Es gleicht einem Wunder, wie ein Gedicht und eine einfache Melodie sich zu einem Lied verbinden, das seine Reise um die Welt antrat und bis heute die Herzen der Menschen erfüllt. Im SalzburgerLand begegneten sich der Priester Joseph Mohr und der Lehrer Franz Xaver Gruber: Gemeinsam erschufen sie „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ und sangen es erstmals an Weihnachten 1818 in Oberndorf. Sechs Stille-Nacht-Orte gibt es im SalzburgerLand: Allesamt Lebensstationen der beiden Männer, die sich nur für kurze Zeit trafen, aber durch eine lebenslange Freundschaft verbunden blieben. Und gemeinsam Weihnachten für immer veränderten.
Joseph Mohr wurde am 11. Dezember 1792 als uneheliches Kind einer Strickerin und eines Musketiers der fürsterzbischöflichen Garde in der Steingasse 31 in Salzburg geboren und verlebte dort seine Kindheit und Schulzeit. Getauft wurde er – wie schon W. A. Mozart – im Salzburger Dom. Während seiner Schulzeit am Akademischen Gymnasium – die heutige Universität Salzburg mit der Großen Aula – verdiente er sich ein kleines Zubrot als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des Benediktinerklosters St. Peter am Fuße des Mönchsberges. Am Makartplatz besuchte er das Priesterseminar, wo er schon als 23-Jähriger zum Priester geweiht wurde. 1819 wurde er als junger Priester eingeladen, im Salzburger Dom die Fastenpredigt zu halten: Damit wurde ihm eine große Ehre zuteil.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- Der Salzburger Dom mit dem historischen Taufbecken kann bei freiem Eintritt besichtigt werden. Die Salzburger Domorgel wurde von Carl Mauracher umgebaut: Der Zillertaler Orgelbauer brachte das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ in seine Heimat nach Fügen.
- Es werden Stadtführungen zum Thema „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ angeboten (Wohnhaus, Priesterseminar, St. Peter, etc.).
- Das berühmte Salzburger Glockenspiel spielt am 24. Dezember um 7.00, 11.00 und 18.00 Uhr die Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“.
Arnsdorf: Franz Xaver Grubers erste Wirkungsstätte als Lehrer
Der kleine Ort Arnsdorf in der Nähe von Oberndorf war über die Jahrhunderte hinweg ein weit über die Grenzen hinaus bekannter Wallfahrtsort. Sogar Pilger aus dem entfernten Rom kamen zur Kirche „Maria im Mösl“. Von 1807 bis 1829 lebte und wirkte Franz Xaver Gruber hier als Lehrer, Mesner und Organist. Bei Amtsantritt heiratete er – zur sozialen Versorgung – die Witwe seines Vorgängers, Elisabeth Fischinger, und nach deren Tod 1826 Maria Breitfuß. Von hier aus „pendelte“ er ab 1816 auch nach Oberndorf, wo er zusätzlich den Orgeldienst übernahm, um sein geringes Einkommen aufzubessern. In Arnsdorf hat die Melodie zu „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ihren Ursprung.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- Im ältesten aktiven Schulhaus Österreichs ist seit 1957 das Stille-Nacht-Museum Nach einer Neukonzeption wurde das Museum 2013 mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet. Es versteht sich als ein Ort der Besinnung und der Begegnung, der die Schlichtheit der damaligen Zeit und Grubers Leben widerspiegelt. Eine traditionell eingerichtete Rauchkuchl, in der sich das Familienleben abgespielt hat, und ein historisches Klassenzimmer mit dem „Gruberpult“ und alten Schulbänken geben Einblicke in Grubers Alltag. Im Erdgeschoß befinden sich die Klassen der Volksschule Arnsdorf.
- Neben der „Gruberschule” befindet sich die 500 Jahre alte Wallfahrtskirche „Maria im Mösl“ mit der Original-Orgel, auf der Gruber von 1807 bis 1829 seinen Organistendienst leistete. In der reich ausgestatteten, spätgotischen Kirche befindet sich am eindrucksvollen Hochaltar eine Madonna mit Jesukind, die wahrscheinlich aus der Werkstatt des bedeutenden Bildhauers, Malers und Altarbauers Michael Pacher stammt.
- Als Glockenspiel der Kirche ertönt die weltberühmte Stille-Nacht-Melodie.
- Der „Gruber-Mohr-Gedenkweg“ verbindet die Orte Arnsdorf und Oberndorf. Die 25 Kilometer lange Stille-Nacht-Route ist ein Rad-Rundweg, der ebenfalls durch die beiden Orte führt.
Mariapfarr: Joseph Mohr verfasste den Liedtext ursprünglich als Gedicht
Es war im Herbst 1815, als der 23-jährige Joseph Mohr nach der vorzeitigen Priesterweihe in Salzburg seine erste Stelle antrat: Er wurde Hilfspriester in Mariapfarr im Salzburger Lungau und kehrte damit unverhofft zu seinen Wurzeln zurück. Joseph Mohrs Vorfahren väterlicherseits waren seit dem 17. Jahrhundert im Lungau angesiedelt. Im Jahr 1995 lieferte der einzige aufgefundene “Stille Nacht!”-Autograph aus der Hand von Joseph Mohr den Beweis dafür, dass Mohr das Gedicht „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ 1816 in seiner Zeit als Kooperator in Mariapfarr verfasst hatte.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- Das neugestaltete Stille-Nacht-Museum zeigt das Thema „Wallfahrt“ und den Zusammenhang zu „Stille Nacht“ in verschiedenen Facetten. Es bereitet „den Weg“ auf verschiedene Weise auf – vom Lebensweg Joseph Mohrs und den schwierigen Lebensverhältnissen dieser Zeit, über den inneren und individuellen Weg jedes Einzelnen bis zu den Schätzen, die ihren Weg in das Museum gefunden haben. Darunter sind Kostbarkeiten aus dem Besitz der Basilika Mariapfarr aus der Zeit der Hochblüte der Wallfahrt. Zu den Besonderheiten des Museums zählt das „Mariapfarrer Silberaltärchen“ aus dem Jahr 1443 und die große Weihnachtskrippe in der rekonstruierten „Mohr–Stube“. Die rund 100 Figuren stammen aus dem Jahr 1750 und schmückten bereits zu Mohrs Zeiten die Krippe.
- Die Wallfahrts- und Stille-Nacht-Basilika „Unsere Liebe Frau“ nahm immer schon eine besondere pastorale und historische Stellung innerhalb des Erzbistums Salzburg ein. Das Altarbild „Anbetung der Heiligen Drei Könige und dem holden Knaben im lockigen Haar“ soll Mohr zur entsprechenden Textzeile inspiriert haben. Kirche und Altar wurden im August 2016 nach zweijähriger Renovierung neu geweiht, ebenso wie der neue Stille-Nacht-Brunnen auf dem neu gestalteten Joseph-Mohr-Platz. Am 5. April 2018 erhob Papst Franziskus die Wallfahrtskirche per Dekret zur Basilica Minor (kleinere Basilika).
Oberndorf: Hier erklang das Lied zum ersten Mal
Oberndorf liegt rund 20 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg und hat als Stille-Nacht-Gemeinde weltweiten Ruhm erlangt. Joseph Mohr war in der Schiffergemeinde, die erst zwei Jahre zuvor von Laufen auf bayerischer Seite getrennt wurde, von 1817 bis 1819 als Hilfspriester tätig. Der Lehrer von Arnsdorf, Franz Xaver Gruber, verdiente sich in Oberndorf sein Zubrot als Organist. Aus der Begegnung der Männer wurde eine Freundschaft und dieser ist das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zu verdanken. Am Nachmittag des 24. Dezembers 1818 überreichte der Hilfspriester Mohr dem Lehrer Gruber sein 1816 verfasstes Gedicht mit der Bitte, dieses zu vertonen. Am Abend desselben Tages trugen es die beiden Männer zweistimmig, und nur von Mohr auf der Gitarre begleitet, nach der Christmette vor.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- Im Stille-Nacht-Bezirk von Oberndorf findet sich an Stelle der St. Nikola Kirche, die durch ständige Hochwasser beschädigt war und abgetragen werden musste, die Stille-Nacht-Kapelle. Seit 1953 findet jährlich am Heiligen Abend um 17 Uhr vor der Kapelle die Stille-Nacht-Gedächtnisfeier statt, zu der zahlreiche Menschen aus aller Herren Länder anreisen, um das Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!” zu hören und zu singen.
- Im Alten Pfarrhof neben der Stille-Nacht-Kapelle ist das neue Stille-Nacht-Museum Oberndorf Hier werden den Besuchern auf zwei Stockwerken das Stille-Nacht-Lied und seine Geschichte präsentiert. Die Zeit der Entstehung und Verbreitung des Weihnachtsliedes sowie das Umfeld, in dem es entstand, bilden weitere Schwerpunkte des Museums. Einzigartige Erinnerungsstücke und interaktive Stationen laden zum Entdecken ein. Der Hof des Museums ist dem Oberndorfer Philosophen und Träger des Alternativen Nobelpreises, Leopold Kohr, gewidmet.
- Das ganze Jahr über werden in Oberndorf Stille-Nacht-Führungen zur Kapelle und im Museum sowie Rundwanderungen durch den Ort und die Region angeboten.
Wagrain: Joseph Mohrs letzte Wirkungs- und Ruhestätte
Joseph Mohr kam 1837 nach Wagrain, wo er bis zu seinem Tod 1848 tätig war und als „sozialer Vikar“ in Erinnerung blieb. Ihm waren die Kleinsten, Ärmsten und Geringsten ein besonderes Anliegen. Schon in seinem zweiten Jahr in Wagrain war er der Hauptinitiator für den Bau der Volksschule, für die er fast sein ganzes Hab und Gut hergab. Ebenso kaufte er eine Feuerwehrspritze für die Gemeinde und setzte sich für die Armen- und Altenpflege ein. Sein Wirken hat in Wagrain besonders nachhaltige Spuren hinterlassen. Dabei war Joseph Mohr auch in diesem Ort als leutseliger, geselliger und musikalischer Pfarrer beliebt: Er unterhielt einen Kirchenchor und betätigte sich als Komponist. Am 4. Dezember 1848 verstarb Joseph Mohr im Alter von nur 56 Jahren an einer Lungenlähmung.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- In Wagrain erinnert die Joseph-Mohr-Gedächtnisorgel in der Pfarrkirche an das Wirken des sozialen Vikars. Im Seitenschiff der Kirche verweist eine Gedenktafel an Joseph Mohr als Verfasser des Liedes.
- Der Wagrainer Kulturspaziergang lädt zu einer rund eineinhalbstündigen Wanderung auf den Spuren Mohrs und durch den Stille-Nacht-Bezirk. Auf dem Weg liegen die Pfarrkirche, der Pfarrhof, welcher von Mohr bewirtschaftet wurde, und der Friedhof mit Joseph Mohrs letzter Ruhestätte.
- Das renovierte Pflegerschlössl in Wagrain – ein ehemaliges fürsterzbischöfliches Gerichtsgebäude aus dem späten 18. Jahrhundert – beherbergt ein Stille-Nacht-Museum: Die Ausstellungsbereiche sind dem Leben und Wirken von Joseph Mohr in Wagrain, der Entstehung des Liedes, seiner internationalen Verbreitung und seines besonderen Zaubers gewidmet. Zudem lädt das Museum Besucher zur interaktiven Auseinandersetzung mit dem Wert von Ruhe und Stille in einer immer hektischer werdenden Zeit.
Hallein: Franz Xaver Grubers letzter Wohnort und Ruhestätte
Nach seinem Wechsel 1929 von Arnsdorf nach Berndorf kam Franz Xaver Gruber mit seiner Familie 1835 nach Hallein. Nun konnte er sich endlich ganz seiner großen Leidenschaft, der Musik, widmen. Gruber hatte in Hallein bis zu seinem Tod 1863 die Stelle des Chorregenten und Stadtpfarrorganisten inne. Hier entfaltete er auch seine rege kompositorische Tätigkeit: Es entstand eine Reihe kirchenmusikalischer Werke und Kompositionen für die bürgerliche Musikpflege. Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Gruber 1842 die aus Böckstein stammende Katharina Rieser (verwitwete Wimmer). Sein ältester Sohn Franz Xaver (*1826, † 1871) gründete 1849 die „Halleiner Liedertafel“, bei der Gruber selbst Mitglied war und die bis heute besteht. In Hallein verfasste Gruber am 30. Dezember 1854 auch die „Authentische Veranlassung“, in der Urheberschaft, Ort und Zeit der Entstehung von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ handschriftlich dokumentiert sind. Franz Xaver Gruber starb 1863 mit 76 Jahren als angesehener und relativ wohlhabender Mann in Hallein und fand hier auch seine letzte Ruhestätte.
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ heute hier erleben:
- Franz Xaver Grubers ehemaliges Wohnhaus am „Franz Xaver Gruber Platz“ direkt gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche beherbergt das Stille-Nacht-Museum. Es zeigt die komplette Dokumentation des Weihnachtsliedes, Joseph Mohrs originale Gitarre und Einrichtungsgegenstände von Grubers einstiger Wohnung, ebenso wie die Stille-Nacht-Autographen II, IV und V sowie die „Authentische Veranlassung“. Das Archiv verwahrt drei Musikinventare der Kompositionen, die Gruber während seiner Halleiner Zeit angelegt hat.
- Direkt vor dem Museum befindet sich Grubers letzte Ruhestätte: Hierhin lädt jedes Jahr am 24. Dezember um 17 Uhr die Halleiner Liedertafel zum „Singen am Grubergrab“. Gäste aus aller Welt folgen der Einladung.
ältere Beiträge über das Salzburger Land
Schlittenfahren und rodeln im Salzburger Land: Gut essen und dahinbrettern
“Können wir noch ein wenig sitzen bleiben?” bittet ein Bub seine Eltern. Er und seine Schwester haben es sich auf der großen Sonnenterasse vor dem urigen Berggasthof Munzen gemütlich gemacht. Angenehm scheint die milde Wintersonne über die Radstädter Tauern, die Steinfeldspitzen sowie die Mosermandl Gruppe herab. Malerischer geht es kaum. Beeindruckend ist auch die knapp zwei Kilometer lange Rodelbahn. Sie startet unmittelbar am Berggasthof Munzen. Die Rodelbahn beginnt mit einer weiten S-Kurve, die nach 300 Metern an der Brennhütte vorbeiführt. Eine weitere Möglichkeit gemütlich einzukehren. Es folgt eine 200 Meter lange Gerade. Hier lasst Ihr den Schlitten laufen und brettert unter den Skilift Achter Jet unten durch. Bei der kommenden Rechtskurve rechtzeitig abbremsen und Ihr könnt sie problemlos meistern. In einer langen Geraden flitzt Ihr nun auf den Unterberg Lift zu. Hier erwartet Euch eine tolle rechts-links-rechts Kombination der Kurven. Wer hier problemlos und flott unterwegs sein will, braucht eine gute Fahrtechnik. Ein letztes Mal unterquert Ihr den Achterjet. Nach zwei eher harmlosen Kurven ist der Ortsrand von Hundsdörfl erreicht.
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Länge: 2,0 Km
Höhenunterschied: 280 Hm
Schlittenfahren im Salzburger Land: Sechs Kilometer für Anfänger
Rodelbahnen in den Alpen, die länger als zwei oder drei Kilometer sind, haben einen entscheidenden Nachteil: Diese Abfahrten für die Schlitten haben oft ein schweres oder mittelschweres Niveau. Kinder, Jugendliche und Familie sind dann überfordert. Steile Passagen machen manchen Anfänger Angst und das führt zu Stürzen oder gar Unfällen. Anders ist die Rodelbahn in Werfenweng. Sie hat eine beachtliche Länge von sechs Kilometern und startet bei der Strussing Alm. Wer möchte kann mit dem Schlitten aufsteigen. Wer halbwegs flott vorankommt braucht etwa zwei Stunden bis er am Start der Rodelbahn steht. Unterwegs gibt es grandiose Blicke auf das verschneite Tennengebirge. Wer es gemütlicher haben will, der fährt mit der Ikarus-Gondelbahn hinauf. Auf den kommenden sechs Kilometern überwinden die Schlittenpiloten etwa 530 Höhenmeter. Daran lässt sich schon sehen, wie moderat hier das Gefälle ist. Was diese Rodelbahn so interessant macht: Sie ist gut präpariert und hat mehr Kurven als der Formel Eins Kurs in Monaco. Auch wenn die Gondel abgeschalten sind, können die begeisterten Rodler hinauf zur Strussingalm kommen: Es gibt dann kleine Busse, die dort hinauf fahren.
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Länge: 5,8 Km
Höhenunterschied: 530 Hm
Rodeln mit Kindern: Fürstlich schlittenfahren auf der Rodelbahn Königslehen
Wer größere Kinder hat und gerne sportlich im Winter unterwegs ist, der sollte die längste Rodelbahn von der Salzburger Bergwelt runter flitzen. Eine gute Nachricht für alle, die den Aufstieg für diese sechs Kilometer lange Abfahrt als Damoklesschwert über sich baumeln sehen: Mit der Gondelbahn kommt Ihr bequem hinauf. Wer möchte kann wenige Meter bis zum Gipfel von der 1.577 Meter hohen Kemahdhöhe stapfen. Bei der Sportalm Habersatter geht es los, wenn da nicht die Versuchung zu groß ist. Wunderschön scheint die Sonne auf die Terrasse und hier lassen sich wunderbar ein Glaserl Almdudler mit einem Germknödel genießen. Nachdem alle gut gestärkt sind, heißt es Helme und Brillen auf. 300 Metern nach dem Start führt die Rodelbahn in den Bergwald. Hier zwingt eine scharfe Rechtskurve den Schlitten abzubremsen. Bis auf kleinere Kurven geht es nun 600 Meter flott dahin. Die Schlitten gewinnen hier immer mehr an Fahrt. Nach 1,1 Kilometer heißt es bremsen, denn sonst stürzen die Rodler in die Linkskurve. 900 Meter später zwingt eine anspruchsvolle Rechtskurve die Schlittenfahrer das Tempo herauszunehmen. Zur Halbzeit schlägt die Rodelbahn einen weiten Bogen durch den Bergwald. Bei Kilometer 3,9 fordert eine steile Linkskurve die Schlittenfahrer heraus. Anspruchsvoll geht es weiter bis zum Ziel der Talstation des Liftes Königslehen 1.
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Länge: 6,0 Km
Höhenunterschied: 720 Hm
Familien Winterurlaub im Salzburger Lungau
Auf Du und Du mit Steinbock, Hirsch und Kuh ImSalzburger Lungau wird Familienfreundlichkeit großgeschrieben – jetzt im Winter erleben Urlauber hier mitten in der Natur den Schnee und die heimischen Tiere hautnah und von ihrer besten Seite. Sonnige, schneesichere Skigebiete bis 2.400 Meter Seehöhe, Skilehrer, die sich mit viel Leidenschaft um den Nachwuchs kümmern, unzählige Hütten mit regionalen Schmankerln und Urlaub auf dem Bauernhof sind nur einige der Gründe, die Region und deren liebenswerte Vorzüge kennenzulernen: Sie machen den Salzburger Lungau zu einer ganz besonderen Winterdestination.Der Salzburger Lungau mit seinen drei Skigebieten gilt bei vielen Wintersportlern noch als Geheimtipp, dabei finden gerade Familien hier ein Winterwunderland mit extra Service: Das beginnt bereits beim Skikurs für die Kleinsten, bei familiengerechten Unterkünften und endet noch lange nicht mit Gastgebern, die mit ganzem Herzen bei der Sache sind. Denn der Salzburger Lungau ist auch für seine unberührte Natur bekannt. Zwischen der beeindruckenden Bergwelt der Tauern finden Genussskifahrer und solche, die es werden wollen, ein Winterparadies. Bereits 2012 wurde dieser Lebensraum von der UNESCO zum Biosphärenpark ausgezeichnet, um das wertvolle Miteinander von Mensch und Natur zu schützen. Familienfreundlich auf und abseits der Pisten Wenn die Jüngsten das Skifahren erst noch lernen sollen, sind Familien hier genau richtig. In extra kleinen Gruppen lernen die Schneestars von morgen zunächst einmal, wie man sich im Schnee richtig verhält. Bestens ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer zeigen den Kindern auf liebevolle und pädagogisch wertvolle Weise, wie der Schneehase läuft, so wie die erfahrene Schneesportlehrerin Roswitha Hönegger, die seit vielen Jahren dem Skinachwuchs all die Tricks und Kniffe zeigt, die schnell zum Erfolg führen.
Den kleinen Wintergästen wird im Salzburger Lungau extra viel Aufmerksamkeit zuteil – auch die lustigen Maskottchen der Skischulen unterstützen die Kinder beim Skifahrenlernen. Während die Eltern auf den Pisten ihre Freiheit genießen, werden die Jüngsten im Skikindergarten oder in der Skischule von Ski- und Snowboardlehrern individuell betreut. Täglich sorgt zudem ein Schneeprogramm mit Happy-Rodeln, Schneeballschlachten, Schneemann bauen, Eisdisco und vielem mehr für eine Riesengaudi.Funkelnder Firn auf 2.400 Metern Die drei Skigebiete Katschberg, Grosseck-Speiereck und Fanningberg des Salzburger Lungaus setzen auf Qualität statt Quantität. Sie bieten mit engagier ten Skischulen, sonnigen Abfahr ten, unberühr ten Tiefschneehängen und glitzernden Panoramapisten aller Schwierigkeitsgrade nicht nur für Kinder beste Voraussetzungen. Rodelwege, Langlaufloipen, Sagenwege und gemütliche Berghütten sorgen für genussvolle Familienerlebnisse auf und abseits der Pisten.
Die Lungauer Almhütten und Bergrestaurants servieren dabei heimische, traditionelle Schmankerln ebenso wie die Klassiker der Salzburger Küche – von der deftigen Brettljause, über Kaasnudeln bis hin zu Kaiserschmarrn und Krapfen. In der prickelnden Höhenluft, umgeben von funkelndem Schnee und im Kreise der Liebsten schmecken diese Spezialitäten einfach himmlisch. Von Kühen, Steinböcken und AlpakasSkilehrerin Roswitha Hönegger ist aber nicht nur mit den Urlaubskindern auf den Piste beschäftigt. Zu Hause auf ihrem Hof, wo man auch Urlaub auf dem Bauernhof machen kann, warten die Kinder schon ungeduldig darauf, dass sie morgens mit ihr in den Stall gehen können, um die Kühe zu versorgen. Auch die Ponys und Zicklein stehen nicht nur bei Stadtkindern hoch im Kurs. Die Kinder und Jugendlichen, die ihren Urlaub hier auf Roswithas Bauernhof verbringen, können von den Tieren gar nicht genug bekommen. Die unberührte Alpenlandschaft und die Tiere spielen bei einem Winterurlaub im Salzburger Lungau generell eine wichtige Rolle. Nicht nur auf den Bauernhöfen der Region: Im Wildtierpark Schlögelberger im Almdorf-Lungau leben die Steinböcke und Sika-Hirsche auf einem 2 Hektar großen Freiwildgehege direkt zwischen zwei Pisten, die am Gasthof Schlögelberger zusammentreffen. Auf den 10 Hektar großen Wiesen und Feldern ringsherum tollen Hochlandrinder, Rotwildherden und Alpakahengst Amateus mit seinen vier Stuten Summer, Martha, Lilli und Paula. Auf der Sonnenterrasse des Gasthofs wird man mit herrlichen Wildspezialitäten verwöhnt und kann die Tiere im Schnee unter idealen Bedingungen beobachten.
Schneeschuhwandern und sich wie in Kanada fühlen
Wie die Trapper in den unendlichen weiten vom Norden Kanadas schleichen die Familien durch den Schnee. Ein ausgebildeter Führer geht voran und zeigt Ihnen unterwegs die Schönheit der Bergwelt am Katschberg. Etwa 90 Minuten dauert die geführte Wanderung und Kinder ab zehn Jahren dürfen mitgehen. Dabei gibt es viel zu entdecken. Während in den heimischen Stadtparks vor allem Hunde ihre Pfotenabdrücke im Schnee hinterlassen, gibt es am Katschberg interessante Tierspuren wie von der Gämse oder dem Hirsch zu entdecken. Die Ausrüstung lässt sich an der Speckalm ausleihen.
Katschberg: Auf vier Hufen durch den Schnee
Ist es tatsächlich ein Vorurteil, wenn es heißt, dass Mädchen total auf Pferde stehen? Wer liest denn die ganzen Pferderomane oder schaut sich die Kinofilme an in denen Pferde die Hauptrolle haben? Das höchte Glück für die kleinen Reiterinnen ist es mit den Pferden zur Pritzhütte zu reiten. Für die meisten ist das Winterwanderreigen ein ganz neue Erfahrung. Warm angezogen geht es durch die Winterlandschaft am Katschberg. Von diesem Erlebnis
Alpentierpark im Winter: Am Abend dämmert es den Kleinen
Winterwandern zu einer Wildfütterung ist für die Kinder ein großes Abenteuer! Wenn Rothirsche und Sikahirsche oder gar Steinböcke in der Abenddämmerung zur Wildfütterung im Alpentierpark „Almdorf-Lungau“ kommen, sind sogar die lebhaftesten Kinder beim Winterwandern ganz leise. Schließlich wollen sie die Tiere nicht gleich wieder vertreiben. Der Alpentierpark liegt am Aineck in 1.300 m Höhe im UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau. Gehege mit Rotwild und Sikawild, eine sibirische Hirschart, ein Steinwildgehege sowie einige Alpakas gehören dazu. Auf den Wiesen weiden das ganze Jahr über schottische Hochlandrinder. Ein lohnendes Ziel beim Winterwandern! Der Tierpark ist ganzjährig geöffnet, die winterlichen Wildtierfütterungen finden um 16.00 Uhr statt. Gleich neben dem Tierpark gibt es eine „Futterkrippe“ für Zweibeiner, das Alpengasthaus Schlögelberger mit bekannt guter Küche. Da können sich die Knilche vom Winterwandern stärken. Wenn Ihr eindrucksvolle Naturerlebnisse wie die Begegnung mit Wildtieren zu schätzen wisst, seid Ihr im UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau an der richtigen Adresse. Ursprünglichkeit, besondere Kultur- und Naturlandschaft und gelebte Traditionen zeichnen diese Region aus.
Zusätzlich zu den alpinen Gipfeln können Urlauber hier im Salzburger Lungau kulinarische Höhepunkte erklimmen: In der ursprünglichen, als UNESCO Bioshpärenpark ausgezeichneten Natur der Niederen Tauern und der Nockberge erntet man die Früchte der Natur direkt und unmittelbar, so wie früher. Andreas Kaiser, der Geschäftsführer des Lungauer Saatzucht- und Saatbauvereins erklärt im Interview, was es mit den berühmten Lungauer Kartoffeln, den sogenannten Eachtling*, auf sich hat und warum das Lungauer Almmarzipan auch heute noch das Wandern von Bergsee zu Bergsee versüßt.
So schmeckt der Salzburger Lungau
„Bei den Eachtling ist es wie beim Wein, man schmeckt die Beschaffenheit des Bodens, auf dem die Pflanze wächst, die Intensität der Sonneneinstrahlung bei Süd-, Ost- oder Hanglage und auch die Seehöhe spielt eine große Rolle, “ erklärt Andreas Kaiser, der Geschäftsführer des Saatzuchtsvereins des Salzburger Lungaus. „Wir sind davon überzeugt, all diese Besonderheiten unserer Gegend schlagen sich in unseren Naturprodukten wieder. Der Salzburger Lungau liegt im Durchschnitt auf über 1000 m Seehöhe. So sind die Eachtling hier ganz anderen Witterungen ausgesetzt. Im Winter haben wir viel Schnee und im Sommer zählen wir zu den sonnenreichsten Gebieten in ganz Österreich. Der Eachtling mag es trocken, da kommt ihm die geringe Niederschlagsmenge hier ganz Recht. Und vom hervorragenden Geschmack kann sich jeder Urlauber selbst überzeugen. Ganz Österreich liebt unsere Eachtling. Man könnte sogar sagen, der Eachtling ist identitätsstiftend für den Salzburger Lungau. In einer modernen schnelllebigen, globalisierten Welt, sind wir stolz darauf, ein echtes Stück Heimat auf dem Teller zu haben und daraus hervorragende traditionelle sowie moderne Gerichte für unsere Gäste zu zaubern.“, schwärmt Andreas Kaiser, der bereits seit seiner Jugend leidenschaftlich Eachtling züchtet.
Bio-Qualität statt Quantität
Beim Anbau der Eachtling spiele die Menge eine untergeordnete Rolle – Qualität, Geschmack und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel stehe klar im Vordergrund, berichtet Andreas Kaiser und rechnet vor: „80 Prozent der hier produzierten 1000 Tonnen werden biologisch angebaut. Von den 400 Tonnen Speisekartoffeln wird ein Drittel direkt in der Region vermarktet, die anderen zwei Drittel gehen an das restliche Österreich. Weitere 400 Tonnen setzen wir als Saatgut selbst wieder ein und die restlichen 200 Tonnen sind Futtermittel für die landwirtschaftlichen Betriebe der Region.“
Süßes Almgold
„Erklärtes Ziel unseres Saatgutvereins ist es, alte Sorten zu erhalten, die sonst in Vergessenheit geraten würden. Bei der Gründung 1946 waren besonders robuste Saatgutsorten von Interesse, die gut an das hiesige Klima angepasst waren. Damals gab es Engpässe bei winterharten Roggensorten, so entstand die Idee, den alten Tauernroggen wieder aufleben zu lassen“, beschreibt der Saatgut-Experte. Das Tauernroggenmehl ist neben Butterschmalz die Hauptzutat für den geschichtsträchtigen Gaumenschmeichler Lungauer Almmarzipan, auch Rahmkoch genannt. Zusammen mit Ei, Rosinen, Zimt und Anis entsteht eine süße Köstlichkeit, die früher hart arbeitende Almbauern mit genügend Energie und Kalorien für ihr kräftezehrendes Tagwerk versorgte. Heute stärkt es Urlauber für die aussichtsreichen Wanderungen zu einem der 60 Bergseen der Region.