Kinder am Klettersteig im Herbst, dass hat einen großen Vorteil: Die richtig heißen Tage sind vorbei. Während sich manche Alpinisten im Sommer wie die Grillhendl an mancher Via Ferrate gefühlt haben, ist es jetzt angenehm kühl am Felsen. Die Tage sind aber kürzer und das Wetter neigt jetzt zu Kapriolen. Wir stellen Euch Klettersteige für die Familie vor.
Über 38.000 Fahrzeuge fuhren im Jahr 2017 über den Brenner. 14,1 Millionen Pkw´s, Lastwagen, Wohnmobile, Busse und Motorräder sind hier in einem Jahr unterwegs gewesen. Tendenz steigend! Alle die mit der Blechlawine Richtung Süden unterwegs sind, verpassen etwas Besonderes: Das Wipptal. Die Meisten haben das Schild an der Autobahn zu diesem Tiroler Tal gesehen, doch die Wenigsten fahren dort hin. Mit Jugendlichen und am Berg entsprechend fitte Kinder solltet Ihr den Sankt Magdalena Klettersteig ausprobieren. Bei dieser Via Ferrata gilt wie bei allen anderen alpinen Vorschlägen von uns: Bevor Ihr mit den Kindern Euch in einen Klettersteig einklinkt, informiert Euch über den Klettersteig. Welcher Schwierigkeitsgrad erwartet Euch und wie lange braucht Ihr um durchzukommen. Ebenfalls wichtig ist es vor dem Abmarsch zum Klettersteig den Wetterbericht einzuholen. Regengüsse in den Bergen sind unangenehm, doch im Klettersteig, sind sie noch widriger und gefährlich. Klinkt Euch nur ein, wenn Ihr Euch und die Kinder sichern könnt. Derartiges lernt Ihr bei den Alpenvereinen oder in Bergschulen. Parkt beim Kruschtner. Ab hier ist der Weg zum Klettersteig gut ausgeschildert. Etwa eine halbe Stunde seid Ihr unterwegs, bis Ihr den Einstieg vom Klettersteig erreicht habt.
Kinder am Klettersteig im Herbst: Nach dem Ausklinken in die Jausenstation
Erst am Nachmittag liegt der Klettersteig in der Sonne. Das ist im Sommer für die Alpinisten angenehm. Einen großen Vorteil hat dieser Klettersteig: Ihr könnt testen wie fit Ihr seid. Dazu gibt es Touren von A bis E. Auf Infotafeln sind diese beschrieben. Die meisten Familien entscheiden sich für die Routen A oder B. Egal für welche Variante Ihr Euch entscheidet, das Ziel ist immer der Habichtblick. Infotafeln warnen vor den Gefahren an einem Klettersteig und geben wertvolle Tipps. Der Name ist treffend gewählt, denn von dort aus habt Ihr einen wunderbaren Überblick über das Gschnitztal. Es ist ein Seitental vom Wipptal. Positiv an diesem Klettersteig ist auch, dass es unterwegs immer wieder die Möglichkeit gibt, sich auszuruhen. Am Felsen selbst gibt es immer wieder Trittbügel die das Vorankommen erleichtern. Der Klettersteig selbst ist in einem guten Zustand. Das Fixseil aus Stahl und die Umhängestellen sind tadellos. Am Ausstieg erwartet Euch die Wallfahrtskirche Sankt Magdalena. Was der Familie jetzt auf jeden Fall gut tut, ist die Einkehr in die Jausenstation. Keine Sorge, niemand muss am Stahlseil absteigen. Über einen gut ausgebauten Wanderweg kommt Ihr mit den Kindern wieder zurück zum Parkplatz. Während am Brenner die Autos im Stau standen, hattet Ihr ein geniales Bergerlebnis mit der Familie.
Mit Kindern am Klettersteig? Wir schlagen Euch folgende Packliste vor:
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- Klettergurt (Komplettgurt)
- zugelassenes Klettersteigset (auch diese Teile haben irgendwann ihren Zenit überschritten und dann muss ein Neues her!) mit passenden Karabinern
- Kletterhelm (bitte keinen Fahrrad- oder Skaterhelm. Ein spezieller Kletterhelm schützt am Klettersteig optimaler)
- Rucksack (Das 80 l Monster ist dafür weniger geeignet)
- Handschuhe für den Klettersteig (Fahrradhandschuhe sind dafür weniger geeignet, auch wenn sie wie Klettersteighandschuhe aussehen)
- Bandschlingen
- HMS Karabiner oder welche zum Schrauben um die Kinder zu sichern
- ein kurzes Seil (etwa 20 bis 30 Meter)
- Sicherungsgerät
- Erste Hilfe Set
- Verpflegung
- Zustiegsschuhe
- Wechselwäsche
- Regenschutz
- Mobiltelefon
- Stirnlampe
- Klettersteigführer
- Karte und Kompass