Wanderung für Kinder auf den Spuren der Römer in Deutschland. Wenn ein Kind die Comics von Asterix und Obelix kennt, ist es sofort dabei und schnürt rasch die Wanderschuhe. Aus der Römerzeit gibt es noch etliche Bauwerke oder Rekonstruktionen, die für Familien lohnende Ziele sind. Erwachsene und Kinder erfahren dabei eine Menge über die Zeit, als das Hoheitszeichen mit S.P.Q.R. über der Provinz Germanien wehte.
“Wilde blaue Augen, rötliches Haar, große, allerdings nur zum Angriff tüchtige Leiber”, aber keine Neigung zu “Strapazen und Arbeit” so beschrieb der römische Chronist Publius Cornelius Tacitus unter anderem die Germanen. Einerseits hatte der gebildete und einflussreiche Historiker Respekt vor den Germanen, andererseits sind sie für ihn Barbaren gewesen. Um die Grenze des römischen Reiches und dessen Wirtschaft zu sichern, errichteten die Machthaber aus Rom Grenzwälle. So zog sich auch der Limes durch den heutigen Westerwald. Ein fünf Kilometer langer Rundweg ist der Limespfad bei Hillscheid. Hier gibt es einen römischen Nutzgarten, einen nachgebauten Wachturm und ein freigelegtes Kleinkastell zu entdecken. Los geht es am Limespavillon in der Sackgasse. Von hier wandert Ihr an der L 310 bis zum Bärenrondell. Auf der Verkehrsinsel sind zwei Bären aus Stein gemeisselt. Wechselt auf die linke Straßenseite und folgt der Straße “In den Buchen”. Hier gehts am Waldrand entlang und schon steht Ihr vor dem geschnitzten Tor “Limespfad”. Nehmt die kleine Brücke und überquert den Graben, der früher den Limes sicherte. Unterwegs gibt es auf einer Tafel zu sehen, wie früher der Limes hier im Westerwald ausgesehen hat. Auf dem gut ausgebauten Waldweg kommt Ihr bald an den Reste von einem Kleinkastell vorbei. Interessant ist für die Kinder der nachgebaute römische Brunnen. Nach der Tour durch den Wald kommt Ihr wieder am Ortsrand aus den Forst heraus. An der Straße “Im Rötchen” befindet sich auch ein Spielplatz.In Hillscheid lohnt es sich den nachgebauten Limesturm zu besichtigen.
Limespfad Hillscheid
- Länge: fünf Kilometer
- Infostationen: Ja
- Tourencharakter: Leicht
Wanderung für Kinder am Limes bei Huppert: Kleinkastell, Mühlen und moderne Technik
Im heutigen Hessen, dem Rhein-Taunus-Kreis, haben die Römer auch ihre Spuren hinterlassen. Ob die Legionäre nach Dienstschluss dort Äppelwoi sich hinter das Kettenhemd gegossen haben, ist ungeklärt. Mit modernsten Techniken schafften es Archäologen einige Geheimnisse diesem Grenzwall im Taunus zu entlocken. Los geht die etwa 4,5 Kilometer lange Rundwanderung am Parkplatz der Limeshalle von Huppert. Mit einem markanten Legionärshelm ist dieser Weg optimal beschildert. 1898 erforschen Experten bereits die Reste von einem Wachtturm. 2004 kamen abermals Fachleute und führten Messungen geoelektrisch sowie geomagnetisch durch. Am Dörsterberg entdeckten die Forscher 2007 die Reste von einem kleinen Kastell.Etwa 50 Mann Besatzung hielten sich während der Zeit vom Limes hier ständig auf. Um den Kindern und Erwachsenen zu verdeutlichen wie stark gesichert die Grenze vom Römischen Reich hier gewesen ist, gibt es einen Nachbau der Palisade. Dazu haben Helfer vier Meter lange Eichenstämme etwa einen Meter tief in den Boden gerammt. Eine andere Infotafel erklärt Euch, wie sich die Grenztruppen Roms versorgten. Dazu gab es am Limes etliche Gutshöfe. Sie mussten die Versorgung der ansässigen Legionen gewährleisten. Um das Getreide hier im Taunus an Ort und Stelle zu verarbeiten, errichteten die Besatzer Mühlen. Dorthin lieferten die Bauern ihren Dinkel, Emmer, Gerste, Roggen oder die Rispenhirse. Das Militär hatte eigene Mühlen, die mahlten warhscheinlich langsamer, dort auf den Wachtürmen und in den kleinen Kastellen mussten die Grenzsoldaten das Getreide selbst mahlen und backten Brot daraus. Auch Nutztiere hielten sich die römischen Landwirte in Germanien und lieferten so Fleisch an die Truppe. Außerdem legten die römischen Bauern im Taunus auch Obstgärten an. Birnen, Pflaumen, Kirschen, Äpfel und auch Pfirsiche wuchsen hier. Sie besserten den Speisezettel der stationierten Beamten und Soldaten auf.
Limesrundweg Huppert
- Länge: vier einhalb Kilometer
- Infostationen: Ja
- Tourencharakter: Leicht