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Kinder wandern zu Wasserfällen

Kinder wandern zu Wasserfällen und dort ist es garantiert nicht langweilig. Wir stellen Euch Wandertouren für die Familien vor, die auch mit der Kindertrage zu schaffen sind. Es erwartet Euch heute eine bunte Mischung an Touren, die sich bei guter Witterung lohnen. Im Sommer könnt Ihr sogar bei dem einen oder anderen Wasserfall ein wenig plantschen.

https://youtu.be/vIhNlaH1PlY

Bei dieser Tour kommen die Kinder auf Ihre Kosten: Von der spektakulären Breitachklamm, geht es hinauf zum Hoher Ifen, einem sehr markanten Gipfel im Allgäu. Unterwegs gibt es Wasserfälle und die bunte Blumenwelt von einem Hochmoor zu sehen. Kurzweiliger kann für Kinder das Wandern kaum sein. In Tiefenbach startet die Wanderung durch die Breitachklamm. Sie ist nach der Höllentalklamm, die zweittiefste Klamm in Bayern mit Ihren 150 Meter hohen Felswänden. Im Besucherzentrum probieren die Kinder an Modellen aus, wie diese Schlucht entstanden ist und welchen Schaden das Wasser anrichten kann. Entstanden ist die Breitachklamm vor 10.000 Jahren und erst 1904 kam der damalige Ortspfarrer, Johannes Schiebel, auf die Idee diese Schlucht touristisch zu erschließen. Auf Steigen die am Felsen befestigt sind geht es durch die Breitachklamm. Mitgerissene Baumstämme und Felsblöcke geben einen Eindruck davon, mit welcher Wucht bei der Schneeschmelze die Breitach durch die Engstelle drückt. Nach dem Ende der Klamm gabelt sich der Weg. Links geht es zum Gasthof Walserschanze hinauf, alle die zur Mahdtalhaus im Kleinwalsertal wollen gehen den anderen Weg. Folgt dem Wegweiser Riezlern. Mit den Kindern sind es von hier aus etwa zweieinhalb bis drei Stunden zur Hütte der DAV Sektion Stuttgart. Folgt der Breitach stromaufwärts. Auch hier gibt es wieder, wie in der Klamm, perfekt ausgebaute und sichere Steige. Nachdem die Stahlbrücke über den Wildbach überquert ist, kommt kurz darauf eine Kugelmühle, das ist eine Kiesbank. Hier stehen hunderte von Steinmännchen, bis zum nächsten Hochwasser. Sicher wollen die Kinder auch das eine oder andere dazustellen. Weiter geht es am Bach entlang. Ein Schild verrät, dass man nun die Republik Österreich betritt. Eine Einkehrmöglichkeit besteht in diesem Streckenabschnitt in dem urigen Gasthof Waldhaus.

Es rauscht gewaltig

Bald kommen Wasserfälle die große und kleine Wanderer in den Bann ziehen. Bevor es in den Ort hineingeht, muss man noch eine überdachte Holzbrücke überqueren. In Riezlern dem Wegweiser zur Mahdtalhaus folgen. Eine Selbstversorgerhütte mit unglaublich viel Charme. Kinde fühlen sich hier wohl. Am nächsten Tag geht es weiter immer am Schwarzwasser entlang. Der Bach hat seinen Namen verdient, denn durch die Hochmoore oberhalb von Melköde ist sein Wasser richtig dunkel. Folgt der Beschilderung bis zur Auenhütte auf 1.273 m. Hier befindet sich der Parkplatz der Ifenbahn. Wer will kann von hier aus auch mit dem Bus zurückfahren. Alle anderen gehen an der Talstation links vorbei und folgen dem Wegweiser zur Melköde und zur Schwarzwasserhütte. Zuerst führt der breite Weg am Schwarzwasser entlang und bei moderaten Anstiegen durch einen Wald. Immer wieder ist der Blick auf den Hoch Ifen frei, ein sehr markanter Berg, der Ähnlichkeiten mit einem Baumstumpf hat. Bald geht es leicht im Wald bergab und auf einer großen Weidefläche ist die Alpe Melköde zu sehen. Ein Bild wie aus dem Tourismus Prospekt. Kleine Almhäuser, links daneben rauscht ein Wasserfall, dahinter ragt das Grünhorn empor und rechts erhebt sich der Hoch Ifen. An dieser Alpe lohnt es sich eine Pause einzulegen und die Kinder springen zu lassen. Vor allem der Wasserfall setzt bei den kleinen Bergsteigern ungeahnte Kräfte frei. Zur Schwarzwasserhütte ist es noch eine Stunde. Rechts an der Alpe Melköde vorbeigehen. Steil geht es dort bergan. Oben angekommen durchquert man auf einem ausgebauten Weg ein Hochmoor. Bitte auf den Wegen bleiben, denn die Vegetation dort ist empfindlich und außerdem sinkt man schnell bis auf die Knöchel oder tiefer in dem weichen Boden ein. Fasziniert sind die Kinder von dem Hochmoor: Mit tief bunten Farben blühen hier besondere Blumen und es leben auch seltene Amphibien hier.

Zeigt sich der Molch?

Mit etwas Glück bekommen die Kinder auch einen Alpenmolch zu sehen. Bald ist der Weg enger und windet sich durch schroffes Gelände zur Schwarzwasserhütte hinauf. An dieser Passage ist es gut sich Zeit zu lassen, denn die Kinder sind langsam müde. Bald ist die Schwarzwasserhütte zu sehen. Hier ist ein idealer Ort für das nächste Nachtquartier und eine gute Basis für weitere Touren. Auf den Gipfel vom Hoch Ifen sind es von hier noch gut drei Stunden mit Kindern. Das ist nach diesem Tag entschieden zu viel. Am nächsten Tag habt Ihr, gut ausgeruht, die Wahl: Zurücksteigen ins Tal? Der Aufstieg zum Hoch Ifen braucht drei Stunden und die Kinder müssen trittsicher sein. Weitere Möglichkeiten sind das Steinmandl, das man in einer Stunde von der Schwarzwasserhütte aus erreicht. Wer die linke Richtung einschlägt kann in eineinhalb Stunden das Grünhorn oder das Starzeljoch erreichen. Auf jeden Fall lohnt es sich, nach einer Gipfeltour eine weitere Nacht auf der Schwarzwasserhütte anzuhängen. Am nächsten Tag geht es hinunter zur Talstation der Ifenbahn und von dort aus zurück mit dem Bus zum Auto am Eingang der Breitachklamm.

 

  • Schwierigkeit: Einfache Zwei-Tages-Wanderung die Ansprüchen an die Kondition stellt
  • Ausgangsort: Tiefenbach
  • Ausgangspunkt: Tiefenbach Eingang Breitachklamm
  • Endpunkt: Talstation Ifen Bergbahn

ältere Beiträge

Kinder wandern zu Wasserfällen. Wenn die Kaskaden über die Felsen runterrauschen sind große und kleine Outdoorer von dieser Naturgewalt beeindruckt. Wir haben für Euch lohnende Wanderungen zu Wasserfällen zusammengestellt.

 

Krimml.Noch nie gehört? Na bei einer Ratesendung könnte dieses Unwissen viel Geld kosten. Bekannt ist der Ort ganz im Westen Salzburgs für die größten Wasserfälle Europas. „Tosenden Applaus“ ernten in Krimml aber auch die vielen Bergabenteuer und die „rauschenden“ Feste, die von der Sommersonnenwende bis zum Almabtrieb gefeiert werden.

Über 380 Meter und drei Stufen stürzt die Krimmler Ache ins Tal. Wasser ist das bestimmende Element in dem Nationalparkort. Doch zur Sommersonnenwende(20.06.20) leuchten von den Gipfeln der Hohen Tauern und der Kitzbüheler Alpenringsum über 200 Höhenfeuer ins Tal. Danach ist der Sommer „eröffnet“ mit vielen Abenteuern unter Krimmls freiem Himmel: Der Nationalpark Hohe Tauern lockt zum Wandern hinauf auf die Almen, zu den Bergseen, Schutzhütten und einsamen Gipfeln. Die geführten Familientouren mit Nationalpark Rangern sind ein Erlebnis für große und kleine Bergschuhe. Wöchentlich geht es auf ins Reich der Zirbe, auf eine Käsewanderung zur Gletscherblickalm, zur Botanik- und Jodeltour. Das weitläufige (E-)Bike-Wegenetz lädt zum Aufsatteln ein: Neben dem 330 Kilometer langen Tauernradweg, der in Krimml beginnt, sind auch die umliegenden Nationalparktäler eine Radtour wert. Auf www.tauern-bike.at sind außerdem 130 Biker-Routen und 1.000 Kilometer „grenzüberschreitende“ GPS-Daten bis ins Südtiroler Ahrntal abrufbar.

Kinder wandern zu Wasserfälle und erfahren eine Menge mit dem Multimedia Guide

Alles Wissenswerte zu Europas größten Wasserfällen erfährt man durch den GPS Multimedia Guide „Krimml Waters“. Das Gemeinschaftsprojekt des Tourismusverbands, der ÖAV Sektion und der Wasser-Welten lädt zu 14 Entdeckungsreisen ein. Krimml hat viele Attraktionen – seine imposantesten sind die Krimmler Wasserfälle mit 380 Metern Fallhöhe. Sie sind Europas größte Wasserfälle und eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele der Welt. Was es daneben noch alles zu erkunden gibt, erfahren Gäste von ihrem Guide am Smartphone: allem voran die Wasser-Welten mit dem Ausstellungshighlight 2020 „Der magische Weg des Wassers“. Außerdem holt man sich mit ein paar Wischern die besten Aussichtspunkte am Wasserfallweg auf den Screen, das Wasserfallzentrum, das Haus des Wassers, den Aqua-Park und die vielen weiteren Highlights im Ortszentrum. Durch den kostenlosen GPS Multimedia Guide „Krimml Waters“ wird die Entdeckungsreise zu den 14 besonderen Plätzen in der Wasserfallgemeinde Krimml ganz easy. Man hat alle Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und ihre geschichtlichen Zusammenhänge im Blickfeld. Und das immer aktuell und standortbezogen, weil die Handy-App per GPS gesteuert wird. Das heißt, Gäste können ihre individuelle Tour von jedem Punkt aus starten. Der neue, kostenlose Wegbegleiter weiß immer, wo’s lang geht.

Stubaital: Wasserfall mit Observatorium

Das neue Grawa Observatorium gibt Besuchern wieder die Möglichkeit die gesundheitliche Wirkung des Wasserfalls auszunützen. ©Heinz Zak

Der WildeWasserWeg ist das Sommer-Ausflugsziel Nummer eins im Stubaital. Besonders anziehend ist der Grawa Wasserfall, das Herzstück und der Ursprung des Weges. Viele Menschen besuchen den breitesten Wasserfall der Ostalpen gerne auch wegen seiner wohltuenden Wirkung, die der feine Wasserstaub seiner Gischt besitzt. Eine eigens errichtete Plattform am Fuße des imposanten Naturschauspiels ermöglicht es Besuchern sich diesem gesundheitsfördernden Effekt komfortabel hinzugeben. Leider ist diese bei einem Unwetter im Sommer 2017 so stark beschädigt worden, dass eine neue gebaut werden musste. In knapp zwei Jahren konnte das umfangreiche Projekt realisiert werden und nun befindet sich mit dem Grawa Observatorium eine neue Attraktion am WildeWasserWeg. Es steht an fast der gleichen Stelle wie früher, ist barrierefrei und ein architektonisches Highlight, das sich bestens in die Landschaft einfügt und die fließende Bewegung des Wassers förmlich an die Umgebung weiter zu geben scheint.

Nach einem starken Unwetter im August 2017 mussten Teile des WildenWasserWegs saniert und repariert werden. Auch wenn ein Großteil der Schäden rasch behoben und der Weg kurz darauf wieder begangen hat werden können, stellte sich doch bald heraus, dass die beschädigte Plattform am Grawa Wasserfall komplett neu errichtet werden muss. Um die Plattform wieder so herzustellen, dass sie für Gäste erneut barrierefrei zur Verfügung stehen kann und großen Wassermassen standhält sowie landschaftlich ins Bild passt, bedurfte es sehr detaillierter Planungen mit Machbarkeitsstudien, Gutachten, Genehmigungsverfahren und der Auswahl der richtigen Partner. 2018 konnte dann mit der Realisierung des Projekts begonnen werden.

Ab der Sommersaison 2019 steht das neue Bauwerk, das Grawa Observatorium, schließlich vollumfänglich zur Verfügung und Besucher können es sich auf den hölzernen Liegeflächen wieder bequem machen

Dank an den Gletscher

Der Aufbau des Grawa Observatoriums orientiert sich grundsätzlich an der alten Plattform, erinnert mit seiner wellenartigen Aushrung aber an Ablagerungen von Gletschermoränen, die treppenartig angeordnet worden sind. Es passt sich der Landschaft an und lässt das spektakulär herabstürzende Gletscherwasser dank der fließenden Form der Brüstung zur Ruhe kommen, es gibt die Bewegung des Wassers scheinbar an die Umgebung weiter. Neben der Möglichkeit sich am wohltuenden Wasserfall länger aufzuhalten ist das Grawa Observatorium gleichzeitig auch eine Brücke, die über den vorderen Teil des Konstrukts führt und von zwei Seiten zugänglich ist. Auf ihm befindet sich eine Freifläche, die Platz zum Fotografieren und zum kurz innehalten lässt. Den hinteren Teil bilden vier Ebenen zum Sitzen und Liegen. Auf der obersten Ebene – 180 cm über dem Zugangsniveau – wird bewusst auf weitere Liegeplätze verzichtet, um einen reibungslosen Besucherstrom zu gewährleisten. Für einen bestmöglichen Ausblick bei gleichzeitiger Wahrung eines Geborgenheitsgefühls enden die vollflächigen Brüstungen auf einer Höhe von 65 cm über dem Standniveau. Darüber dient ein maßangefertigtes Geländer aus Eisen als Absturzsicherung. Das gesamte Observatorium ist barrierefrei angelegt, das heißt auch für Besucher mit Kinderwägen und Rollstühlen bestens geeignet.

Kinder wandern zum Piumogna-Wasserfall im Tessin

Eigentlich haben die Kinder Hunger und Durst. Schließlich liegt eine Wanderung hinter ihnen. Doch das Essen und Trinken, welches vor den Rucksäcken steht, beachten sie kaum. Fasziniert sehen sie auf den Piumogna Wasserfall. Er befindet sich bei Faido und die Wanderung dorthin lohnt sich auf jeden Fall. 43 Meter tief stürzt hier das Wasser in die Tiefe und erfrischt die Luft. Es sammelt sich in einem natürlichen Bassin und wenn die Temperaturen stimmen gibt es für die Familie nur eines: Rein in das natürliche Badebecken. Treffen Sonnenstrahlen auf das kühle Nass, funkelt es magisch in türkisblauen Farben. Der ideale Ort für ein Familienpicknick am Fuße der prächtigen Alpenwelt der Leventina. Das Bad im flachen Wasser ist erfrischend und gleich in der Nähe befindet sich ein Abenteuerspielplatz für die Kleinen.

Der Piumogna-Wasserfall in Faido/Tessin lädt zu entspannten Ausflügen mit der ganzen Familie ein. foto (c): Ticino Turismo/Loreta Dau

Es rauscht! Wandert mit den Kinder zu den Finsterbachfällen

Drei Wasserfälle bekommen die Kinder auf dieser kurzen Tour zu sehen. foto (c) kinderoutdoor.de

Am Ossiacher See in Kärnten erwarten Euch im Herbst die Finsterbachfälle. Die Wanderung ist kurz und trotzdem spektakulär. Je höher Ihr steigt, umso wilder ist das Tal. Folgt zuerst in Sattendorf der Dorfstraße. Von Ihr geht der Wasserfallsteig ab. Folgt dieser Straße bis Ihr den Waldrand erreicht habt. Hier ist weitere Wanderweg optimal ausgeschildert. In Serpentinen geht es hinauf. Wenn es zuvor geregnet hat, dann sind hier alle die mit Turn-schuhen unterwegs sind schnell überfordert. Der Untergrund kann richtig fies rutschig sein. Bald ist der erste Wasserfall erreicht. Sein Becken ist mit Beton eher unglücklich eingefasst. Die Kinder können ganz nah heran und die Wassermassen aus nächster Nähe sehen. Weiter geht es bergauf durch den Wald zum zweiten Wasserfall. Unterwegs lohnt es sich, wenn Ihr immer wieder stehen bleibt und durch die bunten Bergwälder auf den Ossiacher See blickt. Sein grünes Wasser bildet farblich einen beein-druckenden Kontrast zu den Laubbäumen mit ihren feurigen Farben. Immer enger rücken die Felswände zusammen. Auf Stegen geht es immer wieder über den Finsterbach. Mehrmals wechselt Ihr vor dem letzten Wasserfall das Ufer, doch besonders dieser Letzt lohnt sich besonders. In weiten Kaskaden fällt das Wasser über die Felskante herab. Auf dem gleichen Weg wie Ihr aufgestiegen seid, kommt Ihr wieder zurück nach Sattendorf am Ossiacher See.

Am Gardasee vor dem Wasserfall schaukeln!

Wandern mit Kindern am Gardasee und Ihr könnt Euch das Geld für diverse Freizeit- oder Tierparks sparen. Besonders für Familien geeignet ist der Parco Delle Cascate im Hinterland. In diesem Naturpark folgt ein attraktiver Wasserfall auf den anderen. Ideal an heißen Tagen. Aus drei Touren könnt Ihr auswählen und nach der Wanderung mit der Familie gibt es eine leckere Pizza.

Swing with me Baby. Am Wasserfall schaukeln, wo gibt es denn sowas? Kinder und Erwachsene dürfen der Kaskade ganz nahe kommen. foto (c) kinderoutdoor.de

Gelati. Ciao und Pizza. Auf diese drei Wörter beschränkt sich bei den meisten Kindern im Urlaub der italienische Wortschatz. Wer einen Ausflug nach Molina mit der Familie unternimmt, dessen Kinder können danach ein weiteres italienisches Wort: Cascata. Das ist kein Musikinstrumente und auch kein Insekt. Zu deutsch heißt es übersetzt: Wasserfall. Im Plural: Cascate. Von Wasserfällen bekommen die Kinder bei der spannenden Wanderung bei Molina genug zu sehen. Zuerst müsst Ihr mit dem Auto nach Molina kommen. Ein malerischeres Bergdorf. Wie viele andere Dörfer in abgelegenen Tälern hätte auch Molina das Schicksal ereilt: Langsam aber sicher entvölkern sich diese. Junge Leute ziehen weg, weil sie hier eine Perspektive mehr sehen und es bleiben die alten Menschen zurück. Mit ihnen sterben auch die Dörfer. Die Gemeinde Fumane, zu ihr gehört auch Molina, hat deutlich weniger Einwohner als vor 100 Jahren. Doch in Molina ist einiges anders. Der Ort hat sich herausgeputzt. Täglich kommen Besucher. Oberhalb des Dorfes stellen sie die Autos ab und wandern durch die engen Gassen. Dabei bewundern sie die geduckten Häuser mit ihren markanten großen Schindeln, wie sie für diesen Teil der Provinz Verona typisch sind. Auf einen steilen Weg geht es hinunter, immer den Schildern folgend, zum Parco delle Cascate. Dem Naturpark der Wasserfälle. Er hält Molina am Leben. Bis zum Park ist es möglich mit dem Kinderwagen zu kommen. Im Wasserfallpark selbst kommt Ihr nur mit der Kindertrage durch. Wichtig sind die passenden Schuhe. Mit Flipflops oder Turnschuhen kann den Kindern und Erwachsenen schnell der Spaß vergehen. Teilweise sind die Steige steil und durch die Nässe entsprechend rutschig. Mit Zustiegs– oder leichten Wanderschuhen sind die Familie am besten ausgerüstet.

Wandern mit Kindern am Gardasee: Von Fall zu Fall

Am Eingang, die Eintrittsgelder kommen dem Erhalt vom Park zugute, gibt es den Hinweis, bitte nicht das Wasser zu betreten. Aus drei Rundwegen, alle sehr gut beschildert, lässt sich wählen: Eine Stunde wandern, zwei Stunden oder drei einhalb Stunden unterwegs sein. Vorsichtige Familien, beginnen in der Mitte und folgen den roten Wegmarkierungen. Die Kinder wollen endlich den ersten Wasserfall sehen. Flott geht es hinunter in den Talgrund. Die Tafeln vor den Bäumen, sie sind auch auf deutsch, interessieren die Kleinen kaum. Sie sind völlig entzückt, als sie das Rauschen hören. Dabei gehört der erste Wasserfall im Parco Delle Cascate noch zu den Kleineren. Besonders beeindruckend ist die Gletschermühle. Während im Sommer ein eher dünner Strahl aus der Felswand herunter plätschert, lässt sich erkennen welche unbändige Kraft das Wasser sonst hat. Höhlen sind seitlich in den Stein gespült. Unterwegs gibt es immer wieder Bänke und Tische für eine Brotzeit unter den Bäumen. Besonders spannend ist es für die Kinder auf Leitern die am Felsen befestigt sind aufzusteigen. Die angekündigte Drahtseilbahn ist schon länger defekt, doch das stört die Besucher kaum. Sie freuen sich über die spektakulären Wasserfälle, die es hier zu sehen gibt. Wer die schwarze, längste Tour wandert, kommt auch an Aussichtspunkten vorbei. Ein Blick über das Tal zeigt, dass es schon für unsere frühesten Vorfahren ideal gewesen ist, hier zu leben. Ganz ohne Pizza. Sie hatten Höhlen, Wasser und Wälder die sie ernährten. In der Grotta die Fumane entdecken Archäologen einen menschlichen Schneidezahn der zwischen 39.000 und  36.500 Jahren alt sein soll. Es stellt sich hier die Frage, was spätere Ausgräber nach knapp 40.000 Jahren von unserer Zivilisation finden: Handyakkus oder Weichspülerflaschen aus Plastik? Ein besonderer Höhepunkt ist die Schaukel vor einem Wasserfall. An über 20 Meter langen Stahlseilen hängt ein massiver Sitz, der an ein Kettenkarussel erinnert. Darin dürfen Kinder und Erwachsene Platz nehmen. Sie schwingen dann bis wenige Meter vor die Kaskade. Ein unvergleichliches Erlebnis. Ebenso ist es spannend hinter einem Wasserfall zu stehen und vor einem rauscht das Wasser als Vorhang hinunter. Mit einem Rucksack voll von Abenteuern geht es zurück zum Parkplatz. Unterwegs kommt auf der rechten Seite vor dem Dorf ein kleiner Sportplatz. Davor befindet sich das Ristorante “Dai Fradei”. Wer hier eine frisch zubereitete Pizza, die auch günstig ist, gegessen hat, der langt nie wieder eine aus dem Tiefkühlregal an. Die Preise sind hier so moderat, dass die ganze Familie einkehren kann. So kommt bei den Kindern im italienischen Wortschatz nun auch Cascata dazu.

  • Von April bis September ist der Wasserfallpark täglich von 09.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet
  • Vom ersten Oktober bis ersten November ebenfalls täglich von 10 bis 18 Uhr
  • Vom 2. November bis 31. März von 10 bis 15.30
  • Ist das Wetter schlecht, kann der Wasserfallpark geschlossen sein
  • Für Kinderwagen ungeeignet: Nehmt eine Kindertrage mit

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen: Es rauscht in Bergen

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen sind im Sommer perfekte Ziele. Hier findet die ganze Familie eine angenehme Kühle und die Wasserfälle beeindrucken die Kleinen sowie Eltern. In Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz haben wir für Euch Wanderungen zu Wasserfällen gefunden, die teilweise auch mit dem Kinderwagen zu schaffen sind.

Alle Wege führen nach Rom. Falsch! Alle Wege führen zu den Buchenegger Wasserfällen. Vom Hündle, einem Wanderberg, kommt Ihr zu den Wasserfällen. Mit der Seilbahn geht es hinauf. Absteigen vom Hündle zu diesem Ort, an dem zehn Meter tief das Wasser der Weißach über die Felsen rauscht. Ein anderer Weg führt Euch vom Dorf Buchenegg zu dem Naturschauspiel. Wir haben uns für die Tour von Steibis aus entschieden. Die Meisten kennen diesen Ort aus dem Winter, weil in der Nähe der Imberg mit seinen Skipisten ist. Vor der Kirche geht es rechts ab, den Wegweisern zu den Buchenegger Wasserfällen folgend. Durch Wiesen führt die kleine Straße vorbei an einem Bauernhof mit Zimmerei. Bald ist der Wald erreicht. Hier gabelt sich der Weg. Wer einen Kinderwagen hat, der auch geländegängig ist, geht hier rechts weiter. Durch Viehgatter folgt Ihr dem Weg, der in eine T-Kreuzung mündet. Rechts führt der Weg zur Alpe Neugschwend. Links zur Alpe Neugreuth. Diese Richtung nehmen wir. Wer möchte kann dort einkehren und die Allgäuer Spezialitäten genießen. Weiter geht es durch den Wald über steile Serpentinen und Stahltreppen geht es hinunter in den Talgrund. Dort rauscht die Weißach. Ein eiskalter Bach, deren Wasser in die Nordsee fließt. Die Gumpe mit dem Wasserfall dahinter beeindruckt Kinder und Erwachsene. Wer hier schwimmt, gehört zu den ganz Harten! Außer er hat einen Neoprenanzug an. Im Sommer ist dieser Platz entsprechend frequentiert. Zum Rückweg steigen wir auf den gleichen Weg zurück und folgen bis zur Alpe Neugeschwend. Wenige hundert Meter später geht rechts ein Weg nach Steibis in den Wald ab. Dort befindet sich ein Walderlebnispfad. Dem täte eine Renovierung auch ganz gut. Auf Schildern bekommen die Kinder die Pflanzen und Tiere aus dem Wald erklärt. Bei Stationen können die Kinder mitmachen: Weitspringen, Barfußpfad, Holztraktor fahren, Waldxylophon spielen. Vom Waldlehrpfad aus, ist Steibis in 15 bis 20 Minuten erreicht.

  • Länge: 7,5 Km
  • Dauer: 2 1/2 Stunden
  • Höhenmeter: 300
  • Besonderes: Waldlehrpfad

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen in der Schweiz: Grüezi wildes Bächli!

Der Inhalt von über 133 Badewannen rauscht an uns vorbei. Pro Sekunde! Jedesmal wenn sich der Sekundenzeiger der Uhr bewegt, ziehen brodelnd 20.000 Liter durch die Trümmelbachfälle. Ein in Europa einmaliges Schauspiel der Natur. Diese Wasserfälle sind nämlich unterirdisch. Seit 1913 sind sie zu besichtigen. Hier im Lauterbrunnental bekommt Ihr zehn Gletscher-Wasserfälle im Erdinneren zu sehen. Der schmelzende Schnee von den bekannten Bergen Eiger (3970m), Mönch (4099m) und Jungfrau (4158m) läuft hier ab. Davon sind auch die kritischen Prüfer vom Guide Michelin beeindruckt gewesen und gaben den Trümmelbachfällen drei ihrer begehrten Stern. Je nach Wetter sind im Lauterbrunnental die Trümmelbachfälle jeden Tag genöffnet und zwar von 9 bis 17 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten Juli und August verlängert sich die durchgehende Öffnungszeit von 8.30 bis 18 Uhr.

Kaum der Rede wert ist der Zustig zum Wasserfall Berglistüber. Vom Restaurant “Bergli” sind es lediglich fünf Minuten, bis Ihr vor diesem Schauspiel der Alpen steht. In tiefsten blau ist das Becken, in dass sich die Wasser vom Berglistüber 44 Meter tief stürzen. Weil die Eidgenossen einen guten Geschmack haben, wählten sie den Berglistüber auch zu den schönsten Wasserfällen der Schweiz. Was die Kinder am meisten beeindruckt: Sie können auf einem Weg hinter der natürlichen Kaskade gehen. Ein Vorhang aus rauschendem Wasser unterbindet jedes andere Geräusch.

 

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen von Bad Überkingen

„Kennen Sie den Unterschied zwischen der Mineralwasserflasche und einem Politiker?“ fragte mich ein älterer Herr. Ich traf ihn im Kurpark von Bad Überkingen. Bevor ich mir eine Antwort überlegen konnte, kam er mir zuvor. „Bei der Mineralwasserlflasche drehst du kurz den Deckel auf und dann ist Schluss mit dem Geblubber!“ Bekannt ist Bad Überkingen für sein Mineralwasser und als Kurort. Doch im Autal gibt es einen feinen Wasserfall und kurz davor ein Gehege mit Lamas. “Bain fameux!“ hätte Michel de Montaigne gesagt. Der französische Politiker und Philosoph litt schwer an Nierenkoliken. Im 1580 fuhr er in seinen Schmerzen zu diversen Bädern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Auch in Bad Überkingen fand er Linderung. Schon 12. Jahrhundert tauchen die Quellen von Bad Überkingen urkundlich auf. Schnell machten die Schwaben ein Geschäft daraus und bereit 1533 stand das Bad Hotel. Parkt in Bad Überkingen und los gehts mit dem Kinderwagen. Am Otto-Neidhart-Platz findet Ihr eine feine Bäckerei mit einem Sortiment,  da finden die Kinder mehr als nur ein Teilchen. Gleich am Anfang geht es kurz aber knackig den Berg der Hermesgasse hinauf. Von dort wandert Ihr in der Aufhauser Straße. Nun in den Elly-Heuss-Knapp-Weg einbiegen und weiter zur Luise von Marillac Klinik. Ein kleiner asphaltierter Weg führt Euch zwischen Obstgärten hindurch. Die Eingeborenen sagen “Baumschtückle” dazu. Sie hegen und pflegen hier zum Teil alte Obstbäume, die anderswo längst verschwunden sind. Am Ende des Wege ist rechts ein Gehege mit Lamas. Nun heißt es kurz und kräftig anschieben. Es geht in den Wald hinein. Dort hört Ihr sie schon rauschen: die Autalfälle von Bad Überkigen. Ein idealter Zeitpunkt und Ort um eine Pause einzulegen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück nach Bad Überkingen. “Bain fameux!“

Wandern mit Kindern zu Wasserfällen: Grenzgänger zwischen Bayern und Österreich

 

Um den Staubfall zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Vom bayerischen Ruhpolding aus. Ihr parkt beim Holzknechtmuseum (es ist auch für Kinder sehenswert!) und wandert gut zwei Stunden durch das Fischbachtal. Wer schlau ist, radelt mit den Kindern bis ans Ende vom Tal. Stellt dort die Velos ab und steigt nun die Serpentinen hoch. Diese kosten Kraft und ziehen sich hin. Auf einem schmalen Pfad, hier sind vor dem Beitritt von Österreich zur EU Schmuggler unterwegs gewesen, wander Ihr weiter. Bald erreicht Ihr ein Schild, dass Euch die Grenze vom Freistaat Bayern anzeigt. Ein Schritt und Ihr seid in Österreich. Den Staubfall seht Ihr bereits 200 Meter in die Tiefe rauschen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück nach Biathlon-City, besser als Ruhpolding bekannt. Bei dieser Variante seid Ihr etwa fünf Stunden unterwegs. Es geht auch gemütlicher.Familien mit kleineren Kindern, fahren zuerst in das österreichische Heutal.  Über den Ort Unken kommt Ihr dorthin. Am Ende des Tales wandert Ihr zuerst zum Fischbachfall. Der stürzt immerhin 20 Meter in die Tiefe. Mit dem Kinderwagen ist hier leider Schluß. Durch den Wald und über Stege sowie Treppen führt Euch der Weg weiter. Kleinere Kinder packt Ihr am besten in die Kindertrage. Der Fischbachfall ist auch bei Mutigen die Canyoning ausprobieren beliebt. Über Bretterwege und Treppen kommt Ihr zum Staubfall. Mit seinen 200 Metern beeindruckt er die Wanderer. Hinter den Wassermassen ist ein Fußweg in den Felsen gesprengt. Dort solltet Ihr mit den Kindern unbedingt einmal gestanden haben. Unabhängig von welcher Seite, der bayerischen oder österreichischen, Ihr zu dem Wasserfall kommt: Er hinterlässt Eindruck bei den Wanderern.