
Irland lädt zum slow Travel ein. Zu der grünen Insel gehören weitere viele kleinere und mittelgroße Eilande. Diese in aller Ruhe zu erkunden und bewusst zu erleben lohnt sich für Outdoorer. Wer hier an den Küsten wandert, der entdeckt Irland von seiner unverfälschten Seite. Dazu gibt es regionale Spezialitäten und einzigartige Erlebnisse beim slow Travel.
Abseits des Festlands laden Irlands Inseln dazu ein, im Rhythmus der Natur zu reisen. Statt Sightseeing im Schnelldurchlauf steht hier das bewusste Erleben im Mittelpunkt. Hier bestimmen Gezeiten, Wetter und das Leben der Inselbewohner das Tempo. Ob beim Wandern entlang zerklüfteter Küsten, beim Lauschen der Stille oder beim Genießen regionaler Köstlichkeiten, jede Insel erzählt ihre eigene Geschichte von Entschleunigung und Achtsamkeit.
Um die Inseln Irlands abseits der bekannten Pfade zu erleben, lohnt sich der Blick auf fünf weniger bekannte irische Eilande – jede mit einem ganz eigenen Charakter und Fokus. Hier kommen Reisende zur Ruhe, finden Inspiration und entdecken fast vergessene Lebenswelten.

Slow Travel Irland: Oileán Ruaidh (County Donegal)
So abgeschieden, dass sie auf manchen Karten fehlt: Oileán Ruaidh („Red Island“) ist eine winzige Gezeiteninsel im Nordwesten Irlands – nur bei Ebbe erreichbar und völlig unberührt vom Tourismus. Wer sich nach Wildheit, Weite und Einsamkeit sehnt, findet hier das Gefühl, am Rand der Welt zu stehen. Im Winter leuchtet die Vegetation in rostigen Rottönen, und die Erzählungen über die wenigen ehemaligen Bewohner – etwa über Kinder, die früher auf Stelzen zur Schule gingen – verleihen der Insel einen ganz eigenen Zauber.
Anreise: Die Insel ist bei Ebbe über einen Gezeitendamm zugänglich. Vom Glenveagh-Nationalpark aus erreichen Urlauber sie in rund 30 Minuten – ideal, um sich entspannt auf die Abgeschiedenheit einzustellen.
Slow Travel Irland: Long Island (County Cork)
Nur zehn Bootsminuten vom Festland entfernt, aber gefühlt Lichtjahre vom Alltag: Long Island ist ein Refugium für alle, die Einfachheit suchen. Wenige Häuser, stille Buchten, ein markanter Leuchtturm und naturbelassene Wege prägen das Bild. Die Insel eignet sich ideal für lange Spaziergänge, Tage ohne Termine und Abende mit Blick auf den Sonnenuntergang. Dort reduziert sich das Leben aufs Wesentliche – ganz im Sinne von Slow Travel.
Anreise: Die Insel ist ganzjährig per Fähre vom Colla Pier in West Cork erreichbar. Wer sich vorher mit Proviant eindecken möchte, findet im nahegelegenen Schull kleine Läden und Cafés.

Slow Travel Irland: Inis Meáin (Aran Islands, County Galway)
Wer echtes Irland erleben will, ist auf Inis Meáin richtig. Die mittlere der drei Aran Islands bewahrt ihre gälische Identität konsequent: Fast ausschließlich Irisch wird hier gesprochen, Tourismus ist Nebensache, der Rhythmus des Lebens spürbar langsam. Besucher können auf Steinpfaden wandern, im einstigen Wohnhaus des Dramatikers John Millington Synge dessen kulturelles Erbe entdecken oder den einzigen Pub der Insel besuchen – ein authentisches Erlebnis fernab jeder Kulisse.
Anreise: Von Rossaveel gibt es mehrmals täglich Fährverbindungen nach Inis Meáin, Die Überfahrt dauert etwa 50 Minuten.

Slow Travel Irland: Gabhla (Gola Island, County Donegal)
Seit den 1960er-Jahren offiziell unbewohnt, zieht Gabhla heute vor allem Künstlerinnen, Fotografen und Kreative an. Die raue Atlantikküste, das Spiel von Licht und Wetter, die verlassenen Häuser und die ursprüngliche Natur bieten ideale Bedingungen für kreative Auszeiten. Wer möchte, kann wandern, klettern oder Vögel beobachten – aber vor allem darf man hier einfach sein, mit Blick aufs Meer und Kopf voller Ideen.
Anreise: Wer nach Gabhla möchte, bucht die Fähre von Sabba Curran – oder mietet sich ein Kayak.

Slow Travel Irland: Valentia Island (County Kerry)
Per Brücke mit dem Festland verbunden und doch ein Geheimtipp: Valentia Island ist ein Ort für Neugierige. Hier kann man auf 350 Millionen Jahre alten Tetrapoden-Fußspuren wandeln, im Skellig Experience Centre mehr über Irlands UNESCO-Welterbe erfahren oder in die Geschichte des ersten transatlantischen Telegrafenkabels eintauchen. Die Mischung aus spektakulären Ausblicken, geologischen Besonderheiten und wissenschaftlichem Erbe macht Valentia einzigartig – und ideal für entschleunigtes Reisen mit Tiefgang.
Anreise: Valentia Island ist per Brücke ab Portmagee oder mit der Fähre ab Reenard Point zu erreichen. Die Brücke ist das ganze Jahr über geöffnet, die Fähre verkehrt saisonal.
