Eine Tour mit Kindern braucht das besondere Etwas. Davon gibt es bei der heutigen Wanderung genug. Wir sind auf der Burgherrenrunde bei Landskron unterwegs. Hier erwartet Euch eine mittelalterliche Festung, ein Affenberg und ein grandioser Blick hinunter auf den Ossiacher See. Dazu gibt es zwei Sagen aus Kärnten.
“Wann gehen wir zu den Affen?” fragt ein Kind die Eltern. Der Vater antwortet sichtbar säuerlich “Wenn Du so weiter machst, dann werde ich zum King Kong!” Diese Drohung sitzt! Am Parkplatz bei der Burg Landskron befindet Ihr Euch zwischen zwei Sehenswürdigkeiten: Der mittelalterlichen Festung. Burgen ziehen bekanntlich die Kinder immer an und dem Affenberg. Dort begegnet Ihr den pelzigen Knilchen in freier Natur. Doch es gibt noch ein drittes Erlebnis: Den Burgherrenweg. Ihr wandert mit den Kindern am Schlossteich los. Unübersehbar ist dort ein Aquädukt. Hier geht es entlang Richtung Wald. Rechts befindet sich der Affenberg. Teilweise sind die Tiere zu hören und das ist verlockend für die Kinder. Ihr wandert links bergauf. Leider ist die Burgherrenrunde nur für geländegängige Kinderwagen mit kräftigen Anschiebern geeignet. Wer auf Nummer sicher wandern, der schultert sich die Kindertrage. Immer bergauf führt Euch der Weg, er ist mit einem Adeligen ausgeschildert der einen Greifvogel auf der Hand hat, zum Jungfernsprung. Immer wieder seht Ihr durch den dichten Wald hinüber zur Burg Landskron. So bekommt Ihr einen Eindruck, welche Ausmaße diese Festung hat. Auf dem breiten Forstweg wandert Ihr mit den Kindern bergan.
Vor allem im Sommer ist es angenehm, wenn Ihr hier im Schatten unterwegs seid. Im Herbst hat die Burgherren Runde bei Landskron ihre Reize, weil sie durch einen buntgefärbten Wald führt. Bald seid Ihr an einer Lichtung angekommen. Hier endet der breite Forstweg- Zuerst haltet Ihr Euch rechts und kurz darauf nehmt Ihr den linken Abzweig zum Jungfernsprung. Hier steht eine geschnitzte Nixe und eine Infotafel erklärt Euch die beiden Sagen. Ein Bursche soll dort einmal einer jungen, schönen Frau nachgestellt sein. In ihrer Not wusste sie nicht mehr weiter und sprang, um sich ihrem Verfolger zu entziehen, in die Tiefe. Auf wundersame Weise überlebte sie diesen Sprung. Noch heftiger ist die Sage über die Nixe: Eine Nixe hatte sich in einen jungen Fischer verguckt. Doch dieser hatte bereits ein Freunding. Als der Fischer der Nixe klar zu verstehen gab, dass sie keine Chancen bei ihm hat, sann diese auf Rache und staute den Ossiacher See an. Alle Häuser versanken in den Fluten. Ihrem Vater, dem Wasserfürst, passte diese Racheaktion gar nicht. Deshalb belegte er die Nixe mit einem Bann. Sie musste zur Strafe in die Welt der Menschen gehen und am südlichen Ufer vom Ossiacher See eine Kirche errichten. Das zog sich allerdings einige Jahre hin (vergleichbar mit dem Bau von einem Flughafen). Als sie das Tauernkirchlein endlich fertig gestellt hatte, durfte sie wieder als Nixe in die Fluten vom Ossiacher See zurückkehren. Ob sie noch einmal einem Fischer nachstellte, das ist leider unbekannt. Sagenhaft ist der Ausblick, den Ihr vom Jungfernsprung habt: Unter Euch ist der grünlich schimmernde See. Bis nach Villach reicht der Blick und die Karawanken sind auch zu sehen.
Wandern mit Kindern: Burg und Natur im Rahmen
Haltet Euch links und Ihr kommt wieder auf den Forstweg zurück. Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, dem erwartet nun eine kurze, aber heftige Passage! Über Wurzeln geht es kurz, aber steil hinauf und anschließend runter. Endlich seid Ihr wieder auf einem breiten Forstweg. Bergab wandert Ihr bis zum Bodenstand. Dort biegt Ihr rechts ab und folgt bis zum Abzweig “Weiße Wand”. Diese macht Ihren Namen alle Ehre. Hier haltet Ihr Euch nochmals rechts. Kurz darauf steht Ihr vor einem großen Bilderrahmen. Allerdings ohne Bild. Denn das eingerahmte Kunstwerk ist die Landschaft und die Burg. Mit jedem Schritt zur Seite oder nach vorne verändert sich das “Bild” im Rahmen. Ihr haltet Euch weiterhin bergab und kommt nun an eine Kreuzung. Dort haltet Ihr Euch rechts und kommt wieder zum Schlossteich. Was wollt Ihr als nächstes unternehmen: Eine Besichtigung der Burg Landskron oder zum Affenberg?