Bei einer Familientour ist ein attraktives Ziel wichtig. Wenn die Wanderung zu einer Burg, einem Wasserfall oder einer urigen Hütte. Die Kinder laufen dann leichtfüßig wie die Gemsen. Anstatt mit den Outdoorkids zu schimpfen, weil sie trödelnd hinterher laufen, gilt es sie auf dem Weg zur Bärgunthütte immer wieder zu bremsen. Wir stellen Euch diese familienfreundliche Wanderung im Kleinwalsertal vor.
“Vorsicht Tretminen!” warnt ein Vater seine Kinder. Die sehen ihn verständnislos an und da ist es auch schon geschehen: Ein Kind ist mit den Wanderschuhen in einen Kuhfladen der auf dem Weg liegt getreten. Der Bub meint ” Ach die heißen Tretminen. Ich dachte immer, die nennt man Kuhfladen!” Mit hochroten Kopf wandert die Familie weiter Richtung Bärgunthütte.Das ganze Jahr ist diese ein beliebtes Wanderziel. Im Winter ziehen die Wanderer die Schlitten mit hinauf und rodeln anschließend wieder hinunter ins Tal. Doch es gibt noch einen weiteren guten Grund dorthin mit den Kindern aufzusteigen: Das Essen. Sabine Ott ist hier die Wirtin und bietet Essen an, das meistens, selbst produziert ist. Ebenso kommen die Zutaten aus der Region. Wer wissen will, wie das Kleinwalsertal schmeckt, der kehrt auf der Bärgunthütte ein. Ins Schwärmen geraten die Wanderer bei den Kuchen. Diese sind hausgemacht und wer diese gegessen hat, der verzichtet gerne auf Kuchen aus der Fertigbackmischung. Sabine Ott beherrscht auch die Kunst einen leckeren Käse herzustellen. Zur Hütte gehört auch eine Alpe mit Weidevieh. Aus dieser frischen Bergmilch stellt die Hüttenwirtin den Backsteinkäse oder Bergkäse her. Ein Genuss! Im Sommer gibt es hier keine Ruhetag. Von der sonnigen Terrasse aus bietet sich den Gästen ein Postkartenblick.
Wandern mit Kindern: Leichte Tour mit Aussicht
Bevor wir auf der Bärgunthütte Platz nehmen können, steigen wir auf. Stellt das Auto am Dorfende von Baad ab. Ab hier weisen Euch bereits Schilder den Weg zu dieser urigen Hütte. Gemütlich geht die Wanderung los. Folgt dem Bärguntbach. Wenn es der Wasserstand zulässt können an seinem Ufer die Kinder ein Wasserrad basteln oder Rindenboote schnitzen um damit eine Regatta zu fahren. Bald gabelt sich der Weg. Ihr haltet euch hier bitte links und wandert auf dem oberen Bärgunttalweg. Dieser führt Euch zuerst zur Äußeren Widderstein-Alpe. Diese liegt auf 1.289 m und ist privat. Bald habt Ihr die Weidegründe der Inneren Widderstein-Alpe erreicht. Sie ist bewirtschaftet und es lohnt sich dort mit den Kindern eine Pause einzulegen. Folgt wieder dem ausgeschilderten Weg. Unterwegs bietet sich Euch der Blick auf den Widderstein. Dieser markante Berg ist 2.553 m hoch und beeindruckt auch die vorauslaufenden Kinder. Mit Wolken am Gipfel oder im Sonnenlich erscheint der Widderstein jedes mal anders. Eine Serpentine führt Euch hinauf zu einem kleinen Waldstück. Dort finden die Kinder abgenagte Fichtenzapfen. Klarer Fall, dass sind Eichhörnchen gewesen. Doch bei manchen sind am unteren Drittel noch die Schuppen dran. Hier seht Ihr die Überreste vom Mittagessen eines Spechtes. Der Klemmt den Fichtenzapfen in eine Astgabel und hämmert dann drauf los. Wieder legen die Kinder eine kurze Pause ein. Wir sind am Bärguntbach angelangt und hier wollen die Kleinen am Wasser spielen. Kein Problem, die Bärgunthütte hat im Sommer von 10 bis 18 Uhr täglich geöffnet. Nachdem wir den Bärguntbach, hoffentlich trocken, überquert haben, wandern wir rechts weiter zur Bärgunthütte. Wer glaubt die Kinder nehmen sofort Platz und wollen etwas essen, der irrt sich gewaltig. Die Outdoorkids wollen hier spielen oder Tiere streicheln. In Ruhe verspeisen die Eltern ihre Brotzeit. Was für ein Luxus! Am Fuße vom Widderstein liegt diese urige Hütte und es bieten sich beeindruckende Ausblicke auf die Berge vom Kleinwalsertal. Ihr könnt auf dem gleichen Weg zurück nach Baad wandern oder Ihr haltet Euch nach der Hütte kurz links und folgt dem Lauf vom Bärguntbach. In einer knappen Stunde habt Ihr gemütlich gewandert wieder Baad erreicht und der Kuhfalden am Wanderschuh ist auch schon weg.