Hüttenrezepte zum Nachkochen und es schmeckt daheim, wie im Urlaub. Schnell kommen die Kinder ins Schwärmen, wenn sie eine Spezialität auf den Teller bekommen, die sie von einer Alm oder Berghütte kennen. Das ganze kulinarische Wiedersehen lässst sich steigern, wenn die Kinder die Schmankerl aus den Bergen nachkochen. Heute haben wir ein simples Rezept aus Südtirol: Semmelknödel Salat. Von diesem Grünzeug bleibt kein Krümel übrig.
“Ja nix verkommen lassen!” Dieses Motto galt früher auf den Almen. Von wegen Bergidylle. Für die Sennerinnen und Senner ist das Leben auf den Hochlagen hart gewesen. Besonders auf einer Melkalm. Auf dieser Alm siehst Du hauptsächlich Kühe. Jeden Tag musste die Sennerin oder der Senn die Kühe melken. Damals wie heute ist es Wichtig, die Milch auf der Alm zu verarbeiten oder die Milch schnell ins Tal zu bringen. Viele Melkalmen stellen Käse und Butter her. Im sogenannten Kaskeller lagert der Käse. Trotzdem konnten sich die Viehhirten auf einer Alm über zu viel Essen nicht beschweren. Für das Kochen hatten sie nur wenig Zeit und Zutaten. Entsprechend einfach sind die typischen Almgerichte. Außerdem haben die Sennerinnen und Senner immer wieder auch ihre Nahrungsmittel wiederverwertet. Essen wegschmeissen, so wie es in unserer Gesellschaft mit ihrem Überfluss normal ist, kam damals nicht in Frage. Darauf basiert auch unser heutiges Hüttenrezept. Anstatt die Semmelknödel vom Vor-, oder Vorvortag auf dem Misthaufen zu entsorgen, schnitten die Viehhirten diese in Scheiben und brieten sie in der Pfanne an. Genau das tun wir heute auch. Wer keine Semmelknödel zuhause hat, der kann mit den Kindern welche aus alten Brötchen kochen.
Hüttenrezepte zum Nachkochen: Semmelknödel Salat aus Südtirol und die Kinder lieben Grünzeug
Knödel gehören zu Südtirol wie die Weinberge oder die Drei Zinnen. Vielseitig lassen sich diese zubereiten: Aus Kartoffeln oder aus alten Brötchen, mit Speck, Spinat oder Käse. Als Erstes erwärmt Ihr Milch. Mit dem Taschenmesser schneidet Ihr die Zwiebel in kleine Würfel. In einer Pfanne mit Butter bratet Ihr die Zwiebel goldgelb an. Schnippelt außerdem die Petersilie klein und dünstet sie kurz mit in der Pfanne an. Diesen Mix gebt Ihr nun in den Topf mit den eingeweichten Semmeln. Schlagt ein Ei auf und mischt es unter. Mit Pfeffer, Salz und Muskat würzt Ihr die Masse. Rührt und knetet sie solange, bis ein Teig entsteht. Damit dieser von den Händen der Kinder wieder abgeht, mehlt zuvor die Innenflächen der Hände ein. Formt die Semmelknödel und lasst sie im Salzwasser köcheln. Absieben und auskühlen lassen. Schneidet sie nun in fingerdicke Scheiben. Bringt in einer Pfanne Butter zum Schmelzen und bratet darin die Knödelscheiben an. Eine harte Aufgabe. Es verbreitet sich in kurzer Zeit ein höchst verführerischer Duft aus Butter und frischen Semmelknödeln. Lasst anschließend die Knödelscheiben auskühlen. Jetzt haben wir den Salat. Welchen sollt Ihr nehmen? Der Euch und den Kindern am besten schmeckt. Wir haben den Semmelknödelsalat mit den unterschiedlichsten Variationen gekocht und immer dasselbe Resultat erzielt: Die große Leere. Auf den Tellern. Am besten ist es, den Salat mit den größten Blättern unten auf den Teller zu legen. Eichblattsalat oder Radicchio sind die perfekten Kandidaten. Endiviensalat könnt Ihr Euch sparen, der hat einen Nährwert wie grünes Druckerpaper. Es folgt die nächste Lage. Hier bietet sich ein klassicher Zupfsalat oder Rucola an. Als dritte Schicht folgt der Feldsalat. Verteilt nun über diesen Salatbett die angebratenen Scheiben von den Semmelknödeln. Was richtig gut kommt ist Kresse obendrauf und fein geschnittenen Bergkäse. Aber um Gottes Willen bitte keinen aus dem Supermarkt. Ein kleiner Trick, wie Ihr den Käse in wunderbar dünnen Scheiben hinbekommt: Nehmt den Sparschäler, der normalerweise der Gurke oder anderem Gemüse die Schale entfernt. Damit lassen sich hauchdünne Käsestreifen herstellen. Streut diese über den Salat. Zum Schluss noch die Vinaigrette und fertig ist der Südtiroler Semmelknödelsalat.