In den Dolomiten ist der Herbst eine wunderbare Jahreszeit. Unternehmt doch mit den Kindern eine Hüttentour. Die Regensburger Hütte im Grödner Tal ist das perfekte Ziel für die Familie. Wenn Ihr in den Dolomiten wunderbare Weitblicke und in einer urigen Hütte übernachten wollt, dann wandert mit den Kindern zur Regensburger Hütte.
“Dolomiten! Wo kommt denn dieses Wort eigentlich her?” Zum Glück ist ein Südtiroler Vater mit seinen beiden Kindern mit uns gleichzeitig unterwegs. Er kennt die Antwort und sagt es den Kindern, bevor ich mich blamiere “Der Herr Dolomieu ist ein Franzose gewesen, er erforschte die Steine!” Damit geben sich die Kinder zufrieden. Später habe ich den vollen Namen von Dolomieu recherchiert. Er hieß: Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu. Auch das Gestein Dolomit ist nach ihm benannt und auch ein Vulkankrater auf der französischen Insel Reunion. In Wolkstein sind wir losgewandert. Eigentlich wollten wir bei unserem Familienurlaub Gröden von Daunei, das ist ein Ortsteil von Wolkenstein, zur Regenburger Hütte aufbrechen. Doch ein Einheimischer meinte, dass es schöner sei von Wolkenstein loszugehen. Recht hatte er. Immer die beeindruckenden Geislerspitzen im Blick stiegen wir auf. Für konditionell fitte Kinder ist diese Tour zu schaffen, denn von Daunei bis zur Regensburger Hütte sind es etwas über 400 Höhenmeter.
Dolomiten: Familienwanderung im Naturpark Puez-Geisler
Auf einem gut ausgebauten und beschilderten Wanderweg steigen wir bergan. Hinter uns liegt der Langkofel in der Sonne. Wir wandern mit den Kindern durch den Naturpark Puez-Geisler. Seit 1978 gibt es diese Schutzzone und er ist seit 2009 auch Teil des UNESCO Welterbes Dolomiten. Durch den Bergwald mit seinen Lärchen und Kiefern geht es weiter. Bald erreichen wir die Juachhütte. Die Kinder jubeln, denn sie glauben wir sind bereits bei der Regensburger Hütte. Gelungen ist dieser neue Bau mitten in den Dolomiten. Während manch andere Berghütten so gut in die Umgebung passen wie die Faust von Mike Tyson in das Gesicht seiner Gegner, fügt sich diese wunderbar ein. Die Kinder wollen hier nur das ein: Einkehren! Im nachhinein stellt sich diese Idee als gut heraus, denn die Küche in der Juachhütte ist wirklich gut. Wir folgen dem Wanderweg mit der Nummer 3. Durch Almwiesen führt uns der Weg. Die Kühe genießen das frische Futter und würdigen uns keines Blickes.
Pritschelei in den Dolomiten
Leicht bergab führt uns der Weg an einem Bergsee vorbei. Für die Kinder gibt es kein Halten mehr. Da müssen sie hin! Nach weniger als zehn Minuten sind die Knilche klatschnass. Bis auf die Regenjacken ist in den Rucksäcken keine andere Wechselwäsche. So müssen sie eben in den nassen Hosen weiter. Wir erreichen eine Forststraße und bald haben wir die Regensburger Hütte erreicht. 1888 begann die DAV Sektion aus dem bayerischen Regensburg diese Hütte zu errichten. Nach dem ersten Weltkrieg konfiszierte 1921 der italienische Staat die Berghütte. Aus diesem Grund kam es 1930 im österreichischen Stubai Tal zu einem Neubau der Neuen Regensburger Hütte. Seit 1999 ist sie im Eigentum der autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Die Familie Perathoner aus Sankt Christina kümmert sich hier auf 2.037 m zuvorkommend um die Gäste. Wir genießen die Südtiroler Spezialitäten während in der Sonne die nassen Hosen der Kinder trocknen.Nach zwei Stunden steigen wieder nach Wolkenstein ab. Die Kinder wissen jetzt, warum es beim Bergsteigen weniger schlau ist so zu pritscheln, bis die Hosen klatschnass sind. Ich weiß nun wer Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu gewesen ist.