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Rodeln mit Kindern: Schlittenfahren mit ordentlich Tempo!

Rodeln mit Kindern ist keine Sache von Sekunden. 20 Sekunden den Schlitten den Hügel im Park hochziehen und fünf Sekunden abfahren. Doch es geht auch anders. In den Mittelgebirgen und Alpen erwarten Euch flotte sowie lange Abfahrten für die Schlitten. Hier nehmen die großen und kleinen Rodler kräftig Fahrt auf. 

“Des woar sakkrisch stoark!” (übersetzt: “Das war so was von gut!” schwärmt ein Bub, als er am Ortsrand von Birkenstein seinen Schlitten abbremst. Wer den kleinen Schlittenpiloten anschaut, gibt ihm Recht. Glücklich wirkt der Bursche und überlegt nur kurz, steht wieder auf um seinen Schlitten wieder hinauf Richtung Kesselalm zu ziehen. Knappe drei Kilometer ist die Schlittenbahn lang und fordert mit seinen engen Kurven, steilen Passagen und Serpentinen die Rodler. Hier gilt es immer wieder die Balance zwischen Tempo und rechtzeitig bremsen zu finden. Los geht es bei der Wallfahrtskirche. Kurz geht es paralell zum Bach bergauf, Richtung Wald. Rechts den Bach überqueren und auf dem Waldweg geht es weiter. Für kleinere Kinder ist dieser Aufsteig zu steil. Ebenso sind die jungen Outdoorkids hier fahrerisch überfordert.

Rodeln mit Kindern in Oberbayern, da gibt es richtig anspruchsvolle Bahnen.
foto (c) kinderoutdoor.de

Im Wald geht es steil wieder in Sichtweite zum Bach hinauf. Bald erreicht Ihr eine T-Kreuzung. Haltet Euch hier links und überquert noch einmal den Bach. Heftig geht es bei den Serpentinen hinauf. Hier fließt Schweiß, wie das Bachwasser im Frühling wenn der Schnee schmilzt. Wieder müsst Ihr auf einer Brücke über den Bach. Nach einigen hundert Metern steht Ihr vor dem Kothgraben, ein Bergbach. Dort ist es besser Ihr schaut nicht nach oben. Serpentine reiht sich an Serpentine. Oben endlich angekommen, steht Ihr vor der Kesselalm. Etwa eine bis ein einhalb Stunden, ja nach Schneelage und Alter der Kinder, braucht Ihr bis zum Start bei der Kesselalm. Bevor Ihr dort einkehrt, lohnt es sich ein paar Minuten zur Feuerhörndl Kapelle zu gehen. Dort erwartet Euch eine grandiose Aussicht. Jetzt nehmt Ihr erst einmal in oder vor der Kesselalm Platz.Nachdem Ihr gut gespeist habt, geht es los mit dem Rodeln. Helme sind auf dieser Abfahrt zu empfehlen. Die Serpentinen am Anfang sind steil und fordern eine ausgereifte Fahrtechnik. Problematisch sind manche unübersichtlichen Passagen. Hier ist es besser, das Tempo rauszunehmen. Wer noch nie eine solche lange Rodelbahn hinunter gebrettert ist, der bekommt hier Probleme. Zum Ende hin ist der Verlauf der Abfahrt deutlich moderater und hier gilt es die Schlitten laufen zu lassen.

Kesselalm

Höhenmeter: 450

Länge der Rodelbahn: knapp 3 Kilometer

Dauer: 2 1/2 bis 3 Stunden

Schwierigkeitsgrad: Schwer

Unsere Bewertung: fünf von sechs Kompassen

Rodeln mit Kindern: Auf flotten Kufen nach Flintsbach

Am Fuß der Rachelwand befindet sich der Wanderparkplatz Flintsbach. Von hier steigt Ihr zuerst Richtung Burgruine Falkenstein auf. Links von Euch befindet sich die ehemalige Festung. Bald ist der Petersberg erreicht. Wer möchte kann den Schlitten kurz am Weg stehen lassen und zur Kirche auf dem Berg hinaufsteigen. Ein lohnender Abstecher, denn der Ausblick von dort oben über das bayerische Alpenvorland ist schwer zu toppen. Nach einer scharfen Kurve, diese macht manchen Rodelpiloten bei der Abfahrt zu schaffen, folgt eine lange Gerade zur Alm “Bauer am Berg”. Ihr stapft über die verschneiten Almgründe bergauf. Weiter geht es hinauf, bis sich der Weg gabelt. Hier den rechten Abzweig wählen. Es sind auch Wegweiser aufgestellt, an denen Ihr Euch orientieren könnt. Kurvenreich führt der Weg weiter hinauf. Wieder kommt Ihr zu einer Gabelung. Dort links halten. Nach hundert Meter geht der Weg zur Winterstube rechts ab, Ihr bleibt aber in Euerer Spur. Der Berggasthof “Hohe Asten” ist bereits zu sehen. Das ganze Jahr über ist diese urige Wirtschaft geöffnet (außer bei den Betriebsferien). Für alle die das Besondere lieben: Hier oben befinden sich die höchsten, ganzjährig betriebenen Bauernhöfe von Deutschland. Nach diesem Aufstieg haben sich die Kinder erst einmal eine Pause verdient und kehrt mit Ihnen ein. Was jetzt folgt, stellt manches Fahrgeschäft vom Rummelplatz in den Schatten. Manche Kurven bei dieser Rodelbahn erfordern präzises Rodeln. Vor allem die vereisten Passagen sind tückisch. Wenige Stunden scheint die Sonne auf diese Abschnitte und bringt den Schnee zum Schmelzen, der später gefriert. Wer in diese Abschnitte mit zu viel Tempo hineinfährt, der kann stürzen. Am Fuß der Rachelwand endet das Rodelabenteuer.

Hohe Asten

Höhenmeter: 680

Länge der Rodelbahn: 4,8 Kilometer

Dauer: 2 1/2 bis 3 Stunden

Schwierigkeitsgrad: Schwer

Unsere Bewertung: fünf von sechs Kompassen