Wandern mit Kindern im Herbst: Umrundet doch mit den Kindern den Roßkopf. Dieser Berg liegt malerisch am Sylvensteinsee und unterwegs gibt es auch ein Wildgehege zu entdecken. Der Weg ist gut ausgeschildert und es gibt keine ausgesetzten Passagen.
“Wer von Lenggries an der Isar aufwärts wandert, um über Hinterriß und das Plumserjoch hinabzupilgern an den blaugrünen Achensee, der hat voraus zwei gute Stunden zu marschieren, um die erste Haltstation, den Weiler Fall, zu erreichen.” Dieser Satz stammt aus einem Wanderbuch von mir. Leider nicht. Mit diesen Zeilen beginnt das erste Kapitel des Romans “Der Jäger von Fall”. Alle die gerne mit Insiderwissen überzeugen wollen: Der Autor ist Ludwig Ganghofer und nicht Ludwig Thoma gewesen. Auch wenn Letzterer seine Kindheit (1867 bis 1873) ein paar Kilometer weiter oberhalb in Vorderriß an der Isar verbrachte. Seitdem Ludwig Ganghofer diesen Roman geschrieben hat, ist viel passiert. Das alte Dorf Fall versank in den Fluten vom Sylvensteinsee. 1954 mussten die Einwohner ihre Häuser räumen. Erst im Dezember 2015 tauchten für kurze Zeit die Grundmauern wieder aus. An den Stautoren führten Arbeiter Revisionen durch. Unsere Familientour beginnt in Fall. Das Dorf liegt oberhalb vom Stausee. Ihr kommt über die Straße, sie führt über die Staumauer, nach Fall. Bei der Dürrachstraße befindet sich ein Parkplatz und hier stellt Ihr das Auto ab. Auf der Straße wandert Ihr Richtung Wald aus dem Dorf raus. Zuerst geht es durch den Forst. Rechts von Euch befindet sich ein Wildgehege im Wald. Besonders jetzt im Herbst gibt es hier viel zu sehen. Es lohnt sich, wenn Ihr mit den Kindern dorthin einen kurzen Abstecher unternehmt. Von hier aus könnt Ihr die scheuen tierischen Waldbewohner beobachten. Die Wälder in diesem Abschnitt vom Isarwinkel sind reich an Wild. Das zog auch die Wilderer an. Immer wieder gingen hier in der Vergangenheit Prominente wie Paul von Hindenburg oder der bayerische Prinzregent Lutipold in Fall auf die Pirsch.
Wandern mit Kindern im Isarwinkel: Wer will steigt zum Gipfel auf
Nach dem Wildgehege geht Ihr auf dem Weg weiter. Dieser führt Euch in den Forst hinein. Ihr seid jetzt ungefähr einen Kilometer gewandert und kommt nun an eine größere Freifläche im Wald. Hier geht links ein Weg ab. Dort bitte nicht abbiegen. Ihr folgt weiter dem Forstweg. 200 Meter weiter, gabelt sich der Weg. Ihr bleibt rechts. Moderat geht es bergauf. Das kommt auch den Kindern entgegen. Wandert auf dem Forstweg weiter und bald seid Ihr oberhalb der Krottenbachklamm. Parallel verläuft der Weg zu dieser wilden Schlucht. Immer wieder bietet sich zwischen den Bäumen hindurch ein Blick hinunter in die Klamm. Folgt dem Weg durch den Wald. Ihr gelangt nun an eine T-Kreuzung. Scharf rechts geht hier der Weg ab. Deutlich steiler geht es nun weiter. Bald erreicht Ihr den höchsten Punkt der heutigen Wanderung auf 1.014 m. Dort ist der Weidegrund der Wiesalm. Leider ist diese nicht bewirtschaftet und deshalb ist es wichtig, Ihr nehmt die Verpflegung für diese Tour im Rucksack mit. Wer möchte kann rechts auf kleinen Pfaden zum Gipfel vom Roßkopf (1.130 m) aufsteigen. Auf dem gleichen Pfad geht es wieder zurück zum Hauptweg zur Wiesalm. Links geht ein Weg bergab. Diesen nehmt Ihr bitte nicht. An einer Kreuzung haltet Ihr Euch geradeaus. Weiter geht es durch den Forst und Ihr kommt an einer größeren Lichtung vorbei. Kohlstattl heißt diese. Weiter wandern bis Ihr vor der B 307 steht. Auf der anderen Seite angekommen sind es nur wenige Meter bis ans Ufer vom Stausee. Rechts halten und wandert gemütlich am Ufer entlang, bis Ihr wieder das Dorf Fall und den Parkplatz erreicht habt. Hier gibt es auch die Ludwig Ganghofer Straße. Seinen Roman haben Regisseure verfilmt und dadurch auch Fall zu einer gewissen Bekanntheit verholfen.