Kinder schnitzen einen Holzlöffel und wir haben die Anleitung zum Schnitzen. Den Löffel benutzen Kleinen anschließend voller Stolz und passen mächtig darauf auf, denn diesen Löffel haben sie selbst mit dem Taschenmesser hergestellt. Was noch besser ist: Auch das Design haben sich die Kinder überlegt und das Holz entsprechend gestaltet. Nichts anderes ist nämlich schnitzen: Mit dem Taschenmesser gestalte ich ein Stück Holz nach meinen Vorstellungen. Genug philosophiert.
Kennt Ihr Stian Korntved Ruud? Das ist ein Produktdesigner aus Norwegen. Der Skandinavier hatte das Projekt “Daily Spoon”. Nein, er nahm nicht jeden Tag einen Löffel mit irgendeiner Arznei, sondern schnitzte jeden Tag einen Löffel. Ein Jahr lang. Am Ende, im Mai 2015, hatte er 365 verschiedene Löffel. Jeder für sich etwas Besonderes. In Interviews erklärte er wie es zu diesem Projekt kam, was er daraus lernte und was ihm diese tägliche Übunge brachte. Bei seinen Antworten ließ sich erkennen: Es ist ein Unterschied ob jemand täglich schnitzt und sich daran freut, wie er sich verbessert, oder darüber schreibt und keine Ahnung davon hat. Deshalb gibt es von unseren Schnitzaktionen immer Fotos und auch manchmal Filme. Wir versuchen es regelmäßig und sammeln dabei Erfahrungen. So wie Stian Korntved Ruud. Der erkannte auch, dass jedes Holz einen anderen Geschmack hat. So schmeckt das Holz vom Apfelbaum richtig sauer.
Kinder schnitzen einen Holzlöffel: Erst suchen, dann loslegen
Wer keinen großen Garten mit Bäumen hat, der geht raus. In den Park, den Wald oder zu Leuten mit großen Gärten und prächtigen Bäumen. Wir brauchen für unseren geschnitzen Holzlöffel nämlich Astholz. Jetzt haben wir 25 Prozent von unserer Materialliste beisammen. Was benötigt Ihr noch zum Schnitzen?
- Taschenmesser mit Säge oder Multitool, ansonsten separat eine kleine Holzsäge
- Schleifpapier
- weiteren Ast
Wer regelmäßig die Schnitzideen bei Kinderoutdoor.de liest, der weiß ich bin kein großer Abschleifer. Beim Holzlöffel empfiehlt es sich, nachdem Schnitzen den Löffel abzuschleifen, denn wer isst schon gerne Späne mit? Auch ist es Euch überlassen, welches Holz Ihr verwendet. Über die Giftigkeit von Eibenholz streiten sich die Experten. Verzichtet am besten darauf, dass Ihr aus dem Holz der Eibe einen Löffel schnitzt. Den steckt man sich schließlich in den Mund. Um es mit dem ersten Bundeskanzler, Konrad Adenauer, zu sagen: Keine Experimente!
Kinder schnitzen Holzlöffel: Säg ich doch!
Sägt das Holz etwa einen oder zwei Daumenbreit von einem Ende etwa zu einem Drittel ein.
Dreht das Holz und wiederholt das Ganze von der Gegenseite. maximal ein Drittel bitte in das Astholz sägen.
Nun nehmt Ihr die große Klinge und spaltet das Holz. Klopft vorsichtig auf den Rücken der Klinge mit dem weiteren Ast. So spaltet sich das Holz bi zu dem Einschnitt. Wiederholt diese Prozedur auf dern anderen Seite vom Holz.
In seiner Grundform ist der Löffel jetzt erkennbar. Anders als manche Gebilde in Tropfsteinhöhlen. Mit der großen Klinge rundet Ihr den vorderen Teil vom Löffelkopf ab.
Mit der kleinen Klinge und der Ahle, es handelt sich dabei um den Stechdorn vom Taschenmesser, schnitzt Ihr nun möglichst fließend den Übergang vom Löffelkopf zum Griff. Obwohl…Moment mal! Das bestimmt Ihr und keinesfalls ich, wie der Löffel auszusehen hat.
Jetzt drücken wir die Spitze der großen Klinge vom Taschenmesser oder dem Multitool in die Oberseite vom Löffel. Schließlich braucht dieses Besteck eine Vertiefung. Wenn der Stahl der Klinge elastisch ist, geht das Ganze einfach. Wer möchte kann den Löffelkopf auch mit heißer Kohle ausbrennen.
Mit der großen Klinge rundet Ihr nun das andere Ende vom Griff ab. In unserem Fall lassen wir das Holz so wie es ist. Wer möchte kann den Stiel auch dünner schnitzen.
Zum Schluss kommt das Schleifpapier zum Einsatz.
Fertig ist der Löffel! Aber nicht abgeben!
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