Campen mit Kindern kann ein unvergessliches Erlebnis sein. In jeder Hinsicht. Damit die Kleinen viel Freude beim Übernachten in der Natur haben, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, die für uns Erwachsene eher selbstverständlich sind und an die wir kaum denken. Wir haben uns Tipps vom Campervan-Verleihunternehmen Indie Campers geholt. Seit 2013 gibt es das Unternehmen und es ist in Europa an 50 Standorten in Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Kroatien und dem Vereinigten Königreich sowie auf den Inseln Korsika, Sizilien und Sardinien vertreten.
Campen mit Kindern: Tipp 1 Vorab-Testlauf zu Hause
Einfach vor dem Camping-Urlaub mal mit den Kindern draußen mit Zelt und Schlafsack im Garten oder auf dem Balkon übernachten. So kann man ganz in Ruhe die wichtigsten Sachen erklären und Abläufe üben. Auch fällt schnell auf, wovor die Kids etwa Angst haben und woran man selbst für die Reise noch nicht gedacht hat.
Tipp 2: Auf passende Kleidung achten
Beim Campen weiß man nie, was alles passieren kann – so gilt: besser zu viel Wechselkleidung einpacken als zu wenig. Egal was der Wetterbericht sagt; regenfeste Kleidung, Gummistiefel und eine warme Jacke können nie schaden. Draußen in der Natur wird es auch im Sommer nachts gerne mal etwas kühler.
Tipp 3: Töpfchen mitnehmen
Camping-Toiletten sind für Kleinkinder meist nicht geeignet – nicht nur wirken sie für die Kleinen von innen etwas befremdlich, auch der Sitz ist zu hoch und vor allem zu groß. Um Unfälle zu vermeiden am besten ein Reise-Töpfchen mitnehmen – auch dann, wenn zu Hause schon alleine auf die Toilette gegangen wird.
Tipp 4: Für genug Beschäftigung sorgen
Der Klassiker: Ein paar Spielsachen, Malhefte und das Lieblingsbuch beschäftigen die Kinder während der Fahrt. Erstmal auf dem Campingplatz angekommen, sind Würfel- und Kartenspiele eine gute Idee, um die Kinder weg vom Handy zu bekommen und etwas gemeinsam zu machen. Und wie wäre es mit einem Liederbuch? Dazu ein paar Marshmellows am Lagerfeuer und schon kommen die Kids in Camping-Laune.
Tipp 5: Licht für die Kleinen
Nicht jeder Campingplatz ist nachts gut ausgeleuchtet – unbedingt an Taschenlampen denken! Stirnlampen lassen sich dazu super zu Nachtlichtern umfunktionieren. Einfach eine Flasche mit Wasser füllen, das Lampenband daran befestigen und auf einen Tisch oder den Boden stellen – fertig.
Tipp 6: Trinkwasser und Hygiene
Ganz wichtig: Immer ausreichend Trinkwasser mitnehmen, denn das Wasser in Camping-Wägen ist kein Trinkwasser. Wenn Kinder dabei sind, ist es außerdem Klug, draußen eine Art kleine Waschstation für die Hände einzurichten. Hier reicht etwas Leitungswasser in einer Schüssel – so bleibt der Campingwagen (oder das Zelt) sauber und die Kids kommen gar nicht auf die Idee, das Wasser zu trinken.
Tipp 7: Essen und Proviant
Häufig ist beim Campen kein Supermarkt in der Nähe – es empfiehlt sich vorauszuplanen was, wie und wo während des Camping-Urlaubs gegessen werden soll und auch wie man es vor Ort am besten zubereiten kann. Auf der Hin- und Rückfahrt sowie auf Tagesausflügen sollte außerdem immer genug Proviant vorhanden sein. Auch ganz wichtig: eine eigene Kühltruhe mitnehmen.
Tipp 8: Klare Regeln festsetzen
Ist man auf dem Campingplatz angekommen, ist es ratsam klare Regeln festzulegen: Wie gehe ich mit Feuer um? Warum darf ich auf dem Campingplatz nicht ins Gebüsch pinkeln? Darf ich wilde Tiere streicheln? Wie weit darf ich alleine Weg vom Zelt oder Campingwagen? Sind diese Fragen geklärt, können auch die Eltern anfangen sich etwas zu entspannen. Damit die Kinder auch mal alleine auf Erkundungstour gehen können sind übrigens Walkie-Talkies eine gute Idee.
Tipp 9: Campingplatz-Etikette erklären
Kinder sind auf Campingplätzen gern gesehene Gäste. Trotzdem sollten ein paar Grundregeln eingehalten werden, um Streit mit den Platznachbarn zu vermeiden: Nicht über fremde Parzellen laufen, nicht Brüllen oder Toben (das gilt auch für die Großen) und alles so hinterlassen, wie man es vorgefunden hat. Hilfreich kann es auch sein, die Regeln des jeweiligen Campingplatzes mit den Kindern einmal gemeinsam durchzulesen.
Tipp 10: Für die ganz Kleinen: Spezielle Kinderwägen
Achtung Baby an Bord – auch die ganz Kleinen lieben die frische Luft und die Natur. Eltern sollten über die Anschaffung eines Outdoor-Kinderwagens nachdenken. Sie sind extra gefedert und lassen sich dank spezieller Räder problemlos in jedem Terrain schieben. So steht einem gemütlichen Wanderausflug nichts mehr im Wege.
Eine Packliste fürs Zelten mit Kindern erleichtert Euch den Campingurlaub. Vor Euch steht eine logistische Meisterleistung. Ihr müsst alles für die Kinder, für Euch, Verpflegung, Kochausrüstung und das Zelt samt Zubehör eingepackt haben. Da besteht die Gefahr, dass Ihr etwas vergesst. Um Euch zu unterstützen haben wir für Euch eine Basis-Packliste fürs Zelten mit Kindern zusammengestellt. Diese könnt Ihr entsprechend anpassen.
Es regnet den ganzen Nachmittag lang. Ein unguter Einstieg für die erste Etappe beim Radurlaub. Endlich ist der Zeltplatz erreicht. Schnell nimmt die vierköpfige Familie die Packtaschen von den Fahrrädern und baut das Zelt auf. Doch es fehlt was. Ein Teil vom Gestänge. Zum Glück gibt es auf dem Campingplatz auch Mobile Homes zu mieten. Wichtig ist beim Einpacken, dass Ihr die Ausrüstung überprüft habt. Was hilft die Schachtel mit Flickzeug für das Fahrrad, wenn der Kleber oder die Flicken fehlen? Ein kurzer prüfender Blick und Ihr erspart Euch eine Menge Ärger.
Packliste fürs Zelten mit Kindern und Ihr habt alles dabei was Ihr braucht zum Familiencamping. Alles andere kann zuhause bleiben.
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Packliste fürs Zelten mit Kindern: Alles fürs Zelt!
- Zelt
- eventuell Zeltunterlage (manche Betreuer der Zeltplätze meinen es besonders gut, wenn es um Dünger für den Rasen geht. Der Dünger kann Euch kleine Löcher in den Boden vom Zelt “fressen”)
- Heringe (denkt bitte daran, dass es für sandigen oder steinigen Boden spezielle Zelthaken gibt)
- Reperaturset fürs Zelt mit Aluhülsen und Nahtnachdichter
- Isomatten
- Schlafsäcke
- Hammer für die Heringe
Packliste fürs Zelten mit Kindern: Was die Kleinen so brauchen
- Wechselwäsche
- warme Kleiung
- Regenjacke und Regenjack (es sei denn, Ihr seid in der Sahara unterwegs)
- Mütze
- Sonnenhut
- Kuscheltier
- Spiele
- Outdoorkleidung
- Windeln, Brei, Schnuller, Feuchttücher, Wickelunterlage (je nach Alter….)
- Nachtlicht
- Rucksack
- Stirnlampe
- Kindertrage oder Kinderwagen
- Vorlesebücher
- Kindertaschenmesser (die haben eine runde Spitze)
- Trinkflasche für die Kleinen
- Sonnenbrille
- Duschbeutel
Packliste für Camping mit Kindern: Das kann jeder brauchen
- Vollständiges Erste Hilfe Set
- Sonnencreme (außer Ihr seid in Nordnorwegen unterwegs)
- Reepschnur (lässt sich vielseitig einsetzen, auch als Wäscheleine)
- Mittel gegen Insekten
- Stirnlampe
- Versichertenkarte
- wenn Ihr im Ausland zeltet, dann bitte Ausweise oder Pässe einpacken
- Outdoorschuhe
- Sandalen (wer nach Grönland oder Spitzbergen fliegt, lässt diese bitte zuhause)
- Bergschuhe (wenn Ihr Gipfelstürmer seid)
- Duschgel
- Zahnbürsten
- Zahncreme
- Waschmittel für die Kleidung (oft auch am Campingplatz erhältlich)
Packliste für den Campingurlaub mit Kindern: Auch das Essen nicht vergessen!
Wenn Ihr keine Möglichkeit habt, Euch am Zeltplatz zu versorgen, dann kocht doch selbst mit den Kleinen. Packt dazu folgendes ein
- Kocher mit dem dazugehörigen Brennstoff
- Zündhölzer oder Feuerzeug (wenn der Gaskocher keinen Piezo-Zünder hat oder Ihr mit Spiritus kocht)
- Feuerstarter (wenn Ihr ein Lagerfeuer haben wollt)
- kleines Beil (außer Ihr seid Karate-Meister und könnt mit einem Handkantenschlag das Holz spalten)
- Töpfe
- Outdoorbesteck (lässt sich auch selbst schnitzen)
- Outdoorgeschirr
- Kühlbox (da freuen sich die Lebensmittel darüber)
- Taschenmesser oder Multitool
- Wasserkanister
- Salz- und Pfefferstreuer (Extratipp von Markus Sämmer “The great Outdoors”: Eine Pfeffermühle, weil frisch gemahlener Pfeffer am besten schmeckt!)
- Diverse Gewürze
- Geschirrtuch
- Spülmittel
- haltbare Lebensmittel wie Nudeln und in Konservendosen
Packliste für den Campingurlaub mit Kindern: Für alle die gerne einmal dekadent sind und/oder eine großes Auto haben
- Klappbarer Campingtisch (gibt es auch von Primus und Leki)
- Campingstühle
Wer möchte kann die Liste gerne erweitern oder kürzen und diese individuell auf die eigenen Ansprüche anpassen.
Ein Zelt richtig pflegen ist keine Kunst und verursacht wenig Aufwand. Es lohnt sich, denn das Zelt hält so länger und Ihr könnt Euch auf das Material während der Tour oder dem Campingurlaub verlassen. Wir zeigen Euch wie Ihr vor der Tour das Zelt richtig pflegt, was Ihr während der Tour tun solltet und wenn Ihr wieder zuhause seid.
Gruft. So roch es im Zelt. Wie in der Gruft von einem alten Kloster, Burg oder Schloss kam ich mir vor. Ein modriger, schimmliger Duft. Von einem guten Freund hatte ich mir das Zelt ausgeliehen. Offensichtlich hatte er vergessen, sein nasses Zelt nach der Tour zum Lüften aufzuhängen. Mit der Stirnlampe sah ich mir das Malheur an. Überall hatte es an der Innenseite Stockflecken. So konnte ich nicht schlafen. Ich stellte nur das Außenzelt auf und legte mich darunter.
Ein Zelt richtig pflegen ist mit wenig Aufwand verbunden und Ihr könnt über viele Jahre das Zelt nutzen.
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Zelt richtig pflegen: Vor der Tour einmal das Ganze durchchecken
Nehmt Euch kurz Zeit und baut vor dem Urlaub das Zelt komplett auf. Untersucht es auf Schäden.
- Wie laufen die Reißverschlüsse? Wenn sie klemmen, holt einen Silikonspray und plötzlich laufen die Reißverschlüsse wieder besser.
- Ist das Gestänge komplett, verbogen oder beschädigt? Dann wechselt es aus.
- Wie dicht sind die Nähte? Seht Euch die Nähte genau an und wo Ihr es für nähtig haltet, bessert mit dem Nahtdichter nach. Ansonsten habt Ihr im ersten Regen eine Tropfsteinhöhle als Unterkunft.
- Besonders kritisch ist der Punkt, wo sich das Gestänge kreuzt. Hier kann es durch Reibung zu Schäden an dem Außenzelt kommen.
- Gibt es sichtbar Löcher oder Risse? Ideal ist es, diese Schäden zuhause zu beheben. Dazu bekommt Ihr im Fachhandel entsprechende Flicken zum Reparieren. Problematisch ist es, wenn Ihr ein Außenzelt habt, dass mit Silikon beschichtet ist. Dazu ist es am besten, Ihr wendet Euch an den Hersteller oder Händler.
Zelt richtig pflegen: Vor der Tour einmal das Ganze durchchecken
Euer Zelt ist in Ordnung und Ihr habt es in den Rucksack oder den Packsack verpackt. Den Lagerplatz habt Ihr erreicht und wollt das Zelt aufstellen. Ob Ihr es glaubt oder nicht, hier beginnt die richtig Zeltpflege.
- Sucht den ebenen Boden ab. Liegen hier spitze Äste oder Steine? Räumt diese weg. Problematisch ist auch Harz. Das kann Euch die Außenplane und den Boden verkleben.
- Ganz coole Outdoorer lassen das Gestänge zusammenschnalzen. Das ist weniger ideal. Besser ist es, wenn Ihr jedes einzelne Modell zusammensteckt.
- Wenn Du ein Zelt hast, bei dem Du das Gestänge nicht einklipst, sondern durch einen genähten Kanal schiebst, tu das entsprechend vorsichtig.
- Mit brachialer Gewalt Heringe in den Boden zu hämmern ist weniger optimal. Dadurch könnt Ihr diese verbiegen. Verlängert die Spannschnur uns sucht Euch eine Stelle in die Ihr den Hering leichter in den Boden bekommt.
- Kehrwoche im Zelt! Schüttelt hin und wieder das Zelt aus, denn Schmutz und Steinchen können den Boden beschädigen. Ihr könnt Euch auch mit den Kindern den Ast von einem Nadelbaum suchen und ihn als Handbesen verwenden.
- Wichtig ist es auf der Tour, dass Ihr das Zelt immer möglichst trocken verpackt.
- Bitte kocht nicht im Zelt. Dadurch kann es Feuer fangen und die Beschichtung einen Schaden davon tragen.
- Lüftet das Zelt regelmäßig. Selbst bei den besten Modellen bildet sich Kondenswasser.
Zelt richtig pflegen: Nach der Tour ist vor der Tour
Der Outdoor-Urlaub ist vorbei. Ihr seid wieder zuhause. Um das Material zu schonen, solltet Ihr Euch ein wenig um das Zelt kümmern. Der Aufwand dafür ist gering und Ihr habt bei der nächsten Tour ein zuverlässiges, funktionsfähiges Zelt.
- Innenzelt vom Außenzelt trennen. Beide getrennt voneinander zum Trocknen aufhängen. Öffnet zuvor alle Reißverschlüsse vom Zelt. Ideal ist ein Dachboden, denn dort bekommt das Material wenig UV Strahlung ab.
- Untersuche das Zelt ob es beschädigt ist oder Risse aufweist.
- Wenn es grob verschmutzt ist, kannst Du es mit einem Schwamm und Wasser reinigen. Bitte stecke es nicht in die Waschmaschine. Auch wenn es lustig klingt, solche Spezialisten gibt es wirklich!
- Sind die Heringe und das Gestänge vollzählig?
- Erst wenn das Zelt komplett getrocknet ist, packst Du es wieder ein.
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