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Kinder Outdoor Zelttest: Marmot Limestone und Quechua Quickhiker Ultralight

Zwei Zelte wie sie kaum unterschiedlicher sein können haben wir getestet. Vom französischen Sportdiscounter Decathlon das Quecha Quickhiker Ultralight fordert das Marmot Limestone 4 P heraus. Welches Zelt lässt sich flott aufgbauen, ist dicht und bietet einen hohen Komfort? Wenn andere im Labor testen, probieren wir die Zelte dort aus, wo sie hingehören: Draußen!

Wer in Zelten leben kann, steht sich am besten.

Von welchem bekannten Outdoorer stammt wohl dieses Zitat?

a) Bear Grylls b) Rüdiger Nehberg c) Stefan Glowacz d) Johann Wolfgang von Goethe

Richtig ist D! Der Dichterfürst ist in seinem Leben viel gewandert und hat sich in der Natur die Inspiration für seine Werke geholt. Wir haben uns bei Decathlon das Quecha Quickhiker Ultralight geholt. 199,99 Euro für ein Drei Mann Zelt ist ein Wort. Außerdem verspricht der Filialist aus Frankreich einen schnellen Auf- und Abbau. Auch das Gewicht von 2,75 Kg ist verlockend leicht. Wir haben es zuerst mit der Waage überprüft und es wiegt tatsächlich komplett unter drei Kilogramm. Wer mit diesem Zelt auf einer Wandertour, beim Paddeln oder Radfahren unterwegs ist hat wenig zu schleppen und auch das Packmaß ist mit 40 cm x 17 cm x 16 cm entsprechend moderat. Wer das Zelt auf drei Outdoorer aufteilt, muss etwas mehr als 900 Gramm tragen. Das entspricht, in etwa, dem Gewicht von 30 Fischstäbchen. Weniger gut verlief der Aufbau vom Quecha Quickhiker Ultralight. Drei erfahrene Outdoorer kamen sich vor wie Sisyphos in der griechischen Sagenwelt. Kaum hat er die Marmorkugel fast auf den Gipfel hinaufgetragen, poltert sie ihm wieder runter und alles beginnt von vorne. Wieder rauf auf den Berg und wieder kullert die Kugel aus Marmor hinunter. Und wieder und wieder und wieder……

Da hilft auch keine Faltencreme: Quecha Quickhiker Ultralight: Foto (c) kinderoutdoor.de

So ungefähr erging es unseren Testern. Sie wissen: Die Wassersäule vom Außenzelt ist vernachlässigbar, wenn das Material möglichst optimal gespannt ist. Da perlt der Regen ab, wie Fett in der heißen Teflonpfanne. Beim Quecha Quickhiker Ultralight spannten, weil es schon leicht zu regnen begann, die Tester das Zelt ab. Kaum hatten sie den letzten Hering in den Boden geschlagen, da fiel ihnen an der einen oder anderen Stelle eine Falte im Zelt auf oder die äußere Plane schlabberte herab. Nachspannen. Endlich spannte sich auch an diesen Stellen das Zelt, doch nun hing es schlapp an einer anderen Stelle herab, wo es zuvor noch straff gespannt gewesen ist. Nach einer halben Stunde, ziehen, klopfen und nachspannen kapitulierten die Tester. Ein schneller Aufbau sieht anders aus. Dieses Zelt steht nicht selbst, was Bauart bedingt ist und entsprechend ist es wichtig, einen Untergrund zu haben, bei dem alle Heringe einen festen Halt finden. Platzmäßig macht das preiswerte Zelt einen guten Eindruck. Auf den ersten Blick. Wer größer als 1,90 Meter ist der darf nachts in diesem Zelt mit angezogenen Beinen schlafen. Für alle die kleiner ist, reicht der Platz aus und in der Apsis lässt sich gut das Gepäck unterbringen. Von zwei Seiten zeigte sich das Zelt bei Regen. Die Außenplane hielt, obwohl es kaum möglich gewesen ist sie halbwegs optimal abzuspannen, hielt dicht. Anders hingegen die Bodenwanne. Hier kam an manchen Stellen das Regenwasser durch. Doch es gab noch Probleme mit anderem Wasser: Dem Kondenswasser. Schlafen zwei Outdoorer in diesem Zelt hält sich das Kondenswasser in einem vernünftigen Rahmen. Anders präsentiert sich das Ganze, wenn drei Schläfer in dem Zelt nächtigen. Hier ist die Bildung von Kondenswasser zu viel. Umständlich wie der Aufbau verlief leider auch der Abbau. Da es bei unserem Test im Juni für die Jahreszeit zu kühl und zu nasse gewesen ist, stellten wir auch einen gewissen Luftzug fest, der im Zelt unangenehm gewesen ist. Außen- und Innenzelt lassen sich nicht getrennt voneinander aufbauen. In heißeren Gegenden kann das Zelt so zu einem Backofen mutieren.

Technische Daten: (la)ut Hersteller

  • Gewicht 2,75 Kg
  • Schlafplätze: Drei
  • Zelthöhe: 95 cm
  • Packmaß: 40 cm x 17 cm x 16 cm

Unsere Bewertung: Zwei von sechs möglichen Kompassen

Marmot Limestone: Spannendes Teil

Marmot ist für kompromisslose Produkte bekannt. Sei es bei Kleidung für Alpinisten oder bei der Ausrüstung. Weniger fürs klassische Camping sind die Zelte von Marmot konzipiert. Sie sollen eine sichere Unterkunft für Abenteurer sein. Vier Schlafplätze bietet das Marmot Limestone 4 P, wobei das Raumangebot knapp ist. In den beiden Apsiden sind die Rucksäcke und Packtaschen gut verstaut. Über die beiden Ausgänge kommen die Outdoorer flott raus. Die Außenplane hat eine Wassersäule von 1.800 Millimeter. An dieser Stelle rümpfen manche die Nase und sagen “Was? NUR 1.800 Millimeter, das ist doch zu wenig!” und sitzen einem Irrtum auf. Wichtig ist, wie gut das Äußere vom Zelt gespannt ist und bei Marmot spannt sich das Außenzelt entsprechend gut. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Kuppelzelt. Es steht frei und braucht keine Heringe. Aus hochwertigem 12 mm starken Aluminium ist das Gestänge gefertigt und in kurzer Zeit steht das Limestone.

Steht wie eine Eins. Das Marmot Limestone. foto (c) kinderoutdoor.de

An den beiden Seiten sind oben zwei kurze Stangen eingeklippt. Diese ungewöhnliche Konstruktion sorgt dafür, dass das Zelt hier entsprechend optimal abgespannt ist und die Luft auch zirkulieren kann. Wir dürfen eines nicht vergessen: Das Limestone ist für den Einsatz abseits der Campingplätze gedacht. Bei Frost kann es dazu kommen, dass das Kondenswasser gefriert, mit all seinen negativen Folgen. Aus diesem Grund verhindert diese effektive Konstruktion, dass sich übermäßig viel Kondenswasser bildet. Praktisch ist die Kombination aus Clips und Kanälen um die beiden Stangen durchzuführen. In kurzer Zeit steht das Zelt aufgebaut. Praktisch sind im Inneren vom Zelt die Aufhängepunkte. Hier lassen sich Stirnlampen und andere Dinge befestigen, die ohne lange zu suchen griffbereit sind. Ein Vorteil an dem Marmotzelt ist auch, dass sich das Innenzelt ohne das Außenzelt aufbauen lässt. Wer nachts in einer heißeren Region einen Schutz vor Insekten und anderen Störern braucht, der errichtet lediglich das Innenzelt. Um den Aufbau zu erleichtern bietet Marmot das Limestone mit einem Gestänge in unterschiedlichen Farben an. Sämtliche Nähte sind von Hand versiegelt. Damit niemand nachts über die Abspannschnüre stolpert lässt diese Marmot mit reflektierenden Material fertigen. Bei der Bodenplane fiel bei stärkeren Regen auf, wie hoch diese seitlich gezogen ist. So kann kein Regen ins Innere vom Zelt eindringen.

Technische Angaben (laut Hersteller):

  • Gewicht: 4,9 kg
  • Schlafplätze: Vier
  • Zelthöhe: 1,60 m
  • Packmaß: 70×26 cm

Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen