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Hüttenrezepte zum Selbstkochen: Tiroler Spinatknödel

Hüttenrezepte zum Selbstkochen und zuhause habt Ihr plötzlich den Geschmack der Berge auf der Zunge. Sofort kommen die Erinnerungen an die urige Alm bei quietschblauem Himmel auf. Oder wenn Ihr mit den Kindern auf einer Selbstversorgerhütte seid. Da bietet es sich an, gemeinsam Tiroler Spinatknödel zu kochen.

Spinat ist bei Kindern, ungefähr, so beliebt wie Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben. Egal ob frisch oder aus der Tiefkühltrühe, beim Wort Spinat schalten sich bei den meisten Kindern die kulinarischen Warnlampen ein. „Aber der Spinat ist doch gesund!“ bestärkt die Kleinen in ihrem Verdacht. Das Problem lässt sich ganz einfach lösen: Es kommt darauf an, wie wir Eltern den Kindern das Blattgemüse vorsetzen. Eine wunderbare Variante dazu kommt aus den Tiroler und Südtiroler Bergen: Spinatknödel. Sobald diese auf den Tellern vor den Kindern liegen, kommt der Appetit ganz von alleine. Und was das grüne Zeug soll, interessiert die Kleinen kaum. Interessant ist es auch, auf den Spuren der Knödel zu wandern. Oberhalb vom südtiroler Dorf Missian lohnt es sich die Burg Hocheppan zu besuchen. In der dortigen Kapelle gibt es ein Fresko und hier sind eindeutig Knödel zu sehen. Das Wandgemälde aus dem Jahr 1180 zeigt Maria wie sie im Wochenbett liegt. Auf dem Herd hat sie in einem Topf fünf Knödel köcheln. Damit handelt es sich um die älteste bekannte Darstellung dieser Tiroler Spezialität. Wobei schwer zu erkennen ist ob es sich um Speck- oder Kartoffelknödel handelt. Eine Legende erzählt wie die Tiroler Knödel entstanden: Landsknechte zogen marodierend durch Tirol. Sie kamen in ein Wirtshaus und forderten ein Essen. Doch in Tirol herrscht zu diesem Zeitpunkt bei der Bevölkerung auf dem Land große Not. Die Köchin kratzte zusammen was sie noch in der Küche hatte: Altes Brot, Speck, Milch und ein wenig Mehl. Daraus formte sie die Klöße und kochte sie im Wasser. Die wilden Krieger zogen begeistert sowie gesättigt ab und berichteten von diesem leckeren Essen. Dabei ist die kulinarische Popularität der Knödel in Tirol simpel zu erklären: In den Bergen herrschte oft Knappheit an Lebensmitteln und die Höfe der Bergbauern lebten weitestgehend autark. Knödel boten die Gelegenheit auch die Reste zu verwerten. Heute gibt es Knödel als Hauptspeise, Beilagen oder die Marillenknödel als süße Nachspeise. Wir haben uns heute die Spinatknödel ausgesucht, weil sie mit ihrer Farbe beeindrucken und leicht herzustellen sind. Lasst die Kinder mitkochen und zaubert mit ihnen ein Stück Tirol auf die Teller.

Hüttenrezepte zum Selbstkochen: Tiroler Spinatknödel schmecken nach Berge

Wenn Ihr zuhause oder auf einer Hütte für Selbstversorger vom Alpenverein weißes Brot übrig habt, dass bereits hart ist, könnt Ihr daraus die Spinatknödel kochen. Mit dem Messer schneidet Ihr das Brot in Würfel. Gebt diese in eine Schüssel oder Topf. Gießt Milch darüber. Wartet ab, wie die Brotwürfel die Milch aufsaugen und hört entsprechend frühzeitig mit dem Nachgießen auf. In der Zwischenzeit könnt Ihr Euch um den Spinat kümmern. Kocht ihn gar und passiert das Blattgemüse klein. Schnippelt mit einem Messer die Zwiebeln möglichst klein. Wie es sich für einen späteren Tiroler Knödel gehört, kommt nun die Butter. Bringt sie in einer Pfanne zum Schmelzen, gebt die Zwiebelwürfel hinein und dünstet sie mit dem Spinat. Anschließend stellt Ihr den Spinat-Zwiebel-Mix zur Seite und lasst ihn abkühlen. Kommen wir zu dem Teil, der den Kindern am meisten gefällt: Die Knödel zubereiten. In die mit Milch eingeweichten Brotwürfel gebt Ihr die Eier so wie die Spinat-Zwiebel-Mischung dazu. Mit dem hölzernen Kochlöffel mischt Ihr das Ganze kräftig durch. Dazwischen gebt Ihr Muskatnuss, Salz und Pfeffer hinzu. Mischt zum Schluss noch Mehl und Semmelbrösel hinzu. Jetzt formen die Kinder in den Händen kleine Knödel daraus. Sie sollten so groß wie ein Ball vom Tischtennis sein. Ab damit in das Salzwasser und etwa 15 bis 20 Minuten vor sich hin köcheln lassen. Bitte nicht kochen, sonst zerfallen die Knödel.

Zutatenliste:

  • 200 Gramm altes Weißbrot
  • etwa 100 bis 150 ml Milch
  • 500 Gramm frischen Spinat
  • eine Zwiebel
  • zwei Eier
  • ein bis zwei Esslöffel Mehl
  • Butter
  • Ein bis zwei Esslöffel Semmelbrösel
  • Muskatnuss