Draußen kochen mit Kindern hat seine besonderen Reize: Hier fehlen die fast schon von alleine funktionierenden Küchenmaschinen. Auch die Auswahl an Gewürzen ist am Lagerfeuer meistens eingeschränkt. Einen Kühlschrank schleppt kaum jemand im Rucksack mit. Außerdem braucht dieses Teil auch Strom…..Entsprechend einfach sind die Rezepte, die Ihr am offenen Feuer oder am Gaskocher mit den Kindern zubereitet. Heute stellen wir Euch Dibbelabbes aus dem Saarland vor.
“Muskatnuss Herr Müller!” Dieser denkbarst kürzeste Satz gehört zu den bekanntesten in der Filmgeschichte. Ihn sagt Louis de Funes in dem Film “Le grand Restaurant” (zu deutsch hatte der 1966 erschienene Film den missglückten Titel: “Scharfe Kurven für Madame” oder auch “Oscar hat die Hosen voll “). Der deutsche Gast, Herr Müller, frägt den Restaurantleiter (Louis de Funes) nach dem besonderen Geheimnis von seinem Kartoffelauflauf. Vor dem Tisch steht der Maitre und erklärt das Rezept. Plötzlich stößt ein Kellner an eine Lampe. Diese wirft nun einen Schatten auf Louis de Funes und dieser spricht plötzlich wie der bekannteste Deutsche, der eigentlich Österreicher war. Dabei fällt immer der Satz “Muskatnuss Herr Müller!” Muskatnuss brauchen wir heute für Dibbelabbes. Ein Rezept aus dem Saarland, auch Ostfrankreich genannt. Hier ist Dibbelabbes und Schaales ein Nationalgericht.Wichtig ist bei diesem Gericht Muskatnuss. Herr Müller! Doch was bedeutet Dibbelabbes übersetzt? Knapp eine Million Saarländer gibt es und die Masse der Deutschen sprechen diesen besonderen Dialekt nicht. Dibbelabbes lässt sich (sehr) frei mit “Topfkuchen” übersetzen. Wenn wir draußen kochen mit den Kindern lassen wir, im Unterschied zum Originalrezept, die Lyoner oder Fleischwurst weg. Dafür gibt es einen guten Grund: Frische Wurst lässt sich beim Wandern, Radeln oder Kanufahren schlecht gekühlt transportieren. Auch in anderen Regionen, wie dem Westerwald, an der Mosel oder in der Eifel ist dieses einfache Essen auch bekannt. Dort heißt der “Topfkuchen” Döbbekuche, Dibbekoche Dippedotz oder Döppekooche. So, jetzt seid Ihr die absoluten Profis und könnt mit dem Kochen loslegen.
Draußen kochen mit Kindern: Auf die Knolle kommt es an!
Wichtig ist, dass Ihr Kartoffeln verwendet die festkochend sind. Dazu gehören die Sorten Alexandra, Annabelle, Drillinge, Glorietta, Hansa, Linda, Nicola, Selma und Sissi. Zuerst schälen die Kinder mit den Taschenmesser die rohen Kartoffeln. Anschließend reibt Ihr die Knollen. Wenn Ihr kein Reibeisen dabei habt, dann bastelt Euch eine. Entfernt von einer Konservendose Deckel und Boden. Halbiert es der Länge nach. Stecht von innen nach außen mit der Ahle vom Taschenmesser durch das Blech der Dose. Fertig ist das Reibeisen. Damit könnt Ihr die Kartoffeln reiben. Als nächstes nehmt Ihr Zwiebeln, schält sie und schnippelt Sie mit dem Taschenmesser in kleine Würfel. Gebt alles in eine große Schüssel. Als nächstes schlagt Ihr ein Ei auf und gebt es zur Masse. Vermischt alles miteinander. Jetzt kommt der Speck dran. Auch ihn schneidet Ihr in Würfel und mischt ihn unter. Würzt die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss. Herr Müller! Mit der großen Klinge vom Taschenmesser schabt Ihr vorsichtig die Muskatnuss ab. Frischer geht es kaum. Im nächsten Schritt bereiten wir die Pfanne vor. Davon hängt es ab, ob sich unser Dibbelabbes lösen lässt. Fettet die Pfanne ein. Vor allem an den Rändern. Füllt die Masse hinein. Ab damit auf das Lagerfeuer oder den Gaskocher. Lasst das Ganze vor sich hin brutzeln. Wenn sie oben eine Kruste bildet, wendet Ihr den Topfkuchen. Lasst ihn ein paar Minuten vor sich hin brutzeln und fertig ist die Spezialität aus dem Saarland. Das Ganze schmeckt richtig deftig. Zu diesem Outdoor Essen braucht Ihr keine Soße oder am Ende gar Ketchup. Das geht gar nicht.Serviert den Topfkuchen am besten mit einem Salat.
Zutaten:
- 500 Gramm Kartoffeln, die sollte aber unbedingt festkochend sein
- ein Ei
- zwei Zwiebeln
- Muskatnuss
- 250 Gramm Speck
- Salz
- Pfeffer
- Butter