Outdoor Abenteuer im Herbst und es beginnen die goldenen Tage in der Natur. Für alle Outdoorer gibt es das Passende: Wer es lieber sportlich und flott haben will, der setzt sich auf´s Mountainbike. Mit der Familie lässt es sich im Herbst gemütlich wandern. Es bietet sich das besondere Schauspiel, wenn die Lärchen in goldenen Tönen um die Wette leuchten. Welche Outdoor Abenteuer im Herbst besonders zu empfehlen sind, stellen wir Euch heute vor.
Genussvoll bis sportlich: Neun Tipps für Wanderer und Mountainbiker, die im goldenen Herbst noch einmal losziehen und dem Trubel entgehen wollen. Staus bei der Anreise, volle Parkplätze, überbuchte Hotels, brütende Hitze und donnernde Gewitter – Bergurlaub kann in der sommerlichen Hauptsaison schnell in einer ewigen Warteschleife enden. Wer dem entgehen möchte, der weicht am besten auf den goldenen Herbst aus, der eigentlich schönsten Zeit in den Bergen. Dann leuchten die Farben besonders prächtig, es sind viel weniger Menschen unterwegs und die Fernsicht ist großartig.
Trail-Tour im Herbst: In Serfaus-Fiss-Ladis sausen Biker durch die bunt leuchtende Natur des oberen Tiroler Inntals
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und leider oft auch die Motivation nochmal auf das Mountainbike zu steigen. Dann hilft nur eines: ab in die Tiroler Bikeregion Serfaus-Fiss-Ladis. Hier sporteln Urlauber bei angenehmen Temperaturen, genießen die wunderbaren Herbstfarben und erleben bei schönem Wetter die beste Fernsicht des Jahres. Wo die einen eher gemütlich durch die Bergwelt radeln, sausen andere flowige Trails hinunter oder rocken im Bikepark – der hat übrigens bis 17.Oktober 2021 geöffnet. Ab September lädt auch wieder der Bikeherbst mit speziellen Angeboten des GOLDEN RIDES Programms zum Biken ein – mit Guide, Ticket und Essen. Tipp für Frühaufsteher: Seit diesem Jahr organisiert die Bikeschule Serfaus- Fiss-Ladis sogenannte Early Rides. Dabei erkunden Biker gemeinsam mit einem Guide bereits früh am Morgen die unberührte Bergwelt rund um das Schönjoch und sausen,
während die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag einläuten, den Jochtrail und den Högtrail hinab. Zwischendurch gibt es eine Stärkung im Bikepark bei einem herzhaften Frühstück. (Infos: www.bike-sfl.at und www.serfaus-fiss-ladis.at)
Atemberaubende Genussmomente: Die Sonnenuntergänge auf dem Seefelder Hochplateau sind einzigartig – genau wie die regionale Küche.
Goldene Lärchenwälder, warmes Licht und mystische Nebelstimmung: Auf dem Seefelder Hochplateau bläst niemand Trübsal, nur weil der Sommer vorbei ist. Ganz im Gegenteil. Der Herbst übertrumpft sich geradezu mit seinem Farbenspiel und die Hochebene lockt mit viel Sonne, während es sich der Nebel in den Tälern gemütlich macht. Eines der schönsten Fotomotive genießen Herbsturlauber in Mösern, dem Balkon hoch über dem Inntal. Es ist ein Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Mountainbiker. Nach Osten wird es vom Karwendel begrenzt, nach Norden vom Wetterstein und der Mieminger Kette. Nach Süd und West jedoch fällt es steil ins Inntal
ab. Wer dann Hunger hat, der sollte unbedingt in eines der Möserer Restaurants einkehren, denn die Küchenchefs sind bekannt für ihre ausgezeichnete Kochkunst. (Infos: www.seefeld.com)
Discovery Bike-Shuttle LAAX: Mountainbike-Ausflug zu den Secret-Spots der Locals
Spätherbst: Nix los in den Alpen? Geschlossene Hotels. Geschlossene Bergbahnen. Von wegen! Im schweizerischen LAAX wird der „Bergherbst“ mit durchgehenden touristischen Angeboten und uneingeschränktem Bergbahnbetrieb zur besten Urlaubszeit. Speziell für Mountainbiker, die auch im November noch lange nicht an Winter denken, haben sich die Graubündner ein ganz besonderes Schmankerl ausgedacht: Das Discovery Bike-Shuttle! Vom 25. Oktober bis zum 28. November 2021 bringt ein Van jeweils sieben Mountainbiker und einen einheimischen Guide zu den geheimen Bike-Revieren der Locals. Die Möglichkeiten in der Surselva sind
grenzenlos, denn Vorteil Graubünden: Das Biken ist auf allen Wanderwegen erlaubt. Die begehrten sieben Plätze werden ausschließlich über die INSIDE LAAX App vergeben und kosten je 100 CHF. Übernachtungsgäste erhalten dabei 20 Prozent Ermäßigung.
(Infos: https://www.flimslaax.com/)
Indian Summer in der Region Innsbruck
Wenn in den Tälern der Herbst langsam sein Ende findet, nimmt er auf dem Mieminger Plateau erst so richtig an Fahrt
auf. Saftige Wiesen, rauschende Wildbäche und märchenhafte Wälder – das Mieminger Plateau in der Region Innsbruck ist ein richtiges Wanderparadies. Vor allem im Herbst. Denn dann kitzeln warme Sonnenstrahlen in der Nase, während unten im Tal dicke Nebelbänke wabern. Aber nicht nur Sonne und tiefblauer Himmel sorgen für gute Laune. Auch die farbenprächtigen Wälder berauschen die Sinne. Denn Anfang November „brennen die Nadeln der Lärchen“, wie die Einheimischen sagen und leuchten in kräftigem Gelb und Orange. (Infos: www.innsbruck.info)
Radfahren vorbei an Wein- und Apfelgärten
Durch das Weinland Steiermark führt eine gut 400 Kilometer lange Radrundtour. Wer den perfekten Mix aus sportlicher Betätigung, landschaftlicher Vielfalt und aufregender Kulinarik sucht, der ist in der Steiermark genau richtig. Genauer gesagt, auf der gut 400 Kilometer langen Weinland Steiermark Radrundtour, die in acht Etappen entlang der Weinstraßen durch die Weinberge der Süd- und Oststeiermark führt. Feinschmecker werden sich freuen, denn auf der Strecke liegen zahlreiche Weingüter, Buschenschänken und Vinotheken. Nicht zu kurz kommen aber auch Tradition, Thermalwasser und Kernöl. Zum Beispiel lohnt sich ein Besuch in der
Vinofaktur in Vogau, im Obstbaum-Museum Haus des Apfels in Puch oder in Thomas Hartlieb‘s Ölmühle. (Infos: www.steiermark.com)
Wilde Romantik und raue Schönheit
In den Herbstmonaten strahlen die Hohen Tauern eine unglaubliche Lebenskraft aus. Wenn der Herbst dem Sommer die Hand reicht, die Luft am Morgen frischer wird und in den Bergen eine fantastische Fernsicht herrscht, beginnt im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol die Zeit des Bauernherbstes. In den umliegenden Dörfern holen Bauern die Ernte ein und treiben Kühe, Schafe und Ziegen von den Almen ins Tal. Für die Einheimischen Anlass genug, von Ende August bis Ende Oktober gesellige Feste zu feiern. Darüber freuen sich auch Naturliebhaber und Genießer, denn vielerorts stehen dann Tiroler Berglamm, Gamsgulasch, Rehbraterl und die traditionellen
Osttiroler Schlipfkrapfen auf den Speisekarten der Restaurants und Hütten. Bei so vielen Köstlichkeiten darf Bewegung nicht auf der Strecke bleiben. Die Nationalpark-Ranger bieten den Besuchern geführte Touren an und erklären die atemberaubende Flora und Fauna Osttirols. Naturentdecker-Tipp: Im September, jeweils montags und freitags, sowie dienstags und freitags im Oktober (bis 26. Oktober 2021) findet die herbstliche Big Five Wildtierbeobachtungssafari statt. (Infos: www.nationalpark.osttirol.com).
Herbstliche Bike-Highlights
Die MTB-Trails der Tiroler Zugspitz Arena gehörenauf jede Touren-Hitliste. Gerade im Herbst juckt es viele Biker in den Finger (und Wadln), wenn sie an die Tiroler Zugspitz Arena denken. Denn jetzt haben sich die Menschenmassen zurückgezogen und in der Approved Bike Area auf der Tiroler Seite der Zugspitze kommen Biker voll auf ihre Kosten. Ob gemütliche Talstrecke oder rasante Abfahrt,
kurze Tour oder Zugspitzumrundung: Die Tiroler Zugspitz Arena bietet jedem Fahrer auf jedem Niveau die richtige Tour. Übrigens dieses Jahr besonders lange. Denn die meisten Seilbahnen haben bis 7. November 2021 geö
ffnet und bringen Mountainbiker, aber auch Wanderer und Bergsteiger im Nu zu ihren herbstlichen Bergerlebnissen. (Infos: www.zugspitzarena.com)
Wandergenuss mit allen Sinnen
Goldener Herbst im Baiersbronner Wanderhimmel. Wenn in den hochgelegenen Alpen bereits die ersten Schneeflocken vom grauen
Herbsthimmel rieseln, beginnt im Schwarzwald die vielleicht schönste Zeit zum Wandern. Ganze 550 Kilometer misst das Wegenetz im Baiersbronner Wanderhimmel, das sich im Herbst in voller Farbenpracht zeigt. Das Beste aber ist: Im kulinarischen Wanderhimmel verbinden sich die wunderbare Natur und die herausragende Küche Baiersbronns zu einem Genusspaket für alle Sinne. So warten unterwegs urige Hütten und Genussplätze sowie schmackhafte Schätze aus Baiersbronns Natur auf die Wanderer. Feinschmecker-Tipp: Eine Tour entlang des Genießerpfades Tonbachsteig mit Einkehr auf der Blockhütte des Fünf-Sterne-Superior-Hotels Traube Tonbach. In
gemütlichem Ambiente werden hier deftige Spezialitäten und Stärkungen aus der Schwarzwaldregion serviert, darunter hausgemachte Eintöpfe und Flammkuchen. (Infos: www.baiersbronn.de)
Feuerwerk der Farben
In den Vogesen erstrahlen Weinberge und Wälder in den unterschiedlichsten Schattierungen von Rot über Orange bis Gelb.
Herbstmorgen im Elsass. Oft wabert dichter Nebel aus dem Rheintal zu den Vogesen herüber und taucht alles in ein diffuses Licht. Doch schon die ersten Sonnenstrahlen lassen das Wolkenmeer verblassen. Nach den heißen Sommermonaten erholt sich die Natur und explodiert in tausend Farben. In den hügeligen Weinbergen hängen grüne und rote Trauben an den Reben und die Blätter zittern in der leichten Brise. In lichten Kastanienhainen liegen stachelige Kugeln am Boden, Buchenwälder leuchten in vielen Gelb- und Orangetönen, Kiefern duften und laden auf bemoosten Felsen zu einer Rast. Jetzt beginnt die vielleicht schönste Jahreszeit auf der anderen Seite des Rheins – ein richtiger Altweibersommer. Genießer erkunden die Weinrouten und verkosten die feinen Tropfen. Übernachtungs-Tipp: Der exklusive Campingplatz Huttopia Wattwiller liegt an der Weinstraße. Er lockt mit einem überdachten Pool und hat bis zum 7. November 2021 geöffnet (Infos: www.huttopia.com).
Outdoor Abenteuer im Herbst: Pilze sammeln mit Kindern
Pilze sammeln mit Kindern und Ihr habt ein überraschendes Mikroabenteuer für die Outdoorkids. Einfach den Waldweg verlassen und den Waldboden genau beobachten. Schon nach wenigen Metern seht Ihr die ersten Schwammerl. Pilze sammeln mit Kindern solltet Ihr aber nur, wenn Ihr die Schwammerl absolut sicher kennt. Eine Pilzvergiftung ist eine weniger lustige Angelegenheit. Wobei manche Instagramer sind froh darüber, denn so kommen sie endlich mal in die Schlagzeilen.
Ungefähr 60.000 verschiedene Pilzarten gibt es weltweit. Gut 3.000 davon sind essbar. Etliche Pilze lassen sich nur unter dem Mikroskop erkennen. Experten gehen davon aus, dass vor über einer Milliarde Jahre die Pilze zum ersten Mal auf der Erde erschienen sind. Vor 300 Millionen Jahren legten die Pilze richtig los. Heute sind es weltweit etwa 6.500 Großpilze. Etwa 6.000 davon sind so genannte Ständerpilze und der Rest sind Schlauchpilze. Aus zwei Gründen lassen sich Pilze sammeln: Um sie zu erforschen oder sie zu verspeisen. Uns geht es um Letzteres. Wichtig ist beim Pilze sammeln mit Kindern: Nehmt nur Pilze mit, die Ihr 100%ig kennt. Es ist besser, Ihr kennt wenige Pilze aber diese perfekt, als wenn Ihr über viele Pilzarten nur unvollkommen Bescheid wisst. Eine Pilzvergiftung kann sehr unangenehm und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Vermeintliche oder tatsächliche giftige Pilze lasst bitte stehen. Leider gibt es Spaziergänger und Wanderer, die ihnen unbekannte Pilze zer- oder umtreten. Wann ist die Saison zum Pilzesammeln? Zwei Dinge brauchen die Schwammerl, damit sie wachsen: Wärme und Feuchtigkeit. Es kommt auch auf den Standort an. Manche Pilze wachsen nur bei bestimmten Bäumen. Der Birkenpilz gehört dazu. Oder es muss ein bestimmter Boden sein. Manche Pilze gedeihen eher auf sauren Böden. Was Ihr auf dem Waldboden sehen könnt ist eigentlich der Fruchtkörper. Im Boden selbst wächst das hauchdünne Myzel. Ganz grob beschrieben, könnt Ihr Euch den eigentlichen Pilz als eine Art Spinnennetz im Boden vorstellen. Was braucht Ihr zum Pilze sammeln mit den Kindern?
- Einen Korb
- Taschenmesser
Wie ein Pilz, oder exakt gesagt der Fruchtkörper, richtig zu „ernten“ ist, darüber streiten sich seit Generationen die Schwammerlsucher. Die einen schwören darauf, den Pilz herauszudrehen. Die anderen schneiden die Fruchtkörper ab. Dazu gibt es sogar spezielle Messer, die am Ende vom Griff einen kleinen Pinsel haben. Damit lässt sich an Ort und Stelle der Fruchtkörper reinigen. Egal ob Ihr den Schwammerl abschneidet oder rausdreht: Deckt bitte die Fundstelle mit Moos und Humus ab. Sonst trocknet das Myzel aus und geht ein. Beim Transportbehälter ist es wichtig, dass dieser möglichst luftig ist. Niemals einen Plastiktüte verwenden, sonst gehen die mühsam gesammelten Pilze kaputt. Wir haben auch tolle Rezepte, was Ihr mit den Pilzen kochen könnt.
Pilze sammeln mit Kindern: Sechs Richtige!
Damit Ihr im Wald mit den Kindern viel Spaß beim Pilzesammeln habt, haben wir für Euch sechs Pilzregeln aufgestellt.
Pilzregel Nummer ein: Nehmt nur mit, was Ihr auch kennt!
Packt grundsätzlich nur Pilze ein, wenn Ihr absolut sicher seid, dass diese genießbar sind. Bei den Pilzen gibt es einige gefährliche Doppelgänger. Den Fliegenpilz sollte noch jeder erkennen und wissen, dass dieser nur einmal zu essen ist. Gefährlicher ist der Knollenblätterpilz, weil ihn manche mit dem Wiesenchampion verwechseln. Jetzt sind wir bei einem wichtigen Punkt: Warum heißt der Birkenröhrling so? Wie kam die Eichenrotkappe zu ihrem Namen? Wo wächst wohl der Eichensteinpliz oder der Erlengrübling? Welcher Fluß fließt durchs Rheinland und an welchem See liegt wohl der Ort Tegernsee? Es ist wirklich was dran, dass unter diesen Bäumen spezielle Pilze wachsen. Selbstverständlich findet Ihr auch den Fichtensteinpilz unter Kiefern, doch die Erfolgsquote unter den Namensgebenden Bäumen ist deutlich höher. Wenn Ihr nur ein wenig unsicher seid, trotz Buch um Pilz zu bestimmen oder einer Pilz-App, lasst den Pilz wo er ist. Eine große Bitte: Lasst auch die giftigen Pilze stehen. Sie sind für das Ökosystem Wald wichtig.
Pilzregel Nummer zwei: Pilze und Plastik passen nicht zusammen
In einen Korb und keinesfalls in eine Plastiktüte kommen die gefundenen Schwammerl. Diese beginnen sonst zu verderbebnn. Fehlt den gefundenen Pilzen die Luft, zersetzt sich deutlich schneller das in ihnen enthaltene Eiweiß. Die Pilze laufen dunkel an und sind schmierig. Was aber an Pilzen in der Plastiktüte so verheerend ist: Es entstehen chemische Substanzen, die der menschlichen Gesundheit weniger förderlich sind. Harnstoff, Cholin und Putrescin können Euch eine kräftige Lebensmittelvergiftung bescheren.
Pilzregel Nummer drei: So habt Ihr den richtigen Dreh raus
Bisher ist es immer eine Frage des Glaubens unter Pilzsammler gewesen: Drehen oder schneiden. Mittlerweile ist es belegt, dass es für den Pilz optimaler ist, wenn Ihr diesen aus dem Waldboden dreht. Der Schaden für das Pilzgeflecht ist dadurch geringer als wenn Ihr den Fruchtkörper mit dem Taschenmesser abschneidet. Die Schnittfläche ist deutlich geringer.
Pilzregel Nummer vier: Frisch geputzt aus dem Wald
Am Stiel vom Pilz oder auf seinem Hut sind Nadeln, Blätter und Walderde. Zu schade, um bei Euch in der Komposttonne zu landen. Putzt mit dem Taschenmesser vorsichtig die Pilze noch im Wald. Das erspart Euch Schmutz zuhause und der Wald bekommt was zurück.
Pilzregel Nummer fünf: Babys und Senioren bleiben im Wald
Lasst bitte besonders kleine Pilze im Wald stehen. Die “Babys” sollen noch Zeit zum Wachsen haben. Gleiches gilt für die älteren Pilze: Sie dienen später dem Ökosystem Wald. Es macht also Sinn, diese Schwammerl nicht in den Korb zu packen.
Pilzregel Nummer sechs: Wo einer ist, sind auch die anderen
Es ist tatsächlich so, was die erfahrenen Pilzsammler immer erzählen: Wenn Du ein Schwammerl entdeckt hast, dann findest Du dort auch Weitere. Deshalb: Augen Auf, sobald Ihr einen Pilz seht. Dort wachsen noch mehr davon.
Pilze sammeln mit Kindern: Risotto der Extraklasse!
Steinpilze sind die Könige unter den Schwammerln. Wir haben heute ein kinderleichtes Steinpilz Risotto Rezept für Euch, mit dem Ihr auf der Hütte oder zuhause den Herbst auf die Teller bringt. Alles kinderleicht!
Steinpilze lachten mich an, als ich wieder einmal von einem Berg abstieg. Schnell das Taschenmesser raus und in den Rucksack damit. Doch was soll ich mir aus diesen leckeren Steinpilzen kochen, dachte ich mir auf dem Rückweg. Da kam ich an einer Hütte vorbei und zeigte dem Wirt meine Schätze. Er gab mir den entscheidenden Tipp: “Nimm deine Steinpilze und koche Dir ein Risotto!” Eine unglaublich gute Idee. Damit mein Rucksack leichter ist, gab ich dem Hüttenwirt ein paar Steinpilze ab.
Steinpilze Risotto: Einfach genial!
Zuerst die Schwammerl putzen und waschen. Anschließend die Steinpilze in Scheiben schneiden. Eine Zwiebel würfelt Ihr und bratet sie in der Pfanne goldgelb an. Nun kommen die Steinpilze hinzu. Wenn das Ganze fertig ist, stellt die Pfanne zur Seite. In einem Topf das Öl erhitzen und den Risotto Reis hineingeben. Immer wieder rühren, damit nichts anbrennt. In der Zwischenzeit eine Gemüsebrühe ansetzen. Wenn der Reis glasig ist von der Gemüsebrühe einen Teil dazugießen. Schreit der Reis wieder nach Flüssigkeit, schüttet immer wieder Gemüsebrühe nach. Nun reibt Ihr den Pecorino. Wer einen fertig geriebenen Käse aus der Tüte nimmt, dem kündige ich die Freundschaft! Nun mischt die Steinpilze vorsichtig ins Risotto. Zum Schluss kommt noch der Pecorino dazu. Das Risotto salzen und pfeffern. Fertig! Weitere Risotto Rezepte findet Ihr bei Kinderoutdoor.de
Pilze sammeln mit Kindern: Lecker Spätzle und Wald!
“Steinpilze!” jubelte ich bei meiner Bergtour. Da standen drei wunderschöne Steinpilze nur wenige Meter neben dem Steig. Doch was damit tun? Auf der Berghütte zeigte ich dem Wirt meinen Fund und der gab mir ein tolles Outdoor Rezept für die Steinpilze. Es ist einfach, bodenständig und richtig deftig! Eine Liebeserklärung aus dem Allgäu an den Steinpilz.
Manchmal bringe ich von einer Bergtour mehr mit nachhause als nur tolle Erlebnisse, viele Fotos, ein volles Notizbuch und verschwitzte Wäsche. Dieses mal hatte ich Glück! Während ich in Tirol hauptsächlich Fliegenpilze gesehen habe, fand ich im Allgäu drei schöne Steinpilze. Ein Hüttenwirt, er erfüllte vom Aussehen her alle Klischees, gab mir ein Rezept aus der Region und wünschte mir guten Appetit zu diesen prächtigen Pilzen. Vorsichtig packte ich die Steinpilze in meinen Rucksack ein und stieg ab. Zuhause kochte ich mir das leckere Rezept und plötzlich roch die ganze Wohnung nach Bergen.
Zuerst die Steinpilze vorsichtig putzen. Anschließend in Scheiben schneiden und die Zwiebeln in kleine Würfeln schnippeln. Auch den Speck würfeln. In der Pfanne Butter erhitzen ( wenn möglich vom Bergbauern aus dem Allgäu). Nun kommen der Speck und die Zwiebeln hinein und werden angebraten. In der Zwischenzeit das gesalzene Wasser für die Spätzle zum Kochen bringen. Nun kommen vorsichtig die Pilzscheiben in die Pfanne. Immer wieder wenden, bis die Steinpilze schön braun sind. Dann salzen und pfeffern. Die Spätzle in das kochende Salzwasser geben und in zwei Minuten sind die Schwabennubeln durch. Absieben, räsen geriebenen Käse aus dem Allgäu drüber streuen und zum Schluß die Steinpilzscheiben hinzugeben. Begeht nicht den Fehler macht den feinen Pilzgeschmack mit einer Sahnesoße platt. Guten Appetit!
Zutaten:
- 1 Packung Spätzle
- 500 g Steinpilze
- Butter
- 1 große Zwiebel
- 150 g Speck
- Salz
- Pfeffer
- räser Käse aus dem Allgäu
Bergsteigen mit Kindern im Herbst: Gipfelglück
Bergsteigen mit Kindern im Herbst und Ihr habt den totalen Überblick. Die große Hitze vom Sommer ist vorbei und die Berge haben dank der bunten Blätter sich in Farbe geschmissen. Die beste Zeit zum Bergsteigen mit Kindern! Wir stellen Euch lohnende Ziele für Bergtouren mit der Familie vor.
Schwer ist es schon beim Losgehen der Versuchung zu widerstehen. An der Talstation der Herzogsstandbahn fällt bei manchen Wanderern der Kopf ins Genick, wenn sie sich den steil aufragenden Berg ansehen und sie fragen sich ernsthaft, ob sie dort hinauf gehen wollen. Hier teilen sich die Wanderer: Die einen gehen links und kaufen sich einen Fahrschein für die Gondel, die anderen marschieren in den Wald und packen den Berg zu Fuß. Trekkingstöcke sollten dabei sein, das GPS Gerät kann im Auto bleiben, denn der Wanderweg ist perfekt ausgeschildert. Wenn es am Herzogsstand stärker geregnet hat, können Muren den eigentlich Weg versperren. Damit niemand unfreiwillig umdrehen muss, weil der Aufstieg unpassierbar ist, lässt sich auf der Infotafel an der Talstation der aktuelle Zustand der Wege ablesen. Am Ende vom Parkplatz geht es am Wanderweg richtig steil los.
Die ersten 400 Höhenmeter fließt ordentlich Schweiß. Erst dann flacht der Weg ab. Nun gilt es einen breiten Graben zu überwinden. Es folgen einige Stellen die in den Felsen gesprengt und mit Drahtseilen abgesichert sind. Wieder kommen steile Serpentinen. Wem hier die Luft fehlt kann sich trösten: Vom Weg abkommen ist unmöglich. Wenn die Waden am besten brennen ist plötzlich die Bergstation der Herzogsstandbahn erreicht. Durch einen engen Weg zwischen Latschenkiefern geht es zur Fahrberg Kapelle und in fünfzehn Minuten sind die Herzogsstandhäuser erreicht. Kurz bevor der Berggasthof erreicht ist, taucht ER plötzlich auf: Der Kini! Ludwig II mustert als Bronzebüste kritisch die vorbeikommenden Wanderer. Da bleibt mancher ehrfürchtig stehen und sieht sich das Abbild vom Märchenkönig genauer an. Doch sein Blick ist dieser Welt entrückt und so kann der Monarch wahrscheinlich nur schwer nachvollziehen, was für eine harte Entscheidung auf den Wanderer wartet. Erst einkehren und ein Bier genießen, oder den Gipfel vorziehen um anschließend auf den Bergerfolg anzustoßen?
Der Kini schweigt und starrt in die Ferne. Augen zu, am Königlichen Sommerhaus vorbei, dass im Original bei einem Brand in den 90ern in Flammen aufging. Schnell am Berggasthof mit seiner belebten Terrasse vorbei. Am Schilderbaum stellt sich eine weitere Frage: Links zwanzig Minuten auf den Martinskopf mit seinen 1.675 m steigen oder geradeaus weitergehen um in 45 Minuten auf den Herzogsstand zu kommen. Klarer Fall! Der Herzogsstand muss es sein. In Serpentinen geht es dem Gipfel entgegen. Trekkingstöcke leisten hier sehr gute Dienste. An schönen Wochenenden drängen die Ausflügler sich am Gipfelpavillon. Die Mehrheit kommt aus München. Hier stellt sich die Frage: Wo kommen diese Bergsteiger alle her, schließlich ist man auf dem Weg vom Parkplatz bis hierher zum Gipfel nur wenigen Wanderern begegnet? Die Seilbahn macht´s möglich! Andere sind von der Kesselbergstraße aus gestartet um auf den populären Hausberg der Münchner zu kommen. Für alle die noch einen Gipfel haben wollen und die entsprechende Bergerfahrung haben, bietet sich der Heimgarten an. Wer über den Grat möchte muss schwindelfrei und trittsicher sein. Alle anderen gehen zurück zum Berggasthof. Wie philosophierte dort ein Münchner über seiner halben Bier so treffend: “Den Herzogsstand, den haben die Brauereien erfunden!“ Alle die sich entschlossen haben den Heimgarten zu besteigen, können in der Heimgartenhütte einkehren. Aber vorsichtig! Hier besteht die akute Gefahr, dass man nicht mehr weitergehen will. Fernab vom Trubel bietet sich auch hier eine geniale Aussicht. Von Mai bis Oktober lässt sich in der Heimgartenhütte ein Bier und schmackhafte Brotzeiten genießen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten für den Rückweg: Über den Heimgarten und Grat zum Herzogsstand und auf demselben Weg absteigen, wie man hoch gekommen ist oder am Rotwandkopf vorbei hinunter zum Walchensee. Wer diese Route mit der Markierung H 5 geht, kommt an der Ohlstädter Alm auf 1.423 m vorbei. Nach einer Viehschleuse kreuzen sich die Wanderwege. Auch hier auf dem H 5 Weg bleiben. Durch den Wald geht es flott hinunter. Dabei kann sich das eine oder andere Bier zu viel rächen! Aber dafür gibt es ja die Trekkingstöcke um der Koordination nachzuhelfen. Ein Begleiter ist der Rotwandbach, der im Sommer gemütlich vor sich hin ins Tal plätschert und im Frühjahr bei Hochwasser schwere Schäden anrichten kann. Auf dem Wanderweg ist immer wieder der Walchensee zu erkennen. Bald ist das gleichnamige Dorf erreicht. Hier links halten und den Schildern zur Talstation der Herzogsstandbahn folgen.
HÜTTENSTECKBRIEF
- Höhe: 1.575 m
- Tourenmöglichkeiten vor Ort: Gratweg zum Heimgarten (1.790 m, zwei Stunden); Martinskopf (1.675 m), Aufstieg 30 min, leicht. Pionierweg nach Schlehdorf (drei Stunden)
- Hüttenwirt: Bayerische Herzöge gaben dem Berg seinen Namen. König Max II. und Vater von Ludwig II errichtete 1857 ein Jagdhaus am Herzogstand. Es befand sicher unterhalb vom heutigen Berggasthaus. Nach einem Großbrand vom 19. auf 20. November.1990 mussten sich die Gäste bis zum 1. August 1992 gedulden als das urige Berggasthaus wiedereröffnete.
- Bewirtschaftet: Täglich ab 9.15 Uhr ohne Ruhetag geöffnet!
Kapazität: 65 Übernachtungsmöglichkeiten und im Sommer weitere 25 Lagerplätze im Nebenhaus - Schwierigkeit mittel
- Gehzeit 2 1/2 Std. Höhenmeter: 840 Hm
- Tourencharakter: gut ausgebaute Pfade;
- Ausgangspunkt Parkplatz Talstation Herzogstand
- Anfahrt
Auf der Autobahn A95 zur Ausfahrt Murnau fahren. Ab dort in Richtung Kochel. Hier auf die Bundesstraße 11 und über den Kesselberg Richtung Mittenwald zum Walchensee fahren. Dort ist die Herzogstandbahn ausgeschildert.
Mit der Bahn bis Kochel fahren, von dort aus fährt der RVO-Bus 9608 zur Talstation.
Karte: Kompasskarte 5 – Wettersteingebirge, Zugspitzgebiet (1:50 000)
Tourismusinformation
Tourist Information Kochel a. See, www.walchensee.de
Bergsteigen mit Kindern: Wo ist der Kini?
Im Allgäu hat sich König Ludwig II. mit Schloß Neuschwanstein verewigt. Von seiner ehemaligen Jagdhütte dem Tegelberghaus wandern wir zur Bleckenau und anschließend zum Säulingshaus. Am Ende der Tour erwartet uns Schloß Neuschwanstein.
Los geht es an der Tegelbergbahn. Wer seine Kräfte schonen will fährt mit ihr hinauf zum Tegelberghaus. Alle anderen gehen zuerst zur Sommerrodelbahn und dort links weiter. Bald kommt das erste Schild welches den Weg zum Tegelberg und der Rohrkopfhütte weist. Die Kinder beim Aufstieg ein wenig bremsen, denn hier ist es wichtig mit den Kräften zu haushalten. Durch Almwiesen auf denen blau-violette Flockenblumen und das zartrosa Brandknabenkraut blühen, geht es bergan. Bald ist die Rohrkopfhütte auf 1.320 m erreicht. Hier lohnt es sich eine Pause einzulegen. Für die nächste Etappe zum Tegelberghaus brauchen die Kinder ihre Kraft. Hinter der Rohrkopfhütte führt der Weg zum Tegelberg weiter. Bald ist der Pfad steiler und der Untergrund schroff. Trittsicherheit ist gefordert! Der Beschilderung weiter zum Tegelberghaus folgen. Es liegt auf 1.707 m und ist eine ehemalige Jagdhütte von König Ludwig II. gewesen. Der Ausblick von der Sonnenterrasse ist atemberaubend: Unten im Tal ist der glitzernde Forggensee, Füssen und Schwangau zu sehen. In den königlichen Gemächern schlafen die Kinder wie kleine Monarchen und träumen sicher vom Kini, der mit einem Schwanenboot über den See schippert. Am nächsten Morgen geht es weiter zur Bleckenau. Hinter dem Tegelberghaus steht ein Schilderbaum und der weist nach links den Weg zur Bleckenau. Dort ist eine Gehzeit von 2 ¼ Stunden angegeben, doch die Route führt über den Naturlehrpfad Reitweg und Kinder brauchen dort erfahrungsgemäß länger. Über einen schmalen Pfad geht es bergab. Immer wieder bietet sich ein Ausblick auf den Säuling, den es am nächsten Tag zu umrunden oder besteigen gilt. Über Felsstufen und Wurzeln kommen wir durch einen Bergwald zum Reitweg. Wer den Ahornsattel mit seinen 1.653 m besteigen möchte kann hier einen kleinen Abstecher unternehmen und sollte dafür eine Stunde einplanen. Der Reitweg kam zu seinem Namen, weil die bayerischen Könige gerne im „Leibgehege“ auf die Jagd gingen. Geländewägen gab es damals nicht, als ritten die Monarchen ins Revier. 1850 ließ König Maximilian II. Joseph diesen Weg anlegen. Am Brandnerfleck gab es sogar einen Stall für die Pferde des Königs. Die Monarchen gibt es nicht mehr, aber der Reitweg ist immer noch beliebt, denn er hat nur eine leichte Steigung und ist breit ausgebaut. Ideal zum bergab gehen mit den Kindern. Auf dem Naturlehrpfad lernen die Kinder eine Menge über das Ökosystem Berge. An der Spielstation mit dem Holzxylophon und der Baumtrommel können sie richtig Krachen erzeugen. Immer bergab durch den Wald geht es, bis der Weg an einer kleinen Teerstraße endet. Dort zeigt eine Tafel den Weg zur Berggaststätte Bleckenau. In zehn Minuten, es geht nur leicht bergauf, ist dieses Tagesziel erreicht. Errichtet hat das urige Gebäude König Maximilian II. Joseph, der Vater von Ludwig II, für seine Frau Marie Friederike von Preußen. Damals trug die heutige Berggaststätte Bleckenau noch den Namen „Schweizerhaus“. Hier ist es ideal um zu übernachten bevor es morgen zum Säulinghaus geht. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit ist, nur wenige hundert Meter entfernt am Waldrand: Die DAV Fritz-Putz-Hütte. Für alle die sich die Säulingstour sparen wollen, gibt es die Möglichkeit mit dem Bus von der Bleckenau nach Schwangau zu fahren.
Am nächsten Morgen geht es in den Waldpfad neben der Hütte bergan. Hier ist gutes Orientierungsvermögen nötig, denn die Beschilderung ist teilweise weniger gut und das Gelände unübersichtlich. Teilweise ist der Pfad nur schwer zu erkennen. Auch seine Beschaffenheit verlangt den Kindern und Erwachsenen einiges ab: Wurzeln und schroffes Gestein. So bleibt es bis zur Säulinghaus. Durch den dichten Bergwald geht es auf dem schmalen Pfad hinauf. Plötzlich gibt es wieder einen Schilderbaum. Zum Säulinghaus und zum Gipfel sind es jeweils 2 ½ Stunden. Der Gipfel ist nur zu empfehlen, wenn die Kinder älter als 12 Jahre, gut ausgerüstet und bergerfahren sind. Weiter geht es um den Säuling. Immer wieder muss man kleinere Geröllfelder überqueren und es ergeben sich tolle Blicke hinüber auf den Tegelberg. Unterwegs fallen auch die alten Bergahorne auf. Bald kommt ein Abzweig zum Gipfel. Weiter auf dem beschilderten Weg zum Säulinghaus bleiben. Es geht bergab. Bald ist die Wildsulzhütte mitten im Wald erreicht. Sie ist eine Schutzhütte. Nun geht es hinauf zum Sattel. Er befindet sich am Fuß vom Pilgerschrofen. Dort rechts auf dem ausgeschilderten Weg weiter zum Säulinghaus wandern. Auch hier ist der Pfad durch den Wald teilweise verblockt und manche Kreuze am Weg oder Gedenkplatten zeigen, dass der Säuling leider oft unterschätzt wird. Über Geröllfelder nähern wir uns dem Säulinghaus. Bald ist die Rot-Weiße Fahne zu sehen, auch wenn die Naturfreunde Augsburg diese Hütte bewirten, so befindet sie sich in Tirol. Nach dem anstrengenden Tag gibt nur eines: Auf die Sonnenterrasse vor dem Säulinghaus Platz nehmen und die Tannheimer Berge bewundern. Am nächsten Tag geht es wieder auf dem gleichen Weg an der Südwand vom Säuling zurück. Wieder kommt man zum Sattel am Pilgerschrofen und steigt zur Wildsulzhütte ab. Doch dieses mal geht es hinunter ins Tal zum Schloß Neuschwanstein. Durch die Bäume hindurch gibt es malerische Ausblicke auf das Schloß Hohenschwangau und dem Alpsee. Auf kleinen Pfaden geht es hinunter. Bald sind größere Forstwege erreicht und es geht schneller vorwärts. Nur mit der Ruhe ist es vorbei, wenn die Busse zu hören sind. Das Märchenschloß ist nicht mehr weit!
Auf der Marienbrücke bietet sich ein Menschenauflauf aus der ganzen Welt. Jeder möchte ein Foto von sich und Schloß Neuschwanstein im Hintergrund haben. Handys und Digitalkameras klicken. Wer will kann mit den Kinder Neuschwanstein besichtigen, sollte sich aber längere Wartezeiten einplanen. Alle anderen gehen links am Schloß vorbei und steigen über die wilde Pöllatschlucht ab. Hier bietet sich ein Blick hinauf zur überfüllten Marienbrücke und dem beeindruckenden Wasserfall. Über einen breit ausgebauten Wanderweg geht es immer bergab. Bald führt der Weg über die Pöllatschlucht zurück zum Ausgangspunkt an der Tegelbergbahn.
- Schwierigkeit: Schwere Drei-Tages-Wanderung die von der Trittsicherheit und Kondition einiges abverlangt. Für Kinder ab 10 Jahren.
- Ausgangsort: Schwangau
- Ausgangspunkt: Talstation Hörnerbahn
- Endpunkt: Talstation Tegelbergbahn
- Verkehrsanbindung: Auf der A 7 Richtung Füssen fahren. Ausfahrt Füssen. Schwangau und die Tegelbergbahn sind ausgeschildert.
- Gehzeit: Von der Talstation bis zum Tegelberghaus drei Stunden. Vom Tegelberghaus bis zur Bleckenau vier bis fünf Stunden. Abstieg über Schloss Neuschwanstein und Pölatschlucht vier Stunden.
Markierung: Sehr gut bis Bleckenau. Im Wald am Säuling ist Orientierungsvermögen wichtig.
Bergsteigen mit Kindern: Auf den Wendelstein!
Mehrmals diente der Wendelstein als Drehort für diverse Filme. Dabei gibt dieser Gipfel im Mangfallgebirge filmreife Geschichten her, wenn es um Wilderer geht! Einmal trieben es die Wildschützen soweit, dass ihretwegen zwei Kompanien ausrücken mussten.
Was haben „Wer früher stirbt“ „Meister Eder und sein Pumuckl“ und „Tod am Engelstein“ gemeinsam? Für Szenen drehten die Regisseure am Wendelstein. Dabei schreibt das Leben die tollsten Geschichten. So geschehen 1848. Die Wilderer ließen sich nicht in den Griff kriegen. In besonders betroffene Bezirke, der Wendelstein gehörte auch dazu, entsandte die bayerische Regierung zwei Kompanien Infanterie um für Ruhe in den Wäldern zu sorgen. 1992 brachte derartiges Vorgehen der damalige bayerische Ministerpräsident auf den Punkt als er sagte:“ …..dass hartes Hinlangen bayerische Art ist!“ Hart geht es gleich zur Sache. In Geitau wandern wir los und folgen den Schildern „Wendelstein“. Ab jetzt geht es immer bergauf. Mal richtig steil, mal etwas moderat. Da hilft nur hartes Hinlangen! Der Weg führt uns hinaus durch Geitau. Wir überqueren den Kloograben. Der Bach heißt wirklich so und folgen ihm für ein paar hundert Meter. An der Weggabelung wandern wir links weiter und überqueren den Kuttenraingraben. Am Waldrand geht es zur Rieder Alm hinauf. Weiter führt der Weg über die Almwiesen zum Wald. Hier kommt das erste, wenn auch kurze, Steilstück. Wir folgen dem Waldweg und dieser steigt mit jedem Höhenmeter mehr an. Oberhalb der Spitzing Alm verlassen wir den Forst und marschieren durch die Bergwiesen. Die Aktion im Herbst 1848 schien gelungen zu sein. Die Wilderer hielten sich in den Problembezirken auffallend zurück. Das Militär konnte wieder in seine Kasernen heimkehren. Doch genau darauf hatten die Wildschützen gewartet und griffen wieder zu den Stutzen. Was tun? Die Infanterie Kompanien wieder ausrücken lassen? Das kam nicht in Betracht, denn schon in der königlich bayerischen Armee ging nichts ohne den dafür vorgesehenen Dienstweg einzuhalten. Und der konnte dauern. Ab Oktober, so historische Quellen, feierte die Wilderei auf dem Wendelstein und am Seeberg fröhliche Urständ. 15 oder 16 Mann die sich ihre Gesichter geschwärzt hatten, gingen illegal auf die Jagd. Am 10. und 15. Oktober knallten ihre Stutzen. Die Wilderer sind so erfolgreich gewesen, dass bei einen Landwirt sich die erlegten Hirsche in dessen Keller stapelten. Das konnte die Staatsgewalt nicht ungestraft hinnehmen und langte richtig zu. Josef Klarer, er stammte aus einer Bäckerei in Bayerischzell, nahmen die Gendarmen fest, weil er der Rädelsführer dieser Wildererbande gewesen sein soll. Man sperrte den Leutnant der Bayrischzeller Gebirgsschützen in Miesbach in die Fronveste. Das konnten sich die wackeren Schützen unmöglich bieten lassen!
Durch den Bergwald steigen wir weiter auf. Immer wieder ist der Forst von Wiesen unterbrochen. Wir erreichen die Wendelstein Seilbahn und unterqueren sie. Ab dem Bocksteinlift gehen wir in Serpentinen unter der Seilbahn dem Gipfel entgegen. Zum Schluss ist es richtig steil und Trekkingstöcke sind an dieser letzten Passage kein Luxus. Nach der letzten Serpentine ist der Gacher Blick erreicht. Hier haben die Alpinisten einen grandiosen Blick auf das Mangfallgebirge. Am Wendelsteinkircherl geht es zum Gipfel hinauf. Der ist mit seinem Observatorium und dem Anlagen vom Bayerischen Rundfunk unübersehbar. Dank dieses Senders in einem früheren Berghotel dringt die frohe Botschaft vom BR auch in die hintersten Winkel des Oberlandes. Bebaut ist der Berg dermaßen, dass er eher an die Innenstadt von München erinnert. Da bleibt kein Quadratmeter ungenutzt. Doch der Wendelstein bietet noch mehr. Seit 1912 zockelt eine Zahnradbahn hinauf um dort kurz unter dem Gipfel die Urlauber freizusetzen. Wen es in die Unterwelt zieht, der besucht die Wendelsteinhöhle, die unterhalb vom Bergbahnhof liegt. Bergidylle sieht anders aus. Mancher Bergsteiger, der zu Fuß auf den Wendelstein gestiegen ist, hält sich deshalb nur kurz auf dem Gipfel auf und steigt ab.
Noch einmal legte die Obrigkeit in Bayrischzell nach. Zwei junge Männer aus Bayerisch Zell ertappten die Uniformierten am 29.10.1848 als sie wilderten. Auch diese beiden Wilderer sollten in die Fronveste von Miesbach kommen, doch die Wilderer hatten tapfere Freunde die das zu verhindern wussten. Sie befreiten ihre Kameraden bevor sie in Miesbach eintrafen. Dort saß im Kellerverlies immer noch der Zeller Josef Klarer. Etwa 200 Gebirgsschützen sollen es gewesen sein, die sich vor der Veste in Miesbach versammelten und forderten, ihren Kameraden freizulassen. Die Situation eskalierte und es fiel sogar ein Schuss. Die Demonstration löste sich wieder auf und hatte ein behördliches Nachspiel. Auch damals galt“ …..dass hartes Hinlangen bayerische Art ist!“ Wir gehen zurück nach Geitau. Am Bergbahnhof vorbei steigen wir ab bis sich der Weg gabelt. Wir folgen den Schildern nach Bayrischzell. Links ist der Brannenburger Steig, wir halten uns rechts und erreichen bald die Bergwachthütte. Rechts geht ein Weg ab, der oberhalb dieser Diensthütte verläuft. Diesen nehmen wir nicht, sondern steigen weiter ab. Bald unterqueren wir den Lacherlift und kommen zur Wendelsteiner Alm. Links halten und nicht rechts zur Fakirhöhle und der DAV Siglhütte abbiegen. Durch den Legerbauerwald geht es weiter ins Tal hinab bis wir in Bayrichzell ankommen. Heute mussten wir am Berg hart hinlangen!
- Schwierigkeit: mittel
- Gehzeit: 4 ½ Std
- Höhenmeter: 1040 hm
- Länge: 11,5 km
- Tourencharakter: Gut ausgebaute Wanderwege die teilweise steil ansteigen
- Ausgangspunkt: Geitau
Bergsteigen mit Kindern: Auf den Stoffelberg
Manche Bergfexe aus dem Allgäu haben Fragezeichen in den gegerbten Gesichtern, wenn man sie nach dem Stoffelberg fragt. Gerne übersieht man ihn. Doch für eine gemütliche Wanderung mit einem kulinarischen Gipfeltreffen ist der Stoffelberg ideal!
„Des is eigentlich koar Berg!“ findet manch Wanderer, der in Niedersonthofen steht und zum 1.013 m hohen Stoffelberg hinaufsieht. Bescheiden erscheint dieser Gipfel im Vergleich zu seinem Sichtnachbarn den Grünten. Auch ein markantes Äußeres fehlt dem Stoffelberg. Trotzdem ist er es wert ihn zu erwandern und zwar für eine Männertour mit besonderem Anlass. Wenn sich nach langer Zeit wieder alte Freunde treffen und gemeinsam unterwegs sein wollen ist der Stoffelberg die beste Wahl. Ist eine Aussprache zwischen Männern nötig und Zuhörer unerwünscht, auch dann ist dieser Berg bei Niedersonthofen das perfekte Terrain. Einmal Berglaufen ausprobieren ohne auf dem Gipfel eine Sauerstoff-Flasche und die Bergwacht zu brauchen? Dann ab auf den Stoffelberg. Aber was ihn so sympathisch macht: Er hat eine Menge zu bieten und Mann findet das nur beim Erwandern heraus. Übersichtlich wie der Stoffelberg, der gleichnamige Weiler an seinen Hängen gab ihm den Namen, ist auch der Ort Niedersonthofen. Hier geht die Männertour los. An der Hauptstraße befindet sich ein Parkplatz vorm früheren Rathaus des Dorfes. Zuerst in Richtung Kirche gehen, sie dominiert das Ortsbild und ist kaum zu übersehen. Im Gegensatz zu manch anderen Bergtouren im Allgäu muss hier niemand eine Kerze anzünden und um eine gute Rückkehr beten. Weiter geht es auf der Straße „Am Angerfeld“. Hier steht der erste Wegweister zum Wasserfall und nach Rieggies. Bald kreuzen sich zwei kleine Straßen und man hält sich rechts. Dort steht auch ein Wegweiser. Die Mühlenbergstraße hinauf. Bald ist das urige Gasthaus Engel erreicht. Weiterwandern bis zum Holzachstüble. Hier überquert der Weg den Schrattenbach. Weiter durch den Wald zum Wasserfall. Bald geht es über einen Pfad den Berg hinauf. Dort der roten Markierung folgen und links in den Falltobel absteigen. Tobel sagen die Allgäuer zu einer Schlucht mit einem Bach oder Fluss. Weiter auf dem Weg bleiben und bald hört man den Wasserfall rauschen. In mehreren Stufen ergießt sich das Wasser über die Felsen hinunter in ein natürliches Becken. Harte Jungs haben sich hier an heißen Tagen abgekühlt. Nun den Wegweiser nach Rieggis folgen. Dazu den Bach überqueren und hinauf geht es über einen schmalen, abenteuerlichen Waldsteig. An der Kreuzung rechts halten. Dort steht auch ein Wegweiser. Bald ist der Waldrand erreicht und der Einödhof Schöll ist zu sehen. Über einen Wiesenpfad kommt man eine kleine Straße. Sie führt direkt nach Rieggis. Und bevor es in den Ort hineingeht überquert man noch einmal den Bach. In Rieggis rechts halten. Auf der Straße geht es nur wenige hundert Meter zum Dorf hinaus bis ein Gehöft erreicht ist. Dort links den Berg hinauf wandern. Auf einem Feldweg geht es durch blühende Wiesen hinauf zum Wald. Den kurz durchqueren und weiter durch ein Weideland. Bald ist der Waldrand erreicht und nach wenigen Metern gabelt sich der Weg. Hier nach rechts gehen, echte Männer brauchen kein GPS Gerät, sondern finden sich auch mit Wegweisern zurecht und der zeigt Richtung Stoffelberg.
Weiter durch das Steigholz wandern. Am Waldrand entlang an einer größeren Lichtung und es folgt ein letzter Aufstieg. Der Stoffelberg mit seinen 1.063 m ist geknackt. Für alle die sich ausrasten wollen, gibt es beim Gipfelkreuz eine Ruhebank. Beim Abstieg durch den Wald und über Wiesen dem Wegweiser nach Niedersonthofen folgen. Bald ist eine kleine Teerstraße erreicht und nach wenigen Metern kommt ein Geheimtipp: Das Berggasthaus Alpenblick und dieser macht seinen Namen alle Ehre. Hier warten, neben einem beeindruckenden Panoramablick, einer guten Auswahl an Getränken, auch typische Allgäuer Speisen und Brotzeiten auf harte Kerle. Zu empfehlen ist alles mit Käse aus dieser Bergregion. Wer hier ein Käsebrot gegessen hat, der schlägt um die Industrieprodukte aus dem Kühlregal im Supermarkt in Zukunft einen großen Bogen. Vom milden bis hin zu kräftigem Käse ist hier fast alles vertreten. Wer es schafft sich von diesem guten Stück Allgäuer Gastlichkeit zu trennen, der wandert rechts weiter auf der kleinen Teerstraße. Alle die zu tief in das Bierglas geschaut haben, können in der Pension Alpenblick übernachten. Nach hundert Metern führt ein steiler Pfad in Serpentinen hinunter zu einem Hof. Von dort aus weiter absteigen zum nächsten Gehöft. Dort links auf dem Sträßchen (keine Sorge der Autoverkehr ist hier übersichtlich) über einen Wiesenweg bis zu OA 22 absteigen. Links auf der Straße nach Niedersonthofen zum Auto wandern. Nach dieser Wanderung sollten alle wichtigen Erlebnisse der vergangen zwanzig Jahre ausgetauscht sein, ebenso ist alles über Fußball gesagt und bestehende Konflikte beendet.
Schwierigkeit leicht
Gehzeit 3 Std.
Höhenmeter: 400 Hm
Tourencharakter: Einfache Wanderung mit hohem Erlebnis- und Genussfaktor
Ausgangspunkt: Niedersonthofen
Anfahrt: Auf der A 7 Richtung Füssen fahren. Am Autobahndreieck Allgäu rechts Richtung A 980 Lindau/Oberstdorf fahren. Bei der Ausfahrt Waltenhofen auf die B 19. Dort ist der Weg nach Niedersonthofen ausgeschildert
Karte
Bayerisches Landesvermessungsamt
München UK L8, Allgäuer
Alpen, 1:50000
Tourismusinformation
http://www.allgaeuerseenland.de
Wandern mit Kindern im Herbst: Das Tal der Papiermühlen
Wandern mit Kindern am Gardasee ist im Frühling ideal um Sonne zu tanken. Wer glaubt alles über den Gardasee zu kennen, der kann sich irren. Denn Das Valle delle Cartiere ist noch ein Insidertipp. Hier lässt es sich wunderbar mit den Kindern wandern, denn unterwegs gibt es Ruinen zu sehen und ein besonderes Museum zu besichtigen.
Kitesurfer brettern über den tiefblauen Gardasee dahin. Die Kinder sehen fasziniert zu. “So einen Drachen hätte ich auch gerne!” meint ein Kind. Wer gerne klettert ist am Gardasee richtig. Auch Kitesurfer wissen was sie an diesem italienischen See haben. Mountainbiker bekommen auch einen besonderen Gesichtsausdruck, wenn sie die Worte Lago di Garda hören. Doch auch ohne zwei Stollenreifen und außerhalb vom Wasser lässt sich am Gardasee eine Menge mit der Familie unternehmen. Hier lässt es sich mit Kindern wandern, wenn in Deutschland noch der April-Blues herrscht. Eine Familientour mit wenigen Höhenmetern und viel zu entdecken ist die Wanderung ins Valle delle Cartiere. Im Mittelalter kam aus diesem Tal das Papier für Klöster, kaiserliche und königliche Höfe. Erst 1852 endete hier die Jahrhundertlange Tradition der Papierproduktion. Von Toscolano führt eine Straße hinauf ins Valle delle Cartiere. Ihr parkt entweder in Toscolano und müsst dafür zahlen oder fahrt durch einen Tunnel zum Eingang des Tales. Der Parkplatz ist allerdings eher klein und schon mit wenigen Autos belegt. Folgt dem breiten und gut ausgeschilderten Wanderweg zum Museo della Carta. Auf halben Weg dorthin seht Ihr auf der linken Talseite einen Wasserfall. Die Kinder sehen fasziniert zu, wie hier die Wassermassen über die grünen Wände stürzen.
Wandern mit Kindern am Gardasee: Wer Papier herstellte hatte Macht!
Bald ist das Museo della Carta, das Papiermuseum, erreicht. Der Besuch lohnt sich. Hier bekommt Ihr Schritt für Schritt gezeigt, wie vor hunderten von Jahren die Fachleute in diesem Tal das Papier herstellten. Warum aber siedelten sich so viele Papiermühlen hier an? Dafür gab es einige gut Gründe. Die Mühlen benötigten Wasser. Dieses trieb die Mühlräder an und diese wiederum das Stampfwerk. Außerdem ist im Mittelalter Wasser, wie heute auch noch, wichtig gewesen um Papier zu produzieren. Ein weiterer Punkt der für dieses Tal am Gardasee sprach: Von hier aus ließen sich die reichen Städte Italiens und deren Kaufleute bedienen. Diese hatten einen imensen Bedarf an Papier. Auch in Richtung Norden zum Reich der Habsburger sind für mittelalterliche Verhältnisse die Wege bis an die Höfe der Herrscher und zu den einflussreichen Kaufleuten vertretbar gewesen. Für die Kinder ist der Besuch in diesem Museum kurzweilig und eine solche Attraktion tut jeder Familientour gut. Was die Arbeiter damals in den Papiermühlen jeden Tag leisteten ist eine Form der Kunst gewesen und weniger ein Handwerk. Unglaublich komplex gestaltete sich die Produktion von Papier. Wer dieses herstellte, hatte auch ein Stück Macht in der Hand: Ohne Papier keine Bücher oder Flugblätter. Es gibt noch einen weiteren guten Grund in das Museum zu gehen: Dort könnt Ihr entspannt mit den Kindern einkehren. Folgt dem Weg bis zu einem Weiler. Unterwegs bekommt Ihr Ruinen von den Papiermühlen zu sehen. Manche sind freigelegt und Infotafeln berichten Euch über die glorreiche Vergangenheit dieser Betriebe. Bei dem Weiler haltet Ihr Euch rechts bergauf. Moderat führt Euch der nun etwas ruppige Pfad hinauf nach Gaiano. In diesem Dorf habt Ihr die Möglichkeit kurz einzukehren. Im übersichtlichen Zentrum von dieser Ortschaft sucht Ihr die Via Folino-Gabiana. Dieser Straße folgt Ihr. Etwa einen halben Kilometer später steht Ihr am Ortseingang von Folino. Geht hundert Meter hinein. Scharf rechts führt Euch der Wanderweg bergab. Folgt beim Wandern mit Kinder der roten Markierung. Bald gabelt sich die Straße. Hier haltet Ihr Euch bitte links. Folgt der kleinen Straße bis zu einer Anhöhe. Hier wandert Ihr mit den Kindern rechts und kommt zu einer Kirche. Von nun an geht es immer bergab. Bald ist Toscolano erreicht. Beim Abstieg bieten sich immer wieder Blicke über den Gardasee, wo die Kitesurfer mit ihren bunten Drachen dahingleiten. Vom Toscolano steigt Ihr zum Valle delle cartiere auf und kommt durch den Tunnel wieder zum Parkplatz an dem Ihr gestartet seid. Die Kinder sind vom Wandern müde und haben sich ein Eis verdient.
Tour: Valle delle Cartiere
Länge: 7 Km
Höhenmeter: 270
Kinderwagen: Ungeeignet
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen hat für die ganze Familie ihren Reiz. Hier gibt es eine Menge zu entdecken. Das zeigt sich auch am Zittauer Gebirge, es ist das kleinste Mittelgebirge in Deutschland. Bizarre Felsformationen, verwunschene Burgen und die dampfende Schmalspurbahn von Oybin begeistern die Outdoorkids. Das Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen hält einige Überraschungen bereit.
Wo liegt Oybin? Bei dieser Frage müssten sich in mancher dieser unseligen Quiz-Sendungen im Fernsehen, die Kandidaten von einem größeren Geldgewinn verabschieden. Oybin ist kein japanischer Verwaltungsdistrikt, auch keine estnische Kreisstadt und es handelt sich auch um keine alte Universität in Schweden. In Sachsen, an der Grenze zur Tschechischen Republik befindet sich dieser beschauliche Ort.
Sogar einen Weltmeister im Skispringen hat die Gemeinde hervorgebracht. Heute verfällt die alte Schanze aus Holz. Doch es kommen Wanderer und Kletterer nach Oybin. Dafür gibt es gute Gründe. Hier im Zittauer Gebirge befinden sich wunderbare Felsformationen. Auf ihnen kraxeln die Sportler und die Wanderer sehen den wagemutigen Burschen dabei zu.
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen. Solche Felsen erwarten Euch rund um Oybin. foto (c) Kinderoutdoor.de KB
Bergsteigen mit Kindern im Herbst: Es lockt das Trentino
Bergsteigen mit Kindern im Trentino, das führt Euch weg vom Trubel durch faszinierende karge Landschaften. Der Balkon vom Gardasee ist der Monte Altissimo di Nago. Unterwegs könnt Ihr zwei Mal einkehren und die Familie schafft, ganz ohne Seilbahn, einen “echten” 2.000er. Mit etwas Glück bekommt Ihr, so wie wir, am Monte Altissimo di Nago auch Steinadler und Murmeltiere zu sehen.
Wie bunte Papierchen von Bonbons, die über den Gehsteigen fliegen sehen vom Gipfel die Drachen der Kitesurfer aus. Solche Tiefblicke bieten sich vom Gipfel des Monte Altissimo die Nago. Schon der Weg zum Start ist abenteuerlich. Etliche Möglichkeiten bieten sich dabei an: Vom Dorf San Giacomo aufzusteigen. Doch für Kinder verlängert es dadurch die Tour und die Höhenmeter erheblich. Besser ist es das Auto beim Parkplatz am Rifugio Graziani abzustellen. Auf der SP 3, einer schmalen Landstraße geht es über etliche Serpentinen und kleinen Tunnels hinauf. Hin und wieder kommen Rennradfahrer bergab entgegengeflitzt. Manchen Kindern kann die Fahrt zum Rifugio Graziani ein wenig auf den Magen schlagen…..Es gibt zwei Möglichkeiten auf den Gipfel zu kommen: Links an der Hütte vorbei gehen und auf dem Weg mit der Nummer 633 über einen breiten, aber steilen Schotterweg aufsteigen. Eine Variante, die deutlich kürzer ist als unsere Tour, aber auch weniger ansprechend. Oder Ihr haltet Euch rechts an der Hütte und folgt den Wegweisern zur Malga Campo, einer malerischen und bewirtschafteten Alm. Folgt dazu den Schildern mit der Nummer 622. Bei dieser Tour geht es kaum durch einen Bergwald, deshalb nehmt unbedingt Sonnenmützen und Hüte mit. Auf einem leicht ansteigenden, breiten Fahrweg geht es moderat ansteigend der Alm entgegen. Kurzweilig gestaltet sich die Wanderung, weil unterwegs bebilderte Infotafeln mit italienischen und englischen Texten aufgestellt sie. Sie erklären auch die Tierwelt in den Bergen und welche schützenswerten Pflanzen hier wachsen. In einem Weiten Bogen wandert Ihr mit den Kindern am Monte Altissimo di Nago dahin. Ihr hört es bimmeln. Die Alm ist nahe. Wer möchte kann dort einkehren und frische Buttermilch, Würste und Käse genießen. Ambitionierte Familien, steigen rechts zum Gipfel vom Monte Campo (1.667 Metern) auf. Ein exzellenter Aussichtsberg. Wichtig ist bei dieser Tour eine optimale Ausrüstung für Kinder und Eltern: Wanderschuhe (keine Turnschuhe), Rucksack, Trekkingstöcke, Wechselwäsche und Regenjacken. Hier oben auf dem Balkon vom Gardasee schlägt das Wetter schnell um.
Bergsteigen mit Kindern im Trentino: Einkehren oder übernachten auf dem Gipfel
Nach der Almhütte mit ihrem kleinen Weiher ist ein gutes Orientierungsvermögen hilfreich. Links geht es auf dem Wanderweg 633 zur Bocca Paltrane auf 1.831 Meter hinauf. Teilweise fehlen über längere Distanzen markierte Felsen oder Wegweiser. Hier ist es gut eine Wanderkarte dabei zu haben. Vorbei an Latschenkiefern geht es über den schmalen Weg steil bergauf. Oben angekommen bietet sich ein beeindruckender Rundumblick. Für einige hundert Meter geht es gemütlich dahin, bis wieder eine anstrengende Passage auf die Bergsteiger wartet. Keine Sorge Ihr seid zu keiner Zeit auf ausgesetzten Stellen unterwegs. Links und rechts von Euch wuchern wilde Brombeerbüsche. Sie wachsen über die Reste von Stallungen und Hütten. Immer wieder gibt es auch kleinere Höhlen im Felsen zu sehen. Bald ist das Rifugio Altissimo zu sehen. Die ganze Familie hat nun ein Ziel vor Augen und wandert entsprechend flott weiter. Noch einmal geht es auf schroffen Gelände steil hinauf. Oben auf dem Gipfelplateau angekommen, ist links eine Bergkapelle “San Damiano Chiesa” zu sehen. Wer möchte kann in das 1888 errichtete (andere Quellen schreiben vom Jahr 1889) Refugio vom italienischen Alpenverein CAI (Club Alpino Italiano; Nicht mit der CIA verwechseln!) einkehren. Hier kommt geschmacklich einwandfreies Bergsteigeressen auf die Teller. Von einer kräftigen Gemüsesuppe bis hin zu einem Brotzeitbrettl ist hier für jeden das passende Essen dabei. Wer möchte kann auf der urigen Hütte, Massenbetrieb sieht anders aus, auch übernachten. Wie auf allen Alpenvereinshütten gilt auch hier: Erst reservien, dann gastieren. Nur wenige hundert Meter hinter der Hütte befindet sich der Gipfel (2.079 Meter). Anstelle eines Kreuzes steht hier eine Stahlkonstrutkion. Dafür entschädigt der Blick hinunter auf die Uferorte Torbole und Riva del Garda. In dieser Situation ist der Neid auf die Gleitschirmflieger gerechtfertigt. Auf dem Weg mit der Nummer 651 geht es wieder zurück zum Startpunkt beim Rifugio Graziani. Diese Hütte hat auch eine attraktive Sonnenterrasse…..
Wandern mit Kindern in deutschen Mittelgebirgen: Zur Quelle der Moldau
Wandern mit Kindern in Mittelgebirgen hat so viel mit Langeweile zu tun, wie Profiradrennen mit Sauberkeit. Im Bayerischen Wald habt Ihr die Möglichkeit von einem Urwald in den nächsten zu wandern. Dabei seid Ihr als Grenzgänger unterwegs. Vom Bayerischen Wald wandert Ihr hinüber in den Böhmerwald. Dort geht es zur heimlichen Quelle der Moldau. Eine wunderbare Tour für Familien mit größeren Kindern.
Bauernhochzeit. Reigen der Nymphen, Johannisstromschnellen, Jagdgesellschaft, Schlösser und Burgen. Jeder der einen Musikunterricht genießen durfte, musste diese Schlagworte auswendig lernen. Vltava heißt das Sück im Original. Besser bekannt als “Moldau” vom tschechischen Komponisten Bedřich Smetana. Seine Quelle hat dieser Fluß im Böhmerwald. Höchste Zeit dorthin zu wandern. Wie schrieb schon der österreische Schriftsteller Adalbert Stifter, er wanderte viel durch den Böhmerwald: Das Beste steht nicht immer in den Büchern, sondern in der Natur; nur haben die Menschen meist nicht die Augen, es zu sehen. Zum Glück kannte der gute Mann das Internet noch nicht.Machen wir uns auf den Weg. Acht Kilometer liegen vor Euch. Wir starten beim Wanderparkplatz Schwellgraben. Von dort aus ist der Weg zur Reschbachklause ausgeschildert. Unterwegs bekommt Ihr zu sehen, welche Schäden der Borkenkäfer hier angerichtet hat. Nur langsam erholt sich die Natur von diesem Schädling. Dabei ist es wichtig zu wissen, was für einen hohen Stellenwert die Holzwirtschaft hier in Ostbayern immer noch hat. Vor über 100 Jahren schufteten hier viele als Waldarbeiter. Ein Problem ist es gewesen, die Fichtenstämme schnell abzutransportieren. Dazu ließen sich die Holzarbeiter was einfallen. Sie errichteten eine Triftklause. Wie solch ein künstlicher Staudamm ausgehen hat, das bekommt Ihr bei der Tour zu sehen. Zuerst errichteten die Arbeiter unter Anleitung von einem Triftmeister diesen Damm aus Stämmen. Eine unglaublich harte Arbeit. Während die Holzknechte im Wald die Bäume sägten, staute sich das Wasser an der Triftklause. Mit Pferden zogen sie die Stämme zu dem künstlichen Stausee und ließen sie dort zu Wasser. Hatte sich der See mit Wasser und entasteten Stämmen gefüllt, zerstörten die Knechte den Staudamm. Was passierte nun? Es entstand eine Flutwelle und riss das Holz aus dem Stausee mit sich. Verhakte sich unterwegs ein Stamm, mussten ihn Triftknechte mit langen Stangen möglichst schnell wieder in die reißenden Wasser zurückbugsieren. Sonst ließ die Strömung nach. Immer wieder gab es bei dieser Arbeit tödliche Unfälle. Im Fluß angekommen sammelten die Triftknechte das Holz ein, bauten Flöße daraus und brachten es so zu den Sägewerken.
Wandern mit Kindern in Mittelgebirgen: Viel Glück für eine Münze
Nach der Reschenbachklause ist der Weg zur Moldauquelle ausgeschildert. Die nächste Zeit geht es auf einem Wanderweg stetig bergauf. Ihr wandert kontinuierlich auf die Landesgrenze zu. An der Abzweigung geht Ihr linkd und schon ist die Tschechische Republik erreicht. Keine Sorge, im Gegensatz zu der Zeit vom Eisernen Vorhang, sind heute Grenzer eher selten unterwegs. Jetzt wandert Ihr durch den sagenhaften Böhmerwald. Bald gabelt sich der Weg. Hier links halten und auf der Forststraße weiterwandern. Einen halben Kilometer später ist eine T-Kreuzung erreicht. Dort haltet Ihr Euch rechts. An einem Merkmal erkennt Ihr, ob Ihr den richtigen Weg eingeschlagen habt: Kommen von vorne und hinten Radfahrer angebraust, dann nähert Ihr Euch der Moldauquelle. Ihr seid nämlich auf einem Abschnitt vom Moldauradweg unterwegs. Bald steht Ihr vor einem Picknickplatz. Bei Wanderern und Radlfahrer gleichermaßen beliebt. Die Kinder freuen sich über diese Rast. Ihr befindet Euch nun auf einer Hochebene. Dort befindet sich ihre Quelle. Diese ist mit groben Steinen eingefasst und Stege führen um sie herum. Am besten Ihr lasst die Kinder eine Münze in die Moldauquelle werfen. Das soll Glück bringen und in Mathearbeiten ist das immer gut. Geht auf dem Hinweg wieder zurück bis zur bayerischen Grenze. Dort haltet Ihr Euch rechts. Der Weg gabelt sich und Ihr wandert links weiter. Immer bergan seid Ihr nun auf dem Siebenstein unterwegs und erreicht das Gipfelkreuz. Steil ist der Weg hinunter vom Gipfel. Wenn Ihr Trekkingstöcke dabei habt, kommt Ihr deutlich besser voran. An der Abzweigung rechts halten und auf der Forststraße kommen wir zurück zum Start beim Schwellgraben. An der Quelle der Moldau gewesen zu sein, dass ist schon ein Ding!
- Länge: 8 Kilometer
- Höhenmeter: 545
- Dauer: Vier Stunden
- Ausrüstung: Wanderschuhe, Rucksack und Verpflegung
- Kinderwagen: Leider nein, nehmt lieber eine Kindertrage