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Outdoor Land Franken: Wandern und radeln

Franken ist ein perfektes Ziel für alle Outdoorer. In dieser Region von Bayern ist eine Menge geboten: Höhlen, Kletterfelsen, Lama Trekking, Paddeln, Zelten und Wandern. Wir stellen Euch vor, welche Outdoor-Abenteuer auf Euch in Franken warten. Nachhaltig lässt sich mit der Bahn nach Bayern reisen und auch ohne Auto seid Ihr mobil.

Den Kopf frei wandern, den lauen Fahrtwind übers Gesicht streicheln lassen und mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt und jedem Radkilometer ein bisschen mehr bei sich ankommen. Sich dafür in Franken die Freiheit zu nehmen, ist nicht schwer: Bei insgesamt zehn Naturparken im Urlaubsland ist der Weg in die Natur immer kurz.

Franken ist perfekt für alle die gerne auf Trekkingplätzen zelten.(c) Frankenwald Tourismus / Faltenbacher

Was sind Outdoor Abenteuer?

Outdoor Abenteuer sind besondere Erlebnisse, die Ihr im Freien haben könnt. Zu Outdoor Abenteuer zählen:

  • Höhlentouren
  • Skitouren
  • Canyoning
  • wandern
  • Gravelbiken
  • Kanufahren
  • Bergsteigen
  • Klettersteig gehen
  • Wildwasser schwimmen
  • Rad fahren
  • Nachtwanderung
  • Spielen am Fluss
Gemeinsam Radfahren in Franken ist für Familien völlig entspannt. foto (c) Tourist Information Schweinfurt

Gerade jetzt im Frühling ist die ideale Zeit, um diese einzigartigen Landschaften beim Wandern und Radeln zu entdecken. Wenn die Temperaturen dann steigen, spenden Frankens ausgedehnte Wälder Schatten und von den Flüssen weht eine kühlende Brise. Wie groß das aktive Abenteuer ausfällt, bestimmt jeder selbst: Das dichte Netz an Rad- und Wanderwegen ermöglicht die kleine Freiheit für einen Nachmittag ebenso wie das mehrtägige Naturerlebnis – und wer möchte, übernachtet sogar im Baumhaus, in Baumzelten, im Weinfass oder auf Frankens Trekkingplätzen unterm Sternenhimmel.

Radeln im Naturpark Altmühltal in einem der schönsten Täler Deutschlands. foto (c) Naturpark Altmühltal /Dietmar Denger

Was sind Trekkingplätze?

Trekkingpätze sind die perfekte Alternative zu Campingplätzen. In der Natur sind diese Zeltplätze und verfügen nur über das Nötigste wie Toiletten, Feuer- und Trinkwasserstelle. Bei einem Trekkingplatz ist, im Gegensatz zu einem Campingplatz, der Eingriff in die Natur minimal.

(c) Spessart Mainland / Holger Leue

Outdoor Land Franken: Qualität als steter Begleiter

Wanderer freuen sich außerdem darüber, dass in Franken die Qualität auf Schritt und Tritt ihr Begleiter ist: In keiner anderen deutschen Wanderregion gibt es so viele zertifizierte Qualitätswege wie hier. Über 50 Routen tragen das Gütesiegel „Premiumweg“ oder „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Garantiert sind damit eine hervorragende Wegeführung, viel Wanderservice und vor allem Abwechslung. Wer die Vielfalt beim Wandern liebt, für den ist auf jeden Fall der Frankenwald eine Empfehlung: Er ist – wie in Franken auch das „Räuberland“ im Spessart-Mainland – als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Dieses Siegel wird nur dann verliehen, wenn beim Wandern wirklich an alles gedacht wurde. Ein Wegenetz mit viel Abwechslung steht an erster Stelle, wichtig sind aber genauso herzliche Gastgeber mit wanderfreundlichen Unterkünften und ein auf Wanderer abgestimmter Service (www.frankenwald-tourismus.de, www.raeuberland.com).

Nachhaltige Outdoor Abenteuer in Franken

Nachhaltige Outdoor Abenteuer bedeuten Verzicht und Gewinn gleichzeitig. Wer auf das eigene Auto verzichtet, um damit zum Wandern zu fahren, erlebt dafür das Abenteuer ein Zugfahrt. In Franken versuchen die Tourismus-Verantwortlichen den CO2 Abdruck von Urlaubern und Outdoorer möglichst gering zu halten. Dabei sind einige interessante Abenteuer in der Natur herausgekommen.

Großer Urlaubsgenuss, kleiner CO2-Fußabdruck: In Franken stellt dies keinen Widerspruch dar. Vor allem die fränkischen Naturparks stehen für nachhaltigen Urlaub, doch Franken setzt auch in vielen anderen Bereichen auf dieses Thema – und das zum Teil bereits mit langer Tradition.

Landschaftlich zeichnen sich die zehn Naturparks, die fast die Hälfte Frankens ausmachen, durch eine große Vielfalt aus. Markante Felsformationen und ausgedehnte Eichenwälder prägen sie ebenso wie Weinberge und Wacholderheiden. So unterschiedlich die Landschaften der Naturparks sind, verfolgen sie doch ein gemeinsames Ziel: Sie bewahren die Natur, ohne den Menschen auszuschließen. Diese Balance funktioniert mit Outdoor-Aktivitäten auf ausgewiesenen Wander- und Radwegen, mit Umweltbildung, Führungen, Naturerlebnisaktionen sowie Besucherlenkung für Wanderer, Radler oder Kletterer. Außerdem sind in den Naturparks Ranger unterwegs, die Besuchern als Mittler zwischen Mensch und Natur für alle Fragen rund um den Naturschutz zur Verfügung stehen.

Im Frankenwald könnt Ihr das ganze Jahr mit den Lamas wandern.
foto (c) kinderoutdoor.de

Perspektivwechsel mit Blick auf die Nachhaltigkeit

Wer sich fragt, was genau eigentlich Nachhaltigkeit bedeutet, dem ist das „Steigerwald-Zentrum – Nachhaltigkeit erleben” im Oberschwarzacher Ortsteil Handthal eine Hilfe. Es ist eine der vielen Umweltbildungsstätten in den fränkischen Naturparks, die auf interaktive Art Wissenswertes vermitteln. Zu einem Perspektivwechsel lädt außerdem der „Baumwipfelpfad Steigerwald“ in Ebrach ein, der mit dem „Steigerwald-Zentrum“ über einen kurzen Wanderweg verbunden ist. Besonders gut ist die Aussicht auch auf dem Zabelstein: Die höchste Erhebung des nördlichen Steigerwalds wird von einem neuen, über 19 Meter hohen Aussichtsturm gekrönt. Oben weitet sich seine schlanke Holz-Stahl-Konstruktion zu einer „Krone“, von der sich ein Blick bis in die Haßberge und die Rhön bietet (www.steigerwald-naturpark.de).

 

Tierischer Personenschutz für „Rosi“

Um die tierischen „Stars“ der fränkischen Naturparks zu entdecken, muss man allerdings etwas genauer hinsehen. Denn nicht immer sind es die großen Tiere, die besonderen Schutz brauchen. Für manche von ihnen – wie etwa die Essigrosen-Dickfühlerweichwanze im Naturpark Haßberge – bietet Franken sogar den letzten Rückzugsort. Maskottchen „Rosi“ führt deshalb heute in Ebern Familien durch das Naturschutzgebiet, in dem die kleine Wanze wieder heimisch ist (www.naturpark-hassberge.de).

Nachhaltige Outdoor Abenteuer
So sehen die besten und umweltfreundlichsten Rasenmäher der Welt aus. Franken hat sie. foto (c) Kinderoutdoor.de

Nachhaltige Outdoor Abenteuer: Grünland für Genießer

Das Schöne an den fränkischen Naturparken ist, dass Landschaftsschutz hier sehr gut schmeckt! Viele Flächen, die wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind, können nur mit tierischer Hilfe erhalten werden. Deren Fleisch wiederum bereichert die regionale Küche. Vor allem Schafe spielen eine große Rolle, was Altmühltaler Lamm, Rhönschafe, Jura-Lamm, Frankenhöhe- oder Hesselberg-Lamm zeigen. Gesellschaft bekommen sie durch Beweidungs-Projekte wie das „Grünland Spessart”. Initiativen wie diese kommen nicht nur der Natur und den Genießern zu Gute: Auch für Landwirte und Schäfer bieten sich durch die Vermarktung neue Berufsperspektiven. Welche Dynamik solche Projekte entwickeln können, zeigt sich am Beispiel des Fichtelgebirgs-Dorfs Kleinwendern bei Bad Alexandersbad – Bayerns erstem „Arche-Dorf“. Dort startete vor zehn Jahren ein Rettungsprojekt für das vom Aussterben bedrohte „Sechsämterrotvieh“. Das weckte bei der Dorfgemeinschaft die Begeisterung für viele weitere alte Nutztierrassen. Produziert werden dort nun Eier von glücklichen Hühnern, Bio-Rindfleisch, Lammfleisch und Martinsgänse. Zudem bietet ein Bauernhof Alpaka-Wanderungen und Angebote für Gruppen an (www.archedorf-kleinwendern.de).

Nachhaltiger Nilbuntbarsch

Wie groß die Bedeutung regionaler und saisonaler Zutaten für die fränkische Küche ist, zeigt ein Blick auf die Preisträger des Wettbewerbs „100 Genussorte Bayern“, von denen über die Hälfte in Franken beheimatet sind. Ausgezeichnet wurden Orte, deren Spezialitäten eine besondere Verbindung zur lokalen Geschichte, zu Handwerk oder Tradition haben. In Bischofsheim in der Rhön etwa stehen die Biorinder des „Gelben Frankenviehs“ auf der Weide und am „Fränkischen Rennsteig“ grasen Hochlandrinder. Kleintettau, ein Ortsteil von Tettau im Frankenwald, bringt sogar Exotik in die regionale Wertschöpfungskette: Das Tropenhaus „Klein-Eden“, ein nachhaltiges Umweltprojekt, steuert unter anderem Papayas oder geräucherte Nilbuntbarsche zur fränkischen Speisenvielfalt bei.

Eichelschwein im Mittelwald

Auch Iphofen im Fränkischen Weinland gehört zu den Preisträgern. Hier fressen sich  Eichelschweine satt an Eicheln, Kräutern und Blättern, was wiederum Schinken, Salami oder Brotzeitspeck aus dem Fleisch der Tiere besonders aromatisch macht. Das Revier der Eichelschweine ist der Iphöfer Mittelwald, dessen Nutzung aus Tradition nachhaltig ist. Jahrhundertelang wurde dort das Unterholz als Brennholz eingeschlagen, während das Oberholz geschont wurde. Deshalb zeichnen sich diese Eichen-Hainbuchenwälder durch einen enormen Reichtum an unterschiedlichen Strukturen wie verschiedenen „Stockwerken“, Baumhöhlen oder Totholz aus, die bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Wohnung dienen. Interessante Einblicke in diese Art der Waldbewirtschaftung bieten ein -Informationspavillon, ein Schaumittelwald und ein Naturerlebnisweg. Iphofen wird aber nicht nur vom Wald geprägt, sondern vor allem auch von seinen Weinbergen. Wie Nachhaltigkeit im Weinbau gelingen kann, wird anschaulich im Geschichtsweinberg gezeigt: Er demonstriert die wichtigsten Epochen im fränkischen Weinbau vom späten Mittelalter bis in die 1960er Jahre. Damit verbunden sind viele Lebensräume für Tiere und Pflanzen wie Trockenmauern aus Muschelkalk, Lesesteinriegel, Hecken sowie Streuobstwiesen mit alten Obstsorten (www.iphofen.de).

Quitten sind ein Stück Artenvielfalt foto (c) kinderoutdoor.de

Nachhaltige Outdoor Abenteuer: Artenvielfalt unter Birne und Quitte

Wenn es um den Erhalt solcher Obstsorten geht, zeigt sich Franken besonders engagiert. Seine Streuobstwiesen, auf denen Birne, Quitte, Zwetschge & Co. wachsen, stellen ebenfalls einen wichtigen Lebensraum dar. Gerade im Frühling, wenn die Obstbäume blühen, lohnt sich deshalb ein Ausflug ins Romantische Franken oder in die Fränkische Schweiz, wo solche Streuobstwiesen noch zahlreich sind. Ein Tipp im Fränkischen Seenland ist die Obstarche in Spielberg: Ihre Apfel- und Birnbäume tragen allesamt alte und selten gewordene Sorten. Jeder Baum ist mit einem Schild versehen, das den Namen der Sorte und ihre Eigenschaften verrät (www.fraenkisches-seenland.de).

Grüne Oasen in der Stadt

Die Obstarche gehört zu den grünen Sehenswürdigkeiten, die im Rahmen des Projekts „Parks und Gärten – Frankens Paradiese“ vorgestellt werden – zusammen mit prachtvollen Schlossgärten, Landschaftsparks oder Privatgärten (www.frankens-paradiese.de). Ein Spaziergang durch diese Anlagen ist immer ein Erlebnis für die Sinne: zum Beispiel durch den Veitshöchheimer Hofgarten im Fränkischen Weinland. Als einer von wenigen Rokokogärten fiel der Ende des 18. Jahrhunderts angelegte Park nicht der Umgestaltung zu einem Englischen Garten zum Opfer. So präsentiert er sich heute noch mit Wald-, Hecken- und Seezone, Wasserspielen, üppigem Skulpturenschmuck, duftendem Küchengarten und mit dem mit Blumenrabatten geschmückten Schlossparterre (www.tourismus-veitshoechheim.de). Frankens Gärten zeigen aber auch, wie mitten in der Stadt Oasen der biologischen Vielfalt bestehen können. Der Coburger Hofgarten beispielsweise, der sich zwischen dem Schlossplatz und der Veste Coburg erstreckt, weist einen artenreichen, alten Baumbestand mit vielen exotischen Gehölzen auf. Früher durfte der Park nur von Mitgliedern des Coburger Hofes betreten werden, heute ist er jedoch für alle Coburger die grüne Lunge der Stadt (www.coburgmarketing.de).

 

Nachhaltige Outdoor Abenteuer: Biodiversität im Bürgergarten

Schon immer ein Park der Bürger war dagegen der Hain in Bamberg. Er ist gleichzeitig einer der ältesten bayerischen Bürgerparkanlagen im Stil englischer Landschaftsgärten, historisches Gartendenkmal und Bambergs größtes und artenreichstes Biotop. Im Hain, der sich zwischen den Flussarmen der Regnitz im Süden der Bamberger Inselstadt erstreckt, lebt zum Beispiel der große Eichenbockkäfer, der bayernweit nur noch hier vorkommt. Informieren können sich Spaziergänger mit Informationstafeln, Broschüren und einer Dauerausstellung sowie mit der kostenlosen „Hain-App“ (www.buergerparkverein.de).

Wagt Euch mit den Kindern in den Wald hinein und Ihr findet Abenteuer, aber auch Pilze.
foto (c) kinderoutdoor.de

Gebettet in Nachhaltigkeit

Der Eichenbockkäfer fühlt sich also wohl in Franken – doch wo finden menschliche Gäste eine Unterkunft, die ihren nachhaltigen Ansprüchen genügt? Schon seit langem engagieren sich die fränkischen Hoteliers und Vermieter bei diesem Thema. Mit der Verwendung von regionalen Zutaten in der Küche, natürlichen Materialien für Bau und Zimmerausstattung, Ökostrom und vielem mehr halten sie ihren CO2-Fußabdruck möglichst klein. Beispiele hierfür sind das Biohotel Sturm in Mellrichstadt in der Rhön, das als besonders energiesparend eingestufte Landhaus Altmühltal in Kipfenberg, das mit dem „Umweltsiegel in Gold“ ausgezeichnete Altstadthotel Bausewein in Iphofen oder das Derag Living Hotel in Nürnberg. Letzteres trägt das „Green Globe“-Zertifikat. Damit werden Betriebe ausgezeichnet, die über ein breites Nachhaltigkeits-Angebot verfügen. Ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit findet in Erlangen: Dort hat es das Creativhotel Luise mit moderner Technik, verschiedenen Projekten und „Nachwachsenden Hotelzimmern®“ zum ersten klimapositiven Hotel in Deutschland geschafft. Überhaupt zeigt Erlangen mit seinem großen Engagement für Nachhaltigkeit, das „grüner“ Urlaub mitten in der Stadt möglich ist. 2020 wurde dieses Engagement beim Deutschen Nachhaltigkeitswettbewerb mit einem Top-Platz in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte” belohnt. Auch einer der Bestplatzierten 2021 stammt aus Franken: Oberelsbach in der Rhön überzeugte als eine von „Deutschlands nachhaltigsten Kleinstädten und Gemeinden“. 

Im Frankenwald könnt Ihr das ganze Jahr mit den Lamas wandern.
foto (c) kinderoutdoor.de

Nachhaltige Outdoor Abenteuer: Urlaubspartner Bus und Bahn

Ein wichtiger Partner für einen nachhaltigen Urlaub bilden die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Deren dichtes Netz an Bus- und Bahnlinien ermöglicht eine ressourcenschonende An- und Abreise. Während des Aufenthalts steigt man in die Freizeitlinien ein. Viele von ihnen steuern bewusst Freizeitziele oder Ausgangspunkte für Wander- und Radrouten an und sind deshalb auch während des Aufenthalts ein nachhaltiger Begleiter. Ideal für die Tourenplanung ist außerdem die Plattform komoot. Hier präsentieren die fränkischen Urlaubslandschaften ebenso wie die fränkischen Städte eigene Tourenkollektionen, wobei der Schwerpunkt auf unbekannteren Rad- und Wanderwegen sowie auf naturnahen Angeboten liegt.

Winter Abenteuer in Franken

Wie schön, wenn Urlaub das Herz wärmt – gerade, wenn es draußen richtig schön kalt ist. In Franken gelingt dies in besonders schönem Ambiente. Seine Naturlandschaften setzt der Winter nun eindrucksvoll in Szene, die fränkischen Städte machen sich festlich zurecht und kulinarisch tischt der Winter köstliche Genüsse aus der Region auf. 

Frankens winterliche Landschaften sorgen jetzt für unvergessliche Höhepunkte. Seine zehn Naturparke sind wie geschaffen für einen Winterspaziergang in herrlich klarer Luft, für Schlittenfahrten und natürlich für aktive Tage auf Langlaufloipen, Ski- und Snowboardpisten. Als schneesicher gelten vor allem die Rhön, der Frankenwald und das Fichtelgebirge. Rund um Frankens höchste Gipfel, den Ochsenkopf und – passenderweise – den Schneeberg, lässt es sich hier herrlich wandern. Wer will, tauscht die Wander- mit den Schneeschuhen und entdeckt auf diese Weise den Zauber des Winters. Manche Routen werden sogar extra für Winterwanderer geräumt. Die „Ochsenkopfrunde“ ist zudem die erste Route, die als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland – Winterglück” zertifiziert wurde (www.frankentourismus.de/wintersport). 

Christkindlesmarkt Nürnberg auf vielen Plätzen der Innenstadt

Dieses Winterglück setzt sich in Frankens Städten fort. Ihre schönsten Plätze, umrahmt von mittelalterlichem Fachwerk und prachtvollen Barockbauten, laden ein zum Weihnachtsshopping und zu stimmungsvollen Adventsmärkten (www.die-fraenkischen-staedte.de, www.frankentourismus.de/weihnachtsland-franken). Unter ihnen ist der Nürnberger Christkindlesmarkt nicht nur einer der ältesten, sondern sicherlich auch einer der berühmtesten. Wer den Christkindlesmarkt kennt, hat als Schauplatz vor allem den Nürnberger Hauptmarkt im Sinn. Doch dieses Jahr breitet sich das „Städtlein aus Holz und Tuch“ zudem über den Lorenzer Platz und den Jakobsplatz aus (26. November bis 24. Dezember 2021). Außerdem zieht der „Markt der Partnerstädte“, der normalerweise auf dem Rathausplatz stattfindet, zusammen mit weiteren Markthändlern auf die Insel Schütt. Dadurch wird gewährleistet, dass genügend Platz und mehr Sicherheit für alle besteht. Für Orientierung sorgt eine Broschüre mit Informationen zu Veranstaltungsorten und zum kulturellen Rahmenprogramm (www.christkindlesmarkt.de).

Schneeschuhwandern mit Kindern in der Franken: Da kommt Ihr auf leisen Sohlen der Natur im Winter näher.
foto (c) kinderoutdoor.de

Weihnachtsstadt auf dem Coburger und Kulmbacher Marktplatz

In Coburg ist es der Marktplatz, der sich vom 26. November bis zum 23. Dezember 2021 in eine kleine Weihnachtsstadt verwandelt. Auf ein stimmungsvolles Ambiente wird hier besonders viel Wert gelegt. Dafür sorgen Kaminfeuerstellen, ein historisches Karussell und der überdachte Treffpunkt rund um das Prinz-Albert-Denkmal. Der Prinz „wacht“ in Coburg über ein besonders regionales Weihnachtsmarkt-Angebot. Außerdem können die Besucher in der „lebenden Werkstatt“ Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen (www.coburger-weihnachtsland.de). In Kulmbach sollte man sich das erste Adventswochenende (26. bis 28. November 2021) vormerken, an dem der Adventsmarkt auf dem Marktplatz stattfindet: Er lädt ein zu einem Bummel mit weihnachtlichem Flair und einem vielfältigen Angebot in der Kulmbacher Altstadt (www.kulmbach.de).

 

Latenight-Shopping im Schein von Frankens längster Lichterkette

Noch etwas früher startet Bayreuth mit seinem Christkindlesmarkt. Er beginnt bereits am 15. November 2021, allerdings noch ohne Beleuchtung und Musik. Am 22. November 2021 endet diese stille Woche, wenn das Bayreuther Christkind den Markt offiziell eröffnet. Zudem sorgt die längste Lichterkette Frankens auf rund 7  Kilometern für romantische Stimmung in der gesamten Innenstadt. Das passende Ambiente also, um bis zum 23. Dezember 2021 auf dem Christkindlesmarkt nach besonderen Geschenkideen zu stöbern. Rund 400 Fachgeschäfte in der Fußgängerzone und im benachbarten Rotmain-Center runden das Angebot ab – und das beim Latenight-Shopping am 4. Dezember sogar bis 23 Uhr (www.bayreuth-tourismus.de).

 

Weihnachtswunder in der Krippenstadt

Auf welchen Weihnachtsmarkt die Wahl auch fällt: Sie bieten immer auch der Handwerkskunst ein Forum. Wem der Sinn nach mehr Kunst steht, hat in Frankens Städten eine enorme Auswahl an Galerien und Museen, in denen nun auch die Weihnachtsausstellungen ihren Anfang nehmen. In Bamberg zum Beispiel startet in der Villa Dessauer die Ausstellung „Paul Maar – Mehr als das Sams!“. Die Besucher begegnen dem Sams mit seinen blauen Wunschpunkten, den Opodeldoks und vielen weiteren Figuren aus den Geschichten des in Bamberg lebenden Autors und Künstlers. Dessen Bücher eignen sich wunderbar als Weihnachtsgeschenke – und um besondere Gaben geht es auch im Historischen Museum: Vom 28. November 2021 bis 16. Januar 2022 ist hier die Ausstellung „Geschenkt! Geschenke aus 22 Jahren an die Museen der Stadt Bamberg“ zu sehen (museum.bamberg.de). Wer zur Adventszeit in Bamberg unterwegs ist, dem fällt vor allem die große Vielfalt an Krippen auf. Zu deren Standorten gehören neben Kirchen und öffentlichen Plätzen mehrere Museen, wobei einige die Krippenleidenschaft bereits im Namen tragen: So zeigt das „Bamberger Krippenmuseum“ eine einmalige Auswahl historischer Krippen und in der Fränkischen Schweiz – nicht weit von Bamberg entfernt –reisen die Besucher des „Krippenmuseums Alte Schule Hirschaid“ zu Krippen aus aller Welt (www.bamberg.info).

Appetit auf die fränkische Winterküche

Die fränkischen Adventsmärkte eignen sich bestens dafür, sich bei einem „Coburger Schmätzchen“, einem „Rothenburger Schneeballen“ oder einem „Nürnberger Lebkuchen“ Appetit auf Frankens Winterküche zu holen. Bei den Gastronomen des Urlaubslands – viele von ihnen gekrönt mit „Kochmützen“ und Sternen – genießt man, was die Jahreszeit serviert: fangfrischen Fisch aus Frankens Flüssen und Weihern oder zartes Wild aus seinen weiten Wäldern. Dazu ein frisch gezapftes Seidla fränkisches Bier oder ein Glas Wein, der den Sommer in den fränkischen Weinbergen eingefangen hat… ein köstliches Erlebnis.

 

Genussvoll durch die winterlichen Weinberge

Dass sich die winterliche Weinlandschaft auch für aktive Unternehmungen bestens eignet, zeigt sich an den Winter-Erlebnistipps an der Volkacker Mainschleife. Von November 2021 bis Februar 2022 geht es zum Beispiel immer freitags mit einer Gästeführerin und ihrem „Geschichtswägele“ durch die Gassen Volkachs. Nach der Tour wärmt im Innenhof des historischen Stadtpalais ein fränkischer Winzer-Glühwein. Jeden Samstagnachmittag startet die „Mainschleifen-Entdeckerrundfahrt“ unkompliziert mit Reiseleitung und Shuttle-Bus. Ein Höhepunkt ist der Glühwein-Umtrunk auf der Panorama-Plattform der Vogelsburg mit weitem Blick über die winterliche Mainschleife (www.volkach.de).

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Kinder entdecken Franken: Räuberland, schwarzes Moor und Hochrhöner

Kinder entdecken Franken und sind dabei wie die Eltern überrascht, denn diese Region von Bayern ist für Outdoorer unglaublich vielfältig. Hier gibt es für alle die gerne draußen mit Kindern unterwegs sind eine Menge zu entdecken: Kletterfelsen, Wanderwege durch tiefe Wälder, Kletterfelsen, unheimliche Höhlen, malerische Höhlen und gepflegte Radwege.   

Goldgelb, rotbraun und tiefgrün leuchten die weiten Mischwälder, sanfte Nebelschwaden steigen im Morgenlicht aus den Flusstälern hoch, auf den Streuobstwiesen reifen üppige Früchte und in den Weinbergen hat die Lese begonnen: Im Herbst sammeln Wanderer in Franken traumhafte Eindrücke. Als Wegweiser zu den schönsten Wandererlebnissen dienen zwei Qualitätssiegel: Ganze 22 Wanderwege in Franken sind als „Qualitätswege Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet, 25 weitere Routen tragen das „Deutsche Wandersiegel für Premiumwege“.

Wer zur Tour auf einem dieser Wege startet, den erwarten vielfältige Landschaften, naturnahe, bestens ausgeschilderte Strecken sowie besondere Höhepunkte entlang der Routen. Diese Qualitätskriterien erfüllen nicht nur zahlreiche Fernwege, sondern auch viele kürzere Tages- oder Halbtagestouren in den 16 fränkischen Urlaubsregionen. Einige Qualitätsrouten verbinden gleich mehrere fränkische Urlaubslandschaften miteinander und laden dazu ein, die Vielfalt des Wanderlands Franken zu entdecken.

Im Frankenwald könnt Ihr das ganze Jahr mit den Lamas wandern. foto (c) kinderoutdoor.de

Zwei Klassiker zum Weiterwandern

Zwischen den tiefen Wäldern des Frankenwalds im Norden und den sonnenverwöhnten Wacholderheiden des Naturpark Altmühltal im Süden führt der „Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb“ durch sechs fränkische Urlaubslandschaften. Von der urwüchsigen Natur im Flößerland des Frankenwalds geht es über Kronach und Kulmbach in den „Gottesgarten am Obermain“: Das Plateau des Staffelbergs, das Kloster Banz und die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bilden ein einmaliges Ensemble aus Natur- und Kulturschätzen, für das die Region Obermain•Jura bekannt ist. Durch die Fränkische Schweiz mit ihren bizarren Felstürmen und von Burgen gekrönten Anhöhen führt der Weg Richtung Süden ins Nürnberger Land. Auch hier wachen einige Burgen über die Täler, in denen kleine Städtchen die Wanderer gastfreundlich empfangen. Das mittelalterliche Berching öffnet das Tor zum Naturpark Altmühltal, wo der Weg über die sonnigen Jurahöhen verläuft. Nach einem kurzen Abstecher ins Fränkische Seenland mit seinen Wasserlandschaften kündigt die stolze Harburg schon von fern das Ziel der Route an (www.frankenweg.de).

Hoch hinaus kommen Wanderer auf dem „Fränkischen Gebirgsweg“: Die Qualitätsroute führt über Frankens höchste Berge, den Schneeberg (1051 m) und den Ochsenkopf (1024 m), aber auch auf viele weitere Gipfel im Frankenwald, im Fichtelgebirge, in der Fränkischen Schweiz und im Nürnberger Land – ganz ohne den Wanderern dabei sportliche Höchstleistungen abzuverlangen. Neben dem Naturgenuss warten entlang der Strecke einige kulturelle Entdeckungen, zum Beispiel die Porzellantradition im Fichtelgebirge, die Welterbestadt Bayreuth oder die Burgen in der Fränkischen Schweiz und im Nürnberger Land, wo der „Fränkische Gebirgsweg“ nach 428 Kilometern in Hersbruck endet (www.fraenkischer-gebirgsweg.de).

Grüne Träume in der Qualitätsregion

„Frankenweg“ und „Fränkischer Gebirgsweg“ nehmen beide in Untereichenstein im Frankenwald ihren Anfang. Das Urlaubsgebiet in Frankens Norden legt als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ohnehin besonderen Wert auf ein vielfältiges und umfangreiches Angebot für Wanderer. Dazu gehört seit Neuestem auch eine naturnahe Übernachtungsmöglichkeit: Mit dem Trekkingplatz „Frankenwald Kobach“ eröffnete der erste von mehreren geplanten Zeltplätzen, die ausschließlich zu Fuß zu erreichen und lediglich mit einem Brauchwasserfass, einer Feuerstelle und einer Biokompost-Toilette ausgestattet sind. Auf Holzpodesten und Bodenplätzen schlagen die Camper hier ihre Zelte mitten im Grünen auf, lauschen dem Wind in den Wipfeln und den Rufen der Eulen. Für alle, die ganz bewusst in die Waldatmosphäre eintauchen möchten, steht im Frankenwald außerdem „Waldbaden“ auf dem Programm –¬ kurze, geführte Touren mit Entspannungsübungen (zum Beispiel am 4. Oktober und 10. November 2019, www.frankenwald-tourismus.de).

Das Räuberland entdecken

Mit dem „Räuberland“ im Spessart-Mainland liegt noch eine weitere „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ in Franken. Ihren Namen verdankt die Gegend den Spessarträubern, die früher in den alten Eichenwäldern lauerten. Heute durchqueren Wanderer den idyllischen Wald ganz ungefährdet – zum Beispiel auf einem der beiden zertifizierten Qualitätswege, die durchs „Räuberland“ führen: Der rund 58 Kilometer lange „Spessartweg 1– von Fürsten, Fuhrleuten und Pilgern“ bietet zwischen Aschaffenburg und Gemünden sehenswerte Entdeckungen für Kulturfans, während der „Spessartweg 2 – über Berg und Tal zum Main“, der auf knapp 54 Kilometern von Heigenbrücken nach Stadtprozelten verläuft, vor allem Naturgenießer begeistert (www.spessartraeuberland.de, www.spessartweg.de). Im Land von Wildkatze, Luchs, Rothirsch und Biber sind Wanderer außerdem auf dem Premiumweg „Spessartbogen“ unterwegs. Neben der 91 Kilometer langen Hauptroute haben sie hier auch noch sechs zertifizierte Rundwege und Tagestouren zur Auswahl: die zwischen 10 und 16 Kilometer langen „Spessartfährten“ (www.spessartbogen.de, www.spessart-mainland.de).

Sternstunden für Naturgenießer

Für einmalige Naturerlebnisse steht auch die Rhön als Biosphärenreservat und Sternenpark. Fernab hell erleuchteter Großstädte entdecken Wanderer hier den Zauber der natürlichen Nacht, auf eigene Faust oder bei einer der Sternen- (21. September, 2. Oktober und 22. November 2019) und Vollmondwanderungen (12. Oktober 2019). Als Premiumweg führt der 180 Kilometer lange „ Hochrhöner®“ von Bad Salzungen bis Bad Kissingen über die Anhöhen im „Land der offenen Fernen“, wie die Rhön genannt wird. Naturhöhepunkte wie die Bergwiesen der „Langen Rhön“, das „Schwarze Moor“ oder die Thulbaaue erleben Wanderer auf den „Extratouren“ am „Hochrhöner®“: 13 dieser kürzeren Rundwanderwege wurden ebenfalls für ihre hohe Wanderqualität ausgezeichnet (www.rhoen.de).

Beste Ausblicke in der Rhön

Die Aussichten für Wanderer sind nicht nur in der Rhön bestens. Viele der fränkischen Qualitätswege tragen das Versprechen traumhafter Ausblicke schon im Namen: beispielsweise der „Frankenalb Panoramaweg“ (60 Kilometer) im Nürnberger Land, der „Steigerwald-Panoramaweg“ (161 Kilometer) oder der „Panoramaweg Taubertal“ (133 Kilometer) im Lieblichen Taubertal (urlaub.nuernberger-land.de, www.steigerwald-panoramaweg.de, www.liebliches-taubertal.de). Auf einigen Abschnitten des „Altmühltal-Panoramawegs“ (200 Kilometer) im Naturpark Altmühltal erleben die Teilnehmer der „Eichstätter Wanderwochen“ (21. September bis 13. Oktober 2019) mit geschulten Wanderführern den „Herbstzauber im Altmühltal“ (www.altmuehltal-panoramaweg.de, www.eichstaett.de/wanderwochen). Aussichtsreiche Kurzstrecken finden Wanderer zum Beispiel im Fichtelgebirge mit dem „Bischofsgrüner Panoramaweg“ (10 Kilometer, www.fichtelgebirge.bayern) oder im Naturpark Altmühltal mit der Tour entlang der „Jurakante“ bei Thalmässing (8 Kilometer, www.thalmaessing.de) und dem Rundweg  „Um den Kalvarienberg“ bei Greding (11 Kilometer, www.greding.de).

Fenster in die Erdgeschichte

Im Romantischen Franken bieten sich weite Ausblicke von der Frankenhöhe. Entlang dieses Höhenzugs verläuft die europäische Wasserscheide: Das Wasser der Quellen, Bäche und Brunnen fließt hier mal in Richtung Nordsee, mal zum Schwarzen Meer hin. Auf dem 98 Kilometer langen „Europäischen Wasserscheideweg“ zwischen Schnelldorf und Ansbach wird den Wanderern dieses Phänomen immer wieder vor Augen geführt (www.romantisches-franken.de). Auf geowissenschaftliche Besonderheiten stoßen interessierte Wanderer auf einigen fränkischen Strecken. Entlang des Qualitätswegs „Fränkisches Steinreich“ (76 Kilometer) tauchen sie zum Beispiel zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge in die Erdgeschichte ein. Auf kleinstem Raum begegnet ihnen hier in „Bayerns steinreicher Ecke“ eine Fülle an unterschiedlichen Gesteinsformationen (www.frankenwald-tourismus.de, www.fichtelgebirge.bayern). Zwischen den bizarr geformten Kalkfelsen des Veldensteiner Forsts in der Fränkischen Schweiz beginnt der „Erzweg – durch das Land der tausend Feuer“ (153 Kilometer). Die Route, die zunächst nach Süden durch das Nürnberger Land führt und dann Richtung Osten abbiegt, bringt den Wanderern unter anderem die Bergbaugeschichte der Region näher (www.frankentourismus.de/zertifizierte-wanderwege). Schroffe Kalkfelsen prägen auch die Landschaft im Naturpark Altmühltal. Am hoch aufragenden Turm des Burgsteinfelsens beginnt hier der 63 Kilometer lange „Urdonautalsteig“, der vorbei an Felsen, Höhlen und Wacholderheiden durch das heute trockene Tal der Urdonau führt  (www.naturpark-altmuehltal.de).

Keltengräber und Wallfahrtskirchen

Früher nutzten die Menschen die Felsen und Anhöhen in Franken, um Festungen und Burgen mit weitem Rundumblick zu errichten. Wehrhafte Bauten aus allen Epochen – von vorgeschichtlichen Wallanlagen über mittelalterliche Burgen bis hin zu prächtigen Schlössern – liegen beim „Burgen- und Schlösserwanderweg“ in den Haßbergen auf der Strecke (190 Kilometer, www.hassberge-tourismus.de). Zu Grabhügeln und Siedlungsspuren aus der Keltenzeit führen die Premiumwege „Vorgeschichtsweg“ im Naturpark Altmühltal (11 Kilometer, www.naturpark-altmuehltal.de) und „Laibstädter Geschichtsweg“ im Fränkischen Seenland (7 Kilometer, www.fraenkisches-seenland.de). Wer sich für dieses geheimnisvolle Volk der Frühgeschichte interessiert, hat im Obermain•Jura gleich acht ausgeschilderte „Keltenwege“ zur Auswahl. Außerdem erkunden Wanderer die Gegend auf zwei Qualitätswegen, den 46 bzw. 68 Kilometer langen „Gottesgartenrundwegen Nord und Süd“. Beide bieten auch spirituelle Erlebnisse: Während die Südroute zum Kloster Banz und der berühmten Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen führt, erleben Wanderer auf der Nordroute ruhige Natur und authentische Zeugnisse der Volksfrömmigkeit (www.obermain-jura.de). Seine berühmten Kirchen und Klöster sowie die Vielzahl an kleinen Kapellen, Bildstöcken und Mariengrotten machen Franken zum idealen Pilgerland. Viele fränkische Städte, darunter Coburg, Würzburg, Bayreuth, Bamberg, Schwabach und Eichstätt, liegen an den bayerischen Jakobswegen. Echte Knotenpunkte sind die Städte Nürnberg und Rothenburg ob der Tauber. Letztere bietet immer wieder Gelegenheiten zum „Schnupperpilgern“, zum Beispiel im Rahmen der Rothenburger Herbstwanderwoche vom 5. bis 13. Oktober 2019 (www.rothenburg-tourismus.de). In der Region Coburg.Rennsteig sind Wanderer dagegen auf den Spuren des Reformators Martin Luther unterwegs: Der „Lutherweg“ führt auf rund 100 Kilometern vom Rennsteig über Coburg nach Bad Rodach (www.coburg-rennsteig.de).

Kinder die im Kletterwald unterwegs sind, sollten zuvor eine Einweisung in den Umgang mit dem Sicherungssystem erhalten. foto (c) kinderoutdoor.de

Wanderqualität für jeden Anspruch

Die fränkische Literaturgeschichte bringt der „Literaturweg“ in Wolframs-Eschenbach im Fränkischen Seenland den Wanderern näher. Die zwei Kilometer lange Strecke ist als Komfortwanderweg zertifiziert und komplett barrierefrei ausgebaut (www.wolframs-eschenbach.de). Sie zeigt, dass Franken Qualitätswege für jeden Anspruch bietet – ebenso wie für jede Saison: Auch der „Winterwanderweg Ochsenkopfrunde“ (19 Kilometer) im Fichtelgebirge erfüllt die Kriterien eines Qualitätswegs (www.fichtelgebirge.bayern).

Doch so verschieden die zertifizierten Wege auch sind, eines darf bei keiner Strecke fehlen: genussvolle Einkehrmöglichkeiten, um sich mit den Spezialitäten der Region zu stärken. Im Lieblichen Taubertal versprechen zum Beispiel die Streuobstwiesen auf der 17 Kilometer langen Qualitätsroute „Durchs romantisches Wildbachtal“ feine Genüsse von frischen Obstkuchen bis hin zu aromatischen Bränden. Und auf dem 11 Kilometer langen Rundweg „Wasser.Wein.Weite.“ um Külsheim endet die Tour gern in einer der urigen „Heckenwirtschaften“, wo die Winzer ihre Weine aus den Lagen „Hoher Herrgott“ oder „Uissigheimer Stahlberg“ ausschenken. Eine Einkehr oder ein Umtrunk zwischendurch gehören auch bei den geführten Wanderungen im Rahmen der „Taubertäler Wandertage“ vom 11. bis 13. Oktober 2019 unbedingt mit zum Programm (www.liebliches-taubertal.de). Das Fränkische Weinland hat sogar ein eigenes Qualitätssiegel für Routen, auf denen Wanderer die schönsten Seiten der regionalen Weinkultur genießen: Mehr als 30 „Wege zum Wein“ führen hier mitten durch die Weinberge – und natürlich zu Weingütern, Gasthöfen und den saisonalen „Heckenwirtschaften“ (www.fraenkisches-weinland.de/wandern/wege-zum-wein). Vier ausgewählte Weinwanderwege, die eine romantische Streckenführung durch die fränkischen Weinlandschaften mit vielen „Genussstationen“ verbinden, dürfen sich mit dem Siegel „Franken – Wein.Schöner.Land!“ schmücken (www.franken-weinland.de/erlebnis/weinwanderwege). Aber auch die Bierliebhaber kommen nicht zu kurz: Wanderer, die auf der „Spalter Hügelland-Tour“ im Fränkischen Seenland unterwegs sind, freuen sich beim Anblick der Hopfengärten schon auf ein frisch gezapftes Spalter Bier (22 Kilometer, www.fraenkisches-seenland.de). Weitere Tourentipps gibt es auf der Website von „Franken – Heimat der Biere“: Ganze 39 Wanderwege laden dazu ein, das Bierland Franken aktiv zu genießen (www.franken-bierland.de/touren).

Damit Wanderer Bier und Wein ganz unbeschwert genießen können, reisen sie am besten mit der Bahn oder den Freizeitbussen an. Tipps zu den praktischen Angeboten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) sowie Infos über wanderfreundliche Gastgeber, Service für Wanderer sowie natürlich zu den schönsten Routen im Wanderland Franken gibt es auf der FrankenTourismus-Website (www.frankentourismus.de/wandern).

Malerisch geht es bei den Outdoortouren in Franken zu, foto (c) bernd deschauer

Kinder klettern im Wald bei Kloster Banz

Ungewohnte Wege „gehen“ Besucher des Waldklettergartens Banz oberhalb des berühmten Klosters Banz bei Bad Staffelstein. Auf dem 14.000 Quadratmeter großen Gelände im Obermain•Jura bieten fünf unterschiedliche Parcours Nervenkitzel und Adrenalinschübe. In Höhen von bis zu 15 Metern bahnen sich Familien, Einzelpersonen oder Gruppen ihren Weg durch die Wipfel. Sie klettern, schwingen sich von Baum zu Baum und überwinden eine Vielzahl an Hindernissen. Die Parcours unterscheiden sich in Höhe und Schwierigkeitsgrad und können nach kurzer Einführung selbstständig in Angriff genommen werden. Die Kletterer meistern dann eine Folge von Aufgaben und stellen ihre Sportlichkeit, ihr Geschick und ihren Mut unter Beweis. Die farbige Einteilung erleichtert die Orientierung und hilft bei der Wahl des passenden Kletterpfads ­– vom nur einen Meter hohen Parcours für Kinder bis zum Pfad für Ambitionierte samt fast 90 Meter langer Seilrutsche. Weiterhin bietet das Gelände einen Team-Trainingsbereich, eine Naturkegelbahn und eine Bocciabahn. Ein Imbiss an den urtümlichen Waldtischen samt Blick auf das Maintal rundet den Besuch des Waldklettergartens ab.

Mit der Kaiserin an der Regnitz

Die Regnitz und die Geschichte der UNESCO-Welterbestadt Bamberg sind eng miteinander verzahnt. Vor Kurzem hat das „Flussparadies Franken“ das Infofaltblatt zum „Bamberger Flusspfad“ in deutscher und englischer Sprache neu aufgelegt. Er führt entlang der Regnitz zu 23 Tafeln, auf denen die Geschichte des Flusses und der Stadt dargestellt sind. An jeder Station laden historische Abbildungen dazu ein, die Situation früher mit dem heutigen Stadtbild zu vergleichen. Eine gezeichnete Figur der Kaiserin Kunigunde, die für Bamberg eine große Bedeutung hat, regt Kinder wie Erwachsene dazu an, genau hinzuschauen. Entlang des 5 Kilometer langen Pfads lernen sie die Stadt aus einem besonderen Blickwinkel kennen. Gestartet wird an der Tourist-Information auf der Insel Geyerswörth, wo auch das Faltblatt erhältlich ist. Von hier aus lässt sich der Pfad auch gut in zwei Abschnitte aufteilen: eine Runde flussabwärts Richtung „Klein Venedig“ und Altstadt, eine Runde flussaufwärts Richtung Mühlwörth und Bürgerpark Hain. Ein besonderes Erlebnis bieten die Fähre am Mühlwörth, die Dienstag bis Sonntag ab 10.30 Uhr zwischen den Regnitzufern pendelt, oder die Schifffahrt auf der Regnitz von der Anlegestelle am Kranen. Gut verbinden lässt sich der Flusspfad mit der Ausstellung „Lebensader Regnitz“ im Historischen Museum auf dem Bamberger Domberg.

Klettersteig für Kinder: Via Ferrata Bambini im Frankenjura

Klettersteig für Kinder, die meisten Eltern sehen sich bereits für eine längere Fahrt in die Berge packen. Dabei gibt es interesseante Klettersteige für die Familie in den Mittelgebirgen. Einen Klettersteig für Kinder findet Ihr im oberpfälzischen Hirschbachtal und die Macher von der Via Ferrata Bambini, wussten genau, worauf sie achten müssen.

Was haben ein Lokal von McDonald´s und der Kinderklettersteig Via Ferrata Bambini gemeinsam? Bei beiden ist alles auf die Größe der Kinder eingerichtet. In den Alpen gibt es einige Via Ferratas die für Familien eingerichtet sind, doch bei manchen sind die Griffe, Tritte und das fixe Stahlseil für Kinder kaum zu erreichen. Schnell tritt bei den kleinen Alpinisten Frust ein und ein Klettersteig ist ab dann für die Kinder so attraktiv wie Fencheltee. Anders gingen die Experten vor, als sie in der Hersbrucker Schweiz den speziellen Kindersteig anlegten. Von der Länge her und den Abständen kommen hier die Kleinen am Felsen sehr gut zurecht. Im Gegensatz zu den Alpen ist hier der „Zustieg“ alles andere als beschwerlich. Das kommt den Kindern auf jeden Fall entgegen. Im Dorf Neutras, hier gibt es zwei urige Gasthöfe, geht es los. Ab hier ist der Weg zu den Felsen ausgeschildert. Folgt den Schildern „Höhenglücksteig“.

Rauf auf der Leiter! Auch das lernen die Kinder am Kinderklettersteig. foto (c) kinderoutdoor.de

Auch für die Via Ferrata Bambini gilt: Benutzt ihn nur, wenn ihr

  • optimal ausgerüstet seid (ein Kletterhelm gehört auch dazu!)
  • Euch und die Kinder sichern könnt

Die Via Ferrata Bambini ist zwar für Kinder angelegt, aber keinesfalls eine kindische Angelegenheit. Aufgeteilt ist sie in drei Sektoren:

  • Sektion 1: Hier lernen die Kinder auf Standhöhe die wichtigsten Techniken zum Sichern am Klettersteig
  • Sektion 2: Am Felsen können die Kinder ausprobieren, wie sie sich richtig in das fixe Stahlseil ein- oder aushängen und korrekt umhängen
  • Sektion 3: Hier lernen die Kinder wie sie sich an einer Leiter am Felsen richtig bewegen und wie sie die Trittstifte oder Bügel richtig nutzen.

Langeweile kommt hier nicht auf. Der Felsen ist optimal gestuft und Ketten erleichtern es, hier zu queren. Über eine Seilbrücke kommt Ihr in den Teil 2, dort sind Aluleitern am Felsen angebracht. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass die Kinder richtig ein- und aussteigen. Optimal ist es auch gelöst, dass die kleinen Bergfexe abbrechen können. Der letzte Teil der Via Ferrata Bamini mit der Burm-Brücke bereitet den Kindern einen großen Spaß. Unsere Bewertung:

Sechs von sechs möglichen Kompassen

Packliste Ausrüstung Klettersteig mit Kindern: Das solltet Ihr dabei haben

Klettersteig für Kinder: Bei der Via Ferrata Bambini geht es in der Sektion 1 los. foto (c) kinderoutdoor.de
  • Trekkingstöcke (Wenn der Zustieg zur Via Ferrata länger ist. Bei den meisten Klettersteigen für Familien sind diese in wenigen Minuten von der Bergbahn aus zu erreichen)
  • Rucksack. Hier ist es sinnvoll ein eher schmaleres Modell mit einem Volumen von 30 bis 40 Litern zu nehmen.
  • Regenüberzug für den Rucksack
  • Bergschuhe. Es gibt sogar Modelle, die haben an den Sohlen spezielle Zonen für den Klettersteig. Kletterschuhe machen bei sportlichen Klettersteigen Sinn. Diese sind aber meistens für die Kinder weniger geeignet.
  • Klettersteigset. Achtet bei der Ausrüstung darauf, dass sie der UIAA Norm entsprechen. Seit 1932 gibt es die international federation for climbing and mountaineering und diese reagiert deutlich flotter, als die Europäische Union. Das Klettersteigset sollte sich einfach in den Klettergurt befestigen lassen. Ebenso muss ein Bandfalldämpfer und spezielle Karabiner für den Klettersteig dabei sein.
  • Kletterhelm. Die neuesten Modelle sind unglaublich leicht. Im Gegensatz zu einem Fahrradhelm ist dieser Kopfschutz speziell für den alpinen Einsatz ausgelegt. Bei einem Klettersteig, besonders wenn hier viele Kletterer unterwegs sind, kann es passieren, dass von oben Steine, Handys oder andere Ausrüstung herabfällt.
  • Klettersteig Handschuhe. Diese sind kein Luxus, sondern schonen unglaublich die Hände.
  • Klettergurt. Die Kombigurte sind bei den Kraxlern beliebt. Ein großer Vorteil von diesem Gurt ist, dass der Brust- und Hüftgurt fix miteinander verbunden sind. Dadurch ist es deutlich einfacher, den Gurt anzulegen. Hingegen kann das Einstellen, je nach Modell, anstrengend sein. Auch sind die meisten Komplettgurte eher unbequem.
  • Gefüllte Trinkflasche. Eine Via Ferrata, besonders mit Kindern, kann schweißtreibend sein. Deshalb ist es wichtig, dass ich den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen.
  • Verpflegung
  • Erste Hilfe Set
  • 20 Meter Halbseil. An steileren Abschnitten ist es wichtig, die Kinder mit dem Seil zusätzlich zu sichern.  Außerdem benötigt Ihr ein Sicherungsgerät oder einen HMS Karabiner. Was noch wichtiger ist, dass Ihr wisst wie die Kinder zu sichern sind.
  • Wechselwäsche
  • Rettungsdecke
  • Regenjacke
  • Mobiltelefon
  • Seilrolle. Wenn es am Klettersteig, wie in Ramsau, eine Flying Fox gibt, dann ist es sinnvolle, wenn Ihr eine Seilrolle dabei habt.

In Alpinschulen oder beim DAV lernt Ihr Euch richtig am Klettersteig zu verhalten. Dort erklären Euch die Profis, wie Ihr Euch und die Kinder optimal in der Via Ferrata sichert. Hier bekommt Ihr auch Tipps, was bei einem Stau am Klettersteig zu tun ist.

Kinder Outdoor Erlebnisse in Franken: Bayern ganz anders

Die Königsschlösser, Almen, die bayerischen Alpen und malerische Bergseen. Diese Bilder entstehen bei den meisten Eltern im Kopf, wenn Sie an Urlaub in Bayern denken. Perfekte Kinder Outdoor Erlebnisse gibt es in Franken.

Eine lange Wanderung in wildromantischer Natur und danach ein Bett mitten im Wald: Das macht der Frankenwald mit seinem neuen „Hotspot“ für Trekkingurlauber möglich. Vor kurzem hat hier im Bereich Kleintettau ganz in der Nähe des Fernwanderwegs Rennsteig der Trekkingplatz „Frankenwald Kobach“ eröffnet. Eingerichtet wurde er auf Initiative der Bayerischen Staatsforsten und in Kooperation mit Kommunen und einigen Ortsgruppen des Frankenwaldvereins. In Zukunft sollen acht weitere solcher Plätze entstehen, die ebenfalls in der Nähe von Wanderwegen, jedoch abseits von großen Forstwegen oder Straßen liegen werden. Die einzigen Fahrzeuge, die die Übernachtungsgäste am Platz wahrnehmen, sind deshalb die Sternbilder des kleinen und großen Wagens. Ansonsten bildet die Atmosphäre des Waldes die einzige Geräuschkulisse. Die Wanderer schlafen zwischen Buchen und Fichten auf einem großzügig angelegten, 400 Quadratmeter großen Platz, der für vier bis fünf Zelte angelegt ist – wahlweise auf Bodenplätzen oder auf Holzpodesten. Ein Fass mit Brauchwasser, eine Feuerstelle mit Sitzbänken und Brennholzlager sowie eine wettergeschützte Biokompost-Toilette bieten den nötigen Komfort. Ihr Trinkwasser, ihre Verpflegung und ihr Zelt bringen die Trekker, wie bei Naturlagerplätzen üblich, selbst mit. Der Trekkingplatz steht den Campern jeweils für eine Nacht zur Verfügung, die Gebühr liegt pro Zelt bei 10 Euro. Zum guten Ton gehört außerdem, dass anfallender Müll wieder mitgenommen wird. Auf seiner Webseite hat Frankenwald Tourismus Tourenvorschläge zusammengestellt, die den neuen Trekkingplatz einbinden, darunter die Routen „Lebenslinie zum Rennsteig“ (14 Kilometer), „Vom Frankenwald-Dom auf die Spuren der Glasmacher“ (21 Kilometer), „Grenzgang am Grünen Band“ (23 Kilometer) und die „Waldläufer-Tour“ (15 Kilometer). Über diese Webseite erfolgt auch die Buchung für den Trekkingplatz.

Zeigt her Eure Füße: Der längste Barfußpfad Deutschlands

Am Rande des Bad Orber Kurparks erwartet die Besucher Deutschlands längster Barfußpfad: Der 4,5 Kilometer lange Weg führt am Orbbach entlang durch herrliche Natur bis zum Wildpark. Die Schuhe können im Eingangsbereich des Servicehauses verbleiben, damit die nackten Füße sich über die unterschiedlichen Bodenbeläge an über 30 Stationen tasten können: darunter etwa ein großer „Salinen-Schwebebalken“, warmer Sand, Baumstämme oder weiches Gras. Ein 70 Meter langes Schlammfeld und Wassertretstrecken im Bachlauf regen die Sinne an. Unterwegs sorgen eine Kneipp-Anlage, ein Wildgehege und ein Café für Abwechslung. Nutzbar ist der Barfußpfad täglich von Ostern bis Oktober. Ein ausführlicher Flyer informiert über die Strecke und die Stationen. Wer den Barfußpfad nicht alleine begehen möchte, bucht eine der zwei- bis dreistündigen Erlebnisführungen.

Barfußpfade gibt es viele, doch der Längste einer Art ist in Franken! foto (c) kinderoutdoor.de

Wasser wil! Wilde Floßfahrt auf der Rodach

Über 800 Jahre lang fuhren mutige und kräftige Männer mit den Flößen vom Frankenwald auf der Wilden Rodach. Dieser Fluß im Frankenwald trägt seinen Namen zurecht. Was heute ein Vergnügen ist, endete zur Zeit der Flößer manchmal mit schweren Verletzungen oder gar tödlich. Jugendlich mit 15 Jahren arbeiteten damals als Flößer. Eine gefährliche Knochenarbeit. Weil im 19. Jahrhundert wegen der Industrialisierung das Holz begehrt gewesen ist, fuhren immer wieder die Flößer aus dem Frankenwald los. Bis nach Amsterdam kamen manche um dort die Baumstämme abzuliefern. In Unterrodach gibt es ein sehenswertes Museum zu Ehren der Flößer. Während die Floßherren es zu beachtlichen Reichtum brachten, deren Häuser zeugen heute noch davon, reichte es den einfachen Arbeitern auf den Flößen kaum zum Überleben. Empfehlenswert ist im Frankenwald der Flößerweg. Von der Quelle der Wilden Rodach geht es bis ins Rodachtal. Im Ort Wallenfels legten früher die meisten Flößer ab zu ihrer gefährlichen Fahrt. Wenn Ihr bei einer Floßfahrt auf der Rodach mitmacht, dann muss Euch eines klar sein: Trocken kommt hier niemand durch, deshalb braucht Ihr Wechselwäsche. Die Rodach hat aus einem guten Grund den Titel “Wilde”. Auf einem Floß mit 25 Personen schüttelt es Euch durch wie auf einem Rodeo Bronco.  Los geht es, ein guter Wasserstand vorausgesetzt .Wenn die Wilde Rodach genug Wasser führt, könnt Ihr bis Mitte September immer am Samstag Euch diesen wilden Ritt durchs kalte Wasser gönnen.

Ein Floßfahrt auf der Wilden Rodach im Frankenwald ist für die Kinder ein kaum zu vergessendes Abenteuer. Bildrechte_Frankenwald Tourismus A._Hub.jpg

 

Um die fünf Kilometer ist die Fahrt auf dem Fluß im Frankenwald lang und bleibt den Outdoorkids lange in Erinnerung. Bei Hochwasser oder wenn es zu lange sehr heiß gewesen ist, fällt die Flößerei leider aus. Besonders spannend ist es, wenn sich die Flöße durch das wilde Wasser bei einem Wehr schieben. Hier sind die beiden Experten an den Rudern gefordert. Mit viel Kraft und Geschick lenken sie das schwerfällige Floß in die Strömung. Was die Ausflügler hier erleben ist kein Touristenhalligalli. Die Frankenwälder versuchen mit diesen Fahrten an die lange Tradition in ihrer Heimat aktiv zu erinnern. Bei den meisten Flößern oder Wehrsetzer sind schon die Vorfahren diesen harten Berufen nachgegangen. 1977, also vor vierzig Jahren, lebte in Wallenfels diese Tradition des Flößens wieder auf.

Kanutour für Familien: Main besonderer Tipp für´s paddeln in Franken

Kanutouren für Familien brauchen kein Wildwasser. Hier kann es gerne beschaulich zu gehen. Eine Kanutour für Familien führt auf dem Main vom oberfränkischen Bad Staffelstein (die meisten Oberpfälzer klicken jetzt sicher schon weg) nach Ebensfeld. Die Kinder paddeln mit den Eltern hier völlig entspannt vor sich hin. Was für Familien noch wichtiger ist: Bei dieser Kanutour gibt es keine Wehr. Höchstens mal eine fränkische Feuerwehr die am Ufer grillt. Keine Angst deshalb, wenn Ihr beim Paddeln verdächtige Rauchzeichen der Eingeborenen seht. Ein weiterer Vorteil von dieser Tour: Ihr könnt sie verlängern und bis zur nächsten größeren Besiedlung ,“Bambäch“ genannt, schippern.

 

Pankraz von Dinkel? Nie gehört. Paul Böhmer? Kennen nur Experten. Adam Riese? Richtig, der hat doch was mit rechnen zu tun. Alle drei Herren sind gebürtige Staffelsteiner. Der Erstgenannte ist im 19. Jahrhundert Bischof von Augsburg gewesen. Der Zweite ein erfolgreicher Ringer und den Dritten kennen eigentlich (fast) alle. Adam Riese oder Ries geschrieben ist ein mittelalterlicher Rechenmeister gewesen, der drei Mathelehrbücher verfasste. Seinen Bestseller „Rechenung auff der linihen und federn“ hatte die unglaubliche Auflage von 120 mal. Dagegen sehen selbst die Harry Potter Bücher alt aus. Heute hätte der geniale Adam Ries(e) seinen Arbeitsplatz bei einem Internetgiganten wie Facebook oder Google um dort Algorithmen zu programmieren. Bevor Ihr beim Wehr von Hausen in die Kanus steigt, lohnt es sich auf jeden Fall das malerische Bad Staffelstein zu besuchen. Dort lauft Ihr auch Adam Riese über den Weg. Zumindest seiner Statue aus Bronze. Beeindruckend ist der historische Altstadtkern mit seinen Fachwerkhäusern. Ich kenne auch jemanden, der empfiehlt Euch auf jeden Fall den denkmalgeschützten Bahnhof anzusehen. Wem´s gefällt!  Nach so viel Kultur wartet eine Paddeltour auf dem oberfränkischen Okavango, dem Main, auf Euch.

Kanutour für Familien: Völlig stressfrei auf dem oberfränkischen Okavango unterwegs

Paddeln mit Kindern ist immer ein Abenteuer. Die Welt sieht vom Fluß aus betrachtet ganz anders aus.
foto (c) kinderoutdoor.de

Wer mit kleineren Kinder ein vollbepacktes Kanu einmal um ein Wehr tragen musste, der vergisst diese Aktion so schnell nicht wieder. Besser ist es eine Paddeltour für die Familie zu finden, die ohne derartige Engstellen auskommt. Auch mit den Outdoorkids zu kentern, weil das Wasser einfach stärker ist, macht im Frühling wenig Freude. Auch hier bietet sich der Main an seinem Oberlauf an. Größee Stromschnellen fehlen bei der Tour von Hausen (Bad Staffelstein) nach Ebensfeld. Da kann ein Kind schon mal die selbstgebastelte Angel in den Main halten und warten, dass ein Fisch anbeisst.  Setzt die Kanus in Hausen am Wehr ein. Hier steht ein großes E-Werk. Irgendwo muss ja der Strom für die E-Bikes herkommen. Rechts von Euch liegen der Reundorfer und der Schönbrunner See.

Hier baden die Franken

Bei den Ureinwohnern sind die Gewässer im Sommer als Badeplatz sehr geschätzt. Zwischen den Seen und Unnersdorf, etwa nach einem Flußkilometer, kommt Ihr an einem Altwasser vorbei. Es ist mit dem Main verbunden. Bitte paddelt aus Gründen vom Naturschutz daran vorbei. Wer die fränkische Küche erleben möchte, der kehrt in Unnersdorf in das Gasthaus „Zur Linde“ ein. Im Dorf gibt es einige Fachwerkhäuser zu sehen. Alle anderen schippern unter der Brücke von der St 2204 durch. Einen knappen Kilometer später seid Ihr am Ostsee. Der hat als direkten Nachbarn, nicht nicht die Nordsee, sondern den Westsee. Um diese beiden Gewässer und den Schlammsee (der heißt tatsächlich so) zieht der Main einen weiten Bogen. Nach einer weiteren Flußkurve schippert Ihr am Ort Wiesen vorbei. Hier gibt es auch ein Altwasser, dass mit dem Fluss verbunden ist. Hier gilt ebenfalls,das Hundemotto beim Metzger: Wir müssen leider draußen bleiben! In der nächsten Kurve vom Main passiert Ihr Niederau und den Weiler Mönchshof (Die Väter brauchen dort gar nicht anlegen. Hier gibt es nicht die gleichnamige Brauerei!) Der Ebensfelder See zeigt Euch, dass Ihr mit den Kindern auf der Zielgeraden paddelt. Die Ufer von Oberbrunn und Ebensfeld sind mit einer Brücke verbunden. Hier landet Ihr an und die Kanutour endet dort. Die Kinder sind begeistert von dieser entspannten Paddelei auf dem Main und wissen jetzt wer Adam Riese gewesen ist (auf jeden Fall kein Basketballspieler).

Paddeltour auf dem Main zwischen Bad Staffelstein und Ebensfeld

  • Länge 12 Kilometer
  • Wehre: Keine
  • Dauer: Etwa vier Stunden
  • Schwierigkeit: Leicht