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Kinder Outdoor Abenteuer: Wandern mit einem Esel und Kindern

Kinder Outdoor Abenteuer bieten einmalige und unvergessliche Erlebnisse in der Natur. Mit einem Hund an der Leine gemütlich zu spazieren ist alles andere als ungewöhnlich. Doch wenn Kinder mit einem Esel wandern, dann haben diese etwas zu erzählen. Der Esel wahrscheinlich auch. Für die Erwachsenen ist die Eselwanderung ein Kinder Outdoor Abenteuer der besonderen Klasse, denn der Esel gibt das Tempo vor. Es gibt kaum etwas, was den Esel aus einer Ruhe bringen kann. Das müssen die Erwachsenen erst einmal akzeptieren.

Freddy steht wie angewurzelt auf der Brücke. Freddy lässt sich nicht gut zureden. Freddy versteht nur französisch. Freddy ist ein Esel. Mit seinen 21 Jahren ist der Freddy ein älterer Herr unter seinesgleichen. Entsprechend erfahren ist der Esel. Er kennt seine Touren. Wenn Freddy stehen bleibt gibt es eigentlich nur zwei Gründe: Er will fressen oder es lauert eine Gefahr. Zuerst stellt er die Ohren auf. Kratzt mit einem Vorderhuf  auf den Planken der Brücke. Hunger oder Durst scheiden als Gründe für sein Stehenbleiben aus. Ziehen bringt nichts. “Der Esel ist stärker als ihr!” hat der Landwirt auf dessen Wiese Freddy sonst mit anderen Eseln weidet der Familie mit auf den Weg gegeben. Die Mutter geht voran über die Brücke und entdeckt den Grund warum Freddy stehen bleibt: Zwei Planken sind morsch und wackeln wie der Schwanz vom Esel. Von wegen dummer Esel! Nachdem der Vierbeiner registriert hat, dass seine menschlichen Begleiter die gefährliche Stelle entdeckt haben, geht er weiter. Noch langsamer als sonst. Wer zu einer Eselwanderung mit den Kindern aufbricht, muss sich auf einen gewieften Begleiter komplett einstellen. Dabei ist die ganze Familie gefordert. Auf der Schwäbischen Alb, in den bayerischen Alpen, in der Steiermark und vor allem in Frankreich gibt es die Möglichkeit mit Eseln zu wandern. Ein paar Stunden können die Familien mit dem Esel wandern oder auch mehrere Tage. Dabei übernachten sie auf Hütten oder Bauernhöfen. Wichtig ist, dass alle Unterkünfte eine Weide und einen Stall für den Esel haben. Auch wenn etliche Touren für die Wanderung mit dem Esel gut ausgeschildert sind, ist es wichtig eine Wanderkarte von diesem Gebiet und einen Kompass dabei zu haben. Verlaufen ist weder für den Esel noch die ihn begleitenden Menschen besonders angenehm. Bevor es los geht, erklärt der Landwirt wie der Esel richtig zu behandeln. Schlagen geht auf keinen Fall. Ebenso darf kein Erwachsener oder größeres Kind auf dem Esel reiten. Ziehen ist auch keine Option, wenn der Esel sich verweigert weiter zu gehen. Auch wie der Esel richtig zu satteln und zu striegeln lernt die Familie. Ebenso wichtig ist es, den Esel richtig zu beladen. Die Ladung sollte gleichmäßig auf die Satteltaschen verteilt sein. Hier sind sich Esel und Mensch doch ähnlich. “Etwa 20 Prozent von seinem eigenen Körpergewicht kann der Esel tragen” erklärt der Landwirt und erklärt “Es ist besser nicht ans Maximum zu gehen.” In den Satteltaschen sind:

  • Pausenleine für den Esel (diese ist deutlich länger und robuster als die Führleine)
  • Verpflegung
  • persönliche Ausrüstung der Begleiter

Bei einer mehrtägigen Eseltour bekommt der Vierbeiner zuerst einen Eimer mit frischen Wasser. “Es sollte möglichst Trinkwasserqualität haben” mahnt der Bauer. Anschließend heißt es den Esel zu striegeln. Gerne nehmen die Tiere ein Staubbad. Es bleiben Schmutz und Steinchen in seinem Fell zurück. Wenn nun auf diese Mischung die Satteldecke, der Lastensattel und das Gewicht der Ladung drückt, kann es den Esel die Haut aufscheuern. Deshalb ist gründliches Striegeln angesagt. Die meisten Esel genießen diese Morgentoilette. Jetzt erst bekommt der Esel die Satteldecken, den Lastensattel und die Satteltaschen aufgelegt. Wenn das Zaum- und Sattelzeug optimal verschlossen sind, kann es losgehen. Je nachdem wie das Futterangebot auf der Koppel ist, neigt ein Esel dazu, unterwegs die eine oder andere ungeplante Fresspause einzulegen. Ein saftiger Löwenzahn, ein besonderes Wildkraut und schon frisst er los. Auf die Dauer ist dies aber kein optimaler Zustand. Deshalb ist es wichtig, den Vierbeiner von solchen Snacks abzuhalten. Es ist wie bei den Menschen: Mit vollen Bauch wandert es sich schlecht. Je nach Region ist es wichtig früh zur Eselwanderung mit den Kindern aufzubrechen. Vor allem im Süden. In der Provence oder dem Departement Ardeche ist es im Sommer schon am Vormittag über 30 Grad heiß. Für Esel und Kinder ist es eher belastend bei einer solchen Hitze zu wandern. Entsprechend wichtig ist es auch Pausen einzulegen. Bei mehrtägigen Wanderungen mit einem Esel zeigt sich die Routine: Das Tier absatteln, versorgen und an die lange Pausenleine nehmen. In kurzer Zeit spielen sich diese Mechanismen bei den Kindern ein. Die Eltern brauchen sie daran nicht zu erinnern. Mensch und Tier wachsen in kurzer Zeit zusammen. Beide Seiten müssen sich aufeinander verlassen. Der Esel folgt den Menschen, die hoffentlich den richtigen Weg gehen. Hingegen trägt der Esel die Last und gibt das Tempo vor. So erleben die Eltern und Kinder eine Wanderung deutlich intensiver als sonst. Auf die Frage, mit wem die Kinder wieder zum Wandern möchten: “Mit dem Esel” klar, oder?

 

Kinder Outdoor Abenteuer: Wandern mit den Geissen(s)

Bärli und Schwänli. So heißen die beiden Ziegen vom Almöhi und der alte Naturbursche ist der Opa von Heidi. Noch heute lieben die Kinder den Klassiker von Johanna Spyri. In den Bergen der Schweiz spielt das zeitlose Kinderbuch “Heidi”. Aus diesem Grund, stellen wir Euch Ziegentrekking in der Eidgenossenschaft vor. Bei Hügeiss wandert Ihr mit den Meckertieren. Eine Tour kann eine bis drei Stunden dauern oder auch einen halben bzw. einen ganzen Tag. Wer möchte bucht ein Picknick dazu. Zum Essen gibt es dann regionale Produkte. Ihr wandert mit Ziegen, deren Rassen bedroht sind. Die Ziegen bekommen die Packtaschen umgehängt und los geht´s. Kleine Glöckchen haben die vierbeinigen Mitwanderer umgehängt und meistens folgen sie brav den Wanderern. An der Leine geht es über breite Wanderwege und schmale Pfade. Das fühlt sich jedes Kind wie der Geissenpeter.

Tourist Information
Hauptstrasse 170
3852 Ringgenberg BE
Tel. +41 (0)33 822 33 88
Fax +41 (0)33 823 33 08
mail@ringgenberg-goldswil.ch
www.ringgenberg-goldswil.ch

Kinder Outdoor Abenteuer: Lieber Lama als schneller

Lamas sind gutmütige Mitwanderer und entsprechend beliebt bei den Kindern.
foto (c) kinderoutdoor.de

Wer beim Wandern im Frankenwald plötzlich vor einem Lama steht, der hat sich keinesfalls nach Südamerika verlaufen. In Döbrastöcken gibt es seit 2010 Lamas bei Mitimino. Vom Hof aus gibt es geführte Schnuppertouren die zwischen einer und zwei Stunden dauern.Wer möchte kann dieses auch verlängern.  Auch Kindergeburtstage lassen sich hier feiern, wenn die Knilche mindestens sieben Jahre jung sind. Durch den wildromantischen Frankenwald geht es mit den Andentieren gemütlich dahin. Stressen lassen sich diese kuscheligen Begleiter nicht und trotten gemütlich vor sich hin. Durchschnittsgeschwindigkeit und zurückgelegte Höhenmeter? Interessieren einem Lama nicht die Bohne! Kontakt: MITIMINO-Lamas

Wandern mit dem Esel in der Steiermark: Vier Hufe für ein Halleluja!

Es ist kein weißer Esel, der sich im Gemeindewappen von Oberhaag aufbäumt. Sondern ein Pferd. Hier in der südlichen Steiermark an der Grenze zu Slowenien gehen die Wanderer mit Eseln auf Touren druch das Saggautal. Es liegt zwischen Eibiswald und Arnfels. Wer einen Tag lang mit dem Vierbeiner wandern will, der ist auf dem Grenzpanoramaweg unterwegs. Um 9 Uhr beginnt der Tag am Stall. Profis erklären Euch worauf es bei einer Tour mit dem Esel ankommt. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass mit Kraft bei dem Esel gar nichts geht. Wer meint einen Esel von der Stelle ziehen zu können, der muss schon wie ein Olympiasieger im Viererbob gebaut sein und entsprechende Berge von Muskeln haben. Den Tag über gibt der Esel das Tempo vor. Gemeinsam geht es los und bevor es dunkel ist, solltet Ihr wieder zurück sein. Wer länger unterwegs sein möchte, der kann eine Dreitages-oder Wochentour buchen.

Der eine geht, der andere fliegt: Habichtwanderung in Liechtenstein

 

Mit kräftigen Flügelschlägen bremst der Habicht vor Hand mit dem dicken Lederhandschuh ab. Er streckt die Krallen aus und landet auf dem Handschuh. Dort liegt Futter sein bereit. Falkner Norman Vögeli sieht zufrieden zu, wie sein Habicht es sich schmecken lässt. Das Kind  ist fasziniert von dem großen Vogel. Seit gut einer Stunde wandern die Familie oberhalb vom liechtensteinischen Bergort Malbun. Den Kindern ist dabei alles andere als langweilig. dafür sorgen der Habicht und sein Falkner. Vögeli erklärt alles, was die Erwachsenen und Kinder über Greifvögel bisher nicht wussten. Und das ist eine Menge! Vorm Abmarsch mustert die Habicht-Dame mit kritischem Blick die Familie. Der Falkner ist zuversichtlich: “Das wird schon klappen mit ihr!“ Die Mutter trägt jetzt einen dicken Falknerhandschuh und eine Tasche mit Fleisch-Stücken. Unterwegs übernimmt eines der Kinder das Ganze. Es gibt einen guten Grund, warum von Anfang an ein Erwachsener das Zielobjekt für den Greifvogel ist:“ Ein ausgewachsenes Habichtweibchen kann über zwei Kilogramm wiegen“, klärt Vögeli auf „Das zu halten ist auf die Dauer zuviel für ein Kind.“ Bevor die Wanderung beginnt, sagt er was alles zu beachten ist. Los geht es auf Wanderwegen rund um Malbun. Lässig zieht sie das Futter aus der Tasche und legt es auf den Handschuh. Nun kommt auch schon der Habicht von einer knorrigen Fichte angeflogen. Tatsächlich, der Greif breitet seine Schwingen aus und setzt sich bei dem blonden Wuschelkopf auf die geschützte Hand. Das Kind ist total im Glück. Bald heißt es umkehren. Als die Gruppe in Malbun wieder ankommt, herrscht bei Begeisterung. Noch nie kam die Familie  einem Greifvogel so nah und die Wanderung verging wie im Flug.

Beste Zeit: Mai bis Oktober

Ausrüstung: Leichte Trekkingstiefel, Tagesrucksack

Einkehrmöglichkeiten: Malbun und Triesenberg

Infos: Falknerei Galina Hotel, FL 9497 Malbun www.galina.li