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Wandern mit Kindern im Frühling: Drei Insidertipps!

Wandern muss keinesfalls den Familienfrieden gefährden. Wählt zum Wandern Ziele aus, bei denen es unterwegs für die Kinder was zu sehen gibt und mit einer Einkehrmöglichkeit. Wir stellen Euch drei geniale Touren vor, die ideal sind um mit der Familie zu wandern.

Wandern ist für manche Kinder ein schlimmeres Wort als Fencheltee, Hausaufgabe überbackener Wirsing. In meinem Buch „Meine Lieblingsalm Chiemgau und Berchtesgaden“ erzähle ich wie weit Kinder gehen können, wenn sie nicht wandern wollen. Ein sehr guter Freund hasste es als Teenager mit den Eltern zu wandern. Als er mit den beiden gegen seinen erklärten zur Gotzenalm oberhalb vom Königssee aufsteigen musste, zahlte er es den Eltern grausam heim. Sein Vater, ein honoriger gehobener Beamter, nahm mit der Mutter in der Hütte Platz und begann zu essen. Da sagte sein Sohn in unüberhörbarer Lautstärke: „Ja Papa, lass es Dir noch schmecken! Das Essen im Gefängnis ist ja nicht so gut gewesen!“ Das hatte gesessen. Seitdem musste er nie wieder mit seinen Eltern zum Wandern. Was lernen wir daraus: Bevor Euch ähnliches passiert ist es gut, wenn Ihr Touren findet, welche die Kinder gerne wandern.

Kinder die gerne wandern? Das gleicht einem Wunder! Foto (c) kinderoutdoor.de
Kinder die gerne wandern? Das gleicht einem Wunder!
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wandern zur Werdenfelser Hütte

Ihr wollt wandern aber möglichst wenig Höhenmeter zurücklegen? Dann geht doch zur Werdenfelser Hütte bei Garmisch-Partenkirchen. (Ein Tipp unter Freunden: Es gibt hier entweder Garmischer ODER Partenkirchener. Einen Einheimischen der von sich behauptet ein Garmisch-Partenkirchener zu sein, findet Ihr nicht.) Stellt das Auto am Parkplatz beim „Zum Pflegsee“ ab. Wandert zum Schmölzer See. Kinder und Wasser. Alles klar! Wenn Ihr wieder weiterwandern könnt, folgt den Schildern zur Ruine Werdenfels. Bald erreicht Ihr einen kleinen Bach mit Rastplatz. Wieder habt Ihr Pause vom Wandern, denn die Kinder spielen jetzt im Bach. Keine Sorge, gut die Hälfte der Tour habt Ihr geschafft. Weiter geht es auf dem Forstweg zur Burgruine. Zuerst kommt Ihr an der Werdenfelser Hütte vorbei. Bleibt auf dem Weg und ein kurzer Anstieg. Schon seid Ihr bei Burg Werdenfels. Wann die Festung entstand ist offen. Forscher vermuten, dass es zwischen 1180 und 1230 gewesen ist. Die Burg verfiel ab dem 17. Jahrhundert. Das stört die Kinder wenig und mit Ästen bewaffnet spielen sie Ritter und fechten. Nach soviel Geschichte wandern wir zurück zur Werdenfelser Hütte. Hier gibt es am Sonntag einen Schweinsbraten mit Knödel der so was von gut schmeckt! Auf demselben Weg wie Ihr hochmarschiert seid, kommt Ihr wieder zurück. Den Beinen geht es gut, denn 50 Höhenmeter sind machbar.

Mehr Infos unter

www.garmisch-partenkirchen.de

Wo kommt denn die Milch her? Auf dem Milchweg im Pfaffenwinkel gibt es die Antwort! Foto (c) kinderoutdoor.de
Wo kommt denn die Milch her? Auf dem Milchweg im Pfaffenwinkel gibt es die Antwort!
Foto (c) kinderoutdoor.de

Wandern im Pfaffenwinkl: Der Milchweg

Wandern und dabei etwas lernen? Das funktioniert und zwar im Pfaffenwinkl. So heißt die Gegend zwischen dem bayerischen Flüssen Ammer und Lech. Vor der Schönegger Käsealm befindet sich ein Parkplatz. Von hier aus geht Ihr los. Bis auf kleine geschotterte Passagen seid Ihr auf geteerten Wegen unterwegs. Auch für den Kinderwagen ist dieser Weg perfekt, denn insgesamt legt Ihr 45 Höhenmeter zurück. Das ist zu schaffen! Unterwegs gibt es Mitmachstationen. An einer Plastikkuh können die Kinder und Ihr das Melken mit der Hand üben. Auch ein Memory erwartet Euch und viele Infos rund um das Thema Milch. 4,2 Kilometer ist der Weg lang und endet wieder bei der Schönegg Alm. Dort gibt es auch Ponys, Ziegen und Kaninchen sowie einen Spielplatz. Nach dem wandern habt Ihr es Euch einen guten Schluck Milch mit schmackhaften Käse aus dem Allgäu verdient. Ihr wart beim Wandern und habt eine Menge über Milch gelernt.

Mehr Infos unter

www.schoenegger.de

Blick auf Mittenwald. Von hier aus geht es hinauf zum Berggasthof Ederkanzel.  Foto (c) kinderoutdoor.de
Blick auf Mittenwald. Von hier aus geht es hinauf zum Berggasthof Ederkanzel.
Foto (c) kinderoutdoor.de

Grenzwertig wandern: Auf die Ederkanzel

„Wohnt dort der Meister Eder vom Pumuckl?“ fragt ein Kind, bevor es Richtung Ederkanzel loswandert. Diese Tour bei Mittenwald fordert die Eltern mehr, als die beiden anderen vorgestellten Wanderungen. An der Straße nach Leutasch, am Ortsrand von Mittenwald ist ein Parkplatz, hier wandern wir los. An der Straße Richtung Lauter- und Ferchensee geht es hinauf. Links geht ein Schotterweg steil weg. Noch eine knappe Stunde bis Ihr das Ziel erreicht. Haltet Euch auf dem Waldweg. Immer wieder müsst Ihr dort kräftig schieben, weil es steil bergan geht. Immerhin 270 Höhenmeter erwandert Ihr Euch hier. Bald ist die Ederkanzel erreicht. Das Besondere an diesem Gasthaus: Es befindet sich in Bayern, während die Terrasse bereits österreichisch ist. Ebenfalls in Tirol, aber in bester Sichtweite zu Bayern ist ein Kinderspielplatz auf dem die Kleinen Toben können. Von hier bietet sich ein toller Ausblick in das Leutaschtal. Auf dem gleichen Weg geht es wieder ins Tal. Auch wenn Meister Eder woanders als auf der Ederkanzel wohnt.

Mehr Infos unter

www.mittenwald.de