Wandern mit Kindern im Herbst und die Bergsaison klingt gemütlich aus. Noch einmal gemeinsam mit der Familie wandern und die milde Sonne im Herbst genießen, bevor der November mit seinen tristen, grauen, nebeligen Tagen kommt. Wir stellen Euch Wandertouren für die Familie vor und sind dabei kreuz und quer unterwegs.
„Wir wandern morgen zur Glashütte Buhlbach und schon haben wir elf Stempel zusammen!“ rechnet Franz seinen beiden kleinen Brüdern vor. Alle drei haben den Kindererlebnis Pass von Baiersbronn und sind hochmotiviert. Bei jeder Tour lösen die Kleinen verschiedene Fragen und stempeln ihre Erlebnispässe. Auf diese passen die Kinder gut auf. Bevor es am nächsten Morgen zur Glashütte losgeht überprüfen die drei, ob die Pässe auch wirklich im Rucksack sind. Den Kindererlebnispass haben wir bei der Touristeninformation in Baiersbronn bekommen, als wir eine Wanderkarte abholten. Auch im Wanderinformationszentrum gibt es ihn. Das Konzept überzeugte die Kinder und Eltern. Gemeinsam wandern, Abenteuer erleben und Stempel sammeln! Schließlich sammeln die Kleinen alles Mögliche. Hier im Schwarzwald sind sie weniger hinter Taubenfedern oder Glitzersteinen her, sondern sie machen Jagd auf Stempel. Ein Problem bei manchen Familienurlauben ist, dass die Kinder zehn Stunden am Tag betreut sind. In der Zwischenzeit haben die Eltern Zeit für sich. Doch unterscheidet sich so der Familienurlaub vom Alltag? Papa geht in die Arbeit, Mama auch und die Kinder sind in der Schule oder dem Kindergarten untergebracht. Zum Abendessen treffen sich alle wieder. Der Urlaub mit Kindern ist für alle eine Herausforderung. Für die Eltern und die Kleinen soll es spannend sowie unterhaltsam zugehen. Es bringt wenig, die Kinder bei einer langen Wanderung zu überfordern. Das merken sie sich lange und haben keine Lust mehr. Andererseits ist eine familiengerechte Tour manchen Eltern zu langweilig und kindisch blöd. Es muss doch was dazwischen geben. Eine Art hilfreicher Begleiter, der Kinder und Eltern begeistert.
Wandern mit Kindern im Herbst: Alles Murgel, oder was?
So ein Begleiter ist Murgel. Ein lustiges Maskottchen in Schwarzwäldertracht. Er ist auf dem Kindererlebnispass, auf Wegweisern oder Infoblättern zu sehen. Dank dem Kindererlebnispass lernen die Kleinen und wir als Eltern Baiersbronn kennen. Spielerisch bekommen wir eine Menge Wissenswertes über die Gemeinde im Schwarzwald mit. An einem regnerischen Tag besuchen wir Hauffs Märchen Museum. Dort lösen Kinder Fragen zu dem bekannten Schriftsteller. Für jede Altersstufe gibt es passende Fragen. Die ganz Kleinen, drei bis fünf Jahre, haben mit blau gekennzeichneten Aufgaben zu lösen. Kniffliger ist es bei den grünen Fragen, für Kinder zwischen sechs und acht Jahren. Anstrengen müssen sich die Grundschulkinder. Deren Fragen sind mit rot gekennzeichnet. „Wie hieß Hauff mit Vornamen?“ möchte Franz wissen, denn diese Aufgabe hat sie in ihrem Erlebnispass zu lösen. Ihre jüngste Schwester meint die Antwort zu kennen:“Murgel Hauff!“ Alles lacht. Wir Eltern sehen uns in Ruhe das Museum an, denn die Kinder sind mit dem Erlebnispass beschäftigt. So erfahren wir, dass Wilhelm Hauff (er hießt nicht Murgel mit Vornamen) hier bei einem Verwandten lebte. Dieser ist Pfarrer gewesen. Baiersbronn inspirierte Hauff zu dem Roman „Das kalte Herz“ und „Das Wirtshaus im Spessart“. Um die Einheimischen in Baiersbronn nicht zu verärgern, verlegte er den Handlungsort in das bayerisch-hessische Grenzgebiet. Doch der Kindererlebnispass bietet noch mehr. Im Kulturpark Glashütte Buhlbach erwartet sie eine Zeitreise. Von 1721 bis 1909 stellte man dort Flaschen her. Fasziniert sehen Franz und seine Brüder den Glasbläsern bei der Arbeit zu. Aus dem glühenden Ofen holt der Handwerker die zähe und heiße Masse heraus. An einem langen Metallrohr beginnt bearbeitet er das flüssige Glas. Zur Blütezeit stellten hier die Glasbläser im Jahr zwei Millionen Champagnerflaschen her. Auf dem Kulturpark erfahren wir als Familie, wie die Menschen vor über 150 Jahren lebten. Historische Häuser in denen die Arbeiter wohnten, sind wie anno dazumal eingerichtet. Doch wo sind die Kinder? Plötzlich kommen sie verkleidet angelaufen. Was ist da passiert? Da kommt eine Dame aus der Türe. Sie ist ebenfalls in historischen Gewändern gekleidet und ruft „Kinder, die Schule beginnt sofort!“ Meine drei Töchter kehren sofort um und laufen in das alte Gebäude. Sie setzen sich mit anderen Kindern an hölzerne Pulte. Vorne steht die „Lehrerin“ und erklärt wie sich vor über 100 Jahren die Kinder in der Schule zu benehmen hatten. Begeistert machen alle mit. Auch im Kulturpark lösen wir weitere Aufgaben vom Kindererlebnispass. Dafür winken, je nach Anzahl der Stempel oder Antworten tolle Preise. Vom Pixibuch bis zum Fernglas ist alles zu haben was Kinder begeistert. Jetzt noch zur Glasmännlehütte und dem Deißenhof, dann gehört uns ein Fernglas. Hat der große Franz ausgerechnet.
Wandern mit Kindern im Herbst: Das Allgäu ruft!
Aller guten Dinge sind drei! Auch bei dieser Wanderung vom Tiroler Teil des Tannheimer Tales hinüber nach Bayern. Auf dem Weg dorthin gibt es beeindruckende Tiefblicke und die Kinder bekommen am Aggenstein eine kleine Klettereinlage geboten.
Manche Nachbarn verstehen sich gut, andere hingegen weniger. Das ist in der Schule so, wie auch im Wohngebiet. Zum Glück sind Tiroler und Bayern Nachbarn die selten Probleme miteinander haben. Verbunden und nicht getrennt sind beide Länder durch die Berge. Besonders schön ist dies im Tannheimer Tal zu sehen. Teilweise über Gipfel und Gratwege verläuft dort die Staatsgrenze. In Grän, Österreich, beginnt die Dreitages Wanderung auf dem Parkplatz der Talstation von der Füssener Jöchle Bahn. Manche Kinder möchten, was verständlich ist, mit dem Lift zur Sonnenalm hochgondeln. Wer lieber zu Fuß hinauf will, der geht rechts an der Talstation bergauf. Von hier aus sind bereits die ersten Schilderbäume zu sehen. Dem Weg mit der Nummer 412 folgen. Am Waldrand entlang führt er über die Wiesen, welche im Winter als Skipisten genutzt sind. Steil geht es bergauf, das letzte Drittel von diesem Weg verlangt noch einmal alles ab. Man kommt aus dem Wald heraus und geht am Fuß der Läuferspitze hinauf zur Sonnenalm. Dort angekommen ist es erst einmal Zeit für eine Rast. Von 1.812 m Höhe bietet sich ein Panorama mit unzähligen Gipfeln. Hinüber zur Läuferspitze, dem Reintaljoch und zum Schartenschrofen zu wandern ist mit Kindern eine weniger gute Idee. Das Gelände ist hochalpin und die kleinen Bergwanderer sind dort schnell überfordert. Um an den Fuß vom Aggenstein zu kommen, folgt dem Wanderweg mit der Nummer 404 rechts an der Sonnenalm vorbei. Von der hier aus sind es, laut Wegweiser, zwei Stunden, mit Kindern kann diese Etappe zweieinhalb bis drei Stunden dauern. Auf einem gut ausgebauten Pfad ist nach wenigen Minuten der Jochalmlift erreicht. Wer möchte kann zuvor auf den Gamskopf (1.890 m) steigen. Ein Trampelpfad führt an Lawinenverbauungen hinauf zum Gipfel. Auch hier bietet sich ein beeindruckendes Panorama ins Tannheimer Tal. Der Abstieg erfolgt ebenfalls über einen Trampelpfad zur Bergstation vom Jochalmlift. Auf einem schmalen Wanderweg geht es unterhalb der Sebenspitze vorbei. Bald kreuzt sich der Pfad mit einem anderen. Zum Glück stehen hier wieder Hinweisschilder und bergab Richtung Bad-Kissinger Hütte gehen. Der Tannheimer Höhenweg hat einen großen Vorteil für die wandernde Familie: Er weist nur 250 Höhenmeter auf. Über teilweise schroffes Gelände und durch Latschen führt der Pfad zur Seben Alm. Malerisch liegen die beiden Hütten in dem Hochtal. Weiter geht es Richtung Bad Kissinger Hütte. Immer wieder bieten sich eindrucksvolle Aussichten auf die Allgäuer Alpen. Unterhalb von einem Kamm entlang ist die bald DAV Hütte erreicht. Sie liegt direkt am Fuß vom Aggenstein. Eine Übernachtung auf der Bad Kissinger Hütte lohnt sich auf jeden Fall, denn sie ist der perfekte Ausgangspunkt für weitere Bergabenteuer. Von der Hütte sind es bis auf den Gipfel vom Aggenstein (1.985 m) mit Kindern 45 bis 60 Gehminuten. Diese Tour und die Überschreitung zum Breitenberg ist nur ratsam, wenn die Kinder trittsicher und schwindelfrei sind. Ansonsten ist es besser von der Bad Kissinger Hütte über die Enge nach Grän abzusteigen. Hinter der Hütte weist ein Schild den Weg zum Gipfel. Auf einem Pfad führt er ein Stück um den Aggenstein herum. Steil verlaufen die Kehren hinauf zum Gipfel. Richtig schwer sind die letzten Meter bis zum Gipfel: Hier sind schwere Stahlketten und Drahtseile im Felsen verankert, damit die Bergsteiger sicher hinauf kommen. Hier müssen die Kinder eine kleine Kletterei meistern um ganz nach oben zu kommen. Auf dem 1.985 m hohen Gipfel bietet sich ein atemberaubendes Panorama. Wie eine Perlenkette stehen die mächtigen Gipfel der Allgäuer Alpen aufgereiht um den Aggenstein. Um zum Breitenberg und der Ostlerhütte zu kommen, muss man erst einmal wieder vom Gipfel absteigen. Bald ist der Weg zum Breitenberg erreicht. Auch wenn eine Passage vom Abstieg „Böser Tritt“ heißt, ganz so schlimm ist es nicht. Die Serpentinen die vom Aggenstein hinab führen sind zwar steil und erfordern Trittsicherheit, sind aber für größere Kinder zu schaffen. Bald ist der Wiesensattel vom unteren Breitenberg erreicht. Von der Bergstation des Vierer-Sesselliftes-Hochalpe führt ein ausgebauter Weg hinauf zur Ostlerhütte. Diese Unterkunft ist am Gipfel vom Breitenberg errichtet und ideal zum Übernachten. Am nächsten Tag erfolgt der Abstieg nach Pfronten-Steinach über den Wanderweg der unterhalb der Hochalpbahn verläuft. Nach dem Berghaus Allgäu geht es steil durch einen Wald in vielen Serpentinen Richtung Tal. Die meiste Zeit folgt der Wirtschaftsweg dem Verlauf der Breitenbergbahn und führt kurz vor dem Erreichen des Tales noch einen über einen großen Bogen zum Ziel.
- Schwierigkeit: Sehr anspruchsvolle Zwei-Tages-Wanderung für Kinder ab zehn Jahren.
- Ausgangspunkt: Grän (Österreich) Talstation Füssener Jöchle Bergbahn
- Endpunkt: Talstation Breitenbergbahn Pfronten-Steinach
- Verkehrsanbindung: Auf der A 7 Richtung Füssen fahren. Ausfahrt Oy-Nesselwang. Auf der B 310 bis Oberjoch fahren. Ab hier ist das Tannheimer Tal ausgeschildert. Über die Grenze nach Österreich. Durch Schattwald und Tannheim fahren. Rechts nach Grän auf die L 261 abbiegen. Auf der Gräner Landstraße bleiben und rechts in die Auf der Farrenwiese einbiegen. Straße folgen bis zur Füssener Jöchle Bahn (ausgeschildert)
- Gehzeiten: Um von der Talstation der Füssener Jöchle Bahn bis zur Sonnenalm zu kommen braucht man, mit Kindern zwischen 2 ½ und 3 Stunden. Für die Etappe von dort bis zur Bad Kissinger Hütte mit 2 ½ bis 3 Stunden kalkulieren. Um den Aggenstein von der DAV Hütte zu überschreiten und zum Ostlerhütte, am Breitenberg zu kommen, braucht man mit Kindern gut drei Stunden. Der Abstieg zur Talstation der Breitenberg Bahn dauert 1 ½ bis zwei Stunden.
- Markierung: Sehr gut
- Karte: Karte: Kompasskarte 4 – Füssen, Außerfern (1:50 000)
- Essen und Trinken: Sonnen Alm, Bad Kissinger Hütte, Ostlerhaus und Berghaus Allgäu.
Wandern mit Kindern im Herbst: Aufi muaß I !
Am Fuß vom Kleinen Watzmann und hoch über dem Königssee liegt die Kührointalm. Landschaftlich lässt sich diese Lage nur schwer überbieten. Ein Geheimtipp ist dort oben ein Aussichtspunkt, von dem sich fast der komplette Königssee überblicken lässt.
„Welchen Weg hätten Sie denn gern?“ fragte ein Einheimischer den Touristen, der wissen wollte wie er auf die Kühroint kommt. Ein Vorteil der Kühroint ist, dass es vier Wege gibt über die man zur Alm aufsteigen kann. So findet jeder eine Möglichkeit um hinauf zu kommen. In Hammerstiel führt ein Waldweg hinauf zum Grünsteinhaus. Doch bis man dort auf 1.220 m angekommen ist und auf den Bänken vor der Hütte Platz nehmen kann, heißt es schwitzen. Bis zu 25% steil führt der Pfad durch den Bergwald hinauf zur Grünsteinhütte. Was auf das Gemüt schlagen kann, wenn deutlich ältere Einheimische als Nordic Walker oder Bergläufer an einem vorbeiziehen. Sie grüßen sogar freundlich ohne dabei außer Atem zu kommen und schon haben diese fitten Senioren den nächsten Anstieg vor einem überwunden. Trekkingstöcke helfen hier über den Frust hinweg und geben den nötigen Schub bergauf. Verlaufen ist auf diesem Wanderweg ausgeschlossen. Nach eineinhalb Stunden ist das Grünsteinhaus erreicht. In zehn Minuten lässt sich von hier aus der Gipfel vom Grünstein mitnehmen. Mit seinen 1.303 Metern fällt er, im Vergleich zu den Felsriesen auf der anderen Seite vom Königssee wie der Schneibstein (2275 m) oder der Hohe Göll (2522 m), eher mickrig aus. Doch das Panorama vom Grünstein aus gesehen ist gewaltig! An nebligen Tagen, ragen die Gipfel vom Hagengebirge wie Inseln aus einem weißen Meer heraus. Ein unvergesslicher Ausblick. Doch bei dieser Tour wartet noch ein weiterer genialer Aussichtspunkt. Zurück geht es auf denselben Weg zum Grünsteinhaus. Bevor man zur Kühroint weitermarschiert, lohnt es sich hier zu rasten. Nun dem Wegweiser folgen. Permanent geht es bis zur Kühroint rauf und runter, was an der Kondition nagt. Nach gut einer Stunde ist die Kührointhütte erreicht. Auch hier ist es sinnvoller noch ein wenig weiterzugehen.
Alles eine Aussichtssache. Die Archenkanzel gehört zu den beeindruckendsten Aussichtspunkten rund um den Königssee. Gut zwei Drittel vom See sind von hier aus zu sehen und unvergleichlicher Tiefblick auf die Halbinsel Hirschau mit Sankt Bartholomä gehören dazu. Wer hungrig und durstig ist, der wandert jetzt zur Kührointhütte. Dort warten neben deftigen Speisen und Getränken ein Postkartenblick auf den Watzmann mit Familie. Wenn es plötzlich nach frischem Brot riecht, sind die Sinne keinesfalls gestört, denn vor der Kührointhütte befindet sich ein Backofen. Die meisten Wanderer erinnern sich gerne an das rustikale Hüttenbrot. Ein kulinarischer Mount Everest ist das Rindfleisch! Es kommt vom Kederbacherlehen und ist so was von fein. Zum Glück achtetet der Hüttenwirt Ralf Voss darauf, derartig feine regionale Spezialitäten auf den Teller zu bringen, ohne den Geschmack mit einer Fertigsoße zu zerstören. Doch wahre Gourmets der Berge wissen was schmeckt: „Das ganze Jahr freue ich mich schon auf die Kührointhütte“ verrät ein Alpinist aus Niederbayern „ So einen Bauernsalat mit Erdäpfeln, bekommst du nur hier!“ und isst mit Genuss weiter. Während in manchen Lokalen die Portionen auf den Tellern eher übersichtlich sind, gibt es in der Kührointhütte reichlich zu essen. Bunt wie das Publikum ist die Speisekarte und Vegetarier finden hier auch eine Mahlzeit. Der Abstieg erfolgt über einen breite Forststraße und die Schapbachalm. Eine weitere, gemütliche Möglichkeit auf die Kühroint zu kommen ist von der Wimbachgriesbrücke aus. Auf der Forststraße geht es, den Watzmann im Blick, hinauf. An der Schapbachalm vorbei und dann in Serpentinen rauf zur Hütte vom Bundesgrenzschutz und dann bis zum Plateau. Unterhalb davon gibt es einen steilen Abkürzer durch den Wald. Zwei einhalb bis drei Stunden ist man dabei unterwegs. Eine Tour die bergsteigerisch keine Ansprüche stellt. Auch von der Seite des Königssees lässt sich die Kühroint zu Fuß erreichen. Am Parkplatz Königsee das Auto stehen lassen. An der Seeklause über eine Brücke die Königsseer Ache überqueren. Hinauf geht es zum Weiler Öd. Weiterhin aufsteigen und am Starthaus der Rodelbahn vorbei. Mit etwas Glück gibt es hier tollkühne Bob- oder Schlittenpiloten zu sehen. Über Trittstufen hinauf zum Grünsteinsattel. Hier links halten zur Kühroint und Archenkanzel. Nur für geübte Bergsteiger ist der Rinnkendlsteig. Zuerst mit dem Boot auf dem Königssee nach Sankt Bartholomä schippern. Dort nach der markanten Kirche rechts dem Weg folgen. Nun ist man für die nächsten zwei Stunden im Felsen. Mit Drahtseilen, Holztreppen und Eisenstiften ist dieser anspruchsvolle Weg gesichert. Immer wieder bieten sich beeindruckende Tiefenblicke. Dafür muss man die notwendige Portion Trittsicherheit, Mut und Bergerfahrung mitbringen. An manchen Stellen ist der Rinnkendlsteig ausgesetzt und es herrscht auch Steinschlaggefahr. Bald verläuft dieser schmale Pfad unterhalb der Archenkanzel. Wer möchte kann hier zu dieser natürlichen Aussichtsplattform aufsteigen. Weiter geht es auf den Rinnkendlsteig bis der Steig in den Weg zur Kührointhütte mündet. Für welchen Weg man sich auch entscheidet, zu dieser besonderen Alm am Fuß vom Watzmann zu wandern ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Schwarzreiter: Ohne Sattel und Pferd auf dem Weg in den Magen
Zu den Delikatessen vom Königssee gehören die Schwarzreiter. Dabei handelt es sich um Saiblinge die auf kleinen Holzspießen am Haselnussrost räuchert. Am Königssee gibt es nur einen Berufsfischer und das Geheimnis wie die Schwarzreiter zu ihrem unvergleichlichen Geschmack kommen, gibt eine Generation der Fischer an die nächste weiter. Auch gekrönte Häupter zogen den Schwarzreiter der gemeinen Fischsemmel vor. Kaiser Friedrich Barbarossa und der Prinzregent Luitpold sollen gerne diese Delikattes aus dem Königssee gegessen haben.
Hüttensteckbrief: Kühroint
- Höhe: 1.420 m
- Übernachtung: 18 Matratzen u. 10 Betten
- Geöffnet: ca Mitte Mai bis ca 25.Oktober voll bewirtschaftet
- Geschichte: Das Wort Roint bedeutet übersetzt „gerodete Waldfläche“. Hier weideten freie Bauern ihr Vieh. 1850 standen auf der Kühroint fünf Kaser und 105 Rinder weideten dort. Bis auf einen Bauern aus Bischofswiesen trieben damals nur Landwirte aus Ramsau ihr Vieh herauf. Wie schwer der Almbetrieb ist, zeigen die Zahlen der dort weidenden Tiere: Kamen 1928 noch 35 Rinder auf die Kühroint, sind es 1953 nur noch zwei gewesen.
Tourenmöglichkeiten vor Ort: Wer über genügend Bergerfahrung und Kondition verfügt, steigt von dem Hochplateau aus zwei Stunden zum Watzmannhaus (1.930 m) auf. Lohnend ist der Mooslahnerkopf (1.815 m 3 Std 400 hm). Bei Nässe ist der Weg dorthin jedoch gefährlich. - Schwierigkeit: Leicht / Mittel
- Gehzeit: Zwischen zwei und drei Stunden
- Höhenmeter: 796 Höhenmeter
- Tourencharakter: Konditionell anspruchsvolle Wanderung
- Ausgangspunkt: Wimbachgriesbrücke/ Parkplatz Hammerstiel / Parkplatz Königssee
- Endpunkt: Kühroint
- Verkehrsanbindung: Auf A 8 Richtung Salzburg die Ausfahrt Bad Reichenhall nehmen. NachBerchtesgaden auf B 20 fahren. Der Königssee ist dort ausgeschildert.
Für die Variante Wimbachgrieshütte: Weiter Richtung Ramsau. Auf halben Weg dorthin befindet sich links die Wimbachgrieshütte mit Parkplatz. Mit dem Zug nach Berchtesgaden fahren und dann in den Bus nach Ramsau umsteigen. - Markierung: Sehr gut
- Essen und Trinken: Kühroint, Schapbachalm
Tourismusinformation:
Tourist-Info
www.berchtesgaden.de
Wandern mit Kindern im Herbst: Das Tal der Papiermühlen
Wandern mit Kindern am Gardasee ist im Frühling ideal um Sonne zu tanken. Wer glaubt alles über den Gardasee zu kennen, der kann sich irren. Denn Das Valle delle Cartiere ist noch ein Insidertipp. Hier lässt es sich wunderbar mit den Kindern wandern, denn unterwegs gibt es Ruinen zu sehen und ein besonderes Museum zu besichtigen.
Kitesurfer brettern über den tiefblauen Gardasee dahin. Die Kinder sehen fasziniert zu. “So einen Drachen hätte ich auch gerne!” meint ein Kind. Wer gerne klettert ist am Gardasee richtig. Auch Kitesurfer wissen was sie an diesem italienischen See haben. Mountainbiker bekommen auch einen besonderen Gesichtsausdruck, wenn sie die Worte Lago di Garda hören. Doch auch ohne zwei Stollenreifen und außerhalb vom Wasser lässt sich am Gardasee eine Menge mit der Familie unternehmen. Hier lässt es sich mit Kindern wandern, wenn in Deutschland noch der April-Blues herrscht. Eine Familientour mit wenigen Höhenmetern und viel zu entdecken ist die Wanderung ins Valle delle Cartiere. Im Mittelalter kam aus diesem Tal das Papier für Klöster, kaiserliche und königliche Höfe. Erst 1852 endete hier die Jahrhundertlange Tradition der Papierproduktion. Von Toscolano führt eine Straße hinauf ins Valle delle Cartiere. Ihr parkt entweder in Toscolano und müsst dafür zahlen oder fahrt durch einen Tunnel zum Eingang des Tales. Der Parkplatz ist allerdings eher klein und schon mit wenigen Autos belegt. Folgt dem breiten und gut ausgeschilderten Wanderweg zum Museo della Carta. Auf halben Weg dorthin seht Ihr auf der linken Talseite einen Wasserfall. Die Kinder sehen fasziniert zu, wie hier die Wassermassen über die grünen Wände stürzen.
Wandern mit Kindern am Gardasee: Wer Papier herstellte hatte Macht!
Bald ist das Museo della Carta, das Papiermuseum, erreicht. Der Besuch lohnt sich. Hier bekommt Ihr Schritt für Schritt gezeigt, wie vor hunderten von Jahren die Fachleute in diesem Tal das Papier herstellten. Warum aber siedelten sich so viele Papiermühlen hier an? Dafür gab es einige gut Gründe. Die Mühlen benötigten Wasser. Dieses trieb die Mühlräder an und diese wiederum das Stampfwerk. Außerdem ist im Mittelalter Wasser, wie heute auch noch, wichtig gewesen um Papier zu produzieren. Ein weiterer Punkt der für dieses Tal am Gardasee sprach: Von hier aus ließen sich die reichen Städte Italiens und deren Kaufleute bedienen. Diese hatten einen imensen Bedarf an Papier. Auch in Richtung Norden zum Reich der Habsburger sind für mittelalterliche Verhältnisse die Wege bis an die Höfe der Herrscher und zu den einflussreichen Kaufleuten vertretbar gewesen. Für die Kinder ist der Besuch in diesem Museum kurzweilig und eine solche Attraktion tut jeder Familientour gut. Was die Arbeiter damals in den Papiermühlen jeden Tag leisteten ist eine Form der Kunst gewesen und weniger ein Handwerk. Unglaublich komplex gestaltete sich die Produktion von Papier. Wer dieses herstellte, hatte auch ein Stück Macht in der Hand: Ohne Papier keine Bücher oder Flugblätter. Es gibt noch einen weiteren guten Grund in das Museum zu gehen: Dort könnt Ihr entspannt mit den Kindern einkehren. Folgt dem Weg bis zu einem Weiler. Unterwegs bekommt Ihr Ruinen von den Papiermühlen zu sehen. Manche sind freigelegt und Infotafeln berichten Euch über die glorreiche Vergangenheit dieser Betriebe. Bei dem Weiler haltet Ihr Euch rechts bergauf. Moderat führt Euch der nun etwas ruppige Pfad hinauf nach Gaiano. In diesem Dorf habt Ihr die Möglichkeit kurz einzukehren. Im übersichtlichen Zentrum von dieser Ortschaft sucht Ihr die Via Folino-Gabiana. Dieser Straße folgt Ihr. Etwa einen halben Kilometer später steht Ihr am Ortseingang von Folino. Geht hundert Meter hinein. Scharf rechts führt Euch der Wanderweg bergab. Folgt beim Wandern mit Kinder der roten Markierung. Bald gabelt sich die Straße. Hier haltet Ihr Euch bitte links. Folgt der kleinen Straße bis zu einer Anhöhe. Hier wandert Ihr mit den Kindern rechts und kommt zu einer Kirche. Von nun an geht es immer bergab. Bald ist Toscolano erreicht. Beim Abstieg bieten sich immer wieder Blicke über den Gardasee, wo die Kitesurfer mit ihren bunten Drachen dahingleiten. Vom Toscolano steigt Ihr zum Valle delle cartiere auf und kommt durch den Tunnel wieder zum Parkplatz an dem Ihr gestartet seid. Die Kinder sind vom Wandern müde und haben sich ein Eis verdient.
Tour: Valle delle Cartiere
Länge: 7 Km
Höhenmeter: 270
Kinderwagen: Ungeeignet
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen hat für die ganze Familie ihren Reiz. Hier gibt es eine Menge zu entdecken. Das zeigt sich auch am Zittauer Gebirge, es ist das kleinste Mittelgebirge in Deutschland. Bizarre Felsformationen, verwunschene Burgen und die dampfende Schmalspurbahn von Oybin begeistern die Outdoorkids. Das Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen hält einige Überraschungen bereit.
Wo liegt Oybin? Bei dieser Frage müssten sich in mancher dieser unseligen Quiz-Sendungen im Fernsehen, die Kandidaten von einem größeren Geldgewinn verabschieden. Oybin ist kein japanischer Verwaltungsdistrikt, auch keine estnische Kreisstadt und es handelt sich auch um keine alte Universität in Schweden. In Sachsen, an der Grenze zur Tschechischen Republik befindet sich dieser beschauliche Ort.
Sogar einen Weltmeister im Skispringen hat die Gemeinde hervorgebracht. Heute verfällt die alte Schanze aus Holz. Doch es kommen Wanderer und Kletterer nach Oybin. Dafür gibt es gute Gründe. Hier im Zittauer Gebirge befinden sich wunderbare Felsformationen. Auf ihnen kraxeln die Sportler und die Wanderer sehen den wagemutigen Burschen dabei zu.
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen: Zum Steinzoo am Töpfer
Ihr startet in dem Kurort Oybin und folgt der Markierung mit dem gelben Punkt zu den Kelchsteinen. Wenn Ihr die Felsen aus Sandsteine erreicht habt, biete sich erst einmal eine Pause an. So ein großes Gefäpß hätte mancher gerne zuhause. Folgt dem Weg der mit einem gelben Strich gekennzeichnet ist und Ihr kommt zur „Großen Felsengasse“. Immer wieder bietet sich ein Blick auf Oybin, das Kloster und die Burg. Ihr bleibt auf dem Weg und kommt so zum Scharfenstein. Der Ausblick ins Zittauer Gebirge ist hier beeindruckend. Alleine deswegen lohnt es mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen zu wandenr. Nehmt den Weg durch die „Kleine Felsengasse“ und so wandert Ihr mit den Kindern auf den Töpfer der 582 Meter hoch ist. Nun liegt der Steinzoo vor Euch. Mit ein wenig Phantasie erkennt Ihr eine Felsformation, die wie eine Schildkröte aussieht. Besonders gerne haben die Kinder den Felsen, der einem Papagei ähnelt und über einem Felsentor thront. Auch die “brütende Henne” ist auf ihrem Steinnest zu sehen. Solche Wanderziele machen den Kindern Freude. Einen Blick auf drei Länder (Polen, Tschechische Republik und Sachsen) habt Ihr vom Felsentor aus. Wenn das Wetter halbwegs mitspielt ist auch Zittau, die Metropole der Oberlausitz zu erkennen. Steigt über die Grazer Höhle ab und wandert an der Teufelsmühle vorbei. Bald ist die Schmalspurbahn erreicht. Von hier ist ist es ein kurzer Weg bis nach Oybin.
- Länge: 12 Km
- Höhenmeter: 486
- Schwierigkeit: Mittel
- Für Kinderwagen geeignet: Leider nein
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen: Zur Quelle der Moldau
Wandern mit Kindern in Mittelgebirgen hat so viel mit Langeweile zu tun, wie Profiradrennen mit Sauberkeit. Im Bayerischen Wald habt Ihr die Möglichkeit von einem Urwald in den nächsten zu wandern. Dabei seid Ihr als Grenzgänger unterwegs. Vom Bayerischen Wald wandert Ihr hinüber in den Böhmerwald. Dort geht es zur heimlichen Quelle der Moldau. Eine wunderbare Tour für Familien mit größeren Kindern.
Bauernhochzeit. Reigen der Nymphen, Johannisstromschnellen, Jagdgesellschaft, Schlösser und Burgen. Jeder der einen Musikunterricht genießen durfte, musste diese Schlagworte auswendig lernen. Vltava heißt das Sück im Original. Besser bekannt als “Moldau” vom tschechischen Komponisten Bedřich Smetana. Seine Quelle hat dieser Fluß im Böhmerwald. Höchste Zeit dorthin zu wandern. Wie schrieb schon der österreische Schriftsteller Adalbert Stifter, er wanderte viel durch den Böhmerwald: Das Beste steht nicht immer in den Büchern, sondern in der Natur; nur haben die Menschen meist nicht die Augen, es zu sehen. Zum Glück kannte der gute Mann das Internet noch nicht.Machen wir uns auf den Weg. Acht Kilometer liegen vor Euch. Wir starten beim Wanderparkplatz Schwellgraben. Von dort aus ist der Weg zur Reschbachklause ausgeschildert. Unterwegs bekommt Ihr zu sehen, welche Schäden der Borkenkäfer hier angerichtet hat. Nur langsam erholt sich die Natur von diesem Schädling. Dabei ist es wichtig zu wissen, was für einen hohen Stellenwert die Holzwirtschaft hier in Ostbayern immer noch hat. Vor über 100 Jahren schufteten hier viele als Waldarbeiter. Ein Problem ist es gewesen, die Fichtenstämme schnell abzutransportieren. Dazu ließen sich die Holzarbeiter was einfallen. Sie errichteten eine Triftklause. Wie solch ein künstlicher Staudamm ausgehen hat, das bekommt Ihr bei der Tour zu sehen. Zuerst errichteten die Arbeiter unter Anleitung von einem Triftmeister diesen Damm aus Stämmen. Eine unglaublich harte Arbeit. Während die Holzknechte im Wald die Bäume sägten, staute sich das Wasser an der Triftklause. Mit Pferden zogen sie die Stämme zu dem künstlichen Stausee und ließen sie dort zu Wasser. Hatte sich der See mit Wasser und entasteten Stämmen gefüllt, zerstörten die Knechte den Staudamm. Was passierte nun? Es entstand eine Flutwelle und riss das Holz aus dem Stausee mit sich. Verhakte sich unterwegs ein Stamm, mussten ihn Triftknechte mit langen Stangen möglichst schnell wieder in die reißenden Wasser zurückbugsieren. Sonst ließ die Strömung nach. Immer wieder gab es bei dieser Arbeit tödliche Unfälle. Im Fluß angekommen sammelten die Triftknechte das Holz ein, bauten Flöße daraus und brachten es so zu den Sägewerken.
Wandern mit Kindern in Mittelgebirgen: Viel Glück für eine Münze
Nach der Reschenbachklause ist der Weg zur Moldauquelle ausgeschildert. Die nächste Zeit geht es auf einem Wanderweg stetig bergauf. Ihr wandert kontinuierlich auf die Landesgrenze zu. An der Abzweigung geht Ihr linkd und schon ist die Tschechische Republik erreicht. Keine Sorge, im Gegensatz zu der Zeit vom Eisernen Vorhang, sind heute Grenzer eher selten unterwegs. Jetzt wandert Ihr durch den sagenhaften Böhmerwald. Bald gabelt sich der Weg. Hier links halten und auf der Forststraße weiterwandern. Einen halben Kilometer später ist eine T-Kreuzung erreicht. Dort haltet Ihr Euch rechts. An einem Merkmal erkennt Ihr, ob Ihr den richtigen Weg eingeschlagen habt: Kommen von vorne und hinten Radfahrer angebraust, dann nähert Ihr Euch der Moldauquelle. Ihr seid nämlich auf einem Abschnitt vom Moldauradweg unterwegs. Bald steht Ihr vor einem Picknickplatz. Bei Wanderern und Radlfahrer gleichermaßen beliebt. Die Kinder freuen sich über diese Rast. Ihr befindet Euch nun auf einer Hochebene. Dort befindet sich ihre Quelle. Diese ist mit groben Steinen eingefasst und Stege führen um sie herum. Am besten Ihr lasst die Kinder eine Münze in die Moldauquelle werfen. Das soll Glück bringen und in Mathearbeiten ist das immer gut. Geht auf dem Hinweg wieder zurück bis zur bayerischen Grenze. Dort haltet Ihr Euch rechts. Der Weg gabelt sich und Ihr wandert links weiter. Immer bergan seid Ihr nun auf dem Siebenstein unterwegs und erreicht das Gipfelkreuz. Steil ist der Weg hinunter vom Gipfel. Wenn Ihr Trekkingstöcke dabei habt, kommt Ihr deutlich besser voran. An der Abzweigung rechts halten und auf der Forststraße kommen wir zurück zum Start beim Schwellgraben. An der Quelle der Moldau gewesen zu sein, dass ist schon ein Ding!
- Länge: 8 Kilometer
- Höhenmeter: 545
- Dauer: Vier Stunden
- Ausrüstung: Wanderschuhe, Rucksack und Verpflegung
- Kinderwagen: Leider nein, nehmt lieber eine Kindertrage
Familientouren und Mittelgebirgehttp://www.deutschemittelgebirge.de gehören zusammen wie Stan und Olli oder Asterix und Obelix. In der Eifel, dem Erzgebirge und dem Thüringer Wald finden sich ideale Möglichkeiten für eine spannende Familientour. Von einer gemütlichen Radltour, über die Unterwelt bis hin zum Mittelalter. Viele spannende Ziele warten in den Mittelgebirgen auf die Familien.
“Zum Wandern gehen wir in die Alpen!” meint ein Bekannter kategorisch. Doch auch in den Mittelgebirgen lässt sich mit der Familie viel unternehmen. In der Eifel lässt es sich entspannt Radfahren. Moment mal, es gibt nicht DIE Eifel, sondern die Vulkaneifel oder aber auch den Nationalpark Eifel und außerdem den Naturpark Südeifel. Egal in welchem Teil Ihr unterwegs seid: In der Eifel geht es gemütlich zu. Das zeigt sich auch bei den Radwegen die auf ehemaligen Bahntrassen verlaufen. Diese steigen höchstens mit zwei Prozent an. Das Bergtrikot bei der Tour de France gibt es dafür nicht. Dafür lassen sich auch solche Anstiege von den Kindern meistern. Von solchen Fahrradwegen ist die Eifel durchzogen. So gibt es die Möglichkeit der Trans-Eifel. Einer Radtour mit mehreren Etappen. Los geht es in Aachen. Auf den Spuren der früheren Vennbahn radelt bis nach Trier. Dem Ende dieser Tour. Unterwegs führt der Radweg durch eines der größten Hochland Torfmoore von Europa. Wer lieber schroffe Felsenm, alte Klöster und herrschaftliche Burgen sowie Schlösser sehen will, der radelt an der Kyll entlang. Ein Geheimtipp ist der Eifel-Ardennen-Radweg.(fotos (c) Kinderoutdoor.de)
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen: Unter Tage im Erzgebirge
Mehr als 20 Bergwerke die Ihr besichtigen könnt gibt es im Erzgebirge. Womit geklärt ist, woher dieses Mittelgebirge seinen Namen hat. Seit über 800 Jahren bauen hier in Sachsen die Bergleute wertvolle Erze und Steinkohle ab. Eine Familientour zu einem Schaubergwerk lohnt sich auf jeden Fall, denn Ihr geht mit den Kindern unter Tage. Das ist immer ein Abenteuer. Bei Dorfhain ist der Aurora Bergstolln. Eine ehemalige Silbergrube und die einzige an der Silberstraße die für Besucher geöffnet ist. Ratternd fahrt Ihr mit der Grubenbahn in den Markus Röhling Stolln bei Annaberg-Buchholz ein. Nur Kinder die das sechste Lebensjahr vollendet haben dürfen mit einfahren. Beeidruckend sind die beiden Radstuben. An die Familientour im Bergwerk erinnern sich die Kinder noch lange.
Familientour im Mittelgebirge: Rund um die bekannteste deutsche Burg
Die Wartburg ist wohl die populärste Burg in Deutschland. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Lage von dieser Festung überhalb von Eisenach und über den Wipfeln vom Thüringer Wald. Der zweite Grund ist ein kleiner unscheinbarer Mönch. Martin Luther, als Junker Jörg, fand hier Zuflucht und übersetzte in einer Stube die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche. Auch die heilige Elisabeth von Thüringen lebte hier. Klar, dass viele Touristen diese bekannteste Deutsche Burg sehen wollen. Deshalb denkt bei Eurer Familientour daran, möglichst früh die Wartburg zu besichtigen. Denn wenn erst einmal die Reisebusse auf den Parkplätzen stehen, dann kann es für Euch und die Kinder zu langen Wartezeiten kommen. Um die Wartburg gibt es lohnende Wanderrouten, die auch Kindgerecht sind. Spektakulär ist auf jeden Fall die Drachenschlucht. An der engsten Stelle ist sie nur 68 Zentimeter schmal. Die hohen bemoosten Felswände sind für die Kinder und Eltern beeindruckend. Von wegen nur in den Alpen lässt sich gut wandern.
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen: Erlebnispfade
Wandert mit Kindern im Frühling durch die Mittelgebirge. Diese bieten Euch als Familien einige Vorteile und haben einen hohen Erlebniswert. In der Eifel warten jetzt tausende von Narzissen auf Euch, im Schwarzwald gibt es ansprechende Erlebnispfade für Kinder und die Sächsische Schweiz beeindruckt mit ihren Felsenriffen.
Alles leuchtet gelb im Perlenbachtal. Tausende von Narzissen blühen an den Wanderwegen. Wenn die Witterung mitspielt könnt Ihr beim Wandern mit den Kindern in der Eifel bis Mitte Mai diese Blumenpracht bewundern. Das Perlenbachtal ist ein Abschnitt vom Eifelsteig. Auf der Etappe die von Monschau bis Einruhr führt, seht ihr die Narzissen am Ufer vom Perlenbach wachsen. Die Kinder kommen bei diesem goldgelben Blumenteppich aus dem Staunen kaum heraus.
Wandern mit Kindern: Erlebnispfade im Schwarzwald
Wilhelm Hauff, der große deutsche Schriftsteller, verbrachte auch eine Zeit im Schwarzwald. Die tiefdunklen Wälder inspirierten ihn zu Büchern wie “Das Wirtshaus im Spessart” und “Das kalte Herz”. Noch heute könnt Ihr mit den Kindern bei kleinen Wandertouren Märchenwesen im Schwarzwald entdecken. Mit wunderschönen Figuren ist der Schlühüwana“-Rundweg beim Schlüchtsee-Hüsli-Wald-Naturpark ausgestattet. Drei Kilometer lang ist dieser Erlebnispfad.
Hier haben die Kinder auch die Möglichkeit ohne Schuhe und Socken über den Waldboden zu laufen. Im Reich der Kinzigfee, vom KinzigGeist und der zauberhaften Libelle Lissi wandert ihr bei Loßburg. Sie warten mit ihren Geschichten im „Zauberland“ an der Kinzig auf kleine Märchenfans. Ihr kommt auch am Kinzig-Ursprung vorbei und bei den Kindern ist der Niederseilgarten besonders beliebt. Zwei Kilometer ist dieser Rundweg lang und hier gibt es auch ein Baumhaus zu entdecken. Den Feldberg, er ist der Mount Everest vom Schwarzwald kennen viele als Skigebiet. Doch hier wartet auch dier Wichtelpfad auf Familien. Auf den zwei Kilometer Weg lernt Ihr eine Menge ganz spielerisch über den Auerhahn.
Wandern mit Kindern in der Sächsischen Schweiz: Burgen, Felsen und Kreuzfahrt
Burgen und Schlösser wie aus dem Märchenbuch bekommt Ihr in der Sächsischen Schweiz zu sehen. Noch älter, nämlich 1oo Millionen Jahre, sind die Felsen vom Elbsandsteingebirge. Bizarre Formationen haben sich hier gebildet. Ein guter Grund, Teile von diesem Mittelgebirge an der Grenze zur Tschechischen Republik zum Nationalpark zu ernennen. Bei Bad Schandau ist das Nationalparkzentrum ein lohnendes Ziel für Familien. Ein Burgenbesuch oder eine Wanderung lassen sich perfekt mit einer Damperfahrt auf der Elbe verbinden.
Unterwegs mit Kindern in den deutschen Mittelgebirgen: Herbstliche Action!
Im Herbst sind die Mittelgebirge ideal, um mit den Kindern zu wandern. Viel haben sich die Tourismusverbände in den Mittelgebirgen einfallen lassen, damit Outdoor Kinder beim Wandern ihre Freude haben. In einer kleinen Serie stellen wir Euch zehn Mittelgebirge vor und was dort für Familien im Herbst geboten ist.
Beginnen wir im Norden mit dem Mittelgebirge Siegerland-Wittgenstein. Dort gibt es den Märchenwanderweg „Kleiner Rothaar“ rund um die Ilsequelle in Siegerland-Wittgenstein. Ein sympathischer Kobold lädt Euch ins „Erlebnisreich Kleiner Rothaar“ ein. Der kleine rothaarige Kerl ist der Star des Märchenwanderwegs an der Ilsequelle bei Bad Laasphe- Heiligenborn – mit vier direkten Anschlüssen an den Rothaarsteig. Auf dem 2 Kilometer langen Rundweg „Erlebnisreich Kleiner Rothaar“ bekommt Ihr die Geschichte vom Kleinen Rothaar und seinen Freunden im Reich des Quellenzauberers erzählt. Ihr startet am Wanderparkplatz beim alten Friedhof in Heiligenborn. An markanten Wegkreuzungen sind aufgeschlagene Holzbücher zu finden, die Szenen aus dem Märchen widerspiegeln. An „geheimen Plätzen“ können die großen und kleinen Wanderer Schatzkisten ausgraben, die sowohl Wissenswertes über den Wald als auch Ideen für Waldspiele enthalten. Ein Flyer mit Wanderkarte führt Euch durch „das Reich des Quellenzauberers“ und erläutert die einzelnen Stationen
Herbstlich bunter Westerwald
“Heute wollen wir marschieren. Einen neuen Marsch probieren. In dem schönen Westerwald Ja da pfeift der Wind so kalt.” so heißt es im Westerwald Marsch. Lieber gut gefahren, als schlecht gegangen! Wen der Westerwald zu hügelig ist, für den gibt es dort ein enges Netz für E-Bikes. Mittlerweile sind es 15 Verleihstationen und 4 Akkuwechselstationen, (Adressen unter www.westerwald.info). Die Räder lassen sich zum Tagespreis von 20 € pro Rad ausleihen. Bei den E-Bikes handelt es sich um Räder der Schweizer Marke FLYER, Hersteller ist die Firma Biketec, Huttwil (CH). Durch höchste Qualitätsstandards bekommt Ihr größtmögliche Sicherheit geboten. Nach einer kurzen Einweisung durch die Verleihstation könnt Ihr starten (es handelt sich um Pedelecs). Ihr tretet ganz normal in die Pedale und schalten die Unterstützung durch einen Elektromotor zu. Der Motor unterstützt Euch nur, wenn in die Pedale getreten wird, bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Die Räder kann jeder, ohne besondere Voraussetzungen (z. B. einem Führerschein), ausleihen.
Voller Eifel dabei
“Das ist so was von toll gewesen!” meint ein achtjähriges Mädchen begeistert und schwingt sich auf ihr Fahrrad. In der Vulkaneifel sind Radtouren auch für Kinder interessant . Anstatt immer hinter Papa und Mama herzuradeln und gelangweilt über dem Lenker zu hängen bietet Rheinland-Pfalz Tourismus eine tolle Alternative: Einen Kinderradweg durch die Eifel!Vier Experten begleiten die Kinder auf dem Radweg durch die Vulkaneifel: Willi Basalt der Experte für Erdgeschichte und Gewässer , Biggi Biene sie erklärt alles zum Thema Baukunst, Elli Eule eine alte Geschichtenerzählerin und Freddi Fledermaus ein Fachmann der Tier- oder Pflanzenwelt. Diese vier kleinen Eifel-Profis,versorgen auf dem Kinderradweg die großen und Kleinen mit Informationen. Die beiden Routen verlaufen jeweils auf einem Teilstück des Kyll-Radwegs und des Maare-Mosel-Radwegs. Sie sind 21 bzw. elf Kilometer lang. Ohne Gefälle oder starke Anstiege können Familien dort problemlos Fahrrad fahren. Selbst die Kleinen können diese Etappen bewältigen. Entlang der Strecke erklären die vier gezeichnete Experten auf Schautafeln anschaulich die Besonderheiten der Eifel, von den erloschenen Vulkanen über die Fledermäuse bis zu den Burgen. Auch die Erwachsenen können hier einiges entdecken und mit den Kindern staunen. Schließlich befinden sich neben den Radwegen zahrleiche Naturschutzgebiete.
Der längere Kinderradweg startet im rheinland-pfälzischen Bewingen. Nach 3,5 km Kilometern wartet bereits die erste Attraktion in Pelm auf die Kinder: Ein Abenteuerspielplatz. Dieser liegt direkt am Radweg und lädt die Kleinen zum Toben ein
Geheimtipp!
Nur zwei Kilometer vom Radweg befindet sich der Adler- Wolfspark Kasselburg. Die Burgruine gehört zu den schönsten in der ganzen Eifel. Täglich lässt sich dort eine Flugshow mit Greifvögeln oder eine Wolfsfütterung ansehen!