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Kinder Outdoor Wissen Knoten

Kinder Outdoor Wissen beschäftigt sich heute mit einem wichtigen Thema: Knoten! Wer segelt oder klettert muss Knoten können. Auch für Outdoorer ist die Kunst des Knotens wichtig. Wenn Ihr mit den Kindern eine Brücke oder ein Baumhaus ohne Nägel bauen möchte, der braucht dazu Seile und Schnüre. Damit diese halten müsst Ihr die Knoten können. Wir stellen Euch bei Kinder Outdoor Wissen Knoten vor.

https://youtu.be/tX3vuqq5Khk

Wem das Knoten nicht gefällt

muss zusehen, wenn etwas mal nicht hält!

Diesen sinnigen Spruch sagte mir einmal ein erfahrener Segellehrer. In der Seefahrt sind Knoten seit jeher extrem wichtig. Auch Supertanker oder Kreuzfahrtschiffe müssen anlegen und dazu braucht es Knoten. Heute zeige ich Euch den Klassiker unter den nautischen Knoten: Den Palstek. Er ist eine Schlinge die sich sich zusammenzieht und sich schnell lösen lässt. Nehmt zum Üben ein Stück Seil her.

  • Zuerst bildet Ihr ein “Auge”
  • Klappt dazu ein Stück Seil von rechts nach links
  • Legt es auf das Seil
  • fixiert dieses “Auge” mit dem linken Daumen und Zeigefinger
  • Mit der freien rechten Hand nehmt Ihr das kurze freie Ende vom Seil
  • Schiebt es von unten durch das “Auge”
  • Jetzt fixiert Ihr das “Auge” mit der rechten Hand
  • Die linke Hand führt das freie Ende unter dem Seil hindurch
  • Steckt nun das freie Ende wieder in das Auge
  • Zieht gleichzeitig am Seil und am freien Ende

Fertig ist der Palstek!

Kinder Outdoor Wissen Knoten: Der Achter

Damit ein Seil nicht von alleine vollständig durchrutschen kann, ist es wichtig den Achterknoten zu kennen und zu können. Er kann eine Art Lebensversicherung sein. Allerdings frei von Provisionen.

  • Zuerst bildet Ihr ein “Auge”
  • Klappt dazu ein Stück Seil von rechts nach links
  • Legt es auf das Seil
  • fixiert dieses “Auge” mit dem linken Daumen und Zeigefinger
  • führt das freie Ende zu 3/4 um das “Auge” herum
  • Steckt das freie Ende durch das “Auge”
  • Zieht am Seil und am freien Ende
  • Nun seht Ihr auch woher der Achter seinen Namen hat

Kinder klettern mit Sicherheit am besten: Knoten lernen ist in!

Kinder klettern mit Sicherheit am besten, denn mit den richtigen Knoten und einer entsprechenden Ausrüstung mininiert sich das Risiko am Felsen. Eine wichtige Grundlage beim Klettern mit Kindern ist die Sicherungstechniken zu beherrschen. Dazu sollten Eltern und Kinder zu Kursen der Alpenvereine gehen oder Bergschulen besuchen. Hier zeigen erfahrene Übungsleiter und Bergführer worauf es beim Sichern sowie Klettern ankommt.Bitte lasst Euch von diesen Experten ausbilden und versucht es keinesfalls auf eigene Faust mithilfe von Büchern, Zeitschriften oder dem Internet. 

 

Klettern ist kein Sport für Einzelgänger. Wer nicht solo bouldert, der braucht immer jemanden der ihn sichert. Wichtiger als das Seil und die Sicherungsgeräte ist zwischen dem Kletterer sowie dem Sichernden das Vertrauen. Deshalb ist kraxeln auch ideal für Familien. Hier muss sich, ohne viel Worte, einer auf den anderen verlassen können. Dazu gehört, dass Ihr mit optimaler Ausrüstung unterwegs seid. Wie lauteten die letzten Worte von einem Starkstromelektriker “Blödsinn, auf der Leitung ist keine Spannung!” Wie lauteten die letzten Worte von dem Mann einer Giftmörderin “Du Schatzi, also der Kaffee schmeckt heute irgendwie ein wenig seltsam!” und wie lauteten die letzten Worte von einem nicht ausgebildeten Kletterer “Im Klettergarten brauche ich doch keinen Helm!” Auch Seile haben kein ewiges Leben. Die Hersteller geben eine Garantie von maximal zehn Jahren für ein Seil, doch wie lange dieses tatsächlich Sicherheit bietet, hängt davon ab wie Ihr es benutzt habt. Beim Topropen ist ein Seil stark beansprucht. Was auch noch zusetzt:

  • alte Karabiner mit Schrammen
  • Schmutz
  • Feuchtigkeit
  • UV-Licht
  • Magnesia
  • Stürze

Deshalb empfehlen auch Experten vor jedem Einsatz das Seil zu überprüfen: Ist der Mantel beschädigt? Gibt es Verdickungen oder Knickstellen? Sieht an manchen Stellen der Kern heraus? Auch kann es für die Kinder gefährlich sein, altes Material zu übernehmen. “Schau mal, die Mama/der Papa ist mit dem Klettergurt schon unterwegs gewesen!” Altes Material kann halten, doch das ist unsicher. Deshalb investiert in eine optimale Ausrüstung.

Kinder klettern mit Sicherheit am besten: Dann bringt mal einen Knoten rein!

Bei einem Kletterkurs wollen Kinder und Erwachsene nur eines: Sofort an die Wand und raufkraxeln. Doch plötzlich entpuppen sich die Übungsleiter oder Bergführer als Spaßbremsen: Die wollen den Kindern und Euch Knoten lernen. Vergleichbar ist das Ganze mit der Fahrschule: Endlich dürfen sich die fast erwachsenen Fahrschüler hinter´s Lenkrad setzen und drauf losfahren, da paukt der Fahrlehrer mit ihnen Theorie: Vorfahrt und so…..Doch das Knoten ist beim Klettern eine ganz wichtige Basis. Am Seil und den Knoten hängt die Sicherheit sowie das Leben der Kletterer. Das gilt für Extremsportler im Yosemite Valley genauso, wie für Anfänger im Klettergarten. Wer das Klettern von Bekannten oder Freunden lernt kann unter Umständen auch deren Fehler mit übernehmen. Deshalb ist es eine gute Entscheidung mit den Kindern zu einem Kurs vom Alpenverein oder eine Bergschule zu gehen. Dort steht auch das Knoten auf dem Lehrplan. Wichtig ist es den Gurt mit dem Seil zu verbinden. Das so genannte Einbinden. Auf diesen Knoten muss so Verlass sein, wie auf die Preiserhöhung der Bahn. Mit dem gesteckten Achterknoten oder den doppelten Bulin (doppelter Palstek) bekommt Ihr das hin. Zuerst bildet Ihr einen Achterknoten. Fädelt ein Seilende durch die Schlaufe am Klettergurt. Fahrt nun mit diesem Seilende den Achterknoten nach. Das hört sich einfacher an als es ist, deshalb ist es wichtig, dass Euch ein Experte dies zeigt.

Deutlich einfacher zu lösen ist der doppelte Bulin. Zuerst ein Seilende durch die Gurtschlaufe legen. Nun ein Auge bilden. Nun das zum Seilpartner führende Ende durch das Seilauge stecken und eine Schlaufe bilden. Den Verlauf vom Knoten zurückverfolgen. Am einfachsten ist der gesteckte Sackstich. Doch aus diesen solltet Ihr bei Profis erlernen.

Kinder Outdoor Wissen: Knoten sind eine Lebensversicherung

Um dynamisch zu sichern solltet Ihr unbedingt den HMS  kennen.Der Halbmastwurf ist im Klettergarten wichtig, um den Seilpartner zu sichern. Auch wenn es sich um eine Route mit mehreren Seillängen handelt, ist der HMS wichtig. Doch die wenigsten Kinder klettern solche alpinen Routen. Auch wenn in den Kletterhallen die Masse der Sportler mit Abseilgeräten arbeitet, den Halbmastwurf solltet Ihr und die Kinder zum Klettern schon kennen. Von den Profis lernt Ihr auch, wie wichtig es ist, immer die Hände am Seil zu haben, wenn Ihr sichert und immer auf den Seilpartner zu schauen. Zuerst legt Ihr ein Auge mit dem Seil. Legt das andere Seilende doppelt auf das Auge. Dort wo das Seil doppelt ist, klinkt Ihr den Karabiner ein. Testet bitte ob der HMS richtig geknüpft ist. Zieht an einem Seilende. Der Knoten muss nun in diese Richtung umschlagen. Einfach das Seil durch den Karabiner zu legen und auf die eigenen Kräfte in den Armen zu vertrauen ist grob fahrlässig. Der Halbmastwurft bremst auch den Sturz, weil das Seil gegen sich selbst reibt. Ungebremst ist selbst ein ins Seil gestürztes Kind kaum abzufangen. Ein Sturz aus nur wenigen Metern Höhe kann fatale Folgen nach sich ziehen. Deshalb: Lernt erst die Knoten und dann klettern die Kinder.

Kinder Outdoor Wissen: Übung macht den Knotenmeister

Übt zuhause mit den Kindern vor dem Klettern an einem Stück Seil das Einbinden und Knoten. Die Kleinen haben meistens viel Freude daran. Erst wenn Ihr von einem Profi das OK bekommen habt und alle Knoten sowie Sicherungstechniken beherrscht,  klettert auf eigene Faust los. Wichtig ist, dass Ihr Euch absolut sicher seid im Umgang mit dem Seil und den Sicherungsgeräten. Wie geübt Ihr darin seid, zeigt sich erst, wenn es zu einem Sturz kommt. Oft sehe ich es beim Klettern, dass Eltern mit Sicherungsgeräten hantieren, mit denen sie noch nie gearbeitet haben. Spontan hat ein Freund oder guter Bekannter dieses neue Teil empfohlen und gleich probieren es die Eltern aus. Auch wenn viele der modernen Sicherungsgeräte zu konstruiert sind, dass eine fehlerhafte Bedienung kaum vorkommen kann, unterscheiden sie sich doch erheblich in der Handhabung. Deshalb ist es wichtig und richtig erst die Bedienung vom Sicherungsgerät zu üben und anschließend damit zu sichern. Kinder tun sich oft leichter mit dem Erlernen von Knoten als wir Erwachsene. Für die Knilche ist das alles ein wunderbares Spiel und sie sind auch dem Knoten gegenüber offen. Die Grundknoten muss die ganze Familie beherrschen und bevor ein Kinder klettert sich gegenseitig überprüfen: Halten die Knoten? Sind die korrekt geknüpft? Sind die Karabiner geschlossen? Ist der Klettergurt korrekt angelegt? und einiges mehr. Wenn alles passt können die Kinder klettern. Mit Sicherheit!

Kinder Outdoor Wissen: Erste Hilfe draußen

Kinder Outdoor Wissen Erste Hilfe draußen und Ihr solltet ab jetzt immer mit einem gut gepackten Set für den Notfall im Rucksack unterwegs sein. Egal ob Euer Erste Hilfe Set überquillt und der Reißverschluss davon platzt oder es nur wenige Gramm auf die Waage bringt, es ist alles besser als ohne auf Tour zu sein. Bei unserer Kinder Outdoor Wissen Serie stellen wir Euch vor, was im Outdoor Erste Hilfe Set sein sollte.

Liegt die Regenjacke zuhause,  beginnt es trotz drei Wochen Trockenheit und quietschblauen Himmel an zu regnen. Ist die Hardshell im Rucksack, dann bleibt es den ganzen Tag trocken, obwohl der Himmel mit grauen Wolken verhangen ist. Genauso ist es mit einem Erste Hilfe Set. Es macht Sinn, ein Set für den Notfall einzupacken. Beim Schnitzen in der Pause passt ein Kind nocht auf und schon tropft das Blut aus dem Finger. Einmal nicht aufgepassdt, der junge Wanderer rutscht aus und am Knie ist eine Schürfwunde. Ein Pflaster drauf und dem kleinen Verletzten geht es gleich wieder besser. Wichtig ist, dass Ihr immer wieder überprüft was im Outdoor Erste Hilfe Set fehlt. Auch hin und wieder ein Blick darauf, wann das Ablaufdatum der  Kompressen erreicht ist. Doch was gehört in das Notfall Set? Das lässt sich pauschal kaum beantworten. Es kommt darauf an. Wer im Sommer mit dem Kanu unterwegs ist, der braucht ein paar andere Dinge im Erste Hilfe Set, als jemand der im Winter mit den Kindern auf Skitour geht. Es gibt eine Basis die Ihr haben solltet.

  • Rettungsdecke
  • Pflaster
  • Tücher zum Reinigen der Wunde oder Desinfektionsmittel
  • Einweghandschuhe
  • Heftpflasterspule
  •  Pflasterset
  •  Wundschnellverband
  •  Pflasterstrips
  •  Verbandpäckchen
  • Blasenpflaster

Hilfreich kann auch eine Anleitung sein, was im Notfall zu tun ist. Es lohnt sich einen Kurs zu belegen um aufzufrischen, was bei der Ersten Hilfe wichtig ist. Im Sommer kann eine Salbe gegen Insektenstiche Sinn machen. Auch eine Zeckenzange ist sinnvoll. Besonders das Blasenpflaster kann wahre Wunder bewirken.

Kinder Outdoor Wissen: Richtig wandern

Kinder Outdoor Wissen, zeigt Euch heute das richtige wandern mit Kinder. Dafür braucht Ihr ein wichtiges Fundament: Ihr müsst das Alter der Kinder berücksichtigen und entsprechend die Touren planen. Ein Kleinkind das in der Kindertrage oder dem Kinderwagen sitzt, braucht Ihr eine andere Wanderroute als mit einem Teenager. Damit Ihr beim Wandern mit Kindern grobe Anhaltspunkte habt, was Ihr den Outdoor Kids zumuten könnt, haben wir für Euch eine Übersicht erstellt.

Wandern mit Kindern ist völlig problemlos wenn Ihr das Alter berücksichtigt und wie gut die Kondition sowie die Bergerfahrung der Kinder ist. Ein achtjähriges Kind, das regelmäßig mit den Eltern in den Bergen unterwegs ist, kann längere und anspruchsvollere Touren schaffen, als ein Teenager der hauptsächlich Sport an der Spielkonsole betreibt. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr die Kinder individuell in ihrer Leistungsfähigkeit beim Wandern einschätzten könnt. Es ist für mich immer schwer, wenn ich bei meinen Wanderführern angeben muss, für welches Alter die Touren geeignet sind, denn ich kenne die Eltern und Kinder nicht, welche meine Wandervorschläge gehen.

Kinder Outdoor Wissen: Wandern mit den Kleinsten in Kindertrage und Kinderwagen

Kleinkinder sollten erst in die Kindertrage, wenn sie selbständig sitzen können. Wie lange die Kinder in der Kraxe sich tragen lassen können, hängt vom Gewicht der Kleinen ab. Jeder Hersteller hat ein Höchstgewicht für die Kindertrage festgelegt. Anders ist es beim Kinderwagen. Doch dem “Handporsche“ sind von den Wegen oft Grenzen gesetzt.

Wandern mit Kindern: vier bis sechs Jährige wollen es spannend haben

Auf gesicherten Wegen könnt Ihr mit den Kindern zwischen vier und sechs Jahre bis zu vier Stunden wandern. Das hängt natürlich von den Höhenmetern ab. Wichtig ist auch, dass es unterwegs oder am Ziel der Wanderung etwas Attraktives für die Kinder gibt: Eine Alm oder ein Bergsee begeistern die Kleinen. Legt unterwegs entsprechend Pausen ein. Nutzt diese um mit den Kindern was zu Schnitzen. Deshalb: Packt immer das Taschenmesser ein.

Wandern mit Kindern: Sechs bis neun Jahre alte Kinder entdecken die Berge

Für Kinder in der Grundschule begrenzt Ihr bitte die Dauer der Tour auf vier bis fünf Stunden. Auch hier ist es wichtig, immer wieder eine Rast einzulegen. Diese Altersklasse ist an allem interessiert. Nehmt entsprechend Naturführer mit um den Kindern die Tier – und Pflanzenwelt zu erklären. Auch einfache Kletterpassagen sind, je nach Können und Entwicklung vom Kind, möglich.

Über schroffes Gelände geht es zum Gipfel vom Wallberg hinauf.
foto (c) kinderoutdoor.de

Wandern mit Kindern: Teenager rocken die Tour!

Wenn die Kinder zwischen neun und 14 Jahren sind, dann lassen sich auch bis zu sechs Stunden Touren absolvieren. Wichtig ist, dass Ihr die Tour mit den Kindern gemeinsam plant und Ihnen Fotos von der geplanten Wanderung zeigt. Motivation ist in diesem Alter extrem wichtig. Auch gleichaltrige Freunde, die auf der Tour dabei sind, wirken sich gut auf die Teenager aus.

  • Genuss statt Drama!
  • Länge der Tour nach den Kindern richten
  • Pausen und Spiele verhindern Quengelattacken
  • Die Kinder mit Sonnendach, Creme und Brille vor der Sonne schützen
  • Eltern und Kinder müssen viel trinken beim Wandern
  • Im Winter nicht die Kindertrage verwenden

Kinder Outdoor Wissen: So transportiert Ihr Kleinkinder richtig!

Keine Ausreden! Kleinkinder hindern niemanden am Wandern. Ein breites Sortiment an geländegängigen Kinderwagen und stabilen Tragen geben Familien die notwendige Mobilität am Berg. Trotzdem ist es ein anderes wandern, wenn Kleinkinder dabei sind. Die Eltern sind körperlich mehr gefordert, denn ein Kinderwagen bergauf schieben oder mit einer Trage auf dem Rücken verlangen konditionell einiges ab. Welches Transportmittel für Kleinkinder sich beim Wandern am besten eignet und worauf zu achten ist, haben wir Experten gefragt.

„Ich habe Arme wie ein Orang-Utang!“ jammert ein Vater, nach einem langen Abstieg von der Alm. Die ganze Zeit zog ihn der Kinderwagen, weil dieses Modell keine Bremse hatte, bergab. Beim Wandern mit Kleinkindern sind Tragen oder Kinderwagen unerlässlich. Sonst ist in den Bergen und Mittelgebirgen schnell Schluss mit dem gemeinsamen Stunden in der Natur. Doch es gibt wichtige Details bei Kinderwagen und Tragen die über Wanderfrust oder Wanderlust der Eltern entscheiden. Bevor die Wanderung losgeht ist eine gute Ausrüstung notwendig. Doch womit lässt sich das Kind am besten transportieren: Im Kinderwagen oder der Kindertrage? Eine grundsätzliche Frage die auch in manchen Bekanntenkreisen zu langen Diskussionen führt. Im flachen Gelände und bei gut präparierten Wegen ist der Kinderwagen ideal zum Wandern. Während in steileren Passagen und bei abgestuften Pfaden die Kinder am besten in der Trage aufgehoben sind. Bevor Familien die Wanderschuhe schnüren, müssen sie erst einmal in die Berge kommen. In den meisten Fällen sind sie mit dem Auto unterwegs.

Kinderwagen wandern zu Almen: Jeden Tropfen Schweiß ist die Bärgunthütte wert.
foto (c) kinderoutdoor.de

Hier kann sich bereits beim Einladen ein Bergdrama anbahnen. Denn manche Kinderwagen lassen sich nicht auf ein Kofferraum taugliches Format zusammenfalten oder setzen dafür ein Ingenieursstudium voraus. Hier zeigen sich deutlich die Qualitätsunterschiede der Modelle. „Der Bugaboo Buffalo ist extrem leicht zu verstauen, da man ihn in einem Stück zusammenklappen kann und er von alleine steht. Bei Lagerung mit wenig Platz, etwa im Kofferraum vom Auto, kann man den Kinderwagen in zwei Teile zerlegen und sogar die Räder abnehmen. So findet er auch im kleinsten Stauraum Platz,“ erklärt eine Produktentwicklerin beim Kinderwagen-Hersteller Bugaboo.

Wandern mit Kinderwagen: Gut gepackt ist halb geschoben

Wer mit der Seilbahn hochgondelt ist auch froh, wenn sich der Kinderwagen klein und unkompliziert zusammenpacken lässt. Kleinkinder reisen mit großen Gepäck: Windeln, Nuckelflaschen, Feuchttücher, Wickelunterlagen, Gläschen mit Brei und vieles mehr brauchen sie auch beim Wandern. Damit nicht alles in die Rucksäcke der Eltern kommt, ist es gut, einen Teil davon im Bodenfach vom Kinderwagen unterzubringen. Auch hier zeigt sich der Unterschied zwischen einem günstigen und hochwertigen Gefährt, was die Größe und den Zugriff auf den Stauraum angeht. Wenn alles verstaut ist, kann es endlich losgehen. „Schlaglöcher, Unebenheiten im Boden, unterschiedliche Bodenverhältnisse – beim Wandern kommt einem gewöhnlich so einiges in die Quere. Um den Wanderausflug trotzdem zu einem Erlebnis für die ganze Familie zu machen, muss ein Kinderwagen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Der Rahmen sollte zu Beispiel stabil gebaut ist, damit der Untergrund nicht zu einem Hindernis wird. Große, luftgefüllte Räder und vor allem eine hervorragende Federung sind wichtig, um den Komfort und damit den Fahrspaß des Kindes zu erhöhen. Wenn der Kinderwagen mit einem schwenkbaren Vorderrad ausgestattet ist, muss dieses jedenfalls eine Möglichkeit zur Feststellung bieten, um die Sicherheit – insbesondere beim Bergabfahren – zu gewährleisten,“ erklärt ein Fachmann Britax Römer.

Guter Griff! Abrutschen vom Schiebebügel des Kinderwagens muss niemand befürchten, denn dieser ist gummiert.
foto (c) kinderoutdoor.de

In Elternkreisen ist eine oft diskutierte Frage was besser ist: Drei oder vier Räder am Kinderwagen. Welche Variante bietet mehr Fahrkomfort für die kleinen Passagiere? Schließlich soll sich das Kind darin nicht bei der Ralley Paris Dakar fühlen und von jeder Wurzel durchschütteln lassen. Dazu ein Experte von Bugaboo:“ Der Unterschied eines echten All-Terrain-Kinderwagens macht sich auf unruhigem Untergrund schnell bemerkbar: Vier große Räder sorgen für eine wesentlich ruhigere Fahrt. Je größer die Räder sind, desto reibungsloser und stoßfreier ist die Fahrt über unebenes Gelände.“ Eine gründliche Tourenplanung ist auch das Fundament für einen harmonischen Familienausflug. Um eine passende Tour zu finden, die auch für den Kinderwagen geeignet ist, gibt es spezielle Wanderführer.

Kinder Outdoor Wissen: Oberarme wie ein Box Champion

Urlaubsorte schildern auch besondere Wanderwege für Familien aus. In den meisten Fällen haben diese ein flaches Streckenprofil und keine Hindernisse. Trotzdem kommen Eltern hinter der Schiebestange ins Schwitzen. Anstrengender als den Kinderwagen bergauf zu bugsieren ist der Abstieg. Wer keine Oberarme wie Wladimir Klitschko hat, erinnert sich am nächsten Morgen mit einem kräftigen Muskelkater an die Wanderung. Eine Bremse am Kinderwagen ist kein Luxus, sondern gibt zusätzliche Sicherheit. „Besonders bei steilem Gelände ist eine Bremse, die ein kontinuierliches Verlangsamen des Kinderwagens ermöglicht, von Vorteil. Bei vielen Geländekinderwagen gibt es dafür eine Handbremse, die die Bremskraft entweder auf das Vorder- oder Hinterrad ausübt. Leichtere Wanderungen und kleine Bergtouren können jedoch problemlos auch ohne Handbremse in Angriff genommen werden – eine funktionierende Feststellbremse muss aber zur Sicherheit immer vorhanden sein,“ so ein Fachmann. Doch auch die besten Kinderwagen stoßen an ihre Grenzen, wenn der Weg zu steil oder verblockt ist. Hier gibt es kein Weiterschieben. Für solches Gelände sind Kindertragen ideal.

Kinder Outdoor Wissen: Drama Baby!

„Rüstet Euch bevor ihr aufbrecht optimal aus. Auch die Kinder,“ meint der Extrembergsteiger und zweifache Vater Simone Moro. Das trifft auch auf die Kindertragen zu. Von 60 bis knapp 300 Euro kosten die verschiedenen Modelle. Dabei gibt es gewaltige Unterschiede in der Qualität. An eine zu preiswerte Kindertrage erinnern sich alle: Das Kind und die Eltern. Wer schon einmal miterlebt hat, was passiert, wenn sich ein Kind in der Trage nicht wohl fühlt, der definiert das Wort Bergdrama ganz neu. Auch die Eltern bekommen am eigenen Leib zu spüren, warum gute Schultergurte und ein ausgereiftes Tragesystem ihr Geld wert sind. Während bei preiswerten Kindertragen mit hohem Eigengewicht schnell die Schultern schmerzen und der Rücken nicht belüftet ist, stellen diese Modelle auch eine Gefahr für das Kind dar. Wie Dominosteine kippen die preiswerten Kindertragen um, wenn sie auf dem Boden stehen. Hier besteht eine erhebliche Verletzungsgefahr für die kleinen Passagiere. Ein Experte vom VDBS :“ Die Kindertrage sollte über ein gutes Tragesystem (Schulterträger und Beckengurt) verfügen, zum Be- und Entladen am Boden selbst-stehend sein, einen aufsteckbaren Sonnenschutz besitzen sowie eine sichere Anschnallvorrichtung für die Kinder in der Trage aufweisen. Besonders empfehlen können wir aus eigener Erfahrung die Kid Comfort-Serie von Deuter! Mit der habe ich meine drei Kinder selber in die Berge getragen!“ Manche Eltern wissen nicht, wann Kinder in der Trage Platz nehmen dürfen.

Kinder Outdoor Wissen: Wann dürfen Kinder in die Trage?

Als Faustregel gilt, die Kleinen kommen erst hinein, wenn sie es schaffen selbständig zu Sitzen, damit sie ihren Kopf und Rumpf selber halten und stabilisieren können. Semmel rät für die ersten Ausflüge:“ Wichtig ist es besonders kleinere Kinder nicht zu lange in der Trage “einzusperren”. Beginnen kann man mit kleineren Ausflügen in einer guten Trage in der Regel bereits ab dem ersten Lebensjahr.“ Auf den ersten Blick sieht eine Kraxe für die Kinder wie ein Rucksack aus: Schulterriemen, Beckengurt bilden ein effektives Tragesystem. Doch mit Elan, wie bei einem Daypack, sollten Eltern auf keinen Fall die Kindertrage auf den Rücken schwingen. Schließlich sitzt ein kleiner Mensch in der Trage. Außerdem wiegt sie mit Passagier deutlich mehr als ein Tagesrucksack. Wer mit zu viel Schwung diese Last auf den Rücken bugsiert, kann sich dabei zerren und hat Schmerzen beim Wandern. Während Eltern bei Stabmixern, Handys und anderen technischen Geräten, die Gebrauchsanweisungen eingehend lesen, vernachlässigen sie das bei den Kindertragen.

Wer mit Babys in der Kindertrage wandert, sollte spätestens nach einer Stunde eine Pause einlegen und die Kleinen herausnehmen, damit sie sich bewegen können.
foto (c) kinderoutdoor.d

Deshalb gilt generell: Vor dem ersten Wandern, die Bedienungsanleitung lesen. „Ein Kind ist die wertvollste Fracht die Eltern je auf ihrem Rücken transportieren. Um passgenauen Sitz, Komfort und Sicherheit für zu gewähren, gilt es die Kindertrage dem physiologischen Voraussetzungen des Kindes haar- genau anzupassen. Als Richtwert gilt: In der Idealposition befindet das Kinn des Kindes knapp oberhalb des Rahmens. Zudem verfügt die Kindertrage über verstellbare Schultergurte, die das Kind zuverlässig vor dem Herausfallen“ rät Andreas Kübler, Osprey Countrymanager Deutschland. Doch selbst wenn das Kind angeschnallt ist, besteht die Gefahr, dass bei einem zu hektischen Aufsetzen der Trage diese aus den Händen gleitet und sich der kleine Passagier verletzt. Hier gilt, wie beim Wandern mit Kindern: Genügend Zeit nehmen.

Spielen und entspannt wandern

Noch schwerer als eine Expedition auf den Mount Everest kann es für Eltern sein, die richtige Tour zu finden. Schließlich soll das Kind nicht zu lange in der Trage sitzen und sich dort langweilen. Moro, der Besteiger von 8.000ern und schweren Felswänden, bringt es auf den Punkt:“ Eltern planen eine Bergtour so, dass sie und die Kinder Spaß daran haben und keiner überfordert ist.“ Egal ob das Kind im Kinderwagen oder in der Trage sitzt, die Kleinen geben ein klares Zeichen, wenn ihnen die Wanderung zu lange: Sie beginnen zu nörgeln. Dagegen gibt es ein erfolgreiches und simples Mittel. „Kinder quengeln beim Wandern wenn sie nicht genug spielen. Unterwegs lassen sich aus der Situation heraus Spiele erfinden, die der ganzen Familie Spaß machen. Wichtig ist auch, beim Wandern genügend Pausen einzulegen. Zeitdruckdarf es beim Bergsteigen mit Kindern nicht geben. Pausen sind für alle gut.“ Erklärt der Profi-Alpinist Moro. Eltern sollten einen Rastplatz auswählen der ungefährlich ist und an dem die Kinder unbeschwert spielen können. Im Kindergartenalter sollte die reine Gehzeit zwischen drei und vier Stunden lang sein. Damit die Kinder eine Wanderung besser einteilen können, ist es gut die Tour zu gliedern.

Kinder Outdoor Wissen: Gemütlichkeit geht vor

Welcher kleine Passagier in der Trage kann sich unter einer Auskunft wie „In einer halben Stunde sind wir an der Hütte“ etwas Konkretes darunter vorstellen. Besser ist es den Kindern zu erklären, was das nächste Zwischenziel ist. So haben die kleinen Outdoorer eine große Vorfreude und es herrscht bei allen Wanderlust, statt Wanderfrust. Grundsätzlich müssen sich Eltern die mit dem Kinderwagen oder der Trage unterwegs sind, im klaren sein, dass sie mit den Kindern als Begleitern ihre ambitionierte Ziele zurücknehmen sollten. Das bedeutet: Gemütliche Wege, statt Höhenmeterfressen. „Kindertragen sollten nicht dazu benutzt werden stundenlange Bergtouren für den eigenen “Ego” und auf Kosten der Kinder zu unternehmen.“ mahnt der Fachmann vom VDBS.

Neben einer vernünftigen Tourenplanung sind die wanderbegeisterten Eltern vor allem im Sommer gefordert. In den Bergen brennt die Sonne auf die kleinen Passagiere herab. Ungeschützt können die Kinder einen Sonnenbrand oder Hitzschlag bekommen. Dabei sollten sich die Eltern nicht alleine auf das Sonnendach der Kindertrage verlassen. „Ein Sonnenschutz ist wichtig, kann aber nur eingeschränkt helfen. Der Sonnenbrand ist damit allein nicht zu vermeiden. Es hilft nur eine sehr gute Kinder-Sonnencreme in Kombination mit einem Sonnenschutz und Touren die überwiegend im Schatten verlaufen (z.B. im Wald) wenn die Sonne unbarmherzig brennt. Kinder sind besonders empfindlich gegenüber Sonne und Hitze! Auch eine Sonnenbrille für die Augen sollte bei grellem Licht nicht vergessen werden.“ meint der VDBS Fachmann Auch die Eltern müssen mehr trinken, wenn sie die Kindertrage auf dem Rücken haben.

Wenn Ihr ein Kind in der Kindertrage dabei habt, dann legt bitte regelmäßig Pausen ein.
foto (c) kinderoutdoor.de

Schließlich ist es anstrengender einen kleinen Menschen durch die Berge zu transportieren, als den eigenen Rucksack. Wichtig für die Sicherheit des Kindes und der Eltern ist es die Kraxe exakt dem Rücken des Trägers anzupassen. Bei Deuter lässt sich beispielsweise die Rückenlänge der Kid Comforts durch das Vari-Quick System einfach individuell einstellen.

Kinder Outdoor Wissen: Im Winter bleibt die Trage zuhause

Auch die Hüftflossen müssen alle Bewegungsabläufe mitmachen. Bei allen technischen Lösungen gibt es auch Grenzen für Kindertragen. „Im Winter ist die Verwendung von Kindertragen mitunter gefährlich! Durch die Mangelnde Bewegung der Kinder und die hängende Position der Beine kommt es schnell zur Unterversorgung und zum Auskühlen der Füße. Es drohen schwere Erfrierungen! Skifahren mit Kindern in der Kraxe ist deshalb und auch wegen der Verletzungsgefahr ein absolutes No Go!“ stellt Semmel vom VDBS entschieden fest. Wer mit seinen kleinen Kindern Spaß beim Wandern haben will, braucht neben guten Kindertrage oder einem Kinderwagen auch das nötige Gespür. Dann hat die ganze Familie Spaß in der Natur. Uw

  • Kinder Outdoor Wissen: So sollte eine gute Kindertrage beschaffen sein:
  • Robustes Gestell ohne scharfe Ecken und Kanten
  • 5-Punkt Sicherheitsgurt für das Kind
  • Steht stabil und ist kippsicher
  • Rückensystem lässt sich individuell einstellen
  • Sonnen- und Regenschutz vorhanden
  • Genügend Stauraum für Kinderausrüstung
  • Kindersitz in der Höhe variabel einstellbar

Kinder Outdoor Wissen: Schlangen in Deutschland

Kinder Outdoor Wissen zeigt Euch heute, welche Schlangen es in Deutschland gibt. Eines lässt sich auf jeden Fall sagen: Es sind immer weniger von diesen Reptilien hierzulande unterwegs. Bei Kinder Outdoor Wissen erklären wir, wie Ihr Euch richtig bei einer Begegnung mit einer Schlange verhaltet.

Was tut ein Ostfriese, wenn er eine Schlange im Wald sieht? Er stellt sich hinten an. So ein alter Schülerwitz. Die Möglichkeit in Deutschland eine heimische Schlange in freier Natur zu sehen, nimmt immer mehr ab. Folgende sechs Arten gibt es, noch, in unserem Land:

  • Kreuzotter
  • Aspisviper
  • Äskulapnatter
  • Würfelnatter
  • Ringelnatter
  • Schlingnatter (Coronella austriaca)

Grundsätzlich sind alle Schlangenarten in Deutschland extrem scheue Tiere. Wenn sie auf einen Wanderer zugekrochen kommen, dann weil sie auf der Flucht sind. “Giftschlangen” sind in Deutschland nur mit der Kreuzotter und der Aspisviper vertreten. Wenn Ihr in freier Wildbahnd eine, hoffentlich (!), einheimische Schlange seht solltet Ihr folgendes tun:

  • Verhaltet Euch ruhig
  • Der Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern hat sich auch bei Schlangen in Deutschland bewährt
  • Verfolgt nicht die Schlange
  • Schlagt nicht mit Trekkingstöcken oder Ästen nach der Schlange
  • Werft bitte nicht mit Steinen nach der Schlange

Die Schlangen in Deutschland sind extrem scheu und flüchten vor Euch. Sollte es dennoch, was unglaublich unwahrscheinlich ist, es zu einem Biss kommen, geht bitte sofort zum Arzt. Als Erste Hilfe Maßnahmen kann es sinnvoll sein viel zu trinken, aber bitte keinen Alkohol. Die Giftmenge der der Kreuzotter oder Aspisviper ist zu gering um einen gesunden erwachsenen Menschen zu töten. Gefährdet sind Kinder und ältere Menschen. Es besteht kein Grund zur Panik gegenüber einheimischen Schlangen. Deutlich anders sieht es aus, wenn eine exotische Giftschlange einem Halter entwichen ist.

Outdoor Wissen: Die schlängeln nur rum

Zumindest wenn man den Autoren von Reiseführern glaubt. Als ich auf Taiwan im Yangmingshan National unterwegs gewesen bin, hatte ich zuvor in den Reiseführern die eindringlichen Warnungen über eine grüne Baumviper gelesen. Ich fragte einen Ranger, wie häufig diese Schlangen dort vorkämen und er meinte nur, dass er die letzte Viper als kleiner Bub gesehen hat. Unterwegs traf ich vor den Bambuswäldern Frauen, die Pflanzen sammelten. Auch sie fragte ich nach den Schlangen und sie lachten nur und meinten, dass diese Vipern so gut wie ausgerottet sind. Leider haben die Schlangen in Deutschland ähnlich schlechte Zukunftsaussichten. Wenn Ihr etwas über den Waldweg schlängeln sihet ist dies meistens eine Blindschleiche und dieses Reptil gehört nicht zu den Schlangen sondern zu den Echsen. Auch ist sie nicht blind. Sondern der Name geht auf das alte deutsche Wort plintslîcho zurück, was so viel wie blinkend bedeutet. Eine Bezeichnung die zutrifft, denn die Blindschleiche hat eine glänzende “blinkende” Haut.

Keine Schlange sondern eine Echse: Die Blindschleiche. foto (c) kinderoutdoor.de

Kreuzottern: Scheu und selten

Bei Schlangen denken die meisten Outdoorer sofort an tödliches Gift. Auch die bei uns heimische Kreuzotter gehört zu den Giftschlangen und hier kommt gleich postwendend die Entwarnung: Einen gesunden Erwachsenen mit 80 Kilogramm müssten fünf  von diesen Schlangen beißen um eine tödlich zu wirken. Auch wenn das Gift der Kreuzotter hochdosiert ist, diese Schlangen haben nur einen geringen Vorrat davon. In der Zeit von 1959 bis 2003 gab es in Deutschland keinen einzigen tödlichen Biss durch eine Kreuzotter. Diese Schlangen kommen vor allem in Süddeutschland vor und sind meistens zwischen einen halben Meter und 70 Zentimeter lang. Weitere Populationen der Kreuzotter gibt es in der norddeutschen Heidelandschaft. Auf der roten Liste haben diese Schlangen eine zwei, was bedeutet, dass die Kreuzotter stark gefährdet ist.

Schlangen in Deutschland sind meistens selten und ungiftig. Foto(c) Kinderoutdoor.de

Schlangen in Deutschland sind meistens selten und ungiftig.
Foto(c) Kinderoutdoor.de

Aspisviper: Schlangen im Schwarzwald

Extrem selten ist die zweite Giftschlange die in Deutschland lebt: Die Aspisviper. Nur im Südosten vom Schwarzwald kommen diese Schlangen vor und erreichen eine Länge bis zu 80 Zentimetern. Der Giftvorrat von den seltenen Schlangen ist noch geringer, als der von einer Kreuzotter. Als vom Aussterben bedroht ist die Aspisviper eingestuft.

Äskulapnatter: Ungiftig und schön

Die Äskulapnatter kennt jeder von Euch und hat sie schon gesehen: Sie ziert das Apothekenschild und ist das Symbol für die Humanmedizin. In Deutschland bekommt Ihr diese Schlangen extrem selten zu sehen. Verstreut und klein sind die Bestände. Im Süden vom Odenwald, dem Rheingau und bei Passau kommen die Schlangen vereinzelt vor. Keine Sorge, die Äskulapnattern sind ungiftige Schlangen. Auch sie ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Wandern mit Kindern und Schlangen. Keine Sorge hier gibt es weder Schlangen zum Anstellen noch giftige. foto (c) kinderoutdoor.de

Würfelnatter schlängelt sich durchs Wasser

Ein seltener Anblick ist es, wenn Ihr beim Paddeln eine Würfelnatter sehen könnt. Diese ungiftigen Schlangen kommen in Deutschland nur noch in Rheinland-Pfalz an Mosel, Lahn und Nahe vor. Auch an der Elbe bei Meißen soll es wenige Exemplare geben. Die Würfelnattern sind die seltensten Schlangen Deutschlands. Sie gehören zu den Wassernattern und die Verschmutzung der Flüsse bedroht diese Schlangen in ihrem Bestehen.

RICHTIGES Verhalten gegenüber Schlangen!

Was tun, wenn Ihr bei Euren Outdoor Aktivitäten plötzlich eine Schlange seht?

  • Bleibt ruhig stehen und gebt der Schlange genügend Raum, damit sie flüchten kann
  • Nicht mit einem Stock auf die Schlange einschlagen oder mit Steinen nach ihr werfen. Diese seltenen Reptilien stehen unter Artenschutz
  • Nicht nach der Schlange greifen
  • Bleibt die Schlange auf dem Weg liegen und kriecht nicht weiter, umgeht sie einfach. Gebt auch hier dem Reptil genügend Platz zur Flucht
Diese Schlange lebt auch in Deutschland: Hier Glas im Zoo! Foto (c) Kinderoutdoor.de

Diese Schlange lebt auch in Deutschland: Hier Glas im Zoo!
Foto (c) Kinderoutdoor.de

Ringelnatter: Nah am Wasser

An Land und im Wasser lebt die Ringelnatter. Diese Schlangen kommen am häufigsten in Deutschland vor, sind ungiftig und elegante Schwimmer. Wenn sie Menschen sieht ergreift sie meistens die Flucht.

Klein und oho: Die Schlingnatter

Die kleinsten Schlangen in Deutschland sind die Schling- oder Glattnattern. Sie liebt die Mittelgebirge in Süd- und Südostdeutschland. Vorkommen dieser Schlangen gibt es auch im Rhein-Main-Gebiet, Thrüringen Becken, norddeutsches Tiefland und Heidelandschaften. Zwischen 60 und 70 Zentimeter klein ist die diese Schlangenart und ungiftig. Solltet Ihr keine Schlange entdecken, dann hilft nur eines: Schnitzt doch mit den Kindern ein solches Reptil.