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Thule Alltrail 45 L Rucksack im Test: Ein tragendes Element

Bei Thule fällt den Meisten sofort die silberne Box auf dem Dach vom Auto ein. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt die schwedische Marke von den Kinderanhängern (früher Chariot). Im Outdoorbereich hat sich Thule einen Platz erarbeitet, als Anbieter von hochwertigen Rucksäcken. Wir haben im Gebirge intensiv den Thule Alltrail 45 L getestet.

werbung (schreiben wir hin um Stress zu vermeiden!)

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“Ist das ein Werbegeschenk?” frägt mich ein Wanderer auf der Hütte als ich den Alltrail absetze. Ein kurzer Blick genügt und er sieht seinen Irrtum ein. Hochwertig ist das Tragesystem vom Alltrail 45 L verarbeitet. “Die stellen doch auch die Skiboxen her!” stellt der Alpinist fest und bittet mich darum, dass er selbst den Alltrail schultern darf. Der Bergkamerad ist deutlich größer als ich. Mit dem praktischen Verschlusssystem habe ich in wenigen Sekunden die Rückenlänge entsprechend angepasst. Auf zehn Zentimeter genau, lässt sich diese problemlos justieren. Der andere Bergsteiger hat nun den schwarzen Rucksack mit dem roten Rückenteil geschultert. Er verschließt den Beckengurt geht mehrmals auf und ab. “Respekt” stellt er anerkennend fest “Der trägt sich richtig gut!” Dabei hat er noch nicht einmal alle Details sich näher angesehen. Am Hüftgurt lassen sich die Trekkingstöcke perfekt anbringen. Dies ist sinnvoll, wenn es sich um Faltstöcke handelt. Niemand muss den Rucksack abnehmen, sondern öffnet die Halterung mit den Faltstöcken und kann ohne zögern weitergehen. Ebenso bequem lassen sich die Stöcke wieder befestigen. Bei meinen Testtouren befand sich keine Wolke am Schwimmbadblauen Himmel und die Sonne brannte herab. Spürbar weniger Hitze staute sich an den Problemzonen vom Thule Rucksack: Schultergurte, Hüftgurte und vor allem am Rücken. Jeder hat sicher schon einen Wanderer gesehen, der ein völlig verschwitztes T-Shirt am Rücken hatte. Bei kurzen Kletterpassagen zeigte der Alltrail 45 L seine Klasse. Er machte einerseits jede Bewegung mit und enge mich keinesfalls ein, andererseits schlenkerte er nicht herum.

Thule Alltrail 45 L: Gut aufgeräumt!

Punkten konnte der Thule Rucksack auch mit seiner Shove it Tasche. Sie befindet sich an der Frontseite. Mit einem Griff ist der Reißverschluss geöffnet und die Regenjacke oder das Seil liegen bereit. Ebenso gut durchdacht ist der Zugriff auf das Hauptfach. Anstatt über die Öffnung von oben sich durch das Innere vom Rucksack zu wühlen, lässt sich die Frontseite zu 3/4 öffnen. Wer den Thule Alltrail 45 L für eine Hüttenüber-nachtung nutzen will, kann mit einem Element, den Schlafsack von der übrigen Ausrüstung abtrennen. Für den Durst unterwegs hat Thule zwei Seitentaschen aus Netz angebracht. Hier passen die handelsüblichen Aluflaschen hinein oder es ist alles für einen Trinkblase bereits vorbereitet. Somit muss kein Alpinist eine Durststrecke befürchten. Auch die weitere Aufteilung vom Rucksack ist modern und durchdacht. Bei dem einen oder anderen ungewollten Kontakt mit der Felswand oder spitzen herabhängen Zweigen zeigt das Außengewebe aus Ripstop-Polyester seine ganze Klasse. Ebenfalls klasse ist, wie leicht sich die Regenhülle entnehmen und über den Rucksack spannen lässt. Der Reifenwechsel von einem Formel 1 Boliden dauert deutlich länger.

Details vom Thule Alltrail 45 L

  • Gewicht: 1,6 kg leer
  • Abmessung: 30,00 cm x 36,00 cm x 70,00 cm

Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen

Thule Capstone 50 L im Test: Der tut echt Schweden gut!

Der Thule Capstone 50L ist seit Februar erhältlich. Outdoorer die mit diesem Rucksack unterwegs sind, haben einiges zu erwarten. In Schweden, aus diesem Land kommt Thule, haben wir für Euch den Capstone 50 L Rucksack getestet. Bei Schnee, frostigen Temperaturen und unterschiedlichsten Touren testeten wir den Thule Capstone bei der Outdoor Academy of Scandinavia. Ein klares Heimspiel?

https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=l6UE2JZjLws

“Thule? Das sind doch die mit den Dachträgern und Boxen für das Auto!” Manch ein Wanderer ist erstaunt, wenn er das Logo auf einem Rucksack sieht. Doch es handelt sich hierbei um kein Werbegeschenk, sondern um ein Modell, dass Thule selbst entwickelt hat. In manchen Details findet sich das Wissen aus dem Bau von Dachträgern wieder. In Åre, der bekannte Wintersportort liegt etwa 100 Kilometer von Östersund entfernt, beginnt die Wanderung hinauf nach Föhra. Einem verlassenen Bergarbeiterdorf. Dort gibt es die ehemalige Kupfermine zu besichtigen. Zuerst die Rückenlänge vom Rucksack einstellen. Hier haben die Entwickler von Thule Ihr Wissen aus den Dachträgern und Boxen. Während bei manch anderen Rucksäcken die Rückensystem sich umständlich und ungenau einstellen lassen, setzt Thule bei dem Capstone 50 L auf MicroAdjust-Tragesystem. In Schritten von zehn Zentimetern ist das Rückenteil einstellbar. Ein weiterer Vorteil ist das Netz. Es sorgt für eine optimale Belüftung auf der Tour.  Auf Waldpfaden geht es hinauf  vom Åre-See nach Föhra. In den steileren Passagen zeigt der Thule Capstone 50 L seine Klasse. Er ist flexibel und macht jede Bewegung mit. Entsprechend flott geht es voran. Bald ist die Schneegrenze erreicht. Die Schneeschuhe, sie lassen sich am Thule Capstone 50 L befestigen, kommen nun an die Stiefel. Weiter geht es bergauf der ehemaligen Mine von Föhra entgegen.

Im Jämtland gab es einmal etliche Minen wie die von Föhra. Stehen noch einige historische Bauten und es gibt die beeindruckende Abraumhalde zu sehen. Foto (c) kinderoutdoor.de

Das kleine Häuschen ist kein besonders schnuckeliges WC für die Bergarbeiter, sondern darin befand sich die Pumpe um das Wasser aus dem Stollen zu entfernen. foto (c) kinderoutdoor.de

Für Hüttenwanderungen oder Tagestouren ist der Thule Capstone 50 L ein flexibler Begleiter. foto (c) kinderoutdoor.de

Kleine, aber sinnvolle Details wie hier die Stockhalterung machen den Thule Capstone 50 L zu einem besonders praktischen Rucksack. foto (c) kinderoutdoor.de

Mit seinem MicroAdjustment System lässt sich der Thule Capstone 50 L in zehn Zentimeter Schritten auf den Rücken perfekt einstellen. foto (c) kinderoutdoor.de

Aus robusten 240D Robic Nylon und 420 D Nylon ist der Thule Capstone 50 L gefertigt. foto (c) kinderoutdoor.de

Zu jeder Jahreszeit und vielseitig lässt sich der Thule Capstone 50 L einsetzen. foto (c) kinderoutdoor.de

Rucksack-Test: Allrounder Qualitäten und optimaler Zugriff

Ausgelegt ist der Thule Capstone für Tagestouren oder auch für eine Hüttenübernachtung. Um schnell auf den Inhalt zugreifen zu können, setzt die schwedische Marke auf Taschen aus Stretchgewebe. Darin lassen sich auch die Felle von Tourenski unterbringen. Darin liegt die Stärke vom Capstone 50 L: Er ist vielseitig. Skandinavisch schnörkellos ist sein Design. Alles was nötig ist hat dieses Modell, was überflüssig ist fehlt. Ein weiteres Plus: Wer keinen Eispickel mit sich führt oder auf die praktische Halterung für die Trekkingstöcke am Hüftgurt verzichten kann, nimmt diese ab und kann sie zuhause lassen. Gefertigt ist der Thule Rucksack aus 210D Robic Nylon und 420D Nylon. Beides sind robuste Materialien. Unterwegs ist es immer wieder wichtig einen schnellen Zugriff auf den Inhalt vom Rucksack zu haben. Wer erst einmal die Wechselwäsche herauskramen muss um an die Regenjacke zu kommen, der hat schlecht gepackt und später nasse Wäsche. Beim Thule Capstone 50 L erfolgt der Zugriff von zwei Seiten: Von oben über die Deckeltasche kommen die Outdoorer ebenso ran, wie über einen im unteren Drittel des Rucksacks platzierten Reißverschluss. Um auf Tour alles griffbereit zu haben, sind am Hüftgurt kleine Taschen eingelassen. Dort passen perfekt Energieriegel, Geld oder das Taschenmesser hinein. Gegen Regen und Nässe hilft bei diesem Modell die integrierte Regenhülle. Weiter geht es nun mit Schneeschuhen für den so typischen Mischwald: Fichten und Birken stehen dicht aneinander. Bald ist Föhra erreicht. Vom früheren Bergwerk fallen sofort die Abraumhalden auf. Die Bruchsteine füllen einen ganzen Hang. Teilweise bedeckt sie der Schnee. Aus dem Grau vom Abraum hebt sich das rote Pumpenhaus aus. Wasser ist für die Bergleute in dieser Region von Schweden ein Problem gewesen. Damit die Stollen trocken blieben brauchten sie die mit Dampf betriebene Pumpe. Am Ende der Halde befindet sich ein kleines Museum. Dort geht es auf Holztreppen hinab in den Stollen. Nach gut hundert Metern ist die Besucherplattform erreicht. Hier ist Schluss, denn das Wasser hat sich das Bergwerk zurückgeholt. Vom 17. Jahrhundert bis etwa 1920 bauten hier die Kumpels das Kupfer ab. Grund genug eine Pause einzulegen, bevor es wieder hinunter nach Åre geht. Thule beweist mit dem Capstone 50L, dass es keine Autos braucht um etwas sicher zu transportieren.