Rodel–Tipps vom Olympiasieger und Weltmeister Georg “Schorsch” Hackl aus dem Berchtesgadener Land. Er kannte als Leistungssportler alle wichtigen Eiskanäle der Welt. Heute ist er Techniktrainer der deutschen Rodel-Nationalmannschaft. Dieser weltweit anerkannte Experte gibt heute viele wertvolle Rodel–Tipps für Hobby-Schlittenfahrer.
„Das Gewicht nach innen verlagern und mit der kurveninneren Hand über den Schnee wischen“. So erklärt der Berchtesgadener Rodel-Experte Georg Hackl (54) die Taktik für eine kontrollierte und zugleich flotte Schlittenfahrt. Im Interview verrät der dreifache Olympiasieger und Stützpunkttrainer in Berchtesgaden nicht nur, wie Hobby-Rodler am besten die Kurve kriegen, sondern auch, worauf sie beim Material achten müssen. Wo es sich im Berchtesgadener Land am schönsten rodeln lässt, weiß er als Einheimischer am besten. Daher verrät der Hackl Schorsch gern seine Lieblingsrouten in der oberbayerischen Heimat. www.berchtesgaden.de
Welche Ausrüstung empfehlen Sie Freizeit-Rodlern?
Georg Hackl: Ohne Helm und festes Schuhwerk würde ich keinesfalls auf einen Schlitten steigen. Wer gern trocken am Ziel ankommen möchte, zieht wasserfeste Hose, Anorak und Handschuhe an. Ein Helmvisier oder eine Skibrille schützen vor Schnee im Gesicht.
Woran erkenne ich einen guten Rodel?
Zunächst an breiten, aber leicht schräg gestellten Kufen, im Fachjargon spricht man von aufgekantet. Die bewegliche Verbindung von Kufe und Querjoch ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, ebenso ein Lenkriemen.
Setze oder lege ich mich auf den Rodel?
Man sitzt stark nach hinten gelehnt auf dem Schlitten. Mit der kurvenäußeren Hand halten wir den Lenkriemen und mit der kurveninneren Hand das hintere Ende des Holms, der die Sitzmatte trägt. Folglich muss der ambitionierte Rodler bei jedem Richtungswechsel umgreifen.
Wie lege ich mich denn richtig in die Kurve?
Indem ich das Gewicht des Oberkörpers so weit wie möglich zur Innenseite verlagere. Man stützt sich am hinteren Holmende ab oder „wischt“ mit der kurveninneren Hand über den Schnee.
Schaffe ich eigentlich zu bremsen, ohne den Schwung komplett zu verlieren?
Mit etwas Übung, ja! Durch einseitiges Anbremsen mit dem Fuß kann man die Richtungsänderung verstärken. Einen ähnlichen Effekt erreicht man durch das zuvor beschriebene Wischen mit der kurveninneren Hand.
Und wenn es richtig eng wird?
Eine maximale Bremswirkung erziele ich durch das Anheben der beiden Hörner. Dabei lehne ich mich nach hinten und gehe in die Hocke. Sollte der Bremsweg nicht ausreichen, empfehle ich Rodlern, sich seitlich vom Schlitten zu rollen.
Rodeln mit Kindern: Wie sitze ich richtig?
Als Erwachsener sitzt man hinter dem Kind. So kann man es gut festhalten und im Bedarfsfall schützen.
Ihre wichtigste (Verhaltens-)Regel beim Rodeln?
Safety First! Nicht schneller oder riskanter fahren als man sich zutraut.
Herr Hackl, welche Bahnen empfehlen Sie in Ihrer oberbayerischen Heimat, dem Berchtesgadener Land – für Anfänger wie Könner?
Einsteiger und Kinder rodeln am breiten Übungshang am Schwarzeck besonders sicher – und noch dazu in der Sonne. Kurvenreich und etwas steiler ist die fast zweieinhalb Kilometer lange Hirscheckblitz-Naturrodelbahn, die man mit der Hirscheck-Sesselbahn bequem erreicht. Eine Einkehr oben im Gasthaus Hirschkaser auf 1.400 Metern empfehle ich nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen des hervorragenden Hirschgulaschs der Wirtsfamilie Kortas.
Und wohin zieht‘s die ganz Mutigen?
Auf meine Heimbahn, die Kunsteisbahn Königssee. Dort können Ambitionierte beim Gästerodeln den Eiskanal live erleben, Gänsehautmomente garantiert inklusive.
Interview: Gregor Staltmaier, AHM PR
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Rodel-Tipps: Die FMN 115 im Kinder Outdoor Test
Kinder rodeln gerne flotter. Dazu braucht es eine lange Rodelbahn und einen flotten Schlitten. Besser gesagt eine Rodel. Für Euch haben wir die FM 115 von Torggler aus Südtirol ausprobiert. Ist der Unterschied zwischen einem Schlitten und einer Rodel wirklich so heftig? Wir wollten es wissen und bretterten die Rodelbahn am Nebelhorn im Allgäu runter. Einmal mit Schlitten und einmal mit einer Rodel. Anschließend kannten wir den Unterschied!
Maserati, Ferrari, Bugatti. Sportautos aus Italien. Teueres Spielzeug für die größeren Jungs. Doch die wahren Sportschlitten kommen aus Südtirol. Genauer aus Klausen. Hier stellt Torggler Rodelbau in aufwändiger Handarbeit Rennrodeln und Schlitten her. Einen davon, den FM 115, hat sich ein Freund von uns gekauft. Klar wollten wir wissen, ob es einen Unterschied ausmacht, ob wir mit so einer Rodel oder einem Schlitten unterwegs sind. Doch was unterscheidet die beiden Kufenflitzer?
SCHLITTEN | RODEL |
Flache Kufen | Schräge Kufen |
Starres Gestell | Flexibles Gestell |
Steuerung durch bremsen | Steuerung durch Gewichtsverlagerung |
Lattensitz | Gurt- oder Stoffsitz |
kann beim Geradeausfahren abdriften | spurtreu |
schmale Metallkufen | breite Metallkufen |
Hörner nach oben gebogen | Hörner nach innen gebogen |
Auf der Rodelbahn vom Nebelhorn runter nach Oberstdorf ließen wir die beiden Modell gegeneinander antreten. Einen klassischen Davoser gebaut aus Buchenholz und die Rodel FM 115 gefertigt aus Eschenholz. 2,5 Kilometer führt die natürliche Rodelbahn von der Seealpe hinunter nach Oberstdorf. Gespickt mit anspruchsvollen Kurven. Es beginnt an der Seilbahnstation Seealpe. Eine lange Gerade führt in den Wald. Auf diesem Gleitstück mit moderatem Gefälle, kommt der Davoser Schlitten deutlich schneller in Schwung. Hier überrascht die 6,5 Kg leichte Freizeitrodel. Sie braucht deutlich mehr Zeit, bis sie Geschwindigkeit aufbaut. Im verschneiten Wald führt die Rodelbahn über den Faltenbach. Er versteckt sich unter einer dicken Eisschicht und Schnee. Die Rodel aus Südtirol nimmt immer mehr Tempo auf. Es gibt verschiedene Möglichkeiten darauf zu sitzen: Aufrecht. Das ist am gemütlichsten und schont die Muskeln. Wer es flotter haben will, der legt sich auf die Rodel. Am nächsten Tag erinnern sich die Bauchmuskeln an diese Abfahrt. Eines ist auf jeden Fall zu gefährlich: Auf dem Bauch liegend mit dem Kopf nach vorne. Da hilft im schlimmsten Fall auch kein Neurochirurg etwas, da heißt es dann das Hirn von der Baumrinde abkratzen.
Kinder rodeln: Kurvenkönig vom Nebelhorn
Zwei anspruchsvolle S-Kurven nach der Einfahrt in den Forst zeigen, dass es hier auf der natürlichen Rodelbahn im Allgäu einen anderen Jazz spielt. Mit dem klassischen Davoser müssen wir vor der Kurve abbremsen und uns langsam hineintasten. Anders mit der Torggler FM 115 Rodel. Wir verlagern das Gewicht und drücken gegen die äußere Kufe. In einem engen Radius rast die Rodel durch die Biegung. Dabei baut sie weiter Tempo auf. Ein ganz neues Gefühl für alle die den klassischen Holzschlitten gewohnt sind. Als wir auf der Rodelbahn hinunter nach Oberstdorf unterwegs sind, ist diese teilweise schon von Rippen durchzogen. So sagen Experten zu groben Unebenheiten auf der Bahn. Mit dem Schlitten hebt es uns aus. Die Landung ist so unsanft wie die mit dem Albatros vom Zeichentrickfilm “Bernhard und Bianca”. Bei der nächsten Rippe landen wir nach einem drei Meter Flug auf einer Kufe und es überschlägt uns. Anders verhält sich die Rodel. Sie bügelt regelrecht wie ein heißes Bügeleisen über das knittrige Hemd. Nur kurz ruckelt es. Durch die Textile Sitzfläche prellt es den Rodelpiloten nicht. Präzise, wenn auch mit entsprechenden Kraftaufwand lässt sich die Torggler FM 115 steuern und spricht direkt an. Besonders wenn es heikel ist, zeigt sich wie wichtig spurtreue ist.
Dort wo die Sonne durch den winterlichen Bergwald oberhalb vom Oberstdorf scheinen konnte, brachte sich an manchen Stellen den Schnee zum Tauen. Diese gefror wieder und es bildeten sich Eisplatten. Für Schlitten kann eine Fahrt darauf verhängnisvoll sein. Sie rutschen weg, wie der Sprinter auf den nassen Fliesen im Hallenbad. Ein völlig anderes Bild gibt die Rodel ab. Sie verrutscht nicht und baut auf dem Eis richtig Tempo auf. Der Unterschied in der Fahrweise und vor allem dem Tempo zu einem konventionellen Schlitten ist erheblich. Nach 1,3 Kilometern kommt eine etwa 200 Meter lange steile Gerade im Wald. Immer wieder ist der Davoser kurz davor, dass es ihn aushebt. Da hilft nur eines: Fahrt wegnehmen. Deutlich ruhiger ist es auf der Rodel. Eine enge Linkskurve fordert den Schlittenpiloten, während der Tester mit der Torggler FM 115 dem Konkurrenten an dieser Schlüsselstelle deutlich Zeit und Meter abnimmt. Es folgt, kurz vor der Einfahrt ins Ziel, ein Stakkato von Kurven.
Ganz klar ist hier die Rodel im Vorteil. Das Urteil unserer Tester fällt nach dem Tag auf der Rodelbahn eindeutig aus. Wer es sportlicher auf zwei Kufen liebt, der kommt an der Handgefertigten Rodel aus Südtirol kaum vorbei. Für den Schlittenhügel im Stadtpark ist dieser Geschoss aus Eschenholz zu schade. Es fährt auch niemand mit einem Ferrari über einen Feldweg. An eisigen, steilen Stellen und in engen Kurven ist die Rodel eine Klasse für sich. Wichtig ist, dass Ihr über die entsprechende Kondition und das Wissen verfügt um die Rodel zu beherrschen. Bevor Ihr Euch daran macht, die Fahrweise in den Kurven zu verbessern, ist es extrem wichtig, dass Ihr perfekt bremst. Dazu rückt Ihr soweit nach hinten auf dem Sitz wie es geht. Bohrt die Fersen in den Schnee und hebt gleichzeitig die Rodel hoch. Dadurch verringert sich die Auflagefläche der Kufen. Wenn vor Euch ein anderer Rodler oder Schlittenfahrer stürzt, ein Schneeschuhwanderer die Rodelbahn überquert, müsst Ihr das Sportgerät sofort zum Stehen bringen. Mit diesem handwerklich hochwertigen Geschoss auf zwei Kufen, haben Erwachsene und Teenager ihre Freude. Geeignet ist die Rodel für Sportler ab einer Größe von 1,60 Meter. Kleinere Kinder sind mit so einem sportlichen Modell überfordert.
Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen
Rodel Tipps: Schlittenpflege!
Schlittenpflege ist ein Muss, bevor Ihr zum ersten Mal mit den Kindern Euch zum Rodeln geht. Mit wenig Aufwand bekommt Ihr Euere Schlitten flott. Auch Plastikrodeln oder Bobs haben vor der Premiere im Winter eine Pflege nötig. Wir zeigen Euch wir Ihr die Schlittenpflege perfekt hinbekommt.
Noch stehen sie in den Kellern, Dachböden und Garagen: Die Schlitten oder Bobs. In den Alpen hat es bereits geschneit, die ersten Skilifte befördern die Wintersportler an den Pisten hinauf. Bei Ski und Snowboards ist es selbstverständlich, diese vor dem Winter in einen professionellen Service zu geben. Bindung einstellen, Kanten schleifen und den Belag neu wachsen. Das ist Standard bei Skifahrern. Anders sind hier die meisten Schlittenfahrer. Da stört es niemanden, wenn die ersten Meter im Schnee die Kufen zwei braune Spuren hinterlassen. Schließlich geht der Rost auch auf diese Art und Weise weg. Ganz ohne Schmirgeln und Aufwand. Aber das ist zu kurz gedacht. Die Kufen rosten in diesem Winter beständig weiter und der Schlitten baut immer langsamer Tempo auf. Mit so einem Gefährt lässt sich nur hinterher fahren. Doch auch die Plastikflitzer haben eine gründliche Pflege vor der ersten Abfahrt über den Schlittenhügel verdient. Hier sind es die mechanischen Teil in der Lenkung oder bei der Bremse die Ihr unbedingt überprüfen solltet.
Plastikschlitten und Bobs pflegen: Knirrscht es in der Steuerung?
Bei einem Kunststoffschlitten ist die erste Inspektion schneller gemacht als bei einem klassischen Davoser aus Holz. Schmelzwasser greift das Plastik, im Gegensatz zum Holz, nicht an. Dafür ist das Metall in der Lenkung und den Bremsen sehr empfänglich wenn es um Rost geht. Überprüft ob die Steuerung und die Bremse noch funtionieren. Drück mit einer Hand leicht dagegen und mit der anderen bedient Ihr das Teil. Hat es zu viel “Spiel” dann nehmt einen Schraubendreher und zieht die Schrauben entsprechend nach. Auch ein kleiner Spritzer Fahrradöl tut der Mechanik gut. Wenn der Plastikschlitten Kufen aus Metall, wie ein Holzschlitten hat, dann pflegt diese entsprechend.
Holzschlitten pflegen: Wackeln und klappern hat ein Ende
Beim Schlitten aus Holz beginnen wir ganz grob. Wackeln irgendwo die Sitzbretter oder andere Teile? Dann nehmt einen Schraubenzieher und dreht die Schrauben nach. Ein Klassiker sind herausstehende Nägel oder Schrauben bei der Sitzfläche. Diese ruinieren die Winterhosen und können auch Verletzungen verursachen. Alles was raussteht, dreht oder hämmert Ihr ins Holz. Zieht kräftig an der Zugschnur. Hält diese dem Test stand, ist alles in Ordnung. Habt Ihr plötzlich die Schnur in der Hand, dann wechselt sie sofort aus. Das gilt auch für´s Zugholz. Ein Schlitten der beim Hochziehen sich am Schlittenhügel selbständig macht, sieht vielleicht komisch aus, ist aber gefährlich für andere. Schnee ist bekanntlich gefrorenes Wasser und das kann ins die Konstruktion vom Holzschlitten eindringen und dort Schaden anrichten. Wenn Euch bei der ersten Sichtprüfung Stellen auffallen, an denen der Lack fehlt, dann ist es höchste Zeit dort auszubessern. Zuerst reinigt Ihr die betroffene Stelle mit einem groben und anschließend einen feinen Sandpapier. Schmirgelt immer in die Richtung in welcher die Fasern vom Holz verlaufen. Mit klaren Holzlack pinselt Ihr diese Stellen ein. Wenn es sein muss, lasst Ihr das Ganze trocknen und streicht noch einmal Lack darüber. Für die Geschwindigkeit beim Rodeln sorgen die Metallkufen. Diese haben meistens in der Zeit vor dem Winter Rost angesetzt. Da gibt es nur eines: Schmiergelt diese Schicht weg. Wer eine Drahtbürste hat, der reinigt damit die Kufen zuerst einmal grob. Greift nun zum Schleifpapier. Beginnt mit einer groben 80er Körnung. Wichtig ist: Arbeitet immer in Fahrtrichtung und schleift nicht kreuz und quer über das Metall. Mit jedem durchgang nehmt Ihr ein feineres Schmirgelpapier. Wenn Ihr nun auf die Kufen schaut, sollten eigentlich eine Spuren vom Schleifen zu sehen sein und Rost schon gar nicht mehr. Auf einen Lappen wenige Tropfen Fahrradöl und kurz damit in Fahrtrichtung über die Kufen streichen. Fertig ist Euer Kufenrenner für den Winter und am Schlittenhügel gehört Ihr garantiert zu den Schnellsten.
Rodel-Tipps: Hier geht es flott runter!
Rodeln mit Kindern am Mittagberg im Allgäu ist eine rasante Sache. Fast 700 Höhenmeter überwindet diese Rodelbahn und fordert die Schlittenpiloten. Vor der wunderbaren Bergkulisse der Allgäuer Alpen brettert Ihr mit den Schlitten hinuner nach Immenstadt.
Den meisten Rodlern fällt die Seealpe am Nebelhorn ein, wenn sie an das Allgäu denken. Doch es gibt eine Alternative, die weniger überlaufen ist: Den Mittag. Dieser Berg befindet sich am Ende der Nagelfluhkette und bietet puren Rodelspaß. “Wenn du aufsteigen willst, dann musst Du Dich gut orientieren können!” meint ein Einheimischer auf die Frage, wie wir zu Fuß auf den Berg kommen. Am bequemsten ist für die ganze Familie mit dem Sessellift auf den Mittag zu gondeln. Alle die hochstapfen wollen gehen zuerst Richtung Mittelstation. Eine Holzbrücke überqueren und es geht bergauf. Neben der Rodelbahn aufsteigen. Was nicht ganz ungefährlich ist. Bei der Mittelstation angekommen führt der Weg über eine Holzbrücke und unterquert die Seilbahn. Links neben der Skipiste geht es hinauf zum Gipfel. Da die Mittagbahn vom Preisniveau zu den günstigeren Liften gehört, die Tageskarte für eine Familie kostet 52 Euro (Stand Februar 2017), ist es sinnvoller hinauf zu gondeln und vor allem sicherer. Oben angekommen erwartet die Wintersportler ein prächtiger Ausblick auf die Allgäuer Berge. Alle die von der Höhenluft plötzlich hungrig sind, oder wenn die Kinder dringend auf die Toilette müssen, gibt es den Gipfelwirt.
Schlittenfahren mit Kindern: Ja mir san mitn Rodel do!
Helm auf und runter geht´s! Kurz nach dem Start kommt eine Linkskurve mit einer langen Geraden. Auf dieser Gleitstrecke kann der Schlitten, je nach Schnee, Tempo aufbauen. Nun kommt, kurz vor dem dichten Bergwald eine scharfe Linkskurve. Hier spritzt der Schnee, wenn die Schlittenfahrern bremsen. am Rand der Piste geht es flott hinunter bis zur Mittelstation. Diese Passage ist Temporeich, technisch aber wenig anspruchsvoll. Hier lohnt es sich auf der überschaubaren Strecke auszutesten wie schnell der Schlitten fahren kann. An der Mittelstation trennen sich die Skipiste und die Rodelbahn. Links geht es unter den Lift hindurch in den Bergwald auf einen Forstweg hinein. Nun folgen Kurvenkombinationen. Hier müssen die Rodler ihre Kufenflitzer kontrolliert fahren. Nach einer kurzen Passage außerhalb des Waldes geht es wieder in den Forst. Auf einem kurzen Abschnitt müssen die Schlittenfahrer ihre Gefährte ziehen. Ab der Kapelle sitzen wieder alle auf und schieben die Schlitten an. Die Rodelbahn führt durch eine kleine Schlucht. Nur wenige Kurven stören die Fahrt und entsprechend flott sind die Schlittenfahrer unterwegs. Die Rodelbahn endet an einer Brücke. Zu Fuß sind es etwa fünf Minuten bis zur Talstation. Nach so einer Abfahrt wollen die Rodler nur eines: Noch mal rauf!
Rodel-Tipps: Rutscht in Euerer Stadt den Buckel runter!
Rodeln mit Kindern in der Stadt ist für die Outdoorkids ein Vergnügen im Winter. In vielen Parks gibt es die Möglichkeit mit dem Schlitten Hänge hinunter zu brettern. Wo ist das Rodeln mit Kindern in München, Hamburg und Berlin besonders lohnend? Wir wissen es!
Im Winter verwandelt sich der Park um das ehemalige Olympiagelände von München in ein wahres Wintersportzentrum. Wer oben auf dem Olympiaturm steht kann bei eisigen Winden sehen, wo überall die Kinder und Erwachsenen mit den Rodeln oder Schlitten die Hügel hinaufstapfen. Besonders beliebt ist bei den Rodlern der Olympiaberg. Dieser Hügel ist von Menschenhand geschaffen. Er besteht aus Kriegsschutt und Aushub von diversen Großbaustellen. Seit über 40 Jahren wächst Gras darüber. Was den Olympiahügel so besonders macht: Hier finden alle eine passende Schlittenbahn. Die einen wollen es möglichst rasant haben, die anderen sind mit kleinen Kindern unterwegs und wollen lieber moderate Abfahrten. Das alles findet sich auf diesem eta 50 Meter hohen Olympiaberg. An sonnigen Tagen trifft sich hier die halbe Stadt und ist auf zwei Kufen unterwegs. Flott geht es im Luitpoldpark zu. Hier liegt die Rodelbahn welche den Ruf hat, die steilste der bayerischen Landeshauptstadt zu sein. Der Nordhang vom Luitpoldhügel ist ideal für alle die gerne mit hohem Tempo auf dem Schlitten unterwegs sind.
Rodeln mit Kindern in Hamburg: Einen Kilometer Rodelbahn im Wald!
Eine Bewerbung um die olympischen Sommerspiele lehnten die Bürger der Hansestadt Hamburg ab. Dabei hat Hamburg, auch was den Wintersport angeht, seine Qualitäten. Wer glaubt hier rodeln die Kinder nur kleine Hügel in den Parks hinunter, der liegt völlig falsch. Es gibt eine Rodelbahn die ist einen Kilometer lang. Vom Doktorberg, er liegt im Bergedorfer Gehölz, führt diese Abfahrt hinunter. Wer sich an die längste Schlittenbahn von Hamburg wagt, der sollte seinen Kufenflitzer präzise steuern können. Manche Kurvenkombinationen am Doktorberg haben es in sich und schon manchen Schlittenpiloten aus der Bahn geworfen. Im tatsächlichen Sinn. Vom Gefälle her, kann es diese Rodelbahn mit denen in den Bergen oder Mittelgebirgen aufnehmen. Bitte passt bei der flotten Abfahrt auf, denn es können Euch Fußgänger entgegenkommen. Wer so einen auf die Hörner nimmt, kriegt Probleme.
Rodel-Tipps: Die flotten Kieler Sprotten
Beginnen wir im hohen Norden von Deutschland. Kiel, die Hauptstadt von Schleswig-Holstein, steht eher weniger im Verdacht ein Wintersport-Ort zu sein. Wir haben etwas ganz anderes erlebt. Auf die Frage wo wir am besten Schlittenfahren können schickten uns die Kieler immer zum Innenministerium am Düsterbrooker Weg. Aber wir wollten doch nur Schlittenfahren und kein Ministerium besuchen. Vis a vis dem Backsteinbau in denen der Innenminister sitzt befindet sich die Krusenkoppel. Ein Schlittenberg der Extraklasse. Steil und trotzdem sicher. Das städtische Gartenamt sichert den Auslauf mit einem Laubwall und so besteht keine Gefahr, dass ein Kind mit dem Schlitten auf das stark befahrene Hindenburgufer gerät. Besonders toll ist die Aussicht von der Krusenkoppel auf die Kieler Förde. Mit Sprungschanzen und Hangwellen bietet die beliebte Rodelbahn den nötigen Pep.
Rodel-Tipps: Düsseldorf schlittert dahin
Auch in Düsseldorf lässt sich toll mit dem Schlitten fahren. Wir erhielten einen sehr guten Tipp: Hinter den Gehry-Gebäuden, Stromstraße, im Medienhafen. Alle die weniger lange Aufstiege mit der Rodel lieben, sind hier richtig aufgehoben. Eine Alternative befindet sich in Düsseldorf-Oberkassel. Dort an den Rheinwiesen gibt es sanfte Hänge an denen auch kleinere Kinder alleine runterrutschen können. Schnell findet man hier Anschluss an andere Eltern und kann dabei den Schlittenfahrern zusehen. Da weit und breit keine Straße ist, muss niemand Angst um die Kinder haben. Von der Stadt Düsseldorf ist dieses Areal für Schlittenfahrer ausgewiesen.
Schlittenfahren mit Kindern in Berlin: Der Teufelsberg ruft
Die Aussicht vom Teufelsberg über die Bundeshauptstadt ist grandios. Ebenso eindrucksvoll ist die Rodelbahn hinab. Der Berg selbst besteht aus Kriegsschutt. Entsprechend steil ist sein Gefälle. Wer hier mit dem Schlitten gestartet ist, muss bis er am Fuß vom Teufelsberg ankommt kein einziges Mal anschieben. Im hohen Tempo flitzen die wagemutigen Schlittenpiloten den zweithöchsten Berg hinunter. Die längste Rodelbahn von Berlin hingegen befindet sich in Spandau. Hier erhebt sich der Hahneberg, was bei dem topfebenen Berlin alles andere als schwer ist. Bei diesem Hügel handelt es sich auch um eine künstliche Aufschüttung. Allerdings besteht der Hahneberg, im Gegensatz zum Teufelsberg, nicht aus Kriegsschutt. Um den Berg herum führt die Rodelbahn am Hahneberg und auch hier legen die Schlitten ein beachtliches Tempo vor.
Rodel-Tipps: In Tirol geht´s bergab!
Rodeln mit Kindern in Tirol. Anstatt wenige Sekunden auf dem Schlitten bergab zu flitzen, dauern die Fahrten in den verschneiten Bergen von Innsbruck bis zum Tannheimer Tal deutlich länger. Wir stellen Euch vor, wo Ihr mit den Kindern rodeln solltet.
Kinder lieben es und Erwachsene auch – das Rodeln. Warm eingepackt durch die vom glitzernden Schnee bedeckte Landschaft stapfen, um dann als Krönung auf zwei Kufen abwärts ins Tal zu flitzen. Und zum Glück ist in Innsbruck die nächste Rodelbahn nie weit. Das Angebot reicht von Familienrodelbahnen mit kurzen Aufstiegen über Rodelstrecken mit Aufstiegshilfen bis hin zu technisch anspruchsvollen Bahnen oder der Möglichkeit zur romantischen „Abendfahrt“ unterm Sternenhimmel.
Die Rodelbahnen in der Region Innsbruck führen durch malerisch verschneite Winterlandschaften und auf urige Hütten, die zur gemütlichen Einkehr laden, bevor es mit viel Schwung auf zwei Kufen wieder ins Tal hinunter geht. Rodelfans haben die Wahl zwischen familienfreundlichen, sportlichen, technisch anspruchsvollen, romantischen, bequemen und extra langen Rodelbahnen. Und wer selbst keine Rodel besitzt, kann diese oftmals direkt bei der Hütte ausleihen. Aufgrund von Innsbrucks alpin-urbaner Mischung sind die Rodelbahnen schnell, unkompliziert und dank der Welcome Card sogar oft gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Rodeln mit Kindern für jeden Geschmack
Ideal für Familien mit Kleinkindern ist die im Sellraintal gelegene Rodelbahn der Gleirschalm. Der Weg führt in kinderfreundlicher Steigung, größtenteils sogar mit separatem Aufstieg in etwa 30 bis 45 Gehminuten zur Alm, deren bestens präparierte Naturrodelbahn meist den ganzen Winter über gut befahrbar ist. Nach dem kurzen Aufstieg wartet auf die Kinder nicht nur ein Spielplatz, sondern auch eine Rodelwiese direkt vor der Hüttenterrasse. Dadurch haben Eltern auch von der einladenden Sonnenterrase aus ihren Nachwuchs stets im Blick.
Eher sportliche Rodler finden auf der Rodelbahn der Simmeringalm in Obsteig am Mieminger Plateau ihr persönliches Rodelvergnügen. In rund zwei Stunden Gehzeit ist die knapp über der Waldgrenze gelegene Alm auf 1.820 Metern erreicht. Nach einer stärkenden Einkehr in der urigen Alm mit Panoramablick ins Inntal, in die Ötztaler Alpen, Stubaier Alpen und zur Mieminger Kette geht es auf der mittelschweren Rodelbahn mit zahlreichen, langgezogenen Kurven ins Tal. Durch ihre Gesamtlänge von 6,4 Kilometern zählt sie zu den längsten Rodelbahnen Tirols. (Rodelverleih direkt bei der Simmering Alm.)
Rodeln mit der Familie: Der Klassiker
Ein „Rodel-Klassiker“ nahe Innsbruck ist die Kemater Alm. Ausgehend vom Sportcafe in Grinzens und nach dem Anstieg durch das waldreiche Senderstal eröffnet sich der Blick auf die Kalkkögel – eine herrliche Kulisse, die nicht nur Naturliebhaber begeistert (Gehzeit ca. 2 Stunden, 680 Höhenmeter). Nach einer Stärkung – die Küche der Kemater Alm ist weitum bekannt – geht es ohne viel Kurven und Kehren flott durchs Senderstal zurück zum Ausgangspunkt.
Ein romantisches Winterwunderland breitet sich vor den Augen von Nachtrodlern auf dem Graf-Ferdinand-Haus in Kühtai aus. Obwohl sie die höchstgelegene Rodelbahn Tirols ist, lässt sie sich bereits nach 45 Minuten Gehzeit erreichen. Der Zauber einer Abfahrt im Mondschein und unter Sternen kann auf der beleuchteten Bahn bis 1 Uhr nachts genossen werden. Auf der 2,5 Kilometer langen Talfahrt ins Herz des Skiresorts Kühtai stehen Genuss und der Blick auf die einmalige Winterlandschaft im Hochtal im Mittelpunkt. (Rodelverleih direkt im Graf-Ferdinand-Haus.)
Mit 8,1 Kilometern ist die Rodelbahn am Rangger Köpfl die längste in der Region rund um Innsbruck – dank der Gondelbahn aber besonders bequem zu erreichen. Insgesamt drei Gasthöfe laden hungrige Outdoorfreunde entlang der Strecke zur gemütlichen Einkehr: die Rosskogelhütte, das Gasthaus Sulzstich und das Gasthaus Stiglreith. Das Rodelerlebnis am Rangger Köpfl startet in Oberperfuss. Sportliche bewältigen den gesamten Aufstieg zu Fuß, alternativ kann jedoch die Gondelbahn genutzt werden. Sie bringt Rodler bequem von der Talstation bis Stiglreith und weiter nach Sulzstich. Von dort führt eine acht Kilometer lange Strecke zurück ins Tal. Wahlweise kann das Abfahrtsvergnügen sogar noch weiter verlängert werden, denn in einer 30- bis 45-minütigen Wanderung gelangt man vom Sulzstich auf die Rosskogelhütte. Wer hier startet, hat mit zehn Kilometern einen überaus langen, kurvigen und abwechslungsreichen Rodelspass vor sich. (Rosskogelhütte: Rodelverleih – nein, Stiglreith Rodelverleih – ja)
Tipps und weitere Infos
Wer Köpfchen hat, sollte es auch schützen: Beim Skifahren ist es selbstverständlich, aber auch beim Rodeln sollte man einen Helm tragen – geht es doch oftmals rasant abwärts. Gutes Schuhwerk unterstützt beim Bremsen, und „Fahren auf Sicht“ ist auch für einen Rodler angebracht. Vor dem Rodelausflug empfiehlt es sich die aktuellen Betriebszeiten der Bergbahnen und der Hütten sowie den Zustand der Rodelbahn zu überprüfen.
Rodeln mit Kindern: Ausgezeichnet dahin brettern
Die Richtlinien des Landes Tirol sind so komplex wie herausfordernd, doch die Rodelbahn Hinterriss hat all diese Qualitätshürden mit Bravour genommen. Am 3. Dezember 2018 wurde die Rodelbahn Hinterriss mit dem Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnet. Seit 2009 gibt es die Auszeichnung des Landes Tirol und mit der Rodelbahn Hinterriss wurde eine der bezauberndsten Rodelbahnen des Landes in die kleine aber feine Liste aufgenommen.
Für fünf Jahre wird dieses Gütesiegel die Rodelbahn, die vom TVB Silberregion Karwendel betrieben und von den Mitarbeitern des Gasthofes zur Post Hinteriss mit viel Feingefühl und großem Respekt vor der prächtigen Natur betreut wird, einen Wegweiser darstellen. Einen Wegweiser für die Freunde des Winterspaßes auf zwei Kufen, die nicht nur die in Schnee gehüllte Landschaft im Eng- bzw. Risstal schätzen, sondern es lieben, auf einer Bahn zu rodeln, die perfekt präpariert ist und sich ausschließlich den Vorgaben der Natur anpasst. Die Natur im Karwendel ist es schließlich, die eine Rodelpartie auf der Naturrodelbahn Hinterriss so unvergleichlich macht.
Die Rodelpartie für Familien
Hinterriss, einziger dauerhaft besiedelter Ort im Risstal, ist der Ausgangspunkt für die Rodelpartie. Am Ortsanfang befindet sich der Parkplatz und wer sich eine Rodel ausleihen will, findet im Gasthof zur Post in Hinterriss den passenden „Untersatz“, der vorerst natürlich erst zum Startpunkt gezogen werden muss. Knapp 100 Meter vor dem Parkplatz beginnt der gespurte Winterwanderweg, der am Rissbach entlang bergan führt. Nicht nur die Aussicht darauf, die für Kinder und Anfänger bestens geeignete Bahn hinunter zu rodeln, macht den Aufstieg unbeschwerlich. So richtig steil wird es dabei nie und den Atem rauben vielmehr die Blicke ins Tal – auf Hinterriss selbst oder die faszinierenden Karwendel-Landschaften – die sich bei der Wanderung auftun. Vielleicht gibt es eine Erklärung dafür, doch eigentlich ist egal, warum: Im winterlichen Mantel ist die Ruhe des Karwendel-Gebirges noch ein wenig größer und das tiefe Einatmen der kühlen Winterluft schenkt genug Energie, um die rund zwei Kilometer lange, abwechslungsreiche Rodelfahrt mit allen Sinnen zu genießen.
Die Rodelregion für Familien in Tirol
Die Rodelbahn Hinterriss ist nicht die einzige in der Silberregion Karwendel, die mit dem Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Insgesamt stehen den Gästen 16 Rodelbahnen – für jedes Können und alle Geschwindigkeiten – zur Verfügung – unter ihnen auch die längste Rodelbahn Tirols. Sie ist zugleich die zweitlängste Rodelbahn Österreichs und dass auch dieses Kurven-Highlight mit dem Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnet wurde, spricht für die vielschichtige Rodelkompetenz der Silberregion. Hoch über Schwaz beginnt die längste Rodelfahrt des Landes. Vom Hecherhaus am Kellerjoch, der Bergstation des örtlichen Skigebiets auf 1.887 m Höhe, kann neun Kilometer lang ins Tal gerodelt werden – bis zur mittelalterlichen Burg Freundsberg.
Mit der Rodelbahn im Tannheimer Tal haben wir uns viel vorgenommen. Mit dem Sessellift fahren wir von Nesselwängle zur Krinnenalpe hinauf. Diese Hütte liegt auf 1.525 m an der Krinnenspitze und bietet eine rustikale, bodenständige Küche. 2.000 m hoch erhebt sich die Krinnenspitze über dem Tiroler Tannheimer Tal. Leider, so finden wir, ist heute der Schnee etwas weich. Der Himmel ist wolkenverhangen und die Temperaturen für Ende Dezember zu warm. Skeptisch steigen wir aus dem Lift und merken, wie wir in den Schnee einsinken. Ob das gut geht? Zuerst ziehen wir uns Helme an. Schließlich sind Felsen oder Baumstämme härter als unserer Köpfe und die Gefahr einer Kollision besteht auf einer Rodelbahn immer. Vor allem wenn sie, wie hier in Nesselwängle, immer wieder die Skipiste kreuzt. Gleich am Start halten wir uns am Rand, denn auch Skifahrer und Snowboarder nutzen die Abfahrt. Nach einigen hundert Metern trennen sich die Wege und eine scharfe Rechtskurve bringt uns mit den Schlitten auf die Rodelbahn, die im Sommer ein Forstweg ist. Wir haben uns heute für den klassischen Davoser als Gefährt entschieden. Seine schmalen Kuven sinken jedoch an einigen Stellen in den weichen und tiefen Schnee ein. Dadurch verliert der Schlitten an Geschwindigkeit, was den Kindern sogar passt. Ein Einheimischer meinte mahnend zu uns” Seid froh, dass die Rodelbahn heute nicht vereist ist!” Manche Haarnadelkurven oder die Kombination “Polstrkurve” können bei Eis unter den Kufen. Immer wieder überholen uns Skifahrer, Snowboarder oder sportlichere Schlittenpiloten. Vor allem wenn wir mit den Kindern die Skipiste kreuzen müssen alle sehr aufmerksam sein. Im letzten Drittel der 3,9 km langen Rodelbahn sehen wir immer wieder den halbvereisten Haldensee. Kurz bevor wir wieder die Talstation der Krinnenalpe-Bergbahn erreichen, verlangt uns die Rodelstrecke einiges ab. Ein etwa 200 m langer Steilhang führt uns zu einer Engstelle die mit Fangnetzen links uns rechts gesichert ist. Schnell nehmen unsere Schlitten Fahrt auf und rasen auf diesen Engpass zu. Die Kinder und wir steuern zum Glück mittendurch und kommen wohlbehalten an der Bergstation an. Ohne Worte zu wechseln stellen wir uns für die nächste Fahrt hinauf zur Krinnenalpe an.
Packliste fürs Rodeln: Gondoliere oder selbst aufsteigen?
Für unsere Packliste ist wichtig zu wissen, wie Ihr die Rodelbahn hinauf kommt: Fahrt Ihr mit der Gondel rauf und brettert dann auf den Schlitten ins Tal, oder müsst Ihr den ganzen Weg aufsteigen? Da unterscheidet sich nämlich die Packliste erheblich. Deshalb beginnen wir unsere Packliste mit dem, was alle Schlittenpiloten brauchen, die mit der Seilbahn hinaufgondeln:
- Schlitten
- Helm (ein Skihelm leistet dabei gute Dienste!) bei einem Sturz mit dem Schlitten ist es wichtig den Kopf zu schützen. Ein gebrochener Arm wächst wieder zusammen, eine Blutung im Hirn ist weniger leicht zu heilen.
- Erste-Hilfe-Set. Mit so einem Verbandspackerl ist es wie mit der Regenjacke: Ist sie im Rucksack, regnet es garantiert nicht. Hat man sie zuhause vergessen, gibt es einen Wolkenbruch.
- Handschuhe
- Buff-Tuch um das Gesicht zu schützen
- Mobiltelefon
- feste Schuhe
- Stirnlampe (beim Nachtrodeln)
- Winterjacke
- wasserfeste Hose
Alle die zum Rodeln aufsteigen sollten außerdem dabei im Rucksack dabei haben
- Wanderkarte
- Warmes Getränk in der Thermoskanne
- Trekkingstöcke mit Tiefschneetellern
- Gamaschen
- Mütze