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Wandern mit Kindern in Bayern

Geh 7! Wer wandern mit Kindern in Bayern gehen möchte, der sollte diese originelle Idee mitmachen. Vom 26. Juni bis 28.Juni. 2022 fand auf Schloss Elmau der G7 Gipfel statt. Höchste Zeit, dass es für alle die gerne in den bayerischen Bergen wandern. Dieses Gipfeltreffen der besonderen Art steht allen offen und garantiert ein großer Gewinn an tollen Erfahrungen in der Bergwelt des Freistaats. 

In der Begründung für Schloss Elmau als Austragungsort des G7- Gipfels heißt es, dass die landschaftlich reizvolle Kulisse ein attraktiver Rahmen für das Spitzentreffen ist. Was für die Staats- und Regierungschefs nur eine Kulisse ist, bietet für jeden
anderen eindrucksvolle Erlebnisse in den bayerischen Bergen. Daher hat die Bayern Tourismus Marketing GmbH unter dem Motto „Geh 7 Gipfel Bergtouren rund um den Austragungsort zusammengestellt und da ist für jeden Geschmack etwas dabei: Geh 7 Gipfel für sportlich Ambitionierte, Geh 7 Gipfel für Familien mit Kindern, Geh 7 Gipfel für Genießer, Geh 7 Gipfel für die schönsten Aussichten und Landschafts-erlebnisse sowie Geh 7 Gipfel für Faule sind unter der eigens eingerichteten Webseite zu finden.

Wo ist Bayern am schönsten? Auf alten Bildern oder im Röthelmoos. Da kommt Ihr, guter Kinderwagen und Kondition vorausgesetzt, auch rauf.
foto (c) kinderoutdoor.de

Was sind die Geh 7 Gipfel?

Zum G7-Gipfel kamen die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen dieses Jahr wieder nach Bayern. Die eindrucksvolle Bergkulisse der Zugspitz Region konnten sie nur aus der Ferne genießen. Alle anderen können zu einem Gipfeltreffen der anderen, sportlichen Art aufbrechen: Geh 7 Gipfel! Auf der Webseite www.erlebe.bayern/geh-7-gipfel stellt die Bayern Tourismus Marketing GmbH je sieben Gipfeltouren für sportlich Ambitionierte, Genießer, Familien und auch für Faule vor.

Eine Familientour führt Euch an der Königsseer Ache zu dem wohl bekanntesten See Bayerns.
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Wandern mit Kindern in Bayern: Für jeden was dabei in Bayern

Die sieben anspruchsvollen Bergtouren zwischen Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen und dem Blauen Land haben drei Dinge gemeinsam: sensationelle Kulisse, viele Höhenmeter und ohne Auto erreichbar. Ein Geheimtipp im Naturpark Ammergauer Alpen ist die Wanderung auf das Kienjoch eine recht lange, wunderbar wildromantische und meist einsame Rundtour. Der Weg führt durch das angenehm schattige Kuhalmbach-Tal mit seinen vielen verwunschenen Wasserfällen. Immer wieder gilt es den Gebirgsbach zu überqueren, der gerade an Hochsommertagen wohltuende Erfrischung verspricht.

Eine Familienwanderung zur Schwarzachenalm, hier starb der letzte frei lebende Braunbär des Königreichs Bayern durch einen Kugel, hat wenige Höhenmeter.
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Wie haben Kinder Spaß beim Wandern?

Kinder haben Spaß beim Wandern wenn ihnen nicht langweilig ist. Gegen aufkommende Langeweile hilft:

  • gemeinsam mit den Kindern die Wanderung planen
  • Gleichaltrige mitnehmen
  • unterwegs spielen
  • die Wanderung in Etappen aufbereiten
  • genügend Pausen einlegen
  • an Bächen spielen
  • unterwegs basteln
  • an Seen spielen
  • unterwegs schnitzen
  • auf einer Alm einkehren
  • unterwegs zeichnen
  • auf einer Berghütte einkehren
  • Ratespiele in der Bergwelt spielen
  • Sagen oder Legende erzählen
In der Alpenwelt Karwendel üben die Teilnehmer mit dem Trekraft auf der Ferchensee. Dann geht es auf die wilde Isar.
foto (c) alpenwelt karwendel

Wandern mit Kindern in Bayern: Nur für Geübte ist das Kienjoch

Über einen aussichtsreichen Kamm erreicht man den Gipfel des Kienjochs mit seinem herrlichen 360-Grad-Rundumblick. Eine Panorama-Tour auf den Ziegspitz verspricht knackige Anstiege, reichlich Höhenmeter und eine phänomenale Sicht von einem wenig überlaufenen Gipfel. Der Aufstieg führt über den Steig mit der schönen Bezeichnung „Gelbes Gwänd“ – der Name stammt vom erdigen Farbton der Felslandschaft und über die Stepbergalm auf 1.520 Metern mit herrlichem Blick auf das Wetterstein-Massiv. Auf dem Gipfel des Hohen Ziegspitz schaut man vom Karwendel bis zu den Allgäuer Alpen und genau dazwischen thront im Süden die Zugspitze mit dem Eibsee zu ihren Füßen. Ein Logenplatz im Werdenfelser Land.

Wandern mit Kindern hat auch solche Ausblicke wie hier auf Mittenwald und das Karwendelmassiv.
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Wo lässt es sich mit Kindern bei Mittenwald wandern?


 Da wäre zum Beispiel eine Bergtour mit Barfußpfad und Badeseen auf dem Hohen Kranzberg. Noch unterhalb des Gipfels lädt der „Berggasthof St. Anton“ zu einer ersten Einkehr ein. Wer mal kurz die Schuhe ausziehen möchte: Ein gut ein Kilometer langer Barfußrundweg führt von dort auf 24 Stationen über Tannenzapfen und Kieselsteine, Baumrinden und Moosböden. Zurück auf dem Wanderweg ist bald der Gipfel mit seinem traumhaften 360-Grad-Panoramablick erreicht. Beim Abstieg kommen die Wanderer am Ufer des Ferchensees vorbei in den während des ersten G7-Gipfels auch Kanadas Premier Justin Trudeau einen Hechtsprung gewagt haben soll.

Gemütlich wandern wir mit den Kindern den Kranzberg bei Mittenwald hinauf.
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Entspannt wandern mit Kindern

Themenwege oder Erlebnispfade sind ideal um entspannt mit Kindern zu wandern. In vielen Urlaubsregionen gibt es solche für Familien angelegten Wege die meistens kostenlos sind. Hier ist viel Abwechslung mit Spielstationen angesagt und Langeweile hat keine Chance. Was Ihr sonst noch tun könnt, damit die Kinder Freude am Wandern haben, dazu geben wir Euch heute Tipps.

Im Gschnitztal gibt es seit dem 17.6. 2022 den Wasserweg. Für Familien ist dieser Erlebnispfad perfekt um die Berge von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Außerdem sind die Kinder auf diesem Weg ganz entspannt dabei.

Wasserweg Gschnitztal – Rast beim Landschaftsteich Trins © TVB Wipptal

 

Entspannt wandern mit Kindern: So macht es Spaß!

Damit die Kinder ohne quengeln unterwegs sind, braucht es nur wenig. Das beweist der neue Wasserweg im Gschnitztal. Neue Ruhebänke und Holzliegen laden an mehreren Stellen zum Rasten und Verweilen ein. Diese wurden von der Schmiede Amort aus Matrei angefertigt. Beim Sarnthein-Wasserfall in Trins wurde eine Aussichtsplattform angelegt, die auch an heißen Tagen Abkühlung verspricht.

Auf den Spuren von Gossy und Gschnitzy foto (c) TVB Wipptal

 

Entspannt wandern mit Kindern: Willkommen im Reich von Gossy und Gschnitzy

Mit dem Wasserweg Gschnitztal werden vor allem Familien angesprochen. Die Inhalte an den Informationstafeln sind so aufbereitet, dass sie auch für Kinder interessant sind.Die beiden Wassertropfen Gossy und Gschnitzy begleiten die Wanderer und Radler entlang des Weges und leiten von einer Station zur nächsten, dabei wird viel Wissenswertes zum Thema Wasser auf spielerische Art und Weise vermittelt, z.B. über die Entstehung der Gletscher in der Eiszeit, über die Lebewesen in Gebirgsbächen und im Landschaftsteich oder die Feuchtwiesen und Quellmoore der Trinser Möser. Zusätzlich kommt man an zwei abenteuerlichen Spielplätzen vorbei. Start des Wasserweges ist an der Talstation der Bergeralm oder ab Bahnhof Steinach (10 Gehminuten zur Bergeralm). Auch ein Start ab Trins ist möglich. Man wandert angenehm ohne viel Höhenunterschied zumeist entlang des Gschnitzbachs auf den Wegen 49 und 50 bis zum Mühlendorf Gschnitz. Insgesamt gibt es entlang des Weges auf ca. 15 km Weglänge 13 Stationen, die dem Thema Wasser gewidmet sind. Die Info-Tafeln sind an der Rückseite der neuen Rastbänke angebracht. Bei jeder Tafel gibt es einen QR-Code, den man über die „Mein Bankerl“ App scannt. Es öffnet sich ein Rätsel, wer mindestens 6 Fragen beantwortet, erhält eine kleine Überraschung im Mühlendorf Gschnitz oder im Büro des TVB Wipptal in Steinach.

Flyer mit Routenverlauf sind im TVB Wipptal im Rathaus Steinach erhältlich.

Weitere Infos: www.wipptal.at/karte

Die Kraft des Wassers erforschen am Energiespielplatz Trins foto (c) TVB Wipptal

Wandern mit Kindern: Das ist der Gipfel

Kinder Outdoor Wissen hilft Eltern mit den jungen Outdoorern unbeschwert die Natur zu erleben. Mit unserem GIPFEL Prinzip stellen wir Euch ein simples, aber geniales Hilfsmittel vor, um beim Wandern mit Kindern Quengelattacken zu vermeiden.  

Immer wieder fragen mich andere Eltern, wie ich es schaffe, dass meine Kinder gerne mit zum Wandern gehen. Das ist ganz einfach. Ich wende das GIPFEL Prinzip an. Damit kommt es garantiert zu keinen Quengelattacken und die Kinder sind wie die Gämsen in den Bergen unterwegs.

„Vernünftige Eltern planen eine Bergtour oder Via Ferrara (Klettersteig) so, dass sie und die Kinder Spaß daran haben und keiner überfordert ist,“ erklärt Simone Moro, der italienische Spitzenbergsteiger, der auf vielen Gipfeln der Welt unterwegs ist. Viele Eltern sind bei den Bergtouren auf den Gipfel fixiert. Was das Wandern mit Kindern angeht, dazu hat Moro einen anderen Ansatz:“ Alles ist für die Kinder ein Spiel. Wir Erwachsenen haben das leider schon vergessen. Aber als Kinder haben wir uns die Welt spielerisch erschlossen. Für mich ist jede Bergexpedition ein Spiel. Wäre es das nicht, hätte ich einen unglaublichen Druck auszuhalten. Deshalb gilt für Wanderungen mit Kindern: Kein Druck! Wenn ein Kind mit einem zu schweren Rucksack, verschwitzt und müden Beinen den Berg hochstiefeln muss, ist es kein Spiel mehr. Spätestens dann müssen die Eltern erkennen, dass es Zeit zum Umkehren ist. Der Gipfel läuft niemanden davon.“

Wandern mit Kindern: Bergtouren planen

Damit Kinder und Eltern Freude am Bergwandern haben, ist das GIPFELprinzip die perfekte Hilfe.
G steht für gemeinsam die Tour planen. Anstatt den Kindern am Frühstückstisch zu erklären“ So und heute steigen wir auf den Nanga Parbat“ überlegt sich die Familie gemeinsam welchen Berg sie besteigen will. So lassen sich Quengelattacken und andere Bergdramen vermeiden. Denn quengeln ist die Atombombe der kleinen Menschen!

Wichtig ist auch das I vom Gipfelprinzip. Die Initiative muss von den Kindern ausgehen. Erwachsene kennen das vielleicht von der Arbeit. Eine Tätigkeit, die man gerne tut die geht ganz anders von der Hand und die Motivation ist auch eine viel bessere. Noch heute erinnert sich der Extrembergsteiger Moro an seine Anfänge in den Bergen:“Meine Eltern gingen mit mir und meinen Brüdern jeden Sommer  in die Berge. Für uns Kinder ist das Bergsteigen ein wunderbares Spiel gewesen. Auch wenn ich heute auf einen 8.000er steige, ist es immer noch so wie damals: Ein Spiel!“

Hüttenwanderung mit Kindern am Schliersee. Zuerst geht es zum Schönfeldhaus.
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Wandern mit Kindern: Pausen! Pausen! Pausen!

Was bei manchen Eltern zu kurz kommt, sind die Pausen beim Wandern. Dabei ist eine Tour mit den Kindern keine Speed-Begehung bei der die Stoppuhr und der Höhenmesser mitläuft. An interessanten Stellen wie einem Bach, wo die Kinder spielen können oder an einer Alm Pausen einlegen. So haben die Kinder die Möglichkeit sich zu regenerieren. Der Profi-Alpinist Moro rät:“ Wichtig ist auch, beim Wandern genügend Pausen einzulegen. Zeitdruck darf es beim Bergsteigen mit Kindern nicht geben. Pausen sind für alle gut.“

Das F vom Gipfelprinzip steht für Freunde. Die Kinder lieben es wenn Gleichaltrige dabei sind. Dann haben sie Spielgefährten, jemanden der sie versteht und mit dem sie die gleichen Interessen haben. Wenn ein Kind aus der gleichen Schulklasse dabei ist, überlegt sich das eigene ob es bei der Bergtour quengelt und ist viel besser motiviert. Wenn die Kinder Spaß beim Bergsteigen haben, dann bleiben sie dabei. „Alle Bergsteiger waren einmal Kinder. Alle Bergführer waren einmal Kinder. Alle Hüttenwirte waren einmal Kinder. Alle Expeditionsleiter waren einmal Kinder. Alle Entwickler von Bergausrüstung waren einmal Kinder. Warum sind sie beim Bergsteigen geblieben? Weil sie es immer noch so lieben, wie sie es als kleine Kinder schon taten. Deshalb mein Appell an Kinder und Erwachsene: Spielt mehr!“ so Simone Moro, der den Mount Everest über die Südroute bezwang.

Die Gindelalm. Ein lohnendes Ziel für Familien mit tollen Ausblicken auf den Tegernsee und Schliersee.
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Wandern mit Kindern: Einfach ist am besten!

E steht im Gipfelprinzip für einfache Touren. Immer wieder passieren Unfälle in den Bergen, weil sich Eltern überschätzt haben oder glaubten sie könnten einen Klettersteig mit den Kindern absolvieren. Was das Niveau der Tour angeht ist es besser, die Kinder zu unter- als zu überfordern.

Zum Schluss noch das L: Langsam kommt Ihr am besten auf den Berg. Wenn Ihr Euch mit den Kindern beim Wandern Zeit lasst, haben die kleinen Alpinisten Zeit zum Spielen und die Natur zu entdecken. Moro, selbst zweifacher Vater, rät den Eltern:“ Zeigt Ihnen wie Karte und Kompass funktionieren. Dann sollen die Kinder selbst den Weg zur nächsten Hütte finden und die Eltern gehen brav hinter ihnen drein. Dadurch lernen die Kinder etwas extrem wertvolles: Verantwortung für sich und andere.“

Wandern mit Kindern: DAV Tipps!

Richtig wandern mit Kindern ist alles andere als einfach. Entweder sind die Kleinen über- oder unterfordert. Beides ist für eine entspannte Wanderung mit der Familie wenig hilfreich. Wie lässt sich eine Wanderung für Kinder richtig organisieren? Da helfen nur Profis weiter! In diesem Fall die Experten vom Deutschen Alpen Verein (DAV). Wir stellen euch deren hilfreiche Tipps für das richtige Wandern mit Kindern vor. 

Das Wetter wird schöner, die Ferien stehen vor der Tür. Nach zwei langen Pandemiejahren mit Homeoffice, Homeschooling, geschlossenen Sportvereinen und eingeschränktem Schulsport ist ein gemeinsamer Ausflug in die Berge eine gute Idee, um dem Bewegungsdrang des Nachwuchses gerecht zu werden. Damit das Familienerlebnis gelingt, gibt der Deutsche Alpenverein Tipps, auf was Familien bei der Planung und während der Tour achten müssen.Lockdown, Home-Schooling, geschlossene Sportvereine – die Einschränkungen während der Pandemie waren für Kinder und ihre Familien oft belastend.

Nach den Lockdowns wollen die Familien wieder raus in die Natur der Berge.
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Warum sollten Kinder wandern?

Kinder sollen wandern, denn sie verbrachten in den Lockdowns mehr Zeit vor dem Bildschirm, Erlebnisse fanden häufig online statt. Um am Leben zu wachsen, müssen Kinder aber die Welt begreifen und sie nicht nur digital konsumieren. „Kinder müssen sich in der Natur frei bewegen können, sich auspowern dürfen, mutig und selbstwirksam sein. Eine wunderbare Idee ist ein gemeinsamer Ausflug in die Berge“, weiß Catherine Wirth, die beim DAV das Thema Familienbergsteigen betreut. „Die Natur und die Berge sind ein einmaliger Erlebnisraum. Kinder können sich ausprobieren, aktiv sein, spielen und Abenteuer erleben.“

Ein Miniklettersteig erwartet die Kinder am Erlebnisweg am Imberg.
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Brauchen Kindern Gipfel beim Wandern?

Kinder keinen Gipfel. Sie suchen stattdessen spannende Abenteuer und Geheimnisvolles überall in der Natur. Begegnungen mit Tieren und Pflanzen sind sehr eindrucksvoll, Wasser lädt immer zum Spielen ein. Und wer sich als Erwachsener auf die kindliche Erlebniswelt einlässt und sich von der Fantasie und Entdeckungslust der Kinder mitreißen lässt, wird ähnlich viel Freude und Abenteuer erleben wie die Kleinen.

Das Missensteinjoch ist erreicht. Von dort aus führt der E 5 zum Kratzberger See.
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Wie lässt sich eine Wanderung mit Kindern richtig planen?

Wer mit Kindern in die Berge aufbricht, sollte bereits die Tourenplanung sorgfältig angehen. Ideen und Wünsche der Kinder können dabei einfließen. Geländekenntnis, gute Karten sowie zusätzliche Informationen über die aktuellen Verhältnisse und das Wetter helfen, später keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.„Eine gute Tourengliederung hilft, die eigenen Kräfte und die der Kinder besser einzuteilen“, rät Catherine Wirth. „Eine Möglichkeit ist, schon im Vorfeld das eine oder andere zu den geplanten Rastplätzen und zu attraktiven Wegabschnitten zu erzählen. Die Aussicht, eine Höhle zu erkunden oder auf der Hütte einen Kaiserschmarrn zu essen, steigert die Vorfreude.“ Am besten plant man flexibel und ermöglicht so jederzeit und spontan Verlängerungen und Verkürzungen – je nach Motivation, Witterung und Kondition. Ausreichend Trinken, eine Brotzeit und Snacks zwischendurch sollten natürlich auch nicht vergessen werden.

Über schroffes Gelände geht es zum Gipfel vom Wallberg hinauf.
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Wandern mit Kindern: Wie wichtig ist die Sicherheit am Berg?

Sicherheit und Ausrüstung spielen bei einem Familienausflug in die Berge eine bedeutende Rolle. „Durch eine gute Planung lassen sich viele Gefahren vermeiden. Allerdings sollte man immer berücksichtigen, dass Kinder häufig keinen Blick für Gefahrensituationen haben“, erklärt Catherine Wirth. „Man sollte Kinder jederzeit im Blick haben und sie nur in sicherem und überschaubarem Gelände vorausgehen lassen.“ Im Aufstieg bleibt man als Erwachsener direkt hinter dem Kind, um mögliche Ausrutscher abzufangen oder um bei großen Stufen Hilfestellung zu geben. Besteht Rutsch- oder Sturzgefahr im Abstieg, kann das Kind an die Hand genommen werden oder mit Hilfe von Klettergurt und „kurzem Seil“ gesichert werden.

Den meisten Kindern ist der Gipfel ziemlich egal.
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Welche Aktionen und Situationen sind beim Bergsteigen mit Kindern zu vermeiden?

„Besonders mit kleineren Kindern sollten Situationen und Aktionen vermieden werden, vor denen sie Angst haben“, rät Catherine Wirth. „Steinschlaggefährdetes Gelände sollte man unbedingt umgehen und auch extreme Wetterverhältnisse wie Gewitter gilt es zu vermeiden.“

Klettersteig mit Kindern: Bergerfahrung und eine gute Ausrüstung gehören zum Abenteuer am Felsen unbedingt dazu.
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Worauf ist bei der Ausrüstung zu achten?

Gesund auf den Berg und wieder runter heißt auch, die Ausrüstung im Blick zu haben: Ist genügend Trinken eingepackt? Sind Ersatz(unter-) wäsche, Regenjacke und warme (Fleece-)Pullis für die Kinder im Gepäck? Hat man an Sonnenschutz wie Creme, Hut oder Sonnenbrille gedacht? Und ist die Rucksackapotheke vollständig?

Entspannt wandern mit Kindern: Fünf Tipps!

Richtig wandern mit Kindern ist einfacher als die meisten Eltern glauben. Wir haben fünf Profitipps für Euch, wie die Wanderung mit den Kleinen gelingen kann, ganz ohne Quengelattacken! Es beginnt mit der richtigen Auswahl der Tour, geht weiter über die optimale Ausrüstung und führt zu Spielen oder Basteleien für unterwegs. Wer diese zehn Tricks kennt, der kommt mit der Familie immer entspannt ans Ziel!
Da haben Eltern die besten Absichten, gehen mit den Kindern zum Wandern und das Ganze endet in einem Fiasko! Die Kinder quengeln, haben keine Lust auf ein Outdoor Abenteuer und der eigentlich tolle Tag in der Natur ist dahin. Wer fünf wichtige Tipps beachtet kann sich auf eine tolle Wandertour mit der Familie freuen.  

Im Herbst ist das Stillachtal besonders schön und ideal um dort mit der Familie zu wandern.
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Wandern mit Kindern Tipp eins: Gemeinsam die Tour auswählen!

Mit den Kindern lässt es sich, dem Internet oder Wanderführer sei Dank, problemlos eine passende Wanderung finden. In diesem Stadium gilt es die Wünsche der jungen Outdoorer zu respektieren. Ansonsten ist Ärger bei der Familientour vorprogrammiert.

Wie in Skandinavien wirkt der Kratzberger See und seine karge Umgebung.
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Wie lange können Kinder wandern?

Grundsätzlich lässt sich die pauschal kaum benatworten. Ein fünfjähriges Kind, dass gerne draußen unterwegs und dauernd in Bewegung ist, kann konditionell besser aufgestellt sein, als ein Grundschüler der überall mit dem Auto hingefahren wird und entsprechend unsportlich ist. Als grobe Faustregel kann gelten: Multipliziert das Alter des Kindes mit 1,5 und Ihr erhaltet die mögliche Weglänge.

Kinder Outdoor wandern in Südtirol
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Wandern mit Kindern Tipp zwei: Richtig packen

Anstatt den bereits fertig gepackten Rucksack zu schultern ist es sinnvoll, ihn mit den Kindern zu befüllen. Dabei lernen die Kinder, was bei einer Tour unbedingt dabei sein muss und was besser zuhause bleiben kann. Es macht wenig Sinn einen Rucksack für eine Almwanderung so zu bepacken, als wenn es gilt einen 8.000er zu besteigen. Die Kinder sind meistens stolz, wenn sie einen eigenen Rucksack tragen dürfen. Dabei stellt sich eine grundsätzlichen Frage:

Swing with me Baby. Am Wasserfall schaukeln, wo gibt es denn sowas? Kinder und Erwachsene dürfen der Kaskade ganz nahe kommen.
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Wie viel dürfen Kinder beim Wandern tragen?

Hier ist es auch wichtig das Kind individuell zu betrachten. Ein durchschnittliches Kind zwischen drei und fünf Jahren sollte im Rucksack maximal ein Kilogramm Gewicht mitschleppen. Bei Kindern zwischen sechs bis acht Jahren liegt diese maximale Grenze bei drei Kilogramm. Bei den neun- bis zwölfjährigen bei höchstens fünf Kilogramm. Manche orientieren sich dabei an der DIN Norm 58124 für Schulranzen.Sie empfiehlt, dass ein Schulranzen 10 bis 12,5% vom Körpergewicht des Kindes betragen soll. Wahrscheinlich floss ein Grenzwert aus dem Jahre 1889 mit in diese Empfehlung hinein. Die beiden Wissenschaftler Wilhelm Braune und Otto Fischer untersuchten, wie sich der Gleichgewichtssinn bei Soldaten änderte, wenn sie einen schweren Rucksack bei einem längeren Marsch trugen. Braune und Fischer empfahlen, dass bei weiten Gepäckmärschen, die Rekruten maximal 10% vom Körpergewicht in ihren Tornistern mit sich führen sollten. Den Kaiser haben wir seit 1918 nicht mehr und die preußische Armee hat sich ebenfalls aufgelöst. Geblieben ist aber diese Empfehlung der 10% für Schulranzen.

Gut geschwitzt haben die Eltern, wenn sie den Kinderwagen rauf ins Röthelmoos schieben.
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Wandern mit Kindern Tipp drei: Lohnende Ziele

Für die Kinder ist es wichtig, dass die Wanderung zu einem attraktiven Ziel führt oder auch unterwegs einiges zu bieten hat. Wasserfälle, kleine Seen oder Almen kommen bei den Kindern immer entsprechend gut an. Diesen Aspekt sollten die Erwachsenen bei der Tourenplanung unbedingt mit einbeziehen.

Wo ist Bayern am schönsten? Auf alten Bildern oder im Röthelmoos. Da kommt Ihr, guter Kinderwagen und Kondition vorausgesetzt, auch rauf.
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Wie gelingt es mit Kindern richtig zu wandern?

Eltern kennen ihre Kinder am besten. Deshalb achtet bei der Wanderung auf folgendes:

  • passende Weglänge
  • moderate Anzahl an Höhenmetern
  • genügend Pausen einlegen
  • passende Wanderschuhe. Eine eine große Auswahl an Kinder-Wanderschuhe bieten renomierte Outdoor-Marken an.
  • Während der Wanderung spielen und basteln
  • lohnende Ziele ansteuern (Alm, Schloss, Wasserfall, Burgruine)
Tropisch wirken teilweise die Wasserfälle bei Molina.
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Entspannt wandern mit Kindern Tipp vier: Überforderung vermeiden

Wer den Kindern nachhaltig die Freude am Unterwegssein in der Natur vermiesen möchte, der überfordert sie. Egal ob es sich um eine Wanderung, Paddeltour, Klettersteig oder Radtour handelt. Die Kinder merken sich derart schlimme Erlebnisse und bremsen die Eltern entsprechend aus.

Urig ist die Krüner Alm und der Aufstieg dorthin lohnt sich.
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Entspannt wandern mit Kindern Tipp fünf: Gute Ausrüstung für alle

Während der Papa mit der Dreilagenjacke für mehrere hundert Euro unterwegs ist, müssen die Kinder zu große Outdoorkleidung vom Discounter tragen. Dasselbe gilt für die Schuhe. Während die Erwachsenen in den tollsten Modellen unterwegs sind, dürfen sich die Kinder mit Turnschuhen bergauf quälen.

Kinder wandern zur Krüner Alm am Krottenkopf.
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Kinder Outdoor Wissen: Entspannt wandern mit Kindern

 

KinderOutdoorWissen, zeigt Euch heute das richtige wandern mit Kinder. Dafür braucht Ihr ein wichtiges Fundament: Ihr müsst das Alter der Kinder berücksichtigen und entsprechend die Touren planen. Ein Kleinkind das in der Kindertrage oder dem Kinderwagen sitzt, braucht Ihr eine andere Wanderroute als mit einem Teenager. Damit Ihr beim Wandern mit Kindern grobe Anhaltspunkte habt, was Ihr den Outdoor Kids zumuten könnt, haben wir für Euch eine Übersicht erstellt.

Wandern mit Kindern ist völlig problemlos wenn Ihr das Alter berücksichtigt und wie gut die Kondition sowie die Bergerfahrung der Kinder ist. Ein achtjähriges Kind, das regelmäßig mit den Eltern in den Bergen unterwegs ist, kann längere und anspruchsvollere Touren schaffen, als ein Teenager der hauptsächlich Sport an der Spielkonsole betreibt. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr die Kinder individuell in ihrer Leistungsfähigkeit beim Wandern einschätzten könnt. Es ist für mich immer schwer, wenn ich bei meinen Wanderführern angeben muss, für welches Alter die Touren geeignet sind, denn ich kenne die Eltern und Kinder nicht, welche meine Wandervorschläge gehen.

Wandern mit Kindern zu Flußquellen: Der Filsursprung ist auch mit dem Kinderwagen zu erreichen.
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Entspannt wandern mit Kindern : Die Kleinsten in Kindertrage und Kinderwagen

Kleinkinder sollten erst in die Kindertrage, wenn sie selbständig sitzen können. Wie lange die Kinder in der Kraxe sich tragen lassen können, hängt vom Gewicht der Kleinen ab. Jeder Hersteller hat ein Höchstgewicht für die Kindertrage festgelegt. Anders ist es beim Kinderwagen. Doch dem “Handporsche“ sind von den Wegen oft Grenzen gesetzt.

Auch mit dem Kinderwagen ist der Weg hinauf zur Bärgunthütte zu schaffen. Vorausgesetzt Ihr habt gute Schuhe und ein noch bessere Kondition.
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Was wollen vier bis sechs jährige Kinder beim Wandern?

Auf gesicherten Wegen könnt Ihr mit den Kindern zwischen vier und sechs Jahre bis zu vier Stunden wandern. Das hängt natürlich von den Höhenmetern ab. Wichtig ist auch, dass es unterwegs oder am Ziel der Wanderung etwas Attraktives für die Kinder gibt: Eine Alm oder ein Bergsee begeistern die Kleinen. Legt unterwegs entsprechend Pausen ein. Nutzt diese um mit den Kindern was zu Schnitzen. Deshalb: Packt immer das Taschenmesser ein.

Wandern mit Kindern zu Buchenegger Wasserfällen. Dabei kommt Ihr auch an der Alpe Neugreuth vorbei.
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Entspannt wandern mit Kindern : Sechs bis neun Jahre alte Kinder entdecken die Berge

Für Kinder in der Grundschule begrenzt Ihr bitte die Dauer der Tour auf vier bis fünf Stunden. Auch hier ist es wichtig, immer wieder eine Rast einzulegen. Diese Altersklasse ist an allem interessiert. Nehmt entsprechend Naturführer mit um den Kindern die Tier – und Pflanzenwelt zu erklären. Auch einfache Kletterpassagen sind, je nach Können und Entwicklung vom Kind, möglich.

Über schroffes Gelände geht es zum Gipfel vom Wallberg hinauf.
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Entspannt wandern mit Kindern: Teenager rocken die Tour!

Wenn die Kinder zwischen neun und 14 Jahren sind, dann lassen sich auch bis zu sechs Stunden Touren absolvieren. Wichtig ist, dass Ihr die Tour mit den Kindern gemeinsam plant und Ihnen Fotos von der geplanten Wanderung zeigt. Motivation ist in diesem Alter extrem wichtig. Auch gleichaltrige Freunde, die auf der Tour dabei sind, wirken sich gut auf die Teenager aus.

  • Genuss statt Drama!
  • Länge der Tour nach den Kindern richten
  • Pausen und Spiele verhindern Quengelattacken
  • Die Kinder mit Sonnendach, Creme und Brille vor der Sonne schützen
  • Eltern und Kinder müssen viel trinken beim Wandern
  • Im Winter nicht die Kindertrage verwenden
13 Kräuteralmen gibt es in der Region Hochkönig. Ideale Ziele für Familien.
(c) Hochkönig Tourismus GmbH

Kinder Outdoor Wissen: So transportiert Ihr Kleinkinder richtig!

Keine Ausreden! Kleinkinder hindern niemanden am Wandern. Ein breites Sortiment an geländegängigen Kinderwagen und stabilen Tragen geben Familien die notwendige Mobilität am Berg. Trotzdem ist es ein anderes wandern, wenn Kleinkinder dabei sind. Die Eltern sind körperlich mehr gefordert, denn ein Kinderwagen bergauf schieben oder mit einer Trage auf dem Rücken verlangen konditionell einiges ab. Welches Transportmittel für Kleinkinder sich beim Wandern am besten eignet und worauf zu achten ist, haben wir Experten gefragt.

Warum Funktionskleidung, wenn es im original bavarian Ethnolook auch geht.
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„Ich habe Arme wie ein Orang-Utang!“ jammert ein Vater, nach einem langen Abstieg von der Alm. Die ganze Zeit zog ihn der Kinderwagen, weil dieses Modell keine Bremse hatte, bergab. Beim Wandern mit Kleinkindern sind Tragen oder Kinderwagen unerlässlich. Sonst ist in den Bergen und Mittelgebirgen schnell Schluss mit dem gemeinsamen Stunden in der Natur. Doch es gibt wichtige Details bei Kinderwagen und Tragen die über Wanderfrust oder Wanderlust der Eltern entscheiden. Bevor die Wanderung losgeht ist eine gute Ausrüstung notwendig. Doch womit lässt sich das Kind am besten transportieren: Im Kinderwagen oder der Kindertrage? Eine grundsätzliche Frage die auch in manchen Bekanntenkreisen zu langen Diskussionen führt. Im flachen Gelände und bei gut präparierten Wegen ist der Kinderwagen ideal zum Wandern. Während in steileren Passagen und bei abgestuften Pfaden die Kinder am besten in der Trage aufgehoben sind. Bevor Familien die Wanderschuhe schnüren, müssen sie erst einmal in die Berge kommen. In den meisten Fällen sind sie mit dem Auto unterwegs.

Kinderwagen wandern zu Almen: Jeden Tropfen Schweiß ist die Bärgunthütte wert.
foto (c) kinderoutdoor.de

 

 

 

 

 

 

Wie wichtig ist der Stauraum von einem Outdoor Kinderwagen?

Hier kann sich bereits beim Einladen ein Bergdrama anbahnen. Denn manche Kinderwagen lassen sich nicht auf ein Kofferraum taugliches Format zusammenfalten oder setzen dafür ein Ingenieursstudium voraus. Hier zeigen sich deutlich die Qualitätsunterschiede der Modelle. „Der Bugaboo Buffalo ist extrem leicht zu verstauen, da man ihn in einem Stück zusammenklappen kann und er von alleine steht. Bei Lagerung mit wenig Platz, etwa im Kofferraum vom Auto, kann man den Kinderwagen in zwei Teile zerlegen und sogar die Räder abnehmen. So findet er auch im kleinsten Stauraum Platz,“ erklärt eine Produktentwicklerin beim Kinderwagen-Hersteller Bugaboo. Wer mit der Seilbahn hochgondelt ist auch froh, wenn sich der Kinderwagen klein und unkompliziert zusammenpacken lässt. Kleinkinder reisen mit großen Gepäck: Windeln, Nuckelflaschen, Feuchttücher, Wickelunterlagen, Gläschen mit Brei und vieles mehr brauchen sie auch beim Wandern. Damit nicht alles in die Rucksäcke der Eltern kommt, ist es gut, einen Teil davon im Bodenfach vom Kinderwagen unterzubringen. Auch hier zeigt sich der Unterschied zwischen einem günstigen und hochwertigen Gefährt, was die Größe und den Zugriff auf den Stauraum angeht. Wenn alles verstaut ist, kann es endlich losgehen.

Wandern mit Kindern zu Almen: Von der Halsalm bietet sich dieser Blick auf den Hintersee.
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Welche Voraussetzungen muss ein Outdoor Kinderwagen haben?

 

„Schlaglöcher, Unebenheiten im Boden, unterschiedliche Bodenverhältnisse – beim Wandern kommt einem gewöhnlich so einiges in die Quere. Um den Wanderausflug trotzdem zu einem Erlebnis für die ganze Familie zu machen, muss ein Kinderwagen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Der Rahmen sollte zu Beispiel stabil gebaut ist, damit der Untergrund nicht zu einem Hindernis wird. Große, luftgefüllte Räder und vor allem eine hervorragende Federung sind wichtig, um den Komfort und damit den Fahrspaß des Kindes zu erhöhen. Wenn der Kinderwagen mit einem schwenkbaren Vorderrad ausgestattet ist, muss dieses jedenfalls eine Möglichkeit zur Feststellung bieten, um die Sicherheit – insbesondere beim Bergabfahren – zu gewährleisten,“ erklärt ein Fachmann Britax Römer.

Guter Griff! Abrutschen vom Schiebebügel des Kinderwagens muss niemand befürchten, denn dieser ist gummiert.
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Was ist besser? Ein Outdoor Kinderwagen mit drei oder vier Rädern?

 

In Elternkreisen ist eine oft diskutierte Frage was besser ist: Drei oder vier Räder am Kinderwagen. Welche Variante bietet mehr Fahrkomfort für die kleinen Passagiere? Schließlich soll sich das Kind darin nicht bei der Ralley Paris Dakar fühlen und von jeder Wurzel durchschütteln lassen. Dazu ein Experte von Bugaboo:“ Der Unterschied eines echten All-Terrain-Kinderwagens macht sich auf unruhigem Untergrund schnell bemerkbar: Vier große Räder sorgen für eine wesentlich ruhigere Fahrt. Je größer die Räder sind, desto reibungsloser und stoßfreier ist die Fahrt über unebenes Gelände.“

Die Schwarzwasserhütte ist eine ideale Basis für Gipfeltouren.
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Kinder Outdoor Wissen: Richtig packen statt zusammensacken

Eine Packliste für eine Wanderung mit der Familie und Ihr singt nicht den Rolling Stones Hit “Beast of Burden” bei der Tour mit den Kindern. Manche Dinge könnt Ihr zuhause lassen, andere hingegen solltet Ihr unbedingt einpacken. Auf der Basis von der Empfehlung des DAV haben wir für Euch eine Packliste zusammengestellt. 

Die Kinder sind, meistens, ohne Rucksack unterwegs, während die Eltern schleppen. foto (c) kinderoutdoor.de

I’ll never be your beast of burden
My back is broad but it’s a hurting

So heißt es bei den Stones. Manche Eltern können auch ein (Klage)lied davon singen, wenn sie auf Tour mit den Kleinen sind. Dabei gibt es ein großes Problem zu lösen: Was muss im Rucksack unbedingt dabei sein und was nicht? Neben den äußeren Bedingungen und der eigenen Erfahrung ist die richtige Wanderausrüstung entscheidend für die Sicherheit und den Spaß am Berg. Schreibt der Alpenverein. Wichtig sind die Wanderschuhe. An dieser Stelle der Hinweis: Turnschuhe sind keinesfalls für die Berge geschustert. Sie sind zu weich, verdrehen und haben (meistens) ein zu schlechtes Profil an den Sohlen. Der DAV schreibt dazu:

Funktionelle Bergschuhe, die gut passen, sind für die Tour das „A und O“. Je nach Einsatzbereich gibt es unterschiedliches Schuhwerk. Ein Schuh mit einer rutschfesten, profilierten Spezialsohle aus Gummi ist stets unerlässlich. Grundsätzlich gilt: Je schwieriger das Gelände, je länger die Tour und je schwerer der Rucksack, desto stabiler muss das Schuhwerk sein.

Durch stabilen Bodenaufbau und ein griffiges Profil ist der Allround-Outdoor-Halbschuh vom Flachland bis ins Mittelgebirge einsetzbar. Der Halbschuhschnitt gestattet optimale Bewegungsfreiheit und erzeugt niedriges Gewicht.

Beim Wanderstiefelschützt der hochgezogene Schaft die Knöchel zusätzlich vor Anschlagen und stabilisiert die Gelenke als Schutz vor Umknicken.

Der sogenannte Trekkingstiefelist ein idealer Bergschuh in Stiefelform für anspruchsvolle längere Touren, z. B. beim Hüttentrekking. Um harten Untergrund gerecht zu werden, sind Stiefel mit einer so genannten Brandsohle empfehlenswert. Die Profilsohle sollte ein selbst reinigendes und tief eingeschnittenes Muster aufweisen. Ein bedingt steigeisenfester Rand erlaubt das Anbringen von Steigeisen mit Frontkorb- oder Riemenbindung.

Der klassische Bergstiefelist ein besonders robuster und warmer Bergschuh in Stiefelform für den Einsatz im Hochgebirge und ist auch für Schneeschuhtouren gut geeignet. Ein steigeisenfester Bergschuh ermöglicht das Anbringen von Steigeisen mit Kipphebelbindung.

Packliste Wanderung mit Kindern: Richtig angezogen

Bergwandern mit den Kindern ist schweißtreibend. Wahrscheinlich ist es Euch auch schon aufgefallen: Beim Aufenthalt in der Höhe friert der Mensch schneller. Besonders die Kinder. Wichtig ist es, dass die Kleinen und Ihr mit der optimalen Kleidung in den Bergen unterwegs seid. Tragekomfort, Bewegungsfreiheit, Wetterschutz, Wärmeisolation und Atmungsaktivität sind dabei die wichtigsten Schlagworte.

Alles dabei? Diese Frage stellt sich bei einer Trekkingtour mit Kindern. Wir haben als Basis für Euch eine Packliste zusammengestellt. foto (c) kinderoutdoor.de

Zur Grundausrüstung empfiehlt der DAV:

  • Funktionsunterwäsche aus schweißtransportierendem Material
  • Fleecejacke oder Pulli
     
  • lange Hosen aus trapazierfähigem und elastischem Kunstfasermaterial
  • Wetterschutzjacke: wind- und wasserabweisendes Material, mit Kapuze
  • Mütze und Fingerhandschuhe
  • leichte Ersatzwäsche: zum Wechseln nach schweißtreibendem Anstieg oder nach Regen
  • Strümpfe mit verstärktem Fußbett aus Mischgewebe oder Frottee

Packliste Wanderung mit Familie: Ausrüstung für alle Fälle

  • Wanderrucksack, 20-30 Liter, mit Aussentaschen und gepolstertem Tragesystem
  • topografische Karten und Führer, evtl. Kompass und Höhenmesser
  • Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille und -creme)
  • Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke und Handy (für Notruf 112)
  • Trinkflasche (mindestens 1 Liter/ Person), Tourenproviant
  • evtl. Grödel (steigeisen-ähnliche Gehhilfen), Pickel, Seil und Steigeisen für Hochtouren
  • evtl. Tourenstöcke (die Trittsicherheit beim Gehen und Steigen wird vor allem bei rutschigem Untergrund erhöht, die Gelenke werden beim Bergabgehen geschont)

Speziell für die Kinder solltet Ihr einpacken:

  • Kindertrage für die Kleinen. Mit dem Kinderwagen kann in den Bergen schnell Schluss sein, wenn Ihr eine Kraxe auf dem Rücken habt, kommt Ihr deutlich weiter.
  • Sonnencreme und Mütze. In den Bergen kann das UV Licht aggressiver sein, als im Flachland. Außerdem ist die Kinderhaut, wissenschaftlich erwiesen, deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen. Hier hilft nur eines: Schützt sie und cremt die Kinder mit Sonnencreme ein.
  • Kleinkinder sind mit großem Gepäck unterwegs: Windeln, Fläschchen, Brei, Feuchttücher und was die ganz Kleinen sonst noch so alles brauchen.

Kinder Outdoor Wissen: Wandern mit dem Kompass

Sich mit Karte und Kompass zu orientieren ist für die Kinder ein Abenteuer. Wie kann dieses eigenartige Gerät immer wissen, wo sich Norden befindet? fragen sich die Outdoorkids. Anstatt immer stur einem GPS nach zu latschen, lernen die Kinder spielerisch wie sie eine Wanderkarte und den Kompass nutzen.

“Zeigt Ihnen wie Karte und Kompass funktionieren. Dann sollen die Kinder selbst den Weg zur nächsten Hütte finden und die Eltern gehen brav hinter ihnen drein. Dadurch lernen die Kinder etwas extrem wertvolles: Verantwortung für sich und andere. Lernen sie das in der Schule? Nein, deshalb meine ich auch, dass die Lehrer mit ihren Schülern viel mehr Outdoor-Spiele unternehmen sollten. In der Natur lässt sich soviel erforschen und sie lehrt uns allen viel,” sagte der italienische Extrembergsteiger und Bergführer Simone Moro. Wer immer nur mit einem GPS Gerät unterwegs ist, der verlernt bald die Kunst sich zu orientieren. Eine Eigenschaft die lebenswichtig sein kann. Wie führen Euch heute Schritt für Schritt an die Arbeit mit Karte und Kompass heran.

Kinder arbeiten mit Karte und Kompass, allerdings halten die Outdoorkids Abstand zu Hochspannungsleitungen und metallischen Gegenständen wenn sie die Karte einnorden.
foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder lernen sich in der Natur zu orientieren: Wie liegt die Karte richtig

An jeder Wanderkarte befindet sich an der Seite ein Nordpfeil. Der zeigt Euch wo hier auf dem Papier Norden ist. Doch wie schafft Ihr es die Karte so zu drehen, dass sie eingenordet ist und mit dem Gelände übereinstimmt? Dieses Problem lässst sich auf zwei Arten lösen: Mit dem Kompass. Legt ihn an eine Gitterlinie der Karte und dreht diese solange, bis die Nadel vom Kompass auf Norden zeigt. Wenn Ihr kein solches Gerät dabei habt, dann versucht die Karte mit Hilfe von Landmarken entsprechend auszurichte. Eine Burgruine, ein markanter Berg oder eine See können dabei hilfreich sein. Schaut Euch um wo die Landmarke auf der Karte eingezeichnet ist und dreht sie entsprechend hin. Damit der Kompass einwandfrei arbeitet ist es wichtig, dass Ihr Euch von Störquellen fernhaltet. Hochspannungsleitungen können die Nadel vom Kompass ablenken. Deshalb haltet Abstand davon. So 200 bis 300 Meter sollten reichen. Wenn Ihr seht, dass ein Outdoorer auf der Motorhaube von seinem Geländewagen die Karte einnordet ist das Ganze auch weniger hilfreich. Gegenstände aus Metall können ebenfalls den Kompass beeinträchtigen.

Totale Peilung: Sich mit dem Kompass orientieren

Ihr habt beim Wandern oder Radfahren keine Ahnung wo Ihr Euch befindet. Dann solltet Ihr unbedingt auf der Karte Euren aktuellen Standort bestimmen können. Sucht Euch im Gelände drei hervorstechende Landmarken: Kirchturm, Schloss, Ruine, Berg, See, usw. Wichtig ist, dass Ihre diese Punkte einhundert prozentig aufder Karte wieder findet. Legt den Kompass auf die Handfläche und haltet diese waagrecht so gut es geht. Visiert mit dem Kompass den markanten Punkt in der Landschaft an. Mit der freien Hand dreht Ihr die Dose vom Kompass, so heißt dieser drehbare Ring auf dem die Gradzahlen aufgedruckt sind, bis die Nordmarkierung mit dem roten Ende der Kompassnadel übereinstimmt. Der Winkel ist eingestellt und Ihr legt den Kompass auf die Karte und zwar so, dass die Kante vom Gehäuse diese eingezeichnete Landmarke die Ihr eben angepeilt habt berührt. Hier seht Ihr selbst, warum ein Kompass mit eckigen Gehäuse von Vorteil ist.

Mit dem Kompass ermitteln die Kinder den Standort. foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder arbeiten mit Karte und Kompass: Den gemessenen Winkel übertragen sie auf die Karte um den Standort zu ermitteln. foto (c) kinderoutdoor.de

Aufgepasst! Jetzt dreht Ihr den Kompass, bis die Markierung für den Norden auf der Kompassdose mit dem Norden auf der Karte übereinstimmt. Zieht nun am Gehäuse vom Kompass mit dem Stift eine Linie. Sucht Euch einen weiteren markanten Punkt in der Landschaft und peilt diesen ebenfalls an. Auch hier dreht Ihr wieder die Kompassdose bis das N für Norden mit dem roten Ende der Nadel übereinstimmt. Wieder übertragt Ihr den Winkel auf die Karte und zieht eine Linie. Ein drittes Mal noch das ganze Prozedere und plötzlich schneiden sich die drei Linien auf der Karte in einem Punkt. Hier steht Ihr. Die Kinder sind fasziniert von dieser Arbeit mit Karte und Kompass und lasst sie üben. Erklärt Ihnen auch, warum sich die Nadel vom Kompass immer nach Norden ausrichtet.

Kinder Outdoor Wissen: So gibt es keine Blasen

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Fußpflege beim Wandern mit Kindern ist kein lästiges Muss, sondern erspart Euch und den Kleinen viel Stress. Besonders Wasserblasen an den Füßen können Kindern und Erwachsenen auf jeden Schritt quälen. Lasst es soweit gar nicht kommen. Wir haben Tipps für Euch, wie Ihr die eigenen Füße und die der Kinder optimal pflegt und Wasserblasen verhindert.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern, wir haben Tipps um Wasserblasen zu verhindern.
foto (c) kinderoutdoor.de

“So ein Mist!” schimpfte ein Wanderer zog sich die Wanderschuhe aus, warf sie über den Boden und an den weißen Tennissocken sind an den Fersen große rote Flecken zu sehen, die so groß wie zwei Euro Stücke sind. Hier hat sich der Alpinist Wasserblasen gelaufen und diese sind blutend aufgegangen. Auf den ersten Blick sind zwei eklatante Fehler vom Wandersmann zu sehen: Baumwollsocken und minderwertige Trekkingschuhe die so gut wie keine Kilometer auf den Sohlen haben. Mit so einer Verletzung vergeht den Kindern auf längere Zeit die Freude am Wandern.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern: Wer gut cremt, der gut geht!

Vor einer längeren Wanderung die Füße einzucremen ist kein übertriebener Luxus. Besonders Hirschtalg hat sich bewährt. Hier handelt es sich um das ausgeschmolzene Fett von Hirschen. Bei Holzknechten im Bayerischen Wald hat sich Hirschtalg über viele Jahre bewährt. Nehmt am besten den Hirschtalg der ein wenig parfümiert ist. Ansonsten duften die Schuhe und die Waschmaschine nach Rotwildgehege. Durch das Eincremen könnt Ihr Wasserblasen und aufgeriebene Stellen an den Füßen vorbeugen.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern: Passende Schuhe, die eingelaufen sind

Egal ob Laufschuh oder Trekkingstiefel: Bevor Ihr längere Strecken damit zurücklegt, sollten die Schuhe eingelaufen sein. Zieht sie zuerst für kleinere Touren an, schließlich muss sich der Schuh den Füßen anpassen. Von Null auf hundert ist bei Wanderschuhen die falsche Taktik. Leichtere Modelle sind nach zwei Tagen angepasst, bei einem klassischen Lederschuh dauert es deutlich länger und Ihr solltet die Stiefel über mehrere Stunde anhaben.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern: Das ist Socken´Roll!

Zwischen den Füßen und den Schuhen befinden sich die Socken. Sie polstern auch die Füße und schützen sie gegen Reibung. Außerdem sollten die Socken den Schweiß nach außen transportieren. Wichtig ist es, dass die Socken keine Falten werfen. Bei Socken die komplett aus Baumwolle gefertigt sind, oder einen hohen Anteil an diesem natürlichen Material haben, sind problematisch.  Baumwolle speichert den Schweiß und reibt an den Füßen. Wichtig ist es Socken für die Kinder und Euch zu verwenden, die aus einem Funktionsmaterial gefertigt sind. Ein weiterer Fehler ist es, an der falschen Stelle zu sparen. Laufsocken sind für´s joggen gedacht und Wandersocken um damit durch die Berge zu gehen.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern: Lasst die Schuhe dran!

Wenn die Kinder “schwere” Beine und Füße haben, ist die Versuchung groß, bei einer Pause oder auf der Berghütte die Wanderschuhe auszuziehen und sie in einen kühlen Bergbach zu halten. Die Idee ist leider weniger gut. Sobald die Füße aus den Schuhen sind schwellen sie an, weil sie Platz haben. Wenn sie wieder in die Schuhe kommen, drücken diese. Noch fataler können die Folgen sein, wenn die Füße im kalten Wasser gewesen sind. Dort quellen sie auf und es können in der aufgeweichten Haut Blasen entstehen.

Fußpflege beim Wandern mit Kindern: Unterwegs nachschnüren

Wer neue Reifen auf das Auto montiert bekommen hat, muss nach einigen gefahrenen Kilometern nochmals in die Werkstatt um die Schrauben nachziehen zu lassen. Ähnlich ist es mit den Wanderschuhen. Nach den ersten Kilometern lockert sich auch die Schnürung. Deshalb legt eine Pause ein und schnürt nach. Für einen optimalen Sitz können auch speziell angefertige Sohlen zum Einlegen sorgen. Dadurch sinkt auch die Gefahr Wasserblasen an den Füßen zu laufen. Nach dem Wandern solltet Ihr bei Euren Füßen und denen von den Kindern nochmals eincremen.

Kinder Outdoor Wissen: Das Wetter erkennen

Wandern mit Kindern muss ebenso gut vorbereitet sein, wie eine Hochtour. Wenn Ihr in den Bergen oder Mittelgebirgen in ein Gewitter geratet, bekommen die Kinder panische Angst und sie erinnern sich noch lange an dieses ungute Abenteuer. Deshalb ist es sinnvoll vor dem Beginn der Tour den Wetterbericht anzusehen. Der Deutsche Alpenverein bietet online diesen kostenlosen Service an. Eine andere Möglichkeit, die aber in manchen Fällen unzuverlässig sein kann, ist eine Wetter App. Je nach Qualität zeigt Euch dieses Programm die Wetterprognose für Euer Wandergebiet an. Doch was taten die Wanderer, Bergbauern, Holzknechte und Bergführer bevor es diese elektronischen Helferlein gab? Diese Leute, welche tagtäglich draußen in den Bergen unterwegs sind, beobachteten die Natur und lernten die Wetterzeichen richtig zu deuten. Eine Fähigkeit, die uns leider abhanden gekommen ist.

Wandern mit Kindern: Wetterzeichen für Regen

  • Bei der Silberdistel schließen sich die äußeren Blätter (Hüllblätter) wenn schlechtes Wetter im kommen ist.
  • Die Kühe fressen auf der Alm wie die Weltmeister. Sie wissen, dass sie morgen im Stall sind, weil das Wetter umschlägt!
  • Am Fluss oder See beobachtet Ihr wie die Fische springen? Tja, die Insekten fliegen knapp über der Wasseroberfläche wegen dem Tiefdruck und der steht für nasses Wetter.
  • Der Löwenzahn öffnet am Tag nicht seine Blüten. Er weiß warum, weil er sich vor Regen schützen will.
  • Hat der Mond einen Hof, wird das Wetter sicher doof!
  • Die Blüten vom Klee zeigen nach unten? Kein Wunder, die sollen auch nicht nass werden.
  • Den Rauch aus dem Kamin der Almhütte drückt es nach unten? Dann kommt schlechtes Wetter.
  • Ein starkes Morgenrot deutet auf schlechtes Wetter hin.
  • Wandern mit Kindern: Aber bitte trocken!
    Foto (c) kinderoutdoor.de Wer mit den Kindern wandert sollte auch auf schlechtes Wetter vorbereitet sein.
    foto (c) kinderoutdoor.de

Wandern mit Kindern: Wetterzeichen für Sonnenschein

  • Ist am Morgen die Wiese ist stark mit Tau überzogen, dann bleibt das Wetter schön
  • Abendrot Schönwetterbot! Ein kräftiges Abendrot steht für gutes Wetter am nächsten Tag
  • Die Schwalben fliegen hoch und wollt Ihr wissen warum: Weil durch den Hochdruck die Insekten auch höher fliegen können. Ein sicheres Zeichen für tolles Wetter.
  • Ihr hört am Abend ein kräftiges Froschkonzert? Freut Euch, denn es deutet auf perfektes Wetter für Bergsteiger hin
  • Die Hüllblätter der Silberdistel, auch Wetterdistel, sind weit geöffnet. Sie freut sich auf Sonne!
  • Eine Spinne spinnt fleißig am Netz: Es kommt gutes Wetter.

Richtiges Verhalten in den Bergen ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Doch wer sieht was freiwillige Helfer bei Aktionen an Müll in den Bergen aufsammeln, den wundert nichts mehr. Die Berge sind mehr als nur gewaltige Geländeformen aus Gestein. Hier leben Pflanzen, Tiere und Menschen. Ein empfindlicher und wertvoller Lebensraum den jeder schützen kann, wenn er sich in den Bergen richtig verhält. Unsere Tipps wollen Euch auch helfen gesund und entspannt von der Familientour wieder anzukommen.

Richtiges Verhalten in den Bergen sorgt für Sicherheit wenn Ihr mit den Kindern auf Tour seid und schützt die Natur.
foto (c) kinderoutdoor.de

Eine Zahnprothese und sogar ein Gießkanne fanden die fleißigen Helfer, als sie den Müll am Berg aufsammelten. Mehrere vollbepackte Säcke mit leeren Getränkedosen, Plastikverpackungen und anderen Unrat brachte ein Unimog der Forstverwaltung ins Tal. Zum richtigen Verhalten in Bergen gehört aber noch mehr, als nur seinen Müll wieder im Rucksack mitzunehmen. Wer sich falsch verhält, bringt sich und seine Familie in Gefahr. Wir haben für Euch zehn Tipps zusammengestellt.

Tipp 1 richtiges Verhalten in den Bergen: Gut geplant, ist gut gegangen

Bevor Ihr loswandert ist es sinnvoll den Wetterbericht von Eurer Region einzuholen. Ein Wärmegewitter in den Bergen ist alles andere als ein Spaß, den die Familie einmal erlebt haben muss. Orientiert Euch an der Kondition der Kinder. Wie lange können diese wandern, ohne an die Grenzen ihrer Kraft zu kommen? Nehmt eine Wanderkarte und Kompass zur Sicherheit mit. Dann ist die Orientierung gesichert. Seht nach, ob es auf der Wandertour auch Hütten gibt um dort einzukehren oder sich unterzustellen. Gebt dem Vermieter der Ferienwohnung bescheid wohin Ihr wandern wollt und wann Ihr wieder voraussichtlich zurück kommt. Sollte etwas schief gehen, kann dieser die Bergrettung verständigen.

Tipp 2 richtiges Verhalten in den Bergen: Optimale Ausrüstung für eine optimale Tour

“Viele Leute sagen,  Kinder brauchen keine atmungsaktiven Materialien in ihrer Outdoor-Ausrüstung. Ich denke, das ist eine sehr seltsame und zynische Betrachtungsweise über die  aktivste Bevölkerungsschicht auf diesem Planeten,” sagt Maria Frykman Forsberg. Die Schwedin gründete das Kinderoutdoor Label Isbjörn of Sweden. Während manche Eltern in Hightech Materialien gekleidet unterwegs sind, müssen einige Kinder in zu großen/kleinen Wanderschuhen auf Tour gehen und haben eine gebrauchte Regenjacke an , die sie vor acht Jahren für den großen Bruder beim Kaffeeröster kauften. Wichtig ist, dass die ganze Familie optimal ausgerüstet ist. Dazu gehört auch ein gut gefülltes Erste-Hilfe-Set. Wie sagte mir einmal ein alter Bergfex:” Mit dem Erste-Hilfe-Packerl ist es wie mit einer Regenjacke: Hast eine dabei, dann regnet es garantiert nicht. Hast Du aber keine eingepackt, dann schüttet es wie aus Eimern! ”

Wenn Ihr ein Kind in der Kindertrage dabei habt, dann legt bitte regelmäßig Pausen ein.
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Tipp 3 richtiges Verhalten in den Bergen: Pausen und essen

Zwei Extreme beobachte ich immer wieder in den Bergen. Manche Eltern haben den Rucksack mehr als gut mit Essen und Trinken gefüllt. Vom Energieriegel bis hin zu diversen Süßigkeiten ist alles dabei. Limonade mit vier verschiedenen Geschmacksrichtungen. Andere wiederum haben außer einer Packung Taschentücher und einer Regenjacke einen nahezu leeren Rucksack dabei. Beides ist weniger optimal. Nehmt für Euch und die Kinder ausreichend Proviant mit. Bei einer Familientour lasst es gemütlich angehen und legt für die Outdoorkids entsprechend Pausen ein. Nehmt regelmäßig die ganz Kleinen aus der Kindertrage.

Tipp 4 richtiges Verhalten in den Bergen: Der Weg ist der Weg

Sicher habt Ihr das auch schon gesehen: Von einem offiziellen Wanderweg gehen etliche kleine Trampelpfade weg. Sogenannte “Abkürzer”. Da lassen sich ein paar Meter sparen. “Wenn es stark regnet, rauscht das Wasser über die Abkürzer und spült einen Teil vom Erdreich weg, das dann auf dem Wanderweg liegen bleibt!” erklärte mir einmal ein Wanderwegewart. Mit solchen Abkürzungen fördern diese “schlauen” Wanderer die Bodenerosion, nur um ein paar Sekunden früher an der Hütte oder auf der Alm zu sein. Da schüttelt selbst die Kuh den Kopf!

Wo geht´s weiter? Bleibt bitte auf den offiziellen Wegen.
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Tipp 5 richtiges Verhalten in den Bergen: Respektiert Schutzzonen

Habt Ihr den Bergen schon mal ein Auerhuhn oder ein Birkhuhn gesehen? Wenn ja, dann gratuliere ich Euch. Wenn nein, dann hat das seinen Grund. Diese Tiere sind in ihrem Bestand bedroht. Deshalb gibt es spezielle Schutzgebiete um Flora und Fauna sichere Rückzugsräume zu geben. Mit gut sichtbaren Schildern sind diese Schutzgebiete gekennzeichnet. Betretet diese bitte nicht. Blumen in den Bergen sind dort am schönsten und nicht in der Vase.

Tipp 6 richtiges Verhalten in den Bergen: Der Müll kommt wieder ins Tal

Von Deuter gibt es den praktischen Drecksack zu kaufen. In diesen orangen Beutel legt Ihr den Müll der bei Eurer Tour anfällt hinein. Im Tal könnt Ihr dann den Müll entsorgen. Das ist besser, als wenn die Plastikverpackungen und Getränkedosen die Berge verzieren. Außerdem geht 1 Eurp pro verkauften Drecksack an die Bergwaldoffensive.

Tipp 7 richtiges Verhalten in den Bergen: Mach hinter Dir das Gatter zu!

“Sei nicht dümmer als die Kuh, mach hinter Dir das Gatter zu!” las ich auf einem Schild im Karwendel. Für die Sennerin oder den Senner ist es eine schwere Aufgabe entlaufenes Vieh wieder einzufangen, nur weil Wanderer oder Mountainbiker vergessen haben das Gatter zu schließen. Deshalb ersparen wir den Hirten diesen Ärger und machen hinter uns immer das Tor zu. Immer wieder gibt es von Unfällen zu lesen, weil Wanderer falsch mit Kühen umgegangen sind. Versucht diese Tiere wenn sie auf dem Wanderweg stehen nicht wegzuschieben oder mit dem Stock zu vertreiben. Umgeht die Kühe und sie nehmen Euch nicht auf die Hörner.

Zum richtigen Verhalten in den Bergen gehört es auch Schutzzonen zu respektieren.
foto (c) kinderoutdoor.de

Tipp 8 richtiges Verhalten in den Bergen: Grillt zuhause

Im März 2011 brannte der Bergwald am Herzogstand beim Walchensee, weil zwei Wanderer dort grillen wollten. Das Feuer geriet außer Kontrolle und es sind über 150 Feuerwehrleute sowie vier Hubschrauber im Löscheinsatz gewesen. Um die 240.000 Euro Schaden entstanden durch diese wilde Grillaktion. Bei manchen Hütten gibt es Grillstellen und wenn Ihr diese benutzen dürft, dann könnt Ihr dort die Würstl oder das Fleisch grillen. Ansonsten tut das bitte zuhause.

Tipp 9 richtiges Verhalten in den Bergen: Keine spektakulären Einlagen mit Kindern

Immer wieder muss die Bergwacht zu Rettungseinsätzen ausrücken, weil manche Wanderer spontan das Abenteuer suchten. Da sehen am Vorbeigehen die Alpinisten einen Klettersteig. Sie sind zwar noch nie auf einem solchen unterwegs gewesen und haben auch keine Klettersteigausrüstung dabei, trotzdem ziehen sie sich am Stahlseil hoch. Weil es so gut geht, noch mal zehn Meter und nochmal. Plötzlich sehen die spontan Kletterer nach unten und jetzt ist ihnen ziemlich mulmig im Bauch und die Knie sind weich wie Butter in der heißen Pfanne. Wie gut, dass es die Bergwacht gibt.

Tipp 10 richtiges Verhalten in den Bergen: Bleibt auf Sichtweite zu den Kindern

Manchmal wollen die Kinder beim Wandern vorauslaufen oder sind verärgert und trödeln einige Meter hinter den Eltern her. Bitte haltet mit den Kindern immer Sichtkontakt, damit es zu keinem Bergunfall kommt.

Bleibt mit den Kindern in den Bergen immer auf Sichtkontakt.
foto (c) kinderoutdoor.de

Kinder Outdoor Wissen: Richtiges Verhalten bei Gewitter

Wenn Ihr bei Eueren Outdooraktivitäten in ein Gewitter gerät, hängt viel davon ab wie Ihr Euch richtig verhaltet. Buchen braucht keiner suchen und desgleichen gilt für Eichen. Heute wollten wir Euch erklären wie das richtige Verhalten bei einem Gewitter aussieht. Schließlich donnert und blitzt es im Sommer am meisten.

Wie die Gewitter entstehen, darüber gibt es bisher nur Theorien. Von elektrischen Ladungen die in Wolken entstehen und sich entladen. Ob Göttervater Zeus einen Blitz herabschleudert oder es Eiskristalle sind die mit Graupelteilchen am Himmel zusammenstossen und so Elektronen freisetzen kann Euch herzlich egal sein, wenn Euch das Gewitter draussen erwischt. Besonders fatal ist es wenn Ihr auf dem Wasser unterwegs seid oder in den Bergen. Wichtig ist für Euch zu wissen, wie weit das Gewitter von Euch entfernt ist. Beobachtet den Horizont, wenn Ihr einen Blitz seht, dann zählt mit bis Ihr den Donner hören könnt. Multipliziert die Sekundenzahl mit 333. Die Schallgeschwindigkeit beträgt in der Luft 333 m pro Sekunde. Klar, äußere Faktoren wie Luftfeuchte beeinflussen die Schallgeschwindkeit, doch das geht hier zu weit.

Wandern mit Kindern: Wetterzeichen sind zuverlässig. foto (c) kinderoutdoor.de

Ein Beispiel:

10 sec  x 333 m = 3,33 Km ist das Gewitter etwa entfernt.

Wichtig ist, dass Ihr in einem Auto oder einem Haus mit Blitzableiter Unterschlupf sucht. Wenn Ihr beim Baden seid oder mit den Kanus unterwegs gibt es nur eines: Sofort raus aus dem Wasser! So seltsam es auch klingen mag: Einen guten Schutz bietet der Bereich um Hochspannungsmasten, diese sind nämlich mit einem Blitzschutz ausgerüstet. Weniger gut ist die Idee sich unter freistehenden Bäumen unterzustellen. Die geben ein gutes Ziel für den Blitz ab. Setzt Euch nicht in Senken oder nasse Bodenrinnen.Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, tut gut daran, vom Velo abzusteigen wenn er in ein Gewitter geraten ist und einen sicheren Unterschlupf zu suchen.

Besser Flash Gordon, als Gewitter in den Bergen

In den Bergen sucht nur Unterschlupft in Höhlen oder Überhängen, wenn diese große genug und trocken sind oder Ihr sitzt in der Falle. Gefährlich sind in den Bergen beim Gewitter Klettersteige und Stahlseilsicherungen beim Gewitter. Versucht davon einen großen Abstand zu bekommen. Wenn keine schützende Hütte oder Auto in der Nähe sind, kauert Euch am Boden zusammen und lasst das Gewitter über Euch hinwegziehen.

TIPPS zum richtigen Verhalten bei einem Gewitter:

  • Raus aus dem Wasser
  • Bei Kanutouren, sofort anlanden
  • Abstand von Klettersteigen und Drahtsicherungen
  • Nicht unter Bäume stellen
  • Vom Fahrrad absteigen
  • sicheren Unterschlupf suchen

Bergsteiger Wissen: Richtig wandern an heißen Tagen!

Unser Bergsteiger Wissen geben wir heute weiter, damit Ihr Euch an heißen Tagen in den Bergen richtig verhaltet. Legt Pausen ein, trinkt genügend (Wasser!), schützt die Haut und Augen vor der Sonne und nehmt Euch eine moderate Tour vor, wenn das Thermometer über 30 Grad anzeigt. Wir haben uns dazu Profitipps von Deutschen Alpenverein (DAV) eingeholt und geben diese gerne an Euch weiter.

Eine Hitzewelle rollt auf die Alpen zu. Für Bergsport-Fans bedeutet dies eine verstärkte Gewittergefahr und eine größere Belastung für den Körper. Welche Touren sich jetzt anbieten und auf was man bei Bergtouren nun achten sollte, erklärt der Deutsche Alpenverein.

Ein Traum von einem Bergsee: Der Alpsee hat ein wunderschönes Seebad und dort entkommt Ihr der sommerlichen Hitze.
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Warum kann große Hitze für Menschen lebensgefährlich sein?

Große Hitze kann für Menschen gefährlich sein, wenn die Außentemperatur höher ist als die Körpertemperatur von 37 Grad. Auf der Haut beträgt die Wärme etwa 33 bis 34 Grad. Ist die Lufttemperatur deutlich höher, kann es gefährlich werden!

„Tourist? Dann drücken wir mal ein Auge zu!“ Wer will sich schon gerne beim Trinken stören lassen? Lasst die Tiere in Ruhe und verhindert eine Kuhattacke.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Bergsteiger Wissen: Das Wasser ist knapp in den Bergen

Auch für Natur und Berghütten stellt die Wetterlage eine Verschärfung der ohnehin bereits angespannten Situation dar: Hohe Temperaturen und ein schneearmer Winter sorgen in diesem Jahr für Wasserknappheit in den Alpen und setzen nicht nur den Gletschern, sondern auch dem Permafrost besonders stark zu. Der DAV analysiert die aktuelle Situation im Hinblick auf Gletscherschmelze sowie Sicherheit im Bergsport und befürchtet zunehmende Wasserknappheit auf den Hütten im weiteren Verlauf des Sommers.

Den Deckel der Lifestraw Play Kinderflasche aufschrauben und trinken! Ohne Batterie oder den Einsatz von Chemikalien.
foto (c) kinderoutdoor.de

Warum solltet früh beim Bergsteigen starten?

Im Sommer empfiehlt es sich zeitig zu starten und die frühen Morgen- und Vormittagsstunden, die von der Nacht noch relativ kühl sind, auszunutzen. „Ist viel Sonnenscheindauer angesagt, sollte auf nord- und westseitige Anstiege ausgewichen werden, da diese mehr im Schatten liegen und von Natur aus kühler sind, insbesondere bei Anstiegen im Wald.“, empfiehlt Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung beim DAV. Besonders anstrengende Abschnitte einer Tour sollten idealerweise schon vor der größten Mittagshitze erledigt sein. Einschlägige Führerliteratur oder Tourenportale wie alpenvereinaktiv.com helfen bei der Planung. 

Und viel trinken beim Bergsteigen! foto (c) kinderoutdoor.de
Foto (c) Kinderoutdoor.de

Warum den Bergwetterbericht einholen?

„Selbstverständlich sollte das Einholen des Bergwetterberichts sein. Je heißer es ist, desto häufiger kann es zu Wärmegewittern kommen, auch schon früher am Tag”, erklärt Winter. Am besten das Wetter bereits einige Tage vorher, kurz vor Start und auch während der Tour genau im Blick behalten: Ein Wetterumschwung in den Bergen kann mitunter sehr schnell und lokal erfolgen. Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter gibt es hier.

Wandern mit Kindern, macht Spaß wenn das Wetter passt.
foto (c) kinderoutdoor.de

Welche Bekleidung ist beim Bergsteigen im Sommer richtig?

Um beim Bergsport an heißen Tagen den Kreislauf zu entlasten, ist passende Bekleidung unverzichtbar. Sie sollte funktional sein, also Freuchtigkeit ableiten und Temperaturunterschiede ausgleichen. Zur grundlegenden Ausrüstung bei Sonnenschein im Gebirge gehören auch Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung – ratsam ist es zudem einen Windschutz und ein Wechselshirt mitzunehmen. 

Bei großer Hitze fallen die Wärmegewitter umso heftiger aus!
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Bergsteiger Wissen: Sonnenschutz verwenden

In zunehmender Höhe in den Bergen ist man der UV-Strahlung besonders ausgesetzt. Deshalb gilt: Schon vor der Tour ausreichend Sonnenschutz benutzen und auch regelmäßig nachcremen. Sollte die Haut doch zu viel Sonne abgekommen haben, hilft luftige, lange Kleidung. Bei Sonnenschäden wie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag und Sonnenstich sollte nach Möglichkeit Flüssigkeit zugeführt und konsequent gekühlt werden. Bei Atem- und Bewusstseinstörungen ist ein Notruf (112) abzusetzen. Infos und Tipps zu Erster Hilfe bei Sonnenschäden gibt es hier.

Auch die Augen gehören vor der Höhensonne geschützt
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Bergsteiger Wissen: Verpflegung anpassen

An heißen Tagen draußen gilt es auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten: „Im Sommer ist es besonders wichtig, nicht darauf zu warten, bis das Durstgefühl einsetzt.“, weiß Stefan Winter. Besonders gut eignen sich dazu Wasser oder isotonische Getränke. „Unabhängig von der eigenen Fitness muss man dazu gerade im Sommer regelmäßig Pausen einplanen. Um viel zu trinken und etwas zu essen, aber auch, um dem Körper Möglichkeit zu einer kurzen Regeneration zu geben und Sonnencreme nachzucremen“.

Nutzt die Einkehr auf einer Alm und trinkt genügend
foto (c) kinderoutdoor.de
 

Bergsteiger Wissen: Waldwandertouren

“Natürlich sind wir bei gutem Wetter am liebsten in den Bergen, es muss aber ja nicht immer ein Gipfel sein“, sagt Stefan Winter. Auf dem Tourenportal der Alpenvereine alpenvereinaktiv.com gibt es Tourenvorschläge für besonders heiße Tage, zum Beispiel Waldwandertouren oder die kühlen Touren, die oft am Wasser entlang, durch Klammen oder im Schatten verlaufen.

Es muss nicht immer ein Gipfel sein, auch eine Waldwanderung hat im Hochsommer ihre Reize.
foto (c) kinderoutdoor.de

Warum setzen Wetter und Klima setzen den Alpen zu?

Menschen können sich beim Wandern – wenn sie gesund sind – mit den DAV-Tipps gut auf hohe Temperaturen einstellen. Für die Alpen und insbesondere die Gletscher stellen Hitzewellen und der Klimawandel große Herausforderungen dar. Und die Hitze ist aktuell nicht das einzige Problem. Sie folgt auf einen relativ niederschlagsarmen Winter. „Bedingungen wie wir sie jetzt im Hochgebirge haben, findet man eigentlich erst deutlich später im Sommer vor: Bis in Gipfellagen ausgeaperte Gletscher, auch in höheren Lagen kaum noch Schneefelder“, beklagt Dr. Tobias Hipp, DAV-Experte für Gletscher und Permafrost. Während sich Bergwandernde freuen, dass fast alle Touren ohne Schneefeldquerungen möglich sind, ist auf Hochtouren unter diesen Bedingungen mit zusätzlichen Gefahren zu rechnen. Denn Blankeis liefert im Gegensatz zu schneebedeckten Gletschern kaum Halt, Schneebrücken sind schon jetzt sehr dünn, und Randspalten, also die Übergänge zwischen Eis und Fels, werden größer und anspruchsvoller.

Auf dem Aletschgletscher mit den Kindern wandern. Dabei kommen die Kleinen und die Erwachsenen ins Grübeln, denn der Gletscher taut ab.
Foto (c) altesch arena.ch

Welche Gefahren nehmen mit dem Klimawandel in den Alpen zu?

Hinzu kommen Gefahren, die mit fortschreitendem Klimawandel weiter zunehmen werden: Durch den flächenhaft tauenden Permafrost nimmt die Gefahr von Steinschlag im Hochgebirge zu, auch ganze Felswände oder Bergflanken können instabil werden. Eine Zunahme von Extremwetterereignissen (z.B. Starkregen) führt zu einer Zunahme von Häufigkeit und Dimension von Murgängen. Auch der Gletscherabbruch an der Marmolata Anfang Juli, der elf Menschen das Leben kostete, ist eine Folge des Klimawandels. Zwischen Gletscher und Fels hatte sich wohl Schmelzwasser angesammelt, das schließlich zum Abbruch der Eis- und Felsmassen führte.

Größer als Bayern ist der Aletsch Gletscher von seiner Fläche her.
Foto (c) aletsch arena.ch

Welche Folgen hat die Klimaveränderung in den Alpen?

„Mit fortschreitendem Klimawandel müssen wir damit rechnen, dass einige Routen gefährlicher werden. Das merken wir schon jetzt, die Marmolata ist ein aktuelles Beispiel und auch andere bekannte Routen, zum Beispiel der Normalweg auf den Mont Blanc, sind betroffen“, erklärt Dr. Hipp, „und das sind nur die Folgen fürs Bergsteigen. Daneben drohen uns noch ganz andere Folgen: Die Baumgrenze verschiebt sich, Lebensräume sind gefährdet, Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht, Winter werden wärmer und die Zeiten mit Schnee deutlich kürzer. Und was uns alle ganz direkt betrifft: Trockene Sommer, verschwindende Gletscher und weniger Schnee bedeuten eine unsichere Wasserverfügbarkeit in Zukunft.“

Ein Problem für die Berghütten kann in Zukunft die Versorgung mit Wasser sein.
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Bergsteiger Wissen: Wasser sparen!

Die Wetterkombinationen in diesem Jahr sorgen auch auf den Alpenvereinshütten für Probleme: „Durch wenig Schnee im Winter, lange Trockenperioden und geringe Niederschläge im Frühjahr und Frühsommer sind natürliche Wasserspeicher wie Firnfelder in den Bergen nicht im notwendigen Maß vorhanden“, erklärt Robert Kolbitsch, Ressortleiter für Hütten und Wege im DAV. Aktuell können bereits zwei DAV-Hütten nur noch im eingeschränkten Betrieb arbeiten, da die Bäche, welche die Wasserkraftwerke antreiben, zu wenig Wasser führen und so nur noch eingeschränkt Strom zur Verfügung steht. „Noch schlimmer könnte die Situation im Spätsommer und Frühherbst sein, wenn wirklich alle Wasserspeicher aufgebraucht sind: Dann rechnen wir sogar mit Problemen bei der Trinkwasserversorgung„, so Kolbitsch und ergänzt: „Eine Hütte ohne funktionierende Trinkwasserversorgung muss schließen!“

Auch in den Bergen wird das Wasser knapp! foto (c) kinderoutdoor.de