Eine Skitour mit Kindern ist im Winter ein ultimatives sportliches Outdoor Erlebnis. Mit den Ski durch die verschneiten Hänge aufzusteigen ist eine Herausforderung und als Belohnung gibt es eine Abfahrt im Pulverschnee. Worauf Ihr beim Skibergsteigen mit den Kindern achten solltet, das stellen wir Euch heute vor und haben Tourentipps für Euch.
Egal ob mit oder ohne Kinder, bei einer Skitour geht die Sicherheit vor. Vor dem Start gilt es die wichtigsten Fakten zu überprüfen:
- Wie ist die Lawinensituation?
- Welche Neigung hat der Hang?
- Wie entwickelt sich das Wetter?
- Wie exponiert ist die Tour?
- Welche Geländeformen erwarten Euch?
- Wie ist die Ausrüstung?
- Wie steht es mit dem Können?
Vor dem Aufbruch ist die Zeit gut in die Klärung dieser Fragen investiert. Das winterliche Gebirge hat einige Gefahren. Besonders die Lawinen fordern in jeder Saison einige Opfer. Deshalb gibt es seit 1993 die europäische Lawinengefahrenskala.
Was ist die europäische Lawinengefahrenskala?
Diese einheitliche Bewertungsskala hilft bei der Einschätzung von einer Lawinengefahr. Diese Skala ist in fünf Gefahrenstufen eingeteilt. Sie schließt die Parameter
- Stabilität der Schneedecke
- Auslösewahrscheinlichkeit
- Häufigkeit der Lawinen
- Größe der Lawinen
- Verbreitung der gefährlichen Stellen
Skitour mit Kindern: Naturschutz geht vor!
Beim Skibergsteigen in der winterlichen Natur gilt es auf die Natur zu achten.
- Bitte bleibt auf den bereits gespurten Routen
- Wildschutzzonen sind no go areas
- Es geht auch ohne Lärm bei einer Skitour
- Wer Wildtieren begegnet hält Distanz zu ihnen
- Der Abfall kommt wieder mit ins Tal
- Bergfreunde halten sich an die Schilder vom DAV
- Auf der Skipiste bitte an die Rgeln halten
Skitour mit Kindern: Die Vennspitze
Leichte Skitour ist ein etwas zweifelhaftes Attribut. Wer legt fest, was leicht ist beim Skibergsteigen? Eine völlig subjektive Wertung. Das Wort leicht oder Anfänger fällt oft im Zusammenhang mit der Vennspitze. Es sind nur gut 800 Höhenmeter bis zum Gipfel und oberhalb vom Gasthof Steckholzer geht es los. Zuerst über verschneite Wiesen und aufwärts zur Rodelbahn Padaun. Es folgt eine Schneise im Wald. Diese erinnert von ihrem Charakter an eine Skipiste. Es folgt ein kurzes Steilstück. Hier lohnt es sich die Aufstiegshilfe der Tourenbindung aufzuklappen. Durch übersichtliches Gelände geht es nun weiter bergan in ein gestuftes Kar. Über Geländestufen geht es hinauf zum Gipfel. Wer eine einsame Skitour sucht, ist hier jedoch ein wenig falsch am Platz. Tiroler und Südtiroler Skibergsteiger*innen sind an der Vennspitze unterwegs. Dieser Berg hat den Vorteil besonders Schneesicher zu sein. Im Idealfall sind hier von Dezember bis April Skitouren möglich. Vor allem der Gipfelhang ist lawinengefährdet.
- Start: Parkplatz Padnaunsattel
- Höhenmeter: 820
- Einkehr: Gasthof Steckholzer
- Tal: Valser Tal
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Skitouren mit Kindern in den Vogesen
Skitouren mit Kindern in den Vogesen haben ihre guten Gründe. Die Gefahr von Lawinen ist in diesem französichen Mittelgebirge deutlich geringer, ebenso sind hier weniger Skitourengeher unterwegs als in den Alpen. Ein weiterer Vorteil von einer Skitour mit Kindern in den Vogesen: Diese Touren sind kürzer, technisch und konditionell weniger anspruchsvoll.
Bussang. Diese Gemeinde solltet Ihr kennen. Hier entspringt nämlich die Mosel (franzöisch: La Moselle). Dort gibt es auch ein aufgelassenes Skigebiet. Es führt Euch auf den Tête de la Bouloie. Los geht es am Parkplatz von Bussang. Hier könnt Ihr noch nicht die Ski anschnallen, aber keine Sorge von den Einwohnern sieht Skitourengeher niemand schräg an. Die sind diesen Anblick inzwischen gewohnt. Haltet Euch auf der Avenue de la Gare bis zur Ru de Lamerey und folgt Ihr in Richtung Süden. Bald habt Ihr den Ortsrand von Le Breuil erreicht. Hier schnallt Ihr die Ski an. Haltet Euch nun bergauf Richtung Hotel La Bouloie. Passiert es und über die ehemalige Skiabfahrt steigt Ihr zum Gipfel vom Tête de la Bouloie auf. Dort oben bietet sich ein grandioser Blick auf die junge Mosel im Tal. Auf demselben Weg wie Ihr aufgestiegen seid, kommt Ihr wieder zurück.
- Skitour: Tête de la Bouloie
- Höhenmeter: 560
- Dauer: etwa zwei Stunden
- charakter der Tour: einfach
Skitouren mit Kindern in den Vogesen: Auf den Mount Everest
Der höchste Berg der Vogesen ist der Grand Ballon. Auf ihn führen einige Skitouren. Wir wählen die Variante von Altenbach aus. Stellt in dem kleinen Dorf das Auto ab und haltet Euch am Chemin du Grand Ballon. Ein Forstweg bringt Euch nach dem Dörfchen bergauf. Bald erreicht Ihr eine große Lichtung: Den Bienenwald. Nicht den linken Forstweg nehmen, sondern steigt weiter rechts auf zur Route des Cretes. An Ihr entlang kommt Ihr zum Robert Redslob Monument (er ist ein deutsch franzöischer Staatsrechtler gewesen). Moderat geht es zum Gipfel des höchsten Berges der Vogesen: Den Grand Ballon. Ihr steht nun auf 1.424 Meter mit einer malerischen Radarkuppel und Sendemasten. Auf dem gleichen Weg kommt Ihr wieder zurück nach Atenbach.
- Skitour: Grand Ballon
- Höhenmeter: 710
- Dauer: etwa zwei einhalb Stunden
- Charakter der Tour: einfach
Kinder Outdoor Skitour zum Ellmauer Tor
Eine Kinder Outdoor Skitour die Euch, wenn das Wetter passt, eines der grandiosesten Panoramen im Wilden Kaiser bieten kann. Manchem Skibergsteiger ist diese Tour zu kurz, doch wer entsprechend fitte Kinder hat die auch gut abfahren können, ist hier richtig. Wichtig ist bei der Kinder Outdoor Skitour: Holt Euch bitte vorher den Lawinenlagebericht ein. Fällt dieser entsprechend kritisch aus, bleibt im Tal.
Den Bergdoktor kennt wohl jeder. Selbst jene, die sich diese unsägliche TV Serie nicht ansehen. Ein Teil von dieser Tele-Schmonzette spielt auch am Wilden Kaiser. Wer keinen Bergdoktor und seine Dienste benötigen will, der startet zu der heutigen Kinder Outdoor Skitour nur wenn:
- keine Lawinengefahr besteht
- die Ausrüstung optimal ist
- die Kinder fit sind
Los geht es standesgemäß an einem Parkplatz. Nehmt den vor der Wochenbrunner Alm. Zuerst steigt Ihr norwärts auf einer zugeschneiten Straße auf. Folgt der Straße bis zur DAV Gaudeamushütte auf 1.270 Metern Höhe. Seit 120 Jahren gibt es diese urige Unterkunft in den Tiroler Bergen. Wenn Ihr dort angekommen seid, befindet Ihr Euch bereits im Kübelkar. Jetzt heißt es die erste steile Stufe zu überwinden. Deshalb ist die heutige Skitour nur für Kinder gedacht, die bereits einige Erfahrung auf den Tourenski haben. Hier heißt es lange queren. Entsprechende Spuren in denen Ihr aufsteigen könnt findet Ihr sicher, denn diese Tour ist beliebt. Der Boden vom Kübelkar ist erreicht und Ihr könnt Euch kurz erholen, denn die nächste steile Stufe wartet wieder auf Euch. Hier haltet Ihr Euch ebenfalls rechts. Manche fragen sich nach dieser anstrengenden Etappe wann endlich der Felsensattel erreicht ist?
Wenn Ihr eine Mulde durchquert habt, liegt bereits der finale Hang vor Euch. Rauf und Ihr seid oben auf dem Felsensattel angekommen. Ein Aufstieg zum Goinger Halt ist mit Kindern auf keinen Fall zu empfehlen. Den Ausblick vom Ellmauer Tor zieht Euch die Felle von Ski! Rings um Euch türmen sich Felsenmassive auf und im Süden grüßen wie aus einem Prospekt für Touristen die Hohen Tauern. Grandios! Da freuen sich alle auf die Abfahrt.
- Länge der Skitour: 7,5 Km
- Höhenmeter Aufstieg: 930
- Höhenmeter Abstieg: 930
- Dauer: 3 Stunden
Kinder Skitouren in Osttirol
Martin Rainer, Leiter des Osttiroler Alpinkompetenzzentrums, weiß um den Boom, den Skitourengehen gerade in den letzten Jahren erfahren hat und auch um die Problematik, die dieser Trend nach sich zieht: „Die Nutzung der Natur ist ein Privileg, der achtsame Umgang mit ihr liegt uns in Osttirol daher ganz besonders am Herzen.“ Konkret bedeutet das: „Alpine Kompetenz, die ausdrücklich den verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur einschließt, wird unterrichtet. Bei den sogenannten Winter Life Camps wird bereits Kindern im Schulalter Achtsamkeit und Rücksicht gegenüber der Natur vermittelt. „Nur so können wir den sensiblen Umgang mit unseren einzigartigen Ressourcen garantieren“, mahnt Martin Rainer. Eine wichtige Rolle fällt dabei den einheimischen Bergführern zu: „Anders als im Sommer, sind die „Wanderwege des Winters“, also die Skitourenrouten, vergänglich. Unsere Aufgabe ist es daher, frühmorgens die erste Aufstiegsspur im frischen Schnee so anzulegen, dass sensible Naturzonen umgangen werden und wir gleichzeitig die größtmögliche Sicherheit für Skitourengeher gegen alpine Gefahren gewährleisten können“, erklärt Egon Kleinlercher, Obmann des Osttiroler Berg- und Skiführerverbandes.Bergsport bietet eine unvergleichliche Fülle an Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten. Einheimische wie auch Gäste können von Osttirols Bergwelt und der alpinen Kompetenz vor Ort profitieren und außergewöhnliche Abenteuer erleben. Und dabei soll in Osttirol ausdrücklich niemand ausgeschlossen sein, aber für einen gewissenhaften Umgang mit der Natur sensibilisiert werden.
Skitourengehen mit Kindern: Gemeinsam statt gegen die Natur
Die Aufstiegsfelle unter die Skier geschnallt, geht es beim Skitourengehen aus ureigener Kraft nach oben. Auf den kräftezehrenden Aufstieg folgt der krönende Höhepunkt: Die Abfahrt durch jungfräulichen Pulver- oder zischenden Firnschnee. Skitouren im ungesicherten Terrain erfordern, deshalb ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Risikokompetenz: Das Skiabenteuer will daher gelernt sein – Einsteiger machen ihre ersten Gehversuche deshalb am besten auf der Piste, in einem der Osttiroler Skigebiete, die spezielle Tourenkarten anbieten. Außerdem: Naturnutz und Naturschutz liegen auf einer Skitour im freien Gelände eng beieinander. Wer umweltverträglich unterwegs ist, beachtet Schutz- und Schongebiete für Pflanzen und Tiere. In Osttirol ist man sich dieser Verantwortung gegenüber der Natur seit jeher bewusst. Und trotzdem werden restriktive Maßnahmen vermieden. Das Potenzial sanfter Tourismusstrukturen wird aufgezeigt und mit speziellen Angeboten gefördert. Wie im Villgratental: Seit 2015 entwickeln die Dörfer Außer- und Innervillgraten im Rahmen des Projektes „Bergwelt Tirol miteinander erleben“ eine naturverträgliche Form des Skitourengehens, die auf die Ansprüche aller Naturnutzer in diesem Raum Bedacht nimmt.
Skitouren mit Kindern: Am besten mit Bergführer
Für einen Skitourengeher, der angeleitet von einem Bergführer erstmals den Schritt ins Gelände wagt, wird die erste Skitour ein emotional nachhaltiges Erlebnis sein. Und die Profis? Versierte Skitourengeher, die sich bereits erfahrene Alpinisten nennen dürfen, finden in Osttirols Bergwelt einen schier endlosen Spielplatz. Eine ganz besondere Herausforderung: Die Skiroute Hoch Tirol. Bei dieser überaus anspruchsvollen Hochgebirgsdurchquerung werden mehr als 18.000 Höhenmeter und 140 Kilometer in sechs Tagen bewältigt. Die Tour startet in Kasern in Südtirol und führt in fünf Etappen über die eindrucksvollen Gletschergipfel der Venediger- und Glocknergruppe ins alpine Herz Osttirols, wo neben dem Großen Geiger und Großvenediger final auch Österreichs höchster Berg, der 3.798 Meter hohe Großglockner, bestiegen wird. Übernachtet wird bei diesem einzigartigen Abenteuer natürlich nicht im Tal, sondern auf bewirtschafteten Schutzhütten in über 2.000 Metern Höhe.
Skitour mit Kindern in Südtirol: Hinauf zur Kuhleitnhütte
foto (c) kinderoutdoor.de
Skitouren mit Kindern. Das gehört eingepackt:
- Steigfelle
- LVS-Gerät
- Lawinensonde
- Lawinenschaufel
- Harscheisen
- Wechselwäsche
- Helm
- Sonnenschutz
- Sonnenbrille
- Erste Hilfe Set
- Gebietskarte
- Kompass
- Warme Handschuhe
- Warme Mütze
- Verpflegung
- Trinken
- Kabelbinder (die Retter in vielen Nöten!)
- Aufs Smartphone: App von Alpenkalb, Ortovox oder Mammut
Skitour mit Kindern in Tirol: Auf´s Füssener Jöchle und auf der Piste abfahren
„Da möchte ich auch rauf!“ schwärmt ein Mädchen und zeigt auf die umliegenden Gipfel wie Krinnenspitze oder Sefenspitze. Gemeinsam ist die Familie von Grän in Tirol aufgestiegen und nun genießen die Skibergsteiger auf dem Füssener Jöchle einen grandiosen Blick über das Tannheimer Tal. Doch bis sie sich auf der Sonnenalm einen Kaffee und Tee gönnen, müssen sie erst einmal vom Grän mit den Ski aufsteigen. Weniger prickelnd und deutlich kürzer ist die Pistentour. Immer der Abfahrt entlang geht es zum Füssener Jöchle hinauf. Hier gibt es lange steile Passagen. Hinzu kommt, dass die Pistentourer immer nach oben blicken müssen um Zusammenstöße zu vermeiden. Da bietet unsere Variante über die Gessenwangalpe deutlich mehr Natur und ist entspannter. Los geht es beim Parkplatz zwischen der Burgschenke und dem Hotel Sonnenhof. Steigt zu Fuß bis zur Talstation vom Schlepplift Schachenlift. Hier zieht Ihr die Felle auf und steigt am Waldrand entlang hoch. Bei der Bergstation von dem Skilift angekommen, quert Ihr schnell die Abfahrt Schachenlift 2 und folgt links den Spuren in den Wald hinein. Plötzlich ist es still. Hin und wieder kommen Euch Outdoorer mit Schneeschuhen entgegen. Diese sind meistens zum Berggasthof Adlerhorst aufgestiegen und steigen nun zurück ins Tal. Moderat steigt die Spur durch den dichten Bergwald an. Tief hängen die mit Schnee bedeckten Äste der Fichten, Tannen und Zirben herunter. Wir kommen an eine T-Kreuzung. Hier haltet Ihr Euch links. Steigt etwa dreihundert Meter weiter bergan und es kommt eine scharfe Kehre nach rechts. Ihr folgt dem Weg weiter. Einen knappen Kilometer später kommen kurze, aber steile Passagen im Wald. Hier lohnt es sich die Steighilfen auszuklappen. In zwei Serpentinen überwindet Ihr diese anstrengende Stelle. Immer wieder bleiben Skibergsteiger stehen und freuen sich an der Aussicht über die verschneiten umliegenden Gipfel vom Tannheimer Tal und des Allgäus.
Skitour mit Kindern in Tirol: Verschneite Gessenwangalpe
Weiter geht es in etlichen Kurven hinauf zur Gessenwangalpe. Diese ist ein Selbstversorgerhaus und nicht bewirtschaftet. Im Winter liegt oft ein oder zwei Meter Schnee auf dem Dach der urigen Blockhütte. Die Wintersonne scheint wunderbar auf den ehemaligen Almgrund. Viele Skitourengeher und Outdoorer die mit Schneeschuhen unterwegs sind, legen hier eine Pause ein und genießen die Sonnenstrahlen. Knapp 600 Meter später folgt eine kurze Steilstelle. Ab jetzt geht es gemäßigt bergauf. Rechts von Euch befindet sich die Rote Flüh, die Gelbe Scharte und der Schartschrofen. Links unterhalb der Aufstiegsstrecke seht Ihr kurz das verschneite Gräner Älpele. Im nächsten Kilometer liegt Ihr noch einige Höhenmeter zurück. Jetzt geht es, fast eben, unterhalb der Läuferspitze entlang. Endspurt auf´s Füssener Jöchle. Der orange Absperrzaun der Piste ist zu sehen. Die letzten hundert Meter zum Füssener Jöchle legt Ihr auf der Talabfahrt zurück und steuert auf die Bergstation mit der Sonnenalm zu. Wer möchte steigt noch ein paar hundert Meter weiter zum Gamskopf auf. Dieser geniale Aussichtsgipfel liegt hinter der Bergstation von Sessellift Jochalpe. Manche Kinder sind in unpräparierten Gelände überfordert und haben Angst bei der Abfahrt. Das kann zu Stürzen führen. Hier bietet die Abfahrt vom Füssener Jöchle einen großen Vorteil: Ihr brettert auf der Talabfahrt hinunter. Dabei könnt Ihr Euch selbst überzeugen, wie viel steiler sich der Aufstieg am Rand dieser Piste gestaltet. Die Länge der Tour ist zwar kürzer, aber die Anstiege sind deutlich anstrengender als bei unserer Variante. Nach dieser Einsteigertour für Kinder in Tirol bekommen die Outdoorkids mehr Lust auf Tourengehen.
Skitouren mit Kindern: Erst den Lawinenlagebericht einholen!
foto (c) kinderoutdoor.de
„Des kost heit nimma sogn!“ erklärt mir ein alter und erfahrener Bergführer in Tirol wo besonders lawinengefährdete Hänge um seinen Heimatdorf sind. Er zeigt auf einen verschneiten Berg, der ideal für eine Skitour ist und erzählt, dass solange er sich erinnern kann dort nie eine Lawine abging. Bis vor zwei Jahren. „Zum Glück ist do koana unterwegs gwesn!“ meint der Experte. Wenn Ihr nicht auf Forstwegen oder neben den Pisten mit Kindern auf Skitouren unterwegs sein wollt, dann ein Gelände aus, dass nicht mehr als 30 Grad geneigt ist. Europaweit gibt es einheitliche Skalierung der Lawinengefahr:
- Eins bedeutet eine geringe Gefährdung durch Lawinen. In diesem Fall ist die Schneedecke fest und nur in extremen steilen Gelände oder wenn der Schnee sehr stark belastet ist, kann es zu Lawinen kommen. Nur kleinere Schneerutsche entstehen bei dieser Lage spontan.
- Zwei steht für eine mäßige Warnstufe. An manchen Stellen ist die Schneedecke nur mäßig verdichtet. Die Experten erwarten bei dieser Stufe allerdings nicht, dass sich spontan große Lawinen lösen. Diese kommen nur ins Rutschen, wenn die Schneedecke zusätzlich stark belastet ist wie mit mehreren Skifahrern oder Snowboardern.
- Drei verhängen die Lawinenwarndienst wenn die Möglichkeit von Lawinen erheblich ist. Hier riecht eine kleine zusätzliche Belastung und schon saust der Schnee los, denn an Steilhängen ist an vielen Stellen der Schnee nur mäßig verfestigt.
- Vier ist die vorletzte Stufe bei großer Gefahr. Nur schwach ist die Schneedecke in steileren Bereichen verfestigt. Es genügt eine geringe zusätzliche Belastung wie ein Schneeschuhgeher ein einzelner Skifahrer und schon lösen sich mittlere oder große Lawinen.
- Fünf ist die Endstufe wenn das Risiko von Lawinenabgängen sehr groß ist. Allgemein ist die Schneedecke instabil. Höchste Gefahr besteht! Selbst im Gelände das nur mäßig steil ist, gehen spontan große und sehr große Lawinen ab.
Skitouren mit Kindern: Informieren ist besser als riskieren
Aufwändig ist das Verfahren wir Europaweit die Lawinendienste zu ihren Ergebnissen kommen. Dazu müssen die Experten wissen wie die Schneelage vor Ort ist, welches Wetter herrscht , wie die Temperatur sich entwickelt, das Gelände steil ist und viele andere Faktoren mehr. Das lässt sich nicht alles vom Schreibtisch aus bewerten und deshalbgibt es Messungen vor Ort. In Bayern existieren sechs Beobachtungsstationen, 14 Beobachter die am Nachtmittag unterwegs sind, 19 Schneemessfelder sowie 20 Messstationen die automatisch funktionieren. Die Ergebnisse gehen bei den Experten der Lawinenwarndienste ein und sie erstellen Risikoprofile. Diese helfen Skibergsteigern aber nur, wenn sie die Warnberichte abrufen. Selbst Einheimische und erfahrene Alpinisten haben inzwischen Schwierigkeiten das Risikopotenzial richtig einzuschätzen. Wer mit den Kinder auf Skitour unterwegs ist, für den gehört der Lawinenlagebericht so selbstverständlich dazu, wie die Steigfelle und das LVS Gerät.