Schlösser und alte Burgruinen faszinieren die Kleinen. Kaum haben die Kinder die historischen Gemäuer betreten, stellen sie sich vor eine Prinzessin oder Prinz zu sein. Wie gut, möchte mancher Erwachsener sagen, dass wir seit 100 Jahren in unserem Land die Monarchie los sind. Wir zeigen Euch heute Märchenschlösser, die sich mit den Kindern erwandern lassen.
Was ist der Unterschied zwischen Kindern und Einbrecher? Die einen freuen sich über Schlösser, die anderen ärgern sich darüber. Mehr als 2.000 Höhlen sind auf der Schwäbischen Alb bekannt. Wenn Ihr, rein theoretisch, jeden Tag eine andere Höhle besichtigt, seid Ihr über fünf Jahre auf der Schwäbischen Alb unterwegs. So lässt sich auch die Zeit rumbringen. Eine bundesweite Besonderheit ist die Wimsener Höhle bei Zwiefalten. Sie ist die einzige Höhle in Deutschland, die Ihr mit dem Boot befahren könnt. Wobei, je nach Wasserstand, die unterirdische Kreuzfahrt etwa 70 Meter beträgt. In der Nebelhöhle bei Schloss Lichtenstein soll, so Wilhelm Hauff in einem Buch, der württembergische Herzog Ulrich sich vor seinen Häschern versteckt haben. Alles Dichtung, denn der mittelalterliche Streithansel, hätte es dort keinen Tag ausgehalten. Dafür ist die Höhle, Teile davon sind bunt illuminiert, sehenswert. Verbindet den Besuch mit einer Wanderung zum Schloss Lichtenst ein. Zwischen 1100 und 1150 entstand die erste Burg auf dem heutigen Standort von Schloss Lichtenstein im Baden-Württemberg. Seitdem hat sich an dem Gebäude viel getan. Immer wieder zerstört und aufgebaut. So lässt sich in fünf Worten die Geschichte von Schloss Lichtenstein erzählen. Eine einfache Führung dauert 30 Minuten und zu sehen gibt es auch die Waffenkammer, den Rittersaal und das Königszimmer. Die Kinder finden diese historischen Räume einfach genial und es beflügelt die Phantasie der Kleinen. Außerdem gibt es auch den Abenteuerpark-Schloss Lichtenstein. In diesem Kletterwald warten zehn Parcours mit mehr als 200 Stationen auf die Outdoorer.
Mit dem Fahrrad lohnt sich eine gemütliche Tour zum Schloss Mespelbrunn. Drei gute Gründe sprechen dafür: Verfahren ist nahezu unmöglich, denn der Radweg verläuft auf dem Bahndamm der früheren Elsavabahn. Auch ohne Elektrobike kommen Familien problemlos vorwärts, denn Berge oder steile Anstiege fehlen hier. Und Ihr kommt fast direkt vor dem Tor von Schloss Mespelbrunn heraus. Startet am Bahnhof Obernburg-Elsenfeld und fahrt auf dem Elsava-Radweg. Das bayerische Schloss selbst bringt kleine Mädchen sofort in Verzückung, denn so wie Mespelbrunn sieht bei vielen die Heimat der Prinzessin aus: Mitten in einem See umringt von Wald liegt das Schloss. 1412 taucht diese Anlage zum ersten mal schriftlich auf. Eine Führung lohnt sich auf jeden Fall. Übrigens: Den Film “Das Wirtshaus im Spessart” drehte man hier auf Schloss Mespelbrunn.
Die Schlösser von König Ludwig II. in Bayern kennt jeder, doch auch das Schloss Mespelbrunn hat seine Reize und ist ein tolles Ziel für eine Familienradtour.
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Die König von Sachsen wussten, wo es schön ist. Im Elbtal, nur wenige Kilometer von Dresden entfernt, errichteten sie Schloss Pillnitz. Auf dem Elbradweg könnt Ihr gemütlich hinradeln. Unser Bärli hat es auch geschafft und der ist alles andere als ein durchtrainierter Radfahrer. An der Elbe verläuft der Radweg immer flach dahin und selbst mit Kinderanhänger ist dieser Weg zu schaffen. Vom Erlebniswert ist eine Fahrt mit dem Elbe-Dampfer auch eine Überlegung wert. Hier findet Ihr den Fahrplan der Sächsischen Dampfschifffahrt. 45 Minuten dauert die reguläre Führung durch das Schloss, doch für Outdoor Kinder sind die Exkursionen durch den Schlosspark noch interessanter. Hier gibt es Themen wie “Was müssen das für Bäume sein” oder bei schlechtem Wetter gibt es Kinderführungen durch das Palmenhaus.
Schloss Pillnitz bei Dresden ist für Kinder und Outdoor Familien ein geniales Ziel.
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Wandern zu Dornröschen in Nordhessen
Malerische Fachwerkstädtchen, verwunschene Landschaften und Spuren über Spuren der Brüder Grimm: In Hessen wurden die weltberühmten Brüder geboren, hier haben Jacob und Wilhelm Grimm ihre Märchen gesammelt, als Professoren gelehrt und Wörterbücher verfasst, während Ludwig Emil Grimm als Maler zum Mitbegründer der ersten Künstler-kolonie Europas in Willingshausen wurde. Jacob wagte zudem einen Ausflug in die Politik und war Mitglied der ersten deutschen National-versammlung in Frankfurt. Entlang der Deutschen Märchenstraße, die sich auf 600 Kilometern vom hessischen Hanau bis nach Bremerhaven erstreckt, entdecken Urlauber die Welt von Dornröschen, Rotkäppchen oder Frau Holle und erleben ihre Geschichten bei Audienzen, Führungen, Tanz und Theater. Während ihrer Zeit in Kassel reisten die Brüder Grimm mit viel Vergnügen durch die heutige GrimmHeimat Nordhessen. Tagebucheinträge sowie Briefe zeigen, wie sehr sie ihre Heimat mochten. Die Städte und Landschaften Nordhessens scheinen untrennbar mit den Märchen der Grimms verbunden zu sein. „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter“ scheint es vor dem Rapunzelturm und der Trendelburg zu ertönen. 20 Ellen tief soll die Märchenschönheit ihr Haar hier heruntergelassen haben. Märchen gehören zu Nordhessen, wie die Tasse zum Kaffee. Hier sammelten auch die Brüder Grimm manche Ihrer Märchen und schrieben sie nieder. So auch Dornröschen. Wenn Ihr mit den Outdoor Kindern einen erlebnisreichen Tag verbringen wollt, dann fahrt mal zur Sababurg. Dort lebte und schlief einst Dornröschen. Jeden Sonntag, vom April bis Oktober, könnt Ihr das Märchenschloss besichtigen. Mehr als 100 Jahre ist das ehemalige Jagdschloss als Dornröschenschloss bekannt. Und wie lange sollte die Prinzessin schlafen, nachdem sie sich in den Finger gestochen hatte? Genau! 100 Jahre! Watson kombiniere: Es muss das Dornröschenschloss sein. Überall auf der Sababurg begegnet Ihr Dornröschen und es gibt sogar spezielle Märchenführungen. Für alle die draussen etwas erleben wollen, gehen in den Tierpark Sababurg. 13 Hektar ist diese Anlage groß und besteht seit 1571. Am Fuß der Sababurg befindet sich der Tiergarten und 80 Tierarten erwarten Euch dort. Heimische Waldtiere, Tiere vom Bauernhof und Exoten wie Pinguine könnt Ihr bestaunen. Auch eine Greifvogel Schau gehört zum Programm. Der Tierpark Sababurg ist weitläufig und ein Tag vergeht dort sehr schnell. Im Streichelgehege können die Kinder direkten Kontakt mit Ziegen und Hängebauchschweinen aufnehmen. Die knapp 700 Jahre alte Anlage begeistert durch Ruinenromantik und seine liebevoll angelegten Gärten sowie mit seinem angrenzenden Tierpark und Urwald, Hessens erstem Naturschutzgebiet. Märchenfreunde können nach Rundgang, Theateraufführung oder Märchen-Dinner im Turmgemach mit Himmelbett übernachten. Frau Holle gilt es auf dem Hohen Meißner einen Besuch abzustatten: Der Sage nach sollen Goldmarie und Pechmarie über den Frau Holle Teich in deren unterirdisches Reich gekommen sein.
Mehr Infos:
www.dornroeschenschloss-sababurg.de
Ein Märchen auch im Winter: Die Sababurg in Nordhessen.
Foto: (c) Paavo Blåfield
GrimmHeimat NordHessen – Tourismus –
Regionalmanagement Nordhessen GmbH
Schwein gehabt: Die Moritzburg!
Wildschweine haben in Sachsen gut grunzen. Beim Wildgehege Moritzburg könnt Ihr über 30 heimische Tierarten beobachten. Auch die Wildschweine besitzen hier ein großzügiges Gehege. In der Nähe befindet sich das Jagdschloss Moritzburg und das ist auch der Grund, warum es das Wildgehege gibt. Die adeligen Jägersleut wollten unbedingt Tiere vor die Gewehre bekommen und deshalb bauten die Kurfürsten diesen Tiergarten, Schlossnah versteht sich. Heute muss kein Tier im Wildgehege Moritzburg Angst vor einer Kugel haben. Viel ließ sich der Freistaats Sachsen, als Eigentümer, einfallen um Euch als Besucher zu begeistern. So gibt es im Wildgehege Moritzburg einen Waldseilgarten, mit sieben unterschiedlichen Parcours. Auch Führungen mit dem Wildgehegeführer sind möglich und Ihr dabei direkt den Waldtieren begegnen. Am Wildgehegespiel entlang vom Besucherweg lernen die Outdoor Kids eine Menge über den Lebensraum Wald und können ihre Geschicklichkeit bei Spielstationen beweisen.
Zum Kini mit Kindern wandern: Neuschwanstein lockt!
Kinder wandern diese königliche Tour ab acht Jahrten problemlos. Vom bergsteigerischen ist diese Wanderung weniger anspruchsvoll, aber eine gute Kondition sollten die Kinder haben, wenn sie hier wandern. Bei dieser Tour wandern wir auf den Spuren der bayerischen Könige. Vom unscheinbaren Jagdhaus bis zu dem Symbol für Ludwig II: Schloß Neuschwanstein. Einen Teil von dieser königlichen Strecke wandern die Kinder bequem und mit gut gelaunt bergab. Dem König sei Dank!
An der Seilbahn vom Tegelberg starten wir. Vor allem am Wochenende sind hier viele Gleitschirmflieger unterwegs, man erkennt sie an den großen Rucksäcken erkennbar. Meine Mittlere meint “Papa schau mal, was die alles eingepackt haben!” Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann die Tegelbergbahn nehmen und hinauf schweben. Alle anderen steigen auf. Wichtig ist, dass die Kinder trittsicher sind. An der Sommerrodelbahn vorbei und über einen geschotterten Weg geht es den Berg hinauf. Über einen schmalen Pfad kommen wir in alpine Regionen. Was vom Parkplatz bei der Talstation harmlos aussieht, fordert die Kinder und mich. Immer wieder ist der Pfad mit fixen Drahtseilen sichert. Besonders viel Freude haben die Kinder an den kleinen Kletterpassagen. Nach 2 1/2 Stunden ist das Tegelberghaus erreicht. Diese Hütte. sie steht auf 1.707 m Höhe, diente bereits den bayerischen Königen bei der Jagd als Unterkunft. Hier lohnt es sich auf jeden Fall eine Pause einzulegen. Der Blick auf den Forggensee und die umliegenden Berge ist atemberaubend. Wir folgen der Beschilderung Reitweg Bleckenau. Vom Tegelberghaus sind es ungefähr 2 1/2 Stunden. Über schroffes Gelände geht es bergab. Schwindelfrei muss bei diesem Wanderweg keiner sein. Wer will kann auch einen Abstecher auf den Ahornsattel (1.661 m) unternehmen.
Wandern mit den Kindern zu Königs! Eine Tagestour vom Tegelberg nach Schloß Neuschwanstein.
Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Kinder wandern auf den Spuren der Monarchen
Bald ist der Reitweg erreicht, bei dem es einen Naturlehpfad gibt. Weil die bayerischen Könige und der Prinz Regent Luitpold gerne in dem “Leibgehege” zur Jagd gingen, ließ König Max I. einen Reitweg anlegen. Wichtig ist für die Monarchen gewesen, dass der Weg genügend Platz für das eigene Pferde und dem Jagdgefolge geboten hat. Außerdem durfte der Reitweg keine starke Steigung haben. Wir gehen diesen Weg immer bergab. Auf den Naturlehrpfad erfahren wir eine Menge über die Umwelt in den Allgäuer Alpen. Auch Mitmachstationen wie ein Holzxylophon gibt es. Nach gut zwei Stunden erreichen wir eine kleine Teerstraße. Hier ender der Naturlehrpfad. Wir biegen links ab und in zehn Minuten haben wir das malerisch an einem Wildbach gelegene Gasthaus Bleckenau erreicht. König Ludwig II. nutzte es als Jagdhaus. Wenn die Kinder erschöpft sind, kein Problem! Es gibt eine Busverbindung von der Bleckenau hinunter zur Tegelbergbahn. In einer halben Stunde wandern wir bergab und kommen unterhalb der Marienbrücke heraus. Oben stehen sich gegenseitig die Touristen auf den Füßen. Die Kinder sind vom Wasserfall unterhalb der Brücke fasziniert. Alle die möchten, steigen über die Steintreppen hinauf zum Schloß Neuschwanstein. Kalkuliert Wartezeit mit ein. Wir steigen über die wilde Pöllatschlucht ab. Unterwegs bauen die Kinder Stoarmandl. Am Ausgang der Schlucht biegen wir nach rechts und kommen über einen gut beschilderten Wanderweg zum Parkplatz an der Tegelbergbahn.
Mit den Kindern wandern wir in die Bleckenau. Ein wunderbarer Ort in einem wildromantischen Tal. Das wusst auch schon König Ludwig II.
Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Ein geheimnisvolles Schloss auf der Pfaueninsel
Ein ehemaliges Liebesnest vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. ist heute für die Kinder in Berlin eine Attraktion: Auf der Pfaueninsel können sie die Vögel, welche der Insel ihren Namen gaben, beobachten und viele geheimnisvolle Orte entdecken. Wie bei jedem richtigen Outdoor-Abenteuer müssen sie den Weg durch uralte Bäume finden. Nachdem unsere heutige Tour in Berlin ist, die Bundeshauptstadt hat bekanntlich einen Bären im Wappen, schickten wir unseren Bärli los!
Mit der S-Bahn sind wir mit Bärli bis zum Wannsee gefahren und dann mit der Buslinie 218 bis zur Fähre. Die Kinder konnten es kaum erwarten auf dem Schiff zu sein. Wir setzten über die Havel zur Pfaueninsel hinüber. Noch bevor wir dort anlegten meinte Franki:”Wer schreit denn da so?” Es ist ein Pfau gewesen. Diese Vögel laufen hier auf der Insel herum und so schön auch das Gefieder sein mag, Singvögel sind sie wirklich nicht. Kaum angekommen laufen auch schon die Outdoor Kids los um die Insel zu erkunden. Als 1793 Friedrich Wilhelm II. das Eiland kaufte, hatte er anderes im Sinn, als das Kinder und das gemeine Volk hier im Grünen unterwegs sind. Der Preußenkönig ließ auf der Pfaueninsel ein Schloß. Auf die Outdoor Kinder macht dieser Bau aus Holz einen großen Eindruck. “Wo wohnt der König?” will die Jüngste wissen. Es wirkt wie im Märchen. Wir wandern bei bestem Wetter weiter vorbei an den uralten Eichen. Immer wieder kommen wir an Gebäuden vorbei, die wie aus einem Märchenfilm wirken: Kleine Tempel oder eine Meierei und Jagdhütten. Immer wieder hören wir die Pfauen, bekommen sie aber nicht zu sehen. So sehr die Outdoor Kids mit den Ferngläsern auch das Gelände absuchen. Auf unserer Insel-Wanderung erreichen wir die Voliere und die Kinder sind begeistert von den vielen Vögeln darin. Ebenso märchenhaft wirkt der Teich für die Wasservögel. Zurück legen wir ein Picknick auf der Liegewiese beim Luisentempel ein. Bevor wir wieder die Fähre besteigen sehen wir uns noch mit den Kindern den Fregattenhafen an. Auf jeden Fall ist die Pfaueninsel ein lohnendes Outdoor-Ziel in Berlin.
Herrenchiemsee: Der Welt entrückt
Der Welt entrückt. So soll der bayerische König Ludwig II. mit zunehmenden Alter gewesen sein. Dazu passt auch das Schloss auf der Insel Herrenchiemsee im Chiemsee. Dabei orientierte sich der Monarch stark am französischen Schloss Versailles.Statt der 73 Meter wie in Versailles, ist hier der Spiegelsaal 75 Meter lang. Prunksucht eben. Wir schippern mit den Kindern über den Chiemsee und legen an der Insel an. Von den Häuschen an denen es die Eintrittskarten gibt, wandert Ihr hinauf zum Schloss mit den beeindruckenden Springbrunnen. Jetzt biegt Ihr rechts ab und Ihr wandert hinauf zum Kap mit der Seekapelle. Gesäumt ist der Weg mit uralten Bäumen. Von der Seekapelle aus habt Ihr einen wunderbaren Blick über den glitzernden Chiemsee hinüber zur Halbinsel Urfahrn. Am Ufer geht es zurück zum Schloß. Bald gelangt Ihr an den großen Kanal. Dort haltet Ihr Euch wieder Richtung Schloss. Von dort kommt Ihr auch wieder zurück zur Anlegestellt. Aber zuvor wollen die Kinder das Schloss besichtigen.
Insel: Herrenchiemsee
- Lage: Chiemsee
- Länge der Wanderung: fünf Kilometer
- Höhenmeter: 40
- Kinderwagen geeignet: ja