Wandern mit Kindern zu Wasserfällen sind im Sommer perfekte Ziele. Hier findet die ganze Familie eine angenehme Kühle und die Wasserfälle beeindrucken die Kleinen sowie Eltern. In Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz haben wir für Euch Wanderungen zu Wasserfällen gefunden, die teilweise auch mit dem Kinderwagen zu schaffen sind.
Alle Wege führen nach Rom. Falsch! Alle Wege führen zu den Buchenegger Wasserfällen. Vom Hündle, einem Wanderberg, kommt Ihr zu den Wasserfällen. Mit der Seilbahn geht es hinauf. Absteigen vom Hündle zu diesem Ort, an dem zehn Meter tief das Wasser der Weißach über die Felsen rauscht. Ein anderer Weg führt Euch vom Dorf Buchenegg zu dem Naturschauspiel. Wir haben uns für die Tour von Steibis aus entschieden. Die Meisten kennen diesen Ort aus dem Winter, weil in der Nähe der Imberg mit seinen Skipisten ist. Vor der Kirche geht es rechts ab, den Wegweisern zu den Buchenegger Wasserfällen folgend. Durch Wiesen führt die kleine Straße vorbei an einem Bauernhof mit Zimmerei. Bald ist der Wald erreicht. Hier gabelt sich der Weg. Wer einen Kinderwagen hat, der auch geländegängig ist, geht hier rechts weiter. Durch Viehgatter folgt Ihr dem Weg, der in eine T-Kreuzung mündet. Rechts führt der Weg zur Alpe Neugschwend. Links zur Alpe Neugreuth. Diese Richtung nehmen wir. Wer möchte kann dort einkehren und die Allgäuer Spezialitäten genießen. Weiter geht es durch den Wald über steile Serpentinen und Stahltreppen geht es hinunter in den Talgrund. Dort rauscht die Weißach. Ein eiskalter Bach, deren Wasser in die Nordsee fließt. Die Gumpe mit dem Wasserfall dahinter beeindruckt Kinder und Erwachsene. Wer hier schwimmt, gehört zu den ganz Harten! Außer er hat einen Neoprenanzug an. Im Sommer ist dieser Platz entsprechend frequentiert. Zum Rückweg steigen wir auf den gleichen Weg zurück und folgen bis zur Alpe Neugeschwend. Wenige hundert Meter später geht rechts ein Weg nach Steibis in den Wald ab. Dort befindet sich ein Walderlebnispfad. Dem täte eine Renovierung auch ganz gut. Auf Schildern bekommen die Kinder die Pflanzen und Tiere aus dem Wald erklärt. Bei Stationen können die Kinder mitmachen: Weitspringen, Barfußpfad, Holztraktor fahren, Waldxylophon spielen. Vom Waldlehrpfad aus, ist Steibis in 15 bis 20 Minuten erreicht.
Länge: 7,5 Km
Dauer: 2 1/2 Stunden
Höhenmeter: 300
Besonderes: Waldlehrpfad
Wandern mit Kindern zu Wasserfällen in der Schweiz: Grüezi wildes Bächli!
Der Inhalt von über 133 Badewannen rauscht an uns vorbei. Pro Sekunde! Jedesmal wenn sich der Sekundenzeiger der Uhr bewegt, ziehen brodelnd 20.000 Liter durch die Trümmelbachfälle. Ein in Europa einmaliges Schauspiel der Natur. Diese Wasserfälle sind nämlich unterirdisch. Seit 1913 sind sie zu besichtigen. Hier im Lauterbrunnental bekommt Ihr zehn Gletscher-Wasserfälle im Erdinneren zu sehen. Der schmelzende Schnee von den bekannten Bergen Eiger (3970m), Mönch (4099m) und Jungfrau (4158m) läuft hier ab. Davon sind auch die kritischen Prüfer vom Guide Michelin beeindruckt gewesen und gaben den Trümmelbachfällen drei ihrer begehrten Stern. Je nach Wetter sind im Lauterbrunnental die Trümmelbachfälle jeden Tag genöffnet und zwar von 9 bis 17 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten Juli und August verlängert sich die durchgehende Öffnungszeit von 8.30 bis 18 Uhr.
Kaum der Rede wert ist der Zustig zum Wasserfall Berglistüber. Vom Restaurant “Bergli” sind es lediglich fünf Minuten, bis Ihr vor diesem Schauspiel der Alpen steht. In tiefsten blau ist das Becken, in dass sich die Wasser vom Berglistüber 44 Meter tief stürzen. Weil die Eidgenossen einen guten Geschmack haben, wählten sie den Berglistüber auch zu den schönsten Wasserfällen der Schweiz. Was die Kinder am meisten beeindruckt: Sie können auf einem Weg hinter der natürlichen Kaskade gehen. Ein Vorhang aus rauschendem Wasser unterbindet jedes andere Geräusch.
Wandern mit Kindern zu Wasserfällen von Bad Überkingen
„Kennen Sie den Unterschied zwischen der Mineralwasserflasche und einem Politiker?“ fragte mich ein älterer Herr. Ich traf ihn im Kurpark von Bad Überkingen. Bevor ich mir eine Antwort überlegen konnte, kam er mir zuvor. „Bei der Mineralwasserlflasche drehst du kurz den Deckel auf und dann ist Schluss mit dem Geblubber!“ Bekannt ist Bad Überkingen für sein Mineralwasser und als Kurort. Doch im Autal gibt es einen feinen Wasserfall und kurz davor ein Gehege mit Lamas. “Bain fameux!“ hätte Michel de Montaigne gesagt. Der französische Politiker und Philosoph litt schwer an Nierenkoliken. Im 1580 fuhr er in seinen Schmerzen zu diversen Bädern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Auch in Bad Überkingen fand er Linderung. Schon 12. Jahrhundert tauchen die Quellen von Bad Überkingen urkundlich auf. Schnell machten die Schwaben ein Geschäft daraus und bereit 1533 stand das Bad Hotel. Parkt in Bad Überkingen und los gehts mit dem Kinderwagen. Am Otto-Neidhart-Platz findet Ihr eine feine Bäckerei mit einem Sortiment, da finden die Kinder mehr als nur ein Teilchen. Gleich am Anfang geht es kurz aber knackig den Berg der Hermesgasse hinauf. Von dort wandert Ihr in der Aufhauser Straße. Nun in den Elly-Heuss-Knapp-Weg einbiegen und weiter zur Luise von Marillac Klinik. Ein kleiner asphaltierter Weg führt Euch zwischen Obstgärten hindurch. Die Eingeborenen sagen “Baumschtückle” dazu. Sie hegen und pflegen hier zum Teil alte Obstbäume, die anderswo längst verschwunden sind. Am Ende des Wege ist rechts ein Gehege mit Lamas. Nun heißt es kurz und kräftig anschieben. Es geht in den Wald hinein. Dort hört Ihr sie schon rauschen: die Autalfälle von Bad Überkigen. Ein idealter Zeitpunkt und Ort um eine Pause einzulegen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück nach Bad Überkingen. “Bain fameux!“
Wandern mit Kindern zu Wasserfällen: Grenzgänger zwischen Bayern und Österreich
Um den Staubfall zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Vom bayerischen Ruhpolding aus. Ihr parkt beim Holzknechtmuseum (es ist auch für Kinder sehenswert!) und wandert gut zwei Stunden durch das Fischbachtal. Wer schlau ist, radelt mit den Kindern bis ans Ende vom Tal. Stellt dort die Velos ab und steigt nun die Serpentinen hoch. Diese kosten Kraft und ziehen sich hin. Auf einem schmalen Pfad, hier sind vor dem Beitritt von Österreich zur EU Schmuggler unterwegs gewesen, wander Ihr weiter. Bald erreicht Ihr ein Schild, dass Euch die Grenze vom Freistaat Bayern anzeigt. Ein Schritt und Ihr seid in Österreich. Den Staubfall seht Ihr bereits 200 Meter in die Tiefe rauschen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück nach Biathlon-City, besser als Ruhpolding bekannt. Bei dieser Variante seid Ihr etwa fünf Stunden unterwegs. Es geht auch gemütlicher.Familien mit kleineren Kindern, fahren zuerst in das österreichische Heutal. Über den Ort Unken kommt Ihr dorthin. Am Ende des Tales wandert Ihr zuerst zum Fischbachfall. Der stürzt immerhin 20 Meter in die Tiefe. Mit dem Kinderwagen ist hier leider Schluß. Durch den Wald und über Stege sowie Treppen führt Euch der Weg weiter. Kleinere Kinder packt Ihr am besten in die Kindertrage. Der Fischbachfall ist auch bei Mutigen die Canyoning ausprobieren beliebt. Über Bretterwege und Treppen kommt Ihr zum Staubfall. Mit seinen 200 Metern beeindruckt er die Wanderer. Hinter den Wassermassen ist ein Fußweg in den Felsen gesprengt. Dort solltet Ihr mit den Kindern unbedingt einmal gestanden haben. Unabhängig von welcher Seite, der bayerischen oder österreichischen, Ihr zu dem Wasserfall kommt: Er hinterlässt Eindruck bei den Wanderern.
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