Eine Familienwanderung die Ihr variieren könnt, führt Euch zum Sankenbachsee und den Wasserfällen oberhalb. In Baiersbronn im Schwarzwald seid Ihr auf den Spuren von Wilhelm Hauff unterwegs und seinen zeitlosen Märchen. Wer kleinere Kinder hat, der unternimmt diese Tour mit der Kindertrage. Das Gelände ist für den Kinderwagen leider weniger geeignet.
“Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzuschauen; nicht der Bäume wegen, obgleich man hier nicht überall solch unermeßliche Menge herrlich aufgeschossener Tannen findet, sondern wegen der Leute, die sich von den anderen Menschen ringsumher merkwürdig unterscheiden.” So beginnt “Das kalte Herz”, ein Märchen von Wilhelm Hauff. Der Onkel des Schriftstellers ist in Baiersbronn Pfarrer gewesen und Hauff besuchte ihn. Hier fand der Schriftsteller sicher lebende Vorlagen für seine Romanfiguren: Arme Köhle, mittellose Holzfäller, reiche Glashüttenbesitzer und hinterlistige Holzhändler. Wenn Ihr mit den Kindern in den tiefen Wäldern um Baiersbronn wandert, wisst Ihr woher Hauff seine Ideen für dieses wundervolle Märchen her hatte. Nehmt doch zum Familienurlaub Märchenbücher von Wilhelm Hauff mit: Der kleine Muck, Kalif Storch, Zwerg Nase oder das Wirtshaus im Spessart sind Meisterwerke. Andere Erzählungen wie “Das Geisterschiff” sind vielleicht weniger für Kinder geeignet. Auch wenn Baiersbronn ideal ist um mit den Kindern eine Mountainbiketour zu unternehmen, wollen wir so unterwegs sein wie der Schriftsteller vor etwa 200 Jahren: Zu Fuß. Los geht die Wanderungvor der Talstation vom Sessellift bei Baiersbronn. Im Winter brettern hier die Wintersportler runter. Wandert auf dem Weg der parallel zum Sankenbach verläuft. Dieser bringt Euch zum See. Ihr kommt an Kienbächle, einem Weiler, vorbei. Weiter geht es im Tal. Links von Euch seht Ihr die wenigen Häuser von Sohlberg. Folgt weiterhin dem Bach. Ihr marschiert nun am Fuße der Heinzberghalde beim Waldrand. Auf der linken Seite ist der Weiler Sankenbach. Nur mäßig führt der Weg bergauf und ist für Kinder leicht zu schaffen. In einem weiten Rechtsbogen führt Euch der Wanderwegs zum Sankenbachsee. Dieser ist eigentlich nur mit etwas Nachhilfe entstanden. 3.000 Jahre ist es her, dass der Sankenbachsee verschwand. Der Sankenbach, er speist diesen See, führte viel zu viel Wasser. Auf die natürliche Endmörane, wie eine Staumauer hielt sie den See zurück, erhöhte sich der Druck vom Wasser immer mehr. Dieser Wall brach und der Sankenbachsee lief in den Talkessel aus. 1980 bis 1981 errichteten Arbeiter im Auftrag vom Forstamt einen neuen Wall aus Erde. Die Arbeiter verbauten dabei 12.000 Kubikmeter Erde. Das entspricht in etwa dem Inhalt von 600.000 Badewannen. Langsam füllte sich das ehemalige Seebecken wieder mit Wasser. Wenn Ihr am Ufer vom Sankenbachsee mit seinem dunklen Wasser entlang geht, ist das kaum zu glauben.
Wandern mit Kindern im Schwarzwald: Zum Sankenbachwasserfall
Egal ob Ihr links am Seeufer entlang geht, oder recht: Ihr kommt zu dem Aufstieg am Wasserfall. Gut 40 Meter rauscht hier das Wasser über die Felswand hinunter. Ein wunderbarer Anblick. Wenn Ihr Euch eine Pause gönnt, dann gibt es hier auch einen Grillplatz. Alle die für heute genug gewandert sind, wandern immer am Sankenbach entlang zurück zum Parkplatz beim Skilift. Wer etwas mehr Strecke zurücklegen möchte, der hält sich links und umgeht das Rossköpfle. Wer möchte kann unterwegs einen Extraanstieg hinauf zum Gipfel des 776 Meter hohen Berges einlegen. Bald trefft Ihr auf eine T-Kreuzung. Dort haltet Ihr Euch links. Bei der ehemaligen Wolfsgrube teilt sich der Weg. Dort steht auch die Wasenhütte. Dieser Unterstand soll bei schlechten Wetter den Wanderern Schutz bieten. Bei optimalen Bedingungen habt Ihr von dort einen Fernblick bis nach Freudenstadt. Nehmt den linken Weg und haltet Euch oberhalb der Sankenbachhalde. Beim Stöckerkopf angekommen, seid Ihr ganz nah am Ziel. Wandert weiter bis zur Bergstation vom Skilift. Hier steigt Ihr ab zum Parkplatz, wo Ihr gestartet seid.