Wandern mit der Familie ist immer eine Gratwanderung. Dauert die Tour zu lange, meutern die Kinder. Ist die Wanderung zu kurz, haben manche Eltern wenig Freude. Wichtig ist beim Wandern mit der Familie, dass Ihr lohnende Ziele auswählt: Für die Kinder und für Euch! Drei Almen haben wir für Euch ausgesucht, die sich lohnen dorthin zu wandern.
Wandern mit der Familie. Diese vier Wörter haben für manche Erwachsenen ein Drohpotenzial, wie ein nordkoreanischer Atombombentest direkt auf dem Parkplatz vorm Haus. Wer mit den Kindern wandern geht, erlebt manchmal ein Bergdrama. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Die Kinder sind überfordert oder zu wenig motiviert. Einem Kind interessiert es herzlich wenig, wieviel Höhenmeter es in einer Stunde geht und ein Gipfel entlockt den Kleinen meistens nur ein Gähnen. Almen sind perfekte Ziele. Unter einem Eis und einem Glas Limo kann sich jedes Kind etwas vorstellen. Das ist konkret.
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Gindelalm und Kreuzbergalm: Auf dem Balkon vom Schliersee
Viele Wege führen zur Gindelalm. Ihre Lage hätten die Verantwortlichen aus dem Tourismusbüro gar nicht besser planen können: Sie befindet sich zwischen dem Schliersee und Tegernsee. Von jedem dieser Seen könnt Ihr aufsteigen. Wir nehmen die Route, welche auch für Familien zu schaffen ist und starten im Breitenbachtal am Schliersee. Mit dem Auto geht s zum Hennerer Au. Von den Einheimischen “Der Hennerer” genannt. Über Waldwege steigt Ihr auf zur Gindelalm, die auf 1.242 m liegt. Verlaufen ist unmöglich und das GPS Gerät bleibt zuhause. Gemütlich seid Ihr eine bis ein eineinhalb Stunden unterwegs. Auf einem Hochplateau liegen die drei Anwesen der Gindelalm. Bis Kirchweihmontag kehren dort oben Wanderer und Mountainbiker ein. Ihr wollt noch einen Gipfel knacken? Dann steigt über den Trampelpfad zur Gindelalmschneid auf. Das Gipfelkreuz auf 1.355 m Höhe ist unübersehbar. Alle die das Besondere suchen halten sich oben links und steigen über einen steilen Weg ab. Ebenfall steil geht es anschließend bergauf, doch die Strapaze lohnt sich. Ihr steht vor der Kreuzbergalm. Besonders lecker ist das Kräuter-Quark-Brot und das Almbrotzeit-Brettl. Nach dieser verdienten Pause steigt Ihr wieder zum Hennerer ab.
Litzelalm: Wie eine Filmkulisse so schön
Von Mitte Mai bis Mitte Oktober hat die Litzelalm im Berchtesgadener Land geöffnet. Der Weg dorthin ist auch für Kinderwägen geeigent, die halbwegs geländegängig ist. Die Höhenmeter halten sich sehr in Grenzen: 350 insgesamt. Ihr wandert am Hintersee los und geht durch das wildromantische Hirschbachtal. Immer wieder kreisen große Greifvögel über Euch, denn dieses Tal gehört auch zum Nationalpark Berchtesgaden. Nach einem Anstieg erreicht Ihr den Gasthof Hirschbichl. Er markiert auch die Grenze zu Österreich. Von hier aus sind es noch 45 Minuten bis zur Litzlalm. Diese liegt vor einem spektakulären Bergpanorama. Allen denen der Weg vom Hintersee zu lange ist, fahren mit dem Bus zum Gasthof Hirschbischl und gehen von dort los.
Kühroint Alm: Dem Watzmann so nah!
Viele Wege sollen bekanntlich nach Rom führen. Doch zur Kühroint Alm gibt es auch einige tolle Routen. Vom Königssee her besteht die Möglichkeit dorthin aufzusteigen oder von der anderen Seite. Diese Variante nehmen wir, weil sie auch für Kinder zu schaffen ist. Los geht es beim Parkplatz Hammerstiel. Auf einem breiten Waldweg geht es immer bergauf. Unterwegs bietet sich die Schappachalm an, um eine Pause einzulegen. Weiter auf dem breiten Weg. Der Watzmann ist stets im Blick und der Hochkalter. Zwei beeindruckende Massive. Oben auf der Kühroint angekommen bieten sich unvergessliche Tiefblicke zum Königssee hinunter. Doch das Essen auf dieser Alm ist, zu Recht, weit bekannt. Hier gibt es selbst gebackenes Hüttenbrot und