Veröffentlicht am

Asoziale Wildcamper im Nationalpark Bayerischer Wald

Was sich derzeit im Nationalpark Bayerischer Wald abspielt lässt sich nur mit asozial beschreiben. Camper schlagen ihre Zelte in der Kernzone von diesem Schutzgebiet auf und entfachen dort auch noch Lagerfeuer. Dank “Influencern” und Youtube Vloggern meinen diese Zeitgenossen im Nationalpark es ihren Vorbildern aus dem Internet gleich tun zu müssen. Dabei können schwere (Stressbelastung für die Tiere) und schwerste Schäden (Waldbrand) für die schützenswerte Flora sowie Fauna im Nationalpark Bayerischer Wald entstehen. Wir von Kinderoutdoor.de appellieren eindringlich an alle: Wild campen ist nur auf den dazu ausgewiesenen Flächen in Deutschland erlaubt. Haltet Euch bitte daran.

Mit einem großen Problem sehen sich die Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald derzeit konfrontiert, und zwar mit Wildcampern. „Immer mehr Besucher übernachten bei uns im Schutzgebiet, obwohl dies verboten ist“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem unsere Ranger niemanden erwischen.“

Die einen sind mit Zelt ausgestattet, den anderen reicht ein Schlafsack, mit dem sie in den Schutzhütten übernachten – die Mitarbeiter der Nationalparkwacht finden ständig andere Szenarien an den vermeintlichen Übernachtungsplätzen, die oftmals mitten im Kerngebiet liegen, vor. Immer wieder werden auch Lagerfeuer im Wald angezündet. „Das ist nicht nur verboten, sondern aufgrund der Waldbrandgefahr unverantwortlich“ so Leibl. Wenn die Wildcamper zur Rede gestellt werden, erklären sie meist, dass sie etwas in der Wildnis erleben wollen. „Wir sind aber ein Schutzgebiet und kein Abenteuerspielplatz.“

Viele Wildcamper schlagen ihr Zelt mitten in der Kernzone auf. Auch Lagerfeuer werden oftmals entzündet – ohne einen Gedanken an die Waldbrandgefahr zu verschwenden. (Foto: Nationalparkwacht Bayerischer Wald)

Bei Störungen in der Nacht steigt der Stresslevel der Tiere

Im Nationalpark hat sich durch die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ eine einmalige Artenvielfalt entwickelt. Seltene Tiere wie Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz finden hier wieder ein Zuhause. Nachdem der Druck durch Wanderer in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen hat, ist es für die Tier- und Pflanzenwelt wichtig, zumindest nachts keinen Störungen zu unterliegen. „Werden empfindliche Tiere durch grelle Stirnlampen oder laute Geräusche aufgeschreckt, erhöht das deren Stresslevel signifikant und kann äußerst negative Auswirkungen haben“, so Leibl. „Personen, die unerlaubt im Nationalpark übernachten, handeln nicht nur gegen die geltenden Nationalparkregeln, sie stören mit ihrem Verhalten in erster Linie die dort lebenden Arten.“

Auch das Campieren in Schutzhütten ist verboten. Diese dienen nur dem Unterstand im Falle eines Unwetters.Foto Nationalpark Bayerischer Wald

Anzeige und Bußgeld

Die Nationalparkverwaltung reagiert nun verstärkt auf dieses Problem und weitet die Streifengänge der Ranger auch auf die Nachtstunden aus. Wer erwischt wird, dessen Daten werden an die Landratsämter Freyung-Grafenau und Regen weitergeleitet, eine Anzeige sowie ein Bußgeld sind die Folge. Möglichkeiten mit Zelten zu übernachten werden im Übrigen derzeit von der Nationalparkverwaltung in der Nähe des Hirschgeheges bei Scheuereck geschaffen. Ebenso sollen dort in Zukunft Camper Stellplätze nutzen können.

ältere Beiträge

Wild Campen: Was ist wo in Europa erlaubt?

Wild Campen hat seinen Reiz: So richtig das Abenteuer spüren und mit den Kindern in der freien Natur übernachten. Kein Lärm vom Campingplatz und niemanden der stört. Doch das kann sich sehr schnell ändern. Manchmal übernimmt beim wilden Zelten die Polizei den Weckdienst. Wir haben für Euch recherchiert, wo in Europa wildes campen erlaubt oder verboten ist.

“Wild campen?” ein guter Freund sieht mich fassungslos an. “Tue ich nie. Ich nenne es heimliches zelten!” und grinst dabei. Zwischen Wohnmobilen und deren ergrauten Mannschaften schlägt dieser gute Freund nie sein Zelt auf. Das geht gegen seine Outdoorer-Ehre. Doch wild zelten kann teuerer sein, als eine Nacht auf dem Campingplatz. Wenn nämlich die Polizei plötzlich der Platzwart ist.

Wild campen in Deutschland? Vergiss es!

Das Land der Paragraphen hat für, so ziemlich alles, ein Gesetz. Wild zelten kann, auf einem abgegrenzenten (eingezäunten) Privatgrundstück, den Tatbestand vom Hausfriedensbruch erfüllen. Dann gibt es verschiedene Landesnaturschutzgesetze, diese stehen dem wilden Campen auch entgegen. Eine klitzekleine Ausnahme gibt es: Das Lagern. Wenn Ihr kein Zelt aufschlagt, sondern Euch auf der Isomatte in den Schlafsack legt, könnt Ihr darauf bestehen, dass Ihr hier pausiert. Das ist erlaubt. Ansonsten gilt: Bei Privatgrundstücken fragt zuerst den Eigentümer, ob Ihr hier campen dürft.

Wild zelten in Deutschland? Kein Problem, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat..... Foto (c) kinderoutdoor.de
Wild zelten in Deutschland? Kein Problem, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat…..
Foto (c) kinderoutdoor.de

Niederlande: Wild zelten kommt nicht in den Wohnwagen!

Wie nennt man es, wenn ein Autofahrer einem Niederländer mit Wohnwagen hinter drauf fährt? Hausfriedensbruch! Auch wenn in etlichen Dingen unsere Nachbarn richtig liberal sind und sich auch den Luxus einer Monarchie leisten, beim wild campen verstehen die Niederländer keinen Spaß! Hier kann das Zelten außerhalb von einem Campingplatz richtig teuer sein!

Estland, Norwegen, Litauen,  Schweden und Schottland: Wild zelten? No problem!

Es gibt noch Lichtblicke für alle Outdoorer, die gerne abseits der überfüllten Campingplätze ihre Zelt aufschlagen wollen. In Schweden gilt das Jahrhunderte alte “Jedermannsrecht”. Ihr könnt für eine Nacht wild zelten. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen zu beachten: Ihr müsst außerhalb der Sichtweite von Häusern sein und keine Spuren in der Natur hinterlassen. Das Lagerfeuer muss am nächsten Tag verschwunden sein, so wie Ihr auch. Wild campen sehen auch die Schotten locker. Wer dort  sein Zelt aufbaut ist kaum eingezogen, da kommen auch die Einheimischen und plaudern mit einem. Nur wo Schilder ausdrücklich das Campen verbieten, baut Ihr das Zelt besser nicht auf. Ebenfalls liberal sieht man das wilde Campen in Estland, Litauen und Norwegen.

Wild zelten ist in Estland, Litauen, Schweden, Norwegen und Schottland erlaubt. Es gibt jedoch bestimmte Dinge zu beachten. Foto (c) kinderoutdoor.de
Wild zelten ist in Estland, Litauen, Schweden, Norwegen und Schottland erlaubt. Es gibt jedoch bestimmte Dinge zu beachten.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wild campen in Frankreich: Rischtisch teuer!

Bei unseren westlichen Nachbarn dürft Ihr außerhalb der Campingplätze zelten, wenn der Grundstückseigentümer zustimmt. Doch in Naturschutzgebieten kann die Übernachtung im Zelt bis zu 1.500 Euro kosten, wenn die Gendamerie kommt. In der gleichen Preiskategorie seid Ihr, wenn ihr meint in Frankreich in einem Wasserschutzgebiet wild zu zelten. Teuer ist auch das Kampieren an der Küste. Die gehört allen Bürgern Frankreichs und die 66 Millionen könnt Ihr schlecht um Erlaubnis fragen……

In Frankreich wild campen? Mon dieu! Foto (c) kinderoutdoor.de
In Frankreich wild campen? Mon dieu!
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wild zelten in Italien: Oh Kohle mio!

Ihr habt zwischen 100 und 500 Euro immer griffbereit? Dann zeltet in Italien wo Ihr wollt. Soviel verlangen nämlich die Uniformierten, wenn sie Euch erwischen! An der Küste ist die Chancen besonders hoch, dass Ihr für das wilde Campen den Geldbeutel öffnen müsst. Ansonten geht Ihr vor wie in Deutschland: Erst den Eigentümer vom Grundstück fragen und dann zelten!

So könnte der Zimmerservice aussehen, wenn Ihr Euch beim wilden Campen in Italien erwischen lasst. Foto (c) kinderoutdoor.de
So könnte der Zimmerservice aussehen, wenn Ihr Euch beim wilden Campen in Italien erwischen lasst.
Foto (c) kinderoutdoor.de

 

Zeltplätze der besonderen Art: Dreimal Natur pur beim Zelten

Zeltplätze die genügend Infrastruktur bieten und trotzdem viel Natur bieten sind in Deutschland leider selten. Drei Zeltplätze haben wir entdeckt, die richtig Lust auf das Zelten machen. Einmal quer über Deutschland verteilt findet Ihr das absolute Outdoorer-Glück.

Zelten im Harz umgeben von Bäumen und ein genialer Blick auf den Brocken: Das gibt es bei Harz-camping. Foto (c) kinderoutdoor.de
Zelten im Harz umgeben von Bäumen und ein genialer Blick auf den Brocken: Das gibt es bei Harz-camping.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplätze mit dem gewissen etwas haben wir gesucht und gefunden. Unsere Kriterien sind gewesen: Möglichst nah an der Natur zelten und viel Abenteuer. Im Harz ist der höchstgelegendste Zeltplatz dieser Region ein Muss für alle Outdoorer. Harz Camping liegt am Eingang zum früheren Sperrgebiet der deutsch-deutschen Ländergrenze. Sensationell ist der Blick von diesem Zeltplatz auf den Brocken. Dieser markante Berg beherrscht mit seinen 1.141 Metern den Harz. Wer es beherrscht sein Zelt aufzustellen, der kann die Gegend um Harz Camping erkunden. Mitten im Wald befindet sich der Zeltplatz, auch wenn die Straße von Wernigerode nach Braunlage direkt daran vorbeiführt. Es ist dort wenig Verkehr und Ihr bekommt so gut wie nichts davon mit. Unter alten Fichten das Zelt aufstellen mit einem Ausblick auf den Brocken, das hat schon was. Wer möchte kann die Rübeländer Tropfsteinhöhlen oder andere Sehenswürdigkeiten im Harz besuchen.

Mehr Infos unter:

www.harz-camping.de

Auf Vogelpirsch solltete Ihr unbedingt gehen, wenn Ihr auf der Lotseninsel in der Schleimündung zeltet. Foto (c) kinderoutdoor.de
Auf Vogelpirsch solltete Ihr unbedingt gehen, wenn Ihr auf der Lotseninsel in der Schleimündung zeltet.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplatz Lotsenwiese: Nur mit Boot zu erreichen

Wer auf der Schleimünde, der Lotseninsel, sein Zelt aufschlagen möchte, der muss übers Wasser kommen. Entweder mit dem eigenen Kajak, einer Jolle oder dem Dampfer. Es ist nicht das Meer, sonder ein Naturschutzgebiet, dass die Lotseninsel vom Festland trennt. Wahrzeichen von dieser Insel ist der Leuchtturm aus dem Jahre 1871. Dort wo die Schlei in die Ostsee mündet, sind schon immer Lotsen wichtig gewesen. Ein gefährliches Fahrwasser, durch das die Schiffe schippern mussten. Der letzte Schleilotse beendete 1986 seinen Dienst. Weil die Mündung immer mehr versandete, ist die Lotseninsel keine richtig Insel mehr. Dafür ist der Schleisand mit seinem flachen Wasser der Lebensraum für viele Tiere. Schweinswale tummeln sich dort. Outdoorer tummeln sich auf der Lotsenwiese. Die Übernachtungspreise sind moderat: Vier Euro zahlt ein Erwachsener pro Nacht und Kinder 1,50 Euro. Dafür bekommt Ihr die pure Natur geboten. Wc´s und Waschmöglichkeiten gibt es am Hafen der Lotseninsel, dieser ist in in wenigen Minuten erreicht. Es lohnt sich mit einem Vogelwärter diese spezielle Tierwelt auf der Lotseninsel zu erkunden.

Mehr Infos unter:

www.lotseninsel.de

Ein wunderbar idyllischer Zeltplatz ist der Jungendzeltplatz Chieming am Chiemsee. Foto (c) kinderoutdoor.de
Ein wunderbar idyllischer Zeltplatz ist der Jungendzeltplatz Chieming am Chiemsee.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Zeltplatz am Bayerischen Meer

Ein besonderer Zeltplatz ist nur wenige hundert Meter vom Chiemsee entfernt. Hier am größten See vom Freistaat ist eigentlich das Epizentrum wenn es um Touristen geht. Alle wollen sie auf die Insel Herrenchiemsee schippern um das Königs-Schloss zu sehen. Königlich übernachtet Ihr auf dem Jugendzeltplatz Chieming. Herzstück davon ist der Bauernhof. Um ihn herum ist liebevoll der Zeltplatz angelegt. Beliebt ist die Sternwarte. Dort erklären Experten den nächtlichen Sternenhimmel und es bietet sich ein Blick mit einer maximalen Vergrößerung vom 3oo fachen auf den Orbit. Wer keine Lust hat, ein eigenes Zelt aufzuschlagen, der zieht in ein Tipi oder in die Großjurte mit etwa 50 Quadratmetern Fläche ein. Für die Kinder ist die Raubritterburg Heinz von Stein, sie liegt nur zehn Kilometer entfernt, sehr sehenswert. Auch das Römermuseum Seebruck, es sind nur fünf Kilometer Fahrt dorthin, lohnt einen Ausflug. Dann gibt es auch noch den Chiemsee und die umliegenden Berge für Outdoor-Abenteuer.

In der Wildnis mit Kindern übernachten: Zelten im Naturpark Schwarzwald

In der Wildnis mit Kindern übernachten ist überhaupt kein Problem. Es ist nahezu überall möglich. In Schweden zumindest. Anders sieht es aus, wenn Ihr in der Wildnis mit Kindern in Deutschland übernachten wollt. Da erwarten Euch vor allem Paragraphen. Es ist nahezu egal, wo Ihr Euere Zelte aufstellt: Mit einem Bein steht Ihr im Gefängnis. Salopp gesagt. In einem deutschen Naturpark zu zelten ohne dabei Ärger zu bekommen, ist so wahrscheinlich, wie die einer Kalorienfreien Fertigpizza die Körperfett abbaut und richtig gut schmeckt. Anders ist es im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord sowie dem Nationalpark. Hier gibt es sechs Trekking Camps, die von Mai bis Oktober geöffnet sind. Dort erlebt Ihr mit den Kindern das Abenteuer im Wald zu zelten und zwar ohne Weckservice durch Uniformierte.

 

 

“Puh! Bin ich platt!” seufzt ein Kind. Es lässt den Rucksack zu Boden gleiten. Vom Trekkings Camp Kniebis ist es mit den Eltern zum Camp Guttelbach gewandert. Knapp 13 Kilometer haben die drei im Schwarzwald zurückgelegt. Alles was sie für eine Nacht im Trekking-Camp benötigen, tragen sie in den Rucksäcken mit. Verpflegung, Wechselwäsche, Schlafsäcke, Isomatten, Zelte und was sonst noch alles nötig ist. Hier überlegt sich jeder Outdoorer, was in den Rucksack kommt und was nicht. Wichtig ist auch, dass der Müll wieder mit zurück in die Zivilisation muss. Die Camps im Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord oder dem Nationalpark, haben mit der Spießigkeit von einem Campingplatz nichts gemein. Nur sechs Zelte sind hier zugelassen. Spießbürgers rollender kachelweißer Traum, ein Womo, hat keine Chancen hierher zukommen. Alleine diese Vorstellung ist für viele Outdoorer verlockend. Abseits von den nächsten Orten liegen die sechs Zeltplätze im Wald. Es gibt einen Luxus: Das Toilettenhäuschen. Außerdem ist bei jedem Waldcamp eine Feuerstelle vorhanden. Das ist alles. Übersichtlich sind die Camps und haben Platz für bis zu drei Zelte. Wer zu diesen genialen Zeltplätzen will, der muss sich seinen Rucksack packen, schultern und dorthin wandern. Nach der Buchung bekommt Ihr auch die GPS Koordinaten. Besonders im Sommer sind die Camps nur schwer zu finden. Damit diese Camps ein Geheimtipp bleiben und es keine überfüllten Wiesen wie bei Rock am Ring oder Rock im Park gibt, müsst Ihr die Übernachtung buchen und bezahlen. Pro Zelt fallen zehn Euro an. Hier gibt es die Waldcamps:

In der Wildnis mit Kindern übernachten: Wasser und andere wichtige Dinge

In den sechs Camps im Naturpark Schwarzwald Mitte und Nord sowie dem Nationalpark gibt es kein fließendes Wasser vor Ort. Pro Oudoorer solltet Ihr am Tag vier bis fünf Liter Wasser dabei haben. Hin und wieder kommt Ihr unterwegs an Bächen vorbei, doch deren Wasser hat  oft keine Trinkwasserqualität. Da hilft nur ein Filter. Ansonsten sitzt Ihr die längste Zeit auf dem Toilettenhäuschen. Wichtig ist bei diesen Trekkingtouren mit übernachten in der Wildnis die Ausrüstung.

Einpacken oder anhaben solltet Ihr

 

 

Wichtig ist auch vor Ort keine eigenen Feuerstellen anzulegen, sondern die Bestehenden zu nutzen. Ab der Waldbrandstufe 3 ist es verboten auch am Camp ein Feuer zu entzünden. Sonst verkohlt der ganze Schwarzwald. Weil der Wald ein empfindliches Ökosystem ist, achten Outdoorer darauf wenn sie im Camp übernachten. Sie verhalten sich still und niemand packt den Subwoofer fürs Handy aus um damit den Wald zu beschallen. Um den Wald nicht zu “verminen” nutzen die Waldcamper brav das Toilettenhäuschen. Ein Andrang herrscht dort eh nicht. Auch wenn es noch so schön ist mit den Kindern in der Wildnis zu übernachten, nach einem Tag heißt es wieder weiterwandern.

 

 

Zehn Profitipps fürs Campen mit Kindern

Campen mit Kindern kann ein unvergessliches Erlebnis sein. In jeder Hinsicht. Damit die Kleinen viel Freude beim Übernachten in der Natur haben, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, die für uns Erwachsene eher selbstverständlich sind und an die wir kaum denken. Wir haben uns Tipps vom Campervan-Verleihunternehmen Indie Campers geholt. Seit 2013 gibt es das Unternehmen und es ist in Europa an 50 Standorten in Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Kroatien und dem Vereinigten Königreich sowie auf den Inseln Korsika, Sizilien und Sardinien vertreten.

Campen mit Kindern, bringt Farbe ins Outdoorer-Leben. (c) kinderoutdoor.de

Campen mit Kindern: Tipp 1 Vorab-Testlauf zu Hause
Einfach vor dem Camping-Urlaub mal mit den Kindern draußen mit Zelt und Schlafsack im Garten oder auf dem Balkon übernachten. So kann man ganz in Ruhe die wichtigsten Sachen erklären und Abläufe üben. Auch fällt schnell auf, wovor die Kids etwa Angst haben und woran man selbst für die Reise noch nicht gedacht hat.

Tipp 2: Auf passende Kleidung achten
Beim Campen weiß man nie, was alles passieren kann – so gilt: besser zu viel Wechselkleidung einpacken als zu wenig. Egal was der Wetterbericht sagt; regenfeste Kleidung, Gummistiefel und eine warme Jacke können nie schaden. Draußen in der Natur wird es auch im Sommer nachts gerne mal etwas kühler.

Tipp 3: Töpfchen mitnehmen
Camping-Toiletten sind für Kleinkinder meist nicht geeignet – nicht nur wirken sie für die Kleinen von innen etwas befremdlich, auch der Sitz ist zu hoch und vor allem zu groß. Um Unfälle zu vermeiden am besten ein Reise-Töpfchen mitnehmen – auch dann, wenn zu Hause schon alleine auf die Toilette gegangen wird.

https://www.youtube.com/watch?v=Fqgb–CTPug&t=5s
Gib Langeweile keine Chance!

Tipp 4: Für genug Beschäftigung sorgen
Der Klassiker: Ein paar Spielsachen, Malhefte und das Lieblingsbuch beschäftigen die Kinder während der Fahrt. Erstmal auf dem Campingplatz angekommen, sind Würfel- und Kartenspiele eine gute Idee, um die Kinder weg vom Handy zu bekommen und etwas gemeinsam zu machen. Und wie wäre es mit einem Liederbuch? Dazu ein paar Marshmellows am Lagerfeuer und schon kommen die Kids in Camping-Laune.

Tipp 5: Licht für die Kleinen
Nicht jeder Campingplatz ist nachts gut ausgeleuchtet – unbedingt an Taschenlampen denken! Stirnlampen lassen sich dazu super zu Nachtlichtern umfunktionieren. Einfach eine Flasche mit Wasser füllen, das Lampenband daran befestigen und auf einen Tisch oder den Boden stellen – fertig.

https://www.youtube.com/watch?v=eFObMdQebX0

Tipp 6: Trinkwasser und Hygiene
Ganz wichtig: Immer ausreichend Trinkwasser mitnehmen, denn das Wasser in Camping-Wägen ist kein Trinkwasser. Wenn Kinder dabei sind, ist es außerdem Klug, draußen eine Art kleine Waschstation für die Hände einzurichten. Hier reicht etwas Leitungswasser in einer Schüssel – so bleibt der Campingwagen (oder das Zelt) sauber und die Kids kommen gar nicht auf die Idee, das Wasser zu trinken.

https://www.youtube.com/watch?v=VIeRls6YXvQ&t=6s
Lecker Essen beim Campen!

Tipp 7: Essen und Proviant
Häufig ist beim Campen kein Supermarkt in der Nähe – es empfiehlt sich vorauszuplanen was, wie und wo während des Camping-Urlaubs gegessen werden soll und auch wie man es vor Ort am besten zubereiten kann. Auf der Hin- und Rückfahrt sowie auf Tagesausflügen sollte außerdem immer genug Proviant vorhanden sein. Auch ganz wichtig: eine eigene Kühltruhe mitnehmen.

Tipp 8: Klare Regeln festsetzen
Ist man auf dem Campingplatz angekommen, ist es ratsam klare Regeln festzulegen: Wie gehe ich mit Feuer um? Warum darf ich auf dem Campingplatz nicht ins Gebüsch pinkeln? Darf ich wilde Tiere streicheln? Wie weit darf ich alleine Weg vom Zelt oder Campingwagen? Sind diese Fragen geklärt, können auch die Eltern anfangen sich etwas zu entspannen. Damit die Kinder auch mal alleine auf Erkundungstour gehen können sind übrigens Walkie-Talkies eine gute Idee.

Tipp 9: Campingplatz-Etikette erklären
Kinder sind auf Campingplätzen gern gesehene Gäste. Trotzdem sollten ein paar Grundregeln eingehalten werden, um Streit mit den Platznachbarn zu vermeiden: Nicht über fremde Parzellen laufen, nicht Brüllen oder Toben (das gilt auch für die Großen) und alles so hinterlassen, wie man es vorgefunden hat. Hilfreich kann es auch sein, die Regeln des jeweiligen Campingplatzes mit den Kindern einmal gemeinsam durchzulesen.

https://www.youtube.com/watch?v=KugalWAM3hM
Outdoor Kinderwagen: Immer gut unterwegs!

Tipp 10: Für die ganz Kleinen: Spezielle Kinderwägen
Achtung Baby an Bord – auch die ganz Kleinen lieben die frische Luft und die Natur. Eltern sollten über die Anschaffung eines Outdoor-Kinderwagens nachdenken. Sie sind extra gefedert und lassen sich dank spezieller Räder problemlos in jedem Terrain schieben. So steht einem gemütlichen Wanderausflug nichts mehr im Wege.

https://www.youtube.com/watch?v=53VcG5Jcc_g

Eine Packliste fürs Zelten mit Kindern erleichtert Euch den Campingurlaub. Vor Euch steht eine logistische Meisterleistung. Ihr müsst alles für die Kinder, für Euch, Verpflegung, Kochausrüstung und das Zelt samt Zubehör eingepackt haben. Da besteht die Gefahr, dass Ihr etwas vergesst. Um Euch zu unterstützen haben wir für Euch eine Basis-Packliste fürs Zelten mit Kindern zusammengestellt. Diese könnt Ihr entsprechend anpassen.

Es regnet den ganzen Nachmittag lang. Ein unguter Einstieg für die erste Etappe beim Radurlaub. Endlich ist der Zeltplatz erreicht. Schnell nimmt die vierköpfige Familie die Packtaschen von den Fahrrädern und baut das Zelt auf. Doch es fehlt was. Ein Teil vom Gestänge. Zum Glück gibt es auf dem Campingplatz auch Mobile Homes zu mieten. Wichtig ist beim Einpacken, dass Ihr die Ausrüstung überprüft habt. Was hilft die Schachtel mit Flickzeug für das Fahrrad, wenn der Kleber oder die Flicken fehlen? Ein kurzer prüfender Blick und Ihr erspart Euch eine Menge Ärger.

Packliste fürs Zelten mit Kindern und Ihr habt alles dabei was Ihr braucht zum Familiencamping. Alles andere kann zuhause bleiben.
foto (c) kinderoutdoor.de

Packliste fürs Zelten mit Kindern: Alles fürs Zelt!

  • Zelt
  • eventuell Zeltunterlage (manche Betreuer der Zeltplätze meinen es besonders gut,  wenn es um Dünger für den Rasen geht. Der Dünger kann Euch kleine Löcher in den Boden vom Zelt “fressen”)
  • Heringe (denkt bitte daran, dass es für sandigen oder steinigen Boden spezielle Zelthaken gibt)
  • Reperaturset fürs Zelt mit Aluhülsen und Nahtnachdichter
  • Isomatten
  • Schlafsäcke
  • Hammer für die Heringe

Packliste fürs Zelten mit Kindern: Was die Kleinen so brauchen

  • Wechselwäsche
  • warme Kleiung
  • Regenjacke und Regenjack (es sei denn, Ihr seid in der Sahara unterwegs)
  • Mütze
  • Sonnenhut
  • Kuscheltier
  • Spiele
  • Outdoorkleidung
  • Windeln, Brei, Schnuller, Feuchttücher, Wickelunterlage (je nach Alter….)
  • Nachtlicht
  • Rucksack
  • Stirnlampe
  • Kindertrage oder Kinderwagen
  • Vorlesebücher
  • Kindertaschenmesser (die haben eine runde Spitze)
  • Trinkflasche für die Kleinen
  • Sonnenbrille
  • Duschbeutel

Packliste für Camping mit Kindern: Das kann jeder brauchen

  • Vollständiges Erste Hilfe Set
  • Sonnencreme (außer Ihr seid in Nordnorwegen unterwegs)
  • Reepschnur (lässt sich vielseitig einsetzen, auch als Wäscheleine)
  • Mittel gegen Insekten
  • Stirnlampe
  • Versichertenkarte
  • wenn Ihr im Ausland zeltet, dann bitte Ausweise oder Pässe einpacken
  • Outdoorschuhe
  • Sandalen (wer nach Grönland oder Spitzbergen fliegt, lässt diese bitte zuhause)
  • Bergschuhe (wenn Ihr Gipfelstürmer seid)
  • Duschgel
  • Zahnbürsten
  • Zahncreme
  • Waschmittel für die Kleidung (oft auch am Campingplatz erhältlich)

Packliste für den Campingurlaub mit Kindern: Auch das Essen nicht vergessen!

Wenn Ihr keine Möglichkeit habt, Euch am Zeltplatz zu versorgen, dann kocht doch selbst mit den Kleinen. Packt dazu folgendes ein

  • Kocher mit dem dazugehörigen Brennstoff
  • Zündhölzer oder Feuerzeug (wenn der Gaskocher keinen Piezo-Zünder hat oder Ihr mit Spiritus kocht)
  • Feuerstarter (wenn Ihr ein Lagerfeuer haben wollt)
  • kleines Beil (außer Ihr seid Karate-Meister und könnt mit einem Handkantenschlag das Holz spalten)
  • Töpfe
  • Outdoorbesteck (lässt sich auch selbst schnitzen)
  • Outdoorgeschirr
  • Kühlbox (da freuen sich die Lebensmittel darüber)
  • Taschenmesser oder Multitool
  • Wasserkanister
  • Salz- und Pfefferstreuer (Extratipp von Markus Sämmer “The great Outdoors”: Eine Pfeffermühle, weil frisch gemahlener Pfeffer am besten schmeckt!)
  • Diverse Gewürze
  • Geschirrtuch
  • Spülmittel
  • haltbare Lebensmittel wie Nudeln und in Konservendosen

Packliste für den Campingurlaub mit Kindern: Für alle die gerne einmal dekadent sind und/oder eine großes Auto haben

  • Klappbarer Campingtisch (gibt es auch von Primus und Leki)
  • Campingstühle

Wer möchte kann die Liste gerne erweitern oder kürzen und diese individuell auf die eigenen Ansprüche anpassen.

Ein Zelt richtig pflegen ist keine Kunst und verursacht wenig Aufwand. Es lohnt sich, denn das Zelt hält so länger und Ihr könnt Euch auf das Material während der Tour oder dem Campingurlaub verlassen. Wir zeigen Euch wie Ihr vor der Tour das Zelt richtig pflegt, was Ihr während der Tour tun solltet und wenn Ihr wieder zuhause seid.

Gruft. So roch es im Zelt. Wie in der Gruft von einem alten Kloster, Burg oder Schloss kam ich mir vor. Ein modriger, schimmliger Duft. Von einem guten Freund hatte ich mir das Zelt ausgeliehen. Offensichtlich hatte er vergessen, sein nasses Zelt nach der Tour zum Lüften aufzuhängen. Mit der Stirnlampe sah ich mir das Malheur an. Überall hatte es an der Innenseite Stockflecken. So konnte ich nicht schlafen. Ich stellte nur das Außenzelt auf und legte mich darunter.

Ein Zelt richtig pflegen ist mit wenig Aufwand verbunden und Ihr könnt über viele Jahre das Zelt nutzen.
foto (c) kinderoutdoor.de

Zelt richtig pflegen: Vor der Tour einmal das Ganze durchchecken

Nehmt Euch kurz Zeit und baut vor dem Urlaub das Zelt komplett auf. Untersucht es auf Schäden.

  • Wie laufen die Reißverschlüsse? Wenn sie klemmen, holt einen Silikonspray und plötzlich laufen die Reißverschlüsse wieder besser.
  • Ist das Gestänge komplett, verbogen oder beschädigt? Dann wechselt es aus.
  • Wie dicht sind die Nähte? Seht Euch die Nähte genau an und wo Ihr es für nähtig haltet, bessert mit dem Nahtdichter nach. Ansonsten habt Ihr im ersten Regen eine Tropfsteinhöhle als Unterkunft.
  • Besonders kritisch ist der Punkt, wo sich das Gestänge kreuzt. Hier kann es durch Reibung zu Schäden an dem Außenzelt kommen.
  • Gibt es sichtbar Löcher oder Risse? Ideal ist es, diese Schäden zuhause zu beheben. Dazu bekommt Ihr im Fachhandel entsprechende Flicken zum Reparieren. Problematisch ist es, wenn Ihr ein Außenzelt habt, dass mit Silikon beschichtet ist. Dazu ist es am besten, Ihr wendet Euch an den Hersteller oder Händler.

Zelt richtig pflegen: Vor der Tour einmal das Ganze durchchecken

Euer Zelt ist in Ordnung und Ihr habt es in den Rucksack oder den Packsack verpackt. Den Lagerplatz habt Ihr erreicht und wollt das Zelt aufstellen. Ob Ihr es glaubt oder nicht, hier beginnt die richtig Zeltpflege.

  • Sucht den ebenen Boden ab. Liegen hier spitze Äste oder Steine? Räumt diese weg. Problematisch ist auch Harz. Das kann Euch die Außenplane und den Boden verkleben.
  • Ganz coole Outdoorer lassen das Gestänge zusammenschnalzen. Das ist weniger ideal. Besser ist es, wenn Ihr jedes einzelne Modell zusammensteckt.
  • Wenn Du ein Zelt hast, bei dem Du das Gestänge nicht einklipst, sondern durch einen genähten Kanal schiebst, tu das entsprechend vorsichtig.
  • Mit brachialer Gewalt Heringe in den Boden zu hämmern ist weniger optimal. Dadurch könnt Ihr diese verbiegen. Verlängert die Spannschnur uns sucht Euch eine Stelle in die Ihr den Hering leichter in den Boden bekommt.
  • Kehrwoche im Zelt! Schüttelt hin und wieder das Zelt aus, denn Schmutz und Steinchen können den Boden beschädigen. Ihr könnt Euch auch mit den Kindern den Ast von einem Nadelbaum suchen und ihn als Handbesen verwenden.
  • Wichtig ist es auf der Tour, dass Ihr das Zelt immer möglichst trocken verpackt.
  • Bitte kocht nicht im Zelt. Dadurch kann es Feuer fangen und die Beschichtung einen Schaden davon tragen.
  • Lüftet das Zelt regelmäßig. Selbst bei den besten Modellen bildet sich Kondenswasser.

Zelt richtig pflegen: Nach der Tour ist vor der Tour

Der Outdoor-Urlaub ist vorbei. Ihr seid wieder zuhause. Um das Material zu schonen, solltet Ihr Euch ein wenig um das Zelt kümmern. Der Aufwand dafür ist gering und Ihr habt bei der nächsten Tour ein zuverlässiges, funktionsfähiges Zelt.

  • Innenzelt vom Außenzelt trennen. Beide getrennt voneinander zum Trocknen aufhängen. Öffnet zuvor alle Reißverschlüsse vom Zelt. Ideal ist ein Dachboden, denn dort bekommt das Material wenig UV Strahlung ab.
  • Untersuche das Zelt ob es beschädigt ist oder Risse aufweist.
  • Wenn es grob verschmutzt ist, kannst Du es mit einem Schwamm und Wasser reinigen. Bitte stecke es nicht in die Waschmaschine. Auch wenn es lustig klingt, solche Spezialisten gibt es wirklich!
  • Sind die Heringe und das Gestänge vollzählig?
  • Erst wenn das Zelt komplett getrocknet ist, packst Du es wieder ein.