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Tierspuren suchen, finden und gießen: Kinder spüren die Fährte auf

Tierspuren suchen, finden und gießen ist spannender als der Biologie-Unterricht. Im Park, Wald und selbst in Wohngebieten finden sich Spuren von Tieren die kaum einer erwartet. Für die Kinder ist es aufregend danach Ausschau zu halten. Nicht nur am Boden finden sich die Tierspuren und wenn Ihr tolle Trittsiegel findet, dann zeigen Wir Euch, wie Ihr sie mit Gips ausgießen könnt. Auf diese Spuren sind die Kinder stolz und lernen eine Menge über die heimischen Tiere.

“Na was für ein Tier ist wohl hier gewesen?” fragt der bekannte Wildtierforscher Peter Sürth die Kinder. Im hohen Gras hat er einen “Hufabruck” entdeckt. “Wildschwein?” kommt es aus der Runde. “Fast. Sehr Euch noch mal genau diesen Abdruck an” fordert der Forscher seine kleinen Zuhörer auf. “War das vielleicht ein Hirsch?” meint ein anderes Kind. “Richtig!”freut sich Sürth mit dem Kind. Im Detail erklärt er wie sich die Spur vom Rothirsch zu denen von einem Reh oder Wildschwein unterscheidet. Aufmerksam hören ihm die kleinen Outdoorer zu. Doch die Spurensuche beschränkt sich bei dem Forscher nicht nur auf den Boden. “Und hier hat der Hirsch gegessen!” sagt Sürth und zeigt an abgebissenen Sträuchern die Spuren von dem Festmahl. Im Rahmen vom Marmot Family Camp im Kleinwalsertal sind die Kinder und den Eltern auf der Pirsch mit ihm. “Seht mal da her!” freut sich der Forscher. Alle suchen konzentriert den Boden ab. Nirgends ist ein Abdruck zu sehen. Peter Sürth gibt den entscheidenden Hinweis”Seht Euch mal die aufgewühlte Erde an. Da hat ein Dachs nach Engerlinge und Würmer gewühlt” Im weichen Waldboden zeigt der Forscher auf die Abdrücke vom Dachs. Überall könnt auch Ihr auf Safari gehen und die Tierspuren suchen. Im Winter hinterlassen die Tiere im Schnee. Mit Gips lassen sich die frostigen Trittsiegel kaum ausgießen, aber wenn die Spuren in weicher Erde sind, solltet Ihr es mit den Kindern ausprobieren.

Tierspuren suchen, finden und gießen: Der Prophet kommt zum Berg oder umgekehrt

Zwei Möglichkeiten gibt es für Euch Gipsabdrücke der tierischen Spuren anzufertigen. Ihr nehmt alles was Ihr braucht im Rucksack mit: Gips, Wasser und eine Schüssel oder Dose zum Anrühren. Wenn Ihr einen gut erhaltenen Abdruck gefunden habt, rührt den Gips an und gießt damit die Tierspur aus. Lasst den Gips trocknen, es gibt spezielle Gipsarten die besonders schnell aushärten, und säubert den Abdruck von der Erde und Pflanzenreste. Doch wir haben noch eine andere Variante. Nehmt eine große Brotzeitbox, eine alte Schuhschachtel oder eine Obstkiste mit. Außerdem eine kleine Handschaufel vom Garten oder einen Klappspaten. Stecht etwa zehn bis 15 Zentimeter entfernt von der Tierspur rundum in den Boden. Fahrt mit der kleinen Handschaufel oder dem Klappspaten vorsichtig darunter und hebt das Trittsiegel heraus. Legt es vorsichtig in den Behälter und bringt die Tierspur nachhause. Dort gießt Ihr, wie oben beschrieben, das Ganze mit dem Gips aus.

Tierspuren suchen, finden und bestimmen: Wer ist denn hier gelaufen und hat hier gespeist?

Wer kein ausgebildeter Waidmann oder Biologe ist, der kann vielleicht ohne Probleme den Hufabdruck eines Pferdes von dem eines Hundes unterscheiden. Aber ob jetzt ein Reh oder ein Wildschwein sich im Waldboden verewigt hat, dass hat schon viel mit einer Lotterie zu tun. Deshalb ist es praktisch, wenn Ihr einen Naturführer dabei habt. In so einem Buch sind auch die Trittspuren der Tiere und Ihr braucht sie nur noch mit denen im Boden vergleichen. Die Tiere hinterlassen auch andere Spuren: Fresspuren. Abgenagtes Gras oder Büsche. Auch der Kot gehört zu den Tierspuren. Allerdings sind die Fäkalien für Euch als Sammelobjekt weniger attraktiv. Von den Eichhörnchen findet Ihr abgenagte Baumzapfen. Diese unterscheiden sich deutlich von einem Baumzapfen den ein Fichtenkreuzschnabel oder Specht verspeist hat. Federn oder Tierhaare sind auch Spuren, die es zu entdecken gibt. Nester oder Baumhöhlen weisen auch auf die Anwesenheit der Tiere hier und auch die Wetzspuren an Bäumen. “Wer etwas aufmerksam in der Natur unterweg ist, findet die tollsten Tierspuren!” gibt Peter Sürth seiner Gruppe mit auf den Weg.

 

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