Berghütten für Familien in Tirol haben eine große Gemeinsamkeit: Die Atmosphäre! So fühlen sich die Berge an, wenn am Morgen ein Kind den Fensterladen zur Seite schiebt und sich die Sonne langsam durch die Wolkenfetzen in den Tiroler Bergen kämpft. Wir stellen Euch familienfreundliche Hütten in diesem österreichischen Bundesland vor. Außerdem habem wir die ultimative Packliste für Euch.
Abends den hochalpinen Sonnenuntergang beobachten, am nächsten Morgen das hausgemachte Hüttenfrühstück genießen, das ein oder andere „Stoanmandl“ unterwegs bauen und einfach mal offline sein – um Natur-nähe zu genießen und fernab aller Ablenkungen Zeit füreinander zu haben, zieht es Familien in die Alpen. Gemeinsam wandern, klettern, biken oder einfach nur die Auszeit in der urigen Hütte oder dem komfortablen Alpengasthof genießen – in der Region Innsbruck werden alpine Über-nachtungen zum einzigartigen Erlebnis. Dabei begeistern die Hütten mit ihren vielseitigen Angeboten von Kochen über offenem Feuer bis GPS Schnitzeljagdrunden. Hier ist für jeden etwas dabei.
Pfeishütte – Bergferien für Groß und Klein
Die Pfeishütte liegt auf einer Höhe von 1.922 Metern am Ende des Samertales inmitten des Naturparks Karwendel. Die Hütte wird von schroffen, majestätischen Berggipfeln wie der Rumer Spitze, der Stempeljochspitze oder der Bachofenspitze umringt. Sie ist außerdem Ziel des Goetheweges, der am Hafelekar bei Innsbruck beginnt. Der Wanderstart auf 2.200 Metern ist mit den Nordkettenbahnen vom Innsbrucker Stadtzentrum aus erreichbar. Hin- und Rückweg sind auch als Tagestour zu schaffen. Für Familien bietet die Pfeishütte etwas ganz Besonderes: An neun Terminen im Sommer gibt es die sechstägigen Bergferien: Von Ausflügen in die Bergwelt bis hin zu Bogenbau und Kochen über offenem Feuer wird hier ein abwechslungsreiches Programm geboten. Außerdem variiert das Hüttenteam zwischen Aktivitäten für die gesamte Familie und Programmteilen, in denen die Eltern Zeit für sich haben und die Kinder betreut werden.
Alle Informationen: www.pfeishuette.at
Solsteinhaus – das Familien-Kletterparadies
Das Solsteinhaus liegt auf über 1.805 Metern Seehöhe, umgeben von grünen Almwiesen am Fuße des Großen Solsteins. Der Aufstieg ist möglich über Zirl-Hochzirl und Scharnitz. Speziell für Familien werden auch hier Bergferien mit einem abenteuerlichen Fokus geboten: Zwei Klettergärten mit kurzen Klettersteigen und Abseilstellen, eine Kletterwand am Haus, ein ca. 100 Meter langer Flying Fox und zwei GPS Schnitzeljagdrunden bieten Outdoor-Spaß für die ganze Familie. Buchbar sind die Familien-Pakete für drei bis fünf Nächte – so ist für jeden die richtige Menge Alpinerlebnis dabei.
Alle Informationen: www.solsteinhaus.at
Schutzhaus Patscherkofel – Hüttenflair hoch über der Stadt
Besonders komfortabel erfolgt der Aufstieg zum Schutzhaus Patscherkofel auf 1.964 Metern Seehöhe – befindet es sich doch direkt neben der Bergstation der Patscherkofelbahn. Dabei gibt es sowohl Familienzimmer, als auch Matratzenlager. Das Schutzhaus ist Ausgangspunkt für viele herrliche Wanderungen, die sich speziell für Familien, auch mit kleineren Kindern, eignen. Die Patscherkofel Gipfelstube ist über einen Forstweg innerhalb von 50 Minuten erreichbar und lässt sich sogar mit dem Kinderwagen erklimmen. Der berühmte Zirbenweg ist der Inbegriff von Genusswandern mit herrlichem Blick auf das Inntal. Hier haben Familien ein gemütliches Wandererlebnis umgeben von den uralten Zirbenwäldern hoch über Innsbruck.
Alle Informationen: www.schutzhaus-patscherkofel.at
Meißner Haus – Gipfelstürmen leicht gemacht
Die Tour zum Meißner Haus startet im Dorf Ellbögen und führt südlich des Patscherkofels, Innsbrucks Hausberg, ins ruhige und malerische Viggartal. Vom auf 1.720 Metern Seehöhe gelegenen Meißner Haus sind Gipfel wie die Neunerspitze, die Viggarspitze, der Glungezer oder der Patscherkofel relativ leicht zu besteigen und eignen sich perfekt für Bergerlebnisse mit der ganzen Familie. Im Haus befinden sich zwei gemütliche, original erhaltene Stuben aus Zirbenholz. An kalten Tagen sorgen die mit Meißner Porzellan verkleideten Kachelöfen für behagliche Wärme. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Matratzen- sowie in Zimmerlagern. Geboten werden sechstägige Bergferien an acht Terminen im Sommer – Fackelwanderung, Schatzsuche und Lagerfeuer-Spaß inklusive.
Alle Informationen: www.meissner-haus.at
Lehnberghaus – ein Ziel für Wanderer und Mountainbiker
In den Mieminger Bergen auf 1.554 Metern Seehöhe gelegen, begeistert das Lehnberghaus mit bodenständiger Küche und unberührter Berglandschaft rundherum. Eine schöne Terrasse lädt zum Verweilen ein, der Kinderspielplatz in Sichtweite unterhält kleine Gäste. Familienfreundlich gestaltet sich auch die Anreise zum Berggasthaus. Innerhalb von nur einer Stunde erreichen Wanderer über eine Forststraße das Lehnberghaus ab Obsteig/Gasthaus Arzkasten – eine Strecke, die sich auch mit dem Mountainbike leicht zurücklegen lässt. Übernachtungsgäste erhalten im Sommer die Fahrerlaubnis bis ganz zur Unterkunft hin und können weitere Touren voller Energie direkt von dort starten. Geboten sind Zimmer in verschiedenen Größen – vom Doppelzimmer bis zum 10er Lager ist für jeden Bedarf etwas dabei.
Alle Informationen: www.lehnberghaus.com
Alpengasthof Praxmar – Bergidylle mit Komfort
Wer beim Wander- und Bergurlaub nicht auf einen gewissen Komfort verzichten will, ist beim Alpengasthof Praxmar im Sellraintal genau richtig. Umgeben von atemberaubender Natur auf 1.700 Metern Seehöhe, wird hier Familienurlaub großgeschrieben. In gemütlichen Zimmern und großzügigen Apartments findet jeder seinen Wohlfühlplatz. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und Almwiesen, die genug Platz für Abenteuer bieten. Auch die hofeigenen Tiere bringen Kinderaugen zum Leuchten – ein richtiger Urlaub am Bauernhof eben. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, im hauseigenen Fischteich zu angeln oder zu einer Wildbeobachtung mitzukommen. Zahlreiche familienfreundliche Wanderrouten führen direkt vom Alpengasthof Praxmar aus in die umliegende Bergwelt.
Alle Informationen: www.praxmar.at
Eine familienfreundliche Berghütte im Frühling, die auch für weniger Geübte locker zu erreichen ist, da suchen manche angehenden Bergfreunde lange. Eine Hütte die ideal für Familien ist, darunter fällt das Kölner Haus in Serfaus (Tirol). Seit 1929 haben die Rheinländer hier eine wunderbare Unterkunft. Vom deutschen Alpenverein hat diese Hütte auch die Auszeichnung “Mit Kindern auf Hütten” erhalten. Nur wenige Meter entfernt ist das legendäre Murmliwasser, bei dem die Kinder problemlos einen halben Tag lang sein können.
“Jetzt ham mas!” sagten die Handwerker und legten das Werkzeug in die Kästen. Am Furgler dämmerte bereits der Morgen. An diesem Tag, dem 1. September 1929, sollte die Einweihung vom Kölner Haus stattfinden. Doch es gab noch einige Arbeiten für die Schreiner und die Handwerker mussten die Nacht durcharbeiten, damit die neue Berghütte bereit für die ersten Gäste gewesen ist. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. In der bald 90-jährigen Geschichte erlebte das Kölner Haus einige Umbauten. Seit dem Januar 1959 gibt es in der unmittelbaren Nachbarschaft die Bergstation der Komperdellbahn und seitdem ist diese urige Hütte noch mehr gefragt. Im Winter sind hier Skifahrer und Snowboarder einquartiert. Die Saison dauert von Anfang Dezember bis nach Ostern. Während im Sommer das Kölner Haus von Mitte Juni bis Mitte Obktober geöffnet ist. Bekannt ist die Hütte auch für sein leckeres Essen. Die Unterkunft ist auch vom Deutschen Alpenverein für die regionale Küche “So schmecken die Berge” ausgezeichnet. Auch die Salzburger Brauerei Stiegl berichtete auf ihren Youtube Kanal über die kulinarischen Höhepunkte vom Kölner Haus. Zu empfehlen ist der Holundersaft oder die Säfte mit Minze und Zitrone. Wer wissen will wie die Berge schmecken, der probiert die Kaaspressknödel, einen Kaiserschmarrn oder den wunderbaren Apfelstrudel. Für die Familien ist die Unterkunft in der Samnaun-Gruppe perfekt zu erreichen: Mit der Komperdell-Bahn. In unmittelbarer Nachbarschaft steht die Bergstation. Wer kleinere Outdoorkids hat, der findet diesen Luxus einfach unbezahlbar. Alle anderen steigen von Serfaus hinauf zur Hütte. Ungefähr 520 Höhenmeter warten auf Euch und die Tour ist etwa 3,5 Kilometer lang. Für den Aufstieg solltet Ihr zwischen 1 1/2 und 2 Stunden einplanen. Unterwegs lohnt es sich immer wieder den Blick über die Tiroler Berge wandern zu lassen.
Familienfreundliche Berghütte im Frühling: Das Kölner Haus könnte kaum besser liegen
Den Kindern ist das schmackhafte Tiroler Essen auf der Berghütte zwar wichtig, doch das Murmliwasser zieht sie noch mehr an. Es ist nur wenige Meter von der Unterkunft entfernt. Auf 15.000 Quadratmetern (das sind zwei Fußballfelder!) toben sich die kleinen Abenteurer nach Herzenslust aus. Packt auf jeden Fall Handtücher ein, wenn Ihr mit den Kindern zu diesem Spielareal geht. Herzstück vom Murmliwasser ist der Teich. Hier gibt es eine Floßfähre. Die Kinder ziehen sich am Tau über das Wasser. Mitten im Wasser befindet sich eine Höhle, die aufgebaut ist, wie die Behausung von einem Murmeltier. 200 Meter lang ist das unterirdische System von Gängen, welche die Kinder erkunden. So leben die Murmeltiere: Untertage und in Höhlen. Keine Sorge, spätestens nach 20 Metern kommt ein Schacht, der hinauf führt. Egal wie alt die Kinder sind, am Murmliwasser finden sich schnell Gleichaltrige. Gemeinsam matschen sie im Lehmtümpel oder schuften schwer an der Wasserpumpe. In den Sandkästen treffen sich die Kleinsten und buddeln zusammen. Die Eltern entspannen sich und haben von ihren Sitzplatz in der Bergsonne den perfekten Überblick.Es besteht sogar die Möglichkeit, am Murmliwasser die Kinder kostenlos für ein paar Stunden betreuen zu lassen.
Basecamp fürm aktive Familien
Ideal ist das Kölner Haus für Wanderungen mit der Familie. Hier finden sich Touren für jedes Niveau. Für die Outdoorkids gibt es den wunderbaren Blumensteig. Dort erfahrt Ihr eine Menge über die Alpenblumen. Hier oben wachsen sogar Orchideen. Sogar geführte Touren zum Thema Blumen gibt es dort. Eine mittelschwere Tour ist der Murmlisteig. Wer sich dorthin mit den Kindern wagt, sollte eine gewisse Bergerfahrung mitbringen und besonders am Lazidgrat sowie dem Kitzköpfl auf die Knilche achten. Zwischen 2 1/2 und drei Stunden seid Ihr dort unterwegs. Im Sommer 2018 gibt es auf dem Kölner Haus auch wieder das Angebot der Bergferien. Es richtet sich an Familien mit Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren. Ein vielseitiges Programm erwartet die Familien. Von der Kräuterwanderung, bis hin zum Lagerfeuer ist alles dabei was sich die Outdoorer wünschen. “Jetzt ham mas!”
Was solltet Ihr für eine Hüttentour einpacken? Die Profis von Kinderoutdoor.de zeigen es Euch
Eine Packliste für eine Hüttentour schont Euere Nerven. Wenn Ihr mit dem guten Gefühl loswandern wollt, alles im Rucksack eingepackt zu haben, dann haben wir für Euch diese praktische Packliste erstellt. Diese könnt Ihr entsprechend den Kindern anpassen. Wenn alles dabei ist, dann macht die Übernachtung auf der DAV-Hütte auf jeden Fall Spaß.
Fast bin ich mit meinem Buch “Die schönsten Wanderungen von Hütte zu Hütte mit Kindern” fertig gewesen, doch irgendwie fehlte in diesem Buch noch etwas. Nach lange genug grübeln fiel es mir ein: Die Eltern brauchen eine Packliste. Denn bevor es auf ein Hüttenwochenende mit der Familie losgeht, gibt es eine Menge zu tun und plötzlich vergisst man das eine oder andere wichtige Ding einzupacken. Oben auf der Berghütte gibt es selten einen Ersatzschnuller oder genug Windeln fürs Kind. Die liegen gut verstaut zuhause……Damit Ihr alles im 60 Liter Rucksack dabei habt, kommt hier unsere Packliste.
Packliste Hüttentour mit Kindern: Alles eingesackt
Folgendes solltet Ihr bitte einpacken:
- Bargeld (auf Berghütten lässt sich selten mit Karte zahlen)
- Wanderkarte
- Wanderführer
- Kompass oder GPS Gerät
- DAV Ausweis
- Hüttenschlafsack
- Microfaser-Handtuch
- Zahnbürste und Zahncreme
- Stirn– oder Taschenlampe
- kleiner Beutel für den Müll (echte Alpinisten nehmen den Müll mit ins Tal und trennen ihn dort)
- Stöpsel für die Ohren
- Wanderschuhe
- Wechselwäsche
- Trekkingstöcke
- Regenjacke
- Regenhose
- Waschgel oder Seife
- Bürste
- Sonnenmütze oder Sonnenhut
- Bürste oder Kamm
- Erste Hilfe Set
- Insektenschutzmittel
- Mobiltelefon und Ladegerät
- Regenhülle für den Rucksack
- Funktions T-Shirt
- Stirn– oder Taschenlampe
- Flip Flops für die Hütte
- Trinkflasche oder eine Trinkblase mit Schlauch für den Rucksack
- Verpflegung
Für die Kinder packt Ihr bitte für die Hüttentour ein
- Vorlesebuch für kleinere Kinder
- Kuscheltier
- Schnuller
- Windeln
- Feuchttücher
- Nuckelflasche mit Sauger
- Babynahrung
- Babycreme
- Spielsachen oder Spiele (viele Hütten haben Spiele für Ihre Gäste)