Winterwandern im Elbsandsteingebirge mit der Familie. An sich ist das Mittelgebirge am Oberlauf der Elbe mit den vielen bizarren Felsformationen schon beeindruckend. Doch Winterwandern im Elbsandsteingebirge mit den Kindern ist noch einmal spektakulärer. Eine Expertin gibt uns Tipps, worauf Ihr achten solltet, wenn Ihr im winterlichen Elbsandsteingebirge unterwegs seid.
Wandern ist eine der weniger bekannten Winteraktivitäten. Dabei spricht nichts gegen das geruhsame Naturerlebnis, selbst wenn das Thermometer kaum über den Gefrierpunkt klettert. Wir sprachen mit Yvonne Brückner, Aktivurlaubsexpertin beim Tourismusverband Sächsische Schweiz, über Winterwandermöglichkeiten im Elbsandsteingebirge.
Frau Brückner, Winterwandern, was ist das?
Das Winterwandern ist eine sehr ruhige und sehr naturnahe Alternative zum Skifahren. Man packt sich warm ein und läuft los. Der Reiz liegt in der Ruhe. Im Winter ist kaum jemand im Elbsandsteingebirge unterwegs. So hat man herrliche Wege und Aussichten oft ganz für sich allein. Es kann passieren, dass man die ganze Zeit überhaupt niemanden trifft. Da kommt schon ein wenig Wildnisgefühl auf. Und im Gegensatz zum Skifahren muss man dafür nicht auf Schnee warten.
Welche Winterwandermöglichkeiten gibt es im Elbsandsteingebirge? Sehr viele. Prinzipiell sind alle Wanderwege in der Region auch im Winter begehbar, vor allem dann wenn kein Schnee liegt oder Glatteis ist. Auch der beliebte Malerweg Elbsandsteingebirge ist wintertauglich. Der höchste Berg in der Sächsischen Schweiz ist der Große Zschirnstein mit gerade einmal 563 Metern Höhe. Im Elbsandsteingebirge liegt in der Regel nur dann Schnee, wenn es auch im Flachland geschneit hat.
Was braucht man zum Winterwandern? Eine besondere Ausrüstung ist nicht erforderlich. Natürlich benötigt man warme Kleidung, wintertaugliche Wanderschuhe und auch Handschuhe machen Sinn, um sich an den kalten Eisengeländern festzuhalten. Auch eine Thermoskanne mit heißem Tee und eine Taschenlampe, falls die Tour doch länger dauert als geplant, machen sich gut. Ansonsten die ganz normale Wanderaus-rüstung: Karte, Notfall-Handy, Snacks, Notfallset. Oft wird das Winter-wandern mit Schneeschuhwandern verwechselt. Das gibt es auch, aber das ist eine Sonderform. Dafür benötigt man natürlich Schneeschuhe. Verein-zelt bieten Veranstalter auch im Elbsandsteingebirge solche Touren an.
Wann sollte man auf Wintertouren verzichten?
Bei Tiefschnee bereitet das Wandern nicht wirklich Freude, da es kaum geräumte Wanderwege gibt. Besonders vorsichtig sollte man bei überfrierender Nässe bzw. Glatteis sein, denn Treppen und Eisenleitern sowie steilere Abstiege sind dann unpassierbar.
Sind Bergbauden und Wanderschänken im Winter geöffnet?
Das lässt sich nicht pauschal sagen. Manche werden ganzjährig betrieben und sind gerade im Winter mit Kachelofen besonders gemütlich. Ein Blick auf unsere Internetseite oder ein Anruf bei der örtlichen Touristinformation schaffen Klarheit.
Was sind Ihre persönlichen Lieblingswinterwandertouren?
Es gibt es viele wunderbare Touren. Besonders sonnig gelegen ist der Panoramawanderweg von Saupsdorf nach Altendorf. Er bietet herrliche Ausblicke auf die Felsenwelt der Hinteren Sächsischen Schweiz.
Winterwandern ist eine tolle Sache mit der Familie: Im Schnee gibt es Tierspuren zu entdecken, die Natur zeigt sich von einer ganz anderen Seite und ihr könnt auf den Mückenschutz verzichten! Damit ihr für eine gemütliche Winterwanderung einen Anhaltspunkt habt, was alles in den Rucksack gehört, haben wir von Kinderoutdoor.de eine Packliste für Euch zusammengestellt.
Wer sich mit der Familie zum Winterwandern aufmacht, sollte einige Sachen unbedingt im Rucksack dabei haben.
- Thermoskanne mit Tee oder Kinderpunsch (am besten selbstgemacht)
- Trekkingstöcke; für die gibt es besonders breite Schneeteller, dadurch stecht ihr nicht zu tief in den Schnee ein und behaltet das Gleichgewicht
- Handschuhe; nichts ist für Kinder schlimmer als kalte Finger
- Wetterschutzcreme; besonders die Haut der kleinen Outdoorer ist im Gesicht kälteempfindlich.Einschmieren hilft!
- Gesichtsschutz; da gibt es tolle, weiche und warme Schlauchtücher für Kinder. Wenn der Wind beim Winterwandern den kleinen ins Gesicht bläst, dann zieht diese Tücher an.
- Grödel; an eisigen Stellen sind diese Leichtsteigeisen sicher sinnvoll. In den meisten Fällen könnt ihr darauf verzichten, wenn ihr mit den Kindern eine Winterwanderung unternehmt.
- Gamaschen; Wer außerhalb der ausgetrampelten Wege unterwegs ist und keinen Schnee in den Stiefeln haben will, sollte sich und den Kindern Gamaschen anziehen
- Essen; Neben gesunden Proviant wie Äpfeln oder belegten (Vollkorn) Broten darf auch mal eine Süßigkeit mit in den Rucksack
- Mützen; kalte Ohren tun keinen Kind gut!
- Sonnenbrille; die Wintersonne ist nicht zu unterschätzen. Der Schnee reflektiert das Licht und verstärkt es dadurch.
- Sonnencreme;
- Wechselwäsche;
Viel Spaß beim Winterwandern