung ist an heißen Tagen auch ganz angenehm. Zum Glück gibt es einen Biergarten an der Lautersee Alm. Er liegt direkt am Ufer. Alle die es kaum erwarten können, zu den zappelfrischen Forellen und einem frischen Bier am Ferchensee zu kommen, wandern tapfer weiter und lassen die Badehose noch im Rucksack. Doch auch auf dem Weg lauert wieder eine Versuchung: Die Bushaltestellen. Stündlich fährt ein Bus zum Ferchensee, doch echte Wanderer wollen sich ihre Brotzeit verdienen und marschieren weiter bergauf. Sobald die Ferchensee-Höhe auf 1.100 m erreicht ist, darf man sich selbst auf die Schulter klopfen. Die letzte Steigung ist geschafft. Hier befindet sich auch die Wasserscheide von Loisach und Isar. Bei einem Unterstand gibt es Ruhebänke und wer will nimmt hier kurz Platz und lässt seine Vorfreude auf die Ferchensee-Forellen wachsen.

Wandern mit Kindern: Alle Wege führen zum Ferchensee; irgendwie

Ab dieser Anhöhe gibt es verschiedene Möglichkeiten das Gasthaus zu erreichen. Links in den Wald hinein oder auf dem Fahrweg hinunter zum See wandern. Bald ist auch das Gasthaus Ferchensee am Westende zu sehen. Seit über 80 Jahren ist es der Anlaufpunkt von allen Wanderern, die gerne Forellen aus dem Bergsee essen. Bei schönem Wetter lässt man sich ein frisch gezapftes Bier aus der Mittenwalder Brauerei im Biergarten servieren. Was für eine Idylle: Vor einem liegt der Ferchensee mit dem Wetterstein. Doch die Wanderung hierher hat sich auf jeden Fall aus kulinarischer Sicht gelohnt: Eine Spezialität sind die fangfrischen Forellen Müllerin (die heißen so, nicht weil sie eine Frau Müller erfunden hat, sondern weil die Fische mit Mehl eingestäubt sind). Ebenfalls ein Fest für den Gaumen ist das Ferchenseer Knödeltris . Hier kommen drei Arten von Knödeln auf den Teller: Speck-, Kas- und Spinatknödel. Darüber zerlassene Butter und frisch geriebener Parmesan. Wie meinte ein begeisterte Gast:“In einem Sterne Restaurant kann es nicht besser schmecken!“ und aß fleißig weiter. Wer unbedingt diese Spezialitäten probieren will muss zwischen 11.30 und 14.30 Uhr im Gasthaus Ferchensee sein, denn nur dann gibt es unverfälschte oberbayerische Küche. Alle die später kommen, trösten sich mit einer deftigen Brotzeit. Schwer fällt der Abschied von diesem, als Postkartenmotiv geeigneten, Biergarten. Wer will, kann den Ferchensee umrunden oder in dem frischen und klaren Gebirgswasser baden. Auf demselben Weg wie der Aufstieg, geht es hinunter nach Mittenwald. Alle anderen die etwas zu viel Bier getrunken oder andere vernünftige Gründe haben nicht mehr zu wandern, nehmen den Bus.

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Kindertragen Tour für das Frühjahr: Zur Finalm wandern

Kindertragen Touren sollten eher sparsam sein mit den Höhenmetern und auch bei der Wegstrecke. Ein lohnendes Ziel im Karwendel ist die urige Finzalm. Sie liegt in der Nähe von Krün und ist mit vier Kilometern eine gute Einstiegstour mit der Kindertrage. Wenn größere Geschwister mit dabei sind, können sie diese Wanderung problemlos schaffen. 

Krün ist weltweit bekannt. 2015 fand in Elmau der umstrittene G7 Gipfel statt. In Krün errichteten die Veranstalter einen bayerischen Biergarten und dort musste oder durfte der US Präsident Barak Obama eine Weißwurst essen und Weißbier trinken. Bekannt unter Wanderern ist die Finzalm (1.041m). Sie ist eine sogenannte Niederalm. Hier weidet das Vieh im Früh- und Spätsommer. Wie der Name schon sagt liegt eine Niederalm in Höhen, die auch mit der Kindertrage zu erreichen sind. Bei dieser Alm ist die Lage beeindruckend. Sie liegt in einem wilden Tal, das stark an einen Karl May Film erinnert. Los geht es am Parkplatz in der Krottenkopfstraße von Krün. Dort schultert Ihr Euch die Kindertrage mit Passagier und los geht´s. Folgt dem Wanderweg mit der Nummer 450 zur Finzbachklamm. Der Weg führt Euch durch saftige Wiesen und Ihr habt immer den Krottenkopf im Blick.

Kindertragen Tour: Die wilde Finzbachklamm und die Indianer

Anfänglich geht Ihr auf dem Wanderweg Richtung Wald. Der Weg gabelt sich gleich am Rand vom Forst. Haltet Euch dort rechts und überquert auf einer Brücke den Finzbach. Ihr wandert nun oberhalb der Finzbachklamm. Immer wieder bieten sich Tiefblicke auf diese wilde Schlucht. Wer die Karl May Filme kennt, der erwartet jeden Moment die Apachen. Dem Weg 451 folgen zur Finzalm folgen. Unterwegs passiert Ihr ein Kuhgatter. Dort steht der Spruch geschrieben:” Sei nicht dümmer als die Kuh, mach hinter Dir das Gatter zu!” Kurz geht es bergab in den Talgrund. Noch einmal überquert Ihr bei der Kindertragen Tour den Finzbach. Es folgt ein kurzer, aber steiler Anstieg. Noch einmal führt Euch der breite Weg hinunter und die Finzalm ist erreicht. Ein idyllischer Ort ist diese kleine Blockhütte und perfekt um zu rasten. Auf dem gleichen Weg kommt Ihr wieder zurück nach Krün, dort wo Obama eine Weißwurst gegessen hat.

Tourdaten:

Start/Ende: Parkplatz in der Krottenkopfstraße, Krün

Ziel: Finzalm

Wanderwege: 450, 451

Länge: etwa vier Kilometer

Höhenmeter: ca. 250 Hm

Dauer: Etwa 2 Stunden